Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 2017

  • joa, diese Leute bezeichne ich durchaus als Nazis. Ist wie bei Trump, für mich auch nah dran am Nazi.

    na dann bleibt die Differenz bei der Definitionsfrage. Für mich sind Nazis Menschen die andere Menschen in Konzentrationslagern ermorden würden.

    SPD. Dieses Jahr aber mit erheblichen Bauchschmerzen. Eigentlich schwankte ich von Wahl zu Wahl immer zwischen SPD und Grünen. Dieses Jahr zwischen Die Linke und SPD. Aber mein Kopf sagt immer noch, das die Linke nicht regierungsfähig ist. Vielleicht in vier Jahren dann.

    Es sei mir fern jemanden davon zu überzeugen die Linke zu wählen, aber die Regierungsfähigkeit der SPD möchte ich doch auch stark in Zweifel ziehen. Man kann nur so oft sagen "geht nicht." und "nach der Wahl vielleicht", ohne wirklichen Gestaltungswillen abgesprochen zu bekommen. Ein "wir wurschteln uns so durch" kann man sicher auch anderen Parteien unterstellen, aber während CDU und FDP einen klaren Plan haben, von dem sie die Öffentlichkeit lieber nix erfahren lassen wollen ("Wirtschaftsfreundlichkeit"), weiss die SPD ja selbst nicht was sie wollen, außer gewählt werden. Dann kann man auch gleich Mutti wählen, regierungsfähig ist die nun wirklich extrem.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Die AfD hingegen schon und jeder, der bei denen sein Kreuz macht, ist für mich stark rechts.

    Was sind dann Leute die bei der letzten Wahl Linkspartei/SPD gewählt haben und jetzt AFD wählen. Waren die vorher stark links, sind jetzt NAZI und bei der nächsten Wahl evtl. wieder links? die AFD hat doch von allen Parteien stimmen gezogen (am meisten "natürlichh von der CDU gar keine Frage).

    Und ich bin was die Bewertung angeht völlig bei dir. Die AFD ist gegründet worden als eine Partei rechts der CDU (ne Mischung aus CSU in Punkto Einwanderung und Wirtschaft FDP würde ich sagen). Nach Luckes Abgang ist die Partei deutlich nach Rechts gerückt und muss sich völlig zu Recht den Vorwurf gefallen lassen in teilen (ich würde mittlerweile sagen in weiten Teilen) rechtsextreme Positionen zu vertreten. Das ist auch ganz klar so zu bennen. Das muss man Leuten wie Weidel und co. permanent vorhalten, dass solange sie Leute wie Höcke in ihren Reihen haben, für diese in Mithaftung genommen werden.

    Trotzdem würde ich mich hüten jeden Wähler dieser Partei als Nazi zu bezeichnen. Da dürfte ein buntes Sammelsurium von Frustrierten CDU Wähler, völkischen Rechtsextremen ala Höcke, abhängten Protestwählern usw. vorhanden sein. Darf /Muss man diesen Leuten vorhalten, dass Sie es billigend in Kauf nehmen das so jemand wie Höcke in den Bundestag kommt. klar. aber mit der Inflationären Verwendung des Begriffes Nazi kommt man hier nicht weiter. Das spannt den Bogen übrigens schön zu Trump. Jeder GOP Kandidat (MCCain, Bush sowieso und zuletzt Romney) wurde als der Teufel persönlich / eigentlich rechts und quasi Nazi verspottet. Irgendwann schreckt man teile der Leute mit solchen Begriffen nicht mehr und dann kommt jemand wie Trump... So wie vor 4 Jahren Bernd Lucke der Obernazi persönlich war (überspitz formuliert)...

    #FIREJOSEPH

  • na dann bleibt die Differenz bei der Definitionsfrage. Für mich sind Nazis Menschen die andere Menschen in Konzentrationslagern ermorden würden.

