Ex Player outet sich

  • Hat jetzt nichts direkt mit dir zu tun, aber ich frage mich allgemein immer, was solche Themen mit "political correctness" zu tun haben. Meiner Meinung nach nichts.

    Welche Themen haben überhaupt mir "political correctness" zu tun? Das ist so ziemlich der inhaltsleerste Totschlagbegriff, den ich kenne.

  • Finde es echt spannend, dass hier immer wieder dieses Weltbild vermittelt wird, dass das ja normal sein müsste und dies keiner Schlagzeile bedarf.

    Homophobie ist weltweit weiter verbreitet, als viele wahr haben wollen. Nicht nur in anderen Gesellschaften, sondern auch in unserer. Da wird sicherlich nach außen viel mehr Tolleranz geheuchelt, als überhaupt da ist.

    Ich bin mir sehrwohl bewusst, dass es noch nicht alltäglich ist. Ich weiß nur absolut nicht, ob ein coming out notwendig ist.

    Vor glaube ich 10-15 Jahren gab es da mal eine Bewegung, dass ein C-Promi damit begonnen hat Homosexuelle gegen deren Willen zu outen.
    Ich fand das ganz schlimm, da das Privatleben der Leute in eine Öffentlichkeit gezogen wurde, wo ich es definitiv nichht haben wollen würde.

    Ich würde mir wünschen, wie es schon Silversurger geschrieben haben, dass die Personen frei wählen könnten, ob es Ihr privates Vergnügen ist, oder sie es offen zeigen wollen.

    bytheway: Scheint es mir nur so, oder ist es ein Männerproblem, dass Schwule im Sport eher ein Problem sind, als lesbische Sportlerinnen?

    R.I.P J.Johnson

  • Naja, der Begriff ist eigentlich - wenn überhaupt - nur dann sinnvoll, wenn es um Sprachgebrauch geht. Aber inhaltlich gibt er nullkommanull her.

    Naja, der Begriff beschreibt ja die Toleranz gegenüber bspw. Minderheiten. Zumindest war das der Ursprung meines Wissens nach.

    Was war denn die Aussagen von Vilma? Hat er diese telepathisch übertragen?

    Natürlich kann man den Begriff inzwischen sehr weit ausdehnen, jedoch wundert es mich auch nicht, dass nun wieder darauf rumgehackt wird. :mrgreen:

  • richtige männer? aha... also ich hab zeit meines lebens sport betrieben und somit einige männer-umkleiden/duschen kennengelernt. wer mich kennt weiß, dass ich es (sowohl beruflich, als auch im privaten umfeld und eben auch beim sport) nicht im geringsten toleriere, wenn menschen aufgrund ihrer herkunft oder ihrer sexuellen orientierung diskreditiert werden. wer sowas in meiner gegenwart betreibt, darf sich sicher sein, dass ihm harte zeiten bevorstehen, weil ich bei derartigen dingen ganz schnell zu einem unangnehmen zeitgenossen mutiere und weil ich (offensichtlich) ein "richtiger mann" bin, legt auch keiner meiner kollegen (zumindest wenn ich dabei bin) ein derart idiotisches verhalten an den tag.

    das ist für mich keine frage der erziehung, sondern eine selbstverständlichkeit und ich darf behaupten, dass mir diese einstellung im leben sicher mehr gebracht als geschadet hat.

    man muss im übrigen schon ein dezent gestörtes verhältnis zum thema sexualität haben, wenn man in jeder männer umkleide einen haufen abartig perverser homosexueller vermutet, die wild onanierend mit einer latte in der nebendusche stehen und nur darauf warten, einem bespringen oder zumindest was abschauen zu können. wenn man diesbezüglich manchen leuten zuhört, könnte man auf die idee kommen, dass dieses abartige gesindel nur sport betreibt, um hinterher in der dusche ihre sexuellen fantasien ausleben zu können.

    Du hast meine volle Zustimmung. Allerdings, gibt es halt auch noch diese Vollidioten, die du da gerade beschreibst. Und da muss sich ein GM vorm Draft durchaus die Fage stellen 'hab ich solche Deppen im Team, oder nicht?'. Der Job eines GM ist ja in erster Line zu machen, was das beste fürs Team ist. Und wenn da ein paar solcher Deppen im Lockerroom sind, die Sam mobben (Stichwort Rookierituale) und noch ein paar mit Rückrad und deiner Einstellung, kann es da sehr schnell zu nem geteilten Locker kommen, und das dürfte das letzte sein, was ein Coach/GM will. Gerade, da wir hier von einem Spieler sprechen, der nicht unbedingt als Top-Talent gilt, sondern schon rein sportlich eher um einen Rosterspot kämpfen muss, kann ich mir schon vorstellen, dass viele GMs da zu der Entscheidung kommen, lieber einen anderen Spieler zu draften.

