Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 2017

  • Da hier ja bisher fünf Leute die AfD angeklickt haben...vielleicht könnten sich die Personen mal äußern, warum sie diese Partei am Sonntag wählen würden. Ich persönlich kenne keine AfD Wähler (hoffentlich) und würde gerne mal ein paar Begründungen hören. Vielleicht auf fernab von den Wutbürgern, die man immer im TV sieht. Vielleicht sind ja Leute dabei, die hier relativ aktiv sind. Würde mich wirklich interessieren.

    Ich weiß, Wahlen sind geheim, aber vielleicht traut sich ja jemand.

    Ich hab sie hier nicht gewählt und ich werd sie Sonntag auch nicht wählen, aber so auf halbem Weg kann man mich antreffen. Sie sind mir bei einigen Teilen ihrer Programmatik näher als andere Parteien, disqualifizieren sich aber durch ihre Art und Weise schon am Anfangspunkt. Mich regen die anderen Parteien mit ihren Phrasen auf und mit ihrer Unernsthaftigkeit, da kann ich dann bei dieser Trollpartei keine Ausnahme machen, weil sie mit der Einwanderungspolitik tendenziell eher auf meiner Linie sind.

    Merkel ist ja m.E.n. an einem bestimmten Punkt: ob sie ihr Handeln in der Flüchtlingskrise ultimativ als Fehler bewertet ist relativ irrelevant (um sie zu zitieren: "die sind jetzt halt hier"), für mich interessanter ist wie es zukünftig gehandhabt werden soll. Da ist sie für mich eher ambivalent und sichert sich nach typischer Merkel-Art in alle Richtungen ab. Einerseits Aussagen wie "es darf sich nicht wiederholen" und "wenn der Krieg in Syrien vorbei ist, erwarten wir den Heimreiseantritt" (so ungefär). Andererseits will sie die neu gewonnenen linkeren Merkelfans natürlich nicht verprellen, was einen größeren "Wink mit dem Zaunpfahl" richtung konservative Wähler verhindert. Da kann sich jetzt jeder seinen Teil denken und bleibt eigentlich ahnungslos zurück.

    Wenn die Wahl vorbei ist, kann sie dann in 2 Richtungen gehen und das Thema Familiennachzug bietet sich da an bei der Hypothese. Ich überzeichne es jetzt mal: sie kann entweder sagen "ist momentan nicht machbar" und alle rechts der Mitte atmen erleichtert auf und die Linken toben, oder sie macht das Gegenteil, mit gegenteiligen Reaktion bei den entsprechenden Parteien. Eine wirkliche Festlegung, nach der man dann auch wählen kann, gibts fast bei keiner Partei, wenn man auf den Level "Wahlkampfgelaber" angleicht.

    Ganz unabhängig davon wie man zum eigentlichen Thema steht, was sollten denn all die Leute machen, die meinen "Familiennachzug nein danke", wenn die Partei von der man geglaubt hat (und die Aussagen in diese Richtung gemacht hat) sie sei der gleichen Meinung, nach der Wahl wieder den den Linksschwenk macht? Die wären doch bescheuert wenn die ihren Lebtag nochmal die CDU wählen und rechts der CDU gibt es laut öffentlicher Meinung nur braune und dunkelbraune Alternativen.

    Eine Stimme für die AfD ist m.M.n. kein Weltuntergang, auch wenn ich mich momentan nicht in der Lage sehe mein Kreuz bei den Trotteln zu machen. Aber es ist ein "Richtungsweiser" für die CDU, die solche Wähler historisch immer aufgefangen hat und es auch irgendwo als ihre Pflicht gesehen hat. Bis zu 51% Stimmen für die AfD passiert nix (zumal ich im Gegensatz zu Altmaier auch die Linke nicht für so demokratieuntauglich halte), so funktioniert unser System zumindest auf der obersten Stufe (über die organisatorischen Probleme rund um die Parteienfinanzierung bin ich mir im Klaren). Wenn man es ganz unaufgeregt sehen will, bleibt eine Stimme für die AfD von den meisten Wählern nur ein Hinweis an die CDU "einen Schritt nach rechts bitte!". Ist vielleicht ein bischen viel "game theory" für Leute die moralisch sehr empfindlich reagieren, aber ich glaube eben nicht das es einen Stimmenanteil von über 10% für die rechts-außen Ausprägungen der Partei gibt, sondern sich das Konto eher über mitte-rechts füllt.

