Arbeiten um zu Leben <-> Leben um zu Arbeiten

  • Da bin ich immer dabei. Allerdings traut sich außer mir niemand, in solchen Runden dann auch "Bingo!" zu rufen.
    Für unseren Laden tausche ich übrigens "Eintüten" gegen "Mitarbeiter abholen" bzw. "M. mitnehmen", dann passt das recht gut. :mrgreen:


    Joa, Mitarbeiter mitnehmen ist in unserem Laden auch ein gern und häufig verwendetes Schlagwort. Überhaupt lerne ich in letzter Zeit in Sachen Management-Sprache dazu. Man trennt sich nicht von Unternehmensteilen, sondern bereinigt oder optimiert das Portfolio. Man schreibt keine Verluste, sondern erwirtschaftet Minusbeträge. Und so weiter und so fort.

  • ist bei mir genau so und ich bin beamter. :tongue2: alles über 10 stunden wird nicht gezählt und wenn du mittags keine halbe stunde ausstempelst wird sie dir nach 6 stunden trotzdem abgezogen.

    Du arbeitest auch in der Anstalt :eek::mrgreen:

    #RiseUp

  • Joa, Mitarbeiter mitnehmen ist in unserem Laden auch ein gern und häufig verwendetes Schlagwort. Überhaupt lerne ich in letzter Zeit in Sachen Management-Sprache dazu. Man trennt sich nicht von Unternehmensteilen, sondern bereinigt oder optimiert das Portfolio. Man schreibt keine Verluste, sondern erwirtschaftet Minusbeträge. Und so weiter und so fort.

    Ist als echt immer wieder spannend zu hören, wie in gewissen Management- Ebenen artikuliert wird, da freu ich mich direkt auf das nächste Wirtschaftsrhetorik-Seminar...

    Aber die Floskel die mir am Meisten auf den Keks geht ist eindeutig "am Ende des Tages". Ständig bekam ich das von meinem letzten Vorgesetzen zu hören, "am Ende des Tages zählt doch plapla", "am Ende des Tages kommt es darauf an, dass plablubb". Da bekomm ich echt einen zuviel und seit dieser Zeit höre ich diese Aussage ständig :3ddevil: Ihr kennt das Problem mit der Wahrnehmung? :hinterha:

    "Life´s a game. Football is serious!"

  • Jeder hat dabei wohl seine Lieblings-Floskel. Meinem Ex-Chef war es immer wichtig "noch ein paar Pfeile im Köcher" zu haben.
    Neben der Portfolio-Optimierung ist bei uns auch das Nutzen von Synergien sehr beliebt.

  • Als ich vor mittlerweile 22 Jahren :eek: bei meinem AG angefangen habe, war alles noch im Lot. Geregelte Arbeitszeiten in 3 Schichten, nicht zuviel und nicht zu wenig Arbeit. Danach wurde die Arbeit mehr und die Personalstärke dezimiert. Dann wurden aus 3 Schichten in 35 Stunden/Woche plötzlich 6 Schichten mit im Schnitt 45 Wochenstunden, verteilt auf 6 Tage/Woche. Als Krönung kam noch die nach der Finanzkrise boomende Auftragslage und daraus folgende Überstunden. Bin mittlerweile bei 54 Wochenstunden angelangt, verteilt auf 7 Tage im 6-Schicht-System. Freizeitplanung ist unmöglich, Freunde habe ich seit Wochen nicht gesehen, meine Kinder sagen SIE zu mir......:(

    Als es um eine freiwillige Zusatzschicht ging, wurde ich gefragt was mir wichtiger wäre, Familie oder Firma. Nach meiner Antwort war der Chef ziemlich angefressen, obwohl es für mich schon eine Frechheit ist, eine solche Frage überhaupt zu stellen ! Was nützt einem die ganze Kohle, wenn man keine Zeit hat sie auszugeben und die Familie durch den Job vor die Hunde geht ????

  • Wer heute als 20+ Jähriger in das Arbeitsleben einsteigt wahrscheinlich gar nicht die Bedeutung von "bezahlten Überstunden". Das ist schon echt bitter.

    Mehr arbeiten sehr gerne, nur nicht weniger. Und man schaut ja auch immer rechts und links wie lange bleiben denn die Anderen. Warum geht der eine schon nach 9,5 Stunden.

