NFL-Talk Mockdraft 2017 - Diskussion

  • Nachdem der Footballtag besser kaum hätte beginnen können (Bookie Bradley-Hiles, mein kleiner Mancrush der 2018er Class, hat sich für Nebraska entschieden :heart::rockon::heart: ), versuch ich mich mal wieder an einem Pick-Recap:

    Josh Dobbs: Ein Spieler, den ich ein wenig in mein Herz geschlossen habe. Vier Jahre Startererfahrung in der SEC (wenngleich die ersten beiden Jahre part-time). Extrem intelligenter Typ (Aerospace Engineering-Absolvent), dazu äußerst sympathisch. Fast ein bisschen nerdig, sowas kennt man ja in NFL-Kreisen weniger ;) Off-the-field und Intangibles im Bereich „Besser gehts nicht“. Auf dem Feld leider sehr inkonstant. Hat einen starken Arm und einen der besten Deep Balls der Class, droppt ihn öfter traumwandlerisch sicher ins Basket des WR in stride. Ein sehr guter Athlet mit zufriedenstellender Pocket Awareness (bzw. zumindest der Möglichkeit, sich aus Pressure zu befreien). Guter Runner, hat die Augen beim Scramblen zunächst downfield. Leider im Kurz- und Medium-Bereich doch manchmal ziemliche Accuracy-Probleme. Zudem keine besonders guten Touch-Pässe, immer ein wenig zu viel Druck drauf. Footwork braucht massive Verbesserungen für die Pros. Happy feet, backfoot throws, kein guter step into the throw, alles dabei.
    Habe keinen QB dieses Jahr verfolgt, der so sehr on and off war. Wenn er in der „Zone“ ist, dann krachts richtig. Das Bowlgame war die beste QB-Leistung, die ich gegen Nebraskas unterschätzte Secondary in 2016 gesehen habe.
    Betrachte sein Ceiling als sehr hoch (bei aber vergleichsweise geringen low floor aufgrund der fehlenden Genauigkeit). Nicht nur aufgrund der Intangibles, sondern auch deswegen, weil er im Grunde genommen im Gegensatz zu allen anderen QB-Prospects sich nur die Hälfte der Collegezeit mit Football beschäftigt hat. Nach einem seiner schlechteren Spiele (weiß nicht mehr, South Carolina?) entschuldigte er sich und gab zu, dass er die Woche zuvor sehr bei einer Projektarbeit eingebunden war und sich deswegen nicht so vorbereiten konnte, wie es nötig gewesen wäre. Das mag für einige Scouts ein rotes Tuch darstellen, ich finde es wahnsinnig ehrlich und sehr erwachsen. Wie sieht es aus, wenn er sich nur noch um Football kümmern kann? Könnte mir daher in dieser auch in der Tiefe sehr mauen QB-Class gut vorstellen, dass er eine Ecke früher geht als hier und Heeath einen schönen Valuepick abgeliefert hat. Außerdem könnte ich dann der Scheuche und einigen anderen ne lange Nase zeigen...
    Hier für Interessierte noch ein paar genauere Infos zu Dobbs, seinem Studium und den damit verbundenen Einschränkungen, wenngleich der Artikel schon etwas älter ist: Klick

    Lorenzo Jerome: Das wenige, was ich gesehen habe, gefällt mir, seine Testergebnisse lassen aber große Fragezeichen zurück. Play speed wirkt besser, aber das größere Problem dürfte die Beweglichkeit sein. Gute Ball Skills, gute Instinkte, aber v.a. schnell downhill im Run Support. Football IQ scheint sehr hoch zu sein, inwiefern seine Athletik ein zu großes Hindernis ist, wird sich zeigen. Wie setzt man ihn am besten ein? Als Cover-2 Safety? Für die Box ist er vielleicht zu klein, für einen single high fehlts an Range. Interessanter Typ Prospect, bei dem ich nur nicht so recht weiß, wohin er am besten passt.

    Michael Roberts: Noch ein netter Heeeath-Pick. Quatschi kann da sicher mehr zu beitragen, aber als late rounder gefällt mir Roberts durchaus. Mammut-TE mit riesigen Händen. TD-Maschine – nicht nur nahe der Goal Line, sondern insbesondere in der Red Zone, viele erfolgreiche Seam (und anderen Vertical) Routes. Stetige Gefahr über die Mitte. Wenn er in Gang kommt, ist er schwer aufzuhalten. Großer Catch Radius, sichere Hände. Route Running sieht nicht so flüssig aus (zumindest von dem, was ich gesehen habe), aber die Physis macht halt einiges wett. Blocking ist für einen 270-Pfunder noch ausbaufähig, aber die körperlichen Voraussetzungen dafür sind ohne Zweifel da. Irgendwo habe ich den Vergleich zu Damon Jones gelesen, den ich sehr passend fand (falls sich noch jemand an den Jags-TE erinnern kann). Könnte mir vorstellen, dass Roberts die Basis für eine ähnliche Karriere besitzt (low volume, aber viele big plays).

