Arm und reich

  • Darum geht es ja nicht. Nenn mich Sozialist aber ich habe bis heute nicht verstanden warum ein Herr Zetsche 16 Mio im Jahr verdienen muss. Oder warum Familie Quandt sich in jeder Generation 30 Milliarden vererben muss. Das ist für mich außerhalb jeder Relation.

    Logisch, der Staat spart immer nur dann wenns gar nicht mehr anders geht. Es gibt ja immer genug zu verteilen. Das ist nämlich eher das problem. Kommt das was verteilt wird, an den richtigen Stellen an


    Der muß die 16 Mio nicht verdienen, aber er hat sich mit seinem Arbeitgeber auf diesen Vertrag geeinigt. Im Gegensatz zu einem Thomas Müller der das gleiche verdient, sorgt Zetsche wenigstens dafür das sein Arbeitgeber Milliardengewinne macht :hinterha:

    Die 30 Milliarden die vererbt werden sind zum größten Teil Firmenwerte, soll dann beim Tod des Eigentümers die Firma an den Staat fallen? :paelzer:

  • Es wird dafür aber niemals eine objektive Grenze geben, ab wann man als "reich" gilt. Das Paar mit 80.000 brutto würde ich zB noch nicht mal ansatzweise als reich bezeichnen. Das sind gerade mal 2 Ing.-Uni-Abgänger! Also Berufsanfänger, die sicher noch nicht mal ansatzweise etwas Kapital aufgebaut haben.

    Und trotzdem haben sie das sechsfache Jahreseinkommen eines Leiharbeiters auf Mindestlohnbasis.

    Ich finde es aber auch nicht so entscheidend, dass man genau definiert, ab wann jemand reich ist, weil reich eh nicht gleich reich ist. Es gibt auch keinen Grund, warum man jemanden mit 80k brutto zusätzlich belasten muss. Der zahlt den selben Steuersatz wie jemand mit 200k. Ab 250k wird es dann ja mehr, Aber da zahlt dann der mit 300 Millionen auch keinen höheren Steuersatz als der mit 300k. Wenn ich allerdings 30k verdiene, schlägt sich eine Erhöhung meines EInkommens sofort in einem höheren Steuersatz nieder.

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  • Der muß die 16 Mio nicht verdienen, aber er hat sich mit seinem Arbeitgeber auf diesen Vertrag geeinigt. Im Gegensatz zu einem Thomas Müller der das gleiche verdient, sorgt Zetsche wenigstens dafür das sein Arbeitgeber Milliardengewinne macht :hinterha:

    Die 30 Milliarden die vererbt werden sind zum größten Teil Firmenwerte, soll dann beim Tod des Eigentümers die Firma an den Staat fallen? :paelzer:

    Mir ging es erstmal darum aufzuzeigen, das was grundsätzlich falsch läuft, wenn es auf der einen Seite solche Großverdiener ( im Übrigen zähle ich da Thomas Müller auch dazu ) gibt und es auf der anderen Seite Kinder und Altersarmut gibt. Ich spreche da auch niemanden seine Leistung ab, ich glaube aber behaupten zu können, ein Herr Zetsche oder ein Herr Müller ( oder Frau Quandt ) wären mit der Hälfte ihres Vermögens immer noch reich genug und mit dem Geld könnte man vieles dafür machen das es oben genannte Dinge nicht gibt. Das das in der Realität niemals passieren wird ist mir aber selbstverständlich auch klar :)

  • Und trotzdem haben sie das sechsfache Jahreseinkommen eines Leiharbeiters auf Mindestlohnbasis.
    Ich finde es aber auch nicht so entscheidend, dass man genau definiert, ab wann jemand reich ist, weil reich eh nicht gleich reich ist. Es gibt auch keinen Grund, warum man jemanden mit 80k brutto zusätzlich belasten muss. Der zahlt den selben Steuersatz wie jemand mit 200k. Ab 250k wird es dann ja mehr, Aber da zahlt dann der mit 300 Millionen auch keinen höheren Steuersatz als der mit 300k. Wenn ich allerdings 30k verdiene, schlägt sich eine Erhöhung meines EInkommens sofort in einem höheren Steuersatz nieder.

    Äh ja...haben sie..und?

