Buffalo Bills Preview 2006

  • Buffalo Bills Preview 2006

    Die Saison 2005

    Die Bills gingen in die Saison 2005 mit einer entscheidenden Frage: was kann J.P. Losman in seiner ersten Saison als Starter der Bills leisten? Losman, in seiner Rookiesaison unter anderem wegen einer Verletzung nur sehr spärlich eingesetzt, bekam den Quarterback-Posten sehr früh in der Offseason zugesprochen. Vorjahresstarter Bledsoe, der keine Gehaltskürzung hinnehmen wollte, wurde entlassen, und durch Ex-Brown Kelly Holcomb ersetzt.

    Der Start wirkte viel versprechend: Losman konnte gleich zu Beginn seine Pässe anbringen, und spielte eine Halbzeitführung gegen Houston heraus, die die gewohnt dominante Defense in der zweiten Halbzeit hielt. Doch das Bild änderte sich schnell: in den nächsten Spielen lief bei Losman nicht viel zusammen, zudem brach auch noch die Defense ein, vor allem gegen das Laufspiel. Nach drei Niederlagen in Folge zog Coach Mularkey die Notbremse - Holcomb sollte spielen.

    Holcombs unspektakuläres, aber effektives Spiel, sowie zwei Siege aus vier Spielen, hielten Losman zunächst an der Seitenlinie. Gegen Kansas City dann ein kleines Comeback: Losman ersetzte den verletzten Holcomb und führte die Bills mit zwei Touchdowns aus guter Feldposition zum Sieg. Im Folgenden gab es Licht und Schatten von Losman. Er harmonierte gut mit Receiver Evans, war aber zu inkonsistent und machte Fehler. Als Losman sich wiederum verletzte, spielte Holcomb die Saison zuende. 5 Siege standen 11 Niederlagen gegenüber. Owner Ralph Wilson kündigte Änderungen an.


    Ch..Ch..Changes

    Als erste Änderung kam die erwartete Trennung vom glücklosen General Manager Tom Donahoe. Wilson, bedacht darauf die Kompetenzen nicht mehr auf eine Person zu konzentrieren wie unter Donahoe, trennte den Geschäftsbereich vom Footballbereich und ernannte Ex-Coach Marv Levy zum General Manager für den Footballbetrieb. Levy, erfolgreichster Coach in der Geschichte der Bills, besitzt lediglich Erfahrung als General Manager der Alouettes (CFL), war aber schon als Coach immer stark bei Personalentscheidungen beteiligt.

    Die Änderungen im Front Office, sowie die Entlassung von fünf Assistenztrainern, bewegten schließlich Coach Mularkey - obwohl in seinem Job bestätigt - selber zum Rücktritt. Ein Nachfolger wurde mit Ex-Bears Coach Dick Jauron gefunden. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern bringt Jauron Erfahrung als Head Coach mit. Nicht wenige hätten allerdings lieber Mike Sherman in Buffalo gesehen, der mehr Siege als Head Coach erzielte.

    Jauron folgten Steve Fairchild - der sich bereits unter Greg Williams in Buffalo um die Running Backs kümmerte - als Offense Coordinator, und Bears Secondary-Coach Perry Fewell als Defense Coordinator. Fairchild überzeugte durch seinen Hintergrund als Coach sowohl im Lauf- als auch im Passspiel. In St. Louis konnte er unter Mike Martz lernen, und es wird erwartet, dass er ein ähnliches, etwas lauflastigeres System spielt. Von Fewell wird erwartet, dass er eine Variation der Tampa Cover 2 spielen lässt - ein System, mit dem er bereits in Chicago und St. Louis arbeitete. Die bisherigen Verpflichtungen deuten darauf hin.

