• wie oft kommt es denn bei der NFL zu fehlentscheidungen, trotz Videobeweis?

    Dem ganzen einfach seine Zeit geben und fertig. Man kann doch nicht erwarten, dass sowas direkt einwandfrei funktioniert.

  • Wozu ein Videobeweis wenn ein Schiedsrichter nach Emotion und Lust und Laune entscheidet?

    Der Fehler ist in meinen Augen den Schidsrichter rauszuschicken und selber entscheiden zu lassen, weil du da wieder die Emotionen mit ins Spiel bringst. Anfangs der Saison hat das auch geklappt, aber dann hat man das geändert weil es da auch ungereimtheiten gegeben hat.
    Der soll das Spiel weiterlaufen lassen, die Typen in Köln sind fern von all den Emotionen und müssen eiskalt entscheiden ob Ja oder Nein, ob 1. oder 97 min., und dann das Spiel unterbrechen. So wie es jetzt ist ist das wieder nichts Halbes und nichts Ganzes

    Einmal editiert, zuletzt von Pick-Six (20. Mai 2018 um 20:15)

  • Wozu ein Videobeweis wenn ein Schiedsrichter nach Emotion und Lust und Laune entscheidet?

    Wenn es denn stimmt, hatte er ein anderes Bildmaterial als du und ich. Aber selbst dann hätte ich da keinen Elfer gepfiffen, übrigens auch für keinen anderen Verein.

  • Wozu ein Videobeweis wenn ein Schiedsrichter nach Emotion und Lust und Laune entscheidet?

    Der Fehler ist in meinen Augen den Schidsrichter rauszuschicken und selber entscheiden zu lassen, weil du da wieder die Emotionen mit ins Spiel bringst. Anfangs der Saison hat das auch geklappt, aber dann hat man das geändert weil es da auch ungereimtheiten gegeben hat.
    Der soll das Spiel weiterlaufen lassen, die Typen in Köln sind fern von all den Emotionen und müssen eiskalt entscheiden ob Ja oder Nein, ob 1. oder 97 min., und dann das Spiel unterbrechen. So wie es jetzt ist ist das wieder nichts Halbes und nichts Ganzes

    Das war doch genau die Argumentation, warum die letztendliche Entscheidung beim Schiedsrichter liegen sollte.

  • http://www.kicker.de/news/fussball/…g-zu-sehen.html
    Warum bekam Zwayer nur eine Einstellung zu sehen?

    Jetzt kommt das Thema auf, wie ich schon in einem anderen Thread erwähnt hatte, warum Zwayer nur eine Kamerazeitlupeneinstellung zu sehen bekam, anstatt die Szene in seiner Gesamtheit.
    Da muss auf jeden Fall noch dran gefeilt werden, dass man hier dem Schiedsrichter besseres Material liefern kann.

    In so einem Fall frage ich mich auch, warum die Szene auf einem Monitor nicht eingespielt wird und der Schiedsrichter selber die Möglichkeit hat selbstständig vor und zurückspulen etc....

    #HereWeGo!

  • Nu hat er Recht und du nicht :tongue2: Ist mir weiterhin völlig unerklärlich wie man das nach Ansicht der Bilder anders sehen kann :madness

    Das mit dem Sehen ist so eine Sache. Deshalb z. B. trage ich eine Brille.

    Und jetzt stellen wir uns einfach mal vor, der FC hätte da gespielt, ich möchte nicht wissen, was du bei einem Pfiff hier veranstaltet hättest. :hinterha:

    Ausgerechnet du, der hier seitenlang die berechtigten, unberechtigten und nicht gegebenen Elfer gegen und für uns durchgekaut hat, ist nun auf einmal der Objektivitätshase des Forums?