    Dass die Progression ein Thema ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber faktisch zahlst Du ab 56.000 bereits den Höchststeuersatz. Alles darüber ist nur noch eine minimale Erhöhung (von 42 auf 45%)
    Nur sind 45% von 300 Millionen auch ne Menge Geld....
    Warum man jetzt alle "schröpfen" möchte, die über 56.000 verdienen, erschließt sich mir nicht.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Warum man jetzt alle "schröpfen" möchte, die über 56.000 verdienen, erschließt sich mir nicht.

    Wer will denn alle über 56 000 schröpfen. Ich lese momentan immer nur von Steuerentlastungen.

    Und 55% von 300 Millionen sind eine Riesensumme, um davon zu leben. Keine Ahnung, warum jemand soviel Geld nötig haben sollte.

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  • Wer will denn alle über 56 000 schröpfen. Ich lese momentan immer nur von Steuerentlastungen.
    Und 55% von 300 Millionen sind eine Riesensumme, um davon zu leben. Keine Ahnung, warum jemand soviel Geld nötig haben sollte.

    Wer bestimmt denn, wieviel Geld "nötig" ist?
    Man kann auch 165 Millionen im Jahr ausgeben.
    Mal davon ab sind die 300 Mio wohl sicher kein Jahresgehalt.

    Aber wenn es nur darum geht, wieviel "nötig" ist: dann können ja einfach alle das gleiche bekommen.

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  • Das würde mich auch mal interessieren.

    "Erhöhung des Spitzensteuersatzes" und "Soziale Gerechtigkeit"
    Was soll das denn sonst bedeuten?!
    Wie gesagt: der Spitzensteuersatz greift aktuell ab 56K

    http://www.faz.net/aktuell/wirtsc…g-14872868.html

    Zitat von FAZ

    "Details würde derzeit intensiv diskutiert. In der Debatte war zuletzt eine Anhebung der Reichensteuer von 45 auf 48 Prozent sowie ein höherer Spitzensteuersatz, der aber erst für größere Einkommen greifen soll als bisher"


    Ok...größer als bisher...also 60.000 :twisted:

    Ansonsten könnt Ihr gerne noch bei den Linken und Grünen gucken

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  • Mal davon ab sind die 300 Mio wohl sicher kein Jahresgehalt.

    Dann zahlt man da wohl auch keine 45% Steuern drauf.

    Aber wenn es nur darum geht, wieviel "nötig" ist: dann können ja einfach alle das gleiche bekommen.

    Mit der Frage kommst du auf die andere Seite der Einkommen. Nötig sind nach Gesetzeslage 409 € + Kosten für Wohnung und Heizung im Monat. Aber auch nur, wenn man brav den Anweisungen des Jobcenters Folge leistet. Dann gibt es da natürlich die Idee, dass jeder pauschal vom Staat das Geld bekommt, was zum Leben nötig ist (Im Gespräch sind oft 1000€) und dafür pauschal die Steuer auf Einkommen erhöht wird.

    Natürlich braucht man ein System, in dem Leistung belohnt wird. Und ein Arzt verdient zurecht auch mehr als ein Kassierer. Allerdings sind manche Auswüchse des Systems schwer einzusehen. Warum müssen Aktienanalysten oder Unternehmensberater mit 6-7 stelligen Jahresgehältern nach Hause gehen, während Polizisten oder Altenpfleger kaum eine Familie von ihrem Gehalt ernähren können? Warum sollen Leute ganze Firmen oder millionenschwere Aktienpakete erben, deren einzige Lebensleistung es ist, ihre reichen Eltern nicht so verärgert zu haben, dass sie enterbt werden, während andere nichts bekommen, obwohl sie in ihrer Kindheit in einem Umfeld aus Gewalt und Alkoholmissbrauch aufgewachsen sind.

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  • Natürlich braucht man ein System, in dem Leistung belohnt wird. Und ein Arzt verdient zurecht auch mehr als ein Kassierer. Allerdings sind manche Auswüchse des Systems schwer einzusehen. Warum müssen Aktienanalysten oder Unternehmensberater mit 6-7 stelligen Jahresgehältern nach Hause gehen, während Polizisten oder Altenpfleger kaum eine Familie von ihrem Gehalt ernähren können? Warum sollen Leute ganze Firmen oder millionenschwere Aktienpakete erben, deren einzige Lebensleistung es ist, ihre reichen Eltern nicht so verärgert zu haben, dass sie enterbt werden, während andere nichts bekommen, obwohl sie in ihrer Kindheit in einem Umfeld aus Gewalt und Alkoholmissbrauch aufgewachsen sind.