    Wer nach 9 Stundenarbeitszeit geht, braucht bei uns "intern" einen halben Tag Urlaub.

    R.I.P J.Johnson

  • eben diese "10+ Stunden Frage" habe ich mal an HR gestellt inwieweit ich da als Vorgesetzter mit drinhänge wenn dem Mitarbeiter z.b. auf dem Heimweg etwas passiert.

    Antwort: Solange der MA nicht über monate hinweg 10+Stunden arbeitet passiert mir da gar nix. Auch die Frage nach Verlust des Versicherungsschutzes für den Arbeitsweg wurde mit 'nein' beantwortet.
    Hat mich ein wenig gewundert da dies doch gesetzliche und keine firmeninternen Regelungen sind. Bei uns in der Firma ist das scheinbar die Regel dass in manchen Bereichen 10+ Stunden gearbeitet wird.

    Allerdings bekommt der MA jede Minute die er arbeitet (auch bei 10+) auf sein Zeitkonto gutgeschrieben. Ihm geht also nichts verloren.

    Mußt halt nur aufpassen, dass weder Du noch der MA in dem Fall nichts falsches aussagt.

    Bezahlte Arbeitszeit und gesetzliche Arbeitszeit haben nichts miteinander zu tun.

    jedes Kaffeetrinken außerhalb der vorgeschriebenen Pausenzeiten, jede Zigarette oder 'Beine vertreten' kann von der gesetzlichen abgezogen werden. Sobald Du mehr als 9 Stunden arbeitest sind mindestens insgesamt 45 Minuten Pausenzeit erforderlich. Es können aber auch 3 Stunden Pause abgezogen werden.

    Gesetzlich kommst Du erst bei Anwesenheiten weit über 12 Stunden in Erklärungsprobleme.

    Mann kann aus betrieblicher Sicht mit guten Gewissen die 3 Stunden Mittagspause auch als (Achtung: Bullshit - Bingo) netzwerken als bezahlte Arbeitszeit einschätzen.

    Allerdings sollte da auch schon längst mit Blick auf die Produktivität und Fehlerquote des MA der Hammer fallen gelassen werden.

  • Wer heute als 20+ Jähriger in das Arbeitsleben einsteigt wahrscheinlich gar nicht die Bedeutung von "bezahlten Überstunden". Das ist schon echt bitter.

    Mehr arbeiten sehr gerne, nur nicht weniger. Und man schaut ja auch immer rechts und links wie lange bleiben denn die Anderen. Warum geht der eine schon nach 9,5 Stunden.

    Wer nach 9 Stundenarbeitszeit geht, braucht bei uns "intern" einen halben Tag Urlaub.


    Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, was eigentlich diese bezahlten Überstunden, Zeitkonten und Betriebsräte sind :tongue2:

    "White House on three!"

  • Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, was eigentlich diese bezahlten Überstunden, Zeitkonten und Betriebsräte sind :tongue2:

    Bezahlte Überstunden ? Wasn das ?
    Zeitkonten = Mitarbeiter werden zu Überstunden verdonnert, die sie dann abbummeln müssen, wenn sie es nicht wollen und beim größten Mistwetter.
    Betriebsräte sind Herrschaften, die sich von den eigenen Kollegen wählen lassen, damit sie ihnen danach bei jeder Gelegenheit in den Rücken fallen oder in den A*** treten können !

  • Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, was eigentlich diese bezahlten Überstunden, Zeitkonten und Betriebsräte sind :tongue2:

    Das waren mal Errungenschaften unserer Zivilisation, die gerade nach und nach in die Tonne gekloppt werden von Leuten, die sich dabei noch toll vorkommen, weil sie ja ach so leistungswillig und opferbereit sind und überhaupt nicht merken, was sie ihrer Um- und Nachwelt antun.

  • ist bei mir genau so und ich bin beamter. :tongue2: alles über 10 stunden wird nicht gezählt und wenn du mittags keine halbe stunde ausstempelst wird sie dir nach 6 stunden trotzdem abgezogen.


    Ok, das zweite ist bei uns auch so. Aber beim Bund "dürfen" wir 13 Stunden arbeiten. Nicht, dass ich das jemals getan hätte nach meiner Soldatenzeit ;)

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Aber beim Bund "dürfen" wir 13 Stunden arbeiten.

