Indianapolis Colts Preview 2007/08

  • Colts - Preview 2007/08


    Rück- u. Ausblick

    Nach 36 Jahren konnten die Colts endlich ihren zweiten SB-Sieg einfahren, damals noch als Baltimore Colts bekannt. Wenn man so will, war dieser Triumph angekündigt, denn seit Jahren galt es nur als eine Frage der Zeit, wann denn nun der zweifellos talentierteste QB dieser Zeit endlich zu SB-Ehren kommt. Vergessen die Parallelen zu Dan Marino, den ersten Ring hat Peyton Manning nun endlich errungen und weitere sollen folgen. Vergessen auch die eisernen Gesetze wie: „Defense wins Championships“, jedenfalls auf den Saisonverlauf bezogen. Mit einer guten Serie, einer relativ schwachen Division und dem daraus resultierenden Spielplan gelang es den „Manning Colts“ 16 Spiele inklusive Playoffs für sich zu entscheiden.

    Erwähnt sei auch noch einmal der erste Triumph eines afro-amerikanischen Headcoaches im Superbowl, wobei Dungy’s Teint eher an den blassen Michael Jackson erinnert. Aber es soll seine Verdienste nicht schmälern, denn schließlich hat er aus einer miserablen Defense eine weitestgehend homogene Einheit geformt. Dungy ist erst der dritte NFL-Akteur, dem es gelang den SB als Spieler und Trainer zu gewinnen (nach Ditka und Flores). Bereits 1979 gehörte er den erfolgreichen Pittsburgh Steelers an.
    Wenn man nun in die Zukunft schaut, stellt man doch fest, dass es einen personell starken Aderlass gegeben hat und der Defense erneut eine Phase des Rebuildings bevorsteht. Aber Dungy konnte solche Situationen schon oft meistern, ist immerhin der Coach mit den meisten Siegen der Regular Season seit 2002. Die eigene Division erscheint trotz etlicher eigener Substanzverluste noch immer beherrschbar zu sein. Das Titelsammeln kann also durchaus weiter gehen, wenn auch in kleinerem Rahmen.

    Zu den (wichtigen) Abgängen:

    DL Montae Reagor, verletzte sich früh in der abgelaufenen Saison und wurde durch McFarland sehr gut ersetzt. Seine Leistungskurve zeigte zuvor stark nach oben, aber mehr als NFL-Durchschnitt stellte er vor allem gegen den Lauf nie dar. Reagor steht aktuell im Eagles-Roster.

    LB Cato June, war der Leading Tackler der Colts und ein wichtiges Bindeglied zwischen D-Line und Backfield. Bei ihm wechseln häufig Licht und Schatten. So war er gegen die Pats noch Sieggarantie, aber beim Debakel in Jacksonville nahezu als untauglich einzustufen. Die nun entstandene Lücke wird dennoch nicht einfach zu kompensieren sein, er wechselte nach Tampa.

    CB Nick Harper, der erfahrenste Spieler der ganzen Defense, jedoch unzufrieden mit der Bezahlung. Ihn zog es nach Tennessee. Sein Fehlen wird sich vielleicht in den ersten Spielen bemerkbar machen, insgesamt war der Wechsel aber angestrebt.

    CB Jason David, ein Zögling von Dungy und immerhin 3 Jahre Starter. Ihn wird man ersetzen können. David wechselte zu den Saints.

    RB Dominic Rhodes, hatte Höhen und Tiefen, konnte sich aber nie durchsetzen und wird auch in Oakland nicht über den Backup hinauskommen.

    WR Brandon Stokley, oft angeschlagen und kaum Einsätze im letzten Jahr, deshalb nicht wirklich ein Verlust. An seiner Stelle soll nun Gonzalez für Belebung unter den Receivern sorgen. Stokley wechselte nach Denver.

    LB Gilbert Gardner, galt als große Hoffnung, konnte sich aber nie recht in Szene setzen. Blieb immerhin der Division erhalten und wurde von den Titans unter Vertrag genommen.

    KR Terrence Wilkins, typischer Scatback aber nicht ergiebig genug. Returner kann man immer neu ausprobieren, im Moment ist Wilkins ohne Verein.

