Minnesota Vikings Season Preview 2014

  • Pünktlich zum anstehenden Saisonstart die Saisonvorschau für die Minnesota Vikings.

    Offseason-Geschichten:
    In der letzten Saison konnte man leider nicht an den Erfolg der Vorsaison anknüpfen und beendete die Saison bzw. das Quarterback-Karussell mit einer 5-10-1 Bilanz. Die Enttäuschung war entsprechend groß, vor allem da sich alle Hoffnungen, dass Christian Ponder doch noch der ersehnte Franchise QB werden könne, ziemlich schnell zerschlagen haben. Als Konsequenz wurden HC Leslie „we-have-to-look-at-the-film“ Frazier, OC Bill Musgrave und DC Alan Williams umgehend von GM Rick Spielman und den „Wilfs“ entlassen und die Suche nach einem neuen Headcoach konnte beginnen. Wie üblich wurden so ziemlich alle Namen der verfügbaren Kandidaten auch im Winter Park gehandelt, in die engere Auswahl kamen aber lediglich Mike Zimmer, Todd Bowles und Greg Roman. Von diesen dreien machte der langjährige Defensive Coordinator der Bengals, Mike Zimmer, das Rennen.

    Recht zeitnah wurde Norv Turner als neuer Offensive Coordinator unter Vertrag genommen und mit George Edwards auch der neue Defensive Coordinator verpflichtet. Der Trainerstab wurde größtenteils neu installiert. Lediglich Mike Priefer als ST Coordinator und Jeff Davidson als O-Line Coach wurden vom alten Trainerstab übernommen. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass mit Scott Turner als QB Coach und Adam Zimmer als LB Coach die Söhne von OC Norv Turner bzw. HC Mike Zimmer recht wichtige Trainerpositionen bekleiden.

    Nachdem der Coaching Staff komplett war, ging es für GM Spielman und den neuen Trainerstab daran den Kader für die kommende Saison zu formen. Die Verträge der langjährigen Leistungsträger DE Jared Allen und DT Kevin Williams sind beide nach der letzten Saison ausgelaufen und man entschied sich zugunsten einer Kaderverjüngung und ließ beide in der Free Agency ziehen. Allen schloss sich in dieser den Bears an und Williams kam beim amtierenden Superbowl Champion Seattle unter.
    Mit den FA-Verpflichtungen von NT Linval Joseph und CB Captain Munnerlyn sowie der Weiterverpflichtung von DE Everson Griffen konnte man auch umgehend Ersatz finden (wobei Williams eher durch Sharif Floyd, dem letztjährigen Top-Pick der Vikings, ersetzt werden soll, von dem man sich einen weiteren Sprung in Jahr 2 erhofft).
    In der Offensive wurde QB Matt Cassel, der in der letzten Saison von allen Vikings QBs noch den besten Eindruck gemacht hatte, mit einem neuen Zweijahresvertrag belohnt.
    Ansonsten gab es keine nennenswerten Verpflichtungen oder Abgänge der Vikings in der Transferperiode, Spielman geht somit seinen bisher eingeschlagenen Weg weiter und versucht das Team weitestgehend durch den Draft aufzubauen.


    Der Draft:
    Durch den gescheiterten Christian Ponder-Versuch und das begrenzte Potential von Matt Cassel war relativ klar, dass die Vikings wieder einen hohen Pick für einen Quarterback einsetzen würden. Im Vorfeld wurden deshalb auch die üblichen Kandidaten in Minnesota gehandelt, wobei nie wirklich klar war, ob jetzt Johnny Football, Teddy Bridgewater, Derek Carr oder doch Blake Bortles der Favorit der Vikings ist. Entsprechend groß war die Spannung vor dem diesjährigen Draft. Mit dem achten Pick ausgestattet standen die Chancen auch ganz gut, dass einer der Top-QBs für die Vikes zu haben sein würde. Nachdem die Jaguars Bortles recht früh vom Board genommen haben, entschied sich Rick Spielman und der Coaching Staff aber dann doch etwas überraschend für LB Anthony Barr (UCLA) und drafteten ihn an Position 9 (nach einem Downtrade mit den Browns). Barr soll dem LB-Corps der Vikings wieder etwas mehr Leben einhauchen, da außer dem schon etwas in die Jahre gekommenen Chad Greenway das Talentlevel dieser Einheit nicht so sonderlich groß war.