    Auch vor den Spielern machten die Änderungen nicht halt. Der neue Stab machte sich gleich daran, ein paar Veteranen auszusortieren. In der Defense wurden Tackle Sam Adams und Safety Lawyer Milloy entlassen, in der Offense erwischte es den enttäuschenden Mike Williams. Gründe für die Entlassungen waren abfallende Leistungen, Capbelastung und neue Spielsysteme. Die hohe Belastung für den Cap war schließlich auch der Grund, warum Receiver Eric Moulds - noch unter Levy gedraftet und letztes Bindeglied zu den Playoffteams der 90er - nach Houston getradet wurde. Die wichtigsten Neuzugänge verstärken die beiden Linien. In der Offense sind Tutan Reyes und Melvin Fowler als neue Starter eingeplant, in der Defense kommt mit Larry Tripplett ein Teil der Defense Line Rotation der Colts.


    Competition and Character

    Zwei Punkte hob Marv Levy in der Philosophie des neuen Front Office hervor. Nach Levy's Motto "Talent ohne Charakter verliert" konzentrieren sich die Bills auf Spieler, die neben ihnen Footballfähigkeiten auch durch Arbeitseinsatz und Teamfähigkeit auffallen. Des Weiteren wird mehr Wettbewerb zwischen Spielern forciert. Deutlich wird dies an der Quarterback-Position. Statt sich frühzeitig auf einen Starter festzulegen, gibt es dieses Jahr einen Dreikampf zwischen Losman und Holcomb, sowie der Neuverpflichtung Craig Nall (Packers, Claymores).


    Die Stärken

    Bei den Stärken der Bills fallen als erstes die Special Teams ins Auge. In den zwei Jahren seit der Übernahme durch Coach Bobby April ist diese Einheit die beste der NFL. Star der Special Teams ist Cornerback Terrence McGee, der mit über 30 Yards pro Return die NFL in der vergangenen Saison anführte. In nur drei Jahren bei den Bills schaffte er es bereits, mehrere Teamrekorde zu brechen. Punt Returner ist mit Nate Clements ein weiterer Starter auf der Cornerback-Position. Seine Erfahrung mit dem Wind in Buffalo ist sehr wertvoll. Er wird seit letzter Saison durch Roscoe Parrish entlastet. Zu den starken Returnern gesellt sich eines der besten Coverage-Teams, Pro-Bowl Punter Brian Moorman und Kicker Rian Lindell, der mit einer guten Saison seine Kritiker vorerst ruhig stellen konnte. Den Status der Einheit zu erhalten oder zu verbessern ist ein Anliegen von Marv Levy, der selbst as Kicking Teams Coach unter George Allen seinen Start in der NFL hatte. So wurde Bobby April angewiesen, gute Special Teamer auf dem Waiver Wire zu melden. Daraus resultierte unter anderem die Verpflichtung von Safety Matt Bowen.

    Immernoch eine Stärke, wenn auch nach dem Abgang von Lawyer Milloy weniger namhaft, ist das Defensive Backfield der Bills. Terrence McGee hat sich als Cornerback in der Liga etabliert und wurde mit einem langfristigen Vertrag belohnt. Ihm gegenüber spielt Nate Clements, der - trotz einer für ihn unterdurchschnittlichen Leistung - für das Team wertvoll genug war, um ihn mit dem Franchise Tag zu belegen. Insbesondere wenn Clements wieder zu seiner Form aus 2004 zurückfindet, sollte Buffalo eines der besseren Cornerback-Duos besitzen. Tiefe bieten Eric King, mit Stärken in der Zonenverteidigung, und der leichte aber flinke Jabari Greer (ein ehemaliger Track-Star für die Volunteers), der zum Start des Camps gleich einen starken Eindruck hinterlies. Das größte Starterpotential besitzt Drittrundenpick Ashton Youboty, ein weiteres Produkt des Defensive Backfield der Ohio State Buckeyes, der diese Saison allerdings noch keine große Rolle spielen wird. Auf der Safety-Position sollte der ehemalige Cornerback Troy Vincent von der neuen Cover-2 Defense profitieren. Als Ersatz für Lawyer Milloy wird wahrscheinlich Erstrundenpick Donte Whitner, ein weiteres Produkt der Ohio State Secondary, Strong Safety spielen. Er besitzt die notwendige Größe und Athletik um mit den Tight Ends der neuen Generation mithalten zu können. Konkurrenz bekommt Whitner von Matt Bowen, der zuletzt für die Redskins als Safety auflief, bis ihn eine Knieverletzung außer Gefecht setzte. Vermutlich werden die Bills aber Bowen lieber exklusiv als Special Teamer einsetzen.