    Wie ich weiter oben bereits schrieb, man kann den geben oder auch nicht. Der Schiri und ich hätten ihn nicht gegeben und damit ist eigentlich alles gesagt oder? :tongue2:

  • Und jetzt stellen wir uns einfach mal vor, der FC hätte da gespielt, ich möchte nicht wissen, was du bei einem Pfiff hier veranstaltet hättest. :hinterha:

    FC in der Eintracht-Rolle?
    Kannst du mir jetzt glauben oder nicht, aber so objektiv, dass ich da nach erster Aufregung nen klaren Elfer zugegeben hätte, wäre ich da auch gewesen.
    Ich diskutiere ja gerne ausufernd über strittige Pfiffe oder Kann-Entscheidungen, das hier war aber einfach keine, sondern eben ein 100%ig eindeutiger Elfmeter.
    Und selbst ich hab dann - auch wenns um den FC geht - keine Lust mich mit solchen Behauptungen zum Clown zu machen :tongue2:

    Einmal editiert, zuletzt von Dante LeRoi (21. Mai 2018 um 11:45)

  • Wozu ein Videobeweis wenn ein Schiedsrichter nach Emotion und Lust und Laune entscheidet?

    Der Fehler ist in meinen Augen den Schidsrichter rauszuschicken und selber entscheiden zu lassen, weil du da wieder die Emotionen mit ins Spiel bringst. Anfangs der Saison hat das auch geklappt, aber dann hat man das geändert weil es da auch ungereimtheiten gegeben hat.
    Der soll das Spiel weiterlaufen lassen, die Typen in Köln sind fern von all den Emotionen und müssen eiskalt entscheiden ob Ja oder Nein, ob 1. oder 97 min., und dann das Spiel unterbrechen. So wie es jetzt ist ist das wieder nichts Halbes und nichts Ganzes

    Dann kannst du auch direkt die Schieds- und Linienrichter abschaffen, wenn sie nicht das letzte Wort haben.

    Nochmal, die Video Review und die Kollegen in Köln sind nichts weiter, als ein Hilfsmittel um strittige Situationen nochmal zu begutachten und möglicherweise (nach eigenen Ermessen) „falsche“ Entscheidungen zu revidieren. Die Hoheit liegt aber weiter bei diesem.

    Das Argument mit den Emotionen kann man rein faktisch überhaupt nicht berücksichtigen, denn es liegt in der Natur der Sache, das ein Schiedsrichter objektiv sein und sich nicht von Emotionen leiten lassen darf. Passiert das und dann sind wir wieder oben, kann man den Schiedsrichtern auf dem Feld auch komplett entsagen.

  • Die Lösung ist so einfach.
    Schwalben abschaffen, dann haben es die Schiedsrichter einfacher.
    5 Spiele Sperre für eine Schwalbe.

    da werden dann aber sehr viele Leute mit der Definition einer Schwalbe nicht zufrieden sein. Nicht jedes Mal wenn einer hinfällt ist es auch eine Schwalbe, auch nicht wenn einer leichter zu Boden geht als er müsste. Es gibt im Fussball kein down by contact.
    Die echten Andy Möller oder Timo Werner Schwalben, sind ziemlich rar. Ich würde mich schon freuen wenn sie jenseits dieser unsäglichen "Tatsachenentscheidung" bestraft werden würden, das muss dann auch nicht für 5 Spiele sein, mehr als man für die übelste Blutgrätsche bekommt.

    Schwalben könnte man übrigens auch mit Gelb über den VAR bestrafen. Gelb gibts da ja normalerweise nicht, aber ich stells mir außerordentlich köstlich vor wenns ne kurze Spielunterbrechung gibt, der Schiri das Viereck macht, dann das Zeichen für Schwalbe und jemanden die Gelbe drückt. Ein echter Publikumsdienst.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Das ist ja das Problem bei Schwalben, manchmal fällt jemand halt nur außergewöhnlich leicht. Manchmal gibt es eine Berührung und derjenige übertreibt nur maßlos mit seiner Reaktion und bekommt deswegen den Freistoß oder bekommt gerade deswegen nicht den Freistoß. Manchmal gibt es gar keine Berührung usw. Gibt ja Spieler, die da ein ganz großes Arsenal an Reaktionen auf Gegnereinwirkung in Strafraumnähe haben.

