Veränderung Verhältnis zum Fußball

  • Habe neulich auf Twitter einen Tweet gelesen, indem ehemalige Fußballfans gesucht wurden, um im Rahmen einer Umfrage, zu erklären, was dazu geführt hat, dass sich ihr Verhältnis zu Fußball verschlechtert hat.
    Ich finde die frage ganz spannend, gerade weil ich bei mir ähnliches beobachten kann. Seit ich regelmäßig American Football schaue (ca. 3/4 Jahre) und im Thema drin bin, lässt mein Interesse am Fußball immer mehr nach. Aus verschiedenen Gründen. Zum einen die zunehmende Korruption und Kommerzialisierung (mir ist bewusst, dass in der NFL teilweise noch mehr Geld im Umlauf ist, jedoch ist mir die Chancengleichheit wichtiger). Zum anderen die ewige Dominanz der Bayern ( in meinen Augen sind die Patriots mit diesen nicht zu vergleichen, da New England nicht mehr Geld als Andere zur Verfügung hat und den anderen Top-Mannschaften nicht die Spieler wegkauft). Und zu guter letzt, bin ich einfach übersättigt, was Fußball angeht. Ich habe ein regelrechtes Fußball-Bournout, ohne die Krankheit verharmlosen zu wollen.
    Von Saison zu Saison bekomme ich immer weniger mit. Die Emotionalität, mit der ich Fußball schaue, schwindet auch immer mehr dahin.
    Generell muss ich mich inzwischen richtig zwingen, ein Fußballspiel zu Ende zu schauen. Wohingegen ich beim Football nicht genug sehen kann.
    Geht es euch ähnlich? Und wenn ja, welche Gründe hat es?

  • Bei mir ist es ähnlich. Ich bin jetzt seit 38 Jahren 96 Fan und seit 22 Jahren Footballfan.

    Beim Fußball ist nur noch 96 für mich interessant. Wenn ich an die 80er zurück denke, da kam Mittwochabends die Halbe Verwandschaft zusammen, weil sie unglaubliche zwei Europapokalspiele im Fernsehen zeigten.
    Bei WM und EM hab ich früher alles gesehen, da hätte auch Legoland:Schlumpfhausen spielen können.

    Heute interessiert mich Ch- und Europaleague überhaupt nicht mehr. Da schaue ich bestenfalls auf die Endergebnisse und vielleicht das Finale Live.
    Ich bin einfach satt vom Fußball geworden. Meine Roten verfolge ich weiterhin intensiv und das wird auch so bleiben, aber der Rest... :sleeping:

    Beim Football ist es komplett anders. Ich schaue möglichst soviel wie es geht, allerdings nur die NFL (mit Collegefootball werde ich irgendwie nicht warm) und fiebere jetzt schon den September herbei. :football:

  • Ich frag mich das auch regelmäßig woran es liegt. Sicher ist der FC Bayern und die Dominanz ein Grund aber mir fehlt auch ein Verein bei dem ich mitfiebern kann. Mein Verein geht seit Jahren bergab und in der Bundesliga gibt es keinen Verein der mir richtig was gibt. Ich schau immer noch gerne die N11 bei großen Turnieren und auch Duelle ab Viertelfinale CL. Aber ansonsten fehlt mir der Kick den mir Football gibt

  • Mein Interesse am Rundball hat sich von "0,0" in den Minus - Bereich verschoben.
    Und ja, ich war wirklich mal mit dem Herzen dabei.

    -Joe Banner: “Since Mike Lombardi and I are Moe and Larry, we set out to find Curly."
    (J.Banner at the press conference regarding the endless coach search)

    -Funny, so many Browns fans still clamor for the "safe pick" ignoring that all we've done for 15 years is the "safe pick".

    "And when that turnaround happens, wherever I am, I will smile – more than a little bittersweetly – and say, to myself, “Go Browns!”
    Sashi Brown. A Cleveland Brown,bleeding brown an orange.

  • Geht mir genauso. Habe seit dieser Saison kein Bundesligaabo mehr und mir fehlt nix. Ich gehe wenn ich Fussball sehen will zu meinem Regionalligaverein , steh im Regen im Stadion, labere dumm mit meinen Kumpels, trinke ein Bierchen, schreie den Linienrichter an und stehe kurz vor dem Herzinfakt wenn es kurz vor Schluss eng wird..... Das ist noch Fussball !!!!

  • Komisch, bei mir hat Football an Interesse verloren. Das mag sicher auch an der umsichtigen Hand von Herrn Snyder liegen, aber das Niveau in der NFL find ich seit Jahren auf dem Abstieg. Zuviel Pass mbMn und wenn dann am Ende doch immer Brady gewinnt, hat das auch viel mit der allgemeinen Qualität der Liga zu tun.

    Das Finale wird wahrscheinlich das erste komplette Spiel dieser Saison sein.

    Fußball hingegen ist eher wie back to the roots trotz der ganzen Kommerzialisierung. Die wäre ja noch zu ertragen, wenn man die neue Kohle nicht den Spielern samt ihren Beratern in den Rachen stopfen oder rektal einführen würde.

  • Bei mir lässt das Footballinteresse auch immer mehr nach. Schaue in der reg season ausschließlich die LIONS Spiele, sonst nix. Playoffs schaue ich komplett, weil mich das echt vom Sitz haut... Lese aber null Artikel zu dem ganzen Gedöns, dadurch kenne ich natürlich auch immer weniger Spieler, und wenn Brady, Roethlisberger, Brees und Stafford aufhören, dann wird es das bei mir wohl auch gewesen sein...

    Fußball wird auch weniger. Konferenz Samstag nachmittag und CL ab Viertelfinale, wenn was interessantes dabei ist.