    Und jetzt kommt der harte Teil des Kapitalismus: weil es eben ganz wenige gute Aktienanalysten gibt, die ihren Firmen solche Gewinne bescheren, dass sie den Analysten dafür solche Gehälter zahlen können.
    Und zum annderen Beispiel muss es halt immer den ersten einer Dynastie geben, der ggf. aus einem schwierigen Haushalt gekommen ist und es dann trotzdem zu was gebracht hat, damit es seinen Kindern mal besser geht. Das Beispiel der sonst benötigten staatlichen Enteignung wurde ja oben schon aufgeführt

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  • Und jetzt kommt der harte Teil des Kapitalismus: weil es eben ganz wenige gute Aktienanalysten gibt, die ihren Firmen solche Gewinne bescheren, dass sie den Analysten dafür solche Gehälter zahlen können.Und zum annderen Beispiel muss es halt immer den ersten einer Dynastie geben, der ggf. aus einem schwierigen Haushalt gekommen ist und es dann trotzdem zu was gebracht hat, damit es seinen Kindern mal besser geht. Das Beispiel der sonst benötigten staatlichen Enteignung wurde ja oben schon aufgeführt

    Und jetzt können wir uns fragen, ob dieser Kapitalismus das ist, was den meisten Menschen in unserem Land das beste Leben bietet.

    Im übrigen ist es sehr fantasievoll zu behaupten, bei der Erbschaftssteuer würde eine Enteignung stattfinden. Es geht da ja nicht um Vermögen, dass dem Erben vor dem Erbfall gehört hätte.

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  • Hier geht's um Summen da schwirrt einem der Kopf. Wann ist man arm? Ich fange dann bei mir an. Ich habe 2 Berufe gelernt, erst Giessereimechaniker und als klar war das die Montanindustrie auf dem absteigenden Ast ist nochmal Altenpfleger hinterher. Das alles mit nem schnodderigen Hauptschulabschluss und Geld war immer knapp bei Mama.
    Jetzt arbeite ich teilzeit 20 Std die Woche. Meine Lebensabschnittsgefährtin bringt 400€ bei durch einen Nebenjob. Dazu bekommen wir bummelig 300€ als Aufstocker dazu. Habe so um die ....€ zum Leben für ALLES und wir sind zu dritt. Jeder der rechnen kann wird also wissen was mir bleibt, nämlich nix!!! Beim lesen hier fühle ich mich richtig Scheisse, bin ich doch dem Grundtenor nach fast bettelarm und hier im Forum offensichtlich ganz weit hinten!
    Ich bin mit meinem Leben und mir im reinen! Aber seit gestern als ich diesen Bericht gelesen habe reflektiere ich mein Leben und fühle mich plötzlich schlecht. Dieser Artikel stimmt einfach nicht! Ich habe mir nix auf Kante legen können und die Waschmaschine sollte besser nicht kaputt gehen, auch werde ich wohl nie in den Genuss kommen die Lions mal live im Ford Field zu sehen oder überhaupt mal nen fetten Urlaub machen! Bis gestern hat mich das kaum gejuckt jetzt aber fühle ich mich irgendwie nicht mehr gleichberechtigt.
    Wird vorüber gehen aber nochmal, dieser Artikel liest sich gut für Leute mit 50000+, ist aber trotzdem falsch!!! Und sorry, selbst beim 2ten mal durchlesen wird es nicht besser eher glaube ich immer mehr das der Autor nur mit Zahlen jongliert aber einen gewissen Teil weglässt. Glaube nicht das der mal bei der Tafel war und sich dort umgehört hat.
    Die Schere geht immer weiter auseinander! Dieser Artikel suggeriert aber das alles zum besten steht.
    Will mich aber nicht beklagen denn es gibt Menschen denen es wesentlich schlechter geht als mir! Aber seit gestern zähle ich mich zu dem letzten Drittel der Gesellschaft.
    Solange ich satt werde, saubere Klamotten habe und ein Dach überm Kopf habe ist alles gut und wer weiß was in 2 Jahren ist.

  • Dazu möchte ich aber gerne die Frage stellen: inwiefern fühlst Du dich nicht mehr gleichberechtigt?