    Stevie Tu’ikolovatu: Wie schon geschrieben, wäre ein deutlich höherer Pick, wenn er nicht schon 25 Jahre alt wäre und ein wenig mehr Länge mitbringen würde. Letzteres hat aber auch so seine Vorteile: Stevie T ist low und spielt low, daher aufgrund seiner Statur kaum zu bewegen, auch von Double Teams. Erstaunlich guter get-off für seine Size, sehr guter Punch. Ein klassischer space eater NT, der wenig in Sachen Passrush mitbringt, aber ab und an doch auch überraschend „nifty“ ist. Tackling ist okay. Für einen late-rounder ein vergleichsweise sicherer Pick. Gefällt mir.

    Matt Dayes: Unterschätzter Runner, den ich aufgrund seines Profils v.a. als Fit für ein one-cut zone scheme sehe. Schon früh in der Saison las ich von mehreren Scouts, dass er als einer der besten Senior RBs der Power-5 angesehen wird (was auch ein wenig über die Senior Class aussagt). Kein sehr spektakulärer RB: Klein und kompakt, kein Blazer, wenig spektakuläre Moves, insgesamt nicht der größte Athlet. Aber hat ein sehr gutes Gefühl für sich entwickelnde Plays, insb. bei Zone Richtung Perimeter. Liest die Blocks seiner OL und auch die Defense IMO sehr gut (zumindest sieht es so aus), hat dabei die richtige Mischung aus Pressing the Line, Patience und Decisiveness. Cut and go Typ. Gute Vision. Kein schwächlicher RB, aber zu wenig Pile Mover und zu selten gebrochene Tackles. Könnte mir ihn in einem ZBS-Team als wertvollen Backup vorstellen.

    Avery Moss: What could have been, wenn er mal seine Hose angelassen hätte. Ganz starke Redshirt Freshman Season bei den Huskers, endlich der langersehnte Passrusher neben Randy Gregory, der aber auch stark genug gegen den Run ist (und v.a. eine Menge Upside in dieser Hinsicht mitbrachte). Moss‘ athletischer Pick 6 gegen Northwestern machte die Aufholjagd und die spätere Hail Mary erst möglich. Und dann holte ihn eine alte Geschichte ein, bei der bis heute nicht ganz klar ist, ob es sich dabei um ein Missverständnis handelte bzw. ob die Uni das eventuell falsch kommuniziert hat. Moss hat (schon vor seiner Freshman-Season) vor einer Studentin in einem der Lebensmittelshops blankgezogen. Deswegen war ihm bis auf Weiteres untersagt worden, die Studentenwohnheime zu betreten. Auf Studium und Footballstipendium hatte dies aber keine Auswirkungen. Nach seiner rFr. Season nahm er wohl an, dass dieser Bann vorbei sei und bewegte sich wieder entsprechend auf dem Campus. Dem war aber nicht so, weswegen er die 2014er Saison gesperrt wurde. Danach wechselte er zu Youngstown State, bei dem er „zufälligerweise“ auf den alten HC Bo Pelini traf. Dort formte er mit Derek Rivers ein exzellentes Passrush-Duo, das sicherlich einer der Gründe für den sensationellen Run der Penguins ins FCS-Finale war. Ist nicht ganz der Athlet wie Rivers, aber dennoch keinesfalls zu unterschätzen. Passabler First step, sehr guter Burst, kommt gut around the edge für sein Gewicht. Gute Balance, aber nicht das ganz große Arsenal an Moves. Für über 260 Pfund müsste er ein dominanterer Run Defender sein, da hat er zu oft Probleme mit dem Block Shedding. Upside Pick in der 6th.

    Avery Gennesy: Kann mich hier den Ausführungen von Koblenzer nur anschließen. Habe ihn auch höher gerankt als einige andere Development OLs. Zwei Jahre LT in der SEC. Nicht der Überathlet, aber hat zwei wichtige Traits: Quick feet (s. Koblenzer Post) und einen relativ raumgreifenden Kick Slide. Sehe ihn daher auch eher als RT-Project denn als OG, aber letztlich kann ich sowas nicht wahnsinnig gut beurteilen.

    KD Cannon: Ein Spieler, den ich schon bei mehreren Picks in den Top 3-5 hatte, aber irgendwie hats mich doch immer woanders hingezogen. In seiner Freshman-Season war ich überzeugt, den nächsten Superstar-WR zu sehen. Effortless long speed, spektakuläre Catches downfield mit gutem high point. Aggressiv, wenn der Ball in der Luft ist. In der 2015er Saison nahm er dann aber gegenüber Corey Coleman deutlich eine Nebenrolle ein und plagte sich mit inkonstanter Form herum, insb. fallengelassene Pässe blieben mir im Gedächtnis. Nicht der größte Techniker unter den Ballfängern – und wie üblich bei Baylor WRs ein extrem eingeschränkter Route Tree von maximal 4 richtigen Routen. Diesen lief er aber – etwa im Gegensatz zu Coleman – nicht immer überzeugend. Aber allein der long speed, mit dem er auch noch deep separation kreieren kann, ist hier den Flyer mehr als wert. Wenn man ihn richtig einsetzt, IMO ein Steal in der 6th und für die Panthers ein recht passender Ginn-Ersatz (wenn es so in real kommen sollte).