    Nachdem der Kelch Manziel dank den Browns an den Vikings vorüber ging, schlug man mit dem letzten Pick der ersten Runde zu und sicherte sich Teddy Bridgewater (Louisville). Dazu war ein Uptrade mit den Seahawks nötig, welcher aber durch einen Viertrundenpick und natürlich dem Zweitrundenpick eigentlich recht günstig war, zumal die Texans mit Pick 33 ebenfalls QB-needy waren (bzw. es immer noch sind :hinterha:). Bridgewater war vor nicht allzu langer Zeit eigentlich der unumstrittene #1-Pick im diesjährigen Draft. Durch einen eher durchschnittlichen handschuhlosen Pro Day und Bedenken ob seiner dünnen Beine begann dann aber seine Talfahrt und letztendlich schlugen die Vikes mit Pick 32 zu.
    Mit zwei Picks in Runde 3 verpflichte man RB Jerick McKinnon (Georgia Southern) und DE Scott Crichton (Oregon State).

    Das Gesamtergebnis des Drafts stellt sich folgendermaßen dar:

    LB Anthony Barr - Round 1, Pick 9 (9)
    QB Teddy Bridgewater - Round 1, Pick 32 (32)
    DE Scott Crichton - Round 3, Pick 8 (72)
    RB Jerick McKinnon - Round 3, Pick 32 (96)
    OL David Yankey - Round 5, pick 5 (145)
    CB Antone Exum - Round 6, Pick 6 (182)
    CB Kendeall James - Round 6, Pick 8 (184)
    DT Shamar Stephen - Round 7, Pick 5 (220)
    LB Brandon Watts - Round 7, Pick 8 (223)
    CB Jabari Price - Round 7, Pick 10 (225)

    Außer CB Kendeall James haben es aus dieser Draft Class zum jetzigen Stand (5.9.2014) alle Rookies ins 53-Mann-Roster geschafft.


    Training-Camp & Preseason:
    Die Storylines der diesjährigen Vorbereitung drehten sich zum einen natürlich um den neuen Coaching Staff und zum anderen, ebenfalls wenig überraschend, um den QB-Battle zwischen Matt Cassel und Teddy Bridgewater.

    Der neue Coaching Staff hinterließ während der ganzen Vorbereitung sowie der Preseason bisher einen ausgezeichneten Eindruck. Im Gegensatz zum eher ruhigen und einschläfernden Frazier, brachte Zimmer mit seiner direkten und schonungslosen Art einen lang ersehnten frischen Wind in das Team bzw. Winter Park. Zimmer macht sich nicht sonderlich viel aus den üblichen Plattitüden und gab doch schon einige Male recht unverblümt seine Meinung kund (z.B. auf den verletzen CB Robinson angesprochen: „You can’t make the club in the tub“). Mein bisheriges Gefühl bzw. mein Eindruck ist, dass man mit Zimmer eine richtig gute Wahl getroffen hat und hoffentlich mit ihm endlich den langersehnten Superbowl-Erfolg erreichen kann.
    Der Kampf um den QB-Stammplatz lief recht unspektakulär. Cassel war von Beginn an der Favorit und zeigte eine grundsolide und gute Vorbereitung sowie ebenfalls gute Auftritte in der Preseason. Obwohl auch Bridgewater eine ordentliche und mit einigen Highlights gespickte Vorbereitung hingelegt hat, entschied sich OC Norv Turner für Cassel, was wohl auch die richtige Entscheidung ist, da man eher ein recht hartes Auftaktprogramm hat und die Erfahrung und Routine von Cassel da wohl eher helfen werden. Dennoch kann man als Vikings-Fan große Erwartungen in Bridgewater setzen. Ich kann bisher nur sagen, dass er nicht umsonst seit der High School Gump genannt wurde. Gump steht hierbei für „Great under major pressure“. In seinen bisherigen Auftritten zeigte er für einen Rookie QB nämlich eine erstaunliche Abgeklärtheit und Ruhe. Eine etwaige Verletzung von Cassel bereitet mir momentan also keine schlaflosen Nächte.

