Ab wann ist ein Verein ein Traditionsverein ?

  • Rechtfertigungsversuche:

    Scheiß Tradition!

    ich verstehe ja bis heute nicht, warum sich der Verein rechtfertigen muss. Selbst als Fan eines Traditionsvereins würde ich den Verantwortlichen ans Herz legen sich an Vereinen wie Mainz oder Augsburg zu orientieren wo gut gearbeitet wird. Das Geheule nützt keinem was, zurückdrehen lässt sich da nix.
    Und was ist daran besser, wenn ein Traditionsverein wie Schalke sich von Gazprom finanzieren lässt ?

    Für mich eine dämliche Debatte.

  • ich verstehe ja bis heute nicht, warum sich der Verein rechtfertigen muss. Selbst als Fan eines Traditionsvereins würde ich den Verantwortlichen ans Herz legen sich an Vereinen wie Mainz oder Augsburg zu orientieren wo gut gearbeitet wird. Das Geheule nützt keinem was, zurückdrehen lässt sich da nix.
    Und was ist daran besser, wenn ein Traditionsverein wie Schalke sich von Gazprom finanzieren lässt ?

    Für mich eine dämliche Debatte.

    +1 :thup:

  • ich verstehe ja bis heute nicht, warum sich der Verein rechtfertigen muss. Selbst als Fan eines Traditionsvereins würde ich den Verantwortlichen ans Herz legen sich an Vereinen wie Mainz oder Augsburg zu orientieren wo gut gearbeitet wird. Das Geheule nützt keinem was, zurückdrehen lässt sich da nix.
    Und was ist daran besser, wenn ein Traditionsverein wie Schalke sich von Gazprom finanzieren lässt ?

    Für mich eine dämliche Debatte.

    Ich bin gespannt, wie es erst mal wird, wenn das Financial Fair Play bei den Wölfen wirklich greift und die keinen Transferminus machen dürfen.
    Aber die Aussage, dass keine Wettbewerbsverzerrung vorliegt, da ja Augsburg und Gladbach oben stehen, ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • An dieser Stelle würde mich mal grundsätzlich interessieren welche Kriterien erfüllt werden müssen, um sich Traditionsverein nennen zu dürfen.

    - Muss man mal Meister gewesen sein? Nur in der Bundesliga oder geht auch davor?
    - Reicht es in 60er, 70er oder 80er Jahren ein paar Jahre in der 1. Liga gespielt zu haben?
    - Wie groß muss der Zuschauerschnitt sein, dass man auch eine große Anhängerschaft nachweisen kann?
    - Wie kann man alternativ die hohe Anhägerschaft nachweisen, die Traditionsvereinen nachgesagt wird.

    Und die letzte Frage: Kann man überhaupt Traditionsverein werden? Beispiel Mainz (nicht persönlich nehmen liebe 05er) steigt ab. Versauert einige Jahre unterklassig und steigt 2022 oder irgendwann wieder auf. Hört sich auch dann auch nach Traditionsmannschaft an, oder nicht?

  • An dieser Stelle würde mich mal grundsätzlich interessieren welche Kriterien erfüllt werden müssen, um sich Traditionsverein nennen zu dürfen.

    - Muss man mal Meister gewesen sein? Nur in der Bundesliga oder geht auch davor?
    - Reicht es in 60er, 70er oder 80er Jahren ein paar Jahre in der 1. Liga gespielt zu haben?
    - Wie groß muss der Zuschauerschnitt sein, dass man auch eine große Anhängerschaft nachweisen kann?
    - Wie kann man alternativ die hohe Anhägerschaft nachweisen, die Traditionsvereinen nachgesagt wird.

    Und die letzte Frage: Kann man überhaupt Traditionsverein werden? Beispiel Mainz (nicht persönlich nehmen liebe 05er) steigt ab. Versauert einige Jahre unterklassig und steigt 2022 oder irgendwann wieder auf. Hört sich auch dann auch nach Traditionsmannschaft an, oder nicht?


    Die Frage kann ja nur aus heutiger Sicht beantwortet werden. Geht man z.B. in das Jahr 1964, nebenbei ein gutes Jahr für das Land, weil der Todesstern den Aufstieg in Liga 1 versemmelt hat und das gegen den saarländischen Traditionsverein Borussia Neuenkirchen. :mrgreen:

    Damals wäre kein Mensch auf die Idee gekommen, Bayern als einen der bekannten Traditionsvereine zu nennen. Da waren ganz andere in der Verlosung, 60, VfB, Club, Köln, Doerpen, Herne-West, Preußen Münster, HSV; Bremen, Hertha, Essen etc.