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  • @Buccaneer naja wo soll ich anfangen. Auch wenn es nur ein Teilzeit Job ist buckel ich mir den Rücken krumm, sehe, erlebe und rieche( ;) ) Sachen wofür ich nichtmal annähernd das Geld bekomme was ich mMn verdient hätte.
    Wenn ich lese das ein Börsenanalyst bei 20 Std Woche locker das 20ig fache verdient könnte ich heulen!
    Ich bekomme vom JC eine Sanktion über 3 Monate weil die mich Grundsätzlich Vormittags einbestellen ich aber arbeiten muss. Dann sitze ich da einem frisch aus der Lehre kommenden Fallmanager gegenüber dem ich erzähle das ich Schicht hatte und das schriftlich habe und deswegen ein erscheinen nicht möglich war, dieser das lapidar beiseite wischt und sagt das ich hätte absagen können und ich soll das als Ansporn bzw erzieherische Maßnahme sehen! BITTE?!?! Einspruch läuft aber erstmal bedeutet das für mich 60€ weniger und das spüre ich.
    Wo ist das fair von 20 Jährigen so abgefiedelt zu werden?
    Was ist aus dem Versprechen geworden das man mit seiner Arbeit was erreichen kann/wird?
    In der Kita wirst du behandelt wie ein Schnorrer weil du deinem Kind nicht jeden Quatsch aus der Werbung leisten kannst.
    Mein Handy ist das Display kaputt und das seit 3 Jahren weil ich mir keinen Vertrag leisten kann.
    Hier im Forum meide ich jeden Urlaubsthread weil ich nicht mitreden kann wenns über USA geht obwohl ich Arbeit habe und meine Freundin auch und man doch eigentlich durch Fleiß genau sowas auch haben müsste. Da hat man irgendwie das Gefühl nicht dazuzugehören.
    Vielleicht ist nicht gleichberechtigt der falsche Ausdruck, vielleicht ist es Neid? Bin ich jetzt neidisch? Nein! Jedem von euch gönne ich das von Herzen, ehrlich! Aber oft habe ich mich gefragt warum nicht ich? Ich arbeite und habe mir das so nicht ausgesucht das es nur 20 Std sind die Woche, aber 40 Std bei bspw Randstad würde etwas mehr Gehalt geben aber gleichzeitig die Unterstützung des JC beenden, ergo hätte ich das gleiche!
    Vielleicht Jammer ich gerade nur und das hat mit Gleichberechtigung nix am Hut, aber ist das fair?
    Am Ende ja und jeder bekommt das was er verdient! Meine Kleine hat es aber auch verdient mal Urlaub am Strand zu machen aber es geht nicht! Und den Job oder Arbeitgeber wechseln ist in meinem Bereich nicht so einfach wie es die FAZ, TAZ, Süddeutsche oder Die Zeit schreiben!
    Bist du aber an der Spitze der Nahrungskette wechselt der Job ganz locker flockig aber bei mir und meinesgleichen geht es so eben nicht!
    Ich könnte noch eine Teilzeitstelle nehmen und bis zur Besinnungslosigkeit schuften, dann -300 vom JC hätte ich knapp 300 mehr. Davon fliegt man aber auch nicht weg.
    Kann sein das ich den Begriff falsch verstanden habe, aber ich habe nicht dieselben Chancen wie viele andere. Das fängt mit dem Schulabschluss an und schon da hängen mich mindestens alle Abiturienten ab! Wie gesagt denke ich seit gestern nach und merke halt wie beschränkt meine Möglichkeiten sind und was für Möglichkeiten die meisten hier haben.
    Ist wohl tatsächlich Neid aber ich missgönne es ja keinem einzigen hier!!! Der Begriff Neid hört sich so böse an aber das ist es wohl.
    Wer weiß was noch alles kommt und hoffentlich sehe ich das in 2 Jahren anders (wenn die Waschmaschine heil bleibt :neubi: ) und stehe besser da? Aber ich bin das was man working poor nennt und da kommt man nur schwerlich raus und so wie früher das man sich hoch arbeitet ist auch nur bedingt möglich.

    Einmal editiert, zuletzt von sportlichkiel (6. Juni 2017 um 17:30)

  • Hey super, dann lasst denjenigen Leuten, die eh das meiste Geld in das System einspielen das Leben noch ein bisschen schwerer machen und lieber die oben wieder abschöpfen und zurück in den Mittelstand ziehen. Leistung ist in dem System eh suspekt.Aber Nivellieren ist ja schwer in Mode.
    Und nein: das Geld geht sicher nicht aus. Der Staat nimmt nämlich absolut mehr als genug ein!! Das deutsche Problem liegt auf der Ausgabenseite!