    S Mike Doss, häufig verletzt oder angeschlagen und daher bilanzierend eher eine Enttäuschung. Er versucht nun sein Glück in Minnesota.

    Andere Ausfälle:

    OT Tarik Glenn, zuverlässiger LT, treuer Bodyguard für Manning, seit dieser bei den Colts spielt und ProBowler ist plötzlich football-müde, will seine Karriere beenden. Der Zeitpunkt vorm Camp war (für Fans) sicherlich unglücklich, aber man muss die Entscheidung akzeptieren. Vielleicht kommt er nach einem Jahr Auszeit wieder zurück.

    DT Anthony McFarland, während der letzten Saison von den Bucs per Trade geholt und sofort wichtiger Faktor der Run-Defense. Nun allerdings im Camp schwer am Knie verletzt und eine Saison zum Zuschauen verurteilt. Ein weiterer schwerer Verlust so kurz vor Saisonbeginn.

    LB Keith O’Neil, einer der wichtigsten Special Teamer, stand vor seinem Vertragsjahr, fällt aber nun verletztungsbedingt aus.

    Wichtige Zugänge:

    Eigentlich unglaublich, aber es gibt tatsächlich keine nennenswerten Namen hier zu erwähnen.

    Die Draftpicks

    - WR Anthony Gonzalez (1.Rd.)
    - OT Tony Ugoh (2)
    - CB Daymeion Hughes (3)
    - DT Quinn Pitcock (3)
    - S Brannon Condren (4)
    - LB Clint Session (4)
    - WR Roy Hall (5)
    - CB Michael Coe (5)
    - DE Keyunta Dawson (7)

  • Offensive

    Hier könnte man ruhigem Gewissens den gleichen Wortlaut vom Vorjahr verwenden, denn viel hat sich nicht verändert. Es bleibt lediglich abzuwarten, inwiefern das Fehlen von Tackle Glenn auf die Spielweise Mannings Auswirkungen bzw. Einschränkungen hat. Noch immer stellt die Pass-Offense NFL-Elite dar und wieder werden viele gegnerische Defensereihen dem Tribut zollen müssen. Allerdings haben auch potentiell unterlegene Teams wie die Texans und Titans im letzten Jahr aufgezeigt, wo die Schwächen liegen und wie man sich das Manningsche Überrollkommando vom Leib hält. OC-Urgestein Tom Moore ist also gefordert, zumal inzwischen viele Manning-Audibles verpuffen und gegnerische DC wirksame Gegenmittel gefunden haben. Allerdings bleiben die Klasse von Manning, Harrison und Wayne unbestritten. Sie sind klar das beste Pass-Angriffstrio der NFL und hinzu kommen TE Clark sowie RB Addai, die beide im Camp überzeugen konnten. Bei Clark ist das ja nichts neues, aber auch Addai soll vor allem im Passspiel enorm zugelegt haben. Kein Mensch spricht mehr von Edgerrin James oder gar Dominic Rhodes, der im letzten Jahr zu Beginn noch Starter war.

    Quarterback

    Peyton Manning hat nun endlich einen großen Titel und kann ohne jeden Druck aufspielen. Die Erwartungshaltungen sind nicht zu riesig, da eigentlich jeder Laie erkennen kann, dass die Abgänge nicht leicht auszugleichen sind.
    Hinter Manning gibt es, ernsthaft gesehen, nur Jim Sorgi, der nach aktuellem Stand im nächsten Jahr wieder FA wird, diesmal RFA. Eine bessere QB-Schule kann man sich nicht wünschen, allerdings wird Sorgi nach dieser Saison bestrebt sein, bei einem anderen Team unterzukommen, mit besseren Aussichten auf den Starterposten als in Indianapolis. 10/10

    Runningback

    Mit Joseph Addai wurde die Lücke von James recht ordentlich gefüllt. Im Passspiel hat er allerdings Reserven, die guten Trainingseindrücke haben sich in der Presaison noch nicht bestätigt. Würde er ausfallen, stehen die Colts mit einem zwar schnellen und sehr athletischen DeDe Dawson da, der aber als Featured-RB unmöglich in Frage käme. Dritter Mann im Bunde ist Kenton Keith, ein Allrounder aus der CFL kommend, dessen Eigenschaften als Passempfänger sehr gut ins System der Colts passen. Doch auch er ist keine wirkliche Alternative zu Addai und so bleibt nur zu hoffen, dass dieser gesund durch die Saison kommt.
    Einen FB werden die Colts nicht aufbieten und mit Lawson ist momentan auch nur ein echter FB im Roster, der kaum über Spielpraxis verfügt und obendrein verletzt ist. 7/10