    Die schwere Verletzung von Takeo Spikes war ein schwerer Schlag für die Defense der Bills. Jedoch konnte in seiner Abwesenheit Ersatzmann Angelo Crowell überzeugen. Als Konsequenz seiner guten Leistung geht Crowell als Starter auf der Strongside Linebacker-Position ins Training Camp, auch begünstigt durch die neue Cover-2 Defense: im alten Defense-Schema galt er noch als zu leicht für diese Position. Sollte Spikes sich seiner Form vor der Verletzung annähren können, steht zusammen mit Veteran Fletcher in der Mitte ein starkes Linebacker-Trio auf dem Feld.


    Die Schwächen

    2004 noch eine der Stärken, ging es mit der Defense Line 2005 rapide bergab. Der Abgang von Pat Williams ließ ein Loch zurück, dass weder Ron Edwards noch (nach dessen Verletzung) Tim Anderson schließen konnte. Zusammen mit Sam Adams' undiszipliniertem Spiel führte dies dazu, dass die Bills zu den schlechtesten Teams gegen den Lauf gehörten. Sam Adams wurde entlassen, und mit Larry Tripplett kam ein idealer Spieler für das neue Cover-2 Defense-Schema, das leichtere, athletischere Spieler bevorzugt. Im Draft wurde die Linie weiter mit John McCargo und Nose Tackle Kyle Williams verstärkt. Vorerst ist jedoch Tim Anderson der Starter (NT), und der machte in seinem ersten Jahr als Starter keine gute Figur. Zu oft konnte er sich nicht von seinem Blocker lösen. Damit die Linie solide spielen kann, muss er sich steigern, oder einer der Rookies muss sich im Training Camp durchsetzen. Auf jeden Fall soll mehr rotiert werden als im Vorjahr, so dass auch McCargo und Williams genug Spielzeit bekommen werden.

    Weniger kritisch sieht es auf der Receiver-Position aus, doch der Abgang von Eric Moulds wertet diese Position deutlich ab. Zwar bestehen wenige Zweifel daran, dass Lee Evans einen guten ersten Receiver abgibt. Doch ohne eine ädequate Nummer zwei wird er es trotzdem schwer haben. Die besten Aussichten auf diese Position haben Josh Reed und Peerless Price. Josh Reed, von vielen bereits abgeschrieben, hatte 2005 die beste Saison seit seiner Rookiesaison. Er könnte eine zweite Chance bekommen, sich als Nummer zwei der Bills zu beweisen - was vor drei Jahren nicht so gut funktionierte. Peerless Price konnte bereits auf dieser Position glänzen, doch seitdem er für viel Geld nach Atlanta ging, lief nicht mehr viel zusammen. Seine Fähigkeiten, die ihn in Buffalo erfolgreich machten, besitzt er immer noch - Schnelligkeit und das Laufen präziser Routen. Unklarheit herrscht über eine Erkrankung an seinem rechten Auge, über die es die verschiedensten Sachen zu lesen gibt. Der flinke Roscoe Parrish, der einen Teil seiner Rookiesaison verletzt verpasste, wird wahrscheinlich im Slot eingesetzt werden, während Andre Davis, über den man eigentlich viel gutes liest, wohl um einen Platz im Team kämpfen muss. Ein Receiver ragt etwas über seine Kollegen hinaus: Undrafted Free Agent Martin Nance ist mit 6'4" (ca. 1,92m) ein Stück größer als die ansonsten recht kleinen Receiver der Bills.