    Ich denke auch nciht, dass wir unsere persönlichen Erfahrungen/Meinungen hier wirklich einbringen können, denn viele NFL-Spieler sind wahrscheinlich spätestens seitdem sie Teenager waren zu 'Harten Kerlen' und 'Kriegern' erzogen worden. Beispiele wie Icognito und sein Vater, Cromatie (und andere) und ihre unzähligen Kinder, Belcher´s Selbstmord und unzählige andere Geschichten, zeigen, dass die emotionale Entwicklung da durchaus öfter mal nicht ganz so weit vortgeschritten ist. Davon auszugehen, dass da bei ~100 Coaches und Spielern nicht ein paar Idioten dabei sind, die dann evtl. Probleme mache, ist mMn schon etwas blauäugig.

    Ich hoffe dass ich mich irre, aber ich denke, dass Sam mit diesem coming-out sicher von einigen Draftboards gestrichen wird. Was natürlich nicht heißt, dass er nicht gedrafted wird, oder keine gute NFL-Karriere hinlegt.

  • Robbes, ich habe mir mal erlaubt, Deinen Beitrag etwas umzustellen.

    MMn stecken wir bei diesem Thema noch in den Kinderschuhen und sind von einer vollständigen, gesellschaftlichen Anerkennung möglicherweise noch Jahrzehnte entfernt.


    Das ist wohl leider so. Da geht's uns wie beim Thema "...der Südländer an sich". Da sollte auch längst jeder begriffen haben, dass es sich hierbei um einen dumpfen Stereotypen und ein ziemlich dämliches Pauschalurteil handelt, welche wenig bis nichts mit der Realität zu tun haben. Aber trotzdem findet sich halt immer wieder jemand, der einem sonne Kamelle als die schlauste Weisheit seit dem geschnittenen Brot verkaufen will. ;)

    Zitat

    Finde es echt spannend, dass hier immer wieder dieses Weltbild vermittelt wird, dass das ja normal sein müsste und dies keiner Schlagzeile bedarf.

    Ohne jetzt jeden einzelnen Beitrag zum Thema gelesen zu haben: In den meisten Fällen sind meiner Erfahrung diejenigen, die das Thema mit "..das ist doch alles längst normal und man muss da auch gar nicht mehr drüber reden, es sei denn, man will mir auf den Sack gehen..." abzubügeln versuchen, gleichzeitig diejenigen, denen das Thema am unangenehmsten ist. Verklemmte Heten halt. :) Mein Eindruck ist nicht der, dass das hier jemand versucht hat. Man wollte glaube ich eher darauf hinweisen, dass das Thema eigentlich normal sein SOLLTE, zumindest in unserem Kulturkreis und in diesem Jahrhundert. Aber so geistige Nulldurchgänge wie Vilma zeigen einem, dass wir davon leider noch weit entfernt sind.

    Ist aber heutzutage eher ein politischer Kampfbegriff. Ähnlich wie "Gutmenschen". Völlig inhaltsleer und aussagelos.

    Interessanter Weise hauptsächlich von rechts-konservativen als "Kampfbegriff" verwendet. #wirdmandochwohlnochmalsagendürfen

    Man könnte "Gutmensch" oder "PC" mittlerweile auch als sonne Art umgedrehtes "Godwin's Law" verstehen....

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Man könnte "Gutmensch" oder "PC" mittlerweile auch als sonne Art umgedrehtes "Godwin's Law" verstehen....

    Erst Mal "Godwins Law" gegoogelt.

    Deswegen sage ich: Nazi

    Hintergrund:

    Zitat

    As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one

    R.I.P J.Johnson

  • Diese Aussage ist für ihn natürlich super. So muss er sich nicht mehr vestecken, sollte er es gemacht haben und kann befreit durchs Leben gehen, ob in der NFL oder nicht.

    Gewonnen hat er eh. Ob es für die Chancen gedraftet zu werden, hinderlich sein könnte, glaube ich schon, leider.

    Ich drücke ihm Daumen und wir bei den Jets könnten wir ihnen gut gebrauchen. Habe bis jetzt nur ein Spiel von ihm gesehen(gegen Georgia) und das hat mir sehr gut gefallen. Außerdem haben wir mit einem Defender aus Mizzou ja gut Erfahrungen gemacht. :mrgreen:

    Bin echt gespannt wie es ausgeht!

