Kansas City Chiefs Preview 2010

  • Entwicklung bis 2009

    Nennenswerte Erfolge der Chiefs liegen schon ein paar Jahre zurück. 1989 übernahm Marty Schottenheimer die Chiefs als eines der schwächsten Teams der Liga und führte sie in den Jahren 1990 bis 1997 sieben Mal in die Playoffs. Danach versuchten der ultra-konservative Gunther Cunningham (1999-2000) und der extrem offensivlastige Dick Vermeil (2001-2005) mit eingeschränktem Erfolg (insgesamt 50 Siege, 46 Niederlagen, eine Playoff-Teilnahme), an diese guten Jahre anzuknüpfen.

    2006 übernahm Herman Edwards die schwere Aufgabe, ein überaltertes Team in den Umbruch zu führen, doch nach einer überraschenden Playoff-Teilnahme im ersten Jahr ging es in den folgenden Jahren – seit 2009 unter Todd Haley – in ein ‚Tal der Tränen’ für die Chiefs-Fans: In den vergangenen drei Jahren konnten insgesamt gerade einmal 10 Siege bei 38 Niederlagen (2007: 4-12; 2008:2-14; 2009: 4-12) erzielt werden. Dabei rangierte man zuletzt in nahezu allen offensiven und defensiven Statistiken – mit Ausnahme des Laufangriffs – im letzten Drittel aller NFL-Teams.

    Auch wenn die letzte Saison (2009) – zugleich die erste unter dem aktuellen Headcoach und zugleich die erste ohne Star-TE Tony Gonzales – keine Offenbarung war, so kam es zumindest auf niedrigem Niveau zu einigen Verbesserungen: Die Anzahl der Siege wurde von 2 auf 4 verdoppelt und die Bilanz von 10 Sacks im Jahr 2008 (NFL-Minusrekord für eine volle Saison) immerhin auf 22 Sacks (immer noch der zweitschlechteste Wert der NFL) gesteigert. Nach der Entlassung von HB Larry Johnson blühte dessen Backup Jamaal Charles richtiggehend auf und katapultierte den Laufangriff der Chiefs immerhin noch auf Rang 11 der Liga. Viele Spiele waren lange Zeit spannend und gingen nur knapp verloren.

    Hauptproblem blieb allerdings die Laufverteidigung (Rang 31 unter 32 Teams). Hinzu kamen Schwächen in der Offense Line (45 Sacks) und zahlreiche von den Receivern fallen gelassene Bälle (Drops), welche das Passspiel phasenweise komplett zum Erliegen brachten. Schließlich war das Return-Spiel geradezu unterirdisch.


    Offseason 2010

    Draft:
    Eric Berry (1. Runde, S, 5-Jahres-Vertrag), Dexter McCluster (2, RB/WR, 4-Jahres-Vertrag), Javier Arenas (2, CB, 4-Jahres-Vertrag), Tony Moeaki (3, TE, 4-Jahres-Vertrag), Jon Asamoah (3, G, 4-Jahres-Vertrag), Cameron Sheffield (5, DE/LB, 4-Jahres-Vertrag), Kendrick Lewis (5, S)

    Die Draft der Chiefs wurde sehr kontrovers beurteilt – die Einschätzungen der „Experten“ reichten von ‚brilliant’ bis ‚enttäuschend’. Wie so häufig wird eine abschließende Beurteilung erst in ein paar Jahren möglich sein.

    Auffällig war, dass trotz der Probleme in O-Line und D-Line vorwiegend Spieler auf anderen Positionen verpflichtet wurden. So wählten die Chiefs mit Eric Berry den wohl besten verfügbaren Spieler, auch wenn die Position des Safetys in ihrer Bedeutung eher am unteren Ende der Skala steht. McCluster ist ein vielseitig einsetzbarer (RB, WR, in Trickspielzügen auch als Passgeber) und sehr explosiver Spieler, der auch als Returner eingesetzt werden kann. Letzteres gilt auch für Arenas, der vom Spielertyp her wie das defensive Spiegelbild von McCluster wirkt.

    Von den übrigen Spielern, denen man wohl schon aufgrund ihrer Draft-Position mehr Zeit einräumen muß, hat bislang vor allem Lewis positiv überrascht. Auffällig ist zudem, dass sämtliche gedrafteten Spieler bis Ende Juli unter Vertrag genommen werden konnten – bei den Chiefs beileibe keine Selbstverständlichkeit – und dass voraussichtlich alle das Roster für die kommende Saison schaffen werden.


    Free Agency:

    Wichtigste Abgänge:
    Eddie Kennison (WR, retired), Kolby Smith (RB, cut), Mike Brown (S, cut), Mike Goff (G, released)

    Wichtigste Neuzugänge:
    Thomas Jones (HB, Jets), Ryan Lilja (G, Colts), Casey Wiegmann (C, Broncos, 1-Jahres-Vertrag), Jerheme Urban (WR, Cardinals), Shaun Smith (DT, Bengals)

    In der Offseason kam es zu keinerlei unfreiwilligem „Aderlass“ bei den Spielern. Insbesondere konnte WR Chris Chambers (3-Jahres-Vertrag) gehalten werden. Bekannteste Entlassungen waren S Mike Brown und G Mike Goff, die beide die Erwartungen nicht erfüllen konnten und vermutlich ihre Karrieren notgedrungen beenden werden.

