Tennessee Titans Offseason 2018

  • Die Saison endlich zu Ende mit der Erwartbaren deutlichen Niederlage gegen die Patriots.
    Nach ordentlichen Beginn zeigte sich dann in der Mitte der Saison die Schwäche der Titans.
    So schön mal wieder eine Playoffteilnahme (sogar noch mit einen W ) auch war. Leider hat es wohl unseren HC der Kopf gerettet und ich befürchte das wir ein weiteres Jahr mit ihm leben müssen. Ich denke das er die Entwicklung von Mariota mit seinem Playcalling im Weg steht.
    Damit steht auch unser Draftplatz mit Nr. 25 fest.

  • Schlechte Nachrichten:

    Zitat

    Titans RT Jack Conklin suffered a torn ACL in the Divisional Round loss to the Patriots.

    The timing of the injury makes him at best questionable for Week 1. It is likely he opens the season on the PUP list.


  • Seltsame Entscheidung, zumal wohl auch eine Vertragsverlängerung im Raum stand. Die Titans haben dieses Jahr zwar nicht den erwarteten/erhofften qualitativen Schritt nach vorne gemacht, aber doch immerhin die Playoffs erreicht (und sogar bei den Chiefs gewonnen). Aber mir kam es schon merkwürdig vor, dass es letzte Woche hieß, dass ihm nur der Überraschungssieg in KC den Job gerettet hätte. Vielleicht gibt es da persönliche Differenzen im Hintergrund.

    Nun bin ich gespannt, ob und unter wem sich Mariota nun weiter entwickelt. Kürzlich habe ich gehört oder gelesen, dass jeder Wechsel des Headcoaches die Franchise im Schnitt um zwei Jahre zurückwirft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (15. Januar 2018 um 16:37)

  • Titans werden mit McDaniels in Verbindung gebracht, aber dieser scheint mehr oder weniger fix bei den Colts zu sein. Der nächste Kandidat ist Mike Vrabel.

    "Fire up the duck boats" - 12 championship parades since 2001: Patriots (2002, 2004, 2005, 2014, 2016, 2018), Red Sox (2004, 2007, 2013, 2018), Celtics (2008) and Bruins (2011)

  • Schaut nach der nachsten Joke-Franchise aus.

    Joke oder Choke? ;)

    Das man sich “einvernehmlich” trennt hört man so in der NFL auch eher selten. Lässt wohl darauf schliessen, dass auch sonst was nicht gepasst hätte.

    Bob Kraft:"I'll always remember him coming down the stairs at the old stadium. He said to me 'Hi I'm Tom Brady.' He looked me in the eye and said, 'And I'm the best decision this organization has ever made.'

    Einmal editiert, zuletzt von illwill (15. Januar 2018 um 19:15)

  • Wenn man die Entwicklung der Offense gesehen hat folgerichtig. Wollte wahrscheinlich nkcht den OC auswechseln vermute ich mal.

  • Titans coaching search: Mike Vrabel appears early favorite to replace Mike Mularkey

    Mit McDaniels (Indi) und O'Brien (Texans) wären das drei Belichick-Ableger in der AFC South.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Bin gespannt wen er als OC mitbringen wird. Schätze mal, es wird auch jemand mit Patriots-Vergangenheit. Oder was aus Ohio State? .. :madness

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Vrabel ist es.
    Klingt für mich nach v Joseph 2.0.

    Have fun

    Ich denke auch, dass es fuer Vrabel zu frueh ist. Noch 1 - 2 Jahre als DC haetten ihm gut getan.
    Allerdings wuerde ich ihn jederzeit einem V Joseph vorziehen.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Weil?

    Nur mein Gefuehl nachdem ich beide als Coach in Houston erleben konnte. Und soweit man das eben von aussen mit bekommt.

    Vrabel traue ich eher eine Fuehrungsrolle, die ein Head Coach ja nun mal ist, zu als Joseph. In meinen Augen ist Joseph nicht mal qualifiziert als DC. Ich habe auch nicht verstanden warum Elway ihn zum Head Coach gemacht hat. Ich traue ihm nicht zu ein Team oder einzelne Spieler in der Weise zu motivieren wie Vrabel das kann.

    Wie vorher gesagt, ich denke fuer Vrabel ist es zu frueh, aber ihm traue ich zu im Laufe der Zeit ein sehr guter Head Coach zu werden. Bei Joseph glaube ich nicht, dass wir ihn nach der kommenden Saison noch mal irgendwo als HC sehen werden.

    Aber das ist nur mein persoenlicher Eindruck, und vielleicht lieg ich ja total falsch. Time will tell

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Bin gespannt wen er als OC mitbringen wird. Schätze mal, es wird auch jemand mit Patriots-Vergangenheit. Oder was aus Ohio State? .. :madness

    Mit Ohio State lag ich nicht verkehrt - ex Chip Kelly QB-Coach:

    New Titans coach Mike Vrabel, who agreed to terms on a five-year contract Saturday and will be introduced at a press conference Monday, is expected to target Ohio State co-offensive coordinator and quarterbacks coach Ryan Day as his offensive coordinator, league sources told The Tennessean.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Sind solche langen Vertragslaufzeiten eigentlich mittlerweile Standard?