    Und nun zum letzten Bills-Pick dieser Draft:
    De’Angelo Henderson: Jitterbug. Kein Vid eines late round RBs hat mir mehr Spaß gemacht als Hendersons gegen North Dakota State im FCS-Viertelfinale. Klein und kräftig, extrem low to the ground und mit fantastischer Balance ausgestattet. Einer der wenigen Vergleiche bei NFL.com, dem ich vorbehaltlos zustimmen kann (auch weil ich ihn selbst hatte, bevor ich ihn da las), ist der von Henderson zu Bo Oliver. Wohlgemerkt ist Henderson die athletischere und schnellere Version vom Bodozer. Elite footwork mit einer unglaublich hohen Kadenz, dadurch kann er sehr viele Hits absorbieren. Trotz 5‘7 zunächst mal ein Inside-Runner. Sehr kräftig, kämpft um jeden Zentimeter. Fällt fast immer noch einszwei Yards nach vorne. Und das sieht oft unfassbar spektakulär aus. Absurd schneller Jump Cut mit sofortigem Richtungswechsel north-south. Weicht dadurch Defendern im Backfield immer wieder aus und vermeidet negative Plays. Kein übermäßiger Tänzer. Hinter großen Linern kaum zu erkennen, Defender haben teilweise arge Probleme, ihn auszumachen. Wenn die Lücke da ist, hat er einen Burst, der an eine abgefeuerte Kanonenkugel erinnert. Gefährlich im open field durch eine Vielzahl von Moves. Oft gute Vision, aber es gibt Ausnahmen, in denen er die Cutback Lane zu spät wahrnimmt. Für mich ist Henderson sowohl in ZBS als auch im Gap/Power-Scheme einsetzbar
    Level of competition ist natürlich ein Fragezeichen, aber er hat eben auch gegen ND State (die IMO eine Defense auf dem Level eines leicht unterdurchschnittlichen Power-5 Teams haben) dominiert. Kämpfte in der Saison mit einer Schulterverletzung, die ihn eventuell etwas fallen lassen könnte (Verletzungen werden bei undersized Runnern natürlich besonders intensiv gecheckt). Und er ist eben nicht mehr der jüngste mit 24 Jahren, aber in diesen Regionen sollte man eh nicht zwangsläufig mit langen Karrieren rechnen.
    Zwar sind die Bills zunächst mal gut mit Shady, Gillislee und Williams aufgestellt, aber es gab schon Gerüchte über McCoys Salary (die aber schnell wieder ausgeräumt wurden), zudem ein neues Scheme. Mit dem letzten Pick wollte ich daher hier die Competition noch etwas anheizen. Und den Bills einen tollen Spieler sichern.

  • Mal ne kurze Frage zum Rams Pick Nick deLuca: hat der überhaupt für den '17er Draft declared, oder erst dann für 2018?? :paelzer:

    Korrekt. Hab die Liste noch gar nicht abgearbeitet, daher die Verzögerung. Hat ein medical redshirt bekommen und geht daher erst 2018 in den Draft. @freshprince85: Bitte ändern (aber natürlich keine Spieler nehmen, die in der Zwischenzeit gepickt wurden).

  • Korrekt. Hab die Liste noch gar nicht abgearbeitet, daher die Verzögerung. Hat ein medical redshirt bekommen und geht daher erst 2018 in den Draft. @freshprince85: Bitte ändern (aber natürlich keine Spieler nehmen, die in der Zwischenzeit gepickt wurden).

    ohhhhhhh ... sorry!!!
    mir war danach.

  • Ich bin jetzt die Gallerie nochmal durchgegangen und hege die Vermutung dass "BPA" missverstanden wurde. Das heißt nicht Best Picture available :hinterha::tongue2:

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Jess Dunker ist hier natürlich ein sehr guter Ersatzpick - wenn er denn seine Rübe benutzt. Hatte kurz über ihn bei den Boys nachgedacht, aber IMO ist er da nicht der allerbeste Fit.

    War in einem blöden Spot für die Cowboys. Wollte eigentlich in eine andere Richtung, aber Longhorn hat einige der Spieler, die ich gern gepickt hätte, aufgrund seiner vorherigen (wohlgemerkt guten) Picks ein wenig erschwert. Daher gibts nun erstmal den Ersatz für Lance Dunbar, der Zeke ab und an mal bei 3rd downs ein wenig entlasten soll. Ich bin nicht wirklich von Logan überzeugt, vor allem nicht als Runner. Einige Seiten schreiben ja (wie so oft bei Slashern ohne die ganz großen Moves), dass er aufgrund seiner Vision eher ein Mann fürs ZBS ist, aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde seine Vision - gerade im Vergleich in dieser RB Class - ziemlich mies. Kein Gefühl dafür, wann er den Cut machen soll. Läuft dann gerne mal immer weiter east-west, ohne die Line zu pressen, verliert an Geschwindigkeit und wird ohne größeren Raumgewinn getacklet. Aber so soll er nicht eingesetzt werden. Ich sehe ihn als reinen 3rd down back, dem man den Ball bei Draws, Screens und anderen Pässen gibt und der in Space seinen Speed einsetzt. Hat ja recht gute Hände. Und hinter der Dallas Line sollte er für das eine oder andere Splash Play gut sein. Dennoch nicht so der Pick, der mich vom Hocker reißt.

