• @ Disa

    Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass die Diskussion niveautechnisch ganz OK war, bis Julius (greenbaypacker) und sein alter Ego USC-Veteran angefangen haben, jegliche Form der Argumentation schlichtweg zu ignorieren und verbal nur noch ins Kraut zu schießen. Mittlerweile sind wir auch schon bei mehr oder minder durchschaubaren bis hin zu latent rassistischen Postings angekommen. In diesem Schwebezustand gebe ich dem Thread noch maximal 24 Stunden bis zur nächsten Eskalationsstufe, womit Julius dann sein Ziel erreicht haben dürfte...


    Es war ja auch ganz ok, bis einige auf diesen Schwachsinn eingestiegen sind und einer auf der Gegenseite dabei sich auch niveutechnisch nicht gerade mit Ruhm beklckert. Eigentlich schade, denn ein paar der Punkte die der JuliusVeteran aus USC in Grennbay am Anfang eingebracht hat sind in der Tat durchaus diskussionswürdig, aber nicht in der Form wie er es tut und damit sind diese Punkte halt auch schon für eine ernsthafte Diskussion verbrannt.

  • Alter Verwalter, jetzt mach doch nicht eine "zu politisch korrekte" Rede dafür verantwortlich, dass sich Tausende auf den Weg machen. Das war vor dieser Rede ja auch schon der Fall und das Sterben im Mittelmeer hat doch nicht mit Merkels Rede angefangen. Die sind schon ertrunken, als diese noch auf Dublin verwiesen hat.
    Zusätzlich hätte ich gerne einen Beleg dafür, der ein überpropotionales Aufbrechen nach Deutschland in Korrelation mit Merkels Rede setzt. Sollte das wirklich seitdem so eklatant gestiegen sein, wie du es ja anzunehmen scheinst, müsste es dazu doch irgendwelche stichhaltigen Zahlen geben.

    Du bildest dir ja sowas nicht einfach ein...oder etwa doch? ;)

    Also doch? Ich dachte GBP hätte schon deutlich zu verstehen gegebenen, dass dies eben keine Familienväter sind, sondern alles alleinstehende Junggesellen? Jetzt haben die doch wieder Familie und aus diesem Grund sind hauptsächlich Männer hier, die dann auch noch den Frauen in den Flüchtlingsheimen das Fürchten lehren?

    Nochmals, auf, auf Kamerad, ab an die Front mit dir! Du willst doch nicht, dass der böse IS-Terrorist bald vor unserer Haustür steht, oder?

    Wenn das alles angeblich nur so ne beiläufige klamaukige Moralrede war, warum sieht sich die Bundesregierung dann genötigt, plötzlich Flugblätter als Gegenreaktion in den Herkunftsländern verteilen zu lassen.
    Kam da etwa ein schlechtes Gewissen, was man mit dieser angeblich beiläufig spaßigen Moralrede an Sogwirkung angestellt haben könnte ??!


    Wo stand da was von verheiratet und/oder Väter?
    Dass junge Männer auch einfach nur Brüder, Söhne, Enkel und Onkel sein könnten, liegt ganz außerhalb der Vorstellungsgabe? *rolleyes*

  • Es war ja auch ganz ok, bis einige auf diesen Schwachsinn eingestiegen sind und einer auf der Gegenseite dabei sich auch niveutechnisch nicht gerade mit Ruhm beklckert. Eigentlich schade, denn ein paar der Punkte die der JuliusVeteran aus USC in Grennbay am Anfang eingebracht hat sind in der Tat durchaus diskussionswürdig, aber nicht in der Form wie er es tut und damit sind diese Punkte halt auch schon für eine ernsthafte Diskussion verbrannt.

    Jeden Andersdenkenden, Skeptiker und Kritiker vor wenigen Tagen und Wochen noch pauschal in die Ecke des Packs und mit dem einschlägigen Braunbärstempel zu versehen, war kein guter Anfang für eine ernsthafte Diskussionsgrundlage, und hat das Klima in der Tat sehr schnell verbrannt und vergiftet. Man konnte die Dinge tatsächlich nur laufen lassen und auf sein logisches Ende warten, welches ja irgendwann einmal kommen musste. Denn Skepsis oder gar Kritik wollte im allgemeinen Willkommensrausch doch sowieso niemand hören.

    Und auf die ernsthaften Gründe und Argumente der Proposition warte ich nachwievor.
    Denn außer Wehklagen über den angeblichen Diskussionsstil kommt ja nicht (mehr) viel an wirklichen Argumenten.

    Und dabei wimmelt die Gegenposition gegen die bedingungslose Obergrenzenlosigkeit nur so von Sachargumenten.

  • Da es mich gerade so amüsiert:

    Ach, Kamerad. Ich hätte da auch einen Vorschlag für Dich. Fahr doch bitte noch heute zum Münchener Hauptbahnhof, halte erst ein paar Schilder "Refugees welcome" vor die Kameras. Gibt ja schließlich immer tolle Bilder für die deutsche Tourismuswerbung in Syrien. Die freundlichen Reiseveranstalter entlang der Balkanroute werden es Dir sicherlich auch danken, dass Du ihre Geschäfte ankurbelst. Und auf dem Rückweg vom Bahnhof nimmst Du bitte gleich mal eine von den ja Deiner Meinung nach massenhaften fünfköpfigen syrischen Familien in den ankommenden Zügen mit zu Dir nach Hause, damit ihnen die Notunterkunft erspart bleibt.

    @ alle die schon ein paar Tage länger aktiv sind

    Wie viel hättet ihr vor 2-3 Jahren darauf gewettet, dass jemals so ein, natürlich völlig überzogener, Post in meine Richtung abgeschickt wird?

    Bin ja fast ein bisschen stolz :D

    Einmal editiert, zuletzt von Robbes (14. September 2015 um 18:32)

  • Es war ja auch ganz ok, bis einige auf diesen Schwachsinn eingestiegen sind und einer auf der Gegenseite dabei sich auch niveutechnisch nicht gerade mit Ruhm beklckert. Eigentlich schade, denn ein paar der Punkte die der JuliusVeteran aus USC in Grennbay am Anfang eingebracht hat sind in der Tat durchaus diskussionswürdig, aber nicht in der Form wie er es tut und damit sind diese Punkte halt auch schon für eine ernsthafte Diskussion verbrannt.

    Na ja, aber selbst Derek, der mit einer beachtlichen Gemütsruhe immer wieder versucht hat, die Diskussion zu versachlichen und die Argumente zu sezieren, ist mittlerweile offensichtlich von der Troll-Attitüde in die Flucht geschlagen. Was willst Du auch machen wenn jemand partout nicht diskutieren will (oder kann)...

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Da es mich gerade so amüsiert:

    @ alle die schon ein paar Tage länger aktiv sind
    Wie viel hättet ihr vor 2-3 darauf gewettet, dass jemals so ein, natürlich völlig überzogener, Post in meine Richtung abgeschickt wird?

    Bin ja fast ein bisschen stolz :D

    Dich nach München zu schicken fand ich total überzogen. Dortmund ist doch schließlich gleich um die Ecke. ;)

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Jeden Andersdenkenden, Skeptiker und Kritiker vor wenigen Tagen und Wochen noch pauschal in die Ecke des Packs und mit dem einschlägigen Braunbärstempel zu versehen, war kein guter Anfang für eine ernsthafte Diskussionsgrundlage, und hat das Klima in der Tat sehr schnell verbrannt und vergiftet. Man konnte die Dinge tatsächlich nur laufen lassen und auf sein logisches Ende warten, welches ja irgendwann einmal kommen musste. Denn Skepsis oder gar Kritik wollte im allgemeinen Willkommensrausch doch sowieso niemand hören.
    Und auf die ernsthaften Gründe und Argumente der Proposition warte ich nachwievor.
    Denn außer Wehklagen über den angeblichen Diskussionsstil kommt ja nicht (mehr) viel an wirklichen Argumenten.

    Und dabei wimmelt die Gegenposition gegen die bedingungslose Obergrenzenlosigkeit nur so von Sachargumenten.

    Gutmenschen erkennt man an der Strategie, unangenehme Wahrheiten im Rahmen einer Diskussion in der Weise zu begegnen, dass ein Wechsel von der sachlichen auf die persönliche Ebene erfolgt. Damit will der Gutmensch vermeiden, sich auch nur im Ansatz mit Fakten und Realitäten auseinandersetzen zu müssen. Vielfach beobachtet wird dabei die Nazikeule. Sie wird jedem übergezogen, der nicht ins eigene Weltbild passt. Die Nazikeule ist vor allem deshalb überaus beliebt, weil sie keinerlei kommunikative Kompentenz erfordert und man gerade in sozialen Medien immer auf zahlreiche gleichgestrickte Unterstützer zählen kann, die nie weiter als einen "Gefällt mir" Klick entfernt sind.

  • Noch so ein Kamerad aus der braunen Ecke:

    Zitat

    „Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden“, sagte Helmut Schmidt in dem Interview. Als Mittel gegen die Überalterung komme Zuwanderung nicht in Frage. "Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem. Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung, für die die Politik verantwortlich ist.“

    http://www.focus.de/politik/deutsc…_aid_95473.html

  • Der von dir zitierte Artikel ist 10 Jahre her. In dieser Zeit ist die Zahl der Ausländer in Deutschland gestiegen, zuletzt auf 8,2 Mio. 2014.

    Und den Menschen in Deutschland geht es richtig schlecht. In München leben ca. 25% Ausländer, zusätzlich haben 15% Migrationshintergrund. Und es ist richtig ätzend hier. Kann dir und Helmut Schmidt nicht empfehlen zu kommen. :):)

  • In München leben ca. 25% Ausländer, zusätzlich haben 15% Migrationshintergrund. Und es ist richtig ätzend hier. Kann dir und Helmut Schmidt nicht empfehlen zu kommen. :):)

    Stimmt, München hat viele Ausländer. Massenhaft gut situierte Expatriates aus den USA und aus Asien, die für ein paar Jahre Managertätigkeiten in dort ansässigen Konzernzentralen ausüben. Dazu mehr Kroaten, Griechen, Österreicher und Italiener als in fast jeder anderen deutschen Stadt. Kroatien, Griechenland, Italien, also eigentlich alle üblichen Verdächtigen, wenn es um die Herkunftsländer zu Berichten um Integrationsprobleme geht. Von Österreich ganz zu schweigen, die sind ja praktisch ein Pulverfass, das jedes deutsche Stadtviertel schlimmer als die Bronx werden lässt. Und last but not least natürlich jede Menge Fußballprofis aus Holland und Frankreich und Spanien. Ja, das kann ich problemlos nachvollziehen, dass München ein gewaltiges Ausländerproblem hat. Und dann noch diese ganzen Touristen aus dem Ausland obendrein, richtig ätzend...

    Einmal editiert, zuletzt von greenbaypackers (14. September 2015 um 20:48)

  • Sei ehrlich, den alten Schwätzer wolltest du schon immer mal ernst nehmen, auch wenn dafür ein 10 Jahre altes Interview herhalten muss und dazu nichts mit der aktuellen Problematik zu tun hat.

    Was soll es denn am Inhalt seiner Aussage ändern, dass diese schon 10 Jahre alt ist? Es ist ja nicht so, dass die Integrationsprobleme, die unsere Gesellschaft zu lösen hat, seither geringer geworden wären. Wäre schön wenn, ist aber eben nicht. Die letzten 10 Jahre sind schlichtweg verschlafen worden. Von beiden Seiten. Dazu bekommt die Beobachtung, dass die gesellschaftliche Entwicklung gerade in der Türkei, die nunmal die Heimat der größten Migrantengruppe ist,"dank" Erdogan sich auch in den letzten 10 Jahren nicht an den Westen angenähert hat, sondern davon weg. Und dann muss man feststellen, dass ausgerechnet dieser Erdogan unter den in Deutschland lebenden Türken auch noch bessere Wahlergebnisse erzielt als im Heimatland. Also nochmal gefragt: Was am Hintergrund von Schmidts Aussage ist denn seither in unserer Gesellschaft besser geworden, als dass "das Interview ist 10 Jahre alt" irgendwas am Aktualitätsgrad seiner Worte schmälert.

    2 Mal editiert, zuletzt von greenbaypackers (14. September 2015 um 21:05)

  • Dass bei der Option nur wenige freiwillig "hier" schreien würden, das steht außer Frage. Aber wenn schon die allermeisten jungen Syrer lieber nach Deutschland flüchten, um sich der Verteidigung ihrer Heimat zu entziehen, wer soll es dann machen?

    Das ist doch eine absurde Argumentation, die wenig überraschend in erster Linie beleidigend ist. Die Leute fliehen nicht, um sich der Verteidigung zu entziehen. Sie flüchten, um ihr Leben zu retten. Sie haben gar keine Pflicht, sich dem IS, Assad oder sonstwem entgegen zu stellen. Hier wird ein legitimer Fluchtgrund als Charakterschwäche diffamiert.

    Wenn man so anfangen würde zu argumentieren, könnte man auch Frauen vorwerfen, dass sie sich der Verteidigung der Frauenrechte entziehen, wenn sie vor einer Gruppenvergewaltigung wegrennen oder den Juden vorwerfen, dass sie nicht die Weimarer Republik verteidigt haben, also sie es vorzogen, vor den Nazis ins Ausland zu fliehen.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Stimmt, München hat viele Ausländer. Massenhaft gut situierte Expatriates aus den USA und aus Asien, die für ein paar Jahre Managertätigkeiten in dort ansässigen Konzernzentralen ausüben. Dazu mehr Kroaten, Griechen, Österreicher und Italiener als in fast jeder anderen deutschen Stadt. Kroatien, Griechenland, Italien, also eigentlich alle üblichen Verdächtigen, wenn es um die Herkunftsländer zu Berichten um Integrationsprobleme geht. Von Österreich ganz zu schweigen, die sind ja praktisch ein Pulverfass, das jedes deutsche Stadtviertel schlimmer als die Bronx werden lässt. Und last but not least natürlich jede Menge Fußballprofis aus Holland und Frankreich und Spanien. Ja, das kann ich problemlos nachvollziehen, dass München ein gewaltiges Ausländerproblem hat. Und dann noch diese ganzen Touristen aus dem Ausland obendrein, richtig ätzend...

    Gutmenschen erkennt man an der Strategie, unangenehme Wahrheiten im Rahmen einer Diskussion in der Weise zu begegnen, dass ein Wechsel von der sachlichen auf die persönliche Ebene erfolgt. Damit will der Gutmensch vermeiden, sich auch nur im Ansatz mit Fakten und Realitäten auseinandersetzen zu müssen.


    Orientier dich mal an deiner eigenen Definition. Ich bringe Fakten, du bringst Polemik.

  • Gutmenschen erkennt man an der Strategie, unangenehme Wahrheiten im Rahmen einer Diskussion in der Weise zu begegnen, dass ein Wechsel von der sachlichen auf die persönliche Ebene erfolgt. Damit will der Gutmensch vermeiden, sich auch nur im Ansatz mit Fakten und Realitäten auseinandersetzen zu müssen. Vielfach beobachtet wird dabei die Nazikeule. Sie wird jedem übergezogen, der nicht ins eigene Weltbild passt. Die Nazikeule ist vor allem deshalb überaus beliebt, weil sie keinerlei kommunikative Kompentenz erfordert und man gerade in sozialen Medien immer auf zahlreiche gleichgestrickte Unterstützer zählen kann, die nie weiter als einen "Gefällt mir" Klick entfernt sind.

    Ich hoffe dir fällt auf, dass du hier in erster Linie deine eigene Argumentationsstrategie beschreibst, die massiv auf Pauschalisierung und Beleidigung aufbaut.

    Zum Thema Nazi-Keule. Das Problem ist hier ein ganz einfaches. Viele Leute, die extrem rechts arugmentieren, sehen ihre Position nicht als äusserst rechts an. Deswegen empfinden sie es als Diffamierung, wenn man darauf hinweist, dass sie eine äußerst rechte Position haben. Wer mag es schon, den Spiegel vorgehalten zu bekommen und sowas zu sehen? Das ist menschlich verständlich, nur wird es dadurch nicht richtig. Es ist gerade der Sinn von Diskussionen, dies klar zu stellen.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Das ist doch eine absurde Argumentation, die wenig überraschend in erster Linie beleidigend ist. Die Leute fliehen nicht, um sich der Verteidigung zu entziehen. Sie flüchten, um ihr Leben zu retten. Sie haben gar keine Pflicht, sich dem IS, Assad oder sonstwem entgegen zu stellen. Hier wird ein legitimer Fluchtgrund als Charakterschwäche diffamiert.

    Tut mir leid. Soll nicht wieder vorkommen, dass ich Interviewaussagen des Pro-Asyl-Chefs ungekennzeichnet als meine eigenen Aussagen hier wiedergebe... mea clulpa für das Zitat-Plagiat.

    Zitat

    "Männer wollen so vermutlich einer direkten Beteiligung am Kampfgeschehen entgehen", sagte Pro-Asyl-Chef Günter Burkhardt SPIEGEL ONLINE.

    http://www.spiegel.de/kultur/gesells…-a-1051755.html

    Hast Du sonst noch Fragen?

  • Zum Thema Nazi-Keule. Das Problem ist hier ein ganz einfaches. Viele Leute, die extrem rechts arugmentieren, sehen ihre Position nicht als äusserst rechts an. Deswegen empfinden sie es als Diffamierung, wenn man darauf hinweist, dass sie eine äußerst rechte Position haben. Wer mag es schon, den Spiegel vorgehalten zu bekommen und sowas zu sehen? Das ist menschlich verständlich, nur wird es dadurch nicht richtig. Es ist gerade der Sinn von Diskussionen, dies klar zu stellen.

    Natürlich ist das Problem ganz einfach. Bis gestern war eigentlich jeder ein Nazi, der Merkels Flüchtlingspolitik der letzten Wochen auch nur ansatzweise hinterfragte, statt vorbehaltlos in den Jubelperserkanon der Medien über ihre absolutistische Ausserkraftsetzung von Dublin III einzustimmen oder gar gleich mit "Refugees Welcome" Klatscheinlage am lokalen Hauptbahnhof zu schunkeln. Klarstellende Diskussionen, denen Du da irgendeinen Sinn beimessen willst, die gab es ja gar nicht. Da gab es nur Keule drauf und fertig. In allen Medien, alle sozialen Netzwerken, aus allen Rohren.

    Erst seit gestern findet ja überhaupt eine kritische Diskussion über Muttis Alleingang statt. Wobei nein, eigentlich auch schon wieder nicht mehr. Man ist direkt ohne Diskussion um 180 Grad umgefallen. In allen Mainstreammedien zumindest. Denn schon heute haben die eigentlich fast alle ihr Fähnchen in den neuen Wind gehängt und erklären feierlich, dass sie ja eigentlich immer schon gewusst hätten, dass es so nicht weitergehen konnte mit der Aussetzung von Dublin III. Da finden sich quer durch fast alle Massenblätter eigentlich nur noch solche Seite 3 Kommentare, für die sich die Kommentatoren noch vorgestern als braunes Pack, das man wegsperren sollte, selbst denunziert hätten.

    2 Mal editiert, zuletzt von greenbaypackers (14. September 2015 um 21:24)

  • Also nochmal gefragt: Was am Hintergrund von Schmidts Aussage ist denn seither in unserer Gesellschaft besser geworden, als dass "das Interview ist 10 Jahre alt" irgendwas am Aktualitätsgrad seiner Worte schmälert.

    Gegenfrage, was hat das Thema Türkei, schlechte Integration und Erdogan mit der Flüchtlingssituation im nahen Osten zu tun? Das ist hier doch gar nicht das Thema und zeigt nur, dass du zwanghaft ein Zitat eines offenkundig nicht Rechten gesucht hast um darzustellen, dass du ebenfalls nicht rechts bist. Ziel verfehlt, zumal sich Schmidt dabei noch fünfmal taktvoller geäußert hat, als du.

  • Was soll es denn am Inhalt seiner Aussage ändern, dass diese schon 10 Jahre alt ist? Es ist ja nicht so, dass die Integrationsprobleme, die unsere Gesellschaft zu lösen hat, seither geringer geworden wären.

    Die Integrationsprobleme sind also in deinen Augen in den 10 Jahren nach dieser Aussage noch größer geworden? In dem Fall muss sich ja dein Lebensstandard in den vergangenen 10 Jahren sehr verschlechtert haben. Oder etwa doch nicht?

    Vor 10 Jahren waren 7 Millionen scheinbar schon ein großes Problem, nun sind es bereits über 8 Millionen und ich kann eine wirkliche Verschlechterung in meinem Alltag nicht feststellen. Folglich scheint das Problem also doch nicht so problematisch zu sein.

    Wo genau also siehst du denn in deinem Alltag diese "wachsenden Probleme"? Ich sehe sie nämlich nicht.

  • Gegenfrage, was hat das Thema Türkei, schlechte Integration und Erdogan mit der Flüchtlingssituation im nahen Osten zu tun? Das ist hier doch gar nicht das Thema und zeigt nur, dass du zwanghaft ein Zitat eines offenkundig nicht Rechten gesucht hast um darzustellen, dass du ebenfalls nicht rechts bist. Ziel verfehlt, zumal sich Schmidt dabei noch fünfmal taktvoller geäußert hat, als du.

    Völlig richtig erkannt. Das Problem der Integration von beispielsweise Migranten aus der Türkei (Zitat Schmidt) hat natürlich nichts mit dem Problem der Integration von Migranten beispielsweise aus Syrien (aktuelle Thematik) zu tun. Weil die Türkei und Syrien, das sind ja bekanntlich um 180 Grad auseinander liegende Kulturkreise, denn die hatten schließlich in den letzten Jahrhunderten überhaupt keine gemeinsame Historie. Während die Syrer und die Deutschen, ja also, die sind im Gegensatz dazu doch eigentlich ein und derselbe Kulturkreis, denn beide Völker verbindet nicht weniger bekanntlich ja immerhin eine tausendjährige gemeinsame Geschichte.

    Einmal editiert, zuletzt von greenbaypackers (14. September 2015 um 21:34)

  • Frage 1:und was ist mit den restlichen 59 Millionen, die vielleicht auch gerne ein Ticket nach Europa hätten?haben die jetzt die Niete gezogen?!

    Denen geht es schlechter als anderen Menschen, die hier nicht um ihr Leben fürchten müssen. Das hat nichts mit Nieten zu tun.


    Frage 2:
    welchen signifikanten Unterschied angesichts der gravierenden Zahlen hätte es nun eigentlich gemacht, wenn D nur 500.000 aufgenommen hätte, sich dafür aber nicht kompett hoffnungslos übernommen hätte?

    Es hätte für jede einzelne Person, die nicht aufgenommen worden wäre, einen signifikanten Unterschied gemacht. Das Asylrecht ist nicht dazu, die Probleme der Welt zu lösen, sondern Betroffenen zu helfen. In jedem Fall, in dem das geschieht, hat das Recht genau das getan, was es sollte.

    Frage 3:
    was hat Deutschland jetzt mit seiner Sog- und Anreizpolitik eigentlich erreicht?
    hat es die Weltflüchtlingslage durch falsche Hoffnungen nicht sogar noch angeheizt und verschärft?

    Inwiefern verschärft? Gibt es z.B in Syrien jetzt etwa mehr bedrohte Menschen als vorher? Wohl kaum, oder? Dass es da gerade bei uns im Augenblick Situationen gibt, wo der Staat überfordert ist - keine Frage. Aber die Leute kamen ja nicht aus einer Doppelhaushälfte mit Garten hier her, also muss man da genau schauen, wo tatsächlich Fehlanreize bestehen und wo nicht.

    Frage 4:
    erscheint diese Politik angesichts der gravierenden Missverhältnisse nicht irgendwie als blanker moderner Ablasshandel, angesichts des Hintergrundes, dass es noch einmal 500 Millionen gibt, die gerne besser leben möchten?

    Das muss jeder mit sich selbst aushandeln, ob es für ihn ein Ablasshandel ist oder nicht. Dass es noch viele, viele andere Menschen gibt, denen es ebenfalls schlecht geht, ist hier aber völlig unerheblich. Aus der Tatsache, dass man nicht allen helfen kann, ergibt sich nämlich nicht, dass man nicht dort helfen sollte, wo man kann.

    Frage 5:
    hat es die Welt nun tatsächlich signifikant besser gemacht, oder steht es nur einfach 800.000 arme Seelen später genau da, wo die Anderen schon vorher standen?

    Du versuchst immer wieder falsche Maßstäbe anzulegen um damit "beweisen" zu können, dass die ergriffenen Maßnahmen einen Zweck nicht erfüllen, den sie gar nicht haben sollten. Die Welt sollte gar nicht signifikant besser gemacht werden. Menschen sollte geholfen werden, das ist der Zweck des Asyl-Rechts, daran müssen Maßnahmen gemessen werden.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Völlig richtig erkannt. Das Problem der Integration von beispielsweise Migranten aus der Türkei (Zitat Schmidt) hat natürlich nichts mit dem Problem der Integration von Migranten beispielsweise aus Syrien (aktuelle Thematik) zu tun. Weil die Türkei und Syrien, das sind ja bekanntlich um 180 Grad auseinander liegende Kulturkreise, denn die hatten schließlich in den letzten Jahrhunderten überhaupt keine gemeinsame Historie. Während die Syrer und die Deutschen, ja also, die sind im Gegensatz dazu doch eigentlich ein und derselbe Kulturkreis, denn beide Völker verbindet nicht weniger bekanntlich ja immerhin eine tausendjährige gemeinsame Geschichte.

    Das die damaligen Türken und die heutigen Syrer aber aus vollständig unterschiedlichen Gründen nach Deutschland kamen und kommen ist dir aber schon bewusst, oder?

  • Die Integrationsprobleme sind also in deinen Augen in den 10 Jahren nach dieser Aussage noch größer geworden? In dem Fall muss sich ja dein Lebensstandard in den vergangenen 10 Jahren sehr verschlechtert haben. Oder etwa doch nicht?

    Was haben denn die Integrationsprobleme zwischen den unterschiedlichen Kulturkreisen in einer Gesellschaft mit dem Lebensstandard dieser Gesellschaft zu tun? Erklär mir das doch mal plausibel, welcher Zusammenhang da bestehen soll, bevor ich das bloß wieder als persönlichen Angriff mangels inhaltlicher Argumente auffassen muss, ich würde mich ja bloß nur deshalb so kritisch zur Flüchtlingspolitik äußern, weil mir der Arsch vor Angst um meinen Geldbeutel auf Grundeis ginge.

  • Das die damaligen Türken und die heutigen Syrer aber aus vollständig unterschiedlichen Gründen nach Deutschland kamen und kommen ist dir aber schon bewusst, oder?

    Was hat denn der Grund, warum jemand nach Deutschland einwandern möchte, mit den Integrationsschwierigkeiten zu tun, die sich aus unterschiedlichen Kulturen zwischen Herkunftsland und Einwanderungsland ergeben? Vor allem wenn die Kultur beider Herkunftsländer doch sehr angenähert ist (Türkei, Syrien). Während der Kulturunterschied zum Einwanderungsland in beiden Fällen doch ähnlich groß ist. Ist jemand, der nur wegen Armut kommt, etwa weniger integrationswillig, als jemand der wegen Armut und Bürgerkrieg kommt? Oder anders herum gefragt, willst Du etwa den schon hier lebenden Türken gar unterstellen, sie wären weniger integrationswillig als die gerade dazu kommenden Syrer?

    2 Mal editiert, zuletzt von greenbaypackers (14. September 2015 um 21:49)

  • Was hat denn der Grund, warum jemand nach Deutschland einwandern möchte, bitte schon mit den Integrationsschwierigkeiten zu tun, die sich aus unterschiedlichen Kulturen zwischen Herkunftsland und Einwanderungsland ergeben? Ist jemand, der nur wegen Armut kommt, etwa weniger integrationswillig, als jemand der wegen Armut und Bürgerkrieg kommt? Oder anders herum gefragt, willst Du etwa den schon hier lebenden Türken gar unterstellen, sie wären weniger integrationswillig als die gerade dazu kommenden Syrer?

    Hab ich nie behauptet, aber du vermischt hier zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte mit komplett anderen Grundvoraussetzungen. Die einen fliehen vor Krieg und Tod in Länder, die auf diese Leute nicht vorbereitet waren und dabei nicht wissen wo man sie unterbringen soll, während die anderen damals gerufen und quasi hierhin chauffiert wurden und den Job schon irgendwie auf dem Silbertablett serviert bekamen.

    Dementsprechend bleibe ich dabei, dass du mit dem Schmidt Zitat hier nur laut "Nein, ich bin kein Nazi" schreien wolltest.

  • Was haben denn die Integrationsprobleme zwischen den unterschiedlichen Kulturkreisen in einer Gesellschaft mit dem Lebensstandard dieser Gesellschaft zu tun?

    Erkläre mir doch bitte mal wo genau die Sorgen und Ängste denn liegen? Um was geht es denn genau? Ich höre immer nur allgemeine Floskeln, dass es eine Grenze gibt und Deutschland das irgendwann nicht mehr schaffen kann. Geht es dabei um Geld? Geht es um Religion? Kultur? Worum genau geht es?

  • Hab ich nie behauptet, aber du vermischt hier zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte mit komplett anderen Grundvoraussetzungen. Die einen fliehen vor Krieg und Tod in Länder, die auf diese Leute nicht vorbereitet waren und dabei nicht wissen wo man sie unterbringen soll, während die anderen damals gerufen und quasi hierhin chauffiert wurden und den Job schon irgendwie auf dem Silbertablett serviert bekamen. Ja, das sind unterschiedlich Sachverhalte.

    Du stellst Dir doch gerade argumentativ selbst ein Bein, ohne es zu merken.

    Unsere Gesellschaft hat heute immer noch ungelöste Integrationsprobleme mit einer Migrantengruppe aus dem Kulturkreis, der noch im letzten Jahrhundert unter "Osmanisches Reich" firmierte. Obwohl diese Migrantengruppe schon teils Jahrzehnte hier lebt, obwohl diese Migrantengruppe hier tatsächlich mit offenen Armen empfangen wurde, weil wirklich ein Arbeitskräftemangel bestand und weil den Türken sofort ein Job auf dem Silbertablett serviert wurde. Deine Worte.

    Aber dann bin ich ein Nazi, weil ich die absehbare Vermutung anstelle, dass man mit der Integration einer zweiten Migrantengruppe aus dem gleichen Kulturkreis noch in viel größere Schwierigkeiten geraten wird? Weil nämlich genau diese Migrantengruppe eben nicht alles auf dem Silbertablett serviert bekommen wird. Und wenn eins bekanntlich der Auslöser von Integrationsproblemen ist, dann ist es die Perspektive, sein Leben als Sozialfall in einem reichen Land zu fristen.

  • Nö, für mich WÄRST du eher ein Nazi wegen des ganzen dunkelbraunen und unbelegten Mülls, den du in den letzten 24 Stunden abgesondert hast.

    Aber da hat jeder seine eigene Ansicht...

    Und nochmals, ich stelle mir hier nirgendwo ein Bein, denn ich bewerte hier nirgendwo die Integrationswilligkeit, sondern zeige dir auf, dass beide Sachverhalte nichts miteinander zu tun haben, da sie auf völlig unterschiedlichen Beweggründen beruhen.

    Das es zweifellos Probleme in der Integrationspolitik gibt, würde hier wohl niemand bestreiten, da könntest du genauso in den Raum werfen, dass Wasser nass ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von Robbes (14. September 2015 um 22:16)

  • Erkläre mir doch bitte mal wo genau die Sorgen und Ängste denn liegen? Um was geht es denn genau? Ich höre immer nur allgemeine Floskeln, dass es eine Grenze gibt und Deutschland das irgendwann nicht mehr schaffen kann. Geht es dabei um Geld? Geht es um Religion? Kultur? Worum genau geht es?

    Ruf doch mal bei Frau Merkel an und frag sie, wo ihre Sorgen und Ängste denn genau lägen. Seit gestern hat sie doch wohl offensichtlich welche. Sonst wäre kaum erklärlich, warum sie jetzt kaum vierzehn Tage nach ihrem fröhlich dahin geschmetterten und mit reichlich Zuversicht garnierten Lippenbekenntnis "Wir schaffen das!" so schnell zu einer Panikaktion verleitet wurde. Einfach so mir nichts dir nichts mal eben in Windeseile völlig unvorherbar die Schlagbäume nach Österreich wieder aufzubauen. Denn damit hatte doch wohl bis gestern nachmittag niemand gerechnet, dass sowas passieren würde. Nicht nach "Wir schaffen das!"

    Denn so ein lustiges "Wir schaffen das!", sowas schmettert nur eine Kanzlerin ohne Sorgen und Ängste. Aber aus heiterem Himmel nach Jahrzehnten offener Grenzen plötzlich im Hauruckverfahren wieder Schlagbäume zu errichten, das macht nur ein Kanzlerin, die vor Sorgen und Ängsten nicht mehr ruhig schlafen kann.

    3 Mal editiert, zuletzt von greenbaypackers (14. September 2015 um 22:14)

  • Nö, für mich WÄRST du eher ein Nazi wegen des ganzen dunkelbraunen und unbelegten Mülls, den du in den letzten 24 Stunden abgesondert hast.

    Aber da hat jeder seine eigene Ansicht...

    Och, ich kann damit leben. Denn diesen angeblichen "dunkelbraunen und unbelegten Müll", den sondert eigentlich mein ganzes persönliches Umfeld ab. Familie, Arbeitsplatz, Verein, Nachbarschaft. Und dabei wohne ich nicht mal in Sachsen. Weit gefehlt, alles eine eingeschworene SPD-Hochburg hier. Seit Schmidts Tagen und länger. Scheint also in diesen Tagen verdammt viele Nazis in Deutschland zu geben. Selbst im besten SPD-Einzugsgebiet. Jedenfalls im richtigen Leben da draußen. Aber ok, Schmidt und Sarrazin sind ja auch in der SPD und haben offenkundig so ihre Probleme mit den Integrationsproblemen. Nur im Internet, da trifft man kurioserweise auf ein paar andere Leute, die glauben, sie würden die Querschnittsmeinung in diesem Land vertreten und alle anderen wären Nazis.

    4 Mal editiert, zuletzt von greenbaypackers (14. September 2015 um 22:23)