    Abgesehen vom neuen Coaching Staff und dem QB-Battle verliefen sowohl Training Camp als auch die Preseason ziemlich gut, man blieb von größeren Verletzungen verschont und legte unter dem neuen Trainerstab auch mal direkt eine 4-0 Preseason hin. Auch wenn das wohl eher bedeutungslos ist, ist es allemal besser als eine 0-4 Preseason.

    According to AD, Tillman said, “This ain’t college, rook.”

    Peterson said, “We’re about to see.”

    224 yards. Three touchdowns.

    3 Mal editiert, zuletzt von 11to84 (7. September 2014 um 14:09)

  • Das Team:

    [size=+2]OFFENSE[/size]

    Quarterbacks:
    Starter: Matt Cassel (#16); Backups: Teddy Bridgewater (5), Christian Ponder (7)

    Mit Cassel hat man einen erfahrenen starting QB, der in der richtigen Offense auch durchaus richtig groß aufspielen kann. Nicht umsonst wurde er schon in den Pro Bowl gewählt. Jedenfalls sollte er den Vikings eine solide Option auf der Position des Quarterbacks bieten, vor allem da Norv Turner letztes Jahr sogar aus Brian Hoyer einen soliden QB gemacht hat. Meine Erwartung wären hier um die 3000-3500 passing Yards und eine TD/INT-Ratio von 20/10.
    Mit Bridgewater steht der QB der Zukunft bereit und könnte durch Verletzungen oder schlechte Leistungen von Cassel vielleicht auch dieses Jahr schon zum Zug kommen. Die kommende Saison soll aber eindeutig ein Lehrjahr für Touchdown Teddy werden. Mit Ponder hat man auch noch eine ordentliche Notoption im Kader.

    Note: 3-
    Je nach Leistung von Cassel eine leicht unterdurchschnittliche bis solide Einheit.


    Running Backs:
    Starter: Adrian Peterson (28), Jerome Felton (42); Backups: Matt Asiata (44), Jerick McKinnon (31), Zach Line (48)

    Peterson ist in meinen Augen weiterhin der beste RB der Liga und kann vielleicht unter Norv Turner, der die RBs ja sehr gerne auch im Passspiel einbindet, vielleicht noch eine Weiterentwicklung durchmachen. Mit Turner sollte jedenfalls das Passspiel deutlich besser werden, so dass sich für Peterson mehr Räume ergeben sollten. Prognose für AD: 1700 Yards & 15 TDs
    Asiata ist ein unterdurchschnittlicher Backup, der zwar solides Laufspiel bringt, aber weder über große Explosivität noch über starkes Durchsetzungsvermögen verfügt. McKinnon bringt Speed, Speed, Speed in die Offense, ist aber ansonsten auch noch ein work-in-progress, da er im College QB gespielt hat. Eine Verletzung von Peterson könnte hier jedenfalls zu Problemen führen und man ist definitiv nach dem Abgang von Toby Gerhart ein wenig schlechter besetzt.
    Felton ist weiterhin der starting Fullback für Peterson. Mit Zach Line hat es noch ein weiterer Fullback ins Team geschafft. Bei Line gehe ich aber davon aus, dass er einer der ersten Spieler ist, die Platz machen müssen, sollte man noch jemanden verpflichten.

    Note: 1-
    Im Vergleich zum Vorjahr weniger Qualität in der Depth, von daher „nur“ eine 1 minus. Peterson ist und bleibt aber das Maß aller Dinge was RBs angeht und hat mit Felton auch einen der besseren Fullbacks der Liga vor sich.


