Guten Morgen, ihr Freunde des gepflegten Footballs,
ich bin zu euch gekommen, um über eines meiner ehemaligen Teams zu sprechen. Mein Name ist Kurt, ich bin 41 und komme aus Iowa. Nach meiner erfolgreichen Football-Karriere arbeite ich nun als Journalist. Deswegen ist es auch kaum verwunderlich, dass Madness mich gefragt hat, ob nicht ein Preview für die Cardinals machen könnte. Immerhin hätte ich mit diesem Team fast meinen zweiten Superbowl geholt, wenn diese Arschgeige von Santonio Holmes den Ball nicht gefangen hätte. Entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber die Gedanken daran machen immer leicht depressiv. Darauf ein kleines Stamperl zum Runterkommen. Prost!
Rückblick 2011
Zunächst ist zu sagen, dass Arizona seit ich weg bin einen sucht, der genau so ist wie ich. Das schmeichelt mir natürlich. Darauf gleich noch einen. Prost!
Ein kurzer Blick auf die Ergebnisse: 1:6 gestartet, mit 8:8 abgeschlossen. Das bin ich besser gewohnt, aber es ist auch nicht grottenschlecht. Die Offense hat im Vergleich zu 2010 ein wenig angezogen und auch vor so manchen Defense-Spielern hat man mittlerweile wieder Angst, wenn man ihnen nachts allein in einer dunklen Gasse begegnen würde. Beide Mannschaftsteile haben in der zweiten Saisonhälfte gezeigt, dass Potential in Ihnen steckt. Man kann also für 2012 beste Hoffnungen haben.
Da trink ich drauf. Prösterchen!
Schaun wir uns als mal an, was da 2012 auf uns wartet:
QB:
John Skelton, Kevin Kolb (inj), Ryan Lindley, Richard Bartel
Das bringt mich jetzt ins Grübeln. Kolb haben sie in 27 Mille in den Popo geschoben und ihm als Konkurrenz ein Bürschchen aus Fordham vor die Nase gesetzt und nix kommt? Was geht denn hier ab? Ich bin damals für weniger gekommen und ich meine Konkurrenz war ein Firstrounder aus Kalifornien. So ein Knabe, der meinte, ihm gehört die Welt. Der hat jede Nacht mit einer anderen gev…ach was soll‘s. Das frustriert mich echt, hier. Prost, ihr Säcke! Egal, wer den Job gewinnt, beide taugen nichts!
Kurt’s Take: Luschen.
RB:
Chris Wells, Ryan Williams, LaRod Stephens-Howling (KR), Alfonso Smith, Javarris James, Thomas Clayton, William Powell
Okay, dann ziehen wir das halt anders rum auf. Auch wenn Laufspielzüge nur zur Überbewertung von RBs führen – ja, Marshall Faulk ich spreche über dich! – muss man das Ei ja irgendwie nach vorne tragen, damit der QB dann später heldenhaft den 3 Yard TD Pitch zum TE werfen kann. Wenn ich mir das so ansehe, dann haben wir hier einen RB, zu dem jeder „Beanie“ sagt, einen bei dem im Fuß alles kaputt ist und einen, dessen Doppelname mir bei meinem derzeitigen Pegel nicht fehlerfrei über die Lippen kommen kann. Zu Wells kann ich nur feststellen, dass wir den Iowa schon längst mit der Mistgabel aus der Stadt gejagt hätten, wenn der so gespielt hätte. Da verstehen wir keinen Spaß. Ich schätze mal, dass sich Underachiever Beanie und Humpelfuß Ryan Williams die Arbeit teilen werden und nix Gescheites dabei rauskommt. Da bleibt einem nur das Saufen. Prost!
Kurt’s Take: Laufspiel ist eh überbewertet.
FB:
Anthony Sherman, Reagan Maui'a
Unwichtig. Weiter.
WR: Larry Fitzgerald, Andre Roberts, Early Doucet, Michael Floyd, Demarco Sampson, Stephen Williams, LaRon Byrd, Jaymar Johnson, Isaiah Williams, Gino Crump, Tre Gray
Unwichtig.