    Wide Receiver

    Zu Marvin Harrison muss man nicht mehr viel schreiben, er wird ganz sicher eines Tages in Canton landen. Selbst möchte er sich nicht auf die Frage festlegen, wie lange er den Colts noch erhalten bleibt. Auch mit 35 Jahren ist er fangsicher wie eh und je, kein Grund also über ein Retirement nachzudenken.
    Reggie Wayne heißt der andere NFL Top 10-Receiver der Colts und man darf erneut mit einem persönlichen Rekordjahr von ihm rechnen (zuletzt 86 Receptions mit 9 TDs).
    Zu beiden gesellt sich nun mit Anthony Gonzalez ein stark einzuschätzender Rookie, den die meisten Experten als einzig echte Verstärkung ansehen. Im Camp und auch während der Vorbereitungsspiele auf die Saison unterliefen ihm zwar etliche Fehler, aber der Gesamteindruck ist positiv. Gonzalez gilt als starker Route Runner mit guten Händen und eiserner Disziplin. Hinter ihm kämpft Aaron Moorehead um einen Rosterspot, der zwar schon 4 Jahre im Team spielt, aber sich letztlich nie in besonderem Maße Geltung verschaffte. Dungy hält viel von ihm und wird ihn auch mit Sicherheit wieder im Kader haben wollen.
    Ein weiterer Rookie-Zugang stellt Ray Hall von Ohio State dar, den man gelegentlich als Returner sehen wird. Von ihm wurde viel Positives aus dem Camp berichtet.
    Selbst Craphonso Thorpe scheint in dieser Offense sofort Fuß zu fassen und das obwohl er bislang bei den Chiefs, Texans oder Lions nicht zu überzeugen wusste. Einen biederen John Standeford um den letzten Spot auszustechen könnte ihm durchaus gelingen. 9,5/10

    Tight End

    Eine wichtige Größe im Angriffssystem der Colts stellt nach wie vor H-Back Dallas Clark dar. Man konnte in den 4 Spielen der letzten Saison, als Clark verletzungsbedingt ausfiel, erkennen, dass die Offense etwas ins Stocken geriet. Seine Anwesenheit bedeutet vor allem im Passangriff wesentlich mehr Möglichkeiten, da Clark stets einen oder zwei LB binden kann. Um ihn etwas zu entlasten und seiner Verletzungsanfälligkeit vorzubeugen, wurde Mike Seidman von den Panthers verpflichtet. Seidman fehlt allerdings die Spielpraxis, da er im letzten Jahr wegen eines Kreuzbandrisses fast komplett ausfiel und das Jahr zuvor kaum Einsätze erhielt.
    Nicht viel ändern wird sich an den 2 TE-Sets, bei denen Ben Utecht eher als Blocker fungiert.
    Unterschätzen darf man seine Receiverskills allerdings nicht, immerhin hatte er 2006 37 Catches zu verzeichnen – für einen blockenden TE ein vorzüglicher Wert.
    Vierter Mann in dieser Unit ist Bryan Fletcher, ein guter Special Teamer und die Alternative in der Redzone. 7,5/10