    Ist das so rübergekommen, dass ich das gutheiße? Absolut nicht gewollt. Aber ich mache mir diesbezüglich keine Illusionen mehr. Langfristig wird die Besteuerung immer weiter zunehmen. Und das überproportional zu Lasten der Leute, die überdurchschnittlich viel verdienen. Was ja auch logisch ist. Denn bei Denen, die wenig verdienen, kann man ja schlecht die Besteuerung erhöhen. Also zieht man mehr bei den Leuten ab, die mehr haben.

    Wir haben das Ende noch lange nicht gesehen. Gutes Beispiel dafür ist die Kapitalertragssteuer. Die Änderung auf die pauschale Versteuerung in Höhe von 25% + Soli war ja angeblich so unfair gegenüber des vorherigen Modells. Aber es glaubt doch keiner, dass man das zu Gunsten des vorherigen Modells wieder abschafft. Das wäre zu schön um wahr zu sein. Nenn es Resignation, aber es hilft mir auch nicht mich die ganze Zeit darüber zu ärgern. Das Leben ist zu kurz. Und ich kenne meine Wahlmöglichkeiten. Und noch habe ich immerhin welche.

    Wie sollen den solche Maßnahmen zur Kapitalflucht aussehen?


    Es gibt bereits heute eine ziemlich zeckige Wegzugsbesteuerung (übrigens nicht nur in Deutschland), die allerdings nur Leute mit Anteilen an Kapitalgesellschaften betrifft. Diese könnte man aber schnell auf Alle ausweiten. Und im Zweifelsfall erhöhen. Man könnte Steuern auf Staatsbürgerschaftsbasis verlangen und bei Nichtzahlung den Pass ungültig machen (Wie es z.B. die USA heute tun und auch in Deutschland bereits heute rechtlich möglich wäre). Dazu könnte man Ausbürgerungen erschweren oder ganz verbieten.

    Bereits ab 2018 hat man eine dermaßen komplizierte Besteuerung auf Kapitalerträge, dass sich das nur wenige Geldinstitute im Ausland antun werden, für deutsche Kunden zu berechnen. Also rechnet man es selbst aus (und macht es wahrscheinlich falsch und wird ungewollt zum Steuerhinterzieher) oder läßt das Geld lieber gleich bei einem deutschen Kreditinstitut. Dazu könnte auf andere Länder immer weiter Druck gemacht werden. Was die Schwierigkeit für Konteneröffnungen im Ausland weiter erhöhen würde. Macht die Kapitalkontrolle gleich viel einfacher, wenn das Geld bei inländischen Banken liegt. Dazu noch ein Bargeldverbot und es wird noch schwieriger (Ich möchte betonen, dass ich trotzdem notorischer Bargeldhasser bin). Wenn sich die passenden Staaten zusammen tun, könnte man auch ausländische Überweisungen über das SWIFT System abfangen.

    Und das sind nur ein paar Beispiele. Es gibt sicher noch weit mehr Möglichkeiten, es Kapitalflüchtlingen so schwer wie möglich zu machen. Muss ja nicht alles in letzter Konsequenz sein. Reicht ja schon es so unattraktiv zu machen, dass viele dann vielleicht doch lieber bleiben, sofern das Land nicht ganz untergeht.

    Klar ist das alles nur fiktiv und aus meiner Sicht auch nicht sehr wahrscheinlich, dass es so weit kommt. Aber vor 10 Jahren hielt ich auch eine Mietpreisbremse, eine legale schnelle Enteignung leerstehender Immobilien und die Bail In Regelung für utopisch.

    Ich denke nicht, dass es so weit kommt, aber aus meiner Sicht sind die Möglichkeiten für eine weitreichende Kapitalkontrolle (und damit auch weitreichend abschöpfbar) durchaus gegeben. Was natürlich nicht heißt, dass man sie umsetzt. Aber bevor die Leute mit Geld alle abhauen....