    Gerade bei ganz leichten Berührungen, wenn dann noch jemand überspielt, kann's dann sogar sein, dass man in der SuperSloMo dann auf einemal den Eindruck gewinnt, dass das Ganze ein klares Foul war.
    Ich glaube, dem wird man leider auch nicht mit dem Videobeweis so richtig Herr. Streng genommen ist ja auch das Vortäuschen eines Krampfes zum Zeitschinden eine Schwalbe. :D

  • da werden dann aber sehr viele Leute mit der Definition einer Schwalbe nicht zufrieden sein. Nicht jedes Mal wenn einer hinfällt ist es auch eine Schwalbe, auch nicht wenn einer leichter zu Boden geht als er müsste. Es gibt im Fussball kein down by contact.Die echten Andy Möller oder Timo Werner Schwalben, sind ziemlich rar. Ich würde mich schon freuen wenn sie jenseits dieser unsäglichen "Tatsachenentscheidung" bestraft werden würden, das muss dann auch nicht für 5 Spiele sein, mehr als man für die übelste Blutgrätsche bekommt.

    Schwalben könnte man übrigens auch mit Gelb über den VAR bestrafen. Gelb gibts da ja normalerweise nicht, aber ich stells mir außerordentlich köstlich vor wenns ne kurze Spielunterbrechung gibt, der Schiri das Viereck macht, dann das Zeichen für Schwalbe und jemanden die Gelbe drückt. Ein echter Publikumsdienst.

    Oder man lernt von den Engländer. :)

  • Oder man lernt von den Engländer. :)

    da bin ich grundsätzlich skeptisch, aber du müsstest schon erklären was wir von denen lernen sollen.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • da bin ich grundsätzlich skeptisch, aber du müsstest schon erklären was wir von denen lernen sollen.

    Nichtakzeptanz von Schauspielern im eigenen Team, denke ich

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Nichtakzeptanz von Schauspielern im eigenen Team, denke ich

    Ach sowas ist Fanservice und ich hab so paar Probleme es als wirkliche Kultur wahrzunehmen. Wann ist in England mal ne "Schwalbe" von den Mitspielern angegangen worden oder fand sich im nächsten Spiel auf der Bank? Bei richtigen Schwalben hört man dann auch in Dtl. von den Mitspielern das übliche "nicht wofür unserer Verein steht" und "sowas geht garnicht".

    Wo es mMn wirklich auffällig ist, ist in den USA beim Soccer. Da sind die Leute aufgewachsen mit dem Vorwurf der Weicheisportart und bemühen sich wirklich, weil die downside halt riesig ist. Zwischen denen und England liegt mehr Abstand als zwischen England und Deutschland.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Das Kernproblem ist, dass man im Fußball weithin Verhaltensweisen akzeptiert hat, die im normalen Leben oder in anderen Sportarten völlig inakzeptabel wären. Das gilt für Spieler, Trainer, Funktionäre und Zuschauer. Die sind dann alle wieder "Vorbilder" für Kinder und Jugendliche. Ob das Schwalben oder sonstige Simulationen (- man wird an der großen Fußzehe getroffen, rollt sich auf dem Boden und hält sich die Hände vors Gesicht -), Fouls, Beleidigungen, allgemeine Unsportlichkeiten (z. B. wegwerfen des Balles, Nichteinhalten von Abständen, Bedrängen des Schiedsrichters) o. ä. sind, spielt keine Rolle. Selbst in der G-Jugend erlebt man Eltern, die beispielsweise den Schiedsrichter, den Trainer des Gegners oder die Knirpse im gegnerischen Team wüst beschimpfen.

    Man überlege einfach einmal, welche Sanktionen es im Handball oder im Hockey (oder selbst im American Football) gäbe, wenn man sich so verhielte wie im Fußball - und da reden wir immerhin in Deutschland von Menschen, die durchaus "fussballsozialisiert" sind. Das Paradebeispiel ist freilich Rugby, wo (ausschließlich) der Mannschaftskapitän höflich (!) beim Schiedsrichter nachfragen darf, warum eine Entscheidung getroffen wurde. Das hat freilich nicht den Charakter einer Reklamation, sondern er erhält Gelegenheit, seine Mitspieler entsprechend zu informieren.