    Mittlerweile wird den Bayern wohl kaum noch einer Tradition absprechen, sind jetzt halt ein großer traditioneller Sche*ßverein. :mrgreen:

    Dafür haben wir 1860 nur noch in der Erinnerung, aktuell ist das eine der größten Lachnummern der Liga und das liegt nicht am Jordanier.

    Tradition kann also im Laufe der Jahre aufgebaut und genauso auch wieder verspielt werden.

    Ob aber die Kunstprodukte es jemals schaffen werden, auch bei länger anhaltenden Erfolgen über das Einzugsgebiet hinaus ne nennenswerte Anhängerschaft aufzubauen, wage ich leicht zu bezweifeln. Liegt vielleicht auch daran, dass Leverkusen, Wolfsburg, Hoffe & Ingolstadt soviel Charme & Sex ausstrahlen wie Dagmar Berghoff im Endstadium in Strapsen. Die Bilder wird man nie wieder los.

    Man sieht es ja in Leverkusen, seit 1977?? dabei und seit den 90gern durchaus erfolgreich, aber so richtig hat die immer noch keiner lieb. Kann aber auch am hochintelligenten sympathischen Personal liegen. :hinterha:

    2 Mal editiert, zuletzt von Chicago (11. Februar 2015 um 13:34)


  • Leverkusen muss bis heute noch Tickets subventionieren und verschenken, um deren kleines Mickerstadion mit 32k Leuten zu füllen. Sind eben halt umgeben von Vereinen, die zwar nicht den Erfolg, aber den Namen haben. Was also zwangsläufig heisst, dass Erfolg kein Schlusselkriterium ist

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Zitat

    Und was ist daran besser, wenn ein Traditionsverein wie Schalke sich von Gazprom finanzieren lässt ?

    na ja der Unterschied bleibt halt das Gasprom Schalke Kohle gibt, weil die einen Wert für sie haben.(durch große Anhängerschaft, Tradition etc.) Während hingegen VW in Wolfsburg Geld gemput hat bzw. immer noch pumt was im keinem Verhältnis zum Wert des Klubs steht. Selbiges gilt für RB oder Hoppenheim.

    Zitat

    Beispiel Mainz (nicht persönlich nehmen liebe 05er) steigt ab. Versauert einige Jahre unterklassig und steigt 2022 oder irgendwann wieder auf. Hört sich auch dann auch nach Traditionsmannschaft an, oder nicht?

    Mainz oder halt Freiburg sind ziemlich schlechte Beispiele, weil sich diese Klubs ihren Bundesligaplatz durche gute und Kluge arbeit verdient haben. Ergo hackt auf diesen auch niemand rum.

    Oder ums anders auszudrücken: Wenn Leipzig dieseses Jahr noch aufsteigt, dann haben die ein 100 faches an Geld dafür gebraucht als Mainz oder Freiburg zu Zeiten deren ersten Aufstieges.

    #FIREJOSEPH

  • An dieser Stelle würde mich mal grundsätzlich interessieren welche Kriterien erfüllt werden müssen, um sich Traditionsverein nennen zu dürfen.

    Ich finde das dieses Thema einen eigenen Thread verdient hätte...

    Nichts desto Trotz finde ich dieses Thema sowas von überbewertet. Manchmal kommt es mir so vor als ob sich Mannschaften darüber definieren wann sie gegründent wurden, je älter desto besser. Profifussball ist knallhartes Business, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und wer Tradition im heutigen Profifussball möchte, der ist hier meiner Meinung nach völlig fehl am Platz.

  • Ich finde das dieses Thema einen eigenen Thread verdient hätte...

    Nichts desto Trotz finde ich dieses Thema sowas von überbewertet. Manchmal kommt es mir so vor als ob sich Mannschaften darüber definieren wann sie gegründent wurden, je älter desto besser. Profifussball ist knallhartes Business, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und wer Tradition im heutigen Profifussball möchte, der ist hier meiner Meinung nach völlig fehl am Platz.

    Hab das mal erledigt.

    Bin da auch voll deiner Meinung.