    Wide Receiver:
    Starter: Cordarelle Patterson (84), Greg Jennings (15); Backups: Jarius Wright (17), Adam Thielen (19), Rodney Smith (83); Reserve: Jerome Simpson (81) - suspended

    Mit Patterson, der vor einer Breakout-Saison stehen könnte und Greg Jennings hat man ein mehr als solides Starterduo im Team. Jennings zeigte letzte Saison schon, dass er eine gute, wenn auch vielleicht leicht überteuerte, Verpflichtung war und bringt in das junge WR-Corps mit seiner Erfahrung und seinem überragenden Route Running wichtige Elemente mit ein. Außerdem zeigte er in der letzten Saison schon, dass er mit Cassel sehr gut harmoniert.
    Patterson hat vor allem gegen Ende der letzten Saison angedeutet, dass er ein Riesenpotential besitzt und in der bisherigen Vorbereitung war sein verbessertes Route Running schon deutlich zu sehen. Ist für mich ein Kandidat für ein Pro Bowl Jahr.
    Mit Wright und Simpson (nach seiner abgesessenen Sperre von drei Spielen) hat man ordentliche Leute dahinter. Thielen war eine der schönsten Geschichten der Offseason, da er als undraftet FA, der die Minnesota State University besucht hatte (Campus Mankato = Training Camp-Stätte der Vikings) sich durch starke Offseason -und noch stärkere Preseason-Leistungen seinen Platz im Team erkämpft hat. Vielleicht kommt er ja auch öfters zum Zug diese Saison. Rodney Smith ist ein big body Receiver, der auch eine gute Vorbereitung hatte, aber womöglich für Simpson nach dessen abgelaufener Sperre weichen muss.

    Note: 2
    Eine gute Einheit mit ordentlich Talent gepaart mit Jennings’ Routine und der Passing O von Norv Turner.


    Tight Ends:
    Starter: Kyle Rudolph (82); Backups: Rhett Ellison (85), MarQueis Gray (87)

    In den traditionell TE-freundlichen Norv Turner-Offensiven dürfte Rudolph diese Saison eine der Hauptrollen spielen. In der Preseason war das schon vor allem im Spiel gegen die Cardinals zu sehen. In der Offseason mit einem neuen Vertrag ausgestattet setze ich große Hoffnungen in Rudolph und traue ihm den Schritt zu den Elite-Tight Ends in diesem Jahr zu.
    Mit Ellison hat man einen FB/TE-Hybrid als Backup, der sich immer mehr zum legitimen Nachfolger von Kleinsasser mausert, und mit dem erst kürzlich verpflichteten MarQueis Gray einen weiteren Minnesota Native im Team.

    Note: 2-
    Ähnlich der RB-Einheit wäre auch hier eine Verletzung Rudolphs kaum zu kompensieren, da die Backups lange nicht sein (pass catching)-Potential haben. Mit einem gesunden Rudolph aber eine gute Einheit.


    Offensive Line:
    Starter: Matt Kalil (75), Charlie Johnson (74), John Sullivan (65), Brandon Fusco (63), Phil Loadholt (71); Backups: Joe Berger (61), David Yankey (66), Vladimir Ducasse (62), Mike Harris (79)

    Auf die O-Line wird es dieses Jahr besonders ankommen, meiner Meinung nach. In den Vorjahren wurde die Einheit zwar oft gelobt, hat aber selten durchweg konstante Leistungen gebracht. Gerade Charlie Johnson sehe ich immer noch als Schwachstelle an. Hier hat man mit David Yankey aber einen potentiellen Ersatzmann im diesjährigen Draft verpflichtet. Matt Kalil hat letzte Saison nach einem starken Premierenjahr doch etwas nachgelassen und muss diese Saison wieder ein wenig zulegen, damit nicht die ersten Rufe in Richtung „First Round Bust“ erklingen. Mit Sullivan hat man einen der besten Center der Liga im Team, wobei auch er öfters unter der Schwäche von Johnson zu leiden hat/hatte. Mit Fusco und Loadholt hat man zwei richtig gute Männer auf der rechten Seite stehen. Fusco legte letztes Jahr eine richtig gute Saison hin und Loadholt spielt seit Jahren auf einem sehr hohem Niveau.
    Mit Joe Berger als vielseitigem Ersatzmann Nr. 1 für die Guard bzw. Center Position und dem ehemaligen Jets-2nd-Rounder Ducasse sowie dem oben schon erwähnten Yankey hat man ordentliche Ersatzleute zur Verfügung. Mit Mike Harris hat man nach den Cuts nochmal die Qualität der Tackle-Position ein wenig verbessert.