    Was ich halt besonders schade finde: Die ganzen Kuriositäten und skurilen Sachen, die noch in den 90ern und Anfang der 2000er im Fußball passiert sind, findet man heute halt nicht mehr... Schaut mal Highlights der früheren Saisons, was da alles cooles dabei war. Da hat man halt nach dem Spiel einfach noch frei Schnauze ins Mikro gesprochen und wenn dann mal Spruch in Richtung Gegner/Schiedsrichter oder eigene Mannschaft dabei war, hat man das ganze nicht so bierernst genommen. Heutzutage wird ein tagelanges (Social-) Medienthema draus.

    Diese Lockerheit und Leichtigkeit ist eigentlich das, was mir am meisten fehlt. Alles wird zu Tode analysiert... Wenn der Stürmer mit nem Sackhaar im Abseits stand, wird erzählt, dass sei ein irreguläres Tor...

    Dieses ganze blöde Medientraining, dass man ja nirgendwo aneckt, damit ja kein Shitstorm kommt, finde ich persönlich, ist mit das Schlimmste.

    Man merkt halt, dass in vielen Sportarten nur der Kommerz mehr regiert. Es geht einzig und allein um Vermarktung, auf allen Ebenen. Die Vereine, die Spieler, die Ligen alle versuchen sich bestmöglichst neben dem Platz zu vermarkten.

    Alles Gelingen
    hat sein Geheimnis,
    alles Misslingen
    seine Gründe.

  • Mein Fussballkonsum ist deutlicb nach unten gegangen. Zum einen bin ich Fan der Konferenz am Samstag, leider besteht die nur noch aus 4 bis 5 Spielen. Zum anderen belügen sich die Verbände und Vereine doch selbst, wenn sie auf traditionsbewusst und Fan-nah machen. Sie sollen dazu stehen, dass sie Unterhaltungsunternehmen sind, die Geld und Erfolg haben wollen. Und der 12-monatige tägliche Zugriff auf Fussball hat auch die Live Spiele im Fernsehen entwertet.

  • Bei mir ist es auch so, dass ich mich mal sehr intensiv für Fußball interessiert habe und das Interesse dann irgendwann immer mehr nachließ. Heutzutage schaue ich mal aus Geselligkeit ein WM- oder EM-Spiel und aus Nostalgie auch mal eins vom Glubb, kenne aber kaum noch einen Spieler.

    Die Erklärung dafür sehe ich in einem ganzen Bündel von Ursachen:
    - die nervige Schauspielerei der Spieler;
    - das asoziale Verhalten vieler Fans;
    - die ewige Dominanz der immer gleichen Teams;
    - die Erkenntnis, dass es andere interessante Sportarten gibt, bei denen all das anders ist;
    - die gestiegene Verfügbarkeit von Informationen und Übertragungen dieser Sportarten durch das Internet.

    Mein Footballinteresse ist tatsächlich auch ein bisschen zurückgegangen seit ich mich so massiv mit Baseball beschäftige. Aber zumindest bei den Lions und in den Playoffs bin ich schon noch mit Herzblut dabei.

  • Ich war jahrelang großer Bayern-Fan, habe da aber auch schon Football verfolgt. Bis so 2014 war Fußball aber wirklich meine Nr. 1. Aber dann ging es steil bergab, die Kommerzialisierung, die Liga wurde immer langweiliger, ebenso die CL, die größtn Top-Stars des Sports sind absolute Unsympathen und der Sport ist einfach so unfassbar verlogen mittlerweile, von wegen Fan-Nähe, Tradition und ähnlicher Bullshit. Heute ist es so, dass ich seit 1,5 Jahren so gut wie gar keinen Fußball mehr schaue, es interssiert mich nicht mehr die Bohne. Stattdessen habe ich neben Football Interesse für Eishockey, Baseball, Skispringen Rugby, Motorsport (insbesondere NASCAR, IndyCar, Formel 1, MotoGP, VLN und Langstreckensport) entwickelt, wobei das teilweise auch zuvor da war.
    Heute finde ich das eigentlich unvorstellbar mir 90 Minuten Fußball anzusehen, wo, wenn es dumm läuft, nicht mal ein Tor fällt. Oder nur eins. Wie viel interessanter da doch Football, Eishockey oder Rugby ist.

  • Solange es mir rein technisch möglich ist, gucke ich immernoch jedes Packers- und Bayernspiel. Laufen sie parralel, dann sinds die Packers, weil die weniger und meist wichtigere Spiele haben.

    Die Zeiten wo ich mir noch jedes Freundschaftsspiel der N11 angeguckt habe und noch paar andere Ligen und wirklich viele Bundesligaspiele ohne Bayernbeteiligung sind aber genauso vorbei, wie Zeiten wo ich mir selbst Bengals vs. Browns noch am Mittwoch im GP angeguckt habe.

    Ein Qualitätsabfall fällt mir aber nur beim Football wirklich auf. Da kannst du ja grundsätzlich die ersten 3 Spieltage in die Tonne treten, genauso wie quasi jedes Donnerstagsspiel. So aus dem Gefühl heraus ist irgendwie auch immer ein PO-Spiel grandioser Mist, aber was Bills vs. Jags meinen Augen angetan hat ist dann zumindest mit recency bias schon eine herausragende Zumutung. Gleiches kann ich von der CL, ab dem Viertelfinale, erstmal nicht behaupten.

    Die Bundesliga werden viele als wenig spannend empfinden, aber da interessiert mich eh immer eher wie meine Bayern spielen. Deren Kurve geht zwar auch hoch und runter, aber sie spielen auf einem ganz anderen Niveau als vor 10 Jahren. Somit empfind ichs eher als Verbesserung.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Bei mir ist in den letzten Jahren das Interesse an Fußball doch weit zurückgegangen. Früher habe ich, wie viele andere auch, fast jedes Spiel geguckt. Sei es Bundesliga, CL, EL (UEFA-Cup), deutsche Nationalmannschaft (da sogar zum großen Teil die U-Teams) oder internationale Ligen/Pokale.