    Ich stelle mir gerade vor, wie mitten im Gefecht im Schützengraben einer auf die Uhr schaut, die Kameraden daran erinnert, dass sie bereits seit 13 Stunden im Dienst sind und daraufhin alle aufstehen und zurück ins Lager gehen.:mrgreen:

  • Ich stelle mir gerade vor, wie mitten im Gefecht im Schützengraben einer auf die Uhr schaut, die Kameraden daran erinnert, dass sie bereits seit 13 Stunden im Dienst sind und daraufhin alle aufstehen und zurück ins Lager gehen.:mrgreen:

    Mit "Bund" meinte ich meinen Dienstherrn, die "Bund"esrepublik Deutschland (im Gegensatz zu Maddys Land oder Kommune), mitnichten die Streitkräfte ;)

    Was sagt denn Dein Dienstherr dazu, Surger? :)

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

    Einmal editiert, zuletzt von Johnny No89 (20. Mai 2011 um 23:46)

  • Was sagt denn Dein Dienstherr dazu, Surger? :)

    Ganz ehrlich: keine Ahnung! Ich kenne ebenfalls die Regel, dass bei mehr als 6 Stunden eine 30-minütige Pause obligatorisch ist, und ich kenne unseren Gleitzeitrahmen (6.30 Uhr bis 20.00 Uhr, für Telearbeiter 6.00 Uhr bis 22.00 Uhr), innerhalb dessen es noch bestimmte Kernzeiten gibt. Aber ich weiß beim besten Willen nicht, ob es bei 12 oder 13 Stunden irgendeine Grenze gibt. So lange habe ich noch nie gearbeitet und ich habe es auch nicht vor.:madness

  • So lange habe ich noch nie gearbeitet und ich habe es auch nicht vor.:madness

    fachgebiet gleich, branche völlig unterschiedlich :tongue2:

    diese woche war es eindeutig wieder leben um zu arbeiten. 11-13h tage fast die ganze woche, heute hat mein wochende laut stempeluhr auch erst um 22.00 begonnen und deshalb konnte ich mich am ende auch nicht ins mafiaspiel einbringen.

    bei uns hat diese entwicklung aber erst mit der globalisierung angefangen, das muss ich zwifelsfrei sagen. am anfang meines berufslebens hatten wir unseren standort in münchen und bei allen projekten konnten nur mitarbeiter aus münchen einen beitrag leisten (zugriff zum server). 2009 wurde dann ein server installiert, wo sämtliche mitarbeiter aus allerherren länder zugriff haben und damit hat sich das alte denken (münchen macht projekt a, cincinnati macht projekt b und neu dehli macht projekt c) schnell verabschiedet. jetzt arbeiten alle locations miteinander an einem projekt und das führt aufgrund der zeitverschiebung vorallem bei uns zu den unmöglichen arbeitszeiten.

    früh morgens wartet der inder auf input und abends lässt dich der amerikaner nicht gehen, weil er auch noch instruktionen braucht. gefangen in der zeitzone sozusagen :tongue2:

    am anfang bin ich nie länger als 9 stunden in der firma gewesen, weil alle die selbe arbeitszeit hatten, heute sind 12-13 keine absolut große ausnahme.

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Von 11-13h würde ich auch gerne mal arbeiten! Und dann von 12:00-12:45 Mittagpause! :smile2:

    depp :tongue2::tongue2: :mrgreen:

    diese "mittelposition" in punkto zeitzone bringt aber auch vorteile mit sich. unsere täglichen TCs waren um 12 deutscher zeit (:rockon:), 15:30 indische zeit (:rockon:) und 6 uhr morgens us (et) zeit (insert smilie).

    mitternacht an einer TC teilnehmen wäre jetzt für mich kein ding, aber 6 uhr in der früh, da könnten sie mich gepflegt am "a-punkt" (insert) :hinterha::jeck:

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar


  • Betriebsräte sind Herrschaften, die sich von den eigenen Kollegen wählen lassen, damit sie ihnen danach bei jeder Gelegenheit in den Rücken fallen oder in den A*** treten können !


    Mal langsam mit solchen Verallgemeinerungen, Gevatter :nono: Wenn Du so einen BR hast, dann mach mit ihm das gleiche: tritt ihm in den Arsch.

  • Mal langsam mit solchen Verallgemeinerungen, Gevatter :nono: Wenn Du so einen BR hast, dann mach mit ihm das gleiche: tritt ihm in den Arsch.