    Hätte als 3rd down back grundsätzlich lieber Elijah McGuire gehabt, den ich sonst nicht so hoch auf dem Board habe wie einige andere, hierfür eignet er sich IMO allerdings sehr gut. Aber der war ja auch schon weg.

  • Noch kurz zwei Nachträge:

    Der eine zu Ben Gedeon, den ich an dieser Stelle wie gesagt gerne für die Boys gedraftet hätte. Spieler mit seinen Stärken werden ja gerne mal als "What you see is what you get" beschrieben, sprich: Ein Thumper, mehr oder weniger gut gegen den Lauf und bei 3rd downs tunlichst vom Platz zu nehmen. Wenn man seine College-Karriere bei Michigan gesehen hat, passt diese Einschätzungauch. Nun ist es aber so, dass Gedeon gerade in den Quickness-Tests gar nicht so übel abgeschnitten hat. High-effort steht bei ihm sowieso außer Frage. Von daher ist er durchaus auch als Upside-Pick einzuschätzen. Wenn es gelingt, seine unterschätzte Athletik aufs Feld zu bringen (bzw. erst einmal zu diagnostizieren, warum dies bisher nicht in dem Maße gelang), wer weiß? Ist natürlich nicht gesagt, dass das auch gelingt...

    Und noch ein kurzer abschließender Satz zu Donnel Pumphrey:

    Seine Schnelligkeit und Wendigkeit seh ich dabei gar nicht mal so unterdurchschnittlich wie sie der 12er hier erwähnt.

    Wenn man aus "nicht der allerschnellste und allerwendigste" (mein O-Ton) im Handumdrehen ein "unterdurchschnittlich" in diesen Kategorien macht, muss man es aber sehr auf Differenzen anlegen ;)

  • Josh Dobbs: Ein Spieler, den ich ein wenig in mein Herz geschlossen habe. Vier Jahre Startererfahrung in der SEC (wenngleich die ersten beiden Jahre part-time). Extrem intelligenter Typ (Aerospace Engineering-Absolvent), dazu äußerst sympathisch. Fast ein bisschen nerdig, sowas kennt man ja in NFL-Kreisen weniger Off-the-field und Intangibles im Bereich „Besser gehts nicht“. Auf dem Feld leider sehr inkonstant. Hat einen starken Arm und einen der besten Deep Balls der Class, droppt ihn öfter traumwandlerisch sicher ins Basket des WR in stride. Ein sehr guter Athlet mit zufriedenstellender Pocket Awareness (bzw. zumindest der Möglichkeit, sich aus Pressure zu befreien). Guter Runner, hat die Augen beim Scramblen zunächst downfield. Leider im Kurz- und Medium-Bereich doch manchmal ziemliche Accuracy-Probleme. Zudem keine besonders guten Touch-Pässe, immer ein wenig zu viel Druck drauf. Footwork braucht massive Verbesserungen für die Pros. Happy feet, backfoot throws, kein guter step into the throw, alles dabei.
    Habe keinen QB dieses Jahr verfolgt, der so sehr on and off war. Wenn er in der „Zone“ ist, dann krachts richtig. Das Bowlgame war die beste QB-Leistung, die ich gegen Nebraskas unterschätzte Secondary in 2016 gesehen habe.
    Betrachte sein Ceiling als sehr hoch (bei aber vergleichsweise geringen low floor aufgrund der fehlenden Genauigkeit). Nicht nur aufgrund der Intangibles, sondern auch deswegen, weil er im Grunde genommen im Gegensatz zu allen anderen QB-Prospects sich nur die Hälfte der Collegezeit mit Football beschäftigt hat. Nach einem seiner schlechteren Spiele (weiß nicht mehr, South Carolina?) entschuldigte er sich und gab zu, dass er die Woche zuvor sehr bei einer Projektarbeit eingebunden war und sich deswegen nicht so vorbereiten konnte, wie es nötig gewesen wäre. Das mag für einige Scouts ein rotes Tuch darstellen, ich finde es wahnsinnig ehrlich und sehr erwachsen. Wie sieht es aus, wenn er sich nur noch um Football kümmern kann? Könnte mir daher in dieser auch in der Tiefe sehr mauen QB-Class gut vorstellen, dass er eine Ecke früher geht als hier und Heeath einen schönen Valuepick abgeliefert hat. Außerdem könnte ich dann der Scheuche und einigen anderen ne lange Nase zeigen...
    Hier für Interessierte noch ein paar genauere Infos zu Dobbs, seinem Studium und den damit verbundenen Einschränkungen, wenngleich der Artikel schon etwas älter ist: Klick

    Ich denke auch, dass er früher gehen wird, wie eigentlich fast alle QBs auf dem Board. Die Steelers werden mMn ziemlich sicher einen QB picken, aber ich bezweifle, dass man bereit ist, für die QBs der ersten zwei Tiers den entsprechenden Preis zu bezahlen. Eher einer wie Dobbs in Runde 4 oder 5, der dann erstmal ein reines Redshirt-Jahr in der NFL bekomm, um sich an Tempo und Co. zu gewöhnen. Schwächen haben die QBs ja alle, egal, wo man pickt, aber ihm wird ja ein recht starkes Potenzial bescheinigt und ich kann mir gut vorstellen, dass seine Leistung steigt, wenn Football sein Vollzeit-Job wird. Das er dazu noch keinerlei Charakterschwächen mitzubringen scheint, ist ein weiterer Pluspunkt, da hat man sich in den letzten Jahren doch etwas häufig die Finger verbrannt.

