San Diego Chargers Preview 2013

  • San Diego Chargers Preview 2013


    Saison Rückblick:
    Nach 2 Jahren ohne Playoffs war klar, dass dies eine Make or Break Season für Head Coach Norv Turner und GM AJ Smith werden würde. Im Zuge dessen wurde Chargers untypisch das Scheckbuch gezückt und mit OT Jared Gaither, WR Robert Meachem, WR Eddie Royal und OLB Jarret Johnson auch mehrere hochpreisige Free Agents verpflichtet. Allerdings gab es zahlreiche Fragezeichen insbesondere im Bereich der Offensive Line, nachdem Gaither verletzt in die Saison startete und mit einem UDFA ersetzt wurde. Nachdem man mit einem 3-1 Record in die Saison gestartet war, schien aber alles in Butter. Danach folgte allerdings ein schrecklicher 2-8 Stretch, voll von Blown Leads (24 Punkte Halftime Führung gegen die Broncos), unglücklichen Rookie Mistakes (Roughing the Passer Penalty annuliert INT Touchdown) und einfach herzzerbrechenden Plays (Ich sag nur 4th and 29…). Nachdem die letzten 2 Spiele noch gewonnen werden konnten. Beendeten die Chargers die Saison mit einem Record von 7-9, der ersten Losing Season seit 2003.
    Konsequenterweise wurden Norv Turner und AJ Smith am Tag nach dem letzten Regular Season Game gefeuert.


    Der neue Staff:
    Zunächst wurde unter Aufsicht der Spanos Famile, den Ownern der Chargers, Tom Telesco als der neue GM der Chargers verpflichtet. Der 40-jährige Telesco setzte sich gegen den internen Kandidat Jimmy Raye, den vormaligen Director of Player Personal, durch. Telesco hatte dieselbe Rolle bei den Indianapolis Colts inne und war unteranderem für die letztjährige Transformation zum Playoffteilnehmer verantwortlich. Telesco will das Team vor allem durch den Draft zusammensetzen und mit gezielten Free Agent Signings unterstützen.
    Wenige Tage nach der Verpflichtung von Telesco wurde Mike McCoy als neuer Head Coach vorgestellt. Der ebenfalls 40 jährige ist der ehemalige Offensive Coordinator der Denver Broncos und hat sich eine Reputation als flexibler OC erarbeitet, indem innerhalb von 2 Jahren sein Playbook an drei sehr verschiedene Quarterbacks (Kyle Orton, Tim Tebow, Peyton Manning) angepasst hat. Abgesehen von DC John Pagano und den D-Line und LB Coaches wurde der gesamte Coaching Staff ausgetauscht, am beachtenswertesten in die Verpflichtung von Ex Cardinals HC Ken Whisenhunt als Offensive Coordinator, der auch das Playcalling für die Offense übernehmen wird.


    Das neue System:
    Wie gesagt, ist McCoy bekannt dafür, dass System an die Spieler anzupassen und nicht die Spieler in ein System zu „zwängen“. Dem entsprechend war ein logischer Schritt, das alte, von Norv Turner implementierte System umzuschmeißen. Das alte, an die Air Coryell Offense angelehnte System beruhte auf Power running und darauf aufbauenden, tiefen Play Action Pässe. Leider funktioniert das System nicht, wenn die Oline keine Löcher im Running game schafft und die Oline nicht die nötige Zeit erblockt, damit sich die tiefen Routen entwickeln. Dem entsprechend war Phillip Rivers in der vergangenen Saison auch der meist gesackte Quarterback der AFC.
    Wie man vielleicht erkennt, ist die Offensive Line das Problem und der Faktor um den man das System aufbauen sollte. So wird die Chargers Offense in der nächsten Saison vor allem Up Tempo/No Huddle spielen und mit kurzen bis mittellangen Pässen dem Pass Rush aus dem Weg gehen. Zudem wurde ein Zone Blocking Schema implementiert. McCoy hat auch klar gemacht, dass man durchaus auch in den ersten beiden Downs laufen würde um im 3rd Down nur noch eine überschaubare Distanz überbrücken zu müssen. In der Preseason sah das Laufspiel rund um RB Ryan Mathews auch schon sehr gut aus, allerdings erwarte ich bei Rivers noch einige growing Pains am Anfang der Saison.
    Das System der Defense wurde nicht umgestellt, es verbleibt bei einer 3-4 Defense.