  • na ja der Unterschied bleibt halt das Gasprom Schalke Kohle gibt, weil die einen Wert für sie haben.(durch große Anhängerschaft, Tradition etc.) Während hingegen VW in Wolfsburg Geld gemput hat bzw. immer noch pumt was im keinem Verhältnis zum Wert des Klubs steht. Selbiges gilt für RB oder Hoppenheim.


    Ich mache da schon Unterschiede zwischen Red Bull und VW.
    Ich finde es absolut ok, dass ein Verein und ansässige Firmen eine Einheit bilden.
    Wieviele 3. und 4. Ligisten haben Vorsitzende, deren Unternehmen auch Hauptsponsor ist. Solange eine Verbindung besteht finde ich das absolut in Ordnung. Bei Red Bull sehe ich es eher so,dass man ein Spielzeug für die erste Bundesliga gesucht und gefunden hat. Wenn man keine Lust mehr hat, dann geht man heraus und der Verein kann sehen wo er bleibt.

  • na ja der Unterschied bleibt halt das Gasprom Schalke Kohle gibt, weil die einen Wert für sie haben.(durch große Anhängerschaft, Tradition etc.) Während hingegen VW in Wolfsburg Geld gemput hat bzw. immer noch pumt was im keinem Verhältnis zum Wert des Klubs steht. Selbiges gilt für RB oder Hoppenheim.


    Aber wieso hat z.B. Wolfsburg keinen Wert für VW? Ist doch Werbung, und wenn man die Werbeetats großer Firmen betrachtet hat Werbung eben einen gewissen Wert. Und nichts anderes ist es doch auch was Gazprom dazu veranlaßt viel Geld in Schalke zu investieren.

    Ich denke man kann sich relativ sicher sein dass Red Bull oder VW nicht einfach so Geld irgendwo zuschießen, sondern das da schon Leute sitzen die ausrechnen ob der Werbeeffekt die Ausgaben wert ist. Beim Hopp bin ich mir da nicht ganz so sicher :) Wenn Du also sagst das Geld steht in keinem Verhältnis zum Wert des Vereins dann mag das Deine Meinung sein, die Realität dürfte aber eben eine andere sein.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Ich mache da schon Unterschiede zwischen Red Bull und VW.
    Ich finde es absolut ok, dass ein Verein und ansässige Firmen eine Einheit bilden.
    Wieviele 3. und 4. Ligisten haben Vorsitzende, deren Unternehmen auch Hauptsponsor ist. Solange eine Verbindung besteht finde ich das absolut in Ordnung. Bei Red Bull sehe ich es eher so,dass man ein Spielzeug für die erste Bundesliga gesucht und gefunden hat. Wenn man keine Lust mehr hat, dann geht man heraus und der Verein kann sehen wo er bleibt.


    http://11thekenfreunde.de/willy-kampmann/


    Es bleibt trotzdem die Frage nach Henne und Ei. Ist zuerst der Verein da, der sich durch Erfolge verdient hat, von großen Finanziers unterstützt zu werden oder sind es die Finanziers, die erst einen Verein groß machen. Erstere kann man als Traditionalisten bezeichnen. Letztere als Produkt.

    Tradition hast du wahrscheinlich dann, wenn der Verein schon 3-4 mal vom Opa und Papa "vererbt" wurde. Und dann haben die Aachener und Essener auf ein mal einen Sinn

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

    Einmal editiert, zuletzt von Buccaneer (11. Februar 2015 um 14:56)

  • Ich bin gespannt, wie es erst mal wird, wenn das Financial Fair Play bei den Wölfen wirklich greift und die keinen Transferminus machen dürfen.
    Aber die Aussage, dass keine Wettbewerbsverzerrung vorliegt, da ja Augsburg und Gladbach oben stehen, ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten.

    Das FFP greift jetzt schon das Wolfsburg international spielt. Abgesehen davon kann man auch mit FFP so viel Transferminus machen wie man will, wichtig sind die Fußballrelevanten Einnahmen und Ausgaben.

    Zum Thema Traditionsvereine:

    „Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“

    George Bernard Shaw

    Das sich darauf berufen was für ein toller Traditionsverein man sein und wie ungerecht doch alles im Leben ist, wie es z. B. in Kaiserslautern gerne gemacht wird, gehört für mich ganz klar in die erste Kategorie, wohingegen der BVB eindeutig der zweiten zuzuordnen ist.