    Note: 3+
    Auf dem Papier eine gute Line, die aber endlich mal eine starke Saison hinlegen muss.

    According to AD, Tillman said, “This ain’t college, rook.”

    Peterson said, “We’re about to see.”

    224 yards. Three touchdowns.

    2 Mal editiert, zuletzt von 11to84 (7. September 2014 um 15:03)

  • [size=+2]DEFENSE[/size]

    Defensive Line:

    Starter: Everson Griffen (97), Linval Joseph (98), Sharrif Floyd (73), Brian Robison (96); Backups: Scott Crichton (98), Shamar Stephen (93), Tom Johnson (92), Corey Wootton (99)

    Die Defensive Line der Vikings hat mit die größten Veränderungen erfahren. Mit Jared Allen und Kevin Williams sind zwei langjährige Leistungsträger von Bord gegangen und für Rick Spielman und Mike Zimmer gilt es nun diese beiden zu ersetzen. Everson Griffen wurde in der Offseason mit einem neuen Vertrag belohnt und soll Jared Allen vergessen machen. Griffen hat großes Potential und hat alleine durch seine Athletik und Physis großes Potential. Für ihn gilt es nun aus diesem Potential konstanten Druck auf die gegnerischen QBs zu generieren. Die Nachfolge von Kevin Williams soll der letztjährige First Round Pick Sharrif Floyd übernehmen. Gegen Ende der letzten Saison und auch in der Preseason hat er schon gezeigt, dass er nicht umsonst in der ersten Runde gedraftet wurde. Es scheint als hätte er sich jetzt langsam an das Tempo und die Gangart in der NFL gewöhnt. Mit dem Neuzugang Joseph an seiner Seite sollte er auch genügend 1-on-1 Matchups bekommen. Mit Linval Joseph scheint man endlich einen Nachfolger für Fat Pat (Pat Williams) gefunden zu haben. Er wurde in der Preseason zwar durch einen Streifschuss leicht verletzt und verpasste dadurch drei Spiele der Preseason, ist aber fit und einsatzbereit für Week 1. Brian Robison ist der einzige letztjährige Starter der auch diese Saison zurück ist und sollte auch weiterhin seine 8 bis 10 Sacks pro Saison holen. Robison ist durch und durch ein solider Starter auf der D-Line.
    Die Backups angeführt von Corey Wootton zeigten bisher auch eine gute Qualität. Erwähnenswert ist noch die Leistung von Siebtrundenpick Shamar Stephen, der sogar von „Draftguru“ Mel Kiper Jr. in das Preseason All-Star-Rookie-Team gewählt. Er macht bisher einen starken Eindruck.

    Note: 2-
    Die Abgänge von Allen und Williams, deren Produktion ohnehin in den letzten Jahren altersbedingt abgenommen hatte, wurden meiner Meinung nach durch Griffen, Joseph und Floyd gut abgedeckt und die Line kann in der NFC North durchaus als zweitbeste Line nach den Lions angesehen werden. Ein Fragezeichen steht hinter Everson Griffen und ob er wirklich die double digit sack-season von Allen in ähnlicher Konstanz erreichen kann.