    Mit Thomas Jones hat der drittproduktivste HB der AFC in der abgelaufenen Saison den Weg nach Missouri gefunden. Lilja und „Heimkehrer“ Wiegmann waren bei ihren Teams Starter; mit ihrer Verpflichtung wurde zugleich das Problem der schwächelnden O-Line in Angriff genommen. Urban und Smith – letzterer die einzige nennenswerte Neuverpflichtung im Bereich der D-Line - waren bei ihren Teams lediglich Backups.


    Aktuelle Einschätzung der einzelnen Mannschaftsteile:
    (Anmerkung: Fett gedruckt sind die wahrscheinlichen Starter, unterstrichen die wahrscheinlichen Backups, kursiv gedruckt sind Wackelkandidaten, einfach gedruckt die sonstigen aktuell auf dem Roster befindlichen Spieler)

    Offense

    QB: Matt Cassel, Brodie Croyle, Tyler Palko

    Cassel blickt nach seinem Durchbruch bei den Patriots im Jahr 2008 auf eine bestenfalls durchwachsene erste Saison als Starter bei den Chiefs zurück. 16 TDs bei 16 INTs konnten ebenso wenig überzeugen wie eine Completion-Ratio von 55 % oder 5,9 yards pro Paßversuch.
    Allerdings waren seine Leistungen zumindest nicht ganz so schlecht, wie es nach diesen Statistiken den Anschein hat. Denn diese sind zu einem erheblichen Teil auf schwache Leistungen seiner Mitspieler zurückzuführen. Einerseits litt er unter einer relativ schlechten Pass-Protection durch die Offense Line, die sich mit 45 erlaubten Sacks einen unrühmlichen sechsten Platz in der NFL sichern konnte, obwohl das gute Laufspiel eigentlich für Entlastung hätte sorgen müssen. Oft mußte Cassel selbst ‚die Beine in die Hand’ nehmen. Darüber hinaus ließen seine WR zahllose fangbare Bälle fallen und waren in dieser Hinsicht wohl die schlechtesten in der gesamten NFL.
    In der kommenden Saison ist angesichts besserer Mitspieler mit einer Verbesserung zu rechnen. Berichte aus dem Trainingscamp sowie die bisherigen Preseason-Spiele – alles natürlich mit äußerst beschränkter Aussagekraft – indizieren beispielsweise Quoten von 65-70 % (bei allerdings in der Preseason nach 3 Spielen nur wenig berauschenden 4,7 yards pro Paß). Cassel muß nun langsam nachweisen, dass er sein hohes Gehalt (11,75 Mio. $ in der kommenden Saison) wenigstens annähernd wert ist.
    Brody Croyle – im Jahr 2008 infolge diverser Verletzungen plötzlich selbst Starter mit ordentlichen Leistungen – hat seinen Platz als Backup sicher. Er leidet derzeit an einer Armverletzung und kann nur eingeschränkt trainieren, dürfte aber zu Saisonbeginn wieder fit sein. Ob Tyler Palko überhaupt das Roster packt oder die Chiefs mit nur 2 QBs in die Saison gehen, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden.


    HB: Jamaal Charles, Thomas Jones, Jackie Battle, Javarris Williams

    Auf der Position des Halfback kam es bereits im Lauf der Saison 2009 zur wichtigsten Veränderung, als Star und Sorgenkind Larry Johnson zur Saisonmitte entlassen wurde. Dessen Backup Jamaal Charles hatte daraufhin eine traumhafte zweite Saisonhälfte und erzielte 968 Yards in den letzten 8 Spielen (insgesamt 1120 Yards bei einem Schnitt von 5,9 Yards/carry). Diese Leistung ist um so erstaunlicher, als er ein sehr eindimensionaler Ballträger ist, der praktisch ausschließlich über die Außenseite Erfolg hat. Seine Markenzeichen sind seine Beweglichkeit und seine Geschwindigkeit. Er wurde im Januar operiert, soll aber im Trainingscamp nahtlos an die letztjährigen Leistungen angeknüpft haben.
    Mit Thomas Jones von den Jets haben die Chiefs einen weiteren HB mit Starter-Qualitäten verpflichtet, der in den letzten 5 Jahren jeweils über 1000 yards pro Saison erlaufen hat, in der abgelaufenen Saison mit 1.402 yards einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt hat und darüber hinaus als sicherer Passempfänger glänzt. Hinzu kommt, dass er im Gegensatz zu Charles seine Laufyards in erheblichem Umfang über die Mitte erzielt, so dass für Abwechslung gesorgt ist.
    Jackie Battle hatte bislang eine gute Preseason (113 Yards in 25 Läufen) und dürfte seinen Roster-Spot sicher haben.


    FB: Tim Castille, Mike Cox

    Da Mike Cox zuletzt wenig erbauliche Leistungen erbracht hat, dürfte Tim Castille – ohne selbst zu glänzen – seinen Roster-Spot als Fullback sicher haben.


