PREVIEW 2007
Rückblick 2006
Bilanz: 8-8, 2nd NFC South, keine Playoffteilnahme
Von vielen als SB-Teilnehmer gesehen enttäuschten die Panthers mit einer mittelmäßigen Leistung. Unkonstanz und Verletzungspech verhinderten die Erfüllung der hohen Erwartungshaltung, die Defensive spielte noch gut, die Offensive jedoch weniger sodaß nur eine ausgeglichene Bilanz ohne Teilnahme an den Playoffs erreicht wurde.
Spielplan
@ St. Louis
vs. Houston
@ Atlanta
vs. Tampa Bay
@ New Orleans
@ Arizona
Bye Week
vs. Indianapolis
@ Tennessee
vs. Atlanta
@ Green Bay
vs. New Orleans
vs. San Francisco
@ Jacksonville
vs. Seattle
vs. Dallas
@ Tampa Bay
Zugänge
David Carr (QB, HOU)
Dave Ball (DE, SD)
Deke Cooper (S, SF)
Curtis Deloatch (CB, NO)
Chad Lavalais (NT, ATL)
Terrence Melton (LB)
Abgänge
Keyshawn Johnson (WR)
Colin Branch (S)
Vinny Ciurciu (LB)
Chris Draft (LB)
Todd Fordham (OT)
Karl Hankton (WR)
Kris Mangum (TE)
Kevin McCadam (S)
Mike Seidman (TE)
Al Wallace (DE)
Chris Weinke (QB)
Shaun Williams (S)
Draft
1 - Jon Beason, OLB, Miami-Florida ; 2 - Dwayne Jarrett, WR, USC ; 2 - Ryan Kalil, C, USC ; 3 - Charles Johnson, DE, Georgia ; 4 - Ryne Robinson, WR, Miami-Ohio ; 5 - Dante Rosario, TE/FB, Oregon ; 5 - Tim Shaw, LB, Penn State ; 7 - C.J. Wilson, CB, Baylor
Ein guter bis sehr guter Draft der Panthers.
Das Vabanquespiel machte sich bezahlt, ursprünglich an Nr. 14 tradeten sie sich bis an Nr. 25 herunter und bekamen trotzdem den beabsichtigten Spieler, OLB Jim Beason.
Danach wählte man WR Dwayne Jarrett als Nachfolger von Keyshawn Johnson, er bringt fast identische physische Voraussetzungen mit minus der extrovertierten Persönlichkeit.
Anschließend gelang mit C Ryan Kalil ein regelrechter Steal, der beste Center des gesamten Drafts steht Gewehr bei Fuß falls seine Vorderleute schwächeln.
Ähnlich verhält es sich mit DE Charles Johnson der am Drafttag nach unten gereicht wurde, hier jedoch perfekt in die Rotation passt.
Es folgten WR Ryne Robinson (auch als PR denkbar), TE/FB Dante Rosario als Allzweckwaffe, LB Tim Shaw und CB C.J. Wilson als entwicklungsfähige Perspektivspieler.
Trainerstab (Auszug)
John Fox, Headcoach, 6 Jahre in CAR, Jeff Davidson, Offensive Coordinator, erstes Jahr, Mike Trgovac, Defensive Coordinator, 6 Jahre
Die Samthandschuhe sind ausgezogen, nun gilt es für Fox der zwar der erfolgreichste Panthers-Coach aller Zeiten ist, jedoch auch schon mehrmals für seine überaus konservative Spielweise kristisiert wurde. Die „Run-first“ Spielweise hat wohl ausgedient, mit Smith und Jarrett wird dem Paßspiel mehr Beachtung geschenkt, als ehemaliger DC legt er großen Wert auf Defensive (Nr. 7 in 2006), vernachlässigte hierüber jedoch die offensive Seite (Nr. 24). Die Konsequenzen spürte u.a. OC Dan Henning, er wurde durch Davidson ersetzt welcher ein Zonenblockschema installieren sowie die Wideouts mehr integrieren möchte.
Quarterbacks
Jake Delhomme, David Carr, Brett Basanez
Sofort nach der Verpflichtung von Carr stellte Fox fest daß Delhomme die klare Nummer Eins bleibt um jeder anfänglichen Kontroverse vorzubeugen. Klar ist aber ebenfalls daß auch in Charlotte nur der Leistungsgedanke zählt und so wird Fox bei Problemen keinen Moment zögern Carr zum Starter zu berufen.