    Linebacker:

    Starter: Anthony Barr (55), Jasper Brinkley (54), Chad Greenway (52); Backups: Gerald Hodges (50), Audie Cole (57), Brandon Watts (58), Michael Mauti (56)

    Mit der Linebacker Unit kommen wir jetzt zu einer der größten Baustellen innerhalb der Truppe von Mike Zimmer. Seit Jahren ist man auf der Suche nach einem guten Mike und ähnlich der QB-Position tut man sich schwer hier einen langfristigen Starter zu finden. Vor der Saison hat man Jasper Brinkley wieder zurückgeholt nach seinem einjährigen Ausflug zu den Arizona Cardinals, wo er sich nicht wirklich durchsetzen konnte. Brinkleys Stärke ist definitiv die Laufverteidigung. Daher gehe ich davon aus, dass er in Nickel-Situationen nicht auf dem Feld sein wird. Mit Audie Cole steht auch der Ersatz direkt bereit. Denke hier wird Zimmer wohl auch ein wenig rotieren, da Cole ein komplett anderer Typ Linebacker ist und eher stark in der Passverteidigung ist.
    Mit Rookie LB Anthony Barr hat sich Zimmer seinen obligatorischen Pass Rushing Linebacker gedraftet. Barr hat in der Vorbereitung schon gezeigt, dass er ein Ausnahmeathlet ist, aber wohl noch ein wenig Eingewöhnungszeit in der NFL benötigt. Trotzdem hat er den Stammplatz als Strongside LB sicher.
    Der Veteran der Gruppe und diesjährige Weakside LB ist Chad Greenway, der unter Zimmer seinen angestammten Platz auf der Strongside an Barr abgegeben hat. Er hatte letztes Jahr ein eher schwaches Jahr, führte die Vikings aber trotzdem wieder souverän in Tackles an.
    Unter den Backups hat second year LB Gerald Hodges in der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht und wird mit Sicherheit seine Einsatzzeiten bekommen.

    Note: 4+
    Das LB-Corps bietet wohl die meisten Fragezeichen im Team der Vikings. Wird Barr in seinem ersten Jahr direkt den erwarteten Impact haben? Wird Greenway wieder zu alter Stärke zurückfinden? Wer setzt sich als MLB durch? Für mich sind das dieses Jahr noch zu viele Fragezeichen. Man muss wirklich abwarten was die Gruppe leisten kann, vor allem auch innerhalb des neuen Systems von Coach Zimmer.


    Defensive Backs:

    Starter: Rhodes (29), Smith (22), Blanton (36), Munnerlyn (24); Backups: Robinson (21), Sendejo (34), Exum (32), Prater (27), Sherels (35), Price (39)

    Eine weitere Position der Vikings, die ein paar Fragezeichen besitzt. Second-year-man Xavier Rhodes muss den nächsten Schritt machen und sich als klarer Nummer 1 Cornerback zeigen. Das Talent und die Athletik besitzt er auf jeden Fall. Gegenüber von Rhodes wird Neuzugang Captain Munnerlyn starten, den man aus der guten Carolina Defense verpflichten konnte. In Nickel Situationen wird er den Slot-CB geben und Josh Robinson wird außen verteidigen. Für Robinson ist es wohl die letzte Chance zu zeigen, dass er ins Team gehört. Er hat die Schnelligkeit um ein guter Corner zu sein, aber seine letztjährige Saison kann nur als Desaster bezeichnet werden. Hier hatte man ihm aber wohl auch mit der Erwartung Antoine Winfield als Slot-CB ersetzen zu können deutlich überschätzt. Mal sehen ob Zimmer als früherer DB-Coach mehr aus ihm rausholen kann. Mit Blanton hat sich ein weiterer Notre Dame-Spieler den zweiten Safety-Spot sichern können. Blanton hat letzte Saison als Nickel CB schon andeuten können, dass er Potential und Aggressivität besitzt. Bei ihm bin ich guter Dinge, dass der zweite Safety-Spot in guten Händen ist.
    Die Backups sind solide, aber jetzt auch nichts herausragendes. Sherels schafft es Jahr für Jahr wieder ins Team und ist auch der unumstrittene Punt Returner. Prater hat letzte Saison als Starter gezeigt, dass er ein solider Corner ist. Mit Exum und Price haben es hier auch zwei Rookies ins Team geschafft.