    Was daran so verwerflich sein soll das VW den Verein der Stadt die es nur durch VW überhaupt gibt und an seinem Stammsitz beheimatet ist großzügig sponsort kann ich nicht verstehen. Was ist daran verwerflicher als das Geld das Opel (wirtschaftlich viel schlechter als VW dastehend) dem BVB in Massen hinterher wirft oder das Audi Anteileigner bei Bayern ist?

  • ich finde es nicht leicht, Partei zu ergreifen.
    Generell finde ich vor allem das Hoffenheimer Modell nicht so zum Verteufeln wie hier oft geschehen. Dort wird zwar auch viel Geld hineingepumpt, aber vor allem in die Struktur. Teure Topstars werden und wurden nicht gekauft, wohl aber junge Spieler mit Potential zu beachtlichen Preisen, das aber im Wesentlichen mit der Aufstiegsgeneration (C. Eduardo, Ba, Obasi & Co).
    Davon hebt sich das Modell Wolfsburg schon deutlich ab, seit zwei Jahren klotzen die einfach und kaufen hochwertig ein (Red Bull scheint ähnlich zu sein/werden).

    Das es neue Vereine gibt, und die teilweise mit finanziellem Background einsteigen, ist eigentlich der normale Wandel der Zeit. Dabei bleiben eben Vereine der früheren Generation auch auf der Strecke, diese sind dann eben Traditionsvereine, weil schon in der Vergangenheit präsent.
    Da ich in der heimischen Tageszeitung immer die Klagen des dortigen Traditionsvereins (MSV Duisburg - zumindest sieht er sich selbst so) anhören muss: Wie hier schon gesagt wurde, die Traditionsvereine haben eigentlich einen riesen Vorteil bei der Findung neuer Geldquellen, da sie eine größere Menge Anhänger und Emotionen/Erfolge aus der Vergangenheit mitbringen. Das müssen sie eben nutzen, oder sie bekommen Probleme bzw. verschwinden vom "Markt".

  • Zitat

    Ich mache da schon Unterschiede zwischen Red Bull und VW.
    Ich finde es absolut ok, dass ein Verein und ansässige Firmen eine Einheit bilden.

    Genau deshalb sehe ich das auch mit Hoffenheim nicht so wild, Hopp hat in der Region so viel getan und sein Ziel war eben auch dass sich das Ganze irgendwann selbst trägt. Und das geht eben vermutlich nur mit dem Zugpferd in der ersten BL. Und selbst wenn Hoffenheim jetzt wieder den Bach runter gehen würde nimmt den vielen Vereinen in der Region keiner mehr den Sportplatz/Clubhaus/Trainingsgelände weg.

    Wenn man ganz ehrlich ist steckt da ganz oft auch ganz viel Neid dahinter (ach ja ich bin kein Hoffenheim Fan, wenn ich überhaupt Fußballfan wäre dann natürlich vom VfB ;) ).

    Ach und weils zum Thema passt:

    http://www.spiegel.de/fotostrecke/2-…cke-123677.html

  • Ich denke, dass es weniger um Geld geht. Meiner Meinung nach sind es einzig und allein die Fans, die einen Verein wirklich definieren. Wenn es sportlich läuft bekommt (fast) jeder sein Stadion voll. Spannend ist es wie viele noch hinter dem Team stehen wenn es mal nicht so läuft.

    Am Beispiel Wolfsburg. Momentan wird VW keine großen Probleme haben sein Stadion voll zu bekommen (hab keine Zahlen) und Leute an den Bildschirm zu locken. Aber wenn man sich einmal Zuschauerzahlen und Quoten anschaut, wenn es nicht so wirklich läuft interessiert sich keine Sau für Wolfsburg (z.B. 2013: 0,00 Millionen: Niemand wollte Leverkusen gegen Wolfsburg sehen)

    Dazu noch die Stimmung im Stadion. Ich hab beim Spiel gegen die Bayern das erste Mal so etwas wie Bewunderung für die Stimmung im Wolfsburger Stadion gespürt. Die Aktion mit Malanda und natürlich das Spiel waren klasse. Aber ansonsten ist da meist nicht viel.