    WR: Chris Chambers, Dwayne Bowe, Jerheme Urban, Dexter McCluster, Terrance Copper, Jeremy Horne, Quinten Lawrence, Lance Long, Verran Tucker, Rich Gunnell

    Die Position der WR ist seit Jahren ein Sorgenkind der Chiefs.
    Dwayne Bowe vermochte in der Vorsaison mehr durch eine große Klappe, unreifes Verhalten, schlechte Arbeitseinstellung, mäßige Geschwindigkeit und viele fallen gelassene Bälle als durch Leistung (47 catches bei 12,5 yards/catch, 4 TDs) aufzufallen. Gerade aufgrund seines zweifelhaften Charakters steht hinter seiner Entwicklung ein großes Fragezeichen. Immerhin bestehen nunmehr deutliche Anzeichen, dass er mit mehr Ersthaftigkeit an die Aufgabe herangeht, die durch eingesparte Äußerungen gegenüber den Medien gewonnene Zeit auf dem Trainingsplatz nutzt und sich so seine Chance bewahren will, als ehemaliger Erstrundenpick seine physische Stärke und Athletik doch noch dazu zu nutzen, ein erstklassiger NFL-Receiver zu werden.
    „Deep threat“ Chris Chambers kam zwar nur auf 36 catches bei immerhin 16,9 yards/catch und ebenfalls 4 TDs. Allerdings vermag er die Aufmerksamkeit der gegnerischen Passverteidigung auf sich zu ziehen und so Raum für die Kollegen zu schaffen. Dies gilt um so mehr, je mehr Zeit die O-Line dem QB verschaffen kann.
    Jeweils rund 600 yards durch die beiden „Top-Receiver“ – das ist ein Resultat, welches Spitzenleute alleine erzielen - hierbei darf es also nicht bleiben. Dass die Chiefs in Chambers einiges Vertrauen setzen, haben sie durch den Abschluss eines gut dotierten 3-Jahres-Vertrages deutlich gemacht.
    Beide Starter müssen jedoch um ihren „Platz an der Sonne“ fürchten, da Rookie Dexter McCluster nach allen Berichten grandios einzuschlagen scheint („rookie sensation“, „impact player“) und mit Sicherheit jede Menge Spielzeit – vor allem als Slot Receiver, aber auch als RB - erhalten wird. Schwer einzuschätzen ist Jerheme Urban, der hinter den Spitzen-WR der Cardinals lediglich Backup war. Er dürfte aber neben Jeremy Horne und Terrance Copper – letzterer vor allem aufgrund seiner guten Leistungen in den Special Teams – seinen Platz im Roster erhalten.


    TE: Leonard Pope, Tony Moeaki, Jake O’Connell, Leroy Banks

    Nach dem Weggang von Tony Gonzales vor der Saison 2009 sind die Chiefs hier lediglich Mittelmaß. Pope dürfte seinen Platz als Starter sicher haben und fängt auch und gerade in der Red Zone zuverlässig seine Pässe. Rookie Tony Moeaki gilt als vielseitiger und talentierter, muß aber seine Fähigkeiten noch weiter entwickeln. Neben ihm dürfte vermutlich auch Jake O’Connell – ein gewaltiger Blocker, der im Passspiel bislang positiv überrascht hat - das Roster schaffen.


    OL: Branden Albert (LT), Brian Waters (LG), Rudy Niswanger (C), Ryan Lilja (RG), Ryan O’Callaghan (RT); Barry Richardson (T), Ike Ndukwe (G/T), Casey Wiegmann (C), Jon Asamoah (G), Bobby Greenwood, Dan Santucci, Colin Brown, Darryl Harris, Lemuel Jeanpierre,

    Die einst so ruhmreiche O-Line der Chiefs – von den 90ern bis Mitte der 2000er ein Prunkstück des Teams – ist seit einigen Jahren nur noch ein Schatten ihrer selbst.
    Einzig LG Brian Waters vermag Jahr für Jahr mit Leistungen aufzuwarten, die ihm realistische Chancen auf eine ProBowl-Nominierung geben. Auch wenn er seinen Zenit schon überschritten hat, ist er immer noch eine feste Größe und der Anführer der O-Line.
    Rudy Niswanger ist ein ordentlicher, aber verletzungsanfälliger und manchmal zu wenig explosiver Center, der voraussichtlich seinen Starter-Spot knapp gegenüber seinem 37-jährigen Vorgänger und Heimkehrer Casey Wiegmann wird verteidigen können.
    Die Position des RG übernimmt Neuzugang Ryan Lilja, der seit Jahren auf gleicher Position für die Colts startete und der O-Line die Stabilität verleihen soll, die ihr Mike Goff im Vorjahr nicht zu geben vermochte.
    Branden Albert auf LT ist solide und hat seinen Starter-Spot mangels ernsthafter Konkurrenz sicher, wobei von ihm in seinem dritten NFL-Jahr noch Fortschritte zu erwarten sind.
    Auf RT dürfte O’Callaghan der Starter sein, den die Chiefs im Vorjahr von den Waivers der Patriots aufgeklaubt hatten und dessen Beinarbeit als großer Schwachpunkt gilt. Ganz sicher darf er sich aber nicht sein, zumal zuletzt im Training auch gelegentlich Barry Richardson zum ersten Team gehörte.
    Casey Wiegmann ist ein erstklassiger Backup als Center, wobei es bei Verletzungsproblemen sogar sein könnte, dass Niswanger auf die Position des Guards wechselt und Wiegmann seinen Job übernimmt. Ex-Dolphin Ndukwe fungiert als Backup für G/T und sollte seinen Job ebenso sicher haben wie Rookie Jon Asamoah, für den Wiegmann als Tutor fungieren soll. Spannend bleibt, ob Bobby Greenwood das Roster schafft. Dieser war eigentlich als DE ins Team gekommen, wurde dann aber im Camp aufgrund von Verletzungsproblemen zum OT umgeschult und zeigte dabei den Einsatz und die Flexibilität, auf die HC Haley besonderen Wert legt.
    Insgesamt dürfte die Innenseite der O-Line stabilisiert sein. Größere Schritte nach vorn setzen aber Leistungssteigerungen auf den OT-Positionen voraus.