    Und als einer dieser mitte-rechts Wähler ist der Einzug der AfD in den Bundestag für mich auch kein Gewinn. Sie werden durch ihre Art meine Denkrichtung diskreditieren und sämtliche Parteien werden ideologisch schon automatisch auf das Gegenteil der AfD umschwenken, was eine Erfüllung meiner politischen Vorstellung nicht unbedingt wahrscheinlicher macht. Dazu muss ich dann noch eine Legislaturperiode ertragen, wie sie bewährte demokratische Institutionen herabwürdigen. Ich kann mir Schöneres vorstellen.
    Aber sollte von Merkel nach der Wahl ein (von mir so interpretierter) Linksschwenk kommen... ich hab nicht vor ne eigene Partei zu gründen...

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Wieso? Wenn man die Partei wählt, dann sollte man doch dazu stehen und Position beziehen können. Und wenn man dabei kein rechtes Gedankengut in sich trägt kann man auch gerne erklären, warum man trotzdem die afd wählt.

    Ich bin wirklich bereit, mir die Argumente anzuhören. Vielleicht kann ich es dann zumindest ein bisschen nachvollziehen. Ansonsten sehe ich nur die fünf Personen, die für eine Gruppe extrem rechter Politiker stimmen und muss mir meinen Teil dazu denken.

    BMG - CANUCKS - [color=#FF8C00]GIANTS

  • Wieso? Wenn man die Partei wählt, dann sollte man doch dazu stehen und Position beziehen können. Und wenn man dabei kein rechtes Gedankengut in sich trägt kann man auch gerne erklären, warum man trotzdem die afd wählt.

    Ich bin wirklich bereit, mir die Argumente anzuhören. Vielleicht kann ich es dann zumindest ein bisschen nachvollziehen. Ansonsten sehe ich nur die fünf Personen, die für eine Gruppe extrem rechter Politiker stimmen und muss mir meinen Teil dazu denken.

    Wo ist der Mehrwert für die User? Du bist sowieso voreingenommen, sie danach hier im Forum gebrandmarkt.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Wieso? Wenn man die Partei wählt, dann sollte man doch dazu stehen und Position beziehen können. Und wenn man dabei kein rechtes Gedankengut in sich trägt kann man auch gerne erklären, warum man trotzdem die afd wählt.

    Ich bin wirklich bereit, mir die Argumente anzuhören. Vielleicht kann ich es dann zumindest ein bisschen nachvollziehen. Ansonsten sehe ich nur die fünf Personen, die für eine Gruppe extrem rechter Politiker stimmen und muss mir meinen Teil dazu denken.

    Wahlen sind immer noch geheim. Hast du selber gesagt. also muss sich hier erstmal grundsätzlich niemand erklären. zumal er davon ausgehen kann, dass 90 % des Forums gegen ihn sind. Den Rest haben doch Heath und Doyle gut erklärt.
    Du hast als hier jemand auf AFD geklickt hat , gleich gerufen wo ist der Nazi. Warum sollte dieserjenige jetzt dir seine Argumente erklären? Du hast in als Nazi tituliert ohne ein Argument zu hören.

    Was man ganz grundsätzlich mal überlegen/zur Kenntnis nehmen sollte: Es werden in den kommenden Bundestag zwei Parteien aus der Außerparlamentarischen Opposition kommen, mit zwischen 20-25 % Stimmen Anteil (je nach Wahlergebnis).
    Auch wenn - wie ich oben schrieb- AFD und FDP programmatisch nicht mehr wirklich viel gemeinsam haben(in Wirtschaftsfragen)- so stehen diese Parteien im vgl. zu den im Bundestagvertretenen im politischen Koordinatensytem rechts bzw. für einen Wirtschaftsliberalismus der entgegen allem unken dort wohl offensichtlich nicht vorhanden ist.