    Und zu guter letzt denke ich auch, dass das persönliche Umfeld eine Rolle spielt. Jeder kennt einen Schalke, Bayern, Dortmund oder HSV Fan. Richtige Wolfsburg, Hoffenheim oder Leverkusen Fans kennen wohl eher wenige. Zumindest geht es mir persönlich so :madness

  • von der reinen zeitschiene her gibts wolfsburg ja tatsächlich schon länger als so manch anderen alteingesessenen bundesligaverein, rein darauf bezogen hätte der VfL also genügend tradition .. und als sie noch in dem alten stadion kickten und leute wie präger oder juskowiak das trikot trugen hat sich ja auch noch niemand so aufgeregt wie sie das heute tun ..

    aber jetzt da sie oben mitspielen, dabei massiv investieren und somit wohl mittelfristig einen europapokalplatz "abonnieren" wird plötzlich das huhn in der pfanne verrückt gemacht .. spielt auch ein wenig neid und mißgunst mit rein, auch bei bruchhagen den ich sonst ziemlich schätze, gerade die eintracht müßte bei dieser infrastruktur und den finanziellen möglichkeiten eigentlich da stehn wo sich wolfsburg befindet.

    wobei der vergleich von grünspan mit freiburg oder augsburg natürlich auch quatsch ist, die summe für schürrle dürfte mehr sein als augsburg insgesamt für transfers während seiner gesamten bundesligazugehörigkeit ausgegeben hat.

  • Es bleibt trotzdem die Frage nach Henne und Ei. Ist zuerst der Verein da, der sich durch Erfolge verdient hat, von großen Finanziers unterstützt zu werden oder sind es die Finanziers, die erst einen Verein groß machen. Erstere kann man als Traditionalisten bezeichnen. Letztere als Produkt.


    Ich habe beides gespielt, Vereinsmannschaft und Betriebsmannschaft.
    In beiden Fällen Meisterschaften. Wenn aus der Betriebsmannschaft eine Vereinsmannschaft gegründet wird ist das doch nicht verwerflich. :paelzer:
    Und wenn das Unternehmen dahinter steht, das anfänglich nur die Trikots gesponsert hatte mehr Geld zur Verfügung stellt ist auch nicht ungewöhnlich.

    SV Wehen wäre z.B. ohne Brita nichts.

  • na ja der Unterschied bleibt halt das Gasprom Schalke Kohle gibt, weil die einen Wert für sie haben.(durch große Anhängerschaft, Tradition etc.) Während hingegen VW in Wolfsburg Geld gemput hat bzw. immer noch pumt was im keinem Verhältnis zum Wert des Klubs steht. Selbiges gilt für RB oder Hoppenheim.


    VW und Red Bull sind Weltkonzerne mit einem bestimmten Werbebudget. Wenn die beschließen in einem solchen Umfang Werbegelder in einen Fußballverein zu stecken, kann man auch davon ausgehen, dass die Konzerne da einen entsprechenden Werbewert sehen.
    Ich möchte behaupten, dass der VFL Wolfsburg für VW einen wesentlich größeren Werbewert hat, als Schlake für Gazprom. Wenn immer über den VFL Wolfsburg berichtet wird, ist sofort die Assoziation mit VW da. Bei RB Leipzig ist der Effekt möglicherweise noch stärker. Bei Schalke und Gazprom besteht diese Assoziation auf gar keinen Fall.

    Ich mache da schon Unterschiede zwischen Red Bull und VW.
    Ich finde es absolut ok, dass ein Verein und ansässige Firmen eine Einheit bilden.
    Wieviele 3. und 4. Ligisten haben Vorsitzende, deren Unternehmen auch Hauptsponsor ist. Solange eine Verbindung besteht finde ich das absolut in Ordnung. Bei Red Bull sehe ich es eher so,dass man ein Spielzeug für die erste Bundesliga gesucht und gefunden hat. Wenn man keine Lust mehr hat, dann geht man heraus und der Verein kann sehen wo er bleibt.