    Note: 3
    Hier hätte man auch die 4 ziehen können, aber ich vertraue hier Zimmer und seinem Näschen für gute DBs. Das Talentlevel ist auch definitiv recht hoch, hat man doch mit Smith und Rhodes zwei Firstrounder und mit Munnerlyn einen erfahrenen CB im Team. Man muss es nur auf den Rasen bzw. Turf bringen.


    [size=+2]Special Teams:[/size]

    Starter: KR: Cordarelle Patterson (84), PR: Marcus Sherels (35), PK: Blair Walsh (3), P: Jeff Locke (18)

    Keine Bedenken hier. Mit Patterson hat man einen, wenn nicht den besten, Kick Returner in der NFL. Sherels ist mehr als solide als Punt Returner und Kicker Blair Walsh ist auch ein guter Kicker. Locke hatte zwar letzte Saison seine Schwierigkeiten, verbesserte sich aber im Laufe der Saison und ich würde ihn als soliden Punter bezeichnen.

    Note: 2
    Solide bis gute Einheit. Mache mir hier null Gedanken :)

    According to AD, Tillman said, “This ain’t college, rook.”

    Peterson said, “We’re about to see.”

    224 yards. Three touchdowns.

    Einmal editiert, zuletzt von 11to84 (7. September 2014 um 11:36)

  • Schedule:

    Week 1: @Rams
    Week 2: Patriots
    Week 3: @Saints
    Week 4: Falcons
    Week 5: @Packers
    Week 6: Lions
    Week 7: @Bills
    Week 8: @Buccaneers
    Week 9: Redskins
    Week 10: Bye
    Week 11: @Bears
    Week 12: Packers
    Week 13: Panthers
    Week 14: Jets
    Week 15: @Lions
    Week 16: Dolphins
    Week 17: Bears

    Diese Saison ein recht schwieriger Schedule für die Vikings. Wobei man hier Jahr für Jahr fast immer falsch liegt. Gerade der Beginn bis Woche 5 ist aber schon knüppelhart. Danach gibt es eine vermeintlich leichtere Phase bis zur Bye-Week. Nach der Bye geht es dann aber gleich wieder rund mit zwei Divisionsduellen. Der Rest der Schedule, mit vier der sechs letzten Spiele im eigenen Stadion, scheint dann wieder machbarer zu sein.

    Fazit/Prognose:

    Jahr 1 von hoffentlich vielen Mike Zimmer-Jahren hat begonnen und es hat gut begonnen. Man hat mit Bridgewater einen bisher sehr sehr vielversprechenden Quarterback gedraftet und das Team hat sich im Training Camp als auch in der Preseason sehr gut präsentiert.
    Natürlich gibt es vor allem in der Defense noch einige Fragezeichen, aber Zimmer sollte hier schon im ersten Jahr einen deutlichen Unterschied zur letzten Saison (zweitschlechteste Defense nach zugelassenen Yards, schlechteste Defense nach zugelassenen Punkten) bewirken können.
    Die Offense war letztes Jahr schon nicht so schlecht wie sie oft gemacht wurde (14. nach erzielten Punkten und 13. nach erzielten Yards). Hier sollten Turner als neuer OC, Patterson im zweiten Jahr und die bereinigte und solide QB-Situation helfen, dass auch die Offense einen weiteren Schritt nach vorne machen kann. Ach so, dieser Running Back mit der Nummer 28 spielt ja auch noch mit… ;)
    Ein Nachteil für das Team könnte der Umzug ins TCF Bank Stadium sein, da man in den letzten Jahren/Jahrzehnten traditionell außerhalb von Dome-Stadien selten gewinnen konnte. Dazu kommt noch der eher schwierige Schedule.
    Was die Prognose für die Saison angeht, bin ich trotzdem recht optimistisch gestimmt. Ich denke man wird eine deutlich Verbesserung zu letzter Saison sehen und eine 8-8 Bilanz sehe ich als realistisch an und bin überzeugt davon, dass mit Zimmer der richtige Mann am richtigen Platz ist. Zudem ist das Team eines der jüngsten in der NFL und mit der Vielzahl an hohen Draftpicks in den letzten Jahren, ist man talentmäßig sehr gut für die Zukunft aufgestellt. Nur ein wenig Geduld ist jetzt vonnöten, aber es wird besser werden!