    Finde fünf Jahre echt viel, gerade für einen Rookie-HC.

    Gibt natürlich immer 2 Seiten - einmal die meine und dann die, daß man ihm einen langfristig verläßlichen Vetrauensvorschuss gibt.


    Zwar haben andere noch längere Laufzeiten (Shanahan, Gruden), aber die haben ja vorher nun schon nachweislich erfolgreich in der Liga gearbeitet. Nichts gegen Vrabel und vielleicht wird er der McVay von 2018 (obwohl der eher von der Offensive kommt), aber drei, höchstens vier Jahre würden es für mich auch tun. Da spielt das Geld noch nicht einmal so eine große Rolle, denn den eventuellen Buyout zahlen die Owner aus der Portokasse.


  • Witzig welche Diskussion hier entsteht und welche Positionen hier vertreten werden.
    Auffällig ist ganz offensichtlich, dass Außenstehende dazu tendieren die jüngsten Geschehenisse kritisch zu beurteilen (wohlwollend ausgedrückt. Wenn ich "Joke-Franchise" lese, muss ich ein bisschen schmunzeln), während Leute, die die Titans nun ein paar Tage länger und vor allen Dingen intensiver verfolgen, dazu tendieren diesen Schritt zu begrüßen.
    Das Ausmaß ist insgeheim noch viel größer. Auf den Ami-Boards war es vielleicht nur eine zwei Drittel bis drei Viertel Mehrheit, während unter den 20, 30 Titans-Fan in Deutschland mit denen ich im regeren Austausch bin, im Prinzip Einigkeit herrschte, dass dieser Schritt zu begrüßen ist.

    Auch die Tatsache, dass man Mularkey zunächst einmal eine Vertragsverlängerung angeboten hat, ist hierbei nicht weiter verwunderlich. Im Gegenteil: Im Grunde genommen sehr konsequent.

    Man muss keinem Titans-Fan erklären, dass jede Saison mit einem winning-record in der NFL immer als Erfolg zu verbuchen ist. Wenn am Ende auch noch ein Spiel in den Play Offs herausspring erst recht. Wenn man dann sogar noch ein Play Off Spiel für sich entscheiden kann, ist es mehr noch als "erst recht".

    Hieraus lässt sich auch die angebotene Vertragsverlängerung erklären: Mit den nackten Ergebnissen war man zufrieden. Damit konnte man leben und darauf hätte man auch weiterhin aufbauen können.
    Allerdings zu anderen Bedingungen.

    Denn wenn man sich die Spiele und auch die Entwicklung der Mannschaft anschaut, dann sieht man, dass der nackte Record das eine sagt, im Detail sich aber viele Makel verbergen.
    Dabei muss man gar nicht so sehr auf Einzelspielebene gehen, es reicht ein Blick auf die Punkte verteilen. Der erste Indikator, dass nicht alles rosig war, ist die negative Punkteverteilung. -22 stand da am Ende der Saison.
    Als nächstes muss man die negative Entwicklung von Mariota unter Betracht ziehen. Obwohl man ein zweites Mal in Folge alles dafür tat, um eine Offense um ihn herum zu bauen, folgte nach einem sehr guten Rookie-Jahr und einer Steigerung im Sophomore-Jahr die statistisch schwächste Saison.
    Spätestens hier läuteten bei jedem Titans-Fan und der Vermutung nach auch bei den Entscheidungsträgern alle Alarmglocken.

    Dass Robiskie es nie geschafft hat die PS, die Mariota mit bringt auf die Straße zu bringen, ist eine weitverbreitete These. Sowohl bei der lokalen Presse, als auch der nationalen, sowie bei dem überwiegendem Teil der Fans, egal ob in den Staaten oder hier.
    Zu diesem Teil der Fans gehöre im Übrigen auch ich. Die Kreativität der Plays im Vergleich zum letzten Jahr hat rapide abgenommen. Das Playcalling war -insbesondere zu Beginn der Saison bis hin zum letzten Drittel- vorhersehbar wie der Ausgang eines Pats-Games. Run-Run-Pass, Run-Run-Pass, Run-Run-Pass, irgendwann hatte sich das in die Hirne eingebrannt. Auch beim allerletzten DC.