    Ein schönes Beispiel: Im WM-Viertelfinale der Rugby Union (15er-Rugby) 2015 in England traf das hoch favorisierte Australien auf Schottland. Kurz vor Schluss führte Schottland überraschend mit 2 Punkten. Australien hatte noch eine letzte Chance zu punkten. Man kam zwar in die schottische Hälfte, dort aber nicht entscheidend voran. Der südafrikanische Schiedsrichter Joubert traf eine strittige Entscheidung, indem er wegen vermeintlich absichtlichen Abseits eines schottischen Spielers auf Straftritt für Australien (für Football-Fans: faktisch in dieser Situation eine Art Fieldgoal-Versuch) entschied. Foley kickte mit ausgelaufener Uhr Australien zum Sieg. Leider handelte es sich um eine Fehlentscheidung, wie der Weltverband unmittelbar danach einräumte und sich bei Schottland entschuldigte. Man stelle sich einmal vor, was im Fußball auf dem Feld losgewesen wäre, selbst wenn die Entscheidung nur "knapp" gewesen wäre. Und im Rugby? Der schottische Spieler, gegen den die Entscheidung ergibt, guckte ungläubig, deutete fragend auf sich - und ging zurück, um den beim Straftritt einzuhaltenden Abstand wahren. Das war's. Kein Gemecker, kein Bestürmen des Schiedsrichters, keine Beleidigungen, keine Verzögerung des Spielablaufs - nichts! Es war eine (nicht per Videobeweis überprüfbare) Entscheidung des Schiedsrichters, die zu akzeptieren war.

    Im Fußball fördert man das Verhalten der Spieler noch, indem man die Regeln extrem "lasch" auslegt. Beispielsweise ist nach den Regeln jede Reklamation mindestens mit der gelben Karte zu ahnden. Wenn nach einer strittigen Entscheidung sieben Spieler auf den Schiedsrichter zulaufen, könnte man das bereits als Form der nonverbalen Reklamation verstehen und sieben gelbe Karten verteilen. Wenn dann noch einer seinen Mund aufmacht, ... Aber die Schiedsrichter werden einfach nicht ausreichend geschützt.Wo soll da noch Akzeptanz seitens der Fans herkommen? In unteren Spielklassen oder im Jugendbereich hat man z. T. Schwierigkeiten, überhaupt noch Schiedsrichter zu finden, weil man im günstigsten Fall angepöbelt und im ungünstigsten Fall verdroschen wird.

    Hinzu kommt, dass kaum einer die Regeln richtig kennt/versteht, aber alle mitreden zu können glauben. Das gilt leider sogar für manchen Reporter, der dann auch noch für die massenmediale Verbreitung unrichtiger Regel-Vorstellungen sorgt. Echte Klassiker sind "Hand", "Vorteil" und "Abseits".

    3 Mal editiert, zuletzt von Chief (21. Mai 2018 um 16:06)

  • Ah, weil sich Fußballspieler zu oft beschweren, hat der Schiri nach Videostudium einen klaren Kontakt im Strafraum nicht gepfiffen. Jetzt bin ich schlauer.
    Beschwerden und Schwalben sind zwar ein Problem im Fußball, aber das kann hier kaum eine Rolle spielen. Man sieht doch eindeutig den Kontakt, also wars schon mal keine Schwalbe und da der Schiri einen offensichtlichen Fehler begeht, ist ausnahmsweise auch eine Beschwerde legitim (ich hab die Szene nur in der Wiederholung gesehen, weswegen ich das Verhalten der Spieler im Anschluss nicht gesehen habe). Denn ganz ehrlich, wenn schon solch glasklare Kontakte auch nach dem Video-Studium keinen Pfiff nach sich ziehen, wird das mit den theatralischen Einlagen und den Reklamationen garantiert nicht besser.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

    Einmal editiert, zuletzt von Heeeath (21. Mai 2018 um 16:31)

  • Das Kernproblem ist, dass man im Fußball weithin Verhaltensweisen akzeptiert hat, die im normalen Leben oder in anderen Sportarten völlig inakzeptabel wären.