    Offensive Line

    Fast wäre die SB-Offense unverändert geblieben, doch ausgerechnet LT Tarik Glenn entschied sich seine Karriere auf Eis zu legen. In weiser „Voraussicht“ wurde per Draft sein Nachfolger Tony Ugoh in Runde 2 verpflichtet. Und der hat sich erstaunlich schnell eingefügt, abgesehen von ein paar False Starts keinerlei Fehler oder technische Mängel offenbart. Es gibt Franchises die gefühlte Ewigkeiten nach einem geeigneten LT suchen und Dungy’s Scoutingteam schüttelt ihn einfach so aus dem Ärmel. Abgesichert wird er vom ebenfalls jungen Charlie Johnson, der in einigen Einsätzen der letzten Saison durchaus vielversprechend agierte.
    Das Prunkstück dieser Line ist und bleibt aber Center Jeff Satuday (ungedraftet), der vielleicht beste aktive Spieler auf dieser Position. Für Manning ist er noch wichtiger als Glenn, weil er nicht nur ein hervorragender Passblocker ist, sondern problemlos die Kommandos umzusetzen vermag. Prädikat: unersetzlich.
    Als RT geht Ryan Diem in seine 8. Saison. Zuletzt mit muskulären Problemen im Nacken und doch stets zuverlässig.
    Unverändert bleiben die Guards besetzt. Ryan Lilja (LG) und Jake Scott (RG) bilden das Starter-Duo (beide im nächsten Jahr FAs), verstärkt durch Dylan Gandy, der Lilja schon ausgezeichnet vertrat und auch als Ersatz-Center dient. Der in der Offseason verpflichtete Rick DeMulling, ehemals Starter in Detroit, wurde inzwischen wieder entlassen. 8/10

  • Defensive

    Wer wie die Colts das meiste Geld in die Offense investiert darf sich nicht beklagen, wenn dann der andere Mannschaftsteil, die Defense, entsprechend limitiert wirkt. Wieder einmal gilt es viele Spots neu zu besetzen, auf gutes Scouting zu vertrauen und der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, dass doch möglichst die Offense für Spielentscheidungen sorgt.
    Die Vorbereitung erweckte bislang allerdings nicht den Eindruck, dass diese Dungy-Defense in eine Art Opferrolle verfallen könnte. Jegliche Abgänge konnten aufgefangen werden, sogar „Booger“ McFarlands verletzungsbedingter Ausfall scheint kein unlösbares Problem darzustellen. Aber es fehlt natürlich der Vergleich zu Spielen der Regular Season, weshalb man euphorische Beurteilungen Dritter nicht zu ernst nehmen sollte.


    Defensive Line

    Angeführt von RE Dwight „The Rotation“ Freeney wird die Line vor allem auf den beiden Tacklepositionen anders als gewohnt aussehen. Einen sicheren Starterposten hat dabei keiner, auch wenn Raheem Brock und Dan Klecko momentan erste Wahl sind. Gleich dahinter steht mit Ed Johnson ein interessanter undraftet Rookie, der dem aktuellen Drittrundenpick Qinn Pitcock in nichts nachsteht. Komplettiert werden die DT mit Darrell Reid, der sich immerhin schon 3 Jahre durchgemogelt hat.
    Neben Freeney wird Robert Mathis für den Passrush sorgen. Mittlerweile dürfte er sich vom reinen Passrush-Spezialisten zu einem kompletten End entwickelt haben. Freeney selbst, der im Juni einen neuen 6-Jahresvertrag mit dem Volumen von $72 Mio. abgeschlossen hat, gehört zu den agilsten und gefürchtetsten QB-Jägern, wenngleich der junge Ugoh im Camp unbezwungen blieb. Josh Thomas und Bo Schobel sollen maximal in der Line-Rotation zum Einsatz kommen. 6/10

    Linebacker

    Für den nach Tampa abgewanderten Cato June rückt ein weiterer Jungprofi in die Startformation: Freddy Keihao. Er erinnert mit seiner Beweglichkeit und Körpergröße an June, hat sich enorm verbessert und gilt als große Hoffnung für die Zukunft.
    MLB Gary Brackett ist mittlerweile der Kopf der Defense und dabei der Kleinste seiner Zunft neben Zach Thomas. Ein kleineres LB-Tandem wie diese beiden wird man selbst in der NFL-Historie kaum finden.
    Auf der strong side hat sich aktuell Rocky Boiman gegen Rob Morris durchsetzen können, da er in der Pass Defense den stärkeren Eindruck machte. Morris könnte je nach Spielsituation Brackett ablösen, da gerade gegen 2-TE-Sets erhebliche Nachteile bestünden. So schnell die LB-Crew der Colts auch ist, sie agiert mehr als das sie in der Lage ist Druck aufzubauen.
    Positiv aufgefallen ist vor allem Rookie Clint Session, der vielseitig einsetzbar ist und langfristig als „Mike“ aufgebaut werden soll. Neben ihm gehören Tyjuan Hagler und Kendyll Pope zum Kreis der LB, wobei beide eher als Special Teamer zum Einsatz kommen werden. 5/10