    Das haben Nazis auch gemacht.
    Kann die AfD nicht reinschreiben, denn dann werden sie verboten.
    Darüber brauchen wir aber hier nicht ansatzweise diskutieren. Die AfD ist das Abbild von "Nazis in Nadelstreifen". Jeder der sie wählt ist ein Nazi oder hat die Schule nicht bis zum Thema 2. WK besucht.

  • Es sei mir fern jemanden davon zu überzeugen die Linke zu wählen, aber die Regierungsfähigkeit der SPD möchte ich doch auch stark in Zweifel ziehen. Man kann nur so oft sagen "geht nicht." und "nach der Wahl vielleicht", ohne wirklichen Gestaltungswillen abgesprochen zu bekommen. Ein "wir wurschteln uns so durch" kann man sicher auch anderen Parteien unterstellen, aber während CDU und FDP einen klaren Plan haben, von dem sie die Öffentlichkeit lieber nix erfahren lassen wollen ("Wirtschaftsfreundlichkeit"), weiss die SPD ja selbst nicht was sie wollen, außer gewählt werden. Dann kann man auch gleich Mutti wählen, regierungsfähig ist die nun wirklich extrem.

    Da geb ich dir 100% recht. Und deshalb fällt es mir so schwer mein Kreuz dort zu machen. Aber CDU oder gar FDP könnte ich mit meinem Gewissen gar nicht vereinbaren. Dann halt doch lieber die SPD.

  • Da geb ich dir 100% recht. Und deshalb fällt es mir so schwer mein Kreuz dort zu machen. Aber CDU oder gar FDP könnte ich mit meinem Gewissen gar nicht vereinbaren. Dann halt doch lieber die SPD.

    so ganz mitleidslos der SPD gegenüber bin ich auch nicht. So unüberzeugend wie alle Parteien sind, könnte mich die SPD mit der Degradierung von Heiko Maas angeln, wie die CDU mit der von Frau Leyen. ;)

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  • Was sind dann Leute die bei der letzten Wahl Linkspartei/SPD gewählt haben und jetzt AFD wählen. Waren die vorher stark links, sind jetzt NAZI und bei der nächsten Wahl evtl. wieder links? die AFD hat doch von allen Parteien stimmen gezogen (am meisten "natürlichh von der CDU gar keine Frage).

    Dann frage ich mich bei diesen wankelmütigen Kandidaten aber doch, WARUM sie eben jetzt bei der AfD das Kreuz machen. Entweder sie sind komplett uninformiert (kann man sich bei der Omnipräsenz in den Medien kaum vorstellen) oder sie haben schon immer mit den Thesen der AfD sympathisiert, können es aber jetzt unter dem Deckmantel des "das wird man doch wohl noch sagen dürfen" ausleben. Die AfD ist ja viel stärker in der Gesellschaft akzeptiert als es die NPD oder andere Parteien rechts der CDU/CSU jemals waren. Auf dieses Ankommen in der etablierten Politiklandschaft haben viele mit Sicherheit auch gewartet.

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  • Stimme geht an v^3.

    Eine zunächst "verschenkte" stimme,aber jede Partei faengt mal klein an. Mit den heutigen gruenen kann ich mich absolut nicht identifizieren und die anderen großparteien machen fuer die umwelt/tierhaltung ja noch weniger.
    Habe ursprünglich immer schwarz/gelb gewaehlt, aber aufgrund des stillstandes in manchen Bereichen (unser agrarminister ist eine kaeufliche null) werd ich dies nicht tun und ich seh keinen großen unterschied,ob nun CDU oder spd gewinnen wird. Auch wenn ich ungern die spd an erster Stelle sehen moechte,aber danach schauts ja nicht aus.

  • Gute Frage!

    Ich stehe vor dem Problem, dass ein/e Kanzler/Kanzlerin in Deutschland zu oft wiedergewählt werden kann. Auch wenn ich tendenziell eher zum konservativen/liberalen Lager gehöre, dauerte mir die Ära Kohl zu lange und wir sind auf dem besten Weg dies mit Merkel zu toppen.