    Zurück zu den Linien: Viel Kritik gab es für die Entscheidung der Bills, in die vergangene Saison mit Left Tackle Mike Gandy als Starter zu gehen. Nicht zu unrecht, denn der ehemalige Drittrundenpick der Bears war das Vorjahr - teilweise verletzungsbedingt - bereits ohne Team. Doch Gandy spielte eine gute Saison und war einer der beständigsten Spieler der Offense Line der Bills. Auf der rechten Seite konnte Jason Peters - ein ungedrafteter Tight End - den enttäuschenden Mike Williams verdrängen. Peters ist für seine Größe sehr athletisch und wird mittelfristig als die Lösung für die linke Seite gesehen. Seine bisher sehr schnelle Entwicklung lässt hoffen. Entsprechend konzentrierte sich das Front Office der Bills auf die Mitte der Linie. Entlassen wurden die Schwergewichte Bennie Anderson und Mike Williams, Trey Teague's Vertrag wurde nicht verlängert. An ihre Stelle treten mit Guard Tutan Reyes und Center Melvin Fowler zwei wesentlich athletischere Spieler. In der Tiefe ist die Offense Line nicht gut besetzt. Hier ist Duke Preston erwähnenswert, der noch eine Außenseiterchance auf einer der Starterpositionen hat. Er kann sowohl Center als auch Guard spielen. Insgesamt hat die Linie das Potential, solide bis überdurchschnittlich zu spielen. Dazu muss sie aber die Gelegenheit bekommen, sich in dieser Besetzung einzuspielen, und von den vielen kleinen Verletzungen, die die Linie letztes Jahr betrafen, verschont bleiben.

    Zum Schluß zu der Position, über die bei den Bills (und einigen anderen Teams) am meisten geredet wird. Eine (wahrscheinlich) leichte Verletzung von Craig Nall macht aus dem Dreikampf vorerst einen Zweikampf zwischen Kelly Holcomb und J.P. Losman. Holcomb ist der "worst case", ein effektiver Quarterback mit guter Übersicht und einen durchschnittlichem Arm. Holcomb steht in der Kritik, weil er oft den kurzen, sicheren Pass wählt. Daran dürfte letzte Saison allerdings auch die Offense Line mit schuldig gewesen sein, die viel Druck über die Mitte zuließ. Immerhin konnte Holcomb letzte Saison die Offense länger auf dem Feld halten, und drei Siege aus sieben Spielen mitnehmen. Bei Holcomb weis man, woran man ist, bei Losman ist das noch recht unklar. Er ist athletisch und hat einen starken Arm, aber letzte Saison wirkte er überfordert. Das resultierte ich schlechter Technik und schlecht geworfenen Bällen. Um erfolgreich zu sein, muss er seine Nervosität ablegen und sich an die Geschwindigkeit des Spiels gewöhnen. Ob dies nächste Saison, übernächste Saison oder gar nicht geschieht, lässt sich zurzeit noch nicht absehen. Immerhin konnte Losman im Training Camp bereits punkten: Mit dem schweren Regen in der ersten Trainingseinheit kam er wesentlich besser zurecht als seine Mitbewerber.


    Sollte nicht vergessen werden...

    Tight End #1 ist Neuverpflichtung Robert Royal. Marv Levy hat viel Lob für ihn übrig, und nannte ihn "einen der besten Blocking Tight Ends der NFL". Er ist zudem recht athletisch und immer anspielbar, nur mit dem Fangen klapt es noch nicht immer so gut. Brad Cieslak beeindruckte die Coaches und ist vorerst als Nummer zwei eingeplant, noch vor Drittrundenpick Everett, dem athletischsten Spieler der drei.

    Starting Running Back ist relativ sicher Willis McGahee, der dieses Jahr etwas leichter ins Camp kam, um etwas mehr Schnelligkeit zu haben. Dahinter kämpfen Anthony Thomas und Lionel Gates (zwei etwas schwerere Backs) sowie Shaud Williams und Fred Jackson um die Positionen. Anthony Thomas hatte unter Dick Jauron in Chicago seine besten Jahre. Interessant ist Fred Jackson - er ist sehr schnell und mit 210 Pfund auch nicht all zu leicht. Am Coe College spielte er Running Back und lief für die Sprintermannschaft in der Leichtathletik - genau wie ein gewisser Marv Levy jahrzehnte vor ihm.