    7 Mal editiert, zuletzt von Chief (31. August 2010 um 23:49)

  • Defense

    DL: Tyson Jackson (LDE), Ron Edwards (NT), Glenn Dorsey (RDE), Shaun Smith, Wallace Gilberry, Derek Lokey, Alex Magee, Dion Gales, Garrett Brown;

    Die Defensive Line bleibt – wie insbesondere seit dem Weggang von Jared Allen – das größte Problem der Chiefs. Auch die Umstellung auf eine 3-4-Defense als Basisverteidigung hat bislang keine signifikanten Verbesserungen gebracht. Viel zu leicht gelang es gegnerischen O-Lines, die D-Liner der Chiefs aus dem Weg zu blocken. Von Pass Rush war ebenfalls nur verschwindend wenig zu sehen. Dennoch kam es in diesem Bereich – abgesehen von der Verpflichtung des Bengals-Backups Shaun Smith – zu keinen Veränderungen.

    Was lässt sich hieraus folgern? Meines Erachtens kommen hierfür mehrere Antworten in Betracht:
    Variante 1): Die Chiefs sahen keine realistische Möglichkeit, neben vielen anderen Schwachstellen auch noch dieses Problem kurzfristig zu lösen und haben entsprechende Maßnahmen auf die kommende Offseason verschoben. Dann wird die D-Line auch in der kommenden Saison wahrscheinlich so schwach spielen, dass sie letztlich die gesamte übrige Verteidigung mit ‚in den Abgrund reißt’.
    Variante 2): Die Chiefs vertrauen darauf, dass es einem erstklassigen DC wie Romeo Crennel gelingen wird, aus dem zweifellos vorhandenen Talent der D-Liner der Chiefs eine leistungsfähige Einheit zu bilden, so dass sich das Problem ohne Neuverpflichtung lösen lässt. Dies könnte geradezu eine positive Kettenreaktion für die Chiefs-Defense auslösen.
    Variante 3): Die Chiefs warten darauf, dass andere Teams im Rahmen der abschließenden Cuts den einen oder anderen ordentlichen D-Liner entlassen und man sich unter diesen Spielern noch 1-2 Leute schnappen kann, welche die D-Line der Chiefs zumindest stabilisieren können.

    Welches die ‚richtige’ Antwort ist, vermag ich auch nicht zu beurteilen. Vielfach wird den vorhandenen Startern die Fähigkeit abgesprochen, in dieser Art der Verteidigung glänzen zu können, da ihnen die nötige „Power“ fehle. Insbesondere ist Edwards (0 Sacks in 2009) nicht gerade der klassische dominante NT, der es mit regelmäßige Double Teams aufnehmen könnte – wohingegen den bislang zwar enttäuschenden, aber gleichwohl hochtalentierten DEs Jackson (Nr. 3 Overall-Pick 2009; 0 Sacks, 0 Tackles for loss, 4 QB Pressures in seiner Rookie-Saison) und Dorsey (Nr. 5 Overall-Pick 2008, 1 Sack in 2009) wohl einfach die körperliche Statur fehlt, um diese Position zu übernehmen.
    Gilberry (4,5 Sacks in 2009) und der bislang ebenfalls enttäuschende Magee (Drittrundenpick 2009, 2 Sacks) sind körperlich noch schmalbrüstiger und kommen eher bei passing downs ins Spiel. Shaun Smith als einzige Neuverpflichtung verfügt immerhin über die Statur (325 Pfund), um sich in der Mitte nicht einfach herumschubsen zu lassen. Allerdings gibt es bislang keine Anzeichen, dass er Edwards als Starter verdrängen würde; immerhin dürfte er signifikante Spielzeit erhalten.
    Unklar ist dagegen, ob Alex Magee im Hinblick auf seinen hohen Draft-Status noch eine weitere Chance bekommt oder dem letzten Cut zum Opfer fällt.


    LB: Mike Vrabel (OLB), Derrick Johnson (ILB), Jovan Belcher (ILB), Tamba Hali (OLB), Andy Studebaker, Demorrio Williams, Corey Mays, Cameron Sheffield, David Herron, Pierre Walters, Cory Greenwood, Justin Cole, John Russel