    Man kann RB Leipzig ja durchaus sehr kritisch sehen. Ich brauche das Konstrukt auch überhaupt nicht, aber deine Aussage kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
    Was würde dem Verein den passieren, wenn RB morgen aussteigt?
    RB Leipzig ging ja aus dem SSV Markranstädt hervor, die ihre Oberliga Lizenz an RB abgegeben haben. Der SSV spielt auch heute wieder in der Oberliga.
    RB Leipzig selbst ist ja ein Marketingkonstrukt von RB. Würde der Club einfach wieder verschwinden, wäre die Situation also für niemanden schlechter, als vor dem Einstieg von RB. Da dort aber ein recht wertvolle Infrastruktur(Trainingsgelände, Jugendmannschaften, usw.) aufgebaut wurde und auch die Lizenz für Liga 2 ist ja was Wert ist, würde es bei RB Leipzig wohl auch ohne RB weiter gehen. :madness
    Weiter finde ich auch die Charakterisierung als Spielzeug etwas komisch. Das mag ja bei einem Abramowitsch und Chelsea stimmen, aber RB baut hier ein Marketingkonstrukt sondergleichen auf. Die gesamten Strukturen, die die im Fußballbereich geschaffen haben, sind ja darauf ausgerichtet irgendwann mal als Unterbau für einen europäische Topmannschaft zu dienen und diese Spitzenpostion soll der Club in Leipzig einnehmen. Da wird man bei Red Bull so schnell das Interesse nicht verlieren, dafür haben die einfach schon zu viel Geld in den Fußballbereich gesteckt.

    NFL-Talk A-Liga
    Eltviller Wildsäue: 10-7-0
    FF World Champion 2016

  • Netter Nebenaspekt hier: RB hat Trainer Zorniger entlassen. Die Pfeife hat es nur in zwei Jahren geschafft den Verein von Liga 4 in Liga 2 zu führen.

    Das bringt mich aber auf einen anderen Gedanken zu diesem Thema hier:

    Warum war das Geheule der Traditionalisten nicht in der Formel 1 vorhanden? Da Ferrari, McLaren, Williams dort RedBull.

  • Mein Glubb hat letzten Sonntag gegen den FSV Frankfurt um einen Platz im Niemandsland der 2. Liga gespielt.

    Die Wenigsten hier werden sich noch erinnern :mrgreen:
    Genau diese Begegnung war 1925 das Endspiel um die DM.

    Tradition pur, könnte man sagen.

    Wenn ich mich weiter in dieser Gukenliga umsehe, treffe ich auf viele andere Vereine mit Tradition.

    Etwas weniger Traditionsgehabe und ein deutliches Mehr an Professionalität würde diesen Vereinen und auch ihren Fans sehr gut zu Gesichte stehn.

    Anderseits können eh nicht alle traditionsgeschwängerten Vereine in der BL spielen.

    Ich bräuchte jetzt keinen Scheich bei meinem Glubb, aber ich würde meinen Glubb glatt auch ohne Tradition in der 1. Liga bejubeln.

    Und mal was anderes.
    Sind "Ossi-Vereine" aufgrund der fehlenden Zugehörigkeit zur BRD eigentlich automatisch traditionslos? :hinterha:

  • ein "vorteil" für die sogenannten retortenklubs ist natürlich daß sie viel unbelasteter das tägliche geschäft angehen können.

    damit meine ich nicht die schon etablierten wolfsburg oder hoffenheim, die allein schon wegen ihrer finanziellen investitionen einen gewissen druck verspüren, sondern klubs wie ingolstadt, heidenheim oder sogar paderborn (erst 1985 entstanden).

    die haben ja von vornherein eine ganz andere erwartungshaltung als bei vereinen wie nürnberg, bochum, karlsruhe oder 60, die alle aufgrund ihrer vergangenheit in Liga 1 oder eben genau dieser TRADITION ganz andere sphären im blick haben und daran gemessen werden.

    hier ist die tradition dann zugleich faustpfand wie auch ballast.

  • Zitat

    Sind "Ossi-Vereine" aufgrund der fehlenden Zugehörigkeit zur BRD eigentlich automatisch traditionslos?

    nein, ganz im gegenteil, aufgrund der gegenwärtig fehlenden sportlichen erfolge (auch wenn die teilnahme in liga 2 für klubs wie aue und union tatsächlich schon ein solcher ist) wird die tradition da ganz bewußt und kräftig gehegt wie gepflegt,

    jena, erfurt, chemnitz, magdeburg .. die guten alten zeiten spielen bei denen eine ganz große und gewichtige rolle .. geben halt und identität im grauen, tristen alltag.