    Ausblick

    Viel Neues gibt es bei den Bills 2006. Ein neuer General Manager, neue Coaches, neue Spielsysteme. Neue Spieler, vor allem in der Mitte der beiden Linien. Das macht es schwer, dieses Team einzuschätzen. Viel wird davon abhängen, wie schnell sich das Team auf die Änderungen einstellt und ob sie sich positiv auswirken. Nüchtern betrachtet wird es auf vier bis sechs Siege herauslaufen. Ich sehe Verbesserungen zum Vorjahr, aber die fehlende Kontinuität wird sich vorerst negativ auswirken.

    Schlecht sieht es für die Bills aus, wenn die Änderungen an den Linien keinen Erfolg bringen und auf der Quarterback-Position kein Fortschritt erzielt wird - sollte sich Holcomb zum Beispiel verletzen und Losman nicht besser spielen als letzte Saison.

    Etwas mehr nach oben (7-9 Siege) könnte für die Bills gehen, wenn die Defense das Loch aus der letzen Saison überwinden kann - hier kommt es vor allem auf die Defense Line an. Teams mit starker Defense und starken Special Teams können es auch mit einer mäßigen Offense weiter bringen.


    Me and Terrence McGee oder Hier ist das Talent, das Buck nicht hat...

    Als Cornerback und Returner nicht ganz ausgelastet, betätigt sich Terrence McGee nebenher auch noch artistisch:

  • Danke fürs Preview. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Bills mehr als 4-5 Siege einfahren. Erstmal alle von Dir angesprochenen Änderungen. Da muss sich erstmal einiges (zusammen) finden.

    Wirkliche Playmaker gibt es bis auf McGahee, vielleicht Spikes wenn er wieder wie 2004 wird und die CB's auch nicht groß.

    Dann noch in der Div. mit den starken Pats und Dolphins. Das wird ein harter Kampf um Platz vier mit den Jets :hinterha:

  • "Playmaker" sind überbewertet. Gerade Willis McGahee stand letzte Saison in der Kritik. Über einen Aaron Schobel, seit Jahren einer der besseren DEs der NFL, hört und liest man dagegen wenig.

    Von den Linien hängt viel ab, und da gibt es eben noch einige Fragen. Die Defense Line gefällt mir abgesehen von Schobel und Tripplett noch nicht so. Da muss man hoffen, dass einer der jungen Spieler einen Schritt nach vorne macht. Die Offense Line sieht inzwischen ganz solide aus, muss sich aber erst mal einspielen. Ein Fowler muss sich natürlich auch noch als NFL-Starter beweisen, aber ich denke er ist ein Upgrade gegenüber Teague.

    Mittel bis Langfristig denke ich, die Bills orientieren sich an den Colts. Fehlt nur noch ein Peyton Manning. ;)

  • Prima Preview, Buck.
    Deine 4 bis 6 Siege finde ich real. 7 werden es wohl bestimmt nicht.
    Die Colts Orientierung kann ich nicht nachvollziehen, sonst wären Leinart oder Cutler statt Whitner genommen worden.
    Der Fall Losman ist für mich beerdigt.

    MfG Aadie :grinseen:

    Die Anzahl der Meetings steht in reziproker Relation zur Fähigkeit des Managements.
    Four in a Row. Proud about. :rockon:

  • Direkt geantwortet. ;)

    MfG Aadie :grinseen:

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  • Zitat von Aadie

    Die Colts Orientierung kann ich nicht nachvollziehen, sonst wären Leinart oder Cutler statt Whitner genommen worden.

    Die Colts sind ja nicht nur Peyton Manning. Es geht um die Spielsysteme: Cover-2 in der Defense, und eine stark timing-basierte, vertikale Offense. Marv Levy und Bill Polian dürften ähnliche Philosophien haben. Laut Polian war Whitner zum 8. Pick der erste Mann auf dem Draftboard der Colts. Leinart, Cutler und Young sind eben auch eine andere Liga als Manning.