  • Muss ja nicht gleich Australien oder Kanada sein (meine beiden Optionen für den Worst Case), aber alleine in der EU mit der dazugehörigen Freizügigkeit gibt es genug Länder mit mitunter attraktiveren Steuerkonditionen. Versuch das mal zu unterbinden

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Muss ja nicht gleich Australien oder Kanada sein (meine beiden Optionen für den Worst Case), aber alleine in der EU mit der dazugehörigen Freizügigkeit gibt es genug Länder mit mitunter attraktiveren Steuerkonditionen. Versuch das mal zu unterbinden

    Da werden findige Leute schon was finden. Schließlich sind das im Regelfall kleinere Länder, die man im Notfall etwas unter Druck setzen kann. Die größeren Staaten stehen ja alle vor demselben Problem.
    Und du musst halt in der EU bleiben. Auch heute wird die existierende Wegzugsbesteuerung bei Wegzug in ein anderes EU Land nur gestundet. Auch Staaten sind nicht doof. Was heute alles geht noch geht, kann in einem Jahr schon alles deutlich erschwert oder verboten sein.

  • Zitat

    Ich arbeite und habe mir das so nicht ausgesucht das es nur 20 Std sind die Woche, aber 40 Std bei bspw Randstad würde etwas mehr Gehalt geben aber
    gleichzeitig die Unterstützung des JC beenden, ergo hätte ich dasgleiche!

    Wieso nur 20 Stunden die Woche? Es sollte doch als Altenpfleger durchaus Vollzeitstellen geben.

    Ich weiß nur von meiner Tochter die als Altenpflegerin in den letzten 4 Jahren 3mal problemlos ihren Arbeitgeber gewechselt hat und dabei jedes Mal mehrere Stellen zur Auswahl hatte . Wenn ich mal Altenpfleger Kiel eingebe spucken die Kieler Nachrichten alleine 30 neue Stellenanzeigen innerhalb der letzten Woche aus. Da sollte doch was machbar sein?

  • Natürlich gibt es Stellen gar keine Frage und ich habe mich beworben und diese Stelle bekommen mit der Möglichkeit auf 30 Std Ende des Jahres wenn Chr.. in Rente geht. Aber es gibt auch nicht viele gute Arbeitgeber und das Konzept muss passen.
    All das trifft auf meinem Arbeitgeber zu und ich komme ja so gerade klar und da könnte sich das warten also lohnen und nicht zu vergessen das Team und die Bewohner müssen gut sein.
    Dann hängt es viel davon ab was für Zusatzqualifikationen man hat. Im palliativ Bereich bspw bin ich nicht wirklich fit.
    Aber stimmt schon mit dem Arbeitgeber, bei allen anderen Berufen sieht es anders aus.

  • Aber es gibt auch nicht viele gute Arbeitgeber und das Konzept muss passen.

    Es sei Dir unbenommen, dass so zu sehen, nur hätte ich nur da gearbeitet wo es gepasst hat, wäre ich wahrscheinlich immer noch vor dem ersten Job.(bitte nicht als Angriff verstehen)

    Ich hab auch während des Zivis und später noch ein wenig im Studium im Pflege/Sozialbereich gearbeitet und kann völlig verstehen, dass es hier Arbeitgeber gibt, von denen man eher davon laufen möchte. (gibts aber so ziemlich in jeder Branche. Meine Frau ist PTA und es gibt eine Apotheke hier in der Umgebung, die quasi wöchentlich mit neuen Stelleninseraten kommt und das nicht wg. Expansion ;))

    Da muss man halt abwegen, aber gerade in deiner Branche (und das lese ich jetzt aus deinen Posts nicht raus, so man keine gesundheitlichen Einschränkungen hat) ist es wirklich kein Problem, den Arbeitgeber auch mal zu wechseln, wenn man mal komplett in die SXX gegriffen hat, ohne das sich das gleich negativ im Lebenslauf niederschlägt.


    Dann hängt es viel davon ab was für Zusatzqualifikationen man hat. Im palliativ Bereich bspw bin ich nicht wirklich fit.

    Wäre ne Möglichkeit für ne Weiterbildung. Ich kenne jetzt natürlich dein JC/AA nicht (und auch nicht deinen Sachbearbeiter nicht) aber im Normalfall, sind die Leute da -gerade in deinem Bereich- nicht sperrig.
    Du hast ja im Prinzip mit deiner Umschulung "alles" richtig gemacht. Du hast gewechselt und das in eine Branche (mit hoher Nachfrage) die für viele Leute unattraktiv ist (art der Tätigkeit, Arbeitszeiten, Bezahlung je n. Arbeitgeber).