    Auch die LB-Unit hat im letzten Jahr – wie die Statistiken zur Laufverteidigung eindrucksvoll belegen – keine Bäume ausgerissen, wobei dies teilweise einfach auf die großen Lücken in der D-Line zurückzuführen ist.
    Von der Umstellung auf die 3-4-Defense profitiert hat Tamba Hali (8,5 Sacks, 62 Tackles), der nach dem Weggang von Jared Allen zu den Vikings als DE weitgehend auf verlorenem Posten stand und nunmehr dank seiner Power und Explosivität als OLB wieder mehr Druck auf gegnerische QBs ausüben konnte. Dagegen merkte man auf der anderen Seite dem schnellen Mike Vrabel (2 Sacks, 53 Tackles) an, dass der Zahn der Zeit auch an seinen Leistungen nagt. Überraschend erhielt Vrabel jedoch sehr schnell einen weiteren Jahresvertrag, weil die Coaches trotz nachlassender körperlicher Fähigkeiten weiterhin auf seinen vorbildlichen Einsatz und seine Erfahrung zählen. Allerdings wird er immer mehr Spielzeit an Andy Studebaker verlieren, der sich Stück für Stück nach vorne gekämpft hat und in passing downs bereits die klare Nr. 1 ist.
    Noch größer ist die Konkurrenz um die beiden Starterplätze als ILB. Denn sowohl Demorrio Williams als Leading Tackler (117 Tackles) der abgelaufenen Saison als auch Corey Mays (85 Tackles) müssen um ihre Starter-Plätze bangen, da Derrick Johnson und Joval Belcher immer bessere Leistungen zeigen. Aufgrund der Leistungen in den bisherigen Preseason-Games werden Johnson aufgrund guter Leistungen gegen Lauf und Paß die besten Chancen zum Starter eingeräumt. Mays ist etwas langsamer, vermag aber das Spiel hervorragend zu lesen und verfügt über Leader-Qualitäten. Ihm bleibt möglicherweise zunächst nur die Backup Rolle, weil er mehr als andere darauf angewiesen wäre, seine besonderen Stärken in der Laufverteidigung hinter einem starken NT zur Geltung bringen zu können. Dagegen dürfte der Kampf zwischen Williams und Belcher noch völlig offen sein. Generell rechne ich aufgrund dieser Leistungsdichte damit, dass unter den LB erheblich rotiert werden wird.
    Die weiteren Backup-Positionen dürften an Rookie Cameron Sheffield und David Herron – einen guten Special-Teams-Player – gehen. Da Sheffield derzeit angeschlagen ist, kann sich auch Pierre Walters noch gewisse Chancen auf einen Roster-Spot ausrechnen.


    DB: Brandon Flowers (CB); Brandon Carr (CB), Eric Berry (S), Jon McGraw (S); Javier Arenas, Maurice Leggett, Mike Richardson, Kendrick Lewis, Donald Washington, Reshard Langford, Travis Daniels, Jackie Bates, Ricky Price; DaJuan Morgan, Jarred Page

    Bester Mannschaftsteil der Defense dürfte ohne Zweifel das Backfield sein. Dies war schon in der abgelaufenen Saison der Fall und hat sich durch die Draft noch verstärkt.
    Mit Flowers und Carr verfügen die Chiefs über zwei wirklich gute – wenn auch nicht grandiose – CBs, wobei die Ansichten, welcher von beiden der Bessere ist, von Beobachter zu Beobachter variieren.
    Rookie Javier Arenas war der beste Pass-Rushing-CB in der abgelaufenen College-Football-Saison und könnte als Nickelback für einige Unruhe beim Gegner sorgen.
    Das größte „Upgrade“ ist aber auf den Safety-Positionen erfolgt. Eric Berry (Nr. 3 Overall-Pick) ist ein Top-Athlet, war schon an der Uni in Tennessee ein Leader und könnte umgehend zum Star avancieren. Er überzeugt schon jetzt (Preseason) vor allem gegen den Lauf und wird – wie erwartet – als Starter in die Saison gehen.
    Eine positive Überraschung ist Fünftrundenpick Kendrick Lewis, der sich in der Preseason durch gute Leistungen in der Passverteidigung auszeichnete und schon bald – möglicherweise schon zu Saisonbeginn – Jon McGraw den Starterposten abnehmen wird. Damit könnten die Chiefs mit einem extrem jungen Defensive Backfield (Flowers, Carr, Arenas, Berry, Lewis) im Optimalfall auf Jahre hinaus gesetzt sein.
    Als weitere Backups werden voraussichtlich Leggett, Richardson, Langford und Washington in die Saison gehen. Eine Chance auf einen Roster-Spot dürfte auch noch Travis Daniels haben. Dagegen haben Bates und Price nach wechselhaften Leistungen in der Preseason nur noch geringe Aussichten.


    Special Teams

    K: Ryan Succop
    P: Dustin Colquitt
    LS: Thomas Gafford
    R: Javier Arenas, Dexter McCluster, Quinten Lawrence

    In den Special Teams zeigten die eigentlichen Spezialisten (K/P/LS) in der abgelaufenen Saison gute Leistungen.
    „Mr Irrelevant“ Ryan Succop zeigte sich mit 25 FGs in 29 Versuchen zielsicher, muß aber noch an der Länge seiner Kickoffs arbeiten.
    Punter Dustin Colquitt durfte angesichts der Schwäche des eigenen Angriffs häufig zur Tat schreiten (96 Punts!) und überzeugte ebenfalls. So landeten beispielsweise 41 Punts innerhalb der gegnerischen 20-yard-Linie, wohingegen nur 6 Touchbacks für die Gegner heraussprangen. Seine extrem hohen Punts erleichtern der Coverage-Unit die Arbeit, weswegen den Gegnern im Schnitt nur 7,1 yards/return (Nr. 7 in der NFL) gelangen.
    LS Gafford fiel nicht besonders auf, was bei seinem Job die höchste Auszeichnung darstellt.