Delhomme hatte persönlich ein durchwachsenes Jahr wobei seine Fehler in kritischen Situationen (6 INTs im 4.Quarter) ins Auge fielen.
Mehrere Teams buhlten um David Carr, schließlich machten die Panthers das Rennen und haben nun endlich einen adäquaten Ersatz der nicht nur fünf Jahre jünger als Delhomme sondern sogar mehr NFL-Spiele gestartet ist.
Basanez hat nach dem Abgang von Chris Weinke den dritten Platz bombensicher, die beiden vor ihm wird er aber nie erreichen.
Running Backs
DeShaun Foster, DeAngelo Williams, Nick Goings, Eric Shelton, Brad Hoover (FB)
Viele Köche verderben den Brei – die Anzahl der Backs auf dem Roster belegt die momentane Ungewissheit des Teams in Sachen Laufspiel.
Foster ist ein Starter auf Abruf. Er muß sich nun endlich bewähren und zeigen daß er ein „Workhorse-Back“ sein kann. Seine massive Verletzungsanfälligkeit behinderte seinen bisherigen Durchbruch (in fünf Jahren noch keine 900 Yards Saison), seine hervorragende Einstellung machte ihn bisher jedoch zu einem Trainerliebling wobei der Honeymoon jetzt aber vorbei ist.
Williams ließ sein großes Potential letztes Jahr schon mehrfach aufblitzen, diese Saison wird er, abhängig von der Entwicklung Fosters, mehrfach Gelegenheit erhalten (06 nur 2 Starts) dieses zu bestätigen.
Der ungewisse Faktor ist hier Powerback Eric Shelton der als wandelnde Verletzung immer noch nicht so richtig einzuschätzen ist, evtl. kann er in „Short-Yardage“ und „Goalline“ Situationen eingesetzt werden.
Starter auf FB ist Brad Hoover und dort agiert er mit der primären Aufgabe zu blocken unspektakulär aber effektiv.
Nick Goings kann auf beiden Positionen eingesetzt werden und ist außerdem ein wertvoller Special Teamer.
Wide Receiver
Steve Smith, Dwayne Jarrett (Rookie), Drew Carter, Keary Colbert, Ryne Robinson
Smith ist der herausragende Spieler des Teams, v.a. bei den „Yards after the Catch“ ist er brandgefährlich, er muß das Ei öfter als im Vorjahr erhalten.
Jarrett wird wohl gegenüber starten und als Possession Receiver agieren, hier muß er sich Drew Carter erwehren der zwar schneller ist jedoch nicht so physisch agiert.
Die fortwährende Enttäuschung Keary Colbert und Rookie Robinson werden wohl nur Nischen zu füllen haben.
Tight End
Michael Gaines, Dante Rosario (Rookie), Jeff King
Gaines mit Licht und Schatten ist der vorläufige Starter, Rookie Rosario als H-Back und King als massiver Blocker sind Konkurrenten wobei die Tight Ends in diesem Team primär blocken und fast nie fangen müssen.
Offensive Line
Justin Hartwig (C), Mike Wahle (G), Evan Mathis (G), Jordan Gross (T), Travelle Wharton (T), Ryan Kalil (C, Rookie), Geoff Hangartner (G), Steve Sciullo (G), Rashard Butler (T), Jeremy Bridges (T)
Hartwig hatte 2006 verletzungsbedingt eine Saison zum Vergessen, er muß von Anfang an glänzen, ansonsten ersetzt ihn Kalil.
Routinier Mike Wahle (Left) und Evan Mathis (Right) sind die Guards, Gross ist der Right Tackle und Wharton wird nach seiner schweren Verletzung versuchen als Left Tackle den „Blindside-Protector“ zu geben.
Defensive Line
Kris Jenkins (DT), Maake Kemoeatu (DT), Julius Peppers (DE), Mike Rucker (DE), Jordan Carstens (T), Chad Lavalais (T), Damione Lewis (T), Kindal Moorehead (T), Dave Ball (E), Charles Johnson (E, Rookie), Stanley McGlover (E)
Immer noch die stärkste Einheit des Teams und eine der Stärksten der Liga überhaupt.