    Sorry, aber ich muss schmunzeln.
    In dem Land in dem man sich sehr wohl fühlt, wenn man einen Vorteil gegenüber anderen hat gehört die Akzeptanz einer Schwalbe doch zur Lebensgewohnheit. ;)

  • @Chief Ich gebe dir in Teilen recht, weil das im Fußball auch Dinge sind, die mich stören und die in anderen Sportarten natürlich besser laufen. Aber dieser Sportartenvergleich hinkt da meines Erachtens. Was willst du denn dann mit dem Eishockey machen? Ganz verbieten? Da hauen die sich während des Spiels teilweise derbst auf die zwölf und oft nicht zur zwei Spieler sondern auch mal ganze Teams. Und die Konsequenz ist meistens nur eine Zeitstrafe. Wenn es sich im Fußball zwei Spieler auf dem Feld so geben würden, wäre eine Sperre von mehreren Spielen die Folge, vielleicht sogar mehr.
    Will damit sagen: klar liegt im Fußball einiges im Argen, aber der Vergleich mit anderen Sportarten funktioniert da nur bedingt. Das Regelwerk, insbesondere auch die Sanktionen für Unsportlichkeiten, gehören für mich überarbeitet um auch jungen Spielern zu zeigen, dass so ein Verhalten im Fußball (wie auch sonst überall im Leben) Konsequenzen hat.

  • Ach sowas ist Fanservice und ich hab so paar Probleme es als wirkliche Kultur wahrzunehmen. Wann ist in England mal ne "Schwalbe" von den Mitspielern angegangen worden oder fand sich im nächsten Spiel auf der Bank? Bei richtigen Schwalben hört man dann auch in Dtl. von den Mitspielern das übliche "nicht wofür unserer Verein steht" und "sowas geht garnicht".
    Wo es mMn wirklich auffällig ist, ist in den USA beim Soccer. Da sind die Leute aufgewachsen mit dem Vorwurf der Weicheisportart und bemühen sich wirklich, weil die downside halt riesig ist. Zwischen denen und England liegt mehr Abstand als zwischen England und Deutschland.

    http://www.kicker.de/news/fussball/…n-schwalbe.html

  • Ah, weil sich Fußballspieler zu oft beschweren, hat der Schiri nach Videostudium einen klaren Kontakt im Strafraum nicht gepfiffen. Jetzt bin ich schlauer.
    Beschwerden und Schwalben sind zwar ein Problem im Fußball, aber das kann hier kaum eine Rolle spielen. Man sieht doch eindeutig den Kontakt, also wars schon mal keine Schwalbe und da der Schiri einen offensichtlichen Fehler begeht, ist ausnahmsweise auch eine Beschwerde legitim (ich hab die Szene nur in der Wiederholung gesehen, weswegen ich das Verhalten der Spieler im Anschluss nicht gesehen habe). Denn ganz ehrlich, wenn schon solch glasklare Kontakte auch nach dem Video-Studium keinen Pfiff nach sich ziehen, wird das mit den theatralischen Einlagen und den Reklamationen garantiert nicht besser.

    Nach dem Regelwerk ist jede Reklamation ("Beschwerde") verboten. Punkt - Ende - aus. Das schließt nicht aus, dass man nachher sachlich feststellt, dass es eine Fehlentscheidung war - wenn es eine war. Schiedsrichter begehen Fehler - so wie alle anderen Beteiligten auch. Der Videobeweis vermag manche dieser Fehler zu beseitigen, aber nicht alle - zumal auch da wieder Menschen am Werk sind.

    Gegen Theatralik helfen nachträgliche längere Sperren. Man wird zwar nicht jeden Fall eindeutig nachweisen können, aber eine genügende Anzahl. Wenn es beim ersten Mal vier und beim zweiten Mal acht Wochen Sperre gibt, überlegen sich das Spieler, Trainer und Verein dreimal.

    Unabhängig davon: Ein "Kontakt" zwischen Angreifer und Verteidiger im Strafraum führt nicht zwingend zum Elfmeter, ein Kontakt zwischen Ball und Hand noch nicht zwingend zu einem Freistoß. Da gibt es immer noch etwas, was man wohl am besten als "Beurteilungsspielraum" bezeichnen kann.


    Sorry, aber ich muss schmunzeln.In dem Land in dem man sich sehr wohl fühlt, wenn man einen Vorteil gegenüber anderen hat gehört die Akzeptanz einer Schwalbe doch zur Lebensgewohnheit. ;)

    Findest Du nicht, dass es einen Unterschied zwischen einem Vorteil und einem täuschungsbedingten Vorteil gibt? Im normalen Leben liegt die Parallele im Betrug o. ä.


    @Chief Was willst du denn dann mit dem Eishockey machen? Ganz verbieten? Da hauen die sich während des Spiels teilweise derbst auf die zwölf und oft nicht zur zwei Spieler sondern auch mal ganze Teams. Und die Konsequenz ist meistens nur eine Zeitstrafe. Wenn es sich im Fußball zwei Spieler auf dem Feld so geben würden, wäre eine Sperre von mehreren Spielen die Folge, vielleicht sogar mehr.

    Stimmt, im Eishockey gibt es diese (eine) Form der Auswüchse. Aber auch da würden einfach lange Sperren helfen. Es gibt durchaus Spieler, die sich nicht prügeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (21. Mai 2018 um 17:32)

  • Das Kernproblem ist, dass man im Fußball weithin Verhaltensweisen akzeptiert hat, die im normalen Leben oder in anderen Sportarten völlig inakzeptabel wären. Das gilt für Spieler, Trainer, Funktionäre und Zuschauer. Die sind dann alle wieder "Vorbilder" für Kinder und Jugendliche. Ob das Schwalben oder sonstige Simulationen (- man wird an der großen Fußzehe getroffen, rollt sich auf dem Boden und hält sich die Hände vors Gesicht -), Fouls, Beleidigungen, allgemeine Unsportlichkeiten (z. B. wegwerfen des Balles, Nichteinhalten von Abständen, Bedrängen des Schiedsrichters) o. ä. sind, spielt keine Rolle. Selbst in der G-Jugend erlebt man Eltern, die beispielsweise den Schiedsrichter, den Trainer des Gegners oder die Knirpse im gegnerischen Team wüst beschimpfen.

    Man überlege einfach einmal, welche Sanktionen es im Handball oder im Hockey (oder selbst im American Football) gäbe, wenn man sich so verhielte wie im Fußball - und da reden wir immerhin in Deutschland von Menschen, die durchaus "fussballsozialisiert" sind. Das Paradebeispiel ist freilich Rugby, wo (ausschließlich) der Mannschaftskapitän höflich (!) beim Schiedsrichter nachfragen darf, warum eine Entscheidung getroffen wurde. Das hat freilich nicht den Charakter einer Reklamation, sondern er erhält Gelegenheit, seine Mitspieler entsprechend zu informieren.

    Ein schönes Beispiel: Im WM-Viertelfinale der Rugby Union (15er-Rugby) 2015 in England traf das hoch favorisierte Australien auf Schottland. Kurz vor Schluss führte Schottland überraschend mit 2 Punkten. Australien hatte noch eine letzte Chance zu punkten. Man kam zwar in die schottische Hälfte, dort aber nicht entscheidend voran. Der südafrikanische Schiedsrichter Joubert traf eine strittige Entscheidung, indem er wegen vermeintlich absichtlichen Abseits eines schottischen Spielers auf Straftritt für Australien (für Football-Fans: faktisch in dieser Situation eine Art Fieldgoal-Versuch) entschied. Foley kickte mit ausgelaufener Uhr Australien zum Sieg. Leider handelte es sich um eine Fehlentscheidung, wie der Weltverband unmittelbar danach einräumte und sich bei Schottland entschuldigte. Man stelle sich einmal vor, was im Fußball auf dem Feld losgewesen wäre, selbst wenn die Entscheidung nur "knapp" gewesen wäre. Und im Rugby? Der schottische Spieler, gegen den die Entscheidung ergibt, guckte ungläubig, deutete fragend auf sich - und ging zurück, um den beim Straftritt einzuhaltenden Abstand wahren. Das war's. Kein Gemecker, kein Bestürmen des Schiedsrichters, keine Beleidigungen, keine Verzögerung des Spielablaufs - nichts! Es war eine (nicht per Videobeweis überprüfbare) Entscheidung des Schiedsrichters, die zu akzeptieren war.

    Im Fußball fördert man das Verhalten der Spieler noch, indem man die Regeln extrem "lasch" auslegt. Beispielsweise ist nach den Regeln jede Reklamation mindestens mit der gelben Karte zu ahnden. Wenn nach einer strittigen Entscheidung sieben Spieler auf den Schiedsrichter zulaufen, könnte man das bereits als Form der nonverbalen Reklamation verstehen und sieben gelbe Karten verteilen. Wenn dann noch einer seinen Mund aufmacht, ... Aber die Schiedsrichter werden einfach nicht ausreichend geschützt.Wo soll da noch Akzeptanz seitens der Fans herkommen? In unteren Spielklassen oder im Jugendbereich hat man z. T. Schwierigkeiten, überhaupt noch Schiedsrichter zu finden, weil man im günstigsten Fall angepöbelt und im ungünstigsten Fall verdroschen wird.

    Hinzu kommt, dass kaum einer die Regeln richtig kennt/versteht, aber alle mitreden zu können glauben. Das gilt leider sogar für manchen Reporter, der dann auch noch für die massenmediale Verbreitung unrichtiger Regel-Vorstellungen sorgt. Echte Klassiker sind "Hand", "Vorteil" und "Abseits".

    Wahrscheinlich eine Frage der gesellschaftlichen Schichten, aus denen die Sportarten entstanden sind, bzw bis heute noch in britischen (Privat-) Schulen umgesetzt werden. Du hast da noch die maximalste Steigerungsform vergessen. Cricket. Da hat eine kleine Manipulation des Balles durch den australischen Kapitan neulich nahezu zu einer kleinen Staatskrise geführt. Im Fußball wird sich das nicht mehr ändern.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • http://www.kicker.de/news/fussball/…tscheidung.html

    Kann man schon nachvollziehen. Ich glaube das hatte einige Seiten vorher schon Chicago so mal erläutert?

    Himmel was für ein Blödsinn der Zwayer erzählt, als müsste Boateng Martinez beide Beine wegreissen für einen Elfer. Da wächst in einem die Lust Zwayer mal gegen die Wade zu treten um zu gucken ob er stehen bleibt.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

    Einmal editiert, zuletzt von Doylebeule (21. Mai 2018 um 17:57)

  • Findest Du nicht, dass es einen Unterschied zwischen einem Vorteil und einem täuschungsbedingten Vorteil gibt? Im normalen Leben liegt die Parallele im Betrug o. ä

    Ich dachte mehr an "sich einen Vorteil gegenüber anderen zu verschaffen ohne schlechtes Gewissen", aber einfaches Thema, Schwarzarbeit.
    Das führt aber zu weit. ;)

  • Wahrscheinlich eine Frage der gesellschaftlichen Schichten, aus denen die Sportarten entstanden sind, bzw bis heute noch in britischen (Privat-) Schulen umgesetzt werden. Du hast da noch die maximalste Steigerungsform vergessen. Cricket. Da hat eine kleine Manipulation des Balles durch den australischen Kapitan neulich nahezu zu einer kleinen Staatskrise geführt. Im Fußball wird sich das nicht mehr ändern.

    Das höre ich seit fast 50 Jahren zu eigentlich fast allen gesellschaftlich relevanten Themen und ich behaupte einfach mal, wenn dem so ist, liegt das am fehlenden Willen kombiniert mit eigener Bequemlichkeit und nicht daran, das es nicht geht.

  • Himmel was für ein Blödsinn der Zwayer erzählt, als müsste Boateng Martinez beide Beine wegreissen für einen Elfer. Da wächst in einem die Lust Zwayer mal gegen die Wade zu treten um zu gucken ob er stehen bleibt.

    Kann ich auch nicht nachvollziehen. Mir ist vorhin noch eingefallen, dass Zwayer in dieser Saison schon mal einen ähnlichen Fall produziert hat. Am 18. Spieltag hat er Köln gegen Gladbach gepfiffen und dort ein paar Minuten vor Schluss einen ziemlich klaren Elfmeter für Gladbach nicht gegeben. Auch da hatte er sich die Szene noch einmal selber angesehen und eigentlich rechnete jeder im Stadion mit dem Elfmeterpfiff. Zwayer hatte auch da eine eher exklusive Interpretation der Szene.

  • Das höre ich seit fast 50 Jahren zu eigentlich fast allen gesellschaftlich relevanten Themen und ich behaupte einfach mal, wenn dem so ist, liegt das am fehlenden Willen kombiniert mit eigener Bequemlichkeit und nicht daran, das es nicht geht.

    Na ja.. Bei solch einer gesellschaftlichen Verfestigung ist der dazugehörige Changeprozess schon nicht einfach. Wenn ich mal wieder auf meine kleine Sportart und deren Umgehensweise damit verweisen darf: findet einen "Testballon" und ändert in diesem die Regeln für 1 Jahr mit allen Konsequenzen. Dann lernt daraus und entscheidet, ob ihr das überall sofort so implementieren wollt oder welche Änderungen noch nötig sind. Die 2. Liga würde sich dafür zB anbieten. Jedes Lamentieren, jeder sterbende Schwan, jede Unsportlichkeit ist sofort gelb. Dann fliegen die ersten 5 Spieltage halt mal ein paar mehr Leute vom Platz, aber dann sollte irgendwann der Lerneffekt einsetzen. Kann man natürlich auch auf die beliebten Pyros erweitern. Sobald es brennt: sofort konsequent Spielunterbrechung bis hin zum Abbruch

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Na ja.. Bei solch einer gesellschaftlichen Verfestigung ist der dazugehörige Changeprozess schon nicht einfach. Wenn ich mal wieder auf meine kleine Sportart und deren Umgehensweise damit verweisen darf: findet einen "Testballon" und ändert in diesem die Regeln für 1 Jahr mit allen Konsequenzen. Dann lernt daraus und entscheidet, ob ihr das überall sofort so implementieren wollt oder welche Änderungen noch nötig sind. Die 2. Liga würde sich dafür zB anbieten. Jedes Lamentieren, jeder sterbende Schwan, jede Unsportlichkeit ist sofort gelb. Dann fliegen die ersten 5 Spieltage halt mal ein paar mehr Leute vom Platz, aber dann sollte irgendwann der Lerneffekt einsetzen. Kann man natürlich auch auf die beliebten Pyros erweitern. Sobald es brennt: sofort konsequent Spielunterbrechung bis hin zum Abbruch

    Du beschreibst das Vorgehen gerade doch sehr schön. Natürlich geht das nicht mit einem Fingerschnips, aber über einen Zeitraum, warum nicht. Es wird sicher Widerstände geben, aber wann gab es die nicht? Meine Generation kann ein ganzes Konzert davon singen oder glaubst du oder irgendjemand hier, damals hätte die herrschende Klasse begeistert Hurra geschrien.

    Veränderungen muss man zuerst einmal wollen und dann auch die Eier haben es selbst gegen mächtigen Gegenwind durchzusetzen.