    Nun war die Oline letzte Saison noch so gut drauf, sodass das Laufspiel wie eine eins funktionierte, blöd nur, dass es dieses Jahr nicht mehr der Fall war.
    Der Dropoff, insbesondere von den Jungs in der O-Line Mitte (Conklin und Lewan haben beide auf All Pro Level gespielt, wenn man mich fragt), ist ein weiteres Indiz für die Verfehlungen Robiskies.
    Des Weiteren -und hierbei wurde ich unter der Saison oftmals zornig- war es die Abwesenheit ganzer Offense-Elemente. Screens waren -insbesondere in der ersten Hälfte der Saison- nahezu nicht existent. Bootlegpässe? Ein absolutes Fremdwort. Und das bei einem QB wie Mariota.
    Da kam also einiges zusammen.

    Und es ist ja nicht so, als stünden wir Fans da alleine, weil wir uns irgendwelchen Träumereien hingegeben hätten. Auffällig war es immer wieder, dass die Offense rollte, sobald sie im No-Huddle-Modus war. Wenn definitiv klar war, dass Mariota das Sagen hat, kamen die besten Drives der Saison zustande. Dieser offensichtliche Misstand ging sogar soweit, dass die Spieler vielsagend in die Kamera oder ins Mikro angaben, Mariota müsse die Calls der O machen.
    Lewan, Matthews und Walker, um mal die drei zu nennen, von denen ich weiß, dass sie sich dahingehend geäußert haben.

    Nicht zuletzt im Spiel gegen die Chiefs hat man auch gesehen, dass die designten Plays oftmals für die Katz waren. Entweder das oder aber die Receiver waren durch die Reihe weg unfähig Separation zu erzeugen.
    Viele gute Plays kamen erst durch Mariotas Improvisation zustande. Dafür und im Grunde genommen für die gesamte Saison sinnbildlich war das Play, das alle kennen: Mariotas TD-Pass auf sich selbst.
    Viele Spiele wurden ebenso gewonnen: Viel Rumgewurstel, viel Improvisation von Mariota und eine gehörige Portion Glück.


    Dass man sich also darauf nicht noch eine Saison verlassen wollte, finde ich nur allzu verständlich. Aus diesem Grund -so wird seitens der Medien gemutmaßt und auch ich halte es für sehr plausibel- hat man wohl gesagt:
    "Lieber Coach M, der Erfolg gibt Dir Recht, die Leistungen hingegen nicht so sehr, ändere ein bisschen was an Deinem Stil und wir verländern mit Dir".
    Das hat Mularkey dann wohl abgelehnt und dann hat man sich geeinigt, dass er seinen Hut nimmt. Absolut legitim, verständlich und in Ordnung.

    Mularkey geht als Gewinner und Erbauer. Er hat aus einer Rumpeltruppe ein Siegerteam hinterlassen. Fertig.


    Ich wäre ebenfalls mit beiden Varianten zufrieden gewesen: Mularkey plus ein OC, der Mariota bisschen besser zu nutzen weiß oder eben Plan B (oder ist es A?) ohne Coach M. Denn machen wir uns nichts vor: Natürlich trägt Mularkey an der Leistung der O Verantwortung. Robiskie war sein OC. Und er hat keinen Freestyle betrieben, er ließ spielen, was Mularkey vorgab.

    Soweit so gut, soweit so viel Korrektur an den Skeptikern der Entscheidung.


    Ob nun Vrabel der erhoffte Heilsbringer ist, weiß ich nicht. Ich sehe nur, dass die Franchise zuletzt recht gut gefahren ist, wenn JRob die Entscheidungen getroffen hat. Dieses Vertrauen habe ich auch in dieser Personalie.
    Ohnehin wichtiger wird es wohl sein, wen man als OC ankarrt: Wohl und Wehe der Franchise sind mit dem Namen Mariota verknüpft und daher benötigt es eines Verstandes, der ihn zurück in die Bahn holt, im besten Fall verbessert und in jedem Fall von seinen Stärken Gebrauch nimmt. Die aktuell gehandelten Dudes finde ich auf Anhieb allesamt vielversprechend.

    Legend Dick Lebeaus Abgang finde ich im Übrigen auch nicht so verkehrt. Die D war diese Saison teilweise ein Augenschmaus. Die Secondary hat ein, zwei Sternchen hervorgebracht, hat viele Spiele für die Titans gewonnen und war unterm Strich sehr solide.
    Auf der anderen Seite wurde sie von besseren QBs ordentlich zerpflückt. Und dass der ehemalige DC der Texans sich nicht mit einer lebenden Legende, die sein Vater sein könnte, sich in Angelegenheiten der D auseinandersetzen wollen würde, denke ich mir so.
    Einfach mal den nächsten Schritt einläuten mit frischem Blut. Finde ich absolut legitim und gut.

    Dass Ende dieses Jahres wir Titans mal wieder dumm aus der Röhre schauen und uns am Ende der AFC South befinden, ist nicht ausgeschlossen. Jeder neue HC bedeutet gleichermaßen Chance wie Risiko.
    Aber angesichts der Entwicklung und den Prognosen, die wir Titans-Fans so hatten, ist es ganz wohltuend, dass da einer kommt, der wieder eine Art Aufschwung verkörpern kann.