    Dagegen stellten die Bemühungen der Chiefs im Übrigen – insbesondere im Return-Spiel – meist Muster ohne Wert dar. In diesem Bereich sind jedoch geradezu explosionsartige Verbesserungen zu erwarten, da man mit Arenas und McCluster nunmehr gleich über zwei Returner der Extraklasse verfügt. Arenas war der zweiterfolgreichste Returner der College-Geschichte (u. a. 8 TD-Returns) und McCluster soll ihm in seiner Explosivität in nichts nachstehen.


    Management/Coaches

    GM: Scott Pioli

    Coaches: Todd Haley (HC), Maurice Carthon (Ass. HC), Charlie Weis (OC), Bill Muir (OL), Richie Anderson (WR), Bernie Parmalee (TE), Romeo Crennel (DC), Gary Gibbs (LB), Anthony Pleasant (DL), Emmitt Thomas (DB), Steve Hoffman (ST)

    Management und Coaches der Chiefs erwecken nicht nur gelegentlich den Eindruck einer Außenstelle der Patriots. Dies gilt nicht nur hinsichtlich des Personals, sondern auch im Hinblick auf Personalpolitik und Umgang mit den Medien. Während bis 2008 in Kansas City die Gerüchteküche ständig brodelte und die Presse viele interessante Informationen aufgrund „undichter Stellen“ schon vorab veröffentlichte, ist mit Scott Pioli wieder Disziplin ins Front Office zurückgekehrt. Das bedeutet nicht selten „Saure-Gurken-Zeit“ für Medien und Fans, ermöglicht der Vereinsführung aber sicherlich ein geordneteres Arbeiten. Zu spektakulären Transfers kam es nicht, wohl aber zur relativ geruhsamen Verpflichtung solider Spieler (Jones, Lilja) zu vergleichsweise günstigen Preisen. Ansonsten scheint man die Ankündigung wahr machen zu wollen, das Team über die Draft neu aufzubauen. Die Rahmenbedingungen wurden u. a. mit der Verpflichtung namhafter Assistent-Coaches in den beiden letzten Jahren geschaffen.

    Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein. HC Todd Haley verfügt – höflich ausgedrückt – über einen eigenwilligen Stil und ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und hat es bereits bei Amtsübernahme innerhalb kürzester Zeit geschafft, sogar den als völlig unproblematisch geltenden Brian Waters so zu verärgern, dass dieser den Verein verlassen wollte.
    Immerhin hat er – womöglich auf mehr oder weniger sanften Druck von Pioli – eingesehen, dass er als Headcoach nicht auch noch OC sein sollte, weswegen für diese Position Ex-Patriot Charlie Weis verpflichtet wurde, nachdem dieser als HC von Notre Dame entlassen worden war. Dieser wird maßgeblich für die positive Entwicklung von Tom Brady (Patriots) und Jimmy Clausen (bislang Notre Dame) verantwortlich gemacht.
    Mit der Verpflichtung von Ex-Patriot Romeo Crennel (nach dessen Entlassung als HC der Cleveland Browns) als Ersatz für Haleys Wunsch-DC Clancy Pendergast gelang Pioli quasi der „Doppelschlag“, so dass die Chiefs nunmehr wohl über das renommierteste Coordinators-Tandem der NFL verfügen.
    Dies birgt freilich auch Probleme. Denn mit Pioli, Haley, Weis und Crennel sollen nun gleich vier „Alpha-Männchen“ zusammenarbeiten. Dabei hat Haley – so ihn der sportliche Erfolg nicht rettet – wohl die schlechtesten Karten, nachdem ihm Pioli zwei alte Kumpels aus New England als Coordinators vor die Nase gesetzt und ihm gleichzeitig seinen alten Mitstreiter Pendergast vor die Tür gesetzt hat.
    Rein sportlich betrachtet liest sich die Assistenzcoach-Riege der Chiefs dagegen fast wie ein „Who is who?“ der NFL. Gary Gibbs war schon DC der Saints, Bill Muir verfügt über mehr als 40 Jahre Coaching-Erfahrung, Maurice Carthon war schon bei mehreren Teams als OC tätig, Emmitt Thomas ist immerhin ein Mitglied der Hall of Fame, … über mangelnde Fachkompetenz im Trainerstab dürfen sich die Spieler sicher nicht beklagen.


    Fazit:
    Die Chiefs verfügen – zumindest derzeit noch – über keine Spieler, die gegnerischen Coaches schlaflose Nächte bereiten oder den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Insbesondere muß auch Jamaal Charles erst einmal beweisen, dass er die Leistungen aus der zweiten Hälfte der Vorsaison beständig wiederholen kann.
    Gleichwohl sind die Chiefs besser als im Vorjahr. Die Frage ist nur: Wie viel besser?

    Die Offense der Chiefs sollte deutlich verbessert in die neue Saison gehen. Mit Jones verfügen die Chiefs nun neben Charles über einen zweiten starken Ballträger und zugleich über einen guten und sicheren Passfänger, was Cassel die Arbeit erleichtern sollte. Auch bei den Receivern ist mit Steigerungen zu rechnen: Bowe scheint die Sache nunmehr mit gesteigertem Ernst anzugehen und mit McCluster verfügen die Chiefs über eine zusätzliche, explosive Angriffswaffe, die sie weniger berechenbar macht. Hinzu kommt, dass die O-Line durch RG Lilja und den Umstand, dass die übrigen Spieler immerhin seit mindestens einem Jahr zusammen spielen, stabilisiert sein dürfte. Zudem wurde mit Wiegmann ein starker Backup verpflichtet und Richardsen und Ndukwe verfügen über mehr Erfahrung und mit Asamoah existiert auch noch ein Talent in der Hinterhand.
    Es besteht zwar kein Anlaß, in gewaltige Euphorie auszubrechen – die Entwicklung von Cassel bleibt abzuwarten und TE/WR sowie O-Line gehören sicher noch nicht zur NFL-Elite, aber zumindest durchschnittliche Leistungen in diesen Bereichen kombiniert mit einem starken Laufspiel könnten die Chiefs im Angriff gleich mehrere Schritte nach vorne bringen.