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    Hamburger-SV-klein_teaser_150x90.jpgLogos and uniforms of the New York Jets - Wikiwand

  • Zitat

    "I applaud Michael Sam and wish him the very best as he continues the pursuit of his NFL dream," Elway said Monday." As we look toward the combine and draft, we will evaluate Michael just like any other draft prospect — on the basis of his ability, character and NFL potential. His announcement will have no effect on how we see him as a football player. Having spent 16 years in an NFL locker room (as a player), the bottom line is that it's about treating others with respect and earning that respect. By all indications, it appears Michael has done just that throughout his football career."

    http://www.denverpost.com/broncos/ci...#ixzz2t5sBiXpQ

    Elways Take dazu.

    In Wie Weit das nur PR ist - was ja durchaus sein kann- kann man natürlich nicht beurteilen.

    Ist aber zumindest füt bemerkenswert(und erfreulich!), dass Elway - als "bekennder Anhänger" der GOP- das so "raushaut".

    #FIREJOSEPH

  • Ich glaub die Typen, die Schiss davor haben von einem Homosexuellen angebaggert zu werden bzw. begafft zu werden, sind die selben Typen die sich selbst so penetrant gegenüber Frauen verhalten.

    Und alle Frauen die Schiss haben von einem Typen in der Sauna/Umkleide/etc. angebaggert (oder auch "nur" angegafft) zu werden verhalten sich ausserhalb auch so penetrant gegenüber allen Männern?

    Ich zitiere mal den Post als Beispiel für einige (die meisten ausgeschriebenen) Meinungen hier. Es gibt eine Menge Menschen, die ein gewisses Schamgefühl haben wenn sie nackt sind. Deswegen trägt man Kleidung, deswegen gibt es getrennte Männer- und Frauen-WCs/Garderoben/etc. Homosexuelle sind nun aber aufgrund ihrer Orientierung hier "am falschen Ufer" (:hinterha:). Wenn es jemandem nun unangenehm ist dass jemand, der sexuell zu ihm hingezogen sein könnte, ihn nackt sieht haben wir hier genau die für die schamhafte Person problematische Situation. Darf ihm das nicht unangenehm sein? So wie jeder Frau, die nur am Frauenabend in die Sauna geht um sich vor den Blicken der vermeintlich geilen Männer zu verbergen? Ich will hier keine Homo-feindlichen Sprüche verteidigen, aber ich habe ein gewisses Verständnis dafür dass es Männern (oder Frauen) unangenehm sein kann mit Homosexuellen in der gleichen Garderobe zu sein aufgrund ihres Schamgefühls. Ich sehe da keine Diskriminierung, sondern eben eine natürliche Reaktion. Und das kann bei der Durchmischung dann schon zu negativen Folgen aufgrund der Unbehaglichkeit führen.

    Zur Klarstellung: Nein, ich schreibe nicht von mir. Ich habe 15 Jahre lang Football gespielt und war gerade die letzten Jahre genau mit den "Football-Machos" öfter unter der Dusche als mit meiner damaligen Freundin (weil wir eine Fernbeziehung Stuttgart-Zürich hatten und uns nur an den Wochenenden gesehen haben).

  • Und alle Frauen die Schiss haben von einem Typen in der Sauna/Umkleide/etc. angebaggert (oder auch "nur" angegafft) zu werden verhalten sich ausserhalb auch so penetrant gegenüber allen Männern?

    Zusätzlich zu dem was der 12er sagt:

    So Machoalphamännchen haben meiner Erfahrung ein teilweise gestörtes Verhältnis. Sie gehen davon aus, dass alle Männer sich so gegenüber Frauen verhalten wie sie selbst. Daher auch die übertriebene Angst davor, dass die eigene Schwester mit irgendwelchen Männern was zu tun hat, nennen wir es in dem Fall mal "Beschützerinstinkt". Aus der egozentrierten Sicht kommt dann natürlich noch mit, dass man selbst ein ziemlich geiler Hengst ist und alle auf einen fliegen. Kommt dann abends eine "Oberschwuchtel" in den Raum besteht dann nun folgerichtig die Angst, dass man angebaggert wird.
    Weil da 2 Sachen zusammen kommen, die "Schwuchtel" ist ein Mann und verhält sich ihren "Opfern" gegenüber genau wie man selbst und 2. steht besagte Person auf Männer. Da unser Alphatier so unglaublich von sich überzeugt ist, hat es natürlich Angst dass es da ins Zielvisier gerät. :mrgreen:

    Natürlich gibt es penetrantes Verhalten auch bei Frauen, was dann meist mit dem Begriff "Schlampe" durchaus negativ bezeichnet wird. :tongue2:

  • Und alle Frauen die Schiss haben von einem Typen in der Sauna/Umkleide/etc. angebaggert (oder auch "nur" angegafft) zu werden verhalten sich ausserhalb auch so penetrant gegenüber allen Männern?