Bester Spieler dieser Unit ist Peppers, eine der dominantesten Figuren der Liga, ein herausragender Pass-Rusher der sich aber auch gegen den Lauf dramatisch verbessert hat. Ihm gegenüber steht Rucker dessen Wirken aufgrund der Rückkehr von einer schweren Knieverletzung noch abgewartet werden muß. Hier sind McGlover oder Rookie Johnson erste Ersatz-Kandidaten.
In der Mitte sollen Kemoeatu und Jenkins den Gegner stoppen, „Kemo“ ist jedoch ein reiner „2-Down Run-Stopper“ und bei Jenkins müssen eventuelle Auswirkungen des Offseason-Tumultes abgewartet werden. Wenn fit, motiviert und schlank ist er immer noch einer der besten Spieler auf seiner Position, ob gegen den Lauf oder Paß. Lewis und Carstens sind hier erste Alternativen.
Linebacker
Dan Morgan (MLB), Jon Beason (OLB, Rookie), Thomas Davis (OLB), Adam Seward (M), James Anderson (O), Nail Diggs (O), Terrence Melton (O), Tim Shaw (Rookie)
Alles steht und fällt mit Morgan. Ist er fit spielt er in der Mitte und ist der Leader der Defense, sieht er wieder Sterne und fällt aus wird wohl Newcomer Beason seinen Spot übernehmen. Er und Davis sind bei ausreichender Fitneß von Morgan die etatmäßigen OLB, ansonsten sind Anderson und Diggs erster Ersatz.
Secondary
Ken Lucas (CB), Cris Gamble (CB), Curtis Deloatch (CB), Reggie Howard (CB), Richard Marshall (CB), Derrick Strait (CB), Mike Minter (S), Nate Salley (S), Deke Cooper (S), C.J. Wilson (S)
Lucas und Gamble ergänzen sich hervorragend und bilden ein glänzendes Duo, Marshall befindet sich nach einem glänzenden Premierenjahr unweit dahinter und kann jederzeit ohne einen Qualitätsabbau einspringen.
Anders sieht es bei den Safeties aus – Routinier Minter will sich noch durch eine letzte Saison schleppen und neben seinen Führungsqualitäten auch seine rasant fortgeschrittenen Schwächen nochmals bloßlegen, um die zweite Position rangeln mehrere Kandidaten, namentlich Salley, Cooper oder sogar Wilson wenn er von CB auf S konvertiert.
Special Teams
John Kasay (K), Jason Baker (P), Jason Kyle (LS)
Keinerlei Probleme hier. Kasay war im Vorjahr 20-20 bei FG-Versuchen unter 50 Yards, Baker war eine Pro-Bowl Alternative und ist gleichfalls ein guter Holder und Kyle ist die Zuverlässigkeit in Person.
Krasser Gegensatz im Return-Spiel. Nach zwei letzten Plätzen (KO und Punt) tut Verbesserung hier dringend Not, Rookie Ryne Robinson ist PR und DeAngelo Williams übernimmt die Kickoffs.
Ausblick
Carolina tut sich mit einer Favoritenbürde äußerst schwer, sie mögen es eher aus dem Untergrund aufzutauchen und alle zu überraschen. Das könnte heuer wieder gelingen, denn im Gegensatz zum Vorjahr wird von ihnen nicht viel erwartet.
Der Vertrag mit Carr beschert dem Team eine zuverlässige Versicherung in Sachen QB, über den Draft gelang es vier potentielle Starter zu verpflichten, der Trainerstab wurde aufgefrischt und die Vertragsverlängerung mit dem wichtigsten Spieler, Steve Smith, verhindert eventuelle Unruhe.
Die Defensive ist mit einem gesunden Dan Morgan immer noch vom Feinsten, in der Offensive muß zugelegt werden, hier ist der neue OC gefordert dem Paßspiel mehr Priorität einzuräumen , also v.a. Smith mehr Bälle zukommen zu lassen.
Die Panthers liefern sich mit den Saints einen Zweikampf um die Divisionskrone, Atlanta und Tampa Bay sollte man hinter sich lassen, 9-10 Siege und eine Wildcard sind realistische Ziele.