    #FIREJOSEPH

  • Wie gesagt, hätte mich einfach interessiert. Und ich zwinge ja niemanden (wie auch), sondern frage nur nach.

    Ich weiß auch gar nicht, warum ihr so einen Aufstand dazu macht. Entweder es kommt eine Antwort, oder eben nicht. Muss man die armen AfD Wähler jetzt auch noch in Schutz nehmen vor dem wütenden, linken Mob? :hinterha:

    BMG - CANUCKS - [color=#FF8C00]GIANTS

  • Wie gesagt, hätte mich einfach interessiert. Und ich zwinge ja niemanden (wie auch), sondern frage nur nach.

    Ich weiß auch gar nicht, warum ihr so einen Aufstand dazu macht. Entweder es kommt eine Antwort, oder eben nicht. Muss man die armen AfD Wähler jetzt auch noch in Schutz nehmen vor dem wütenden, linken Mob? :hinterha:

    Du verstehst es- bei allem, Respekt- glaube ich immer noch nicht.
    Nein, es muss einen AFD Wähler niemanden in Schutz nehmen vor einem linken Mob. Und man darf auch einem AFD Wähler - unabhängig von dem was für Argumente er bringt - immer die Höckes und Konsorten vorhalten , nur - das haben ich und andere jetzt mehrfach versucht klarzumachen - gibt es in der AFD zweifellos Rassisten, was aber im Umkehrschluss halt nicht bedeutet das jeder Wähler einer ist.Also sollte man sich wenn jemand AFD wählt evtl. mal seine Argumente anhören und wenn er dann nach höcke sounded dann kann man ihm immer noch das NAZI etc. an die Rübe werfen. Aber vorher macht das - so man diese Leute wieder für die "anderen" Parteien gewinnen möchte- wenig sinn..

    Und wenn du nach Gründen suchst warum, dann kann ich Dir unter anderem diesen Artikel empfehlen (falls du oder einer deiner bekannten über Welt plus verfügt)
    https://www.welt.de/politik/deutsc…ngste-sein.html
    Du kannst aber im Prinzip jeden anderen Artikel von Ahmad nehmen, der m.e. meistens schön und differenziert argumentiert und nicht in einfache schwarz/weiß Muster verfällt.

    Es gibt bei allem Parteien im Bundestag Defizite im Bereich Integration und der Unbehagen über diese Politik geht weit über das Bürgerliche Lager hinaus.

    Ich persönlich kenne keine AfD Wähler (hoffentlich) und würde gerne mal ein paar Begründungen höre

    Alleine dieser Satz. Als wären AFD Wähler per se Aussätzige.
    Weiter muss ich dich enttäuschen. Wenn man sich mal die Wählerwanderungen bei der Wahl in Nordrhein-Westfalen ansieht, sieht man das die AFD aus dem linken Lager genauso viele Stimmen dazubekommen hat, wie aus dem konservativen bürgerlichen Milieu. (was bei ihrem Themenspektrum: Gegen Ausländer, gegen Freihandel, pro Putin etc. auch nicht verwundern sollte btw. ) Ergo ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch du in deinem näheren oder erweitertem Bekanntenkreis jemanden hast der zumindest mit dem Gedanken gespielt hat... Den die 10-15 % sind nicht vom Mars nach Deutschland geworfen worden, sondern sie leben schon länger hier...

    https://wahl.tagesschau.de/wahlen/2017-05…wanderung.shtml

    #FIREJOSEPH

  • Ja Mile High, ich würde mir ja gerne die Argumente anhören, daher habe ich die Frage in den Raum gestellt.

    Und ja, ich habe zuerst "Nazi" gerufen, kann ich jetzt auch nicht mehr ändern und war wohl etwas überspitzt. Gleichzeitig sage ich, dass ich mir die Argumente der Personen anhören möchte, um die Gründe zu verstehen. Das ist doch nicht verwerflich?

