The D-Team without their A-Game
Nach acht absolvierten Spielen will ich mal eine knappe Halbzeit-Analyse der bisherigen Saison machen. Dabei will ich Überraschungen, Enttäuschungen und Erkenntnisse anführen, die sich in den ersten acht Spielen gezeigt haben. Außerdem will ich kurz die Situation bewerten, in der sich die Eagles derzeit befinden. Am Ende soll noch eine kurze Aussicht folgen.
1. Wie aussagekräftig ist die 5-3-Bilanz?
Nun ja. Dazu gäbe es einiges zu sagen. In meinen Augen haben die Eagles viel Glück, dass mit fünf Siegen noch mitten im Rennen sind und nicht schon weiter abgeschlagen. Es gibt einige Teams, die genau so viele oder sogar noch weniger Siege auf dem Konto haben, aber bisher besseren Football gezeigt haben. Tampa Bay, Green Bay in der NFC oder Denver in der AFC zum Beispiel. Die Eagles haben so manches Spiel nur mit dem Glück des Tüchtigen gewinnen können. Richtig überzeugt haben sie mich zumindest noch in keinem der acht Spiele.
2. Überraschungen
Da ist vor allem Marc Simoneau zu nennen. Der neue MLB der Eagles saß in Atlanta nur auf der Bank und hat bis jetzt glänzend gespielt. Der Coaching Staff hat zwar schon bei seiner Verpflichtung von ihm geschwärmt, aber so richtig glauben wollte das keiner. Außerdem ist die Defense hervorzuhaben. Von Verletzungen gebeutelt haben sich Lito Sheppard, Rodrick Hood, Sheldon Brown, Michael Lewis, und wie sie alle heißen, in vorbildlicher Manier eingesetzt. Als dritte Überraschung ist Brian Westbrook zu nennen, den alle nach Staley’s Rückkehr nur als Special Teamer auf der Rechnung hatten. In den ersten Spielen agierte er aber als Nummer-1-RB und verkaufte sich sehr gut.
3. Enttäuschungen
Allen voran ist bis jetzt Donovan McNabb zu nennen. Der Quarterback, der noch im letzten Jahr einen Multi-Millionen-Dollar-Deal unterzeichnete begann sein Jahr denkbar schlecht. Erst war’s der Knöchel, dann der Daumen, dann wieder der Knöchel, jetzt der Rücken. Fakt ist, dass McNabb teilweise bei den Ratings auf dem letzten Platz lag und die laut Statistik schlechteste Offense der Liga um sich hatte. Das liegt aber auch an den WR, meiner zweiten Enttäuschung. Thrash spielt solide, mehr nicht. Pinkston ist ein Totalausfall. Und Mitchell wird nicht gebracht. Was mich zu meiner dritten und letzten Enttäuschung bringt: Andy Reid. Nur in wenigen Spielen sah man einen durchdachten Gameplan und die RB-Rotation lässt keinen so richtig in Rhythmus kommen.
4. „Wieder einer weg“
Verletzungen sind ein leidiges Thema. Das betrifft so ziemlich jedes Team. So aus dem Kopf kann ich die ganzen Verletzten im Kader gar nicht aufzählen. Nur mal die wichtigsten: Mit Brian Dawkins hat sich das Herzstück der D verletzt. Erstrundenpick DE Jerome McDougle hat noch kein Spiel für die Birds gemacht. Vincent und Taylor, die beiden Pro-Bowl-Cornerbacks haben nur knapp die Hälfte der Spiele machen können. Dazu fielen eine Flut von Linemen aus.
5. Erkenntnisse
Nach Woche 9 habe ich folgende Erkenntnisse zusammentragen können:
a) Die NFC East ist eine schwache Division. Die Redskins haben noch immer keinen QB, die Giants spielen unkonstant bis schlecht und die Cowboys zu Unrecht sechs Siege. Die Eagles haben trotz einer mehr als durchwachsenen Leistung die Chance die Division zu gewinnen.
b) Wenn die Eagles so weiter machen sind sie kein Superbowl-Team.
c) Die Eagles brauchen einen richtig guten WR. Immer noch.
6. Ausblick
Was bleibt also für die zweite Saisonhälfte? Fakt ist: Es ist noch alles drin. Der verbleibende Spielplan ist nicht sonderlich schwer, von den MNGs @ Green Bay und @ Miami mal abgesehen. Außerdem muss man noch in Carolina ran. Der Rest ist mehr als machbar, so dass die Eagles, wenn alles nach Wunsch verlüft noch immer 10 oder 11 Siege schaffen können. Das wäre wohl ein Play-Off-Platz. Besonders wenn die Verletzten mit der Zeit zurückkommen, ist das ein realistisches Ziel. Aus Eagles-Sich ist außerdem zu hoffen, dass das 312-Yard-Game von McNabb in Atlanta nicht nur wegen des maroden Backfields der Falcons zu Stande kam.