Familienfinanzierung (inkl. Ehegattensplitting)

  • Das Ehegattensplitting abschaffen:

    Familie A (1x Akademiker, 1x Ausbildung, 1 Kind): Zusammen verdienen sie z.B. ca. 100k. Da die Frau aber eine Ausbildung hat und der Mann Studiert hat, sind die Gehälter deutlich unterschiedlich (unabhängig ob Vollzeit oder Teilzeit). Das ist einfach so in Deutschland (ob verdient oder nicht ist eine andere Frage).

    Familie B (2x Akademiker, 1 Kind): Beide verdienen zusammen auch ca. 100k. Beide verdienen aber ungefähr gleich viel.

    Meiner Meinung nach sollten beide Familien gleich viel Steuern zahlen. Ohne das Ehegattensplitting würde Familie A allerdings erheblich mehr Steuern zahlen pro Jahr. Das ist aus meiner Sicht ungerecht und da ich persönlich in Kategorie 1 Falle, ist das für mich ein Grund meine Wahl davon beeinflussen zu lassen.

    Andere Meinungen dazu würden mich interessieren. Grübel selber noch etwas darüber warum mich das Ehegattensplitting so viel mehr stören würde als der Spitzensteuersatz. U.a. liegt es wohl auch daran, dass ersteres mich deutlich mehr Kosten würde als die Erhöhung des Spitzensteuersatzes (subjektives Gerechtigkeitsempfinden?). Aber ich rede mir zumindestens ein, dass das Ehegattensplitting gerecht ist.

    Also ohne mich damit eingehend beschäftigt zu haben, soll es beim Abschaffung des Ehegattensplittings nicht um Fall C gehen.

    Fall C
    1 Akademiker verdient 100k + Hausfrau ohne Einkommen ?

    Einmal editiert, zuletzt von trosty (7. August 2013 um 13:01)

  • Also ohne mich damit eingehend beschäftigt zu haben, soll es beim Abschaffung des Ehegattensplittings nicht um Fall C gehen.

    Fall C
    1 Akademiker verdient 100k + Hausfrau ohne Einkommen ?

    Selbst wenn es um den Fall geht ist das doch auch wieder grüne Lebensbevormundung.

    100.000 Euro sind 100.000 Euro. Das man da abhängig von der Anzahl der Kinder etc. andere Beträge ansetzt ist ok, aber wenn zwei Leute zusammen Summe x verdienen sollte die auch gleich besteuert werden. So sehe ich das zumindest.

    #FIREJOSEPH

  • Also ohne mich damit eingehend beschäftigt zu haben, soll es beim Abschaffung des Ehegattensplittings nicht um Fall C gehen.

    Fall C
    1 Akademiker verdient 100k + Hausfrau ohne Einkommen ?

    Fall C wird immer gerne als Beispiel genannt um zu argumentieren, dass es ja darum geht "die Frauen zum arbeiten" zu bekommen. Allerdings wird damit halt auch Fall A benachteiligt.

  • Fall C wird immer gerne als Beispiel genannt um zu argumentieren, dass es ja darum geht "die Frauen zum arbeiten" zu bekommen. Allerdings wird damit halt auch Fall A benachteiligt.

    Ich find das immer ziemlich witzlos, dass man "Frauen zum Arbeiten bringen will".

    Der Staat muss Möglichkeiten schaffen Familie und Beruf zu vereinbarren. No Doubt. Aber jetzt das alte Familien Model (Frau muss zu Hause bleiben) gegen ein neues einzutauschen (Frau muss arbeiten) halte ich für genauso falsch.

    Ich persönlich staune immer wieder über Familien, die schon vor Geburt des Kindes wissen, dass beide Partner (Mann kann ja auch zu Hause bleiben) nach 6 Monaten wieder voll arbeiten werden? Man weiß doch noch gar nicht was für ein Kind man bekommt? Eher ruhig?`Schläft es nachts? usw?

    #FIREJOSEPH

  • Ich find das immer ziemlich witzlos, dass man "Frauen zum Arbeiten bringen will".

    Der Staat muss Möglichkeiten schaffen Familie und Beruf zu vereinbarren. No Doubt. Aber jetzt das alte Familien Model (Frau muss zu Hause bleiben) gegen ein neues einzutauschen (Frau muss arbeiten) halte ich für genauso falsch.