    Leider hat sich der Fußball in den letzten Jahren sehr gewandelt. Als kleiner Bub damals war einem das natürlich egal. Da war es nur wichtig, dass die Kugel rollt. Mittlerweile, wenn man älter geworden ist und sich mehr mit dem drumherum beschäftigt, wird einem doch so einiges klar.

    Auch viele „Stars“ verschwenden mehr Zeit damit ihren Instagram-Kanal zu pflegen oder sich hübsch fürs Spiel zu machen. Gattuso hat es mal ganz gut auf den Punkt gebracht:

    „Wenn ich früher ein Spiel verloren habe, hab ich aus Wut die Kabine verwüstet. Heute machen die Spieler nach Niederlagen Selfies. Das macht mich krank!“

    Auch die Bundesliga bzw. der deutsche Fußball ist für mich immer uninteressanter geworden. RB Leipzig, Hoffenheim, der Abgang von 1860, Martin Kind bei 96, das spiegelt den Fußball momentan sehr gut wieder. Auch das scheinheilige Verhalten vieler Vereine nervt einfach nur noch extrem.

  • Wenn man hier die Kommentare liest ( und in meinem privaten Umfeld klingt es ähnlich ) dann wundert es mich woher die ganzen Zuschauer z.B. beim ZDF in der CL kommen. Und wer die ganzen Abos bei Sky kauft. Und wer da immer noch ins Stadion geht. Oder sind wir hier eher die Ausnahme :paelzer:

  • Wenn man hier die Kommentare liest ( und in meinem privaten Umfeld klingt es ähnlich ) dann wundert es mich woher die ganzen Zuschauer z.B. beim ZDF in der CL kommen. Und wer die ganzen Abos bei Sky kauft. Und wer da immer noch ins Stadion geht. Oder sind wir hier eher die Ausnahme :paelzer:

    naja, ist in einem Football Forum nicht so unwahrscheinlich, dass man die Ausnahmen findet :)

    also bis Mitte der 90er habe ich glaube ich so ziemlich alles an Rundball konsumiert, was so ging. bis Ende der 90er war das dann komplett vorbei, heutzutage schaue ich gar kein Soccer mehr, außer, so wie es der Surger schon schrieb, aus Geselligkeit ein paar Spiele bei den großen Turnieren. die Gründe sind auch ähnlich, einen würde ich vielleicht noch anfügen: ich finde Rundballtreten mittlerweile extrem langweilig und kann mir rückblickend gar nicht mehr vorstellen, was genau mich an dem Sport mal fasziniert hat.

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • ich glaub früher war man nicht so gesättigt..da freute man sich auf ein Spiel im freetv
    Heute gibts streams, dazn, sky usw usw

    Erinnere mich als juve fan an juve gegen Dortmund, so Ende der 90er. Cl, verlängerung.. das war ein Highlight.. man hat drauf gewartet ein Spiel im tv zu sehen

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    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • lustig, dieses Thema. Bei mir ist das seit ca. einem Jahr auch genau gleich. Vorher hab ich mich für die Arsenal & Dortmund Spiele interessiert, sowie die heimische Liga und die Championsleague. Mittlerweile habe ich seit einem Jahr kein Fussballspiel mehr gesehen. Ich hab aber auch gesagt, dass ich solange Wenger als Coach bei Arsenal ist, die Spiele boykottiere. Die anderen Fussballspiele sind dann irgendwie dazugekommen. Wohl auch weil die Transfersummen an Lächerlichkeit nichtmehr zu überbieten sind. Die Resultate schaue ich mir zwar an, ansonsten ist Fussball für mich tot.

    Zum Glück hab ich noch NBA und Football. Das reicht dann aber eigentlich auch.

  • Wenn man hier die Kommentare liest ( und in meinem privaten Umfeld klingt es ähnlich ) dann wundert es mich woher die ganzen Zuschauer z.B. beim ZDF in der CL kommen. Und wer die ganzen Abos bei Sky kauft. Und wer da immer noch ins Stadion geht. Oder sind wir hier eher die Ausnahme :paelzer:

    Obwohl ich das gleiche auch aus allen Richtungen höre, glaube ich schon das wir hier (noch) eine Ausnahme sind. Mir geht es auch so das mich der Fußball immer mehr langweilt. Mittlerweile verfolge ich eigentlich nur noch das Geschehen bei meinem Verein so richtig. Ansonsten ab und an die Bundesligakonferenz am Samstag und manchmal lasse ich so nebenbei die 2.Liga laufen. Champions League gucke ich vielleicht ab dem Viertelfinale oder Halbfinale, gefühlt sind es da immer die gleichen Mannschaften die gegeneinander antreten. Zum zweihundertfünfzigsten mal muss ich mir dann auch nicht angucken wie Arsenal von Bayern verprügelt wird...
    Wobei ich denke das zumindest bei den Stadionzuschauern so langsam der Abwärtstrend beginnt. Spiele die in den letzten Jahren immer ausverkauft waren, sind es mittlerweile nicht mehr. Zum Beispiel Hertha-Bayern oder Hertha-Dortmund. Dazu kommt auch noch das einige Angaben der Zuschauerzahlen doch deutlich aufgehübscht werden. Offizielle Zuschauerzahl bei unserem Heimspiel gegen Wolfsburg am letzten Hinrundenspieltag war glaube ich 41.100. Wenn man selber im Stadion war, wird man festgestellt haben das dies nie und nimmer stimmen konnte. Es waren eher 37.000, oder vielleicht sogar noch weniger.
    In Leipzig wird fast immer ausverkauft vermeldet, im Fernsehen sieht man dann aber doch teilweise ziemlich große Lücken auf den Tribünen. In Mainz ist der Zuschauerschwund wahrscheinlich am offensichtlichsten. Von der Nationalmannschaft brauchen wir gar nicht erst anfangen, die bekommen ja nicht mal mehr Spiele gegen Frankreich oder England ausverkauft.

    https://www.faszination-fankurve.de/index.php?head…l&news_id=17519
    http://effzeh.com/bundesliga-zuschauer-boom-rekord-ende/

  • Ein Fußballspiel in voller Länge habe ich mir das letzte Mal vor 3-4 Jahren angeschaut. Müßte/könnte die WM 2014 gewesen sein.
    Ich schaue zwar nach wie vor semi-interessiert nach den Ergebnissen "meiner Vereine", lese diverse Artikel usw, aber viel mehr auch nicht.