    Stadion:
    Ein San Diego Chargers Preview ohne die neuesten (Nicht-)Entwicklungen über den Stadionneubau wäre nicht komplett, aber ich verweise einfach auf diesen Artikel, der die Situation gut zusammenfasst.


    Free Agency:
    Wichtigste Zugänge:
    G Chad Rhinehart (1year)
    CB Derek Cox (4 years)
    RB Danny Woodhead (2 years)
    OT King Dunlap (2 years)
    OLB Dwight Freeney (2 years)
    DE Sean Lissemore (Trade mit den Cowboys)
    CB Richard Marshall (1year)

    Wichtigste Abgänge:
    WR Robert Meachem (released, Saints)
    OT Jared Gaither (released)
    OG Louis Vasquez (Broncos)
    OLB Shaun Phillips (Broncos)
    CB Quentin Jammer (Broncos)
    CB Antoine Cason (Cardinals)
    ILB Takeo Spikes (released)
    OLB Antwan Barnes (Jets)
    SS Atari Bigby (released)
    NT Antonio Garay (released)
    DE Vaughn Martin (Dolphins)

    Abgesehen von Dwight Freeney finden sich unter den Abgängen die eindeutig namhafteren Spieler. Insgesamt 7 Spieler, die letzte Saison Opening Day Starter in der Defense waren, sind jetzt in anderen Teams, darunter beide Starting Cornerbacks und Shaun Phillips, der jahrelang einer der Fixpunkte und einer der besten Spieler der Chargers war. Er war auch letzte Saison der Sackleader des Teams, wirkte aber in der Coverage und in der Rundefense sehr verloren. Die beiden Cornerbacks bildeten wohl eines der schlechtesten Cornerback Duos der Liga und wurden dementsprechend nicht weiter verpflichtet. Derek Cox kam von den Jaguars und soll die personelle Lücke schließen. Wer sich über die Namen Meachem und Gaither wundert, die ja am Anfang des Previews im Zusammenhang mit „Scheckbuch zücken“ genannt wurden, hat gut aufgepasst. Beide Spieler waren ihr Geld einfach nicht wert. Gaither konnte aufgrund einer mysteriösen Rückenverletzung nur 4 Starts machen und fiel daraufhin auch unter seinen Teamkollegen in Ungnade. Meachem spielte in der Preseason mit den 3rd Stringern und wurde folgerichtig gecuttet. Allerdings sorgen die beiden für fast 16 Mio Dollar Dead Money für die nächsten beiden Saisons und sind somit ein trauriges Abschiedsgeschenk von AJ Smith. Der einzige Abgang, der spielerisch weh tut, ist der von Vasquez, der ausgerechnet zum Divisionsrivalen nach Denver wechselte.
    Chad Rhinehart und King Dunlap, der sich im Training Camp gegen Max Starks durchsetzen konnte, bilden die neue linke Seite der O-Line, Danny Woodhead soll ähnlich wie Darren Sproles eingesetzt werden. Dwight Freeney wurde nach dem Kreuzbandriss des letztjährigen First Rounders Melvin Ingram verpflichtet und scheint heiß darauf zu sein, zu zeigen, was noch in ihm steckt.


    Draft:
    Rd. 1 (11) DJ Fluker, OT, Alabama
    Rd. 2 (38) Manti Te’o, ILB, Notre Dame (Uptrade)
    Rd.3 (76) Keenan Allen, WR, California
    Rd. 5 (145) Steve Williams, CB, Califonia
    Rd. 6 (179) Tourek Williams, OLB, Florida International
    Rd. 7 (221) Brad Sorensen, QB, Southern Utah
    Von vornerein war klar, dass Offensive Line, insbesondere Left Tackle, der größte Need der Chargers war. Leider gingen die 3 Top Tackle Prospects schon mit den ersten 4 Picks und auch die Top Guard Prospects waren weg, bevor man picken durfte. Die Wahl fiel schließlich auf DJ Flucker, einem klassischen Right Tackle Prospect mit eindeutigen Stärken im Runblocking, aber leichten Schwächen im Passblocking. Der meist diskutierteste Pick war aber der Manti Te’o Pick für den die Chargers 7 Plätze hochtradeten. Der eher beschauliche Medienmarkt in San Diego sollte nach dem Hype in Notre Dame und der „Girlfriend Hoax“-Geschichte eine Wohltat für ihn sein. In der dritten Runde wurde mit Keenan Allen ein Spieler gedraftet, den viele als 1st Rounder gesehen haben, somit konnte er als Steal verbucht werden. Steve Williams fällt nach einem viel versprechenden Training Camp mit einem gerissenen Pektoral Muskel für gesamte Saison aus. Tourek Williams und Brad Sorensen schafften es auf das Roster, werden aber diese Saison eher wenig Einsatzzeit sehen.