    Cornerback

    Beide Starter sind mit Harper und David nicht mehr dabei. Allerdings wird man maximal die Erfahrung Harpers vermissen, denn Talent haben die Nachfolger Marlin Jackson und Kelvin Hayden deutlich mehr. Die Top-Draftpicks von 2005 stehen nun in der Verantwortung und sollen dem schwachen Backfield neuen Glanz verleihen, mehr Bälle als in der letzten Saison erobern.
    Als Nickelback wird Tim Jennings auflaufen, allerdings plagt er sich ständig mit Verletzungen herum, so auch wieder nach dem Preseason-Game gegen die Bears. Daymeion Hughes und T.J. Rushing komplettieren die CBs, wobei beide in den STs fest verplant sind. 6,5/10

    Safety

    Bob Sanders gehört zu den unumstrittenen Lieblingen von HC Dungy, nur leider fehlt er oft wegen diverser Verletzungen (in 3 Jahren bei 24 von möglichen 48 Spielen). Sanders schont weder Gegner noch sich selbst und zählt dabei zu den spielintelligentesten SSs der Liga. Da mit seinem Fehlen immer zu rechnen ist, wird Matt Giordano oft genug zeigen können, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Er befindet sich in ausgezeichneter Form und sollte seine Einsatzmöglichkeiten in jedem Spiel bekommen.
    Unverändert wird Antoine Bethea als FS auflaufen. Meist dient er als Feuerwehrmann gegen den Lauf worunter seine Interception-Quote leidet. Auch von ihm erhofft man sich mehr Turnover in der kommenden Saison. Brannon Condren wird seine Einsätze in den STs erhalten und nur im Notfall nachrücken. 7/10

    Special Teams

    Hier nun sollen die Spieler aufgezählt werden, die den Altersdurchschnitt der Colts etwas ins normale Maß regulieren. Für die Punts bleibt Hunter Smith trotz Draftpick Reggie Hodges konkurrenzlos und auch an Kicker-Ikone Adam Vinatieri gibt es nichts zu rütteln. Für die Longsnaps wird weiterhin Justin Snow verantwortlich sein und erste Wahl für sämtliche Returns ist T.J. Rushing. Weitere Return-Kandidaten sind Daymeion Hughes und Anthony Gonzalez.
    Coach Russ Purnell verfügt über eines der schnellsten STs der NFL. Mängel gibt es in der Punt- u. Kick-Coverage, die sich nach dem Ausfall von O’Neil auch kaum beseitigen lassen. 8/10

    Coaches

    Einziger Verlust ist Defense-Spezialist Leslie Frazier, der als DC zu den Vikings wechselte. Seine Lücke und damit die Rolle als DB-Coach übernimmt der erfahrene Rod Perry.
    Headcoach Tony Dungy kann nach beeindruckender 5-Jahresbilanz (67-24 Siege) auch weiterhin auf seinen OC und Assistent Tom Moore bauen. O-Line Genie Howard Mudd sitzt wieder mit im Boot, genau wie Mike Murphy, der Mann, der aus LB-Zwergen förmliche Riesen erschafft. Die Defense führt erneut Ron Meeks ins Feld, der sich mit Dungy bestens versteht und trotz 6-jähriger Treue stets eine Vielzahl neuer Spieler führen „darf“. Die Urgesteine Moore, Mudd, Meeks, Murphy, Purnell, Perry, Gene Huey (Running Backs) und John Teerlinck (D-Line) kommen auf insgesamt unglaubliche 180 Jahre NFL-Erfahrung.