    Wenn es schlecht läuft, kommt nächste Saison eben Brady Quinn oder Brian Brohm. :)

  • Zitat von Wendigo

    Aber Playmaker sind keineswegs überbewertet - McGahee ist nur keiner ...

    Der "Playmaker" in der Offense ist für mich Lee Evans. Die eigentlichen Playmaker im Football sind aber die Linien.

  • Zitat von Wendigo

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich definiere "Playmaker" anders :)

    Im Prinzip sehen wir das gar nichts so anders. Hauptsächlich denke ich, dass der Begriff "Playmaker" viel zu schwammig ist, um damit ein Team zu bewerten. Und das zählen von vermeintlichen Playmakern führt eigentlich jedes Jahr zu Fehleinschätzungen, siehe Cardinals letztes Jahr. Oder die Saints dieses Jahr (mal sehen). :tongue2:

    Aber zurück zu den Bills. Whitner hat immer noch nicht unterschrieben, und ich denke, so langsam kann er sich den Starterposten für dieses Jahr abschreiben.

  • Zitat von Wendigo

    Hm. Ja, alleine anhand der Anzahl vermeindlicher "Playmaker" ein Team zu bewerten, halte ich auch für Augenwischerei. Aber genausowenig würde ich von "überbewertet" sprechen - auf den Schlüsselpositionen sind es in meinen Augen eben just jene Spieler, die den Unterschied zwischen einem Wildcard-Team und einem SB-Contender machen. Wenn der Rest stimmt natürlich.

    Zwischen 83 und 92 hattet ihr mit Marino und den Marks Brothers ein "Playmaker" Trio erster Güte.
    Eine SB Teilnahme und dann fand Shula keine Playmaker mehr für die DEF.
    Meinst du das in etwa so? :paelzer:
    Ohne vernünftige Line wäre es Elway, Montana oder Marino gegangen wie Carr die letzten Saisons.

    MfG Aadie :grinseen:

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  • Zitat von Wendigo

    Wieso? Jason Allen hat in Miami auch noch nicht unterschrieben und gilt nach wie vor als sicherer Starter ...

    Auch bei Saban noch? Der fällt doch sonst eher in die Belichick-Kategorie.

    Whitner ist ein Rookie und hat schon einige Minicamps wegen der späten Klausuren in Ohio State verpasst. Das Camp ist ohne ihn schon im vollen Gang, er wird immer etwas hintendran sein. Ich bezweifle, dass er sich so direkt als Starter durchsetzen kann.

  • Zitat von Wendigo

    Wieso? Jason Allen hat in Miami auch noch nicht unterschrieben und gilt nach wie vor als sicherer Starter ...

    Zitat

    Dolphins | Late contract could spell no starting job for Allen
    Mon, 31 Jul 2006 22:55:15 -0700

    Alex Marvez, of the Sun-Sentinel, reports the longer Miami Dolphins S Jason Allen remains out of training camp, the greater the odds he might not immediately contend for a starting spot, as the Dolphins expected when making him a first-round pick in last April's NFL Draft....

    Wieso schreib ich hier über die Fische? :paelzer:

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  • Interessantes, etwas ungewöhnliches und gut zu lesendes Preview. Hat Spaß gemacht.

    Sicherlich wird für den Erfolg der Saison ganz entscheidend sein, wer wird Starting-QB und welche Leistung wird er bringen. Mindestens genauso endscheidend ist für mich der Wechsel der Trainerpositonen und der damit verbundene Wechsel der Offense- und Defensesysteme. Zu einseitig und zu berechenbar waren die Bills im letzten Jahr. Mularkey in der Offense zu konservativ und Gray in der Defense nur mit dem Blitz arbeitend waren zu leicht zu durchschauen. Vorausgestzt die Umstellung gelingt, erwarte ich hier eine deutliche Steigerung, die die Bills wieder auf die Erfolgsspur bringen wird. Der Umbruch der Mannschaft wurde begonnen und wird sicherlich in den nächsten Jahren fortgesetzt.