    Notable UDFAs:
    Kwame Geathers, Backup Nose Tackle
    Jahleel Addae, Backup Safety

    Einmal editiert, zuletzt von madbolt (9. September 2013 um 10:38)

  • Offense

    Quarterback
    Phillip Rivers, Charlie Whitehurst, Brad Sorensen,

    Vor gefühlt nicht allzu langer Zeit war Phillip Rivers einer der jungen aufstrebenden Quarterbacks dieser Liga. Nun ist er bereits 31 und die letzten zwei Saisons waren eher durchwachsen. Ein Hauptgrund für seinen Einbruch ist bestimmt das schlechte Passblocking (49 Sacks), aber seine Tendenz Würfe zu erzwingen und schlechtes Decision making unter Druck haben zu seinen schlechten Zahlen beigetragen (2012: 3606 yards, 64,1% Completion, 26 TD, 15 INT, 13 Fumbles, davon 7 lost). Grade die Turnover stellen ein großes Problem da. Eine der wichtigsten Faktoren für den Erfolg der Saison der Chargers ist wie gut sich Rivers an das neue System anpassen kann. Er hat den Arm und die Präzision für die nötigen Würfe, aber ich zweifle an seiner Fähigkeit immer unter Zeitdruck den richtigen Read zu machen. Manchmal scheint Rivers auf einen Receiver „eingelockt“ zu sein (meistens Antonio Gates) und übersieht in Folge dessen freie Receiver. Wie sehr das diese Saison auftritt und ob McCoy und Whisenhunt das vielleicht rauscoachen, bleibt abzuwarten.
    Whitehurst ist ein solider Backup und Sorensen scheint das FO so überzeugt zu haben, dass man mit 3 QBs in die Saison geht.

    Fazit: Rivers hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er ein Elite QB sein kann. Wird er es auch diese Saison zeigen? Die Antwort ist: Eher nicht. Er sollte vom neuen System unterm Strich profitieren, aber trotzdem ist das Talent um ihn rum nicht gut genug, um an alte Leistungen anknüpfen zu können.
    Wertung: 6/10



    Runningback

    Ryan Mathews, Danny Woodhead, Ronnie Brown, Fozzy Whittaker, Le’Ron McClain (FB)

    So hart das für die Chargers Fans klingen mag, Ryan Mathews ist vielleicht der wichtigste Spieler für den Erfolg dieser Saison. Wenn er gesund bleibt und seine Fumbleitis abstellt, kann er der Differencemaker sein, den diese Offense braucht. Wie gesagt, hat McCoy angekündigt mehr auf das Runninggame zu setzen, auch um Druck von Rivers und dem Passblocking zunehmen. Allerdings hat Mathews bisher noch in keiner Saison 16 Spiele gespielt und schon in der Preseason wieder gefumbelt. Trotzdem erwarte ich von ihm eine eindeutig bessere Saison und kann allen Fantasyownern zu einem guten Pick gratulieren, vor allem weil er mit dem neu implementierten Zone Blocking viel besser klarkommt, als mit dem alten Blocking Schema. Danny Woodhead wurde von den Patriots verpflichtet und soll vor allem als 3rd Down Back/Darren Sproles Imitat genutzt werden. In der Preseason ließ sich McCoy aber nicht in die Karten gucken und er stand meist an der Seitenlinie. Brown und Whittaker sind solide Depth und der FB McClain wird wahrscheinlich nur in Goalline Situationen eingesetzt.

    Fazit: Die Hoffnung in Chargersland ruht auf Mathews und es wird gehofft, dass er endlich eine seinem hohen Draftpick gerechte Leistung bringt. Sollte er fit bleiben und weniger Fumblen ist er ein gefährlicher Running Back. Danny Woodhead ist eine mysteriöse Unbekannte.
    Wertung: 7/10


    Wide Receiver
    Malcolm Floyd, Eddie Royal, Vincent Brown, Keenan Allen, Seyi „Tutu“ Ajirotutu

    Die Unit ist ein großes Fragezeichen. Es fehlt auf jeden Fall eine klare Nummer 1. Hier wiegt der Kreuzbandriss von Danario Alexander, der sich letzte Saison als Big-Play-Thread etabliert hat, besonders schwer. Malcom Floyd ist ein großer athletischer Receiver, eine solide #2, Eddie Royal wurde als Slot Corner gesignt, konnte aber nicht 100%ig überzeugen. Vincent Brown hat die gesamte letzte Saison wegen eines Fußbruches gefehlt und es ist fraglich, ob er an die solide Leistungen aus seiner Rookiesaison anknüpfen kann. Der 3rd Rounder Keenan Allen kann zeigen, dass er doch eher ein First Round Draftpick ist. Ajirotutu ist ein Journeyman Wide Receiver, der bereits das dritte Mal zu den Chargers zurückkehrt.