  • Fazit

    „Die Colts sind noch immer ein Contender, auch wenn die Abgänge schwerer wiegen als die Zugänge. Die eigene Division sollte lösbar sein. Die Jaguars sind auf einem guten Weg, aber noch nicht auf Augenhöhe mit den Colts.“
    So stand es im letzten Jahr geschrieben. Ob die Jaguars inzwischen paroli bieten können muss man abwarten. Der Zeitpunkt des Machtwechsels in der AFC South rückt näher, aber trotz vieler personeller Veränderungen bleiben die Colts der klare Favorit auf den Divisionstitel. Der Druck liegt nun bei anderen, wie eben Jaguars-Coach Jack Del Rio.
    Die Playoffs sind wieder erklärtes Ziel, viel mehr kann man angesichts der Situation nicht fordern. Die Vorbereitung hat gezeigt, dass diese Vorstellungen nicht überzogen sind. Allerdings wird man mit gleichschwacher Run-D nicht noch einmal um die AFC-Krone kämpfen können.

    Prognose

    Der Spielplan bietet interessante Heimspiele, wie z.B. die Patriots in Woche 9 oder Dungy’s Ex-Team, die Bucs, in Woche 5. Insgesamt dürfte eine 11-5 Saison möglich sein und damit das sichere Erreichen der Playoffs.
    Manning muss man ein Rekordjahr zutrauen, da er völlig befreit aufspielen kann und dies auch schon während der Vorbereitung eindrucksvoll demonstrierte.

    Schedule

    1 - 9/6 - NEW ORLEANS SAINTS - 8:30 PM
    2 - 9/16 - @ Tennessee Titans - 1:00 PM
    3 - 9/23 - @ Houston Texans - 1:00 PM
    4 - 9/30 - DENVER BRONCOS - 4:15 PM
    5 - 10/7 - TAMPA BAY BUCCANEERS - 4:05 PM

    6 - 10/14 - BYE

    7 - 10/22 - @ Jacksonville Jaguars - 8:30 PM
    8 - 10/28 - @ Carolina Panthers - 1:00 PM
    9 - 11/4 - NEW ENGLAND PATRIOTS - 4:15 PM
    10 - 11/11 - @ San Diego Chargers - 8:15 PM
    11 - 11/18 - KANSAS CITY CHIEFS - 1:00 PM
    12 - 11/22 - @ Atlanta Falcons - 8:15 PM
    13 - 12/2 - JACKSONVILLE JAGUARS - 1:00 PM
    14 - 12/9 - @ Baltimore Ravens - 8:15 PM
    15 - 12/16 - @ Oakland Raiders - 4:05 PM
    16 - 12/23 - HOUSTON TEXANS - 1:00 PM
    17 - 12/30 - TENNESSEE TITANS - 1:00 PM

  • sehr schön, vielen Dank ... :smile2:

    trotz der Abgänge sind die Colts sicherlich der Favorit in ihrer Division, die AFC-Krone werden sie jedoch angesichts der Abgänge und der Konkurrenz wohl nicht verteidigen,

    ganz entscheidend wird wohl die Spielweise von Ugoh sein, Glenn wird er nicht einfach so ersetzen können, davon hängt die Offensive ganz entscheidend ab,

    weiterhin interessant zu beobachten wird das Auftreten von Addai sein der nun zeigen kann was er als Starter zu leisten im Stande ist, wie sich Gonzales einfügen wird, ob Freeney seinen Vertrag rechtfertigen kann und ob in der Defensive ähnlich hilflos gegen den gegnerischen Lauf agiert wird wie es im Vorjahr der Fall war,

    es reicht wohl noch für den Divisionssieg, spätestend in der zweiten PO-Runde ist jedoch Schluß ...

  • Zitat von Serienjunkie


    es reicht wohl noch für den Divisionssieg, spätestend in der zweiten PO-Runde ist jedoch Schluß ...

    Ja, das glaube ich ebenfalls, aber die Saison ist lang und Verletzungsausfälle können viel verändern, nicht zuletzt bei den Konkurrenten in der eigenen Division, den Jaguars.
    Die Colts haben gezeigt, dass man auch mit einer vergleichsweise durchschnittlichen Defense in den Playoffs bestehen kann, warum dann nicht ein zweites Mal? Sämtliche Abgänge sind mit gleichwertigen Nachrückern aufgefangen worden, nur McFarland ist schwer zu ersetzen. Aber auch dafür wird man eine Lösung finden. Die Colts sind nicht nur das beste und erfolgreichste Team des letzten Jahres, sie sind auch die Meister des Kompensierens. Solange davon nicht die Offense-Ikonen betroffen sind, wird das Team vorn mitspielen.