    Mir persönlich wäre ja eine fünfjährige Amtszeit und eine einmalige Wiederwahloption wesentlich sympathischer.
    Aber mich fragt ja keiner und somit muss ich wohl taktisch wählen und einen der möglichen kleinen Koalitionspartner mit meiner Stimme stärken. Groko will ich nämlich auch nicht.

  • Ich stehe vor dem Problem, dass ein/e Kanzler/Kanzlerin in Deutschland zu oft wiedergewählt werden kann. Auch wenn ich tendenziell eher zum konservativen/liberalen Lager gehöre, dauerte mir die Ära Kohl zu lange und wir sind auf dem besten Weg dies mit Merkel zu toppen.

    Mir persönlich wäre ja eine fünfjährige Amtszeit und eine einmalige Wiederwahloption wesentlich sympathischer.

    Durch das Parlamentarische System hättest du auch bei 10 Jahren Amtszeit das Problem eines "Schattenkanzlers". Der ist erst selbst 10 Jahre an der Macht und installiert dann eine Marionette. Das wäre letzten Endes die Folge einer Amtszeitbeschränkung. Dann doch lieber sehen wer die Fäden in der Hand hält.

    #GoHawks

  • Durch das Parlamentarische System hättest du auch bei 10 Jahren Amtszeit das Problem eines "Schattenkanzlers". Der ist erst selbst 10 Jahre an der Macht und installiert dann eine Marionette. Das wäre letzten Endes die Folge einer Amtszeitbeschränkung. Dann doch lieber sehen wer die Fäden in der Hand hält.


    Möglicherweise ist das machbar, aber wir haben doch etwas andere Verhältnisse als jene die z.B. in Russland oder der Türkei vorherrschen.
    Da in Deutschland eine Regierung ohne Koalitionspartner nicht möglich ist, müsste dieser so eine Konstellation mittragen. Das wiederum kann ich mir kaum vorstellen, da die Wähler so ein Verhalten recht schnell "abstrafen" würden.

  • Möglicherweise ist das machbar, aber wir haben doch etwas andere Verhältnisse als jene die z.B. in Russland oder der Türkei vorherrschen.
    Da in Deutschland eine Regierung ohne Koalitionspartner nicht möglich ist, müsste dieser so eine Konstellation mittragen. Das wiederum kann ich mir kaum vorstellen, da die Wähler so ein Verhalten recht schnell "abstrafen" würden.

    Naja wenn jetzt Beispielsweise in der CDU Merkel im Hintergrund die Strippen ziehen würde, hätte sie ne Marionette an der Hand die zsm mit einem Koalitionspartner Merkels Politik durchsetzt. Natürlich ist das ganze nicht garantiert, aber eine reine Amtszeitbeschränkung hilft in meinen Augen nicht weiter. In den USA gibt es diese Beschränkung ja und man sieht ja wie der Kongress Trump die Ketten anlegt. Der Kongress wiederum wird ja auch durch gewisse Lobbys und Interessen beeinflusst. In dem Fall zwar Privatwirtschaftlich und nicht Parteilich(Und ja ich weiß dass das ein gewaltiger Unterschied ist, soll nur das Grundlegende Problem zeigen) aber im Prinzip kann man nicht verhindern das eine Person relativ lange viel Einfluss hat.

    #GoHawks

  • Ich bin mir immer noch nicht sicher, wo ich denn mein Kreuzchen machen werde. Die Abwahl Merkels kann ich mir wohl abschminken. Schwarz-Gelb wäre noch eine negative Steigerung. Da werde ich mich wohl taktisch verhalten, um eine andere Koalition zu ermöglichen. Die Partei hätte natürlich auch ihren Reiz, aber das spare ich mir wohl lieber bis zur nächsten Europawahl.