    Ich persönlich staune immer wieder über Familien, die schon vor Geburt des Kindes wissen, dass beide Partner (Mann kann ja auch zu Hause bleiben) nach 6 Monaten wieder voll arbeiten werden? Man weiß doch noch gar nicht was für ein Kind man bekommt? Eher ruhig?`Schläft es nachts? usw?

    Sehe ich auch so. Oft hat man aber garkeine Wahl, weil eben das Einkommen fehlt. Und wenn jetzt noch ein Splitting wegfallen sollte wirds auch bei einem Gut-/Besserverdiener eng mit Frau zu Hause bleiben bzw. nur geringfügig beschäftigt sein.

  • Ich find das immer ziemlich witzlos, dass man "Frauen zum Arbeiten bringen will".

    Der Staat muss Möglichkeiten schaffen Familie und Beruf zu vereinbarren. No Doubt. Aber jetzt das alte Familien Model (Frau muss zu Hause bleiben) gegen ein neues einzutauschen (Frau muss arbeiten) halte ich für genauso falsch.

    Ich persönlich staune immer wieder über Familien, die schon vor Geburt des Kindes wissen, dass beide Partner (Mann kann ja auch zu Hause bleiben) nach 6 Monaten wieder voll arbeiten werden? Man weiß doch noch gar nicht was für ein Kind man bekommt? Eher ruhig?`Schläft es nachts? usw?

    Sehe ich genauso.

  • Sehe ich genauso.

    Grundsätzlich ist mir das Thema Familie und Kinder zuviel an Geld und Karriere gekoppelt. Bei allen Diskussionen die man so verfolgt, ist der wichtigste Punkt das das Geld zuwenig ist und das Kinder Karrierekiller sind.
    Das ist mMn der total falsche Ansatz und auch der grund warum Kinder in D immer weniger werden. Viel mehr sind Kinder doch ein "Zugewinn", den ich gar nicht in Geld messen kann ( und ich persönlich auch gar nicht will). Wenn ich dann bei dder Familienplanung gleich rechne, wann ich wieder arbeiten kann, läuft mMn was verkehrt.

  • Jawoll :D, ich rede von zu Guttenberg, der Abschaffung der Wehrpflicht und dass er einen Krieg endlich Krieg nannte. Obwohl er diese Liste also mustergültig abarbeitete, war der Konsens hier im Forum nicht, dass er was Gutes, sondern nichts geleistet hätte. Scheint gar nicht so einfach zu sein, sich an diese Kriterien zu halten von denen ich natürlich auch sage, dass sie völlig richtig sind. ;)

    Meinst Du damit explizit mich?


    Ich persönlich staune immer wieder über Familien, die schon vor Geburt des Kindes wissen, dass beide Partner (Mann kann ja auch zu Hause bleiben) nach 6 Monaten wieder voll arbeiten werden? Man weiß doch noch gar nicht was für ein Kind man bekommt? Eher ruhig?`Schläft es nachts? usw?

    Es wäre schlimm, wenn Sie es nicht schon vor der Geburt wüssten, da sie sich im Vorfeld hierzu bereits den einen oder anderen Gedanken machen bzw. die eine oder andere Vorkehrung treffen müssen. In Dortmund bspw. ist kaum etwas so wichtig, wie bereits kurz nach dem Bekanntwerden der Schwangerschaft die Anmeldung im Kindergarten vorzunehmen.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Grundsätzlich ist mir das Thema Familie und Kinder zuviel an Geld und Karriere gekoppelt. Bei allen Diskussionen die man so verfolgt, ist der wichtigste Punkt das das Geld zuwenig ist und das Kinder Karrierekiller sind.
    Das ist mMn der total falsche Ansatz und auch der grund warum Kinder in D immer weniger werden. Viel mehr sind Kinder doch ein "Zugewinn", den ich gar nicht in Geld messen kann ( und ich persönlich auch gar nicht will). Wenn ich dann bei dder Familienplanung gleich rechne, wann ich wieder arbeiten kann, läuft mMn was verkehrt.

    Gestern fiel in einer Doku auf ARD der Satz eines Personalchefs zu seinem männlichen Mitarbeiter:
    "Ja, aber wenn Sie ihr krankes Kind aus der Kita abholen müssen, fehlen sie hier. Das ist nicht gut."

    Eigentlich ging es in der Doku eher um Frauen in Führungspositionen, aber dieser Spruch ist mir am meisten in Erinnerung geblieben.
    Ich glaube, ich hätte sofort gekündigt.

  • Meinst Du damit explizit mich?