    Fazit: Das ist eine durchschnittliche Unit, der das Big Play Potential und eine klare Nr.1 fehlt. Allerdings gibt es mit den beiden Youngstern Brown und Allen Potential nach oben
    Wertung: 5/10


    Tight End
    Antonio Gates, John Phillips, Ladarius Green

    Die zentrale Frage ist, wie viel hat Antonio Gates noch im Tank? Schafft er es nochmal an eine seiner Pro Bowl Season anzuknüpfen oder ist das jetzt das Ende seiner einzigartigen Karriere. Da er das Lieblingstarget von Phillip Rivers ist und aufgrund seiner athletischen Fähigkeiten immer noch ein Mismatch erzeugt, hoffen alle das Beste. Der Eindruck in der Preseason war auf jeden Fall gut. John Phillips ist der klassische Blocking Tight End und Ladarius Green ist nach einer sehr überzeugenden Preseason mein „Super Deep Sleeper“ Kandidat.

    Fazit: Gates ist zwar nicht mehr der herausragende Spieler, der er mal war, aber immer noch einer der Top TE dieser Liga. Mehr muss man nicht sagen.
    Wertung: 8/10


    Offensive Line
    King Dunlap (LT), Chad Rinehart (LG), Nick Hardwick (C), Jeromey Clary (RG), DJ Fluker (RT), Mike Harris (OT), Johnnie Troutman (G), Chad Ohrnberger (G/C)

    Kommen wir nun zum Sorgenkind der Chargers: Der Offensive Line. Wie bereits erwähnt ließ diese in der letzten Saison neben zahlreichen Hurries 49 Sacks zu und überzeugt auch im Runnblocking nicht. Dies führte zu einem Vertrauensverlust von Rivers, sodass dieser manchmal auch Druck spürte wo keiner da war. Logischerweise wurde in Folge dessen die O-Line auf 4 Positionen umgestellt. Top Pick DJ Fluker startet auf RT und der bisherige RT Clary rutscht nach innen auf die RG-Position und muss die Feinheiten des Guardspieles jetzt schnell lernen. Nich Hardwick bleibt der Anker der O-Line auf der Centerposition. Chad Rinehart ist ein Journeyman, der zuletzt bei den Bills unter dem neuen O-Line Coach Joe D'Alessandris gute Leistungen gezeigt hat. Trotzdem scheint das Vertrauen des FOs nicht allzu groß, er hat nur einen Einjahres-Vertrag. King Dunlap setzte sich im Training Camp gegen Max Starks durch und ersetzt den letztjährigen LT Mike Harris, der oft mehr als nur überfordert gewirkt hat. Trotzdem scheint er so große Fortschritte gemacht zu haben, dass er es wieder ins Team geschafft hat. Troutman hat letztes Jahr komplett wegen einer Verletzung verpasst, so dass dies quasi sein Rookiejahr ist. Ohrnberger ist ein Career Backup/Journeyman.

    Fazit: Ist diese O-Line besser als die des letzten Jahres? Definitiv, aber das ist auch nicht schwer. Trotz allem fehlt es auf fast allen Positionen an Talent, sodass dies nur eine unterdurchschnittliche Unit ist
    Wertung: 4/10

    Fazit Offense: Es kommt alles auf die O-Line zurück. Spielt diese gut, kann Rivers wieder zum Elite QB werden und Mathews endlich zeigen, warum er ein Top 12 Pick war. Rivers hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er auch mit mittelmäßigen Receivern gute Leistungen bringen kann, darum mache ich mir da nicht so viele Sorgen. Sorgen mach ich mir allerdings um die O-Line, sie wird wahrscheinlich nur eine unterdurchschnittliche Leistung abliefern, so dass die gesamte Offense auch nur mittelmäßig wird.