    Keep Pounding

  • Es wird alles beim Alten bleiben, leider.
    SPD und CDU sind träge, klammern sich an die Macht und hängen via Lobby an den Fäden der Wirtschaft. Wirkliche Probleme (bezahlbarer Wohnraum, Armutsrenten, ärztliche Unterversorgung, schwaches Lohnniveau in vielen Berufen, kaum Innovationen in der Schulpolitik, zunehmendes Verkehrschaos ohne Lösungen usw.) werden weiter bestehen und größer werden. Dank vieler gut funktionierender Hilfsorganisationen mit Ehrenamtlern läuft das System noch halbwegs stabil.
    Ich würde frischen Wind in der politischen Landschaft begrüßen, z.B. ein Format wie in Frankreich, mit unverbrauchten Politikern, die nicht nur labern, sondern handeln. Da es das hier nicht gibt, bleibt nur die Partei 'Die Partei', eine Art moderner Protest gegen den ganzen Filz, gegen rechtsgerichtete Demagogen. An der letzten Wahl sieht man ja, dass es nicht ganz umsonst war und Sonneborn tatsächlich ins EU-Parlament einzog.
    Da ich beruflich alle Schichten der Bevölkerung sehe und mit ihnen ins Gespräch komme, weiß ich, dass viele AfD wählen werden, auch solche denen man es vermutlich nicht zutraut. Dazu gehören alte Leute mit und ohne Vermögen, Arbeitssuchende, Arbeitsscheue, junge Leute mit überschaubarer Intelligenz und sogar Ärzte. Die Wähler interessiert kaum wer als Repräsentant die AfD führt bzw. sie in der Öffentlichkeit vertritt, es geht hauptsächlich um die Problematik der Zuwanderung und Merkel als Ursache für die eigene unbefriedigende Situation.
    Ich finde es schade, dass es so viele überzeugte Nichtwähler gibt, die mit ihrer Stimme in Gemeinsamkeit ein ganz anderes Ergebnis herbeiführen könnten. Arsch hoch, ins Wahllokal marschieren und Stimme abgeben!

  • Werde das erste Mal die Zweitstimme nicht SPD oder der Linken geben, vor allem die Linke geht für mich, dank Frau W., gar nicht mehr.
    Grün ist keine Alternative mehr und wenn ich den Herren Lindner der FDP sehe kriege ich leichte Gewaltphantasien.
    Alles was sich rechts des, normalen, Spektrums bewegt ist niemals eine Alternative und viele der kleinen Parteien haben so hanebüchene Ideen die bei mir für Lachkrämpfe sorgen.

    Ich habe schon gewählt und die Aktion auf Facebook ist ein Beweis für die richtige Endscheidung :)

    Urlaub 2024:
    07.04. - 19.04.2024: NYC mit 2-4 Spielen der Islanders
    In Planung:
    Juni: 1 Woche Helsinki zur Sonnenwende
    September: Kreuzfahrt Norwegen
    Mal schauen was Wirklichkeit wird!

  • Dann frage ich mich bei diesen wankelmütigen Kandidaten aber doch, WARUM sie eben jetzt bei der AfD das Kreuz machen. Entweder sie sind komplett uninformiert (kann man sich bei der Omnipräsenz in den Medien kaum vorstellen) oder sie haben schon immer mit den Thesen der AfD sympathisiert, können es aber jetzt unter dem Deckmantel des "das wird man doch wohl noch sagen dürfen" ausleben. Die AfD ist ja viel stärker in der Gesellschaft akzeptiert als es die NPD oder andere Parteien rechts der CDU/CSU jemals waren. Auf dieses Ankommen in der etablierten Politiklandschaft haben viele mit Sicherheit auch gewartet.