    Vor 10 Jahren hab ich noch im Rheinland gewohnt und rein aus Lokalpatriotismus da auf die Eishockey-Ergebnisse eines gewissen Vereins geschielt - obwohl ich mit der DEL oder Eishockey noch nie was am Hut hatte.
    Mit dem Fußball wird es mehr und mehr ähnlich. Der Bezug zu Spieler(-namen) wird immer geringer und letztlich blieben nur die Sympathien für die Klubnamen übrig.

    Warum der Umschwung....hmmm
    Also zur Korruption auf Funktionärsebene, da mach' ich mir ehrlich gesagt nirgendwo eine Birne, denn ich glaube das zieht sich durch sämtliche Spitzenligen/Sportarten. Dort wird es immer Vetternwirtschaft, Geldschiebereien und dergleichen geben.

    Es gibt eigentlich nur 2 Gründe, warum ich mich vom Fußball praktisch abgewendet habe:

    1. Die Schauspielerei auf dem Platz
    Alles fing - bitte nicht lachen *gg - mit dieser Fake-Injury beim Women's Worldcup 2011 an.

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    Die beste Spielerin des Turniers wurde für mich postwendend zum Heel des Turniers und ich war SO happy als Wambach da in der wasweißích 125. Minute oder so den Ausgleich erzielte und nach 11m-schießen schließlich gewann.
    Natürlich hatte ich ähnliches schon vorher gesehen, aber nicht so krass und offensichtlich auf der größten Bühne, die es gibt. Vorher betrachtete ich das ein Stückweit als zum Spiel zugehörig.
    Ab diesem Tag war Schluß damit. Die Szene blieb mir bis heute in Erinnerung.

    Fortan fielen mir solche Dinge stets und ständig immer wieder auf. Und es wird/wurde immer schlimmer.

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    Das ist doch nicht mehr normal.
    Das ist Verarsche und eine Beleidigung meiner Intelligenz.

    2. Die Strukturen sind nicht mehr zeitgemäß
    Hier kann man vieles anführen, angefangen mit den ganzen Klubübernehmungen und dem künstlichen Aufblähen des Transfermarktes. Den Diskrepanzen zwischen den TV-Geldern unterschiedlicher Länder bis hin zur Art und Weise, wie Spieler vom Kindesalter an hin und hergeschachert werden.
    Hauptsächlich aber die Unfähigkeit mit der Zeit zu gehen und vor allem die Schiris sinnvoll zu unterstützen. Damit meine ich gar nicht mal so Torlinien-Technik oder ähnliches, sondern zb. die strikte Weigerung mehr als einen Feldschiri einzusetzen.
    Ich kann die Argumentation, dass dann Tatsachen-Entscheidungen und damit der emotionalen Grundsatzdiskussion hinterher die Füße weggezogen würden, absolut nicht nachvollziehen.
    Wie wir Football-Fans wissen lässt es sich sogar mit 8 Schiris und Instant-Replay hernach immer noch trefflich diskutieren.
    Auch der Fußball wird immer schneller, athletischer.
    Es ist unmöglich, dass ein paar Augen alles sehen können, was auf dem Spielfeld vor sich geht.
    Für mich der Hauptgrund, warum es jemals zu meinem Punkt 1 kommen konnte.
    Der Schiri ist je nach Szene hilflos und die Spieler wissen das. Rudelbildung, endloses Reklamieren usw....all dem ist Tür und Tor geöffnet damit.

    Football hat gewiss auch jede Menge (häßliche) Probleme.
    Aber - bei aller Diskussion - die Refs sind dort keine Witzfiguren, alles ist noch ein wenig disziplinierter und respektvoller.
    Fußball verkommt dagegen imho mehr und mehr.
    Und das kommt auch mehr bei den Fans an.
    Ich hätte heutzutage keinen Bock mehr dort live ins Stadion zu gehen.

  • Ich habe mich noch nie intensiv für Fußball interessiert. Am ehesten noch in Form von Computerspielen (Bundesliga Manager Hattrick). Die Abneigung gegen Fußball, die ich irgendwann entwickelt habe, hat sich inzwischen weitestgehend in reines Desinteresse aufgelöst.

    Im Football hatte ich allerdings auch nie das Bedürfnis, mehr als 1-2 Spiele die Woche zu sehen. Inzwischen ist der Konsum fast bei 0 angelangt. Gefühlt wird es einfach immer dümmer. Die Unterbrechungen nehmen durch immer mehr Reviews zu. Die Team-Umzüge, das Schiedsrichter-Fiasko, und einige andere Themen haben ihr übriges getan. College Football ist noch ein ganzes Stück verlogener. Bleibt eigentlich nur noch die GFL.