    Bin also absolut konträrer Meinung - absolut keine Joke-Franchise, sondern das komplette Gegenteil: grundsolide mit Bestrebungen auf mehr.

  • Den Begriff "Joke-Franchise" fände ich albern ... da fallen mir zehn andere Franchises ein, auf die das Attribut wohl eher zutreffen könnte.

    Wenn andere nach einem 0-16 am HC festhalten, dann ist es gegensätzlich auch das gute Recht der Titans einen Coach nach einem Playoffsieg zu cannen. Natürlich mag die Optik dieses Moves für Außenstehende (gerade nach dem PO-Einzug und dem allerdings glücklichen Chiefs-Sieg) etwas befremdlich wirken, aber wenn die Leute, die wirklich etwas zu entscheiden haben und die Atmosphäre innerhalb des Teams und FO viel besser einschätzen können der Meinung sind, daß es "unüberbrückbare Differenzen" gibt und gehandelt werden muß, dann ist das eben so. NFL ist kein Wunschkonzert.

    Über allem steht doch die Entwicklung von MM (Marcus Mariota), damit steht und fällt die Franchise. Und wenn man in diesem Zshg. glaubt, daß der andere MM (Mike Mularkey) dieser im Wege steht oder zuminest nicht positiv fördert und dieser dann auch noch eine gewisse, sture Beratungsresistenz an den Tag legt, dann muß eben gehandelt werden. Man muß wissen, was Mariota drauf hat und ob man mit ihm langfristig planen kann.

    Man braucht sich doch nur einmal in der eigenen Division umschauen - glaubt denn jemand, daß McDaniels den Job in Indy will, weil die so ein tolles Team haben, die Stadt so toll ist, er Platzkarten bei den Pacers bekommt?

    Ne, der will Luck coachen, darum geht es. Die Franchise mit diesem wieder zu alten Höhenflügen führen. Weil er weiß, das man nur mit einem Franchise-QB was gewinnen kann (Gesundheit vorausgesetzt). Der Rest kommt dann von selber. Die Titans haben gegenüber den Colts den Vorteil eines insgesamt besser besetzten Teams, aber eben der noch etwas ungeklärten Frage, ob Mariota mittelfristig zu den Top10-Top5 Signalgebern der Liga gehören kann.

    Ob Vrabel mit seinem Defensiv-Background der richtige Mann dafür ist? We"ll see ... kommt ja auch darauf an, wen er sich zur Seite holt, vor allem im offensiven Bereich.


    Einmal editiert, zuletzt von DarthRaven (24. Januar 2018 um 07:42)

  • @sCarecrow
    Auch wenn ich partiell anderer Meinung bin - dazu sogleich -, möchte ich mich ausdrücklich für Deinen ausführlich und fundiert begründeten Beitrag bedanken. Hierzu ein paar Anmerkungen:

    Soweit es um die fachlichen Qualitäten des Headcoaches (Mularky) geht, dürften die Meinungen von Journalisten (oder gar von Fans) eher von untergeordneter Bedeutung und Überzeugungskraft sein. Wir reden hier von interessierten Laien, die sich anmaßen, die fachliche Qualität von Spezialisten zu beurteilen.

    Die von Dir vorgebrachten inhaltlichen Argumente gegen Mularky sind nicht neu und durchaus nachvollziehbar. Nur: Für alles, was er und seine Coaching Staff tun, mag es gute und vernünftige Gründe geben. Sie sehen ihre Spieler und deren (Un-)Fähigkeiten im täglichen Training. Es ist nicht deren Job, der Öffentlichkeit ihre Gründe darzulegen. Wenn die Lösung des Problems so einfach wäre - beispielsweise die Umstellung der Offense in einer Weise, von der Außenstehende annehmen, dass sie den Fähigkeiten von Mariota besser entspricht -, würden die Coaches vermutlich zu dieser einfachen Lösung greifen. Sie sind nicht blöd - und ihr Job hängt davon ab. Der Umstand, dass wir die Gründe für ihre Vorgehensweise nicht kennen oder nicht verstehen, heißt nicht, dass es sie nicht gibt.

    Die Vorgehensweise der Titans löst bei mir weiterhin Kopfschütteln aus.