    Ich zitiere mal den Post als Beispiel für einige (die meisten ausgeschriebenen) Meinungen hier. Es gibt eine Menge Menschen, die ein gewisses Schamgefühl haben wenn sie nackt sind. Deswegen trägt man Kleidung, deswegen gibt es getrennte Männer- und Frauen-WCs/Garderoben/etc. Homosexuelle sind nun aber aufgrund ihrer Orientierung hier "am falschen Ufer" (:hinterha:). Wenn es jemandem nun unangenehm ist dass jemand, der sexuell zu ihm hingezogen sein könnte, ihn nackt sieht haben wir hier genau die für die schamhafte Person problematische Situation. Darf ihm das nicht unangenehm sein? So wie jeder Frau, die nur am Frauenabend in die Sauna geht um sich vor den Blicken der vermeintlich geilen Männer zu verbergen? Ich will hier keine Homo-feindlichen Sprüche verteidigen, aber ich habe ein gewisses Verständnis dafür dass es Männern (oder Frauen) unangenehm sein kann mit Homosexuellen in der gleichen Garderobe zu sein aufgrund ihres Schamgefühls. Ich sehe da keine Diskriminierung, sondern eben eine natürliche Reaktion. Und das kann bei der Durchmischung dann schon zu negativen Folgen aufgrund der Unbehaglichkeit führen.

    Zur Klarstellung: Nein, ich schreibe nicht von mir. Ich habe 15 Jahre lang Football gespielt und war gerade die letzten Jahre genau mit den "Football-Machos" öfter unter der Dusche als mit meiner damaligen Freundin (weil wir eine Fernbeziehung Stuttgart-Zürich hatten und uns nur an den Wochenenden gesehen haben).


    mhh da frag ich mich nur: warum nehmen Männer das so wichtig? oder gibt es im Frauenfußball vier umkleidekabinen(Heimmannschaft/heterosexuell, Heimmannschaft/homosexuell und das gleiche für die Gäste)? also haben wir doch nur ein problem weil das "starke" geschlecht doch mehr vorurteile hat!? mir wäre es egal wenn in unserer Mannschaft jemand schwul wäre, er müßte halt nur mit unseren humor klarkommen;-)

  • Das gilt auch heute noch als Krankheit....historisch betrachtet, ist Homosexualität was normales....denke da an die Römer und Griechen zu ihrer Zeit

  • Ein großes Kompliment an Pioli und besonders die Psychologin. Auch schön zu wissen, das er all die Jahre in der NFL nie schwulenfeindliche Beleidigungen hören musste.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Ein großes Kompliment an Pioli und besonders die Psychologin. Auch schön zu wissen, das er all die Jahre in der NFL nie schwulenfeindliche Beleidigungen hören musste.

    ja das spricht absolut für seine Mitspieler und das Management der beiden Franchise.

  • Ein großes Kompliment an Pioli und besonders die Psychologin. Auch schön zu wissen, das er all die Jahre in der NFL nie schwulenfeindliche Beleidigungen hören musste.

    ja das spricht absolut für seine Mitspieler und das Management der beiden Franchise.

    Sehe ich alles genauso, bin aber gleichzeitig ein bisschen traurig, dass diese Reaktionen, die eigentlich nach jedem gesunden Menschenverstand selbstverständlich sein sollten, offensichtlich immer noch einer besonderen Erwähnung bedürfen.

  • Sehe ich alles genauso, bin aber gleichzeitig ein bisschen traurig, dass diese Reaktionen, die eigentlich nach jedem gesunden Menschenverstand selbstverständlich sein sollten, offensichtlich immer noch einer besonderen Erwähnung bedürfen.

    Das finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht im angesprochenen Kontext.

    Es wird ja durchaus das Klischee transportiert, dass man sich gerade im Football nicht "outen" (wobei das ja auch schon Schwachsinn ist den wer mit wem pimpert ist wurscht) da dort Homophobe Sterotype besonders präsent sein. Und wenn das hier offensichtlich nicht der Fall war/ist, dann ist das m.E. durchaus erwähnenswert.

    #FIREJOSEPH

  • Es wird ja durchaus das Klischee transportiert, dass man sich gerade im Football nicht "outen" (wobei das ja auch schon Schwachsinn ist den wer mit wem pimpert ist wurscht) da dort Homophobe Sterotype besonders präsent sein. Und wenn das hier offensichtlich nicht der Fall war/ist, dann ist das m.E. durchaus erwähnenswert.

    Klar ist das erwähnenswert. Aber ich wünschte, es wäre nicht erwähnenswert.