    Wenn man hier die Kommentare liest ( und in meinem privaten Umfeld klingt es ähnlich ) dann wundert es mich woher die ganzen Zuschauer z.B. beim ZDF in der CL kommen. Und wer die ganzen Abos bei Sky kauft. Und wer da immer noch ins Stadion geht. Oder sind wir hier eher die Ausnahme :paelzer:

    Hier werden noch oft genug Leute wegen hitzigen Diskussionen in Fußballthreads gesperrt. Und "Andere Sportarten" wird leider auch von Fußball dominiert. So ganz ist es mit Fußball auch im NFL-Talk noch nicht vorbei :)

  • Interessant, genau das hat meine Frau gestern zu mir auch gesagt (abnehmendes Interesse).
    Klar, hab ich mich wie Bolle gefreut letzten Freitag im Olympiastadion im Gästeblock zu stehen. Es ist auch etwas Besonderes für mich.
    Ansonsten ist auch bei mir eine Übersättigung eingetreten. Teilweise weiß sogar meine Frau eher wann der BvB spielt als ich, das ist uns in der Hinrunde aufgefallen. Seit Jahren schau ich außer den BvB-Spielen eigentlich nur noch die CL ab dem Halbfinale. Manchmql, wenn es auf Sport1 läuft, die Jugend-Finalspiele der Schwarzgelben.
    Dieses Jahr hab ich mangels Interesse sogar schon einige BvB-Spiele verpasst. Das gab es in den letzten ~10 Jahren nicht. Sogar zur eigenen Hochzeit (Bundesliga-Eröffnungsspiel 2012) wurde mir von vielen Teilen der Ticker gesteckt, dazu am Folgetag das Spiel als Wdh. gesehen.
    Es ist auch, wie ebenfalls bereits angesprochen, langweilig geworden. Du kannst Wetten auf Meisterschaften oder CL-1/4-Finalteilnahmen abschließen ohne großen Gewinn zu machen.

    Ich schau, besonders dank der Download-Funktion der Android-App, mitlerweile wesentlich mehr Football. TNF, SNF, MNF, Redzone. Playoffs sowieso.
    Ich habe zwar erst gestern was im BvB-Shop bestellt, aber meine #1 ist eigentlich mitlerweile Football.

  • Ja auch mir geht es so, wie den meisten hier. Live sehe ich eigentlich nur noch Spiele meiner Borussia (und selbst da nicht mehr alle) und verfolge daneben regelmäßig den Glubb und die Würzburger Kickers. Europa League schaue ich selbst mit deutscher Beteiligung nicht mehr und Champions League eigentlich auch nur noch frühestens ab Viertelfinale. Sogar die Vorfreude auf WM und EM kommt frühestens wenn das Turnier begonnen hat. Und selbst dann. Das 7:1 2014 war wahrscheinlich das Nationalmannschaftshighlight bisher, aber nach dem Finalsieg kam in mir die leicht philosophische Erkenntnis, dass es für mich eigentlich nicht wirklich einen Unterschied macht, ob man Weltmeister ist oder in der Vorrunde ausscheidet. Im Football ist es komischerweise nicht so, weil ich da einfach noch echten Spaß daran habe, aber im Fußball werde ich inzwischen sehr oft an die Sinnlosigkeit des Ganzen erinnert.

    "Früher" habe ich kaum genug bekommen. Da habe ich mir von der Freitags-2.Liga-Konferenz bis zum Montagsspiel den kompletten Spieltag der 1. und 2. Liga angeschaut. Und unter der Woche dann noch Europapokal, egal wer spielt. Manchcmal in der Offseason mache ich das mangels Alternativen auch noch immer. Aber so richtig lockt mich der Sport nicht mehr..

  • Diese Veränderung hab ich bei mir auch seit 1-2 Jahren festgestellt und hier ja auch schon mehrfach angesprochen. Ich gucke eigentlich nur noch Borussia, mal nen Spiel nebenbei des FC in dieser Saison, evtl mal Konferenz. Freundschaftsspiele der Nationalmannschaft haben mich noch nie interessiert.

    In diesem Jahr habe ich meine Dauerkarte häufig weitergegeben als ich da war. CL Gruppenphase alle Heimspiele verpasst und in der Liga war ich 4-5x da.

    Bei mir ist die allgemeine Entwicklung im Fußball aber nur ein Teilaspekt. Zwei wichtigere Aspekte:

    1. Die Entwicklung meiner Borussia. Die Jahre 2008 bis 2013 waren wie ein einziger Rausch und mir ist immer klarer. Die Jahre kommen nie wieder. Geiler als das wird es nicht mehr werden. Da kann die Borussia 4x in Folge Meister werden.

    Beim Spiel gegen Berlin, habe ich mir die Frage gestellt, von welchem Spieler im Kader ich mir nen Trikot holen würde. Nach 20 Minuten grübeln kam mir Pischu in den Sinn und evtl Reus... das wars. Vor ein paar Jahren hätte ich mich zwischen 10 Kandidaten entscheiden müssen.

    Gestern war ich zum ersten Mal seit dem Derby im Stadion und ich war weitestgehend still. Einem Aubameyang kann ich nicht mehr zujubeln und die Vermutung, dass auf dem Platz Spieler stehen, die ähnlich handeln könnten wie er... irgendwie ernüchtern. Die Gegentore irgendwie egal. Beim 2:2 kam auch keine große Freude auf. Die Truppe ist mir annähernd egal geworden. Die letzten 2-3 Jahren waren kalter Emotionsentzug nach dem Rausch.

    2. Ich habe einfach weniger Zeit. Als Single vor 5-10 Jahren. Freitags abends los. Mit wenig Schlaf und 1-2 Konterbier ins Stadion oder mittags ausm Bett und vor den Fernseher geschleppt zum Fußball gucken. Samstags los und den Sonntag alles was so lief auf der Couch mitgenommen.