    Was Roberts angeht, verstehe ich nicht, wie viele Mocker den Cardinals einen TE in Runde 1 geben (lese immer wieder Njoku). Man spielt in Arizona fast ausschließlich 11-Personnel und bezahlt Gresham bis März 2021 7 Millionen/Jahr, nur um einen TE in der ersten Runde zu holen? Für mich nicht sehr logisch. Aber für die Tiefe ist ein weiterer TE auf jeden Fall nötig und ich bin recht froh, Roberts an der Stelle noch bekommen zu haben. Was ich gesehen habe, reicht für einen späten 5th round flyer auf jeden Fall. Blocking noch ausbaufähig, aber er scheint zumindest Bock drauf zu haben, was ja schon die halbe Miete ist. Dazu halt noch der vom 12er schon benannte Catch-Radius und schon hat man ein Prospect, mit dem man auf der Position in den späten Runden wenig falsch machen kann.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Na endlich, da geht Clement. Ich bin zugegebenermaßen nicht sein größter Fan und ich sehe auch dass Wisconsin RBs systembedingt im College immer besser aussehen als sie es dann in den Pros sind, aber dass 23 RBs vor ihm gepickt werden, das hätte ich so auch nicht erwartet. Wenn es am 29.4. doch so kommt, gibt es einen 5er für's Board

    Vamos, vamos Chilenos
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  • Mich würde es ehrlich gesagt nicht einmal besonders stark wundern, wenn Clement undraftet geht (das gilt aber auch für andere Late Round RBs). Relativ eindimensionaler Runner, der meistens, aber nicht nicht immer gut hinter seinen Pads rennt, zwar einen ordentlichen Cut einstreuen kann, aber nach der LOS nicht übermäßig viel selbst kreiert. Inkonstant beim Beenden der Runs, wenngleich er meistens physisch genug ist. Testete nicht übermäßig athletisch (was jetzt keine ganz große Überraschung war). Wenn man dann noch die Verletzungsprobleme und die doch schon länger existierenden Gerüchte dazunimmt, dass Clement kein ganz einfacher Typ sein soll, könnte das schon den Ausschlag geben.

    Allerdings reicht ja auch ein einziges Team, das ihn als mid-rounder einschätzt. Von daher (wie immer) mal abwarten. Mit 23 RBs bist du wahrscheinlich aber auf der sicheren Seite :)

  • Ich bin jetzt die Gallerie nochmal durchgegangen und hege die Vermutung dass "BPA" missverstanden wurde. Das heißt nicht Best Picture available :hinterha::tongue2:

    Da hat der Surger allerdings gerade auch jeglichen Wettbewerb für sich entschieden. :D

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Da hat der Surger allerdings gerade auch jeglichen Wettbewerb für sich entschieden. :D


    Tatsache, nicht nur beim Valuehuren ist der Surger ganz weit vorne :jeck: Wobei Ryan Switzer und Nico Siragusa auch große Klasse sind :mrgreen:

    Vamos, vamos Chilenos
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  • Dass der Franko-Kanadier zu den Chiefs muss war ja wohl klar, und wenn's nur deshalb ist, damit Dr. Duvernay-Tardif jemanden zum Quatschen hat :mrgreen:

    mehr zu den picks von Runde 6 dann morgen, heute kann ich keinen Monolog mehr... :gaehn

    There ain't no devil, there's just God when he's drunk

  • Noch ein paar Anmerkungen zu den beiden Skins-Picks in der 6.Runde:

    David Jones, FS: Ich wollte trotz des Zugangs von D.J. Swearinger unsere Safety-Abteilung in Sachen Depth mit einem aus meiner Sicht sehr hoffnungsvollen Talent verstärken und zudem verjüngen. Da bestehen mir verletzungstechnisch zuviel Unsicherheiten bezüglich der älteren Semester DeAngelo Hall und Will Blackmon und ob der (teilweise) umgeschulte Su´a Cravens auf der (Strong) Safety-Position einschlagen wird, wissen wir auch noch nicht. Bedarf besteht aktuell aber eher auf der Free Safety-Position. Hier würde ich allerdings gerne auch mehr Einsätze von Deshazor Everett sehen, dem traue ich noch einiges zu. Zurück aber zu David Jones, der hat sich zugegebener Maßen bereits zweimal den Unterarm gebrochen und dadurch in der vergangenen Saison nur 6 Spiele absolviert. Was ich aber in den verfügbaren Videos von ihm gesehen habe, hat mich veranlasst, ihn bereits an #201 zu picken, da mir die Alternativen etwas ausgingen. Von den noch verbliebenen FS gefiel er mir von seiner Spielweise her schlicht mit am besten. Ausschlaggebend für seine Wahl war aber sein sehr guter Auftritt beim Pro Day der Spiders. Er ist ein großer (6-3), sehr schneller (4.43) und vielseitig einsetzbarer Ball-Hawk, der hoffentlich nach seiner im Januar überstandenen Verletzung die davor gezeigten Leistungen bestätigen wird.