    Die erste Frage ist, wer sich intern anmaßt, in dieser Situation (negativ) über die fachliche Qualität/Eignung des Headcoaches (und seiner Assistenten) befinden zu können. Mularky hat 2015 mitten in der verheerenden Saison das Ruder übernommen und eine 2-7 Rest-Bilanz erzielt. 2016 und 2017 lag die Bilanz jeweils bei 9-7. Wie Du selbst ganz richtig schreibst, hat er aus einer "Rumpeltruppe" eine mehr als konkurrenzfähige Mannschaft geformt - und das in relativ kurzer Zeit. Nach der tollen Vorsaison hätte man - auch ich - sich sicherlich (vor allem bezüglich der sportlichen Entwicklung) noch mehr erhofft. Aber diese Erwartungshaltung beruhte eben gerade auf dem tollen Vorjahr, das vermutlich doch nicht ganz unabhängig vom Headcoach zu sehen ist. Vielleicht ist er an der durch ihn selbst verursachten Erwartungshaltung gescheitert. hätte die Bilanz im Vorjahr bei 6-10 oder 7-9 gelegen, was ein Fortschritt gewesen wäre, wäre man jetzt vermutlich mehr als zufrieden mit ihm.

    Ich halte es prinzipiell - von Sonderfällen abgesehen - für fragwürdig, die Qualität eines (Head-)Coaches aufgrund einer Saison zu beurteilen. Das schreibe ich normalerweise bei Leuten mit verheerenden Bilanzen, nicht bei 9-7. In der NFL reden wir von 16 Saisonspielen - nicht gerade viel. Da spielen zufallsabhängige Schwankungen eine große Rolle, z. B. bei Turnovers, Special-Teams-Erfolg, Red-Zone-Offense/Defense und Verletzungspech. Auch die individuellen Leistungen der Spieler kann der Coach nur in gewissem Umfang beeinflussen. Der Grat zwischen Hoffnungsträger und Versager ist - auf wie abseits des Spielfeldes - schmal.

    Die zweite Frage ist, wie man die Beurteilung des Headcoaches in Maßnahmen umsetzt: Erst sah es so aus, als würde Mularky trotz der 9-7-Bilanz mit Playoffteilnahme entlassen. Nach dem (glücklichen) Sieg bei den Chiefs erklärte man unerwartet, dass man verlängern wolle. Nach der folgenden Niederlage wurde Mularky entlassen. Der dadurch hervorgerufene Eindruck ist verheerend.

    Auch die von Dir (spekulativ?) vorgebrachte denkbare Begründung, man habe Mularky behalten, aber zu einer Änderung seines Systems bewegen wollen, was er abgelehnt habe, ist m. E. wenig überzeugend. Man verpflichtet einen leitenden Angestellten und Fachmann (hier: Headcoach) sinnvollerweise, weil man von dessen Gesamtkonzept überzeugt ist. Entweder man ist weiterhin von ihm und seinem Konzept überzeugt, dann läßt man ihn weiter in Ruhe arbeiten, oder man ist nicht mehr von ihm überzeugt, dann trennt man sich. Aber man redet ihm nicht in die fachlichen Details seiner Arbeit hinein. Der Vorstandsvorsitzende von Microsoft erzählt seinen Top-Programmierern auch nicht, wie sie zu programmieren haben. Das kann man vielleicht mit Angestellten auf unteren Ebenen machen, aber nicht mit dem Fachmann am oberen Ende der "Nahrungskette".

    Fazit: Für die Entlassung gibt es nachvollziehbare sportliche Gründe außerhalb des Records. Es ist aber bereits fraglich, ob die Entscheidungsträger überhaupt die Fachkompetenz besitzen, zu beurteilen, ob diese Gründe wirklich durchschlagend oder nur oberflächlicher Natur sind. Selbst wenn dem so sein sollte, ist das Hin und Her im Rahmen der Trennung von Mularky eine misslungene Außendarstellung.

    Ich vermute ähnliche Gründe wie Du für den Abgang von LeBeau. Das ist durchaus nachvollziehbar. Schade finde ich es trotzdem.

    Natürlich ist "Joke-Franchise" derzeit noch übertrieben. Davon könnte man reden, wenn die Titans ständig durch solche hin-und-her-Aktionen wie bei der Trennung von Mularky auffielen. Aber nach der langen Phase mit Jeff Fisher hat man nun drei Nachfolger in sechs Jahren verschlissen. Das sollte nicht zum Dauerzustand werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (24. Januar 2018 um 13:13)

  • Hallo Chiefs,

    oftmals tendiere ich dazu den Verantwortlichen die entsprechende Expertise zuzusprechen und weiß auch, dass sich jeder Fan viel zu schnell wähnt als zur Beurteilung qualifiziert ansieht.
    Daher kann ich Dir soweit zustimmen.

    Dennoch gibst Du keine Erklärung dafür, warum sich zwischen den Menschen, die sich mit den Titans beschäftigen und Leuten, die es weniger tun, so eine große Kluft auftut.
    Denn das tut sie: Es gibt wirklich niemand, der trotz des Erfolges Mularkey großartig nachtrauert. Die Erklärung, dass allesamt größenwahnsinnig geworden sind und die sogenannten Außenstehenden den Durchblick haben, dürfte wohl ein wenig zu kurz greifen.
    Denn, da bin ich mir ganz sicher, steckt der Teufel im Detail.