    Nun ja ich hab ja schon oben geschrieben wer so in etwa AFD wählt
    - Gauland hat den Anteil der Höcke Fans in der AFD (unter den Mitgliedern nicht Wählern) so auf 30 % beziffert. Die Zahl dürfte höher sein, ich sagejetzt mal bestimmt 50 %. Aber das ist Spekulation. Nehmen wir das der Einfachheithalber auch mal für die Wähler an, dannmacht das von den 8-10 % die die Partei bei der Bundestagswahl voraussichtlich erreichen wird ca. 4-5 %
    - Dann wird es einen gewissen Anteil von frustrierten CDU Wählern geben,denen die Merkel CDU einfach zu links ist und die von derAlternativloskanzlerin die Nase voll haben (das man diese Leute permanent auf Höcke und co Festnageln muss habe ich oben bereits geschrieben).Ich verweise da auch noch mal auf den Chart von Five Thirty Eight. da sieht man recht deutlichwie die CDU unter Merkel nach links gerückt ist (wirtschaftspolitisch werden das hier viele anders sehen, aber gesellschaftspolitisch ist es meines Erachtens kaum zu bestreiten). Atomausstieg, Abschaffung der Wehrpflicht usw. Um nur mal einige Themen zu nennen. das kann man jetzt begrüßen (aus einer Linken Perspektive), aber es hinterlässt halt ein Vakuum nach rechts. Das führt dann dazu das Leute wie Bernd Lucke - früher CDU Mitglied- nen eigenen Laden aufmachen. Tja nur im Gegensatz zu einer großen Partei wie der CDU hat man dann viel schneller den ganz braunen Bodensatz (siehe oben ) an den Hacken. Finde es auch sehr spannend wie man Merkel mit den „ich hab nix mit dem Erstarken derAFD zu tun“ Mantra durchkommen lässt. Als wäre das alles wie ein Sandsturm in der Sahara gekommen. Ist halt so. kann man nix machen.
    - dann dürfte es noch die klassischen Protestwähler geben, die immer was gegen „die da oben“ haben inkl. derer die sich von der Spiel nicht mit Schmuddelkindern Attitude angezogen fühlen
    - Ach ja und die Putinfanboys & Girls habe ich vergessen

    Alles in allem ein ziemlich „buntes“ Sammelsurium an Leuten. Die kann man jetzt natürlich alle als Nazis titulieren. Das wird einem in der eigenen Filterblase sicher auch viel Applaus bringen. Bringt die Debatte nur keinen Meter weiter.
    Btw. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Flügelkämpfe in der AFD – die jetzt offensichtlich aus Wahlkampftaktischen Gründen aufs Eis gelegt wurden , nach der Wahl wieder voll ausbrechen werden und die Partei sich früher oder später wieder in zwei Teile zerlegt.

    #FIREJOSEPH

  • Auch diese Wahl geht meine Stimme an die CDU. Bin mit der Situation Deutschlands sowohl aus privater wie auch beruflicher Sicht zufrieden, also kein Grund zum Wechsel erkennbar. Natürlich gibt es auch bei mir Themen wo ich mit derzeitigen Lösungen nicht einverstanden bin, aber es gibt auch keine andere Partei der ich eine bessere Lösung zutraue. Leider werden sehr oft Themen die eher in der Verantwortung der Bundesländer liegen und von denen auch vergurkt werden, bei einer Wahlentscheidung der Bundespolitik zugeordnet.

    Für die Wahl der AfD kann ich persönlich überhaupt kein Verständnis aufbringen. Für eine Protestwahl gibt es genug Alternativen mit deutlich mehr Substanz und besseren Zielen.

  • Die AfD hingegen schon und jeder, der bei denen sein Kreuz macht, ist für mich stark rechts. Wer mit Ausdrücken aus dem Dritten Reich um sich wirft, einen Höcke in seinen Reihen toleriert und unterstützt, auf Flüchtlinge schießen will #mausgerutscht, generell ein Problem mit allem "Fremden" hat, gegen die Homo-Ehe klagen will, am liebsten eine Mauer um sein Land bauen würde und direkt wieder die alte Währung einführen will um sich von der EU abzugrenzen, mit alternativen Fakten und "Fake News" nur so um sich wirft...

    joa, diese Leute bezeichne ich durchaus als Nazis. Ist wie bei Trump, für mich auch nah dran am Nazi.