    Ejuan Price, DE/OLB: Ja, ich weiß, der ist eigentlich mit seinen 5.11 zu klein für die NFL, hat schon einige Verletzungen gehabt und ist bereits 24 Jahre alt. Mir aber egal. Ihn nach seiner starken Saison bei den Pitt Panthers in der 6.Runde bekommen zu können, ist mir das Risiko wert gewesen. Er ist ein bulliger, explosiver Pass Rusher, der sehr an Elvis Dumervil erinnert (auch gleiche Größe). Da DE Trent Murphy die ersten 4 Spiele der kommenden Saison gesperrt ist, OLB Junior Gallette möglicherweise noch gecuttet wird, Preston Smith letzte Saison wenig konstant spielte und der Pass Rush insgesamt krankte, könnte Price eine willkommene Ergänzung oder gar Verstärkung sein. Damit der zweite Pitt Panther an Bord. Wenn er einschlägt, wäre dieser Pick in der 6. Runde eine feine Sache gewesen. Es gab freilich auch noch eine Alternative, die mir die Entscheidung sehr schwer gemacht hat. Dazu vielleicht später mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Riggins44 (16. April 2017 um 00:41)

  • Ejuan Price, DE/OLB: Ja, ich weiß, der ist eigentlich mit seinen 5.11 zu klein für die NFL, hat schon einige Verletzungen gehabt und ist bereits 24 Jahre alt. Mir aber egal. Ihn nach seiner starken Saison bei den Pitt Panthers in der 6.Runde bekommen zu können, ist mir das Risiko wert gewesen. Er ist ein bulliger, explosiver Pass Rusher, der sehr an Elvis Dumervil erinnert (auch gleiche Größe). Da DE Trent Murphy die ersten 4 Spiele der kommenden Saison gesperrt ist, OLB Junior Gallette möglicherweise noch gecuttet wird, Preston Smith letzte Saison wenig konstant spielte und der Pass Rush insgesamt krankte, könnte Price eine willkommene Ergänzung oder gar Verstärkung sein. Damit der zweite Pitt Panther an Bord. Wenn er einschlägt, wäre dieser Pick in der 6. Runde eine feine Sache gewesen. Es gab freilich auch noch eine Alternative, die mir die Entscheidung sehr schwer gemacht hat. Dazu vielleicht später mehr.

    Ich würde mich persönlich sehr für ihn freuen, aber ich befürchte, dass er den Weg als UDFA gehen muss. Production im College war natürlich klasse, aber die kleine Statur, die Verletzungsgeschichte und schlussendlich die miserable Combine dürften ihn möglicherweise komplett aus der Draft geworfen haben.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • So, die Chargers sind durch mit ihren Picks.

    Auf dem Weg von mir schonmal ein großes Dankeschön an die Draftleitung und die Mitmocker.

    Ich hatte den Eindruck, dass das in diesem Jahr, insbesondere in den Late Rounds sehr zügig voran ging und ich denke die Tatsache, dass wir jetzt schon bei Pick 226 spricht für sich. Ein Resmüee kommt dann ggf. nochmal nach dem Draft.

    Go SAN DIEGO Chargers GO!
    Go Cal!

  • Ich will wirklich unbedingt so viele MAC-Spieler picken. Vielleicht habe ich da doch den Bias, den Jo mir immer vorwarf? ;) Aber wenn keiner zugreift...

    Zu Adams und anderen morgen mehr Worte. Heute fühle ich mich dazu nicht mehr in der Lage :drinkers:

  • Ejuan Price, DE/OLB: ...Es gab freilich auch noch eine Alternative, die mir die Entscheidung sehr schwer gemacht hat. Dazu vielleicht später mehr.

    Ich will wirklich unbedingt so viele MAC-Spieler picken. Vielleicht habe ich da doch den Bias, den Jo mir immer vorwarf? ;) Aber wenn keiner zugreift...

    Zu Adams und anderen morgen mehr Worte. Heute fühle ich mich dazu nicht mehr in der Lage

    Keion Adams war die besagte Alternative, ein sehr interessanter Spieler. Price hatte ich aber irgendwie gerade auch wegen seiner vermeintlichen Handicaps und seiner starken Production in einer stärkeren Conference noch mehr ins Herz geschlossen ;) . Hätte Adams mit dem noch ausstehenden letzten Pick der Skins aber auf alle Fälle genommen, wenn er noch durchgerutscht wäre. Hat nicht sollen sein.

    Mit dem vorletzten Pick hatte ich mich dafür entschieden, die vakante Position des Center-Backups neu zu besetzen. Kyle Fuller schien mir dafür der geeignete Spieler zu sein. Was ich auf Tape gesehen habe, deutet auf einen soliden, erfahrenen Center hin, der die geeignete Physis mitbringt, aber noch stark an sich arbeiten muss. Für einen potentiellen Backup hat mir das Gesehene aber ausgereicht, um ihn an Bord zu nehmen.