Ein Scherz. Bazinga! Kurti macht nur einen Scherz, Freunde, beruhigt euch mal wieder. Natürlich reden wir über die WR. Allen voran natürlich über meinen Freund Larry Fitzgerald. Den mochte ich schon immer, denn wisst ihr: Ich mag Typen, die Bälle fangen können, auch wenn sie gerade Richtung Umlaufbahn des Saturns steuern. Der Larry, mein alter Trinkbruder, der springt dann einfach hoch und schnappt sich das Ei. Fitzi wird auch seinem Bombenvertrag gerecht: 1.411 Yards und 8 TDs im Jahr 2011, siehst du Kolb, so wird’s gemacht. Von den restlichen Fliegenfängern ist noch Michael Floyd zu erwähnen. Der kann Coach Wisenhunt ruhig „Andre Roberts“ oder „Early Doucet“ an #2 oder #3 im Depth Chart schreiben. Fakit ist: Floyd ist der zweitbeste Mann und aus Notre Dame ist er auch noch. Notre Dame -> Fighting Irish -> St.Patrick’s Day -> Saufen -> Prost!
Kurt’s Take: Da geht was im Gebälk.
TE:
Todd Heap, Rob Housler, Jeff King, Jim Dray, Stephen Skelton, Martell Webb
Eine wirklich beeindruckende Truppe.
Quatsch.
Also, liebe NFL, ich bin echt dafür, dass wir Todd Heap endlich mal beerdigen sollten. Auf den kann man sich null komma gar nix verlassen. Wenn ich den Namen „Heap“ schon sage, dann tut mir alles weh. Auf dem Kerl leigt ein Voodoo-Fluch oder irgendwas ist da. Ich geb ihm 3 Spiele, dann kann er sich ne Flasche Schnaps kaufen und die Sonntagsspiele vorm TV schauen, so wie ich das immer mache. Da fällt mir ein: Prösterchen, liebe Starkbiergemeinde. Oder sollte ich lieber sagen: Gesundheit? Die passfangende Verantwortung – und mal echt jetzt: das ist doch das einzige was zählt oder nicht? – wird deswegen bei Rob Housler liegen. Das sagt mir meine Glaskugel. Last time I’ve checked war Jeff King nur zum Leute rumschubsen da. Soll er das machen. Cheerio!
Kurt’s Take: Wer braucht TEs, wenn man zu Larry werfen kann?
O-Line:
LT: Levi Brown, DJ Young, Nate Potter
LG: Daryn Colledge, Senio Kelemete
C: Lyle Sendlein, Russ Hochstein, Rich Ohrnberger
RG: Adam Snyder, Chris Stewart
RT: Jeremy Bridges, Bobby Massie
Okay, jetzt wird’s ungemütlich. Als ehemaliger QB weiß ich, dass es sich mit einer Gehirnerschütterung nicht mehr so leicht spielt wie ohne. In meinem derzeitigen Zustand könnte ich das Ei da präziser werfen, das sag ich euch. Deswegen ist es wichtig, eine gute Line vor sich zu haben, die den bösen Buben ordentlich eins in die Kauleiste haut, wenn sie einem zu nahe kommen. Nachdem ich jetzt all das gesagt habe, weiß ich nicht, warum das in Arizona noch nicht angekommen ist. Die Guards und der Center mögen ja noch einigermaßen gehen aber, was zum Geier ist denn auf Tackle los? Levi Brown hat sich außerdem gerade verabschiedet. Einige werden jetzt sagen, auf IR könne er wenigstens keine Sacks abgeben (letztes Jahr: 11). Aber was da dahinter kommt? Wenn man darauf bauen muss, dass Grünschnabel Massie es möglichst schnell auf die Reihe bekommt. Und dann haben sie nicht mal verwirrende Namen oder sind hässlich wie die Nacht – alles Dinge, die einen guten OLiner normalerweise ausmachen. Da kann nur sagen: Prost!
Kurt’s Take: Schweizer Käse – Fett und löchrig!
K:
Jay Feely
Ich erzähl euch mal eine Geschichte über Kicker: Ein Kicker liegt faul im Training Camp rum, da kommt eine gute Fee und gibt ihm drei Wünsche. Der Kicker sagt: Ich hätte gerne jede Menge Geld. Zack, er ist reich. Als zweiten Wunsch sagt der Kicker: Ich wäre gerne auf einer tollen Insel, wo mich keiner stört. Zack, er ist da. Und als letzten Wunsch meint er: Und jetzt würde ich gerne mein ganzes Leben nichts mehr tun. Zack, liegt er wieder auf der Wiese im Training Camp.