    Übrigens, zwei mal Miami schlagen, bedeutet ja auch schon eine erfolgreiche Saison. :bounce:

    Offense Sells Tickets, Kicking Wins Games, Defense Wins Championships

  • Sehr gutes und originelles Preview :smile2:
    Die einschätzungen kann ich so unterschreiben.Die Bills befinden sich mal wieder im rebuilding, dass kann überraschend schnell gehen oder auch nicht.Ich hoffe das Losman der Starter wird er hat eine weitere Chance verdient und er brauch das vetrauen der Coaches nicht gleich wieder auf die Bank gestezt zu werden wenn er mal 2 schlechte starts hinlegt.Brees zb hatte bei den Chargers auch arge schwierigkeiten und wurde zu einem der zuverlässigten Spielmacher der Liga,es gibt natürlich auch haufenweise negativ Beispiele.
    Das FO wenn auch jetzt ein anderes sollte sich daran erinnern das man in Losman einen Franchise QB gesehen hat.Falls die Line sowohl Offense als uach Defense sich verbessert was eigentlich drin sein müsste sehe ich vor allem die Offense wieder etwas stärker, denn für Losman ist es wichtig das Mc Gahee besser ins Spiel kommt und nicht soviel Druck auf ihm lastet(Der Satz traf auch letzte Saison schon zu :eek:)

  • Zitat von BenrathBills

    Interessantes, etwas ungewöhnliches und gut zu lesendes Preview. Hat Spaß gemacht.

    Ich wollte etwas von dem Durchgehen der einzelnen Positionen weg, da es nur bedingt etwas über das Team aussagt. Das ist mir aber nicht wirklich gelungen.


    Brees war sehr unkonstant in San Diego, er hatte richtig schlechte Spiele, aber auch ganz gute. Ein richtig gutes Spiel habe ich von Losman aber noch nicht gesehen. Auf jeden Fall scheint er sich zu entwickeln. Der Unterschied zum letzten Camp muss laut Vic Carucci deutlich gewesen sein. Ich denke aber, Losman wird möglicherweise noch etwas brauchen. Zur Zeit würde ich mein Geld auf Holcomb setzten. Losman kann übernehmen, wenn der sich wieder verletzt.

  • Zitat von Buck

    Ich wollte etwas von dem Durchgehen der einzelnen Positionen weg, da es nur bedingt etwas über das Team aussagt. Das ist mir aber nicht wirklich gelungen.


    Brees war sehr unkonstant in San Diego, er hatte richtig schlechte Spiele, aber auch ganz gute. Ein richtig gutes Spiel habe ich von Losman aber noch nicht gesehen. Auf jeden Fall scheint er sich zu entwickeln. Der Unterschied zum letzten Camp muss laut Vic Carucci deutlich gewesen sein. Ich denke aber, Losman wird möglicherweise noch etwas brauchen. Zur Zeit würde ich mein Geld auf Holcomb setzten. Losman kann übernehmen, wenn der sich wieder verletzt.

    Mit Holcomb weiss man was man hat, wie du ja auch schon angemerkt hast.Ich denke nur das es für die Entwicklung des Teams nicht viel bringt einen Veteran einzusetzen der zwar gerne mal ein gutes Spiel zeigt, der aber keinerlei upside hat und der die Bills bestimmt nicht in die Playoffs führt.
    PS Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen!

  • Zur QB-Situation: auch wenn es sich sehr blöd anhört und ich es auch niemandem wünsche, wäre es für das Team gar nicht mal so schlecht, wenn sich Holcomb verletzen würde.... :conf:

    So wie ich es sehe, sieht es so aus, dass das Team auf jeden Fall lieber KH als QB hätte. Der scheint ja auch im Camp besser zu sein als Losman. Sollte Losman trotzdem starten, könnte wieder etwas ähnliches passieren wie letztes Jahr, als das Team in meinen Augen fast schon gegen Losman gespielt hat. Es gab ja viel Kritik von den Vets (Moulds und Milloy vor allem), Losman hatte es unter den Bedingungen nicht gerade einfach.