    Darüber hinaus bringst Du die zeitliche Abfolge ein wenig durcheinander. Dass Mularkey um den Job bangen muss, sickerte vor dem entscheidenden letzten Spiel gegen die Jags durch.
    Danach hieß es: Selbst bei einem Sieg gegen die Chiefs könnte es einen Richtungswechsel geben.
    Das überraschende war also viel mehr, dass es dann hieß, dass man mit Mularkey verlängern möchte.
    Daher finde ich es alles andere als "verheerend". Viel mehr logisch und konsequent: Man wollte zu bestimmten Bedingungen mit ihm weitermachen, er wollte offenbar sich nicht drauf einlassen, dann hat man sich entschieden das Projekt vorzeitig zu beenden.

  • Mit Urteile wie "drei Nachfolger in sechs Jahren" sollten keine Normalität kann ich überdies auch wenig anfangen.
    Zum einen finde ich nicht, dass sich dies dramatisch anhört, zum anderen sollte man immer den Kontext betrachten.
    Munchak wollte man -ähnlich wie Mularkey- halten. Zu bestimmten Bedingungen, die beide davon abgesehen haben. Nun kann man argumentieren, dass diese Bedingungen überzogen oder falsch waren.
    Doch die Entscheidungsträger von heute sind nicht dieselben von früher. Also auch hier: zwei Einzelfälle.
    Whiz folgte auf Munch und kam mit vielen Lorbeeren, die sich als Luftschlösser entpuppten. Folgerichtig hat man ihm den Laufpass gegeben. Darauf hin folgte Mularkey.
    Alles nachvollziehbar, wenig Pistolero-Mentalität erkennbar. Zumindest in meinen Augen.

  • Wenn ein Trainer entlassen wird, der die Hoffnungen/Erwartungen nicht erfüllt, trauern die wenigsten Fans. Meistens trauern sie ein paar Jahre später, wenn sie sich nach drei Jahren mit (insgesamt) 8 Siegen daran erinnern, wie schön so eine winning season war. Es kann natürlich auch mal gutgehen, aber im statistischen Mittel gewinnt man eben nicht, wenn man den Cheftrainer entlässt. Das gilt nicht nur in der NFL. Hinzu kommt, dass eine Entlassung das Problem nicht löst. Die Lösung kann höchstens der neue Cheftrainer sein. Typischerweise entlässt man aber (im Profisport), bevor man den Nachfolger hat. Ich würde es Vrabel persönlich wirklich gönnen, aber wie groß ist die statistische Chance, dass ein junger Trainer sich mehr oder minder kurzfristig zu einem Headcoach entwickelt, der im Mittel signifikant mehr als 50 % herausholt?

    Ich finde es befremdlich, wenn man überhaupt erst nach Saisonende über eine Vertragsverlängerung verhandeln will. Wie gesagt: Entweder man ist sich über das Konzept einig, oder man ist es nicht. Noch schlimmer ist dann dieses hin und her. Ich könnte es (abgesehen von meinem grundsätzlichen Bedenken bezüglich der sportlichen Bewertung) nachvollziehen, wenn die Titans aus sportlichen Gründen nicht verlängert hätten. Aber erst den Eindruck zu erwecken, dass nicht verlängert wird, dann öffentlich zu erklären, dass verlängert wird, und dann doch nicht zu verlängern - das erweckt einen dilettantischen Eindruck. Natürlich könnte es auch dafür nachvollziehbare Gründe geben, z. B. wenn er zu viel Geld oder sonstige atypische Vertragsbedingungen verlangt hätte. Aber dafür gibt es keine Anhaltspunkte.

    Drei Headcoaches in sechs Jahren finde ich schon sehr bedenklich. Man geht im Durchschnitt davon aus, dass ein Coaching-Wechsel eine Franchise etwa zwei Jahre zurückwirft. Du brauchst als Headcoach ein paar Jahre, bis Du einen Kader auf Dein System zugeschnitten/abgestimmt hast. Jeder Wechsel führt zu einem neuen System, neuen Prioritäten, neuen Spielern und Spielertypen. Spieler X, der vom letzten Headcoach in der ersten Runde gedraftet wurde, mag ein talentierter Spieler sein, paßt aber nicht ins Konzept. Spieler Y, dem man einen teuren und langfristigen Vertrag gegeben hat, weil er der Schlüsselspieler für den alten Headcoach war, spielt im neuen System nur eine untergeordnete Rolle. Typische Beispiele sind NT oder OLB in einer 3-4-Defense, wenn man in eine 4-3-Defense umstellt, oder die Art der DBs, wenn man vermehrt man coverage oder zone coverage spielt. Aber auch in der Offense kommt es darauf an, wie komplex Dein System sein soll und auf welche Elemente Du den Schwerpunkt legen willst.
    Hinzu kommt: Wenn Du nicht gerade Jahrzehnte an Headcoaching-Erfahrung mitbringst, musst Du auch erst mal organisatorische Abläufe ausprobieren und einstudieren. Das klappt auch nicht alles sofort perfekt.