    Heute bin ich froh, wenn ich freitags neben meiner Frau auf der Couch liege. Samstags geht's dann eher zum Sport, Baby One, auf den Markt oder man muss noch am Schreibtisch Arbeit aufholen die man in der Woche nicht geschafft hat und ich bin froh wenn ich pünktlich um 15 Uhr vorm Fernseher sitze. Falls Borussia nicht spielt, reicht im Zweifelsfall auch mal die Zusammenfassung. Sonntags ist man häufig mal unterwegs und wenn man doch mal zusammen auf der Couch sitzt, interessiert sich keiner für die Sonntagspiele wenn nicht gerade Borussia spielt.

    "Einmal Borusse, immer Borusse!" (Alois Scheffler)

  • In Mainz ist der Zuschauerschwund wahrscheinlich am offensichtlichsten.

    Das hängt zum Teil mit der Identität zusammen.
    Es ist keiner mehr da, der einen begeistert von dem Verein.
    Zuvor war 45% Trainer, 45% Manager und 10 % Präsident die Identifikation in Mainz.
    Jetzt sind alle weg und niemand repräsentiert den Verein richtig nach außen.

  • Auch wenn es mehrmals erwähnt worden ist, geb ich auch noch meinen Senf dazu ;)

    Bei mir ists so gewesen, dass ich schon seit frühester Grundschulzeit, extrem auf Fussball fixiert war, regelmäßig mit meinem Vater nachmittags in den Park kicken gegangen, hat mir da auch viel beigebracht (ab nem gewissen Alter, dann mit Kumpels aufn Bolzplatz) . Dazu dann noch Jahre lang im Fussballverein gewesen, immer im Sportunterricht sich gefreut wenn Fussball gespielt worden ist, in der Kollegstufe den Fußball Grundkurs genommen etc... Dazu dann natürlich der Konsum in den Medien, seit 1996 dauerhaft alles mitgenommen was der Fernseher so zu bieten hatte, von BuLi, internationale Ligen, CL/EL, WM/EM und sogar am Ende sich sowas wie U17 EM Streams angeschaut...

    Lustigerweise, hat damals 2003 Premiere, was mein Vater eigentlich nur wegen Fussball (und auch anderen Sport) geholt hat, bei mir die Football Begeisterung ausgelöst, seit damals habe ich jeden Sonntag Football geschaut. War zwar nicht meine erste Begegnung mit Football (das war lustigerweise der SB Rams-Patriots mit dem Upset) aber ab da wurde es regelmäßig. Als ich noch "jünger" war und viel viel mehr Freizeit hatte, konnte ich locker mehrere Dinge unter einen Hut bringen, d.h. Fussball wurde nicht verdrängt. Trotzdem muss man auch da Prioritäten setzen. Und der erste "Einschnitt" war, als ich in der Freizeit nicht mehr Fussball gespielt hab (ok ab und zu aufn Bolzplatz immer noch), sondern bei den Munich Cowboys Juniors Tackle Football gespielt hab. Beides lies sich nicht vereinbaren, also war klar was weichen musste. Wenn Fussball Spiele am Sonntag Abend waren, musste halt die Serie A oder Primera Division weichen (Danke nochmal an meinen Vater der obwohl er nichts mit Football anfangen kann, mich trotzdem hat schauen lassen ;) ). Und dann kam das Studium, da habe ich, auch wenn es nicht nötig gewesen wäre, den gesamten Sportkonsum reduziert, aber insbesondere Fussball. Die Krönung ist aber die Zeit nach dem Studium, hier finde ich fast keine Zeit mehr für Fussball (Ausnahme EM/WM mit Freunden und Arbeitskollegen).

    Man könnte sagen, Zeit wäre ein sehr schwaches Argument, jedoch ist es für mich ein sehr starker Indikator, dass es einem einfach nichts mehr Wert ist. Wenn ich akzeptiere, dass ich nur eine bestimmte Anzahl an Stunden in meiner Freizeit für Sport verfolgen opfern kann, dann habe ich festgestellt, dass ich 99% auf Football investiere, weil es mir das andere nicht mal ansatzweise Wert ist. Die restlichen 1% sind Ergebnisse aus anderem Sport im Ticker nachverfolgen (so wie Handball EM, Fussball mittlerweile, NBA, etc).

    Trotzdem muss ich auch sagen, dass im Football nicht alles Gold ist was glänzt, und muss Buck sehr stark beipflichten mit dem was er geschrieben hat.

    Ich persönlich konsumiere die NFL nur sehr stark unter anderem wegen einer Madden Fantasy Dynasty Liga. Dadurch dass wir dort keine NFL Roster haben, sondern individuelle Teams, bei denen wir auch Jahr für Jahr selber draften, verfolgt man seine Hoffnungsträger. Interessant finde ich, dass auch wenn es sich dumm anhört, mein Football Horizont größer geworden ist. Mittlerweile achte ich je nach Team und Situation, immer nur auf bestimmte Spieler, oder Positionsgruppen. Z.B. wenn die Texans in der Defense sind, schaue ich fast immer nur auf Clowney und die Spieler um ihn. Oder aber auf Antonio Brown etc. Ich glaube, wenn das wegfallen würde, würde ich wohl wirklich nur noch die Eagles/Steelers Spiele anschauen ;)

    Denn meine neue Ausprägung der Leidenschaft Football, ist der Einstieg ins Coaching.
    Und da merkt man
    A) wie wenig man wirklich von Football und dem Coaching weiß (gut, bin natürlich auch Coaching Rookie)
    B) dass "reales" Spielen immer noch das beste ist
    C) dass auf Dauer, sicher der NFL Konsum unter dem realen Football Konsum leiden wird

    Und da sind wir wieder bei dem was Buck sagte, ich wette in paar Jahren wird die NFL deutschem Football zumindest teilweise weichen müssen ;)

  • Bei mir ist es ähnlich wie bei den meisten hier. Im Fußball gucke ich noch die Spiele meiner Borussia (meist in voller Länge und durchaus mit Emotionen) und weiß ganz gut über die Bundesliga bescheid, aber sonst interessiert mich in dem Geschäft eigentlich nichts mehr. Von den übrigen europäischen Ligen bekomme ich so gut wie nichts mit, Champions League und Europa League ohne Beteiligung meiner Mannschaft interessiert mich auch nicht. Da gucke ich wenn es hoch kommt in der Kneipe mal ein paar Spiele plus Finale mit Kumpels, das war es aber auch.