    According to AD, Tillman said, “This ain’t college, rook.”

    Peterson said, “We’re about to see.”

    224 yards. Three touchdowns.

    Einmal editiert, zuletzt von 11to84 (7. September 2014 um 11:44)

  • Peterson brauch keine Fullbacks :wink2:

    Ups :mrgreen: Glatt vergessen. Wird direkt noch ergänzt. Danke für den Hinweis.

    According to AD, Tillman said, “This ain’t college, rook.”

    Peterson said, “We’re about to see.”

    224 yards. Three touchdowns.

    Einmal editiert, zuletzt von 11to84 (7. September 2014 um 15:04)

  • Danke für deine Preview. Ich vielen Punkten stimme ich mit dir überein.

    Diskussionsbedarf (:tongue2:) sehe ich der Beurteilung der O-Line, bei den QBs und den RB's:
    Kalil->Bust :paelzer:; Sullivan Top 5:paelzer:; Loadholt seit Jahren hohes Niveau :paelzer:. Gut, bei Fusco und Johnson kann ich dir recht geben..:mrgreen:
    Einen Gerhart halte ich nicht für so tolle. Einen Asiata nicht für so schlecht. Die 1- muss AD jedes Jahr neu beweisen.
    Cassel prognostizierte 3000 - 3500yards halte ich für sehr [DEL]utopisch[/DEL] optimistisch.
    Greenway war nie Strong side Linebacker! Auch letztes Jahr nicht oder mir ist das echt nicht aufgefallen.

    Der Rest ist für ich soweit korrekt und angenehm zu lesen. Die Erwartung hinsichtlich 8-8 ist akzeptabel. Bin gespannt wie die Schablone ausschaut, wenn man nach der Saison noch einen Blick drauf wirft. Vielen Dank.

  • Danke für die kompakten Infos. :bier:

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • Danke für deine Preview. Ich vielen Punkten stimme ich mit dir überein.

    Diskussionsbedarf (:tongue2:) sehe ich der Beurteilung der O-Line, bei den QBs und den RB's:
    Kalil->Bust :paelzer:; Sullivan Top 5:paelzer:; Loadholt seit Jahren hohes Niveau :paelzer:. Gut, bei Fusco und Johnson kann ich dir recht geben..:mrgreen:
    Einen Gerhart halte ich nicht für so tolle. Einen Asiata nicht für so schlecht. Die 1- muss AD jedes Jahr neu beweisen.
    Cassel prognostizierte 3000 - 3500yards halte ich für sehr [DEL]utopisch[/DEL] optimistisch.
    Greenway war nie Strong side Linebacker! Auch letztes Jahr nicht oder mir ist das echt nicht aufgefallen.

    Der Rest ist für ich soweit korrekt und angenehm zu lesen. Die Erwartung hinsichtlich 8-8 ist akzeptabel. Bin gespannt wie die Schablone ausschaut, wenn man nach der Saison noch einen Blick drauf wirft. Vielen Dank.

    Gern geschehen :)
    Kalil ist ja noch kein Bust, aber als #4 Pick könnte er es werden wenn Saisonleistungen wie letztes Jahr zur Regel werden. Gestern war er wieder gut, da kein Sack für Quinn (mit Ausnahme der zwei Falsestart-Strafen).
    Loadholt und Sullivan halte ich für Top5 bis Top10-Spieler auf ihrer Position innerhalb der NFL. Aber das ist natürlich subjektiv :)
    Greenway war glaub ich schon Strongside LB in den letzten Jahren. War zumindest mein Eindruck.

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