  • Krishawn Hogan ist ziemlich sicher der erste Spieler hier in meiner persönlichen Mockdraft-Historie von dem ich praktisch keinen Snap gesehen hab (und ich hatte es wirklich versucht - es findet sich seeeehr wenig) und bei dem ich dann doch zugeschlagen habe. War hier eher auf der Suche nach einem Posession-Type-WR, und da war schon recht viel abgegrast. Athletisches Profil stimmt, Production ebenfalls (hat soweit man liest dominiert). Große Frage ist natürlich hier immer Competition-Niveau, das natürlich bei Marian nicht allzu hoch war; wie und ob er den Übergang zu den Pros schafft, null Ahnung. Das ist hier wirklich ein Pick mehr als nur ins Blaue.
    Noch ne Fun Stat am Rande zu Hogan: Hatte '15/16 39 Rushing Attempts für 15 TDs und '16/17 23 Attempts für 10 TDs. Goal-Line Back!! :rockon:

  • Muss ich da etwa doch noch in die ganz tiefe Sleeperkiste greifen? ;)


    EDIT: Gesagt, getan (nach kurzer Rücksprache). Ein Husker musste nun wirklich mal von Board. Und auch wenn Westerkamp auf keiner einzigen Seite als potenzieller Draftpick gehandelt wird, traue ich ihm eine NFL-Karriere durchaus zu. Hier sind wir ja eh im erweiterten UDFA-Bereich, da ist eh alles erlaubt :mrgreen:

  • Muss ich da etwa doch noch in die ganz tiefe Sleeperkiste greifen? ;)


    EDIT: Gesagt, getan (nach kurzer Rücksprache). Ein Husker musste nun wirklich mal von Board. Und auch wenn Westerkamp auf keiner einzigen Seite als potenzieller Draftpick gehandelt wird, traue ich ihm eine NFL-Karriere durchaus zu. Hier sind wir ja eh im erweiterten UDFA-Bereich, da ist eh alles erlaubt :mrgreen:

    Tut mir leid, ich hatte irgendwie noch im Kopf, dass die Fristen von 20-8 Uhr ausgesetzt sind und heute entsprechend kein Board vorbereitet. Bin auch gerade erst wieder nach Hause gekommen und hätte erstmal sondieren müssen, was heute so weg ging.
    Die Strafe folgte ja auf dem Fuß, das wird mir nie wieder passieren. :heul

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Ifeadi Odenigbo habe ich wohl übersehen. Einen Boyli-1st-Rd-Profiler ernetet man doch gerne in Runde 7, auch wenn man sich mit ihm sehr wenig beschäftigt hat.
    Mit Wilson habe ich im Übrigen auch mein Board verlassen und suchte den einen Spieler, der im reelen Draft hoffentlich höher gepickt.
    -Ja, Positionhure, schuldig im Sinne der Anklage.

  • Ein kurzes Recap:

    Damarius Travis: Interessanter Pick der Pats! Der vorerst letzte Teil der starken Gophers Secondary. Travis mangelt es etwas an Speed und Quickness für eine Centerfielder-Position, aber ist ein interessantes Project für einen Box-Safety in der 7th (obwohl er Erfahrungen auf verschiedenen DB-Positionen sammeln konnte). Ist ein sehr guter Downhill-Safety. Hat ab und an noch einen Killshot Tackle drin, aber grundsätzlich sehr saubere Wrap-Up Armarbeit. Ball Skills sind solider als bei einigen anderen SS-Kandidaten. Wird sicherlich zunächst in den STs aushelfen, wo er im Gegensatz zu anderen CFB-Startern bereits einige Erfahrung vorzuweisen hat. Unterschätzter Safety, der wirklich ein Kandidat für BB und die Pats sein könnte.

    Noah Brown: Da hat Buffalo aber mal so richtig die VH rausgeholt :mrgreen: Bei Brown ist vieles doch sehr stark im Projection-Bereich angesiedelt, aber eine große Menge Scouts sehen eine gute Übertragbarkeit seines Spiels zu den Pros als physischer Possession WR. Extrem unerfahren (musste 2015 verletzungsbedingt komplett passen), war für viele (inkl. mir) doch eine größere Überraschung, dass er declart hat. Physisch am catch-point, schwer zu verteidigen im short & medium Bereich, aber hat mir (noch) nicht genügend Separation und zeigte zu wenig nach dem Catch. Aber mit letztlich einem Jahr Erfahrung als College WR ist da sicherlich noch einiges zu schleifen.