    Für mich sind die Paradebeispiele die Steelers einerseits und die Browns andererseits: Die Steelers haben gerade seit 1969 ihren dritten Headcoach. Vermutlich wäre man noch bei Cowher, wenn der nicht irgendwann von sich aus aufgehört hätte. Sie sind eine erfolgreiche Franchise. Die Browns haben seit ihrer Neugründung im Mittel etwa alle zwei Jahre einen neuen Headcoach (und wechseln auch auf anderen Schlüsselpositionen innerhalb der Organisation fröhlich durch). Sie sind eine erfolglose Franchise. Natürlich kann man die Frage nach Ursache und Wirkung stellen, aber ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Browns noch erfolgloser gewesen wären, wenn sie einfach mal länger an einem Headcoach festgehalten hätten.

    7 Mal editiert, zuletzt von Chief (24. Januar 2018 um 17:07)

  • Chief, Du sprichst von statistischen Mitteln. Und ich habe wirklich keinen blassen Schimmer, wovon Du sprichst.
    Jede Betrachtung ist doch ein Einzelfall und Erfolg wird immer in eine gewisse Relation gesetzt.
    Dennoch, wollen wir mal nicht ablenken: von welchen Statistiken sprichst Du?

    Des Weiteren ist es mitnichten so, dass man im Nachhinein großartig Reue entwickelt in vielen Fällen.
    Munchak war statistisch gesehen deutlich besser als ein Whisenhunt. Dennoch haben seine 22 Siege bei 26 Niederlagen dazu gebracht in Tränen der Sehnsucht auszubrechen.
    Fisher hat die Titans einmal in den Super Bowl gebracht. Wollte irgendwer ihn wieder in TN sehen? Nö.

    Dann kommt wieder eine Metrik, die definitiv weiterer Erklärungen bedarf: "Man geht im Durchschnitt davon aus, dass ein Coaching-Wechsel eine Franchise etwa zwei Jahre zurückwirft."
    Bitte was?! Kann ich mal die Studie hierzu sehen?
    Kann man hierbei die Gegenthese auch anwenden? Dass das Festhalten an einem Coach einer stetigen Weiterentwicklung gleichkommt? Gibt es hierzu auch Studien?

    Dein Browns-Steelers-Gleichnis ist wunderbar. Fraglich nur, ob Du da Ursache mit Wirkung nicht verwechselst.
    Darüber hinaus können wir auch gerne Gegenbeispiele suchen. Wie wäre es mit Dan Quinn? Löste einen statistisch sehr erfolgreichen HC ab. Können wir da einen Rückschritt von 2 Jahren erkennen?
    Pedersen folgte auf Kelly. Was sagt die Statistik hierzu?

    Also ich kann mit Deiner Sichtweise, wie Du merkst, immer weniger anfangen. Insgesamt vermittelst Du mir den Eindruck, dass Du schon ein vordefiniertes Denkmuster hast und alles raushaust, was Dir so im Kopf schwirrt.
    Paradebeispiel hierfür ist, dass Du der Meinung bist, dass es "befremdlich" sei, wenn man erst nach Saisonende über etwaige Vertragsmodalitäten sprechen möchte.
    Ich denke, Du bist hierbei ganz alleine auf weiter Flur mit Deiner Meinung. Über solche Dinge kann man sich in den drölf Monaten ohne Football unterhalten. Während der Saison sollte der Fokus bei der eigentlichen Sache liegen.

  • @sCarecrow

    Ich habe keinen Stapel an Statistiken zu Hause rumliegen. Aber da ich mich für statistische Fragen interessiere, merke ich mir so etwas, wenn ich es lese oder höre. Wesentlich ist es, vom Einzelfall zu abstrahieren. Es gab beispielsweise mal eine Erhebung zum Profifußball - ich weiß nicht mehr, ob speziell bezogen auf die Bundesliga oder darüber hinaus -, dass mit Trainerwechseln im Mittel kein positiver Effekt verbunden war. Ich selbst habe in den letzten Tagen mal unter einem ähnlichen (nicht: identischen) Gesichtspunkt die Trainerwechsel in der NFL seit 2002 ausgewertet, was Du hier

    Bye, Bye Headcoach

    nachlesen kannst. Es mag sein, dass Du früheren Coaches keine Träne nachweinst. Ich bin seit Anfang der 90er Jahre "dabei" und bemerke solche Entwicklungen ständig. Bei "meinen" Teams betrifft das Namen wie Marty Schottenheimer, Jim Harbaugh oder Lou Holtz. Auch Andy Reid bei den Eagles ist ein gutes Beispiel - nicht umsonst hat man mit Pederson jetzt einen Reid-Schüler verpflichtet. TheDude hat sich im verlinkten Thread zu Lovie Smith/Bears ähnlich geäußert (Beitrag #623).

