Olympia 2018 - PyeongChang

Zitat von Chief

Warum ist Victoria Rebensburg nicht zum Teamwettbewerb Alpin angetreten?

Nach Maria Höfl-Riesch will sie sich gleich wieder auf den nächsten Weltcup vorbereiten und konzentrieren. Man könnte auch sagen, sie hat - im NAchhineine zu recht - die Medaillenchancen des Teams als sehr gering eingeschätzt. Der knappere Abstand zwischen den Toren, gleicht mehr einem Slalom, ist auch nicht unbedingt ihr Ding.

Aber auch Hirscher, Vonn, Shiffrin und Ligety hatten sich gegen eine Teilnahme entschieden.

Silber und Bronze für die Snowboarderinnen - auch nicht schlecht. Hatte ich vor den Spielen nicht auf dem Schirm.

Zitat von FanMan

Was haben denn diese Zwischensprints für einen Sinn, wenn es am Ende doch nur darauf ankommt wer bei dem 4. Sprint auf den Plätzen 1, 2 u. 3 landet.

DAS habe ich mich, als ich die das erste mal Massenstarts gesehen haben, auch gefragt. Die sind an sich nur in den Runden davor wichtig, wo sich ja mehr als drei für das Finale qualifizieren. Im Finale könnte man die durchaus locker weglassen.

Die technischen Einrichtungen an vielen Wettkampfstätten sind bereits abgebaut, ein Teil der Athleten schon wieder zuhause oder auf dem Weg dorthin und ARD-Skisprung-Reporter Tom Bartels kommentiert bereits wieder ein Fußball-Bundesligaspiel. Die Zeichen sind klar: Das Ende der 23. Olympischen Winterspiele in PyeongChang 2018 steht kurz bevor.

Für Finnland, einem der Kernländer im Wintersport, verliefen die Spiele bisher alles andere als zufriedenstellend. Lediglich vier Bronzemedaillen konnte man bisher verbuchen. Zwei davon gehen auf das Konto der Langläuferin Parmakoski. Umso größer war die Freude, dass Langläufer Iivo Niskanen den prestigeträchtigsten Wettbewerb, den langen Kanten über 50 km, gewinnen konnte. Trotzdem – das stolze Wintersportland Finnland hat gerade mal genauso viele Medaillen wie der Wintersportzwerg Großbritannien. Für die Norweger verlief das Rennen alles andere als befriedigend. Ihr Bester, Martin Johnsrud Lundby, kam mit großem Abstand nur auf Platz 5 ein.

Das Märchen fand den, für Märchen typischen, Abschluss. Nach dem Gewinn der Goldmedaille im alpinen Super-G gelang der Tschechin Ester Ledecka auch der Olympiasieg im Parallel-Slalom der Snowboarderinnen. Sie reihte sich damit in die kleine Reihe von jetzt fünf Sportlern und Sportlerinnen ein, die einen Olympiasieg in zwei verschiedenen Wintersportarten zu verzeichnen haben. Das letzte mal gelang dies der Sowjetrussin Anfissa Reszowa im Langlauf (1988) und Biathlon (1992 und 1994). Reszowa und auch der Finne Hasu waren dabei allerdings jeweils einmal Mitglied einer Staffel. Nur die Norweger Gröttumsbraten und Thorleif Haug gelang dies, wie Ledecka, in Einzeldisziplinen. Ledecka, die für die einzigen Olympiasiege der Tschechen verantwortlich zeichnet, ist in ihrem Heimatland jetzt schon eine Heldin.

Historischer Sieg für die Schweiz. Die Eidgenossen dürfen sich als erstes Land in die Geschichtsbücher der Olympiasieger im, neu ins Programm genommenen, Alpinen Teamwettbewerb eintragen. Im Finale besiegten sie Erzrivalen Österreich mit 3:1. Für das deutsche Team endete der Wettbewerb mit dem Ausscheiden im Viertelfinale. Ausdruck des schwachen Niveaus, dass der alpine Rennsport in Deutschland derzeit besitzt. Ein vierter Platz von Viktoria Rebensburg im Riesenslalom und ein fünfter von Thomas Dreßen in der Abfahrt ist die kärgliche Bilanz des DSV Alpin. Wobei Dreßen´s Platzierung wenigstens in der Abfahrt der Herren für die Zukunft hoffen lässt. Wenn Viktoria Rebensburg demnächst die Ski an den Nagel hängt ist allerdings weit und breit nichts zu sehen was Mut für eine Verbesserung im Frauenbereich machen würde.

Stimmungsvoller Abschluss in der Eisarena im Gangneung Oval. Nachdem die Japanerin die erste Olympiasiegerin im Massenstart der Frauen wurde, konnte Lokalmatador Seung-Hoon Lee die Goldmedaille bei den Herren holen. Es war die siebte Medaille der Gastgeber im Eisschnelllauf. Im Short Track, dem Lieblingssport der Koreaner, stehen dem nur sechs gegenüber. Allerdings drei davon in Goldfarbe.