    Imo ist es aber für die Zukunft des Teams besser, wenn man Losman mal eine ECHTE Chance gibt (letztes Jahr war nichts halbes und nichts ganzes), und dann sieht ob er wirklich gut genug ist um die nächsten Jahre für die Bills zu starten, oder halt nicht. Dann muss man einen neuen QB picken. Wird aber das ganze Jahr KH starten, weiss man wieder nichts und das ganze verschiebt sich immer nur weiter nach hinten.

    Damit es aber keine Probleme mit KH-Befürwortern gibt, ist die einzige Möglichkeit, dass Losman "gezwungen" wird zu spielen, und das passiert halt nur, wenn KH nicht fit sein sollte. Wie gesagt, hört sich hart/unsportlich an...
    Losman ist aber glaube ich einer der Spieler, die die Sicherheit brauchen, um auch mal "entspannt" spielen zu können. Die Situation letztes Jahr war ein Witz. Da musste sich ja der Junge quasi bei jedem pass denken "shit, wenn der jetzt nicht sitzt, wird gleich Holcomb eingewechselt".... So lässt sich kein Football spielen imo.

  • Zitat von DJS

    Losman ist aber glaube ich einer der Spieler, die die Sicherheit brauchen, um auch mal "entspannt" spielen zu können. Die Situation letztes Jahr war ein Witz. Da musste sich ja der Junge quasi bei jedem pass denken "shit, wenn der jetzt nicht sitzt, wird gleich Holcomb eingewechselt".... So lässt sich kein Football spielen imo.

    zu beginn der saison war dies ja nicht unbedingt der fall, die holcomb-diskussionen kamen ja erst auf, als losman einige spiele unterirdisch spielte. und ich hielt den QB-wechsel (als einen vorübergehenden) auch durchaus für richtig, denn losman machte ja nicht etwa besonders viele rookie- oder 1st-year-starter-fehler (seine INT-rate war erstaunlich gering), sondern es wikte eher so, als wäre er mit allem (spieltempo, -verständnis etc.) komplett überfordert. und da machte es durchaus sinn - auch wenn die aussagen einiger vets sicherlich nicht ok waren - losman ein paar spiele "verschnaufpause" zu geben, seine probleme zu analysieren (die wie gesagt meiner meinung nach auch ein wenig woanders lagen als bei den meisten anderen rookies) und ihm etwas sicherheit zu geben. die konnte er eh schwer haben, weil er ja direkt nach der 2004-saison zum starter ernannt wurde und sich nicht im trainingscamp durchsetzen musste (eine in meinen augen recht fragwürdige entscheidung).
    nach der kurzen pause wirkte er wesentlich sicherer und entscheidungsfreudiger, machte auf mich einen vielversprechenden eindruck. der große fehler von mularkey und co. bestand meiner meinung nach dann darin, nochmal holcomb starten zu lassen, um ihre haut evtl. zu retten... klar, losman war verletzt, aber hier hätte eine deutliche ansage kommen müssen: backup-QB spielt, aber losman ist klar der starter.

    zur diesjährigen competition: die berichte wechseln, wer denn nun gerade die nase vorn hat, darum würd ich noch nicht allzuviel darauf geben.
    kann mir aber beim besten willen nicht vorstellen, dass irgendwelche vets "gegen" losman spielen würden oder ihm das leben anderweitig schwer machen. neuer trainerstab, der sehr viel wert auf "character" legt sowie die meisten dieser vets nicht mehr dabei: Das sollte ein klares signal sein.

  • Applaus für klasse Preview.

    5-6 Siege sollten dieses Jahr durchaus drin sein.

    No matter what's going to happen I will support the Bears through thick and thin!
    Even if they're not doing so good, I'll still root for them.
    I'll never become a "bandwagon jumper."

  • leicht verspätet, aber von (blau-rotem) herzen, ein grosses kompliment für die prima bills-vorschau 2006.

    und wie treffend du die stärken und schwächen des teams zusammengefasst hast, zeigte ja bereits spieltag 1 ...

    go bills, go!!!
    have a nice day,
    ray'

    BILLIEVE !!! TO BE CONTINUED.