    Nein, dafür sind meine Erinnerungen an die Debatten hier zu trübe. Ich kann mich aber auch nicht daran erinnern, dass ich damals, als ich genau so argumentiert habe, hier besonders viel Unterstüzung für diese Position gefunden hätte ;)

    Bringt ja auch nichts, alte Schlachten neu zu schlagen, aber man sieht da schon, wie schwer wir uns tun, eigene Maßstäbe beizubehalten, wenn einem die Person/Partei/Sonstwas irgendwie nicht passt. Ich will mich da gar nicht ausnehmen und deswegen finde ich es so wichtig, solche Kriterien wie du es getan hast festzulegen

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Grundsätzlich ist mir das Thema Familie und Kinder zuviel an Geld und Karriere gekoppelt. Bei allen Diskussionen die man so verfolgt, ist der wichtigste Punkt das das Geld zuwenig ist und das Kinder Karrierekiller sind.
    Das ist mMn der total falsche Ansatz und auch der grund warum Kinder in D immer weniger werden. Viel mehr sind Kinder doch ein "Zugewinn", den ich gar nicht in Geld messen kann ( und ich persönlich auch gar nicht will). Wenn ich dann bei dder Familienplanung gleich rechne, wann ich wieder arbeiten kann, läuft mMn was verkehrt.

    und wie ernährt man Kinder - mit Luft und Liebe?

  • Tja wenn man 100k im Jahr verdient ist das nicht das Problem denk ich, aber für jemanden der unter 8,50 € pro Stunde bekommt , wird das schon eng.

    Und das sollen ja mittlerweile schon 7 Millionen in Deutschland sein.

  • Gestern fiel in einer Doku auf ARD der Satz eines Personalchefs zu seinem männlichen Mitarbeiter:
    "Ja, aber wenn Sie ihr krankes Kind aus der Kita abholen müssen, fehlen sie hier. Das ist nicht gut."

    Eigentlich ging es in der Doku eher um Frauen in Führungspositionen, aber dieser Spruch ist mir am meisten in Erinnerung geblieben.
    Ich glaube, ich hätte sofort gekündigt.


    Das nenn ich mal ne blumige Weltanschauung :mrgreen:

    Kinder sind in unserer Arbeitswelt (und besonders bei Unternehmen bei denen kein dicker TV vorhanden ist) ein Karrierekiller. Punkt, aus. Mehr als 6 Monate kann man sich doch garnicht erlauben, wenn man halbwegs ambitioniert ist. Dann halt noch die "Probleme" durch Krankheit etc. Das viele Arbeitgeber schon beim Auswahlprozess alle Frauen Ende 20 bis Mitte 30 aussieben, ist doch nachvollziehbar (wenn auch nicht schön)

    Ein Ansatz für die Legislaturperiode 2013 - 2017 für die jeweilige Regierung.

  • Tja wenn man 100k im Jahr verdient ist das nicht das Problem denk ich, aber für jemanden der unter 8,50 € pro Stunde bekommt , wird das schon eng.

    Und das sollen ja mittlerweile schon 7 Millionen in Deutschland sein.

    Das mag richtig sein, aber selbst jmd mit 100k als Alleinverdiener hätte ohne Splitting und Spitzensteuersatzanpassungen wahrscheinlich "nur" noch 3,5-4k p.m. das mit 2 Kindern und Haus lässt dann auch nicht mehr die ganz großen Sprüng zu. Dann überlegt man sich dann schon ob man weiter 60-70h+ Wochen schiebt + rund um die Uhr Erreichbarkeit für den reduzierten Lebensstandard., die bei vielen in den Gehaltsregionen dazugehört.

  • Das mag richtig sein, aber selbst jmd mit 100k als Alleinverdiener hätte ohne Splitting und Spitzensteuersatzanpassungen wahrscheinlich "nur" noch 3,5-4k p.m. das mit 2 Kindern und Haus lässt dann auch nicht mehr die ganz großen Sprüng zu..


    Das ist jetzt nen Scherz, oder?

    Wenn sich nun schon Familien mit 100k keine 2 Kinder und ein Haus leisten können (also quasi Sachen, die sich die Mittelschicht leisten sollen könnte), dann haben wir wirklich ein gravierendes, gesellschaftliches Problem.

    Ausserdem bleiben von 8,5k schon ein bisschen mehr übrig.

    2 Mal editiert, zuletzt von Robbes (6. August 2013 um 14:23)

  • Das ist jetzt nen Scherz, oder?