    Völlig unklar ist dagegen, wie die Defense der Chiefs einzuschätzen ist. Das größte Problem der letzten Saison – die mit gegnerischem Laufspiel meist hoffnungslos überforderte Front 7 – wurde weder via Draft noch via Free Agency wirklich angegangen. Ohne Spielern wie Shaun Smith oder Cameron Sheffield zu nahe treten zu wollen, dürften diese kaum die kurzfristige Lösung aller Probleme darstellen. Eine wesentliche Steigerung ist daher nur möglich, wenn die vorhandenen Spieler ihre eigene Leistung signifikant verbessern. Ob das möglich ist, darüber gehen die Einschätzungen stark auseinander. Während die meisten „Experten“ sehr skeptisch sind, sehen andere (z. B. Ex-Safety John Lynch) in der überwiegend jungen Chiefs-Defense auf Grundlage guter Leistungen in der Preseason erhebliches Potential.
    Meines Erachtens liegt der Schlüssel zu Erfolg oder Misserfolg – wie oben dargelegt – in der Defensive Line. Positiv dürfte sich der gestiegene Konkurrenzkamp unter den LB auswirken.

    Von den Special Teams erwarte ich verbesserte Leistungen. Insbesondere dürften die Chiefs in der kommenden Saison auf verbesserte Field Position zählen können, da ich von einer deutlichen Steigerung im Return-Game ausgehe.


    In der (derzeit schwachen) AFC West sind nur die Chargers deutlich besser als die übrigen Teams. Die Chiefs dürften sich mit Broncos und Raiders um die Plätze 2 bis 4 streiten. Insgesamt erscheinen mir – auch unter Berücksichtigung eines nicht besonders schwierigen schedules – 6 bis 7 Siege als realistisch. Wenn sich die D-Line deutlich steigern könnte, wäre auch ein „breakout year“ möglich. Immerhin – hier schließt sich der Kreis – haben die weitgehend enttäuschenden Chiefs im letzten Jahr viele Spiele nur knapp verloren.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (31. August 2010 um 23:56)

  • Vielen Dank für diese Super Preview. Weitgehenst kann Ich Dir zustimmen. Folgende minimal wichtige Punkte sehe ich anders.

    Ich glaube nicht das Magee in Gefahr ist, denn so enttäuschend fand Ich ihn gar nicht mit seiner limitierten Spielzeit aber wenn wir 4 DE's behalten wüsste ich nicht wer eher Nummer 4 sein sollte als Magee.

    Vrabel erscheint mir diese Pre Season wie ausgewechselt. Plötzlich wirkt er hochmotiviert und macht auch einige Plays. Ob das an Crennel liegt oder an einem immer stärker werdenden "Störtebecker" weiss ich auch nicht. Aber Vrabel gibt Gas und tut unser Front 7 momentan ziemlich gut. Letztes Jahr hatte ich da nicht den so den Eindruck.

    Und noch ein mimaler Punkt. Haley hat Waters nicht alleine mit seinem "53 Man of the Street can win 2 Games" Zitat verärgert sondern hauptsächlich Pioli, der Waters nicht empfangen wollte wenige Tage vor der Draft.

  • Vielen Dank für diese Super Preview. Weitgehenst kann Ich Dir zustimmen. Folgende minimal wichtige Punkte sehe ich anders.

    Ich glaube nicht das Magee in Gefahr ist, denn so enttäuschend fand Ich ihn gar nicht mit seiner limitierten Spielzeit aber wenn wir 4 DE's behalten wüsste ich nicht wer eher Nummer 4 sein sollte als Magee.

    Vrabel erscheint mir diese Pre Season wie ausgewechselt. Plötzlich wirkt er hochmotiviert und macht auch einige Plays. Ob das an Crennel liegt oder an einem immer stärker werdenden "Störtebecker" weiss ich auch nicht. Aber Vrabel gibt Gas und tut unser Front 7 momentan ziemlich gut. Letztes Jahr hatte ich da nicht den so den Eindruck.

    Und noch ein mimaler Punkt. Haley hat Waters nicht alleine mit seinem "53 Man of the Street can win 2 Games" Zitat verärgert sondern hauptsächlich Pioli, der Waters nicht empfangen wollte wenige Tage vor der Draft.

    Ich persönlich kann Magee nicht ausreichend beurteilen, habe aber in einer Quelle gelesen, dass er so gut wie raus sei. Das erscheint mir zwar auch übertrieben, aber ich wollte es nicht unerwähnt lassen.

    Da ich Vrabel schon immer sehr sympathisch fand, würde es mich sehr freuen, wenn er einen dritten oder vierten Frühling erleben könnte. Aber jünger wird leider auch er nicht.