    #FIREJOSEPH

  • Es sei Dir unbenommen, dass so zu sehen, nur hätte ich nur da gearbeitet wo es gepasst hat, wäre ich wahrscheinlich immer noch vor dem ersten Job.(bitte nicht als Angriff verstehen)

    Auch wenn das von der Thematik jetzt etwas wegführt. Ich glaube, dass es gerade in Berufen wo man auf einer Beziehungsebene mit Menschen arbeiten muss nochmal deutlich wichtiger ist, dass es auch im Mitarbeiterteam funktioniert. Generell ist eine gute Teamarbeit natürlich immer hilfreich, aber wenn man als Ziel Projekt X hat, ist es glaube recht vernünftig möglich dies auf der Sachebene zu erreichen ohne das man jetzt ein gutes persönliches Verhältnis braucht. Gleichzeitig wäre es für mich aber nur schwer vorstellbar in einem konfliktbelasteten Team zu arbeiten.

    Bruder Zebedäus

  • Ich frag mich ehrlich, wie manche Leute hier über Reichtum reden können, wenn sie schon öffentlich ne musikalische Bankrotterklärung abgegeben haben.

  • Ich frag mich ehrlich, wie manche Leute hier über Reichtum reden können, wenn sie schon öffentlich ne musikalische Bankrotterklärung abgegeben haben.

    Für diese Aussage hast Du Dir drei Tage Bank redlich verdient. Dann kannst Du über die Antwort auf Deine Frage in Ruhe nachdenken.

  • :eek: Ich hätte das jetzt auch ohne Smiley als kleinen Spaß aufgefasst. Liege ich da so falsch oder kenne ich da nur andere Hintergründe nicht? :madness

  • :eek: Ich hätte das jetzt auch ohne Smiley als kleinen Spaß aufgefasst. Liege ich da so falsch oder kenne ich da nur andere Hintergründe nicht? :madness

    Ich verstehe den ganzen Zusammenhang nicht aber ich kann mir das Video bei der Arbeit auch nicht mit Ton anhören...

    #HereWeGo!

  • Auch wenn das von der Thematik jetzt etwas wegführt. Ich glaube, dass es gerade in Berufen wo man auf einer Beziehungsebene mit Menschen arbeiten muss nochmal deutlich wichtiger ist, dass es auch im Mitarbeiterteam funktioniert. Generell ist eine gute Teamarbeit natürlich immer hilfreich, aber wenn man als Ziel Projekt X hat, ist es glaube recht vernünftig möglich dies auf der Sachebene zu erreichen ohne das man jetzt ein gutes persönliches Verhältnis braucht. Gleichzeitig wäre es für mich aber nur schwer vorstellbar in einem konfliktbelasteten Team zu arbeiten.

    Kein Thema. Kann ich auch völlig nachvollziehen. Nur meiner Meinung nach gibt es den perfekten Job wo alles passt (Gehalt, Team, Weg, Arbeitsbereich etc.) nicht und b) haben die wenigsten die Spielräume ewig zu warten bis die annäherend perfekten Bedingungen da sind...

    :eek: Ich hätte das jetzt auch ohne Smiley als kleinen Spaß aufgefasst. Liege ich da so falsch oder kenne ich da nur andere Hintergründe nicht? :madness

    - §4

    Und hier jetzt bitte keine weitere Diskussion hier im Thread bzgl. dieser Sache, sondern Back to Topic.
    Nachfragen gerne per PN.

    #FIREJOSEPH

  • Kein Thema. Kann ich auch völlig nachvollziehen. Nur meiner Meinung nach gibt es den perfekten Job wo alles passt (Gehalt, Team, Weg, Arbeitsbereich etc.) nicht und b) haben die wenigsten die Spielräume ewig zu warten bis die annäherend perfekten Bedingungen da sind...

    -

    Im Angestellten-Verhältnis musst Du da schon alles Glück der Welt haben.
    Das schaffst Du wohl noch eher in der Selbständigkeit, wobei dann natürlich auch das Risiko höher ist.