Auch wenn Kanada im Curling der Männer keine Medaille gewinnen konnte, blieb Gold zumindest auf dem Kontinent. Die US-Amerikanische Mannschaft um Skip John Shuster besiegte im Finale den favorisierten Vizeweltmeister Schweden mit 10:7. Für die USA war es die erste Goldmedaille bei Olympischen Spielen in ihrer Curling-Geschichte.

Der Sieg der deutschen Eishockeymannschaft gegen Kanada zieht seine Kreise sogar in die Politik. Das Auswärtige Amt sprach in einer Mitteilung mit Augenzwinkern deutschen Kanada-Reisenden die Empfehlung aus „das Thema Eishockey zur Zeit zu meiden“. Die Medien in Kanada gingen einen Tag nach der Pleite recht harsch mit ihren Spielern ins Gericht. Von „einer Speerspitze in die Eingeweide“ war die Rede und dass „das Team diese Schmach noch ihr ganzes Leben verfolgen wird“. Der Gewinn der Bronzemedaille wird die Gemüter vielleicht doch etwas besänftigen. Möglicherweise bringt das schlechte Abschneiden der US-Amerikaner und Kanadier die NHL-Bosse zusammen mit den nationalen IOC´s vielleicht auch dazu, in Zukunft wieder eine Ligapause während der Olympischen Spiele einzulegen um sich solche Blamagen wie in PyeongChang zu ersparen.

Gold konnten die Niederländer in den beiden Massenstarts nicht mehr verbuchen, aber zwei weitere Bronzemedaillen. In Sotschi 2014 gewannen die Niederlande im Eisschnelllauf 23 von 32 möglichen Medaillen (8-7-8). Das entsprach 72%. In PyeongChang waren es 16 von möglichen 36 was 44% entspricht. Obwohl das Ergebnis 2018 deutlich schwächer ausfällt, ist die Dominanz der Oranjes in dieser Sportart dennoch aller Ehren wert.

Team-D: 13-8-7
Team HOL-Eisschnelllauf: 7-4-5

Am Schluss der Spiele ist auch mal ein kleiner Seitenblick auf den Medaillenspiegel gestattet. Norwegen und Deutschland stehen mit je 13 Goldmedaillen an der Spitze. Team-D hat mit dem Viererbob noch ein heißes Eisen für die 14. Goldmedaille im Feuer. Norwegen mit dem 30 km Skilanglauf der Damen. Wenn dies Marit Björgen und Co. gelingen sollte, könnte es an der deutschen Eishockeymannschaft liegen die deutsche Olympiamannschaft mit der 15. Goldmedaille auch im Medaillenspiegel auf Platz 1 abschließen zu lassen.

So.25.02.

01:05 Uhr Curling – Finale: Von den Organisatoren anscheinend mit Weitsicht auf den letzten Olympiatag angesetzt – das Finale bei den Frauen. Die Gastgeber wollen gegen Schweden ihrer bisher durchaus beeindruckenden Bilanz noch eine weitere, sechste Goldmedaille hinzufügen.

01:30/3:15 Uhr Bob – Finale: Traditionell beschließt der Viererbob die Wettbewerbe im Eiskanal. Franceso Friedrich hat knapp drei Zehntel Vorsprung auf den Zweiten – den südkoreanischen Bob. Da machen sich natürlich die zusätzlichen Trainingsmöglichkeiten der Gastgeber bemerkbar. Im Weltcup taucht der südkoreanische Bob mit Pilot Yunjong Won nicht unter den ersten 10 auf. Nico Walther belegt mit seiner Crew Platz 3. Auf den Plätzen dahinter wird es sehr eng. Drei Bobs liegen nach zwei Läufen zeitgleich auf Platz 5.

05:10 Uhr Eishockey – Finale: Das ZDF hätte sich in seinen kühnsten Vorstellungen nicht träumen lassen, dass man live vom Finale im Eishockey berichten kann. Der Einzug des deutschen Teams ins Finale macht es möglich. Niemand, wirklich niemand hätte diese Paarung vor den Spielen als Endspiel vorausgesagt. Natürlich geht auch in diesem Spiel zunächst mal die Sbornaja als Favorit in die Begegnung. Es wird eine noch konzentriertere, kompaktere Mannschaftsleistung der deutschen Eishockeycracks nötig sein als gegen Schweden und Kanada um den Olympiasieg zu erringen. Das Team der „Olympischen Athleten aus Russland“, wie es ja offiziell heißt, ist die Mannschaft, die vielleicht noch am wenigsten vom Fehlen der NHL-Stars betroffen ist, da sie aus dem reichen Arsenal der zweitstärksten Liga der Welt, der KHL, schöpfen konnten. Aber die Leistung des DEB-Teams bisher sollte den Russen zu denken geben. Ein Selbstläufer wird das sicher nicht.

07:15 Uhr Skilanglauf – Finale: Die längste Distanz bei den Frauen über 30 km bildet den Abschluss der Skilanglaufwettbewerbe und der Olympischen Spiele 2018 in PyeongChang insgesamt. Das Rennen der Männer gestern hat gezeigt, dass für Norwegen auch bei den Frauen die Trauben für Gold wohl sehr hoch hängen werden, da das Rennen ebenfalls im klassischen Stil bestritten wird.

12:00 Uhr Abschlussfeier