    Der BR sollte bestenfalls beides im Blick haben. Mir nutzt das von Michel beschriebene Extrem nix, aber genausowenig das andere Extrem wenn der BR alles zu blockieren versucht, nur um bei den MAs gut dazustehen. Man muss eben auch "die Firma" im Blick haben.
    Unser BR schaffts zumindest immer mal wieder zu vermitteln, wenn die Fronten verhärtet sind und das ist auf jeden Fall positiv.

  • Mal langsam mit solchen Verallgemeinerungen, Gevatter :nono: Wenn Du so einen BR hast, dann mach mit ihm das gleiche: tritt ihm in den Arsch.

    Bei uns ist es leider so und das "tritt ihn in den A***"" ist leider erst in 2 Jahren möglich. Oder meinst du, dass es mit einem ordentlichen Betriebsrat auf Dauer 50 Wochenstunden geben würde ?
    Das mag bei einem Bürojob vielleicht noch gehen, aber in einem Stahlwerk hält das niemand auf Dauer aus ! Krankenstand über 20%, die älteren Kollegen sind dauerkrank, ect... Ein guter BR würde dazwischenhauen und solche Sachen unterbinden, aber die Kollegen schließen ihr Büro nach 8 Stunden ab.

    Mag sein, dass dies bei anderen Firmen und deren BR anders ist, aber bei und schieben alle Hass auf sie, dies auch wohl zurecht.

  • Bei uns ist es leider so und das "tritt ihn in den A***"" ist leider erst in 2 Jahren möglich. Oder meinst du, dass es mit einem ordentlichen Betriebsrat auf Dauer 50 Wochenstunden geben würde ?
    Das mag bei einem Bürojob vielleicht noch gehen, aber in einem Stahlwerk hält das niemand auf Dauer aus ! Krankenstand über 20%, die älteren Kollegen sind dauerkrank, ect... Ein guter BR würde dazwischenhauen und solche Sachen unterbinden, aber die Kollegen schließen ihr Büro nach 8 Stunden ab.

    Mag sein, dass dies bei anderen Firmen und deren BR anders ist, aber bei und schieben alle Hass auf sie, dies auch wohl zurecht.


    Man sollte dabei aber auch bedenken, dass dem BR auch nur begrenzte Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Bei uns ist es auch so, dass dem Dauerzustand der Personalknappheit gern mit Überstunden, Samstagsschichten etc. begegnet wird. Viel mehr, als die Samstagsschichten abzulehnen, kannst Du als BR da gar nicht tun. Und selbst dann läufst Du noch Gefahr, dass einige das so hin stellen, als gönne der BR den Kollegen die zusätzliche Kohle nicht. Die sehen nur die kurzfristige Kohle und schnallen nicht, dass sie sich damit auf Dauer in´s eigene Knie schießen :madness

  • Man sollte dabei aber auch bedenken, dass dem BR auch nur begrenzte Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Bei uns ist es auch so, dass dem Dauerzustand der Personalknappheit gern mit Überstunden, Samstagsschichten etc. begegnet wird. Viel mehr, als die Samstagsschichten abzulehnen, kannst Du als BR da gar nicht tun. Und selbst dann läufst Du noch Gefahr, dass einige das so hin stellen, als gönne der BR den Kollegen die zusätzliche Kohle nicht. Die sehen nur die kurzfristige Kohle und schnallen nicht, dass sie sich damit auf Dauer in´s eigene Knie schießen :madness

    Man könnte ja mal mit der Belegschaft sprechen, anstatt nur Aushänge und Infomails zu verschicken. Dann würde man auch abwiegen können.....
    Aber was solls, ändern wird sich eh nichts, also lassen wir das hier besser. :wink2: Sonst rege ich mich im Urlaub nur wieder auf....

  • Mal ganz naiv gefragt: Werden eure Betriebsräte nicht gewählt? Wenn ihr wirklich so enttäuscht von ihnen seid, dann wählt euch doch andere, werdet am besten selbst aktiv.

  • Mal ganz naiv gefragt: Werden eure Betriebsräte nicht gewählt? Wenn ihr wirklich so enttäuscht von ihnen seid, dann wählt euch doch andere, werdet am besten selbst aktiv.

    Bis vor der letzten Wahl war alles genauso schlimm, es wurden Neue gewählt und die machen jetzt den gleichen Murks !
    Die nächste Wahl ist noch 2 Jahre hin, also keine Chance.