    Und nochmal: Die Leute, die es betrifft, können was dazu schreiben oder es eben lassen. Die Meinung von dir und Heath interessieren mich in dem Zusammenhang, bei allem Respekt, nicht. Ich weiß nicht, warum ihr hier unbedingt den "Advocatus diaboli" spielen wollt.

    BMG - CANUCKS - [color=#FF8C00]GIANTS

  • hab eigentlich das Gefühl, dass nach der Wahl erstmal wieder Eurobonds und Transferunion das nächste Thema sein wird, wo Merkel die Wähler die zwischen CDU/CSU und AfD schwenken enttäuschen wird. Aber vielleicht irre ich mich da.

    Bei der Flüchtlingspolitik ist die Situation imho sowieso derzeit nicht so wie vor 2 Jahren, dass Merkel noch viel Applaus vom mitte-links und linken Spektrum in Deutschland und Europa bekommen würde, sondern sie wird doch oft genug kritisiert, dass sie insgeheim froh wäre, dass ihr die Visegrad-Staaten das Problem temporär entschärft haben und sie sehr mitverantwortlich wäre für das falsche Verhalten von Frontex.

    Aber naja, man weiß natürlich nicht wie es bei der nächsten Flüchtlingswelle aussehen wird und der Familiennachzug wird schon noch auf lange Sicht ein problematisches Thema.

  • Ich habe AfD gewählt. Dachte das heist Atombomben für Deutschland. (nicht wirklich)

    Wahlen sind immer noch geheim.

    Forenabstimmungen über eine unverschlüsselte Verbindung allerdings weniger. Selbst wenn die neue Software die Stimme nicht mehr unanonymisiert speichern sollte.

  • Warum jemand AFD wählt ist doch eigentlich genauso egal, wie warum jemand die Linke oder SPD, CDU oder eine sonstige Partei wählt. Jeder hat seine Ansichten und das sollte man akzeptieren.

    Wenn man, wie ich, im gegenteiligen politischen Spektrum angesiedelt ist, macht man sich doch lächerlich, wenn man nach den Beweggründen fragt.

    Man muss sich nur das Wahlprogramm durchlesen und dann weiß man doch in etwa, was für den geneigten Wähler einer Partei wichtig ist.

    Ob man das versteht, gutheißen kann oder es total verwerflich findet... Vollkommen egal. Jeder macht dort das Kreuz wo es für ihn am sinnvollsten ist.

    Also warum sich lange mit den Wahlgründen anderer beschäftigen?

    Und ganz ehrlich. Ich bin der AFD auf eine Art "dankbar." Sie haben in Deutschland einen Impuls gegeben. Nämlich den, das plötzlich politisch diskutiert wird. Von Leuten die sich vorher nicht oder kaum für Politik interessiert haben. Auch das ist ein demokratischer Prozess. Aber auch hier ohne Wertung meinerseits, ob ich die Ansichten, Diskussionspunkte und vor allen (bei einigen) die Rhetorik der Menschen richtig finde. Aber es wird sich wieder mehr mit der Politik beschäftigt, was an sich sehr wertvoll sein kann, auch für die Zukunft.

  • Die Situation ist doch nicht neu. Als die Grünen in die Landtage und später Bundestag einzog, hat man gegen sie gewettert.
    Nach der Wiedervereinigung war es die PDS, die sich Stasivorwürfen gefallen lassen musste.
    Jetzt ist es die AfD.
    Ich mag die Partei auch nicht, aber ich mag unsere Demokratie, die Parteienvielfalt zulässt.
    Und dazu gehört, dass man auch Äusserungen aushalten muss die einem überhaupt nicht liegen.

    Und ja, ich habe zuerst "Nazi" gerufen, kann ich jetzt auch nicht mehr ändern und war wohl etwas überspitzt. Gleichzeitig sage ich, dass ich mir die Argumente der Personen anhören möchte, um die Gründe zu verstehen. Das ist doch nicht verwerflich?