    Vielleicht unglücklich ausgedrückt, aber im ersten Moment dachte ich, dass wir (mein) Haushalt uns dann wohl am Besten direkt erhängen, da wir das lange zu zweit nicht haben :madness

  • Das nenn ich mal ne blumige Weltanschauung :mrgreen:

    Kinder sind in unserer Arbeitswelt (und besonders bei Unternehmen bei denen kein dicker TV vorhanden ist) ein Karrierekiller. Punkt, aus. Mehr als 6 Monate kann man sich doch garnicht erlauben, wenn man halbwegs ambitioniert ist. Dann halt noch die "Probleme" durch Krankheit etc. Das viele Arbeitgeber schon beim Auswahlprozess alle Frauen Ende 20 bis Mitte 30 aussieben, ist doch nachvollziehbar (wenn auch nicht schön)

    Ein Ansatz für die Legislaturperiode 2013 - 2017 für die jeweilige Regierung.

    Leider ist das wirklich noch Realität in vielen Unternehmen. Deshalb ist der Ansatz hier über Steueranreize Einfluss auf die beruflichen Entscheidungen von Eltern zu nehmen nicht sehr Realitätsnah imo.

    Einmal editiert, zuletzt von bashman (6. August 2013 um 15:18)

  • Das nenn ich mal ne blumige Weltanschauung :mrgreen:

    Kinder sind in unserer Arbeitswelt (und besonders bei Unternehmen bei denen kein dicker TV vorhanden ist) ein Karrierekiller. Punkt, aus. Mehr als 6 Monate kann man sich doch garnicht erlauben, wenn man halbwegs ambitioniert ist. Dann halt noch die "Probleme" durch Krankheit etc. Das viele Arbeitgeber schon beim Auswahlprozess alle Frauen Ende 20 bis Mitte 30 aussieben, ist doch nachvollziehbar (wenn auch nicht schön)

    Ein Ansatz für die Legislaturperiode 2013 - 2017 für die jeweilige Regierung.

    Nachvollziehbar ist das alles. Dennoch ist dieser Spruch nicht mehr zeitgemäß.
    Es geht mir um zwei Probleme, die natürlich miteinander verknüpft sind:
    1.) Die Unternehmen sorgen sich immer noch nicht genug, was sie für Arbeits- bzw. Führungskräfte tun können. Eine unternehmenseigene Kita würde die Zeit, in der ich meinen Arbeitsplatz meines Kindes wegen verlasse, z.B. massiv verkürzen.
    2.) Es gibt immer noch genug Leute, die das alles mit sich machen lassen. Einen Idioten werden sie schon finden, der für Kohle 24h am Tag knechtet, während seine Akademiker-Frau zuhause Bäuerchen und die ersten Schritte übt. Burn-Out ick hör dir trapsen.

    Wenn man denn in der Gesellschaft erkannt haben will, dass die sinkende Geburtenrate eine wirkliche Bedrohung für die Gesellschaft ist, z.B. durch unsichere Rente, Krankenkasse usw usf, dann muss die Gesellschaft in Form der Politik nicht nur den Unternehmen eine größere Sorgfaltspflicht zusprechen, sondern auch den Arbeitswütigen die Chance nehmen, sich von den Unternehmen ausnutzen zu lassen.

    Vllt ist gerade der Wegfall des Ehegattensplittings da sogar der richtige Weg.
    Weg von dem klassischen Modell mit Frau zuhause und dem Mann mit der 100h Woche und hin zu einem System, in dem sich Frau und Mann zu gleichen Teilen sowohl Arbeit als auch das Kind widmen.

    Wenn sich nun schon Familien mit 100k keine 2 Kinder und ein Haus leisten können (also quasi Sachen, die sich die Mittelschicht leisten sollen könnte), dann haben wir wirklich ein gravierendes, gesellschaftliches Problem.

    Ich habe nicht so viel Erfahrung, wieviel was wirklich kostet. Aber bei den Zahlen, die ich aus meinem Bekanntenkreis höre, ist bei 3,5-4k p.m. ein Haus und 2 Kinder schon knapp. Leisten kann man sich das, aber mal eben Urlaub in Florida machen, wird schon eng.


  • Ich habe nicht so viel Erfahrung, wieviel was wirklich kostet. Aber bei den Zahlen, die ich aus meinem Bekanntenkreis höre, ist bei 3,5-4k p.m. ein Haus und 2 Kinder schon knapp. Leisten kann man sich das, aber mal eben Urlaub in Florida machen, wird schon eng.