    Das ist übrigens gar kein Vorwurf, sondern es liegt in der psychologischen Natur des Menschen, unrealistisch optimistisch zu sein und aktuelle Informationen überzubewerten. Wenn Dich die Thematik psychologischer Fehler interessiert, empfehle ich als Einstieg "Schnelles Denken, langsames Denken" von Kahnemann.

    Das mit den zwei Jahren habe ich kürzlich von einem Fachjournalisten auf Sportradio360 (entweder Sofa-QBs oder Football-Segment der Big Show) gehört. Möglicherweise war es Andreas Renner, aber das möchte ich nicht beschwören. Es erscheint jedenfalls aus den von mir bereits dargelegten Gründen (Systemumstellung, Austausch von Spielern und Trainern) plausibel. Natürlich gibt es immer wieder Einzelfälle, in denen alles nach einem Wechsel (trotzdem) super läuft, aber das ist die deutliche Minderheit. Im statistischen Mittel bekommt man einen durchschnittlichen Coach - das liegt in der Natur der Sache.

    Ich hatte ja schon selbst angesprochen, dass man immer die Frage nach Ursache oder Wirkung stellen kann. Dennoch scheint mir bei den Steelers die Annahme, dass die Konstanz zumindest mitursächlich für den Erfolg ist, naheliegend zu sein. Denn es gab immer - zum Teil heftige - Forderungen nach der Entlassung von Cowher (und z. T. von Tomlin). Die Rooneys haben - ebenso berühmt wie atypisch - entgegen dem öffentlichen Druck auch bei (im Nachhinein: vorübergehendem und relativem) sportlichen Misserfolg an ihren Coaches festgehalten. Daher ist die Annahme, dass der Erfolg (mit) auf der Konstanz beruht, jedenfalls naheliegender als die Annahme, dass die Konstanz (nur) auf dem Erfolg beruht.

    Zu den Vertragsverhandlungen: Natürlich hast Du erst einmal Recht, dass man in der Off-Season viel besser über Vertragsverlängerungen verhandeln kann. Das sehe ich genauso - nur haben das die Titans/Mularky wohl nicht gemacht (oder sie sind nicht weit gekommen). Es entspricht aber jedenfalls nicht üblicherweise gelebter Praxis, solche Verträge von Führungspersonal im Profisport auslaufen zu lassen und dann (bzw. nach dem Ende der letzten Vertrags-Saison) zu verhandeln. Normalerweise klärt man das ein Jahr vor Vertragsende, manchmal früher, spätestens aber im Verlauf der letzten Saison. Das gilt praktisch in allen Profisportarten, jedenfalls soweit sie im Focus der Öffentlichkeit stehen. Selbst wenn man noch nicht formal unterschreibt und die letzten Details klärt, wird man sich zumindest im Grundsätzlichen einig (oder eben auch nicht, aber dann trennt man sich meist vorzeitig).

    Um ein Beispiel zu geben: Die Chiefs hatten Anfang 2013 John Dorsey (GM), Andy Reid (HC) verpflichtet und jeweils mit Verträgen bis einschließlich der 2017er Saison (5 Jahre) ausgestattet. In der letzten Offseason wurde verhandelt. Mit Reid wurde man sich einig und der Vertrag verlängert. Mit Dorsey wurde man sich nicht einig und hat den Vertrag vorzeitig beendet. Wenn Du mal näher schaust, wirst Du feststellen, dass gerade bei Cheftrainern Verträge fast nie einfach "auslaufen" und (nicht) verlängert werden. Typisch sind vorzeitige Entlassungen (oder im Einzelfall Rücktritte o. ä.) einerseits und vorzeitige Vertragsverlängerungen andererseits.

    Soweit Du mich mit meiner Meinung allein auf weiter Flur siehst, könnte ich damit leben. Es entspricht aber nicht meinem Eindruck.

    11 Mal editiert, zuletzt von Chief (26. Januar 2018 um 14:55)

  • Lieber Chief, bitte check noch mal Deine Datenbank.
    Mularkey hatte noch ein Jahr Vertrag.


    Zu den Vertragsverhandlungen: Natürlich hast Du erst einmal Recht, dass man in der Off-Season viel besser über Vertragsverlängerungen verhandeln kann. Das sehe ich genauso - nur haben das die Titans/Mularky wohl nicht gemacht (oder sie sind nicht weit gekommen). Es entspricht aber jedenfalls nicht üblicherweise gelebter Praxis, solche Verträge von Führungspersonal im Profisport auslaufen zu lassen und dann (bzw. nach dem Ende der letzten Vertrags-Saison) zu verhandeln. Normalerweise klärt man das ein Jahr vor Vertragsende, manchmal früher, spätestens aber im Verlauf der letzten Saison.