  • Es ist schon verrückt. Da werden die Colts SB-sieger und dennoch haben sie - zumindest hier - keine große Gemeinde. Dies verwundert um so mehr, als doch zumindest das Angriffspiel dieses Teams immer sehr ansehnlich war. Es gab wenige Spiele an die ich mich erinnere, die für den Zuschauer mal so richtig zum Abgewöhnen waren.

    Aber auch ich oute mich als "Colts-Ignorant". Ich respektiere die Leistung der Spieler, des Coaching Staffs und der Organisation über die letzten Jahre einen permanenten Contender aufs Feld zu schicken, gleichwohl es mag weder Sympathie noch Antipathie aufkommen, eher so etwas wie Gleichgültigkeit.

    Das Preview ist informativ und gut zu lesen. Es bringt mir die einzelnen Units der Colts etwas näher, soweit ich noch keine Kenntnis von Ihnen hatte.

    Die ersten drei Spieltage sind herum und was mich bei den Colts etwas wundert, ist nicht das 3:0 - das lag nahe -, es ist nicht die Ofensive, die wie im vergangenen Jahr mit einer ausgewogenen Kombination von Run und Pass kontinuierlich punktet. Nein, es ist die überraschend kompakte und solide Defense, auf die man in Indy, nach Aussage des Autors, ja nicht so viel Wert gelegt hat. Insoweit muß man den D-coaches bisher ein großes Kompliment aussprechen.

    Sofern sich die Colts auf dem gegenwärtigen Niveau stabilisieren, gewinnen sie unangefochten die Division und ziehen mindestens ins Championship-game ein.

    WS

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Ein großer Anteil an der guten Colts Defense hat Bob Sanders. Er und Polamalu sind meiner Meinung nach die zwei besten Safeties in der NFL.

    "Mike (Ditka) had sent in a draw play at that particular time and *sigh* ah...seeing hows...all our draw plays weren't working too effectively up to that point in the ballgame, I didn't see a reason to call it again." Jim McMahon at David Letterman

  • Zitat von thekîng

    Ein großer Anteil an der guten Colts Defense hat Bob Sanders. Er und Polamalu sind meiner Meinung nach die zwei besten Safeties in der NFL.


    Das lass mal nicht Ed Reed hören :tongue2:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Zitat von thekîng

    Ein großer Anteil an der guten Colts Defense hat Bob Sanders.

    Da geb ich dir vollkommen Recht Bob Sanders ist bisher der überragende Spieler in der Colts-Defense, "the glue" ist einfach immer da wenn er da sein muss, aber die Colts-Defense gefällt mir auch insgesamt bisher sehr gut, hätte ich nich gedacht vor allem nicht ab dem ersten Spiel!

  • Zitat von Darthraider

    :ja: Reed ist (bis jetzt) in dieser Saison meilenweit vor Pola, aber was nicht ist ........


    Gehört zwar nicht in diesen Thread, aber woran machst du das fest? An Tackle-Stats? Oder hats du beide 3x spielen sehen? ;)
    Auch wenn Pola die ersten beiden Spiele Fantasy-technisch absolut nix gerissen hat, hatte er doch nen großen Anteil daran, dass andere Leute produzieren konnten...sein Wert für unsere D# geht halt weit über tackles usw. hinaus :ja:

  • Zitat von Dante LeRoi

    Gehört zwar nicht in diesen Thread, aber woran machst du das fest? An Tackle-Stats? Oder hats du beide 3x spielen sehen? ;)
    Auch wenn Pola die ersten beiden Spiele Fantasy-technisch absolut nix gerissen hat, hatte er doch nen großen Anteil daran, dass andere Leute produzieren konnten...sein Wert für unsere D# geht halt weit über tackles usw. hinaus :ja:

    ja, eingestehen muss ich nur längere Zsfg. der PIT-Spiele gesehen zu haben ... da ich 3x Ravens in voller Länge verfolgen konnte bin ich wohl etwas Reed-geschädigt der sehr, sehr dominant auftrat und auch in den ST punkten konnte (PR-TD) ... Pola kam mir etwas müde vor, lass mich aber gerne korrigieren ... auch im Steelers-Thread ... :mrgreen: