Mid America Conference 2016

  • ich hab da mal kurz reingesehen, der hat sich wirklich nicht versteckt. hatte eigentlich nicht vor, länger drauf zu bleiben, aber der neue khalil hat mich dann ein klein wenig neugierig gemacht und ich bin ein paar drives hängen geblieben.

    Ui, wie kommt man denn bei der Auswahl dazu, bei BC-UB reinzuschauen? Aber: Me likey :)

    Gut, am kommenden Wochenende geht auch für Toledo dei MACtion los; bin hier schon sehr gespannt auf die Leistung gegen ein erstaunlich stark spielendes EMU-Team auswärts in Ypsilanti!

    EMU hat bisher wirklich überraschend gut ausgesehen, scheinen unter Chris Creighton so langsam die Kurve zu kriegen. Vor allem wenn man bedenkt, dass ihr bester Offensivspieler mit Shaq Vann mit einer Schulterverletzung fürs ganze Jahr ausfällt, aber Ian Eriksen und nun auch Breck Turner ersetzen ihn recht adäquat.
    Dennoch sollte das keinerlei Probleme für Toledo geben. Aber eine Bowl-Teilnahme für die Eagles (der einzige FBS-Bowl bisher war im Jahre 1987!) ist dennoch drin - zwei weitere Siege dürften ja reichen.

  • Dennoch sollte das keinerlei Probleme für Toledo geben. Aber eine Bowl-Teilnahme für die Eagles (der einzige FBS-Bowl bisher war im Jahre 1987!) ist dennoch drin - zwei weitere Siege dürften ja reichen.

    Das sollte doch klappen mit noch ausstehenden Spielen gegen u.a. Miami, NIU (Holy Crap, dass ich das mal schreibe :eek: ) und ev. Ball State. Gönnen würd ich es ihnen auf jeden Fall!

  • Ui, wie kommt man denn bei der Auswahl dazu, bei BC-UB reinzuschauen?

    beim college football bin ich trigger happy. wenn es da längere unterbrechungen gibt (speziell in den halbzeiten) wird eigentlich immer auf ein anderes spiel gewechselt und da passiert es mir schon gelegentlich, dass ich länger hängen bleibe, als ursprünglich geplant. muss mich halt nur einer neugierig machen.

  • beim college football bin ich trigger happy. wenn es da längere unterbrechungen gibt (speziell in den halbzeiten) wird eigentlich immer auf ein anderes spiel gewechselt und da passiert es mir schon gelegentlich, dass ich länger hängen bleibe, als ursprünglich geplant. muss mich halt nur einer neugierig machen.

    Scho klar, aber die Bulls da überhaupt als eine der ersten Wechseloptionen zu haben ;)

  • Scho klar, aber die Bulls da überhaupt als eine der ersten Wechseloptionen zu haben

    ich bin da für alles offen. oft klicke ich einfach auf das nächste spiel im player. das leben ist wie eine schachtel pralinen, man weiß nie was man bekommt :tongue2:

  • Kam bisher wegen der guten alten Lohnarbeit nicht dazu, noch ein paar Worte zum letzten Spieltag in der MAC loszuwerden. Macht jetzt eh weniger Sinn, daher nur in kürzer:

    Bulls vs. Kent State 20-44:
    Die nächste hochverdiente Bulls-Niederlage! Das Spiel begann mit zwei grotesken Fehlentscheidungen der Refs (QB Holleys Knie war eindeutig down, bevor er zu einem Big Play Run ansetzte, dazu wurde ein Fumble der Flashes durch ein „forward progress stopped“ zunichte gemacht. Auch über einen Holding-Call, der eine INT verhinderte, kann man zumindest streiten. Aber letztlich hatten alle diese Calls keinen entscheidenden Einfluss aufs Spielgeschehen: Kent State war letztlich über die gesamte Spieldauer in Offense und Defense das bessere Team.

    Ich könnte mich hier Woche für Woche wiederholen: Offense-System und -Playcalling unterirdisch, O-Line mies, QB unerfahren, Running Game nichtexistent. Immerhin haben die Receiver gegen eine unterschätzte Flashes-D doch so einige Plays machen können, wohl zum ersten Mal in der Saison. Bei den Flashes stach wie so oft S/Rover Nate Holley heraus, CB Demetrius Monday hatte dagegen einen vergleichsweise unspektakulären Tag, war aber auch nicht oft gefordert, da die allermeisten Pässe von ihm weggingen. Der Killer-Fumble-Six von RB Jordan Johnson war dann letztlich Krönung und back breaker in einem. Immerhin zeigte QB Tyree Jackson leichte Fortschritte – an irgendwas muss man sich ja erfreuen.

    Dieses Spiel muss man aber eindeutig auch die Defense in die Pflicht nehmen. Dass es mit einer solchen Offense gegen Ende der Spiele oft zu Konzentrations- und Konditionsproblemen kommen kann – geschenkt. Aber das war schon eine ziemliche Frechheit, wie die Defense die zarte Flamme eines Comeback-Versuches im 4th quarter mehrfach löschte. Aushilfs-QB Nick Holley (der Bruder des S) zeigte seine beste Julian-Edelman-von-2008-Interpretation. Nachdem er nach den frühen Big Plays im zweiten und teilweise dritten Viertel halbwegs unter Kontrolle gehalten werden konnte, schaffte er es quasi im Alleingang, nicht nur die Uhr runterlaufen zu lassen, sondern quasi ohne Gegenwehr noch mehrere TDs draufzupacken. Und das immer mit dem gleichen Spielzug: Shotgun, „Option“ Read zum Jet Sweep des WR in motion, der Handoff zum RB wurde (wenn überhaupt) nur zaghaft angedeutet und jedes Mal behielt er den Ball und fand erfolgreich eine Lücke in der Mitte. Gap Assignment? Fehlanzeige. Während die Pass-D mit wenigen Ausnahmen ordentlich spielte, hatte die Front7 trotz des erfolgreicheren Spiels gegen eine (wohlgemerkt diversere) Army Option einen Totalausfall. Holleys Stats: 224 Rush Yards, 4 TDs.

    Das schlimmste - und das zieht sich bereits seit Ende der letzten Saison durch alle Spiele: Die Bulls wirken von Beginn an geradezu energielos. Ich schrieb da ja bereits öfter drüber, aber ich kann es mir einfach nicht erklären. Nächste Woche gegen Ball State erwarte ich – trotz der mauen Bilanz der Cardinals – leider keine Besserung.


    Aber um zu Erfreulicherem zu kommen:

    Zitat von 12to83

    Kann eigentlich nicht mehr lange dauern, bis die Broncos gerankt werden müssen...

    So war es dann auch: Western Michigan grüßt nach dem 45-30 Sieg gegen Northern Illinois von #24.

    Erneut ein Offensivfeuerwerk, wobei die Broncos-D es dieses Mal etwas spannender machte und Huskies Dual-Threat QB Anthony Maddie und die Rushing Attack nicht so recht in den Griff bekam. Was die Broncos-O angeht, ist es wie schon mehrfach erwähnt verdammt beeindruckend, wie konstant sie spielt. Man ist nicht abhängig von dem einen Spieler (letztlich weder Corey Davis noch Jamauri Bogan noch Zach Terrell, wobei der Ausfall des QBs natürlich immer Unwägbarkeiten hervorrufen würde), extrem gute Execution und wenig Fehler (dabei besitzt die starke Line eine nicht zu unterschätzende Rolle) und verdammt gute Gameplans von HC P.J. Fleck. A propos: Kann eigentlich nicht mehr lange dauern, bis die Broncos ihn ersetzen müssen ;)

  • Ein mehr als unerwarteter Sieg der Bulls gegen die Zips mit 41-20! Nachdem man vorher gegen die bottom-dweller der MAC (Kent State, NIU) dicke Klatschen kassierte, konnte man mit einem Sieg gegen East-Contender Akron (17,5 Punkte Favorit :eek: ) nun wirklich nicht rechnen. Umso schöner, das sollte dem – zurecht – stark in die Kritik geratenen Coaching Staff etwas Luft verschaffen.

    Ich kam nicht mehr dazu, vor dem Spiel noch ein Recap zu den letzten Partien zu verfassen. Eigentlich wollte ich schreiben bzw. begründen, warum ich die Bulls für das momentan wohl mieseste Team der FBS halte (statistisch zweitschlechteste Run D und schlechteste Offense aller 128 FBS-Teams) – nunja, das lässt sich nach diesem Sieg sicherlich nicht mehr so ohne Weiteres behaupten ;)

    Das Spiel war ein gutes Beispiel für die überragende Bedeutung der Lines: D-Line und insbesondere O-Line mit dem mit Abstand besten Spiel dieser Saison. Man hielt die beiden Buckeyes-Transfers Se’Von Pittman und Jamal Marcus sehr gut unter Kontrolle, im Laufspiel dominierte man die Edges phasenweise sogar (auch Backside, wodurch dann Johnsons zweiter TD ermöglicht wurde).
    OC Andy Kotelnicki hat – hoffentlich – endlich eingesehen, wie man die Schwächen einer grundsätzlich sehr undynamischen Offense mit einem Fr QB und einer Line mit großen Problemen im Passblock am besten kaschiert: Richtig, man füttert seinen Senior RB. Ich (und viele viele andere) habe es die letzten Wochen immer wieder geschrieben, sogar noch zu Beginn des Spiels:

    Zitat von 12to83

    3 Bulls-Drives, 3 mal 3&out.

    Nur ein RB Run und sieben Pässe, nachdem Jordan Johnson letztes Spiel über 7 YPC hatte (bei auch da schon lächerlich geringen 13 Läufen). Und das ganze bei miesem Wetter und mit einem verunsicherten Fr. QB, der letzte Woche vier Picks warf.

    Ich kann Kotelnickis Offense nicht mehr sehen.

    Und dann wird plötzlich vorzugsweise Run gecallt (viel über die Weak der Short Side) und mein Fav Jordan Johnson explodiert für einen School Record 282 Rush Yards und zwei TDs :fleh Damit ist Alan Bell eine seiner letzten Bestmarken los, die meisten hatte ja bereits James Starks überboten.

    Johnson ist ein interessanter Typ RB, dem ich einen Shot bei den Pros wünschen würde. In dieser extrem tiefen RB-Draftclass ist ein UDFA-Vertrag deutlich wahrscheinlicher, aber er bringt für bestimmte Offenses durchaus vielversprechende Traits mit. Er ist zwar trotz kräftiger Statur kein RB, der besonders viel allein, also ohne zumindest passables Blocking, kreieren kann (dazu agiert er manchmal hinter der LOS zu zögerlich), aber er könnte als klassischer One-Cut Zone Runner taugen. Speed ist für einen großen RB mehr als ausreichend, manchmal mangelt es ihm allerdings ein wenig an der Vision. Im open field schwer zu Boden zu bringen, läuft notfalls durch den Kontakt, durch arm tackles selten zu beeinflussen. Tschaunermal.

    Bei QB Tyree Jackson habe ich das Gefühl, dass er sich gerade im Passing ein wenig zurückentwickelt. Hatte mehrfach Glück, dass es bei einer INT blieb (LB Ulysees Gilbert hatte gleich zweimal die Großchance auf einen Pick-6), aber wenn man diesen Gameplan als Blaupause verwendet und ihn bei dominantem Running Game und regelmäßigen eigenen Zone Read Runs nur in ausgewählten Situationen passen lässt, könnte er sich Selbstvertrauen zurückholen.

    Die Defense hatte trotz des Ausfalls des wohl besten Spielers CB Boise Ross sowie dessen Backups Brandon Williams die eigentlich gefährliche Passing Offense von QB Thomas Woodson und seinen beiden Klasse WR Jerome Lane und JoJo Natson sehr gut im Griff. Es wirkte so, als ob Woodson von seiner Verletzung noch gehandicapt war, ungewöhnlich viele Pässe waren deutlich off. Ein wenig Glück war auch dabei, dass Natson (der als RS erneut brillierte) bei noch engem Spielstand zwei TD Pässe droppte (einer davon war allerdings auch schwierig, gerade für so einen Mini-WR) und die Zips wegen Kicker-Problemen mehrfach lange 4th downs nahe der Redzone (meist erfolglos) ausspielten. Woodson setzte mehr und mehr auf tiefe Bälle, die bei den Witterungsbedingungen (Regen und kräftiger Wind) sicherlich nicht die beste Option darstellten. Die Bulls Secondary schlug sich jedoch auch besser als erwartet, gerade beim erstmaligen Starter Tatum Slack muss ich ein wenig Abbitte leisten, das sah recht ordentlich aus – ganz ausschalten kann man Lane / Natson (eines der besseren WR-Duos der MAC) eh nicht.
    Die D-Line mit konstantem Push (Sr. Transfer Remaine Douglas mit seinem besten Spiel als Bull) und der besten Run D der Saison, dadurch ergaben sich immer wieder 3rd and longs.

    Trotz der miesen Rush D muss ich dem schon erwähnten Zips-LB Ulysees Gilbert noch ein Extralob aussprechen. Er muss in die großen Fußstapfen des letztjährigen MAC DPOY Jatavis Brown (nun starting ILB der Chargers) treten – und dies gelingt ihm ausgezeichnet. Fast ebenso wie Brown ist er all over the field anzutreffen, hat eine starke Sideline to Sideline Präsenz. Sicherlich in Man-Coverage noch nicht so weit, aber versteht Zone-Konzepte extrem gut (hieraus resultierten die beiden angesprochenen Beinahe-INTs), zudem trotz seiner Größe ein sehr guter und aggressiver Tackler nahe der LOS (ist in den Top 5 Tacklers der FBS, genau wie Bulls LB Khalil Hodge). Gilbert ist erst Sophomore, da könnten die Zips durchaus den nächsten Star in ihren Reihen haben.

    Nächste Woche gehts für die Bulls nach Athens zu den Bobcats, die durch den überraschenden Sieg in Toledo (und die Niederlage von Akron) eine komfortable Ausgangsposition in der MAC East besitzen. Allerdings hatten sie in den letzten Jahren immer mal wieder ihren ‚Stinker‘ gegen die Bulls – bin gespannt, ob dieser Sieg den Bulls ein wenig Auftrieb gibt. Realistisch betrachtet wird eher das Ziel sein, noch mindestens ein Spiel aus den beiden Duellen gegen Miami und BGSU zu gewinnen…

  • Noch ein kleiner Rück- und Ausblick für die MAC, in der am Wochenende nur das Bulls-Spiel gegen die RedHawks terminiert ist, acht andere Teams haben bereits gespielt.

    Letzte Woche verloren die Bulls mit 10-34 bei den Bobcats, die sich in die Pole Position in der MAC East gesetzt haben. Die Bulls spielten besser, als das Ergebnis aussagt, aber die entscheidenden Plays machten die Bobcats (bzw. verpassten die Bulls): ein langer INT-Return, ein Fumble-Recovers nach Bulls-Kickreturn, zwei missed FGs der Bulls etc. Dass das erste Play from Scrimmage gleich eine TD-Bombe auf Scat Back Papi White war, hat die Chancen auch nicht unbedingt erhöht. Die Bulls bewegten den Ball ordentlich via Pass, aber in den entscheidenden Situationen machte die sehr gute Front 7 der Bobcats ein ums andere Mal Druck: DE Tarell Basham und insbesondere OLB Blair Brown, der überall zu finden war und das Running Game um Jordan Johnson gut unter Kontrolle hielt, mit entscheidenden Sacks / Pressures, die die Bulls Drives immer wieder stoppten. Auch MLB Quentin Poling in der Run D mit einem Klassespiel.
    Die D litt unter unvorteilhafter Field Position (P Kyle Deween mit dem wohl schlechtesten Saisonspiel), aber auch hier machten die Bobcats die wichtigen Plays (u.a. durch Scrambles von QB Maxwell, der eigentlich nicht als dual-threat QB gilt).

    Nun also im letzten Heimspiel gegen Miami (Ohio), das nach einem 0-6 Start überraschend viermal hintereinander gewonnen hat und so noch Chancen aufs Bowlen und sogar die MAC East besitzt. Seitdem Gus Ragland den QB-Job übernommen hat, läufts auf einmal (4-0 Siege, 10-0 TD-INT-Ratio). Das Running Game ist schon fast traditionell unterdurchschnittlich, aber darauf scheint es nicht anzukommen. Sollten die RedHawks beide ausstehenden Spiele gewinnen und die Bobcats beide verlieren, wären erstere überraschend die MAC East-Champions und würden auf WMU oder Toledo treffen.
    So oder so, die Tendenz spricht klar gegen die Bulls. Danach wartet noch die Klatsche @ Western Michigan und das Kellerduell bei Bowling Green.

    A propos Western Michigan: Der Siegeszug ging letzte und diese Woche unverändert weiter, und PJ Fleck bewies einmal mehr, was für ein großartiger HC er ist und wie detailliert seine Game Plans auf die Gegner zugeschnitten sind. Gegen Ball States gerade in den letzten Wochen suspekte Defense ließ er – endlich! – Star-WR Corey Davis mal so richtig von der Leine, der bedankte sich mit einem MAC-Record 272 Yards und 3 TDs. Davis zeigte die ganze Palette seines Könnens: Deep Balls mit genügend separation für einen big WR (highpoints the ball, kein Body Catcher), crossing/intermediate routes vs.Zone Coverage, gute YAC-Ability und seine überraschend große Menge an Moves (insb. den Outside Spin Move nach Hooks, Slants oder Curls). Bleibe dabei, er ist der beste Senior WR des Landes.
    Und im nächsten Spiel gegen Kent States möglicherweise bestes D-Backfield der MAC (trotz Suspension von S Nate Holley)? Okay, dann wird der Gegner trotz frühem Rückstand eben in Grund und Boden gelaufen. QB Zach Terrell mit insgesamt nur 13 Passversuchen und Davis mit einem einzigen Catch. Aber warum etwas riskieren, wenn man in einem anderen Matchup so überlegen ist, dass selbst der eigentliche 4th string RB Fabian Johnson über 100 Yards erlaufen kann. Die O-Line um Taylor Moton ist der Schlüssel des Broncos-Erfolgs: Gleichermaßen stark im Run und im Pass Block. Dies erlaubt auch sehr einseitige Game Plans – und trotz der starken Comeback-Saison von RB Jarvion Franklin ist gar nicht sooo wichtig, ob er, Bogan oder ein anderer Ballträger im Backfield steht.
    Das entscheidende Spiel gegen Toledo am 25.11. wird ein echtes Highlight, auch für diejenigen, die die MAC sonst nicht so verfolgen.

    Und zum Abschluss noch eine Gratulation an Eastern Michigan! Die Eagles haben es tatsächlich geschafft und sind nach dem 48-41 last minute Comeback-Sieg gegen Ball State bereits jetzt Bowl eligible - für eines der schlechtesten FBS-Colleges der letzten Jahrzehnte erst die zweite Bowlteilnahme überhaupt! Seitdem der etatmäßige QB Brogan Roback (nach Suspension) übernommen hat, funzt die Offense noch einmal deutlich besser, auch wenn die RB-Position durch diverse Verletzungen immer wieder gehandicapt ist. Das komplett neue WR-Corps um die beiden JUCO-Transfers Sergio Bailey und Antoine Porter hat überraschend gut eingeschlagen, dazu kommen die beiden großgewachsenen Freshmen Dieuly Aristilde (der in den letzten Wochen geradezu auf die College-Bühne gestürmt ist) und der als Move-TE eingesetzte Nigel Kilby. Sollte man sich in der Defense verbessern und einen fitten RB Shaq Vann zurückbekommen, könnte das Gedränge in der MAC West 2017 noch größer werden...

  • Noch ein kleiner Rück- und Ausblick für die MAC, in der am Wochenende nur das Bulls-Spiel gegen die RedHawks terminiert ist, acht andere Teams haben bereits gespielt.

    Letzte Woche verloren die Bulls mit 10-34 bei den Bobcats, die sich in die Pole Position in der MAC East gesetzt haben. Die Bulls spielten besser, als das Ergebnis aussagt, aber die entscheidenden Plays machten die Bobcats (bzw. verpassten die Bulls): ein langer INT-Return, ein Fumble-Recovers nach Bulls-Kickreturn, zwei missed FGs der Bulls etc. Dass das erste Play from Scrimmage gleich eine TD-Bombe auf Scat Back Papi White war, hat die Chancen auch nicht unbedingt erhöht. Die Bulls bewegten den Ball ordentlich via Pass, aber in den entscheidenden Situationen machte die sehr gute Front 7 der Bobcats ein ums andere Mal Druck: DE Tarell Basham und insbesondere OLB Blair Brown, der überall zu finden war und das Running Game um Jordan Johnson gut unter Kontrolle hielt, mit entscheidenden Sacks / Pressures, die die Bulls Drives immer wieder stoppten. Auch MLB Quentin Poling in der Run D mit einem Klassespiel.
    Die D litt unter unvorteilhafter Field Position (P Kyle Deween mit dem wohl schlechtesten Saisonspiel), aber auch hier machten die Bobcats die wichtigen Plays (u.a. durch Scrambles von QB Maxwell, der eigentlich nicht als dual-threat QB gilt).

    Nun also im letzten Heimspiel gegen Miami (Ohio), das nach einem 0-6 Start überraschend viermal hintereinander gewonnen hat und so noch Chancen aufs Bowlen und sogar die MAC East besitzt. Seitdem Gus Ragland den QB-Job übernommen hat, läufts auf einmal (4-0 Siege, 10-0 TD-INT-Ratio). Das Running Game ist schon fast traditionell unterdurchschnittlich, aber darauf scheint es nicht anzukommen. Sollten die RedHawks beide ausstehenden Spiele gewinnen und die Bobcats beide verlieren, wären erstere überraschend die MAC East-Champions und würden auf WMU oder Toledo treffen.
    So oder so, die Tendenz spricht klar gegen die Bulls. Danach wartet noch die Klatsche @ Western Michigan und das Kellerduell bei Bowling Green.

    A propos Western Michigan: Der Siegeszug ging letzte und diese Woche unverändert weiter, und PJ Fleck bewies einmal mehr, was für ein großartiger HC er ist und wie detailliert seine Game Plans auf die Gegner zugeschnitten sind. Gegen Ball States gerade in den letzten Wochen suspekte Defense ließ er – endlich! – Star-WR Corey Davis mal so richtig von der Leine, der bedankte sich mit einem MAC-Record 272 Yards und 3 TDs. Davis zeigte die ganze Palette seines Könnens: Deep Balls mit genügend separation für einen big WR (highpoints the ball, kein Body Catcher), crossing/intermediate routes vs.Zone Coverage, gute YAC-Ability und seine überraschend große Menge an Moves (insb. den Outside Spin Move nach Hooks, Slants oder Curls). Bleibe dabei, er ist der beste Senior WR des Landes.
    Und im nächsten Spiel gegen Kent States möglicherweise bestes D-Backfield der MAC (trotz Suspension von S Nate Holley)? Okay, dann wird der Gegner trotz frühem Rückstand eben in Grund und Boden gelaufen. QB Zach Terrell mit insgesamt nur 13 Passversuchen und Davis mit einem einzigen Catch. Aber warum etwas riskieren, wenn man in einem anderen Matchup so überlegen ist, dass selbst der eigentliche 4th string RB Fabian Johnson über 100 Yards erlaufen kann. Die O-Line um Taylor Moton ist der Schlüssel des Broncos-Erfolgs: Gleichermaßen stark im Run und im Pass Block. Dies erlaubt auch sehr einseitige Game Plans – und trotz der starken Comeback-Saison von RB Jarvion Franklin ist gar nicht sooo wichtig, ob er, Bogan oder ein anderer Ballträger im Backfield steht.
    Das entscheidende Spiel gegen Toledo am 25.11. wird ein echtes Highlight, auch für diejenigen, die die MAC sonst nicht so verfolgen.

    Und zum Abschluss noch eine Gratulation an Eastern Michigan! Die Eagles haben es tatsächlich geschafft und sind nach dem 48-41 last minute Comeback-Sieg gegen Ball State bereits jetzt Bowl eligible - für eines der schlechtesten FBS-Colleges der letzten Jahrzehnte erst die zweite Bowlteilnahme überhaupt! Seitdem der etatmäßige QB Brogan Roback (nach Suspension) übernommen hat, funzt die Offense noch einmal deutlich besser, auch wenn die RB-Position durch diverse Verletzungen immer wieder gehandicapt ist. Das komplett neue WR-Corps um die beiden JUCO-Transfers Sergio Bailey und Antoine Porter hat überraschend gut eingeschlagen, dazu kommen die beiden großgewachsenen Freshmen Dieuly Aristilde (der in den letzten Wochen geradezu auf die College-Bühne gestürmt ist) und der als Move-TE eingesetzte Nigel Kilby. Sollte man sich in der Defense verbessern und einen fitten RB Shaq Vann zurückbekommen, könnte das Gedränge in der MAC West 2017 noch größer werden...

    “klein“ :thumbsup:

  • Mich freut es auch enorm für die Eagles und vor allem für Headcoach Chris Creighton, der 1993 in Schweden als Quarterback / Headcoach fungierte und mit den Limhamns Griffins für eine der größen Sensationen im europäischen Football bis dahin sorgte und Meister wurde.

  • Wo hier eh gerade vergleichweise viel Betrieb herrscht: Mods, könntet ihr den Threadtitel eventuell in Mid-American Conference 2016 ändern?

    Ich weiß, Korinthenkackerei, aber ich stolper jedes Mal drüber...

  • Wie erwartet die nächste Niederlage der Bulls. Das 24-35 täuscht ein wenig über den Spielverlauf hinweg, da Miami mit 35-10 im 4th quarter führte und den Bulls dann noch zwei garbage time TDs mit ihren Backups ermöglichte.

    Ich weiß nicht einmal, wie viele Vorwürfe man der Defense machen kann. Klar war die Run D gegen eine so miese Rushing Offense unterdurchschnittlich, dies lag aber v.a. an dem einen langen 70 Yard-Run bei 3rd and short (letztlich ja ein Klassiker, wenn die D sich zu nah an der LOS postiert und dann der entscheidende Block gegen den MLB gelingt oder falsche Angles genommen werden) und an den Scrambles von QB Gus Ragland, die nicht gestoppt werden konnten. Ragland ist undersized und verfügt nicht gerade über einen starken Arm, aber er hat so ein „It“, das man schwer beschreiben kann. Bin mal gespannt, ob er sich nächste Saison mit der Hawks-Offense noch steigern kann.

    Hauptproblem der Bulls war aber die Offense, die unter Tyree Jackson bis ins vierte Viertel wenig zustande brachte, insb. im Passing Game wirkte er sehr off, und zudem den Hawks 14 Punkte durch einen Pick-6 und einen 92-Yard-Fumble-6 nach botched Handoff erlaubte.

    Nächste Woche wirds dann die große Klatsche gegen WMU hageln. Schaffen es die Bulls, die Broncos unter 50 Punkten zu halten? Ich würde mich ja freuen, wenn bis dahin CB Boise Ross wieder fit ist, damit er sich nach seiner doch ziemlich versauten Senior Campaign wenigstens einmal gegen Corey Davis beweisen kann…

  • Heute steht das Saisonhighlight der Bulls an. Man trifft in Kalamazoo auf das ungeschlagene und an 21 gerankte Western Michigan. 10-0 gegen 2-8, das wird in mindestens 95% der Fälle eine glasklare Sache. Dennoch muss auch dieses Spiel erstmal gespielt werden – und die Bulls haben vor 8 Jahren ja für eine ähnliche Sensation sorgen können, als sie das an #12 gerankte Ball State im MAC CG schlagen konnten. Von daher versuche ich mich mal ganz pseudo-optimistisch an der Identifizierung von Schlüsseln, die für eine Überraschung notwendig wären.
    Klar ist: Es muss verdammt viel passieren, damit die Bulls dieses Spiel überhaupt nur ansatzweise eng gestalten können. Dementsprechend sind die Schlüssel idealtypisch zu verstehen: Alles müsste dafür zusammenkommen – und wahrscheinlich noch der eine oder andere Bounce mehr. Buffalo ist - zurecht! - ein 35-Punkte-Underdog.

    Man Coverage für WR Corey Davis on early downs
    Einen der besten WR des Landes one-on-one covern? Richtig gelesen. Im schlimmsten Falle kann das bedeuten, dass Davis den Bulls ähnlich wie den Cardinals vor ein paar Wochen über 200 Yards einschenkt, aber nach gründlicherer Beschäftigung mit der Broncos-Offense sehe ich keine andere Möglichkeit. Die O-Line und das Running Game sind schlicht zu dominant für eine Base 4-3 mit tiefen Safetys. Mit den beiden OTs Chukwuma Okorafor und insbesondere Taylor Moton verfügt WMU auch außen über erstklassige Run Blocker, Big Back Jarvion Franklin hat sich aus seinem Tief der letzten Saison hervorragend herausgearbeitet und ist extrem schwer von einem Defender zu Boden zu bringen. Mindestens SS Ryan Williamson wird nahe der Box spielen müssen, um die Broncos ab und an in 3rd and long Situationen zu bringen. Die CBs werden in frühen Downs viel Man-Coverage übernehmen, damit die Safetys das Running Game eindämmen helfen können. Bin nebenbei ein wenig gespannt, ob MLB Khalil Hodge auch heute nachweisen kann, dass er einer der besseren Run Defender des Landes ist.
    Sollte Bulls CB Boise Ross fit sein, wäre die Coverage von Davis wohl seine Aufgabe. Mit diesem Spiel könnte er sich nach einer mäßigen und verletzungsgeplagten Senior Season wieder in die mid-to-late round Konversation bringen. Wichtig: Seine Tackling-Schwächen dürfen heute nicht zutage treten, er muss Davis tief angehen, um dessen sehr guten Stiff Arm zu vermeiden.
    Auf Fehler der Broncos zu warten, wird wohl wenig Sinn machen, das Team spielt extrem diszipliniert und sicher. Fact dazu: QB Zach Terrell hat bei 23 TDs erst eine einzige INT (!) geworfen. Umso mehr wird es eben auf sicheres Tackling ankommen.

    Keine Turnover
    Ist natürlich ein Schlüssel für jedes Spiel, gilt hier aber ganz besonders. Die Bulls hatten in den letzten Wochen immer wieder mit kritischen Turnovern zu kämpfen. QB Tyree Jackson muss auch bei kurzen Pässen (quick WR Screens, Hooks) die Defenses besser lesen lernen, zu viele Routes wurden in den letzten Wochen ‚gejumpt‘, weil die Bulls eben über kein profiliertes Deep Passing Game verfügen. Aufpassen müssen sie insbesondere auf CB Darius Phillips: ein Ball Hawk sondergleichen mit hervorragenden Return Skills (führt die FBS soweit ich weiß in INT Return Yards an). Auch in der Pocket muss Jackson ein besseres Gefühl für den Rush bekommen, hier gilt es auf DE Keion Adams zu achten, der im Idealfall vom RB ‚gechippt‘ werden sollte. Strip Sacks sind unter allen Umständen zu vermeiden. Wenn Jackson so wie letzte Woche ins Spiel startet, ist ein schneller QB-Wechsel zu Sr. Grant Rohach zu überlegen.

    Lange Drives mit Punkten
    Schließt direkt an die vorigen Ausführungen an. Die Broncos-Defense hat in den letzten Wochen immer mal wieder leichte Schwächen offenbart, gerade gegen dual threat QBs. Die Bulls müssen den Run mit RB Jordan Johnson und QB Tyree Jackson etablieren und auch nicht (wie gerne mal) sofort davon abrücken, wenn sie in Rückstand geraten sollten. Ziel muss es sein, die Broncos O gar nicht erst in ihren Rhythmus kommen zu lassen, da sie dann die Bulls-D müde laufen wird und es zu einem hässlichen 4th quarter kommt – wenn da dann nicht schon die Backups auf dem Feld stehen.
    Spannend wird das Duell der Bulls Runner gegen die aktiven OLBs Asantay Brown und Robert Spillane werden. Wird es Jordan Johnson gelingen, mit seinem physischen Laufstil Wirkung zu hinterlassen?
    Die Bulls hatten in den letzten Wochen große Redzone-Probleme – in gleich doppeltem Sinne: Viele Drives versandeten und K Adam Mitcheson versiebte doch so einige kurze FGs. Auch hier muss fehlerlos agiert werden, damit die Bulls nur den Hauch einer Chance haben.

    Kein Spätstart
    Eine große Konstante der Leipold-Ära ist, dass die Bulls den Spielbeginn gerne verschlafen, egal ob Offense, Defense oder Special Teams. Ab und an kommt es einem ein wenig so vor, als ob es dem Team an Energie und der nötigen Aggressivität mangelt. Sollte dies heute erneut geschehen, kann man wohl bereits zum Ende des 1st quarters umschalten. Ideal wäre: Coin Toss gewinnen, Ball fordern und einen langen Drive mit Punkten abschließen, um ein erstes kleines Ausrufezeichen zu setzen und den Broncos zu signalisieren, dass das heute kein Spaziergang wird.


    EDIT: Tyree Jackson wird wohl nicht starten. Mit Rohach werden wir weniger QB Zone Read Runs und mehr Carries für Jordan Johnson und Jonathan Hawkins sehen.

  • Glückwunsch an Frank Solich und die Ohio Bobcats für den gestern sichergestellten Gewinn der MAC East. Dabei reichte ein knappes 9-3 gegen Akron. Hätte Ohio verloren, wäre Miami/Oh noch sensationell MAC East Camp geworden: Sie gewannen mit 21-20 gegen Ball State das sechste Spiel hintereinander nach einem 0-6 Start. Damit sind die RedHawks immerhin Bowl eligible, Respekt!

    Ohios Sieg war allerdings ein ziemlicher Krampf. Wenn sie so wie in den vergangenen Wochen spielen, wird das MAC CG gegen WMU oder Toledo eine noch klarere Nummer als erwartet; die Form vom Sieg gegen die Rockets Mitte der Saison ist schon länger weg.
    Verlassen konnte man sich erneut auf die starke Front 7 , die das Laufspiel der Zips gut unter Kontrolle hielt. Akron musste allerdings mit Thomas Woodson und TraVonn Chapman auf seine #1 und #2 QBs verzichten, so dass wie schon in der Vorwoche der etatmäßige WR Tyrell Goodman als QB fungierte. Die Chance auf die Überraschung war Ende des 4th quarters dennoch greifbar, aber der wohl beste Offensivspieler WR JoJo Natson konnte einen Pass in der Endzone nicht unter Kontrolle bringen.
    Bezüglich der Bobcats-O bin ich immer noch ein wenig skeptisch, ob der QB-Wechsel von Greg Windham auf Quinton Maxwell sich wirklich gelohnt hat. Getragen wird dieses Team so oder so von einer starken Defense, aber ob da der etwas bessere Runner einer O nicht doch einen kleinen Spark geben könnte?

    Miamis Sieg gegen Ball State war ähnlich knapp, hier entschied ein 4th quarter TD-Pass von Gus Ragland auf den wenig eingesetzten WR Sam Shisso letztlich das Spiel. Ragland mal wieder mit einer hervorragenden Partie (380 Yards, 3 TDs), steht nun in der Saison bei unglaublichen 15 TDs und 0 INTs, seitdem er für den eher prototypischen QB Billy Bahl übernommen hat. Das Running Game um Alonzo Smith kommt auch immer besser in Fahrt. Bin ein wenig gespannt auf die nächste Saison.

    Eastern Michigan krönt seine Überraschungssaison mit einem 26-21 Sieg gegen CMU und hat sich damit in jedem Fall eine positive Bilanz gesichert. Ein TD-Pass von Brogan Roback auf Sergio Bailey entschied die Partie 21 Sekunden vor Schluss. Ich muss mir btw dringend noch einmal die Line der Eagles näher anschauen, da aufgrund von Verletzungen (die nun auch Ian Eriksen erwischt haben) mittlerweile der 4th string RB Blake Banham startete und die 100 Yards ebenfalls souverän toppte (über 170 Yards from Scrimmage, 1 TD). Für die Chips endet dagegen eine etwas enttäuschende Regular Season mit 6-6. Nachdem man zu Beginn sensationell Okie State schlagen konnte (mit etwas Ref-Glück wohlgemerkt), verlor man gegen Ende der Saison doch gegen einige schwächer eingeschätzte Teams (Kent St, Miami, EMU).

    Am Freitag wartet dann der Hammer mit Toledo @ Western Michigan. Dürfte auch für den einen oder anderen, der die Group-of-Five-Conferences nicht so intensiv verfolgt, ein echter Leckerbissen werden.

  • Auch wenns bereits eine Weile her ist, poste ich noch ein paar Zeilen zum Saisonende in der MAC:

    Das Championship Game zwischen Western Michigan und Ohio war eines der besseren MAC-Finals der jüngeren Zeit. Obwohl der krasse Außenseiter Ohio bereits früh in Rückstand geriet und zur Halbzeit 16 Punkte weniger auf dem Konto hatte, gelang eine Aufholjagd auf zwischendurch drei Punkte Rückstand, bis beim Stand von 23-29 wenige Minuten vor Schluss WMU-LB Robert Spillane die spielentscheidende INT gelang. Wer Interesse an einem spannenden, nicht nur offensivlastigen Spiel hat, sollte hier nochmal einen Blick riskieren.

    Ohio hat es eigentlich nicht schlecht gemacht. Ohnehin mit einer der besseren D-Front-7 der Group-of-Five-Conferences aufgestattet, gelang es, die gefürchtete Rushing Attack der Broncos um die RBs Bogan und Franklin einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Die D-Line hielt die Broncos Mauler (insb. die Top OTs Moton und Okorafor) vom second level fern und neutralisierten den Top Vorblocker Donnie Ernsberger, so dass die drei starken Bobcats-LB Quentin Poling in der Mitte sowie Blair Brown und Chad Moore außen ihr sicheres Tackling anbringen konnten. Poling und Brown spielen eh eine Klasse Saison, Moore hat mich in diesem Spiel überrascht. Physisch nicht sonderlich imposant, aber sehr effektiv. Insbesondere bei enger werdendem Feld in der Red Zone war gegen die Bobcats-D kaum zu laufen, so dass WMU trotz starkem Start in Defense und STs mehrfach kurze FGs kicken musste.

    Auch auf QB Zach Terrell konnte einigermaßen Druck aufgebaut werden (welcher sich allerdings nicht in größeren Sackzahlen niederschlug), aber insb. der beste Passrusher Tarell Basham fand sich doch öfter im Backfield wieder (konnte aber durchaus auch gegen den Run überzeugen – sehr interessanter Spieler, dürfte Pre-Draft noch einen Rise hinlegen). Terrell warf ungewohnterweise zwei INTs (erst Nummer zwei und drei dieser Saison :eek: ); die Broncos konnten sich aber wie gewohnt auf WR Corey Davis verlassen, der mit mehreren Big Plays (u.a. einem 70 Yard TD) letztlich den Unterschied ausmachte. Auch in diesem Spiel zeigte Davis wieder alles, was ihn IMO als künftigen 1st round pick qualifiziert: physisch, gute Routen, kein Burner, aber eben sehr stark YAC (der Post zum langen TD war extraklasse), sein Footwork incl. signature spin move mit stiff arm, von dem ich hier ja bereits öfter schwärmte.

    Was letztlich zur Sensation gefehlt hat, war konstante Production der Bobcats-O. Ich schrieb vor ein paar Wochen ja, dass mir die Gründe für den dauerhaften QB-Wechsel von Sr. Greg Windham auf Fr. Quinton Maxwell nach der Verletzung von Windham nicht so ganz klar waren. Nach wenigen schlechten Drives von Maxwell reagierte HC Frank Solich denn auch und brachte Windham, der der Offense schnell einen Spark verlieh. Das größere Problem war jedoch, dass das Laufspiel überhaupt nicht in Gang kam und die beiden RBs Dorian Brown und Maleek Irons keinerlei Lücken vorfanden. Die Broncos-D ist in Anbetracht ihrer Offensive sicherlich unterschätzt, aber so stark hätte ich sie an der LOS wirklich nicht vermutet: Brown und Irons gelang zusammen gerade mal 1 Yard per Carry! In diesem Zusammenhang habe ich allerdings nicht ganz verstanden, warum man Scatback/Slot-WR/do-it-all Papi White nicht öfter als Runner eingesetzt hat (wohlgemerkt kein neuer Trend diese Saison, hat evtl. was mit seiner mid-season Verletzung zu tun?), er hätte die Defense vielleicht ein wenig öffnen können. So musste es Windham halt mit Pässen auf White und die beiden großen WR Sebastian Smith (der nicht ganz an seine starke Saison anknüpfen konnte) und Jordan Reid richten, was letztlich zu wenig und zu berechenbar war - und den Bobcats auch einen Nachteil in Sachen Ballbesitz einhandelte. Dies machte sich spätestens beim langen FG-Drive zum 29-23 bemerkbar, als die Ohio-D merklich müde wirkte (aber dennoch den TD verhinderte, kein Vorwurf an dieser Stelle).