    Mir wäre nicht bekannt, dass man sich im dritten Reich dadurch ausgezeichnet hätte, die Staatsgrenzen mit Waffengewalt und Mauerbau gegen eindringende Flüchtlinge zu schützen oder eine alte Währung wieder einzuführen. Dagegen wäre die Ablehnung der Homo-Ehe 1935 vermutlich auch bei allen anderen Parteien klar mehrheitsfähig gewesen. Für viele Gläubige (z. B. Katholiken, Moslems) dürfte auch heute noch nichts anderes gelten. Tempora mutantur. Auch "Probleme" mit "allem Fremden" sind wohl kein spezifisches Kriterium für "Nazis". Man kann den Begriff natürlich derart ausweiten, aber dann ist er fast schon bedeutungslos.

    na dann bleibt die Differenz bei der Definitionsfrage. Für mich sind Nazis Menschen die andere Menschen in Konzentrationslagern ermorden würden.

    So ähnlich sehe ich das auch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (5. September 2017 um 13:32)

  • Das man über die Bezeichnung streiten kann ist mir klar und ich kann auch die Gegenargumente sehr gut verstehen. Ich muss durchaus aufpassen, dass ich den Begriff "Nazi" im politischen Zusammenhang nicht inflationär benutze. Denn es stimmt schon, vergleichbar mit den Nazis im Dritten Reich sind (viele) AfDler nicht.

    Trotzdem drängt sich mir der Begriff bei Betrachtung der Standpunkte und einiger Personen in Partei und Wählerschaft immer wieder auf und ich kann jeden verstehen, der bei einer anti-AfD Demo "Nazis raus" skandiert.

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  • Denn es stimmt schon, vergleichbar mit den Nazis im Dritten Reich sind (viele) AfDler nicht.

    Auch im dritten Reich waren nicht alle Unterstützer der NSDAP dafür Juden, Sinti, Homosexuelle und Kommunisten in KZs zu vergasen. Für mich sind es vor allem die Faktoren Rassismus und Nationalismus, die die Anhänger von AfD heute und NSDAP damals verbindet. Und natürlich die oft vergleichbare Rhetorik.

    Keep Pounding

    Einmal editiert, zuletzt von Erzwolf (5. September 2017 um 14:47)

  • Auch im dritten Reich waren nicht alle Unterstützer der NSDAP dafür Juden, Sinti, Homosexuelle und Kommunisten in KZs zu vergasen

    mit diesem Satz hätte einer meiner weitläufigen Bekannten der bekennender Jude ist schon seine Probleme,die systematische Verfolgung und das vergasen von Menschen war dann schon ein einzigartiges Verbrechen auf Juden und Sinti bezogenes.natürlich sind auch viele Kommunisten oder Homosexuelle umgekommen, aber deren Chancen zu überleben in einem KZ waren ungleich höher als die eines Juden oder Sinti und Roma.auch wenn ich weiß wie dein Satz gemeint war

  • mit diesem Satz hätte einer meiner weitläufigen Bekannten der bekennender Jude ist schon seine Probleme,die systematische Verfolgung und das vergasen von Menschen war dann schon ein einzigartiges Verbrechen auf Juden und Sinti bezogenes.natürlich sind auch viele Kommunisten oder Homosexuelle umgekommen, aber deren Chancen zu überleben in einem KZ waren ungleich höher als die eines Juden oder Sinti und Roma.auch wenn ich weiß wie dein Satz gemeint war

    Stimmt schon, dass man da eine Unterscheidung treffen kann zwischen Verfogung wegen Volkszugehörigkeit und Verfolgung aus anderen Gründen. Habe das im aktuellen Kontext aber vernachlässigt.

    Keep Pounding

  • Auch im dritten Reich waren nicht alle Unterstützer der NSDAP dafür Juden, Sinti, Homosexuelle und Kommunisten in KZs zu vergasen. Für mich sind es vor allem die Faktoren Rassismus und Nationalismus, die die Anhänger von AfD heute und NSDAP damals verbindet. Und natürlich die oft vergleichbare Rhetorik.

    Da der Begriff "Nazi" nicht klar definiert ist, kann natürlich jeder seine eigenen Kriterien anwenden. Nur muss man sich überlegen, was man damit aussagen will.

    Für mich - aber das mag an der Erziehung liegen - steht die Bezeichnung als "Nazi" im unmittelbaren Zusammenhang mit Vertretern eines als historisch (mehr oder minder) einzigartig empfundenen totalitären System, in dem mit "deutscher Gründlichkeit" ein Genozid gigantischen Ausmaßes begangen wurde. Das dritte Reich war weder das einzige totalitäre System der Geschichte, noch hat es den einzigen Genozid begangen. Gerade diese Einzigartigkeit des begangenen Verbrechens (nach Vorgehensweise und Umfang) verleiht der Bezeichnung als "Nazi" ihr außergewöhnliches Unwerturteil.

    Dagegen sind beispielsweise Nationalismus oder Rassismus Allerweltsphänomene, die es vermutlich schon "immer" gab. Das gilt erst Recht dann, wenn man die Begriffe so weit versteht, wie es heute üblicherweise getan wird. Nationalsozialisten waren zwar "auch" nationalistisch und rassistisch eingestellt, aber das waren keine Alleinstellungsmerkmale.

    Natürlich kann man jeden, der keine Flüchtlinge ins Land lassen will, als "Nazi" bezeichnen. Aber dann verwässert man den Begriff und damit das Unwerturteil, das - jedenfalls in meiner Vorstellung - mit dem Begriff verbunden ist.

  • Für mich - aber das mag an der Erziehung liegen - steht die Bezeichnung als "Nazi" im unmittelbaren Zusammenhang mit Vertretern eines als historisch (mehr oder minder) einzigartig empfundenen totalitären System, in dem mit "deutscher Gründlichkeit" ein Genozid gigantischen Ausmaßes begangen wurde. Das dritte Reich war weder das einzige totalitäre System der Geschichte, noch hat es den einzigen Genozid begangen. Gerade diese Einzigartigkeit des begangenen Verbrechens (nach Vorgehensweise und Umfang) verleiht der Bezeichnung als "Nazi" ihr außergewöhnliches Unwerturteil.

    Da fasst du den Begriff Nazi zu eng. Die systematische Ermordung der Juden begann ja erst 1941. Die Nazis in Form der NSDAP waren da aber schon seit Jahren dabei aus Deutschland einen totalitären Staat zu machen.

    Keep Pounding

  • Wenn ich mir die (für mich) zum Teil desaströse Ministerriege von CDU/CSU ansehe (Dobrindt, vdL, Gröhe, de Maiziere) und die nicht vorhandene Personaldecke der FDP, dann gruselt es mich vor schwarz - gelb.

    Da ich nicht will, dass die Grünen komplett von der Bildfläche verschwinden, was ich als durchaus möglich betrachte, werde ich mit Bauchweh taktisch grün wählen.
    Ich hoffe dann in den nächsten Jahren auf eine Formverbesserung der Grünen und einer Rückkehr zu den Kernthemen Umwelt, Verbraucherschutz und Klima.

  • Da der Begriff "Nazi" nicht klar definiert ist, kann natürlich jeder seine eigenen Kriterien anwenden. Nur muss man sich überlegen, was man damit aussagen will.

    der begriff "Nazi" ist eigentlich ziemlich klar definiert. Deswegen kann man die afd auch formal nicht als Nazis bezeichnen, das sind einfach menschenverachtende Spasten.

    Nach der geilen doylebeule-Definition, ist entweder nicht mal Hitler n Nazi, weil die NSDAP , wohl auch nie in ihrem Wahlprogramm stehen hatte, systematisch Bevölkerungsgruppen zu vergasen, oder potenziell jeder. Was weiß ich, ob Seehofer oder Söder sich manchmal denken: "naja eigentlich wärs ja auch gut, wenn's die einfach nicht mehr geben würde".

  • Die meisten, die den Ausdruck Nazi im Zusammenhang mit der AfD gebrauchen, meinen wahrscheinlich Neonazi. So habe ich das bisher immer aufgefasst.

    Keep Pounding