    Nicht gleichzeitig, sondern danach. Ich kann mir bei deinen Vorwürfen nicht vorstellen, dass du auf eine sachliche Diskussion aus bist.

  • Und nochmal: Die Leute, die es betrifft, können was dazu schreiben oder es eben lassen. Die Meinung von dir und Heath interessieren mich in dem Zusammenhang, bei allem Respekt, nicht. Ich weiß nicht, warum ihr hier unbedingt den "Advocatus diaboli" spielen wollt.

    Ich hab Dir nur versucht darszustellen, warum Du darauf wahrscheinlich keine Antwort drauf kriegen wirst . Mehr nicht.


    Forenabstimmungen über eine unverschlüsselte Verbindung allerdings weniger. Selbst wenn die neue Software die Stimme nicht mehr unanonymisiert speichern sollte.

    Das ist richtig,
    Aber daran hat hier niemand ein interesse.

    #FIREJOSEPH

  • Die Bundestagswahl ist vorbei, unsere Umfrage auch und hier sind die Ergebnisse im Vergleich (nfl-talk-Resultate bereinigt um Nicht-, Ungültig- und Spontanwähler):

    Partei BTW'17 nfl-talk Differenz
    FDP 10,7% 20,0% +9,3%
    Die Linke 9,2% 16,3% +7,1%
    SPD 20,5% 16,3% -4,2%
    Die Partei 1,0% 13,8% +12,8%
    CDU 26,8% 13,8% -13,0%
    Grüne 8,9% 7,5% -1,5%
    AfD 12,6% 6,3% -6,3%
    Piraten 0,4% 1,3% +0,9%
    CSU 6,2% 1,3% -4,9%
    DiB 0,1% 1,3% +1,2%
    Bayernpartei 0,1% 1,3% +1,2%
    V³-Partei 0,1% 1,3% +1,2%
    Sonstige 3,3% 0% -3,3%


    Dazu die Sitzverteilung:

    Partei Bundestag nfl-talk-Tag
    FDP 80 151
    Die Linke 69 123
    SPD 153 123
    Die Partei 0 104
    CDU 200 104
    Grüne 67 57
    AfD 94 47
    CSU 46 0


    Für eine Regierungskoalition braucht man im 709 Mitglieder umfassenden Parlament mindestens 355 Sitze. Bekanntleich reicht das im Bundestag unter den realistischen Konstellationen nur für CDU-CSU-SPD oder für CDU-CSU-FDP-Grüne. Im nfl-talk-Tag hätten beide Kombinationen keine Mehrheit. Realistisch wäre bei unserem Ergebnis wohl eine Koalition FDP-SPD-CDU unter Lindner.

    Mich würde vor allem eines interessieren: Können die zahlreichen selbsterklärten Wähler der "Partei" bitte mal Rückmeldung geben, ob sie am Sonntag wirklich das entsprechende Kreuzchen gesetzt haben? Wenn die Partei nur halbwegs den Zuspruch erhalten hätte, den sie nicht nur in diesem Forum erfährt, dann hätte sie gestern locker die Fünfprozenthürde nehmen müssen.

  • Mich würde vor allem eines interessieren: Können die zahlreichen selbsterklärten Wähler der "Partei" bitte mal Rückmeldung geben, ob sie am Sonntag wirklich das entsprechende Kreuzchen gesetzt haben? Wenn die Partei nur halbwegs den Zuspruch erhalten hätte, den sie nicht nur in diesem Forum erfährt, dann hätte sie gestern locker die Fünfprozenthürde nehmen müssen.

    Ich gehöre zwar nicht zur von dir angesprochenen Gruppe. Aber ein paar Sachen sollte man nicht außer Acht lassen. Dass die FDP stärkste Partei wird, zeigt ja schon auf, dass das Forum ein eigener Kosmos ist. Natürlich sagst du völlig zurecht, dass auf vielen anderen Seiten im Internet DIE PARTEI ebenso relativ präsent war. Aber Leute, die sich viel in sozialen Netzwerken und Foren rumtreiben, kann man sicherlich auch als eigene Gruppe begreifen, die sich in einigen Merkmalen vom repräsentativen Bevölkerungsdurchschnitt abhebt. Ohne es empirisch untermauern zu können, würde ich schon Besonderheiten zum Beispiel hinsichtlich Alter und Bildung vermuten. Zudem ist Satire in Deutschland ja im weitesten Sinne links einzuordnen und gerade bei der Titanic und deshalb auch bei den Gründern der PARTEI muss man denke ich über deren politische Ausrichtung nicht diskutieren. Das geht bis nah heran oder ins Linksradikale.
    In den Wahlbezirken, in denen sich eine diesen groben Kriterien entsprechende Bevölkerung findet, sind dann auch Resultate für die PARTEI zu beobachten, die sich oberhalb der fünf Prozent bewegen, zumindest bei "prominenten" Direktkandidaten. Das sind halt vor allem die studentisch und links geprägten Szeneviertel in den Großstädten. Dem entgegen stehen dann aber Ergebnisse gerade im ländlichen Bereich, die ein Ergebnis nahe der fünf Prozent unmöglich machen. Das Abschneiden mit einem Prozent der Zweitstimmen ist schon beachtlich und es reicht immerhin souverän für die Wahlkampfkostenerstattung. Schafft man bei der nächsten Wahl eine erneute Verfünffachung, sitzt man im Bundestag :jeck: Nicht vergessen sollte man, dass es in der Woche vor der Wahl eine kleinere Kampagne gegen die PARTEI von einigen Politikern, aber auch in Medien wie der taz gab. Das mag vielleicht den einen oder anderen dann doch bewogen haben, das Kreuz woanders zu setzen.

  • Mich würde vor allem eines interessieren: Können die zahlreichen selbsterklärten Wähler der "Partei" bitte mal Rückmeldung geben, ob sie am Sonntag wirklich das entsprechende Kreuzchen gesetzt haben? Wenn die Partei nur halbwegs den Zuspruch erhalten hätte, den sie nicht nur in diesem Forum erfährt, dann hätte sie gestern locker die Fünfprozenthürde nehmen müssen.

    Ich weiß gar nicht mehr, was ich bei der Umfrage abgestimmt habe, aber die Partei war lange Zeit eine ernstzunehmende option für mich, weil ich mich mit keiner der anderen Parteien so recht anfreunden konnte. Meine tatsächliche Wahlentscheidung habe ich erst am Samstag getroffen, nachdem ich nochmal die Wahlprogramme gelesen habe.

    Eines der Hauptargumente gegen die Partei war, dass meine Stimme dann keinen Einfluß auf die Sitzverteilung im Bundestag gehabt hätte. Bei einer Wahl ohne 5% Hürde würde ich die nochmal in Erwägung ziehen.

    Keep Pounding

  • Mich würde vor allem eines interessieren: Können die zahlreichen selbsterklärten Wähler der "Partei" bitte mal Rückmeldung geben, ob sie am Sonntag wirklich das entsprechende Kreuzchen gesetzt haben? Wenn die Partei nur halbwegs den Zuspruch erhalten hätte, den sie nicht nur in diesem Forum erfährt, dann hätte sie gestern locker die Fünfprozenthürde nehmen müssen.

    Ja, habe ich. War von allen Parteien der ehrlichste Wahlkampf.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Ostern wird es Neuwahlen geben, und die AFD, wird die SPD überholen. Dann reicht es nicht mal mehr für eine GroKo.

    Da wette ich dagegen:

    Union & SPD addiert knacken locker die 50%,

    die AfD wird die SPD nicht annähernd überholen.

    Just Win Baby

  • Da wette ich dagegen:
    Union & SPD addiert knacken locker die 50%,

    die AfD wird die SPD nicht annähernd überholen.

    da gebe ich dir zu 100% recht.

    ... am Anfang war es nur ein Gedanke...