    Ifeadi Odenigbo: Earl scheint langsam Gefallen an Northwestern-Spielern gefunden zu haben, dabei war das bisher doch eher mein Metier ;) Memo an mich: Falls Godwin Igwebuike seine 2016er Saison wiederholt und bei meinem Team ein Need besteht, sollte ich tendenziell früher zuschlagen…
    Odenigbo beobachte ich schon eine Weile (hab glaub ich auch hier irgendwann mal Zeilen über ihn geschrieben): Hat einen eigentlich physischen Körperbau, aber ist dennoch nie so richtig über einen Passrush Specialist hinausgekommen. Im Gegensatz zu den üblichen late round Passrush Specialist allerdings nicht unbedingt nur der undersized Speedster around the edge (obwohl er das durchaus kann, wenngleich er nicht die ganz enge Bend-Linie kriegt – Stiffness?), sondern kann Liner auch innen schlagen, wenn sie zu weit aufmachen. Sehr gefährlich bei Stunts, überpowert dabei schlicht schlecht stehende Liner oder Passblocking Backs. Handeinsatz überraschend effektiv, gerade bei Inside Countern. Unterschätzter Bullrush.
    Gegen den Run dagegen erschreckend schwach, wie auch seine Tacklezahlen andeuten. Müsste eigentlich die Kraft haben, die er im Passrush immer wieder aufblitzen lässt (und die auch durch die Bench Reps bestätigt werden), aber kaum geeignet als Edge Setter. Findet den Ball bzw. den Runner schlecht. Lässt sich oft zu einfach aus der Lane schieben.
    Tauchte in Spielen immer wieder ab (bzw. gar nicht erst auf), bis zu eben dem einen Sack/Big Play. Monsterspiel gegen Iowa mit 4 Sacks, aber auch einige Spiele, in denen man ihn kaum wahrnahm. Wieviel wird die durchaus ansehnliche Sackzahl in der NFL wert sein? Odenigbo hat nicht den allerbesten Antritt, wird die Edge in der NFL nicht so leicht bekommen, aber hat durchaus Alternativen im Arsenal (wenngleich diese definitiv Feinschliff benötigen, aber hey, wir sind hier in der 7th). Kann er ein zumindest leicht unterdurchschnittlicher Run Stopper werden? Die Antwort auf diese Frage wird wohl maßgeblich seinen NFL-Erfolg bestimmen…

    Keion Adams: Ein aus meiner Sicht hochspannender Prospect, den ich bei der realen Draft ein wenig früher erwarte (halte 5th für nicht ausgeschlossen). Adams war bei Western Michigan ein undersized passrush terror: Fantastischer Burst, shoulder dip in den Liner ist seine größte Stärke IMO, kleiner Radius zum QB, Boom. Gerade Mauler auf OT hatten wahnsinnige Probleme, ihn vor die Arme zu bekommen und zu stellen. Toller Spin Move als Counter, versteht die Leverage des OT. Top closing speed, wenn auch nur in entfernter Nähe des Ballcarriers, aber auch guter Effort beim Backside Pursuit, aber auch wenn er selbst den (ersten) Tackle verpasst hat (was ihm leider ab und an passiert).
    Adams ist ein besserer Run Defender, als man vermutet, löst sich immer mal wieder von Blocks und kann den Tackle auch inside/in traffic machen (hier sollte er aber auf die Spins verzichten, damit schieben ihn NFL-OL bis in die Endzone). Ein Edge Setter ist er aber definitiv nicht, da mangelt es ihm an Kraft und Technik am point-of-attack. Überhaupt ist er deutlich undersized: Zwar kam er Pre Draft mit überraschenden 247 Pfund an, aber ehrlich gesagt glaube ich, dass er eher im unteren 230er Bereich in der Saison unterwegs war. Die zusätzlichen Pfunde sind sinnvoll, keine Frage, aber wie weit beeinflussen sie ihn in seiner Explosivität nach dem Snap?
    Vor dem Bowlgame gegen Wisconsin hatte ich Adams vs. Ryan Ramczyk als eines der Schlüsselduelle ausgemacht (Klick). Adams machte kein komplett schlechtes Spiel, aber in einer derart physischen Schlacht merkte man doch seine Limitationen. Ramczyk dominierte insb. mit seinen Edge- und Seal-Blocks, gegen die Adams kein Mittel fand. Ich glaube, dass diese Probleme weniger gehäuft auftreten würden, wenn er als Off-Ball LB eingesetzt werden würde – durchaus auch in einer 4-3. Könnte so ein bisschen die Rolle einnehmen, die Kyle Wilber zugedacht war (der ja auch zeitweilig ein undersized DE bei Wake Forest war). Natürlich hat er eine steile Lernkurve vor sich, was Coverage etc. angeht, aber das geht anderen, höher eingeschätzten Tweenern wie Tyus Bowser ja ähnlich.

    Jordan Westerkamp: Will hier jetzt noch gar nicht so viel schreiben, das wird nach der Draft nachgeholt. Westerkamp ist der (laut CBS-Liste) bisher größte Reach der Mock, ich bin aber fest davon überzeugt, dass er ohne die Meniskusverletzung in real gedraftet werden würde. Slot WR Prospect mit einer gehörigen Portion Toughness und Nastiness. Extrem gute Hände, immer wieder Highlight Catches, aber benutzt oft zusätzlich seinen Körper – hätte er aber gar nicht nötig. Seine Routes werden auf einigen Seiten bemängelt, das sehe ich weniger, u.a. deswegen, weil er seine Cuts wahnsinnig gut vorbereitet und eine enorme Quickness aus den Breaks hat. Besser bei contested catches, als man vermuten würde. Nicht der größte Catchradius. Definitiv kein Burner, aber unterschätzt nach dem Catch. Müsste eigentlich schnell als UDFA unterkommen. Hat auch bei den Huskers im Slot gespielt und diversen hochgehandelten DBs durchaus Probleme bereitet – trotz so einer Schrotflinte wie Tommy Armstrong auf QB.