    Mit Jogis Jungs und dem aalglatten Bierhoff braucht man mir überhaupt nicht kommen, finde es einfach nur fürchterlich, was da passiert. Alles nur noch ein großes Event mit Klatschpappen und "Die Mannschaft" und dem tollen Fanclub der deutschen Nationalmannschaft plus Tanja und Anja im Kreischmodus. Ekelhaft. Und dann fordert Bierhoff auch noch, dass man für irgendein dämliches Abschiedsspiel oder Freundschaftsspiel gegen Usbekistan doch bitte die Hütte voll macht. Der hat den Knall nicht gehört.

    Dazu wird jeder Furz von den Medien breitgetreten wie sonst noch was. Da kann ich die Spieler, Trainer und Offizielle sogar verstehen, dass sie nur noch 08/15 Phrasen ins Mikrofon labern. Obwohl mir die Interviews frei Schnauze aus den 80ern und 90ern von ganzem Herzen zurückwünschen würde. Wenn ich da an so manche Szenen von den damaligen Kicker Sonderheft DVDs denke wird mir warm ums Herz.

    Ich gehe pro Saison im Schnitt 10-12 mal ins Stadion und fahre 1-2 mal auswärts. Das passiert mittlerweile aber nicht mehr, weil ich den tollen Fußball sehen will, sondern weil man sich einfach mit seinen Kumpels in der Kurve nen schönen Tag mit einigen Kaltgetränken machen kann. Für mich ist halt auch der Asi-Faktor beim Fußball nicht zu verachten, gehört einfach dazu (und damit meine ich keine Schlägereien, Rassismus oder das Abschiessen von Pyro in andere Blöcke, sondern einfach das Zusammenkommen aller Bevölkerungsschichten in der Kurve, rege Diskussionen, Bier und Stadionwurst und Beleidigungen unter der Gürtellinie).

    Der Videobeweisbeschiss gibt mir momentan den Rest. Abgesehen davon, dass ich von diesem Eingriff sowieso nichts halte, wird das ganze auch noch mehr als blamabel vom DFB umgesetzt. Kommerzialisierung und Korruption (Stichwort WM in Katar) tragen ihr übriges dazu bei, dass mein Interesse vermutlich bald noch bei 10% liegt.

    Im Football nimmt es eine ähnliche Entwicklung. Da liegt es aber auch zu einem Großteil an der Katastrophenfranchise in Miami, bei der ich wirklich überlege, ob ich mich wirklich noch als Fan bezeichnen würde (vor ein paar Jahren noch undenkbar). Ich habe in dieser Saison vielleicht eine Handvoll Spiele live gesehen, ansonsten zum Teil drei Tage später mal aufs Ergebnis geschaut. Die Hälfte der Spieler sind mir eigentlich unbekannt.

    Die Liga interessiert mich auch nicht mehr wirklich, wobei ich den Eagles, Vikings und Jaguars durchaus die Daumen gedrückt habe oder für nächsten Sonntag auch noch drücke. Bin da komplett bei @Buck "Inzwischen ist der Konsum fast bei 0 angelangt. Gefühlt wird es einfach immer dümmer. Die Unterbrechungen nehmen durch immer mehr Reviews zu. Die Team-Umzüge, das Schiedsrichter-Fiasko, und einige andere Themen haben ihr übriges getan."

    Zum Glück habe ich noch die MLB (SF Giants) und die NHL (Canucks). Beiden Ligen schenke ich sehr viel Aufmerksamkeit und da bin ich auch noch als Fan dabei. Das ist bei der Borussia auch so, aber da liegt es nicht so sehr am Sport als am sozialen, gesellschaftlichen und familiären Aspekt.

    BMG - CANUCKS - [color=#FF8C00]GIANTS

  • Nach dem mein Verein (MSV Duisburg) sich aus den oberen Regionen der Fussball Bundesliga verabschiedet hat sank mein Interesse am Fussball auch immer mehr. Bei dem Zwangsabstieg in die dritte Liga hatte ich auch mein SKY/Premiere ABO gekündigt.

    Bin jetzt nicht der Erfolgsfan, wie auch beim MSV aber die Dominanz weniger Clubs die die besten Spieler horten geht mir schon lange auf den Sack. Damit meine ich nicht nur die deutschen Dauergäste in der Champions League. Mit der Drei-Mann Ausländer Regelung war es damals irgendwie ausgeglichener, hatte ich jedenfalls den Eindruck.

    Bei der Nationalmannschaft war mein Interesse nach 2002 auch nicht mehr so da und den Hype 2006 fand ich extrem grausam und Fussball wurde für mich zur unwichtigtsten Nebensache der Welt.

    Ähnlich war es bei mir auch in der Formel-Eins. Als sich Ford zurück zog gab es teilweise nur noch 2-3 Motorenhersteller und es waren auch fast immer die gleichen Teams vorne, gähn.

    Football ist durch das Draft System wirklich recht ausgeglichen und es gibt immer wieder Überraschungen. Die Play-Offs, bis auf MIN-PHI, waren echt geil und spannend. Trotz der schlechten Saison meiner Niners habe ich diese Saison bis jetzt echt genossen und intensiv verfolgt. Langweilig war mir dabei nie auch nicht bei Spielen der Patriots.