    Jetzt wirds ja ganz wild. :eek:

  • Ich habe nicht so viel Erfahrung, wieviel was wirklich kostet. Aber bei den Zahlen, die ich aus meinem Bekanntenkreis höre, ist bei 3,5-4k p.m. ein Haus und 2 Kinder schon knapp. Leisten kann man sich das, aber mal eben Urlaub in Florida machen, wird schon eng.

    Also bei 3-5-4k netto, sollte ein Haus und 2 Kinder alles andere als knapp sein. Wenn die Ansprüche natürlich da liegen mal eben ein urlaub in Florida zu machen und am besten noch zwei neue Audi A4 Kombi fahren zu müssen, dann könnte es in der Tat knapp werden. Vielleicht liegen da die Ansprüche auch einfach zu hoch.

    Was ich viel schlimmer finde in den letzten zehn Jahren, diese Tendenz, das die Kinder direkt abgeschoben werden damit beide Elternteile wieder arbeiten gehen können. Hauptsache sie stehen der Wirtschaft zur Verfügung. Ich fand es als Kind toll wenn ich aus der Schule heim gekommen bin das jemand da war, ich habe die "Schlüsselkinder" immer bemitleidet. Aber jetzt werden die Kinder ja spätestens schon mit 1 Jahr in die Kita abgeschoben.

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Ich habe nicht so viel Erfahrung, wieviel was wirklich kostet. Aber bei den Zahlen, die ich aus meinem Bekanntenkreis höre, ist bei 3,5-4k p.m. ein Haus und 2 Kinder schon knapp. Leisten kann man sich das, aber mal eben Urlaub in Florida machen, wird schon eng.


    Kommt ja auch auf den Wohnort und die dortigen Lebenshaltungskosten an. In Neubrandenburg kann man sich so was vielleicht eher leisten als in München.

  • :jeck:
    Sry .. falsch ausgedrückt. Ich möchte eigentlich nur das Gleiche sagen wie Zab. ;)

    isten
    Ist bei mir in der Bekanntschaft bereits anders gelaufen. Er als Akademiker voll berufstätig, sie als Akademikerin nach knappen 2 Jahren Elternzeit wieder mit ner halben Stelle. Haus gebaut, Zwillinge bekommen. Die drehen im Moment jeden Cent um. Verzweifelt nach bezahlbaren Kitaplätzen gesucht, damit sie nach 2 Jahren überhaupt wieder arbeiten gehen kann.
    Und das ganze am Rand von Bonn.

  • Was ich viel schlimmer finde in den letzten zehn Jahren, diese Tendenz, das die Kinder direkt abgeschoben werden damit beide Elternteile wieder arbeiten gehen können. Hauptsache sie stehen der Wirtschaft zur Verfügung. Ich fand es als Kind toll wenn ich aus der Schule heim gekommen bin das jemand da war, ich habe die "Schlüsselkinder" immer bemitleidet. Aber jetzt werden die Kinder ja spätestens schon mit 1 Jahr in die Kita abgeschoben.

    Das kann man so sehen oder nicht - aber "abgeschoben" finde ich da eine viel zu negative Bezeichnung. Es ergeben sich dadurch auch für die Kinder ganz andere Möglichkeiten und Perspektiven, die nicht unbedingt schlechter sein müssen. In den skandinavischen Ländern oder auch hier in der Schweiz läuft das mit dem "abschieben" sehr gut und positiv für Wirtschaft und Familie. Ich persönlich finde die deutsche Regelung bezüglich Elternzeit etc. sehr (zu?) grosszügig.

    Meine Eltern waren beide berufstätig. Neben dem Kindergarten hatten wir teilweise eine Nanny, teilweise waren wir bei den Grosseltern und teilweise (vor allem als wir etwas älter waren) eben auch auf uns selber gestellt. Das hat sicherlich dann Selbständigkeit und Verantwortungsbewusstsein gestärkt, um mal zwei positive Aspekte zu bringen.

  • Was willst du machen? 80% Stellen subventionieren?


    Warum stellen die Unternehmen kaum junge Mütter oder Frauen im "gebährfähigen Alter" ein? Kinder sind für Unternehmen ein unkalkulierbares, wirtschaftliches Risiko. Junge Eltern sind oft unflexibler und teurer (Krankheit der Kinder).