  • Defense
    D-Line
    Corey Liuget (DE), Cam Thomas (NT), Kendall Reyes (DE), Sean Lissemore (DE), Jarius Wynn (DE), Kwame Geathers (NT), Drake Nevis (DE)

    Während die O-Line die schwächste Unit der Chargers ist, ist die D-Line die stärkste. Corey Liuget hatte eine starke Saison mit 7 Sacks und 9 Passes deflected, beides herausragende Zahlen für einen 3-4 DE. Auf der Gegenseite spielte Kendall Reyes mit 5.5 Sacks eine sehr gute Rookiesaison. Cam Thomas ist der klassische Nose Tackle, auch wenn er im Vergleich zu Liuget und Reyes abfällt. Ein Problem ist allerdings, dass bewährte Depth fehlt. Lissemore, der bei den Cowboys nicht mehr ins System passte, und Nevis wurden beide erst nach den finalen Roster cuts verpflichtet, Geathers ist ein UDFA, der allerdings ein sehr gutes Camp hatte. Die fehlende Depth ist auch im Hinblick auf die Rotation bedenklich.

    Fazit: Mit Liuget und Reyes hat man an der D-Line zwei junge aufstrebende Spieler, wobei Liuget in meinen Augen zu einem der besten 3-4 DE der Liga reifen kann. Allerdings gibt es einen Drop off beim Nosetackle und einen noch größeren Dropoff zu den Backups.
    Wertung: 8/10

    Outside Linebacker:
    Jarret Johnson, Dwight Freeney, Larry English, Tourek Williams, Melvin Ingram (Pup)

    Jarret Johnson ist der einzige der letztjährigen FA Signings, der das gezeigt hat, was von ihm erwartet wurde: Herausragende Rundefense und mittelmäßiger Passrush, wo von die 1.5 Sacks zeugen, die er letzte Saison erreicht hat. Dwight Freeney wurde als Reaktion auf den Kreuzbandriss von Melvin Ingram gesignt und soll für den Passrush sorgen, den Johnson nicht liefern kann. Ob er den liefern kann ist fraglich, seine letzte Saison bei den Colts lief nicht so gut. Allerdings scheint er nochmal allen zeigen zu wollen, was er noch drauf hat und hatte ein sehr gutes Camp und eine gute Preseason. Fragwürdig ist auch in dieser Unit die Depth: Der ehemalige First Rounder Larry English konnte nie seinen hohen Draftpick rechtfertigen und Tourek Williams braucht noch ein bischen um sich an die NFL zu gewöhnen.

    Fazit: Sollte Freeney seine alten Passrushing Moves auspacken, ist diese Unit gut, wenn nicht, dann wird’s ganz schnell duster, da auch hier die Depth fehlt.
    Wertung: 5/10


    Inside Linebacker
    Donald Butler, Manti Te’o, Bront Bird, Andrew Gachkar, Reggie Walker, Terrell Manning

    Te’o ist zwar der etatmäßige Starter, wird aber aufgrund wegen einer Fußverletzung nicht gegen die Texans spielen. Da er quasi die gesamte Preseason ausgefallen ist, konnte man sich auch kein Bild von seinen NFL Fähigkeiten machen. Ihn vertreten wird im ersten Spiel, Bront Bird, ein ehemaliger Autoverkäufer, der jetzt ein relativ guter Coverlinebacker ist, aber Schwächen in der Runverteidigung hat. Donald Butler, der andere etatmäßige Starter, ist einer der jungen Kernspieler der Chargers Defense. Gleichermaßen gut gegen den Run und den Pass ist er der Anführer des Linebacking Corps. Andrew Gackkar ist solide Depth. Reggie Walker und Terrell Manning wurden vor allem wegen ihrer Special Teams Fähigkeiten verpflichtet.

    Fazit: Donald Butler ist eine Bank auf einer der beiden ILB Positionen, auf der anderen kann Manti Te’o zeigen, dass er nicht nur Notre Dame Hype war. Allerdings muss er dafür erst fit werden.
    Wertung: 7/10