    @sportlichkiel: erst Mal Respekt für so viel schonungslose Ehrlichkeit und meinen allerhöchsten Respekt für Deinen Job. Dass die Bezahlung natürlich in erster Linie immer irgendwo Angebots- und Nachfrageorientiert sind, ist nun mal leider nicht von der Hand zu weisen. Dass Dir Dein Hauptschulabschluss hier im Wege stehen kann, ist ebenfalls eigentlich traurig (zumal die Wertigkeiten des Abschlusses hier ja von Bundesland zu Bundesland variieren, was eigentlich auch nicht sein kann und darf). Auf der anderen Seite verfügst Du über ein außerordentlich entwickeltes Artikulationsvermögen (bitte nicht falsch verstehen, aber die Fähigkeit zu Schreiben verkümmert immer mehr) und bist (wie auch andere hier schon meinten) "eigentlich" auf den richtigen Zug aufgesprungen. Der Bedarf für Pflege-Dienstleistungen wird ja definitiv in den nächsten Jahren immer weiter zunehmen. Insofern stellt sich mir hier schon die Frage, ob es hier für Dich nicht vielleicht erstrebenswert ist, Dein Schicksal da eines Tages in die Hände zu nehmen und Dein Ding zu machen. Muss ja nicht sofort der eigene Pflegedienst mit Angestellten sein, aber Du solltest als Freiberufler mit entsprechender Berufserfahrung doch sicherlich dazu in der Lage sein, Dein eigenes Schicksal zu meistern (auch wenn das, wie oben gesagt, mit einem höheren Risiko einher geht).

    Und (wie schreib ich das jetzt, ohne dass es komisch klingt): als kommunikativer "Deutscher" wird es sicherlich leicht sein, einen spezifischen Bedarf in der Branche zu bedienen, der sich mit dem Kundenanforderungspotential eines Klientels sicherlich deckt.
    Doch genug der Ratschläge.

    Ich finde es aber auch wichtig, mal zu verstehen, dass auch "reich" nicht gleich "reich" ist.
    Statistisch gesehen gehören meine Frau und ich mit Kind zur "Einkommenstarken Mitte".
    Ja, wir können uns auch Eigentum leisten, bzw den Kredit der Bank dafür bedienen und uns auch den ein oder anderen Luxus gönnen, wenn wir es wollen, bzw was dafür gespart haben.
    Auf der anderen Seite ist auch unsere Kalkulation darauf aufgebaut, dass wir unsere Rechnungen bedienen müssen, unsere Ausgaben steuern und es gibt genug Dinge, die wir uns auch ebenfalls verkneifen, weil sie einfach nicht in unserem Budget sind, bzw. unserer eigenen Absicherung im Alter untergeordnet sind. Denn SO reich, dass wir alle unsere finanziellen Sorgen los wären, sind wir noch lange nicht (es sei denn, ich knacke heute Abend den Jackpot im Lotto). Das ist wohl die ganz normale "Ökonomie", die jeder von uns betreiben muss (auf verschiedenen Leveln). Und jeder Eingriff in dieses System sorgt am Ende auch für Wohlfahrtsverlust für uns und die anderen Mitglieder der Gruppe, die immerhin die Hauptlast der Steuereinnahmen leistet. Der Eingriff würde auch für einen Wohlfahrtsverlust für jemanden mit 250.000€ Einkommen sorgen, der ebenfalls in der gleichen Steuerklasse ist. Und das finde ich persönlich halt ebenso wenig OK, wenn ich mir die Lage des Staates ansehe, der Rekordeinnahmen verbucht und sich soviel unnötigen "Wasserkopf" leistet, dass es fast schon zum Kotzen ist (und damit meine ich nicht die paar Bundestagsabgeordneten).
    Meine Hoffnung, dass eine Partei hier mal langfristig "Tabula Rasa" macht und das ganze Konstrukt mal wirklich auseinander nimmt, ist allerdings auf dem Nullpunkt, da der kurzfristige "Erfolg" zur Sicherstellung der Wiederwahl hier immer über allem steht.
    Stattdessen sehe ich hier im Ruhrgebiet überall marode Straßen, völlig überschuldete Kommunen und eine immer weiter fortschreitende Segregation der Gesellschaft, die dringend einen Investitionsbedarf des Staates benötigen würden.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

    2 Mal editiert, zuletzt von Buccaneer (7. Juni 2017 um 11:33)

  • Dass die Bezahlung natürlich in erster Linie immer irgendwo Angebots- und Nachfrageorientiert sind, ist nun mal leider nicht von der Hand zu weisen.

    Nur leider funktionieren die Marktgesetze in den unteren Lohngruppen nicht. Es gibt diesen großen Bedarf an Altenpflegern, aber das schlägt sich nicht im Verdienst wieder. Die Hartzgesetze sind dafür verantwortlich, weil dem Arbeitnehmer keine Wahl mehr gelassen wird und er jeden Job annehmen muss. Entsprechend werden unattraktive Jobs weiterhin schlecht vergütet, weil die Arbeitgeber von der Zwangslage der Arbeitnehmer profitieren.

    Keep Pounding