    Den Unternehmen muss also das Risiko einer Einstellung minimiert werden. Bspw. durch Zahlung des Entgeltes bei Krankheit des Kindes etc.

    Man sollte nicht nur den Eltern Anreize geben Kinder zu bekommen, sondern auch den Unternehmen einen Anreiz diese auch einzustellen. Es bringt ja nichts, wenn alle nun Kinder kriegen, aber niemand mehr die Eltern einstellen will.

  • Selbst wenn es um den Fall geht ist das doch auch wieder grüne Lebensbevormundung.

    100.000 Euro sind 100.000 Euro. Das man da abhängig von der Anzahl der Kinder etc. andere Beträge ansetzt ist ok, aber wenn zwei Leute zusammen Summe x verdienen sollte die auch gleich besteuert werden. So sehe ich das zumindest.

    Das ist eine Frage der Perspektive. Ich bin zwar kein Anhänger der Grünen, aber das Ehegattensplitting würde ich sofort abschaffen. Mein Blickwinkel ist nämlich ein anderer:

    Ausgangspunkt ist nicht die "Paarbesteuerung", sondern die individuelle Besteuerung. Jeder arbeitet einzeln, verdient einzeln Geld, zahlt einzeln Sozialversicherungsbeiträge, zahlt einzeln Steuern. Man könnte sich natürlich auch Gedanken über "Familienbesteuerung", "Clanbesteuerung" oder "Dorfbesteuerung" machen. Letztlich erscheinen mir das relativ willkürliche Gruppenbildungen.

    Welchen tragfähigen Grund soll es geben, dass sich daran etwas ändert, nur weil zwei Leute zum Standesamt gehen und ein Blatt Papier unterschreiben? Ich verstehe nicht, warum ein Paar (Modellfall: 100 k + 0 k) von einem formalen Akt wie einer Hochzeit einen großen wirtschaftlichen Vorteil haben soll, wohingegen ein anderes Paar (Modellfall: 50 k + 50 k) davon nichts haben soll. Ich sehe weder einen Grund, eine Förderung gerade an die Hochzeit zu knüpfen, noch einen Grund, speziell Paare mit außergewöhnlich unterschiedlichem Einkommen besonders zu fördern.

    Eine Möglichkeit wäre, die Förderung generell sein zu lassen (warum muss man eigentlich überall staatlich lenkend eingreifen?). Wenn man aber lenkend eingreifen will, dann sollte man m. E. Familien mit Kindern fördern. Denn Kinder liegen im gesamtgesellschaftlichen Interesse. Soweit organisatorisch möglich (Mißbrauchsgefahr?) böte sich m. E. eine solche Förderung völlig unabhängig vom Familienstand an.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (6. August 2013 um 22:58)

  • Also bei 3-5-4k netto, sollte ein Haus und 2 Kinder alles andere als knapp sein. Wenn die Ansprüche natürlich da liegen mal eben ein urlaub in Florida zu machen und am besten noch zwei neue Audi A4 Kombi fahren zu müssen, dann könnte es in der Tat knapp werden. Vielleicht liegen da die Ansprüche auch einfach zu hoch.

    Das hätte ich gerne mal vorgerechnet. Das mag bei günstigen Häusern in der Provinz funktionieren. Kollegen, die gerade in Darmstadt auf der Haussuche sind, erzählen von üblichen Preisen für Einfamilienhäuser zwischen 700 k und 800 k - wohlgemerkt: gebraucht!. Auf dem Land findest Du hier vielleicht etwas ab 250 k, dann kommen aber tägliche Fahrtkosten und Fahrtzeit zur Arbeit hinzu. Du brauchst Geld für beide Eltern, für beide Kinder (die werden älter!), für unvorhergesehene Kosten (gerade bei einem gebrauchten Haus kann es schnell mal teuer werden). Wenn Du keine Jobsicherheit hast, mußt Du auch dafür Vorsorge treffen. Es könnte auch jemand gesundheitliche Probleme bekommen. Was ist im Falle einer Scheidung? Du hast zudem keine Garantie, dass die aktuelle Niedrigzinsphase ewig hält. In welcher Zeit willst Du das Haus denn abbezahlen? Es wäre auch gut, wenn Du irgendwann noch etwas für die private Altersvorsorge tun könntest.

    Wenn Finanzierungen scheitern, liegt es meistens daran, dass die Leute viel zu knapp und optimistisch kalkuliert und die alltäglichen Unwägbarkeiten des Lebens verdrängt haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (6. August 2013 um 23:18)