  • In dieser Debatte seh ich das etwas differzierter was die Geldgebung angeht, ich vertrete die Meinung das dies mit Tradition oder nicht nix zu tun hat.
    Auf die unsinnigen Aussagen des VW-Kommunikationsgedönsexperten geh ich gar nich erst ein :mrgreen:

    Tradition entwickelt sich über Jahre ....oder wie im Fall Bayer04 eben noch nich.
    Das sind die Vereine, die eine grössere Anzahl an Fans aus dem Umland zusammenbekommen und im besten Fall auch aus weit entfernten Ecken der Republik.
    Der Erfolg ist auch nicht ausschlaggebend, wichtiger in meinen Augen ist: Bekommt man den Gästeblock gut gefüllt ?
    Gibt es (relativ) viele DieHard-Fans die zu den Heimspielen kommen ?
    Und das eben nich nur in einem Zeitraum von 5 Jahren, sondern weit mehr....
    Fiktives Beispiel (ohne jetzt die genannten Vereine angreifen zu wollen, etc)
    Bringen Wolfsburg, Hoffenheim, Leverkusen zu jedem Auswärtsspiel nen fast vollen Block zusammen ?
    Sind die Heimspiele in Liga 1 sehr gut besucht ?

    Wenn Teams wie K´Lautern, Preussen Münster, D´dorf, Braunschweig, Cottbus, Osnabrück, St.Pauli, RW Essen, etc pp erste Liga spielen - ist die Hütte zuhause und auswärts voll bzw. gut besucht ?

    Ergo ums komplizierte einfacher auszudrücken: Ist Verein + Zuschaueranspruch in Relation zum Erfolg hoch dann = Traditionsverein :xywave:

    Das ganze eben über einen laaaaaangen Zeitraum betrachtet.

  • ein "vorteil" für die sogenannten retortenklubs ist natürlich daß sie viel unbelasteter das tägliche geschäft angehen können.

    damit meine ich nicht die schon etablierten wolfsburg oder hoffenheim, die allein schon wegen ihrer finanziellen investitionen einen gewissen druck verspüren, sondern klubs wie ingolstadt, heidenheim oder sogar paderborn (erst 1985 entstanden).

    die haben ja von vornherein eine ganz andere erwartungshaltung als bei vereinen wie nürnberg, bochum, karlsruhe oder 60, die alle aufgrund ihrer vergangenheit in Liga 1 oder eben genau dieser TRADITION ganz andere sphären im blick haben und daran gemessen werden.

    hier ist die tradition dann zugleich faustpfand wie auch ballast.

    Aua der Herr. Du wirst es zwar jetzt nicht glauben, aber Fußball wurde in PB sogar schon vor meiner Geburt gespielt. Nur hießen die Vereine da PSV PB 13 (Kreisliga, damals No 5) und Grün-Weiß PB (Landesliga, Klasse 3). So aus der Erinnerung haben dann der PSV und VfL 08, der dritte Verein, fusioniert und Jahre in der Verbandsliga gegen die Dörfer ringsum gekickt. Dann gabs ne Fusion mit dem TUS Schloss Neuhaus, erstmals ein Abenteuer in Liga 2, auch schon 1.000 Jahre her und nach diversen Pleiten hast du das heutige Konstrukt. Also Geschichte pur.

    Nebenbei finanziert das ganze Unternehmen in nicht unerheblicherweise unser örtlicher Möbelmogul seit Jahren.

    Tradition ist doch im Grunde ganz einfach, entweder ein Verein wird von einer breiteren Masse außerhalb der Stadtmauern bundesweit adaptiert, siehe Doerpen, Schalke, BMG, Kölle & Bayern oder eben nicht wie Wolfsburg, Hoffe & Leverkusen. In OWL hast du mehrheitlich Dortmund & 04 Fans, dann schon wesentlich weniger aber immerhin 3. Kraft Köln. Bayern Fans findet man überall, die zählen nicht.

  • Tradition ist doch im Grunde ganz einfach, entweder ein Verein wird von einer breiteren Masse außerhalb der Stadtmauern bundesweit adaptiert, siehe Doerpen, Schalke, BMG, Kölle & Bayern oder eben nicht wie Wolfsburg, Hoffe & Leverkusen.

    Ich finde, das trifft es nicht ganz. Tradition geht zwar – wie deine Beispiele zeigen – oft einher mit einer überregionalen Popularität, aber ein notwendiges Kriterium scheint mir das nicht zu sein. Schau dir die Spvgg Fürth bzw. ihren Nachfolgeverein an: Jeder kennt sie, sie war dreimal Deutscher Meister, aber gemocht hat sie außerhalb der Stadtgrenzen noch nie jemand. Die Offenbacher Kickers sind ein ähnlicher Fall, sogar ohne Deutsche Meisterschaft. Würdest du die beiden ernsthaft nicht als Traditionsvereine bezeichnen?:paelzer:

  • da hat der geschätzte autor natürlich recht, erste spuren von fußballartig-ähnlichem Gebolze lassen sich bis zu den cheruskern zurückverfolgen ;)

    ich meinte nur den verein wie er heute existiert (Der heutige SC Paderborn 07 entstand 1985 unter dem Namen TuS Paderborn-Neuhaus durch eine Fusion des TuS Schloß Neuhaus und des 1. FC Paderborn).