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    Noch ein paar abschließende Worte zu den Bulls: Auch das letzte Saisonspiel ging deutlich verloren, so dass man mit einer indiskutablen 2-10 Saison endet. Doch nicht nur die Bilanz ist erschreckend: Bis auf die erbärmliche Niederlage gegen FCS-Albany hatte man letztlich in eigentlich allen anderen Losses nicht den Hauch einer Chance – und selbst der Sieg gegen Army war letztlich mehr als glücklich. Wie schon in der zweiten Saisonhälfte 2015 wirkte das Team platt, leer, ohne Motivation und Intensität – und das oftmals bereits direkt mit Spielbeginn.
    HC Lance Leipold ist deutlich unter Druck, aber aufgrund seines Buyouts momentan von einem so kleinen und tendenziell finanzschwachen Programm wie den Bulls nicht zu entlassen. Dies kann sogar noch für 2018 gelten.
    Als kleine positive Side Note der Niederlage gegen BGSU bleibt immerhin festzuhalten, dass der sträflich vernachlässigte RB Jordan Johnson noch die 1000 Yard-Marke knackte. Johnson, CB Boise Ross und TE Mason Schreck haben IMO einen Shot auf die Pros (evtl. natürlich auch noch jemand, der überraschend beim Pro Day groß auftrumpft wie bspw. vor zwei Jahren Kristjan Sokoli). Ob einer dieser Spieler gedraftet wird, hängt sicherlich auch von den kommenden Wochen ab.

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    Mittlerweile wurden auch die MAC-Awards vergeben und die All-MAC-Teams benannt: Von den Bulls schafften es TE Schreck und der Top JUCO-Transfer MLB Khalil Hodge ins 2nd team sowie RB Johnson und ein wenig überraschend C James O’Hagan ins 3rd team.
    Die Awards wurden wenig überraschend fast ausschließlich von Broncos abgegriffen: Der Vern Smith Leadership Award (quasi der MVP der MAC) ging an Zach Terrell, Corey Davis wurde dafür mit dem Offensive MVP getröstet. ST Player of the Year ging an CB/RS Darius Phillips und Coach of the Year an PJ Fleck, dessen Verbleib für mindestens ein weiteres Jahr so gut wie feststeht.
    Finalgegner Ohio stellt mit DE Tarell Basham den Defensive MVP und mit S Javon Hagan den Freshman of the Year.
    Die kompletten Listen: http://klick

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    Und zum Abschluss noch die Bowl-Matchups der MAC:

    Heute trifft Toledo (9-3) in einem spannenden Duell auf den Sun Belt Co-Winner App State (9-3).

    Am 19.12. spielt Central Michigan (6-6) nach seiner etwas enttäuschenden Saison gegen Tulsa (9-3).

    Am 23.12. kommt es auf den Bahamas zum Duell des Überraschungsteams Eastern Michigan (7-5, mit seiner zweiten Bowlteilnahme überhaupt) mit dem ja erst kürzlich in die FBS aufgestiegene Old Dominion (9-3) – von den Namen her sicherlich nicht übermäßig spektakulär.

    In einem weiteren MAC-Sun Belt-Duell heißt es am selben Tag Ohio (8-5) gegen Troy (9-3).

    Miami/Ohio (6-6) mit seinem 6 game winning streak hat es am 26.12. mit Mississippi State (5-7) zu tun, die trotz negativer Bilanz sicherlich haushoher Favorit sind.

    Natürlich die Krönung des Ganzen: Western Michigan (13-0) trifft im Cotton Bowl als diesjähriger Group-of-Five-Vertreter am 2.1. auf Wisconsin (10-3).

  • Ich denke der Wechsel von PJ Fleck von den Broncos nach Minnesota ist auch einen kurzen Pot hier im MAC-Thread wert :) .
    Ich denke die MAC verliert hier einen der top jungen Coaches und vor allem Recruiter im College-Football. Was der teilweise für Classes an Land gezogen hat war schon sehr stark.
    Für WMU ist das Ganze schon krass, weil der Wechsel erstens doch recht spät vonstatten ging, und zweitens weil denen grad massiv die '17er Recruiting-Class abhanden kommt. Bis jetzt sind bereits 8 Spieler (meist 3-Stars) Fleck nach Minnesota gefolgt.
    Bin mal gespannt wer hier neuer Coach wird, und wie sich die Broncos die nächsten Jahre so machen (waren ja irgendwie dabei so etwas wie das Aushängeschild der MAC zu werden).

  • Absolute Zustimmung. Hatte es ja Mitte der Saison befürchtet, dass er es nicht mehr so lange macht in der MAC - ist halt der Durchlauferhitzer für viele große Coaches, aber das allein ist auch schon etwas wert.
    Für die Broncos ists natürlich bitter, aber das Problem mit dem Aushängeschild sehe ich nicht so kritisch, da das in der MAC doch relativ schnell wechselt. Wie WMU zeigte, kann es schnell von 1-11 zu 13-1 gehen. Vorher war NIU das Aushängeschild, davor CMU, davor Marshall. Die stetigen Big Programs gibts halt in diesem Sinne nicht so wie in vielen P5-Conferences, das macht die Conference eben auch ungemein spannend...

  • angeblich ist Alabama OL Coach Mario Cristobal ein heißer Anwärter in Kalamazoo

    Wie immer in diesen Situationen geistern da die diversesten "heißen" Kandidaten durch die Medien. Tyrone Wheatley (Michigan TE-Coach) lese ich sehr oft, aber auch Namen wien Tim Lester, Mike Houston (JMU HC) oder gar Les Miles. Mal abwarten, sollte sich wohl ihn den nächsten Tagen klären.

  • Ex Broncos Quarterback Tim Lester ist neuer Headcoach.
    Seine Vita als Coach zeigt bisher lediglich eine größere Station: Syracuse 2013-2015. Als Headcoach war er fünf Jahre bei Elmhurst in der Division III.