Kurt’s Take: Wer über Kicker redet, kann auch gleich saufen. Prost!
D-Line:
NT: Dan Williams, Nick Eason, David Carter
DE: Darnell Dockett (DT), Calais Campbell, Vonnie Holliday, Ronald Talley,Landon Cohen, Ricky Lumpkin
D-Line. Ich hasse solche Menschen. Muss ich da echt drüber reden? Na gut. Aber vorher sauf ich einen.
Also, Gott sei Dank stehen dank des System bei den Cards immer nur drei von diesen bösen Buben auf dem Platz. Und auch wenn es insgeheim in mir Lustgefühle auslöst, wenn ich sehe, wie andere QBs malträtiert werden, so fühle ich doch ein wenig mit. Meine Gedanken sind zweigespalten. Das kann aber auch am Alkohol liegen. Nun denn: Williams und Campbell sind ein paar Gute ihrer Zunft, bei Williams aber scheiden sich die Geister noch ein wenig. Aber auch wenn das teuflische Trio auf dem Platz personell unterrepräsentiert ist, so gelingt es ihnen doch immer wieder die Hölle hoch leben zu lassen. Insgesamt ist die D-Line einer der Stärken der Cardinals, auch wenn der mittelmäßig besetzte NT-Posten das Ganze ein wenig abschwächt.
Kurt’s Take: Zack Zarab, Rübe ab.
LinebackerILB: Daryl Washington, Paris Lenon, Stewart Bradley, Quan Sturdivant, Reggie Walker, Paul Vassallo, Colin Parker
OLB: Sam Acho, O'Brien Schofield, Clark Haggans, Brandon Williams, Quintin Groves, Antonio Coleman
Auch bei den Linebackern schaut’s alles in allem gut aus. Innen solide, außen müsste aber mehr kommen. Wie Kollege Madness, bloß in Gestalt von vier Monstertypen. Und wie bei Kollege Madness ist in der Außenansicht noch jede Menge Potential nach oben: Acho und Schofield sind beide noch recht jung und haben sämtliche Freiheiten – das wiederum unterscheidet sie von Madness. Aber warum red ich nur immer von diesem Schlaukopf? Ach, was soll’s! Prost!
Kurt’s Take: Solide wie ein Eichenfaß
Backfield
CB: Patrick Peterson (PR), William Gay, Michael Adams, A.J. Jefferson, Jamell Fleming, Greg Toler, Marshay Green, Crezdon Butler, Larry Parker, James Nixon
S: Adrian Wilson (SS), Kerry Rhodes (FS), Rashad Johnson (SS) , James Sanders (FS), Blake Gideon, Justin Bethel, Eddie Elder
Wenn ich etwas noch mehr verabscheue als diese unhöflichen D-Liner, dann sind es diese rotzfrechen DBs, die aus dem Nichts auftauchen und die Bälle aus der Luft klauben. Wer, wie ich, die Bälle immer dahin wirft, wo der Receiver eigentlich sein sollte (und Interceptions deswegen immer Fehler des EMPFÄNGERS waren!), der neigt dazu solchen Typen auch gerne mal nachts die Reifen zu zerstechen.
Wo waren wir? Achso: Cardinals. Backfield. Ich weiß, ich weiß. Joah, da sind die eigentlich ganz gut. Peterson und die anderen Banausen sind ordentlich, ersterer auch zunehmend im Returngame. In der Coverage hatte Peterson die üblichen Rookieschwächen zu verdauen, doch er wird wie ein guter Wein - wo hab ich den eigentlich? – mit der Zeit sicher immer besser. Der andere Cornerposten ist noch ungeklärt, sicher ist aber, dass einer auflaufen wird. Und die beiden Safeties sind nicht nur meistens grantig, sondern vor allem auch vielseitig.
Kurt’s Take: So lange sie nicht an meine Eier fassen, passt‘s!
Fazit:
Diesch Team isch nua mit ein bissl Alkohooool zu ertrahhhgn, aba wensch gud läufd und einer den Ball schmeißen lernd, dann isch vielleichd doch mehr drin. Sicher is nua: Moagn hamma Schedlweh!
Brognose: 8:8 - better luck next time. 50% also - wie mein Gesöff hier auch.
Bis bald!
Euer
Kurti