    Defensive Backfield
    Derek Cox (CB), Shareece Wright (CB), Marcus Gilchrist (SS), Eric Weddle (FS), Johnny Patrick (CB), Richard Marshall (CB), Darrell Stuckey (S), Brandon Taylor (SS), Jahleel Addae (S),
    Eric Weddle ist vermutlich der beste Spieler in der Chargers Mannschaft und einer der besten Safteys der Liga. Abgesehen von ihm ist das Defensive Backfield aber die Unit mit den größten Fragezeichen nach der O-Line. Mit Derek Cox wurde sicherlich ein unterschätzter Spieler gesignt, aber seine Verletzungsanfälligkeit wirft große Fragen auf. Shareece Wright konnte sich letzte Saison nicht gegen die wirklich nicht guten Corner durchsetzen und soll jetzt starten. Marcus Gilchrist ist von Nickelback auf Strong Safety umgestiegen, könnte aber wieder zurückwechseln, wenn Brandon Taylor nach seinem Kreuzbandriss wieder voll fit ist. Patrick und Marshall wurden bei ihren Teams aussortiert, weil sie nicht an die in sie gesetzten Erwartungen heran gereicht sind. Nicht die Voraussetzungen die man in der Pass happy NFL haben will.

    Fazit: Neben dem All Pro Weddle glänzt hier die Mittelmäßigkeit. Wenn man ein wenig an dieser Oberfläche kratzt siehts ziemlich schwarz aus.
    Wertung: 5/10

    Fazit Defense: Auch die Defense wird keine Top 5 Unit werden. Allerdings gibt es hier in meinen Augen das Potential für eine Wiederholung als die neuntbeste Unit in total Yards und für eine geringere Anzahl an zugelassenen Punkten. Mit Reyes, Liuget, Butler und Weddle hat man hier einen starken Kern. Nun liegt es an den Spielern um diesen Kern, insbesondere Te’o, Freeney und Cox, dafür zu sorgen, dass die Defense die Chargers möglichst lange im Spiel hält. Ein großes Problem ist die Depth: Auf quasi allen Positionen gibt sind die Backups keine adäquater Ersatz, sollte es hier zu ein oder zwei Verletzungen von Schlüsselspielern kommen, könnte die gesamte Defense auseinanderbrechen.

    Special Teams:
    K Nick Novak, P Mike Scifres, LS Mike Windt, KR/PR Eddie Royal
    Nick Novak ist ein solider Kicker, der 90% seiner Kicks in der letzten Saison verwandelt hat. Seine zwei verfehlten Kicks kamen beide von jenseits der 50 yards. Scifres ist immer noch bekannt als der Punter der ein Playoffspiel gewonnen hat und weiterhin eine Bank. Über den Longsnapper lässt sich nichts sagen. Die Coverage und Returnteams sind leider nur Durchschnitt.
    Wertung: 7/10

  • Schedule:
    1 vs Houston
    2 @ Philadelphia
    3 @ Tennessee
    4 vs Dallas
    5 @ Oakland
    6 vs Indianapolis
    7 @ Jacksonville
    8 BYE WEEK
    9 @ Washington
    10 vs Denver
    11 @ Miami
    12 @ Kansas City
    13 vs Cincinnati
    14 vs New York (Giants)
    15 @ Denver
    16 vs Oakland
    17 vs Kansas City

    Fazit:
    Die Chargers sind im Rebuildingmode und werden dieses Jahr, ein großes Wunder ausgenommen, nichts mit den Playoffs zu tun haben. Allerdings sind die Chargers auch nicht wirklich schlecht, mit Phillip Rivers haben sie immer noch einen sehr fähigen Quarterback und die Defense hat das Potential, die Chargers in einigen Spielen zu halten. Zudem ist die Schedule auch nicht so schwer. Abgesehen von den Spielen gegen Houston, Denver (2x) und Cincinnati traue ich den Chargers zu die anderen Spiele zu gewinnen. Da ich aber auch Probleme bei der Umstellung auf das neue Offensesystem und Verletzungen, die die miserable Depth offen legen, erwarte, prognostiziere ich einen Record von 6-10 und Platz 3 in der AFC West.

  • Sehr gute und realistische Preview, der wenig hinzuzufügen ist.

    Mir schwant, auch aus den von Dir erwähnten Gründen, jedenfalls nix gutes in dieser Saison. Unsere Truppe ist selbst schon bedenklich, wenn alle Starter fit sind, aber das wird nicht so bleiben und dann wird es wohl wirklich duster. Nur der akt. scheinbar relativ günstige Schedule könnte das etwas übertünchen, obwohl das eigentlich auch nicht gut ist :paelzer:

    Ähnlich wie die Jets sind wir jedenfalls ein Parade-Beispiel dafür, wie man einen SB-Contender bzw. eine goldene Generation durch nur ein paar miese Drafts und FA-Entscheidungen in nur wenigen Jahren in die untere Mittelmäßigkeit runterwirtschaften kann :madness