    San Francisco 49ers
    SPIRIT OF EDEN, MSV 02 Duisburg
    FFL - Liga C 2016, 2017, 2018, 2019; Liga D 2011, 2012, 2013, 2014, 2015; Liga E 2008, 2009, 2010; Liga F 2007; Liga G 2006
    NFL-Talk Cup I Winner/Hattrick

  • Ich kann grundsätzlich jeden Beitrag nachvollziehen. Trotzdem würde ich nicht dem bösen verkommenen Fußball daran die Schuld geben. Denn irgendwie kann man auch jedesmal herauslesen, dass die Autoren älter werden, sich persönliche Priotitäten verschieben und entsprechen der Sportkonsum generell zurückgeht und bewusster ausgewählt wird. Völlig gegensätzlich ist doch heute das Verhältnis zwischen Angebot und verfügbarer Zeit. Noch vor überschaubaren Zeiten gab es am Wochenende nur die Chance durch Stadienbesuch und Sportschau irgendwie an der Bundesliga dran zu sein. Später einzelne Spiele bei Premiere und Fußballshows bei RTL und später SAT.1. Heute gibt es die ersten drei Ligen komplett live, ebenso CL & EL plus die großen Ligen aus England, Spanien, Italien und Frankreich. Ehrlich gefragt: wer soll das alles schauen? Und dazu sehe ich noch das Defizit, dass es eigentlich keine vernünftige Magazinsendung gibt, die das Geschehen in akzeptabler Zeit irgendwie darstellt. Platt gesagt hab ich im Sportgeschehen oft das Gefühl, in der Masse an Input unterzugehen. Ein weiterer Aspekt ist natürlich, dass der interessierte Beobachter sicher eher die renomierteren Teams in den ausländischen Ligen anschaut und so die Fixierung auf die Großen mitmacht.

    Was wirklich problematisch ist: die Dominanz der Münchner in der Bundesliga. Ich finde es immer öde, wenn eine Liga von einem Team dominiert wird. Von daher ist der Ansatz der US-Profiligen für mich auch interessant. Leider hat es auch hier in den letzten Jahren den Trend zu Übermannschaften gegeben (Patriots - Heat, Warriors), so dass ich augenblicklich die wahnsinnig enge NHL als die attraktivste Liga sehe, da es a) ausreichend Spiele gibt um nicht schon nach zwei Monaten mit seinem eigenen Team in der Gefahr zu leben, weg vom Fenster zu sein und b) die Anzahl der Playoffplätze im Verhältnis zur Ligengröße auch angemessen ist. Ich gebe zu, als Anhänger der Dolphins in der NFL hat man bei beiden Aspekten in der AFC East ganz schlechte Karten.

    Persönlich hab ich Dank des hier um die Ecke "geschlüpften" Clubs wieder Interesse am Fußball gefunden. Für mich ist eine lokale Präsenz eines Teams und die Möglichkeit auch regelmäßg hingehen zu können ganz wichtig. Der Rest der Liga wird ehrlich gesagt fast nur per Ergebnisdienst verfolgt, hin und wieder mal ein Highlight-Clip auf DAZN. Auswärtsspiele generell in Familie im TV. Dafür findet Football bei mir mittlerweile fast gar nicht mehr statt, das hat irgendwie den Reiz des Neuen verloren. Da war rückblickend die NASN-Zeit am intensivsten. Mittlerweile hat sich das irgendwie totgelaufen, Gründe s.o. Dazu noch Interesse an Eishockey in dosierten Maßen (NHL, KHL, Tschechien) - irgendwann sind die verfügbaren Freizeitstunden halt voll. Man hat ja auch noch ein Leben jenseits von Stadion oder Sportübertragungen.

    (ex Torsten S)

  • Leider hat es auch hier in den letzten Jahren den Trend zu Übermannschaften gegeben (Patriots - Heat, Warriors)

    Ich gebe dir Recht was die Pats betrifft, allerdings wird diese Ära bald zu Ende sein, und ich glaube nicht, das es sowas so schnell wieder gibt. Aber kann man Hoffnung haben, das die Bayern in den nächsten zehn Jahren nicht mindestens neun Mal Meister werden ? Ich glaube nicht. Und da wird die BuLi ein Problem bekommen.
    Ansonsten Zustimmung, die Prioritäten verlagern sich, aber wenns spannend ist, schaue ich trotzdem. Immer mal wieder Handball, auch mal Tennis.

  • Ist bei mir auch so.

    Allerdings sollte man nicht allzuviel auf seine eigene Begründung dazu geben. Rückwärtig betrachtet ist es immer super einfach einen Zusammenhang zu ziehen, auch wenn überhaupt keiner da ist.

    Höchstwahrscheinlich hat es einfach damit zu tun, dass wir auf unsere Kindheit zurückblicken, wo man naturgemäß begeisterungsfähiger ist. Zudem hatte man als Schulkind einfach viel mehr Zeit für Fußball. Als berufstätiger Erwachsener, insbesondere mit Familie muss man einfach viele andere Verpflichtungen in einen Tag stecken.

  • Im Football nimmt es eine ähnliche Entwicklung. Da liegt es aber auch zu einem Großteil an der Katastrophenfranchise in Miami, bei der ich wirklich überlege, ob ich mich wirklich noch als Fan bezeichnen würde (vor ein paar Jahren noch undenkbar). Ich habe in dieser Saison vielleicht eine Handvoll Spiele live gesehen, ansonsten zum Teil drei Tage später mal aufs Ergebnis geschaut. Die Hälfte der Spieler sind mir eigentlich unbekannt.

    Immerhin hat euer Owner als einziger gegen den Umzug der Raiders gestimmt. Dass die Dolphins mir nach den Bills das sympatischste Team der AFC East sind, zeigt doch wie schlimm es um die NFL steht :D