    Das mit Pioli/Waters stimmt natürlich. Da haben sich m. E. weder Pioli noch Haley mit Ruhm bekleckert. Fachkompetenz und Fähigkeit zur Mitarbeiterführung gehen leider - nicht nur beim Football - nicht immer Hand in Hand. Allerdings hat Haley auch in anderem Zusammenhang schon öfter mal die Klappe weit aufgerissen.

  • Schön, dass sich jemand fürs Chiefs Preview gefunden hat. So viele Chiefsfans haben wir ja nicht hier. :smile2:

    Ich glaube, dass die Erwartung mit 6-7 Siegen zu hoch gegriffen ist. Dafür sehe ich gerade bei Cassel zu viele Fragezeichen, O-Line läuft auch noch nicht rund. 4-5 Siege und Top 5 Draftpick halte ich für realistisch.

    Sehr gespannt bin ich auf Eric Berry.

  • Schön, dass sich jemand fürs Chiefs Preview gefunden hat. So viele Chiefsfans haben wir ja nicht hier. :smile2:

    Ich glaube, dass die Erwartung mit 6-7 Siegen zu hoch gegriffen ist. Dafür sehe ich gerade bei Cassel zu viele Fragezeichen, O-Line läuft auch noch nicht rund. 4-5 Siege und Top 5 Draftpick halte ich für realistisch.

    Sehr gespannt bin ich auf Eric Berry.

    Football Outsiders hat uns sogar auf 9,x Siege in dem Preview Heft :mrgreen:. Vor allem wegen der vermeintlichst leichtesten Schedule der gesamten NFL dieses Jahr. Ich persönlich halte aber auch 6 Siege für realistisch und wäre damit wohl auch zufrieden.

  • Hallo Chief!

    Vielen Dank für das ausführliche, kenntnisreiche und mit vielen Details gespickte Preview der Chiefs! :bier:

    Ich bin für Cassels Produktivität auch eher optimistisch. Stimme Dir völlig zu, das eine großer Teil seiner mäßigen Produktivität in der letzten Saison auf die "Leistungen" von O-Line und Drops zurückzuführen ist. Zudem jetzt mit neuem OC - bin gespannt.

    In der Summe würde ich mich auch über steigende Resultate in Form von 6, vielleicht 7 Siegen freuen. Mal schauen ob´s realistisch ist.

    Gruß
    Red Ox

  • Nach urlaubsbedingter Abwesenheit will ich nun meine Preview noch um die Ereignisse der letzten drei Wochen aktualisieren, soweit sich Ergänzungen/Abweichungen ergeben haben:

    QB: Die Chiefs sind nur mit zwei QBs in die Saison gegangen; Tyler Palko befindet sich in der Practice Sqad.

    RB: Bei den FBs gab es eine Mini-Überraschung, da mit Fox ein zweiter Fullback im Team behalten wurde.

    TE/WR: Jerheme Urban ist bereits auf IR und fällt damit für die ganze Saison aus. Dennoch wurde kein zusätzlicher WR in das Roster aufgenommen. Quinten Lawrence hat es in die Practice Squad geschafft.

    OL: Die Starter entsprachen grundsätzlich den Erwartungen, wobei verletzungsbedingt Barry Richardson am ersten Spieltag anstelle von O'Callaghan gespielt hat. Überraschend hat es Ndukwe nichts ins Team geschafft. Bobby Greenwood und Daryl Harris sind dagegen in der Practice Squad.

    DL: Entgegen manchen Unkenrufen hat es Magee ins Team geschafft. Zudem wurde der von den Packers entlassene NT Anthony Toribo verpflichtet. Dion Gales hat es in die Practice Squad geschafft. Dort war kurzfristrig auch Garret Brown, der aber inzwischen wieder gestrichen wurde.

    LB: Die Starter entsprechen meiner Prognose, wobei in der Nickel-Verteidigung Williams und Studebaker ihre Einsatzzeiten kriegen. Leider hat sich Rookie Cameron Sheffield in der Preseason verletzt und ist bereits auf IR. Für ihn wurde der kürzlich von den Dolphins entlassene Charlie Anderson verpflichtet. Überraschend hat es auch Cole anstelle von Herron ins Team geschafft. Pierre Walters ist in der Practice Squad.

    DB: Bei den Startern gab es keine Überraschungen. Leggett hat sich verletzt und ist auf IR. Richardson hat es nichts ins Team geschafft, sondern wurde von Daniels und sogar noch von Bates verdrängt.
    Unklar sind die Informationen zu Jarred Page, der einerseits doch noch einen Ein-Jahres-Vertrag bekommen haben soll, aber auf keinem Roster auftaucht.

    ST: Keine Überraschungen

    Zu den Neuverpflichtungen: Andersen ist ein erfahrener LB und dürfte Sheffield adäquat ersetzen. Dagegen ist Toribo auf NT ein völlig unbeschriebenes Blatt und hatte in den letzten beiden Jahren bei den Packers kaum Einsatzzeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (19. September 2010 um 12:07)

  • DB: ...
    Unklar sind die Informationen zu Jarred Page, der einerseits doch noch einen Ein-Jahres-Vertrag bekommen haben soll, aber auf keinem Roster auftaucht.

    Page hat einen Einjahres Vertrag bekommen und ist fast unmittelbar danach zu den Patriots getraded worden für einen Conditional Draft Pick.