    Zitat

    Bayern Fans findet man überall, die zählen nicht.

    und hier scheint eine tiefverwurzelte abneigung vorzuliegen :mrgreen:

    aber das ist ja dann wieder ein thema für sich ;)


    letztendlich ist tradition ein pfund mit dem man wuchern und die attraktivität erhöhen kann, andererseits ist es eben auch ein ständig ambitionierter begleiter was auch zur last werden kann (stuttgart, hamburg].

  • Ich finde, das trifft es nicht ganz. Tradition geht zwar – wie deine Beispiele zeigen – oft einher mit einer überregionalen Popularität, aber ein notwendiges Kriterium scheint mir das nicht zu sein. Schau dir die Spvgg Fürth bzw. ihren Nachfolgeverein an: Jeder kennt sie, sie war dreimal Deutscher Meister, aber gemocht hat sie außerhalb der Stadtgrenzen noch nie jemand. Die Offenbacher Kickers sind ein ähnlicher Fall, sogar ohne Deutsche Meisterschaft. Würdest du die beiden ernsthaft nicht als Traditionsvereine bezeichnen?:paelzer:

    Natürlich sind das TV, aber eben auch mehr oder weniger untergegangene "Imperien", die wahrscheilich nie wieder an alter Erfolge anknüpfen werden. Da kannst du getrost beide Essener Vereine, Oberhausen, Saarbrücken, Münster (gerade Platz 1 in der 3. Liga), Bielefeld, MSV etc mit aufnehmen. Aber das ist eben nur noch eine schöne Erinnerung. Und das Lied singen immer weniger, denn wir Alten sterben leider so langsam aus.

    Vielleicht können wir uns auf eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung einigen. Will jetzt mal intellektuell sein. :mrgreen:

    @ serienjunkie

    Ich glaube meine Abneigung gegen diesen Verein ist hier wohlbekannt und wenn ich zwischen rot (eigentlich eine tolle Farbe) und himmelblau zu entscheiden habe, bin ich ganz bei Gilbert.

    Aber die Abneigung stammt eben nicht aus der Neuzeit, sondern aus damals zugegeben irrationalen Gründen, ähnlich wie bei, BMG, Schalke aus den frühen 60ern. Damals gab es noch keinen Hoeness oder Paul, den ich nebenbei immer gut fand. Es gibt Dinge, die kann man nicht erklären, das ist offenbar genetisch so festgelegt ähnlich der Liebe von Doerpen und deinem Verein zueinander.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chicago (11. Februar 2015 um 18:53)

  • Netter Nebenaspekt hier: RB hat Trainer Zorniger entlassen. Die Pfeife hat es nur in zwei Jahren geschafft den Verein von Liga 4 in Liga 2 zu führen.

    Dazu: "Nach den zweieinhalb Jahren aktuell über einen anderen Trainer nachzudenken,da müssten wir geisteskrank sein." (Ralf Rangnick vor dem Spiel gegen Aue vor fünf Tagen bei Sky) Spiegel

    Wolfsburg ist im Vergleich zu Clubs wie Hoffenheim oder Leipzig ja eigentlich noch ein normaler Verein gewesen, der auf normalem Weg hoch gekommen ist. Die haben damals in der zweiten Liga nicht mehr Geld ausgegeben als mancher Champions League-Aspirant, um in die erste Liga zu kommen, wie das Hopp und Red Bull machen. Auch Leverkusen arbeitet eigentlich recht ordentlich, was Transferfinanzierungen angeht.

    Eine Tradition ergibt sich nicht aus dem Finanziellen, sondern hat was mit Fans, mit Rivalitäten, mit Momenten und Charakteren zu tun. Gerade Rivalitäten, die über Jahrzehnte gewachsen sind, sind doch das Salz in der Suppe. Wie soll das entstehen, wenn man jedes Jahr die Spielklasse wechselt oder überspringt und zudem kaum auf eigene Fans blicken kann?

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3