Auswandern in die Staaten

  • Hallo Leute,

    wollte mal wissen ob jemand von euch schon Erfahrung hat mit dem Auswandern?
    Wenn ja wie habt Ihr es geschafft? Green Card lottery?


  • Ach ja ... Wünsche und Realität ;)
    Meine Frau und ich wollen seit längeren hier weg. Und zwar unbedingt in die USA. Es gibt sogar auf ihrer Familienseite Verwandschaft die uns am Anfang unterstützen würde.
    Nur ohne ein Gewinn in der DV wird das nichts, und da stehen die Chance bei knapp 1:40, dieses Jahr waren es sogar nur 1:80.
    Einen AG der es sponsort, bzw einen bestimmten Beruf zu haben fällt für uns weg.

    http://www.AmerikaForum.de

    Da müsste man auch ein, zwei bekannte Gesichter von hier finden. Tipp: Bevor du dort wild losfragst belese dich erst mal. "Wildes umherfragen" gibt es da leider oft, ziemlich abgestumpft sind irgendwann halt die AWs.
    Belese dich, konkretisiere deine Frage ;)

    LG,Sepp

  • Hast du dein Green Card denn inzwischen erhalten?

    War dein englisch damals perfekt?

    Yep, ich hab meine GC seit Ende 2012. Noch ca. 2 Jahre, da kann ich mich um Citizenship bemuehen. Beibehaltungsgenehmigung vorausgesetzt kann ich es mir danach aussuchen, wo ich leben moechte.

    Ich wuerde sagen, mein English war o.k. Auf jeden Fall Lichtjahre entfernt von perfekt. Aber gut genug um als Berater durch zu kommen. Es ist auch heute noch nicht perfekt, und den Akzent werd ich im Leben nicht mehr verlieren, aber das macht nix. Bis jetzt hat mich noch jeder verstanden und falls es mal zu Nachfragen kommt ist das auch nicht schlimm. Das Wichtige ist einfach sich zu trauen und drauf los zu sprechen.

    Für Texas bringt Schulenglisch vermutlich eh nix... :D

    :D Ich hab 2002 schon mal ein Project in H-Town gemacht, da gab es in der Tat jemanden, den ich ueberhaupt nicht verstanden habe. Und ich bezweifle, dass ich ihn heute verstehen wuerde.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Mich würde interessieren welche Motivation hat in die Staaten zu gehen außer Football?

    Puh...auch wenn das Thema Auswandern für mich in meiner weiteren Lebensplanung (zumindest in naher Zukunft) nicht vorgesehen ist, mich reizen die Staaten auch. Ich bin vor allem durch die "exotischen" Sportarten wie Football und Basketball früh mit dem Land in Kontakt gekommen und mein Interesse hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert, neben dem Sport auch an der Kultur, Gesellschaft, Geschichte etc. Ich studiere dazu Geschichte und Englisch mit Schwerpunkt Amerikanistik, was auch aus diesem Interesse herrührt. Dazu habe ich längere Zeit in Kanada und den USA verbracht und das waren tolle Erfahrungen.

    Im Ganzen ist es vielleicht die Freiheit und der komplett neue Start in einem fremden, aber doch bekannten Land, der viele reizt. Bei mir käme auch noch die englische Sprache dazu, die ich sehr gut beherrsche und die mir auch viel mehr Spaß macht als die Deutsche. Dazu die Natur und die einzigartige Geographie. Wo sonst hat man in einem Land so viel Abwechselung, was das angeht? Das gefällt mir schon alles sehr gut.

    Aber es gibt leider auch so viele negative Seiten an den USA, die mich immer abschrecken würden. Die meisten kann sich wohl jeder hier denken, da muss man nur in die aktuelle Presse gucken.
    Und ich fühle mich in Deutschland eigentlich auch ganz wohl, mal mehr, mal weniger. Daher hat sich für mich die Frage noch nie konkret gestellt ;)

    BMG - CANUCKS - [color=#FF8C00]GIANTS

  • Ohne bestimmte Reihenfolge meine persoenlichen Gruende, die keiner teilen/verstehen muss:

    • Lust auf was neues
    • besseres Gehalt
    • beim ersten Anflug auf Houston das Gefuehl zu haben nach Hause zu kommen, obwohl ich vorher noch nie da war
    • die Moeglichkeit neue Erfahrungen zu machen, die ich in der Form in D nicht machen kann
    • die Moeglichkeit Sonntags einzukaufen, oder um Mitternacht wenn ich denn moechte
    • freundlichere Menschen; und dabei bevorzuge ich die angebliche oberflaechliche Freundlichkeit jederzeit der deutschen Muerrigkeit
    • besseres Wetter
    • ich werde nicht bloed angemacht, weil ich 1, ne 2 SUV fahre
    • bessere medizinische Versorgung
    • ein Lebensstandard den ich in D niemals haette erreichen koennen
    • mehr Platz
    • besseres kulturelles Angebot (Konzerte, Theater, Radio)
    • die Moeglichkeit den Job kurzfristig zu wechseln wenn sich was besseres ergibt
    • Filme und TV nicht mehr synchronisiert gucken zu muessen
    • die Moeglichkeit Donnerstag abends zu Haus zu sein anstelle von Freitag abends (Beraterjob)
    • keine Kirchensteuer
    • last but not least haette ich mich immer gefragt was ich eventuell verpasst haette wenn ich es nicht gemacht haette

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Sehr gut zusammengefasst. Ergänzend dazu u.a.
    - Kundenservice!
    - Autofahren dank Verkehrsregeln und Asubau wie es sein sollte
    - das Gefühl das sich "Arbeit lohnt"

  • Sehr gut zusammengefasst. Ergänzend dazu u.a.
    - das Gefühl das sich "Arbeit lohnt"

    Du möchtest sagen eine schlechtere soziale Umverteilung bzw. Du musst für die die nicht von Ihrer Arbeit gut leben können weniger von deinem Geld abgeben ;)

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Und zu den genannten Punkten, kommt auch einfach mal einen "Neustart" zu machen, man kennt zwar keinen aber man kann sich ja alles aufbauen.

    Ein Traum ist natürlich dann mit meiner Familie - Weihnachten in den Staaten zu feiern, ich war immer schon begeistert wie die Weihnachten feiern.

    Kann natürlich nicht sagen ob das wirklich noch so in den Staaten ist oder ob das dort auch alles ein wenig "abgenommen" hat.
    Aber in Deutschland ist für mich Weihnachten nicht mehr Weihnachten.


  • Ohne bestimmte Reihenfolge meine persoenlichen Gruende, die keiner teilen/verstehen muss:

    • Lust auf was neues
    • besseres Gehalt
    • beim ersten Anflug auf Houston das Gefuehl zu haben nach Hause zu kommen, obwohl ich vorher noch nie da war
    • die Moeglichkeit neue Erfahrungen zu machen, die ich in der Form in D nicht machen kann
    • die Moeglichkeit Sonntags einzukaufen, oder um Mitternacht wenn ich denn moechte
    • freundlichere Menschen; und dabei bevorzuge ich die angebliche oberflaechliche Freundlichkeit jederzeit der deutschen Muerrigkeit
    • besseres Wetter
    • ich werde nicht bloed angemacht, weil ich 1, ne 2 SUV fahre
    • bessere medizinische Versorgung
    • ein Lebensstandard den ich in D niemals haette erreichen koennen
    • mehr Platz
    • besseres kulturelles Angebot (Konzerte, Theater, Radio)
    • die Moeglichkeit den Job kurzfristig zu wechseln wenn sich was besseres ergibt
    • Filme und TV nicht mehr synchronisiert gucken zu muessen
    • die Moeglichkeit Donnerstag abends zu Haus zu sein anstelle von Freitag abends (Beraterjob)
    • keine Kirchensteuer
    • last but not least haette ich mich immer gefragt was ich eventuell verpasst haette wenn ich es nicht gemacht haette

    In der Tat muss man die nicht alle teilen/verstehen.
    Viele davon hätte ich eher in Deutschland angsiedelt, als unbedingt in den Staaten.

    Was für mich persönlich die Staaten so anders machen würde, ist doch die allgemein ruhigere Herangehensweise im Job.
    Der allgemeine Eierschaukelfaktor in den USA liegt doch im Allgemeinen deutlich höher, die Stressfaktoren deutlich niedriger und man reisst sich in den Staaten sprichwörtlich kaum einen raus bei der Arbeit. Der Produktivitätsunterschied zwischen D und den USA ist doch auf allen Ebenen deutlich spürbar.

  • Was für mich persönlich die Staaten so anders machen würde, ist doch die allgemein ruhigere Herangehensweise im Job.
    Der allgemeine Eierschaukelfaktor in den USA liegt doch im Allgemeinen deutlich höher, die Stressfaktoren deutlich niedriger und man reisst sich in den Staaten sprichwörtlich kaum einen raus bei der Arbeit. Der Produktivitätsunterschied zwischen D und den USA ist doch auf allen Ebenen deutlich spürbar.

    DAs wäre in meinem Job (Softwareentwicklung) eher andersrum. Wenn ich mich da mal mit den nach Silicon Valley ausgewanderten unterhalte haben die ein sehr viel höheres Pensum zu erledigen als wir hier.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Softwareentwicklung ... das ist ja schon der Eierschaukeljob per se ;)

    Nein, aber bis die in Amerika oft ein Bier in ein Glas hineinzwängen und hineindattern, ist man in Deutschland schon sturzbetrunken.
    Und das, obwohl es in den meisten amerikanischen Kneipen vor Waitern nur so wimmelt, richtig was auf den Tisch kriegen sie trotzdem nicht.
    Gut Ding will eben Weile haben, in den Staaten.
    Bei dem Tempo hätten Viele die deutsche Kneipe schon längst wieder verlassen und das, obwohl da oft nur eine Bedienung rumflitzt und max. noch ein Schankwirt.

    ... und ich weiß, Ironie funktioniert im Internet nicht :)

    Nein, das absolut positive für Deutsche in USA ist, dass man sich bei einem vergleichbaren (Handwerks-)Job nun wahrlich keinen rausreissen muss.
    Mit der Produktivität, die man üblicherweise aus Deutschland mitbringt und gewohnt ist, ist man dort ganz automatisch der Star und muss sich oft selber erst mal runterbremsen.

  • Nein, das absolut positive für Deutsche in USA ist, dass man sich bei einem vergleichbaren (Handwerks-)Job nun wahrlich keinen rausreissen muss.
    Mit der Produktivität, die man üblicherweise aus Deutschland mitbringt und gewohnt ist, ist man dort ganz automatisch der Star und muss sich oft selber erst mal runterbremsen.


    Aber das denke ich ist nicht nur in den Staaten so das hast du hier auch in Europa..., wir sind eigentlich ein sehr fleißiges Volk.


  • Das Erste, was mir bei meinem allerersten Besuch in USA aufgefallen war, waren die relativ drittweltanmutenden oberirdisch verlegten (eher unfachmännisch hingezimmerten) Stromleitungen und die doch allgemeine Behäbigheit in allen Bereichen. Das war Anfang der Neunziger letzten Jahrhunderts.

    zu meinem ersten amerikanischen Boss sagte ich damals: "hier siehts ja aus wie in der DDR" und der meinte darauf nur: "ja, und wir arbeiten hier auch so"
    (auf englisch natürlich)

    Damit hatte der aber sowas von Recht :)

    ... und 25 Jahre später hat sich das auch noch nicht wirklich wesentlich verändert.

  • Wenn man es allgemein sieht kann dein Boss unmöglich die DDR gekannt haben, geschweige denn gewusst haben wie dort gearbeitet wurde ;):whistling:

    War damals ein Auslandspraktikum bei Boing.

    Nun auch Boing bekommt nachweislich Flugzeuge gebacken und mir fehlt leider der Vergleich zu Airbus, aber einen herausgerissen hat man sich bei Boing nun wahrlich nicht. War doch alles in allem eine schöne Arbeit, eher auf deutschem Beamtenniveau, so vom Anspruch und Stresslevel her.

    Und übrigens, damals war die Welt vielleicht noch großteils analog, aber auch damals gab es schon Infos zur Arbeitsmoral aus der DDR und dem Ostblock, zumal die Mauer ja schon gefallen war ;)

  • Wenn man es allgemein sieht kann dein Boss unmöglich die DDR gekannt haben, geschweige denn gewusst haben wie dort gearbeitet wurde ;):whistling:

    Hieß es nicht die "Ost-Deutschen", nicht böse gemeint, war ein Arbeiter-Volk? ?(


  • War damals ein Auslandspraktikum bei Boing.
    Nun auch Boing bekommt nachweislich Flugzeuge gebacken und mir fehlt leider der Vergleich zu Airbus, aber einen herausgerissen hat man sich bei Boing nun wahrlich nicht. War doch alles in allem eine schöne Arbeit, eher auf deutschem Beamtenniveau, so vom Anspruch und Stresslevel her.

    Und übrigens, damals war die Welt vielleicht noch großteils analog, aber auch damals gab es schon Infos zur Arbeitsmoral aus der DDR und dem Ostblock, zumal die Mauer ja schon gefallen war ;)

    Diese Infos interessierten die Amerikaner im allgemeinen nicht... ich mag halt so Äußerungen wie, der Amerikaner (Südländer wird ja auch gern genommen) im allgemeinen..., nicht.

    Hieß es nicht die "Ost-Deutschen", nicht böse gemeint, war ein Arbeiter-Volk? ?(

    Ich hatte mich auf USC-Veteran's Aussage "hier siehts aus wie in der DDR" bezogen und bin daher bei gleicher Wortwahl geblieben.

  • Diese Infos interessierten die Amerikaner im allgemeinen nicht...

    Da muss ich dich leider enttäuschen, denn auch amerikanischen Chefs sind BWL Kenntnisse und Vergleiche zur Produktivität, Rentabilität und Effektivität durchaus bekannt. Nur stehen die meisten amerikanischen Unternehmen, im Gegensatz zu vielen deutschen, nicht so unter extremen Exportdruck.

    Das mindert den exzessiven Druck auf äußerste Produktivität und Effektivität zu achten doch mitunter entscheidend!
    Ohne extremen Exportdruck ist der Wettbewerb nun eben doch nicht ganz so hart. Man vergleicht sich dann in aller Regel nur untereinander, also inneramerikanisch, und das führt dann eben zu diesen DDR Effekten. Es fehlt dann vielen der äußere Vergleich.

  • Also als ausgelernter deutscher Handwerker kann man sich in den USA eine goldene Nase verdienen. Insofern ist das für mich auch wenig verwunderlich, dass Konny Reimann damals damit Erfolg hatte.
    Ansonsten erlebt man in den USA genau so viel Unfähigkeit, wie hier auch.

    Was man sich immer vor Augen halten muss ist, dass man letzten Endes eine deutlich größere Selbstverantwortung für sich hat und man sich letzten Endes nicht auf den Staat verlassen kann, der einem aus der Patsche hilft, wenn es denn mal nötig ist. Auf der anderen Seite hat man natürlich einen deutlich höheren Freiheitsgrad, seine Interessen auszuleben und muss sich nicht permanent "vorschreiben" lassen, was "richtig" oder "falsch" ist. Man kann einfach sein Ding machen und wird (wenn man gut darin ist) auch immer Unterstützer finden.

    Ich glaube wenn ich das wirklich noch mal in Erwägung ziehen würde, würde ich wahrscheinlich die goldene Mitte aus beidem wählen: Kanada :D

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Da muss ich dich leider enttäuschen, denn auch amerikanischen Chefs sind BWL Kenntnisse und Vergleiche zur Produktivität, Rentabilität und Effektivität durchaus bekannt. Nur stehen die meisten amerikanischen Unternehmen, im Gegensatz zu vielen deutschen, nicht so unter extremen Exportdruck.
    Das mindert den exzessiven Druck auf äußerste Produktivität und Effektivität zu achten doch mitunter entscheidend!
    Ohne extremen Exportdruck ist der Wettbewerb nun eben doch nicht ganz so hart. Man vergleicht sich dann in aller Regel nur untereinander, also inneramerikanisch, und das führt dann eben zu diesen DDR Effekten. Es fehlt dann vielen der äußere Vergleich.

    Ok du hast mich nicht verstanden, nicht schlimm :)

  • Das mit der angeblichen Selbstverantwortung kann ich so nicht bestätigen.

    Man denkt immer Deutschland wäre so bürokratisch, aber gegen die Macht und die Verschleppungsorgien amerikanischer Gewerkschaften ist Deutschland doch ein Musterknabe an (Neo)Liberalität. Dann hat auch noch der örtliche Feuerwehrkommandant zig Sicherheits- und Mitspracherechte und vermutlich auch noch der Präsi vom County-Kleintierzüchterverband. Nicht selten waren da tagelang ganze Betriebe und Baustellen lahmgelegt.

    Also ne.
    In Amerika arbeiten ist vor allem auch oft ein Geduldsspiel und mit deutscher Ungedulds- und Prontomentalität oft kaum unter einen Hut bringbar.

    Bis die Amis ausdiskutiert hatten, welche Schutzhandschuhe nun zu tragen waren, war unsere Anlage schon fertig montiert gestanden. ;)