• Das sehe ich ganz genau so. Vielleicht sollte man sich aber zumindest fragen, ob der ÖRR teure Sportrechte kaufen muss und Samstag Abend Unterhaltungsshows produzieren muss.

    Die in meinen Augen viel größere Frage, brauchen die ÖRR wirklich so viele Intendanten plus zugehörigen Apparat? Klar ist lokale Präsenz auch wichtig, aber man könnte auch mehr Lokalredaktionen unter weniger Dächern vereinen, als es derzeit der Fall ist.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Die in meinen Augen viel größere Frage, brauchen die ÖRR wirklich so viele Intendanten plus zugehörigen Apparat? Klar ist lokale Präsenz auch wichtig, aber man könnte auch mehr Lokalredaktionen unter weniger Dächern vereinen, als es derzeit der Fall ist.

    Auch das ist eine wichtige Frage. Es gibt eindeutig Einsparpotential beim ÖRR und man hat einfach nicht den Eindruck als ob man beim ÖRR diese Optionen ernsthaft in Betracht ziehen würde.

    Das ist ein großes Problem für die Akzeptanz der Gebühr. Ob Einsparungen bei der Organisation oder dem Programm ist da eigentlich schon fast egal. Man sollte zeigen, dass man grundsätzlich auch auf die Ausgabenseite schaut.

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  • Das sehe ich ganz genau so. Vielleicht sollte man sich aber zumindest fragen, ob der ÖRR teure Sportrechte kaufen muss und Samstag Abend Unterhaltungsshows produzieren muss.

    Du formulierst das so, als ob man das nicht getan hätte. Hat man aber, sowohl politisch, gerichtlich, als auch in den Anstalten selbst. Im oben verlinkten PDF findest du relativ übersichtlich zusammengefasst, was z.B. Verfassungsrechtlich dazu entschieden wurde.

    Mir sind die Sportrechte für Fußball und Olympia auch ein Dorn im Auge. Ich weiß aber auch, dass ich damit in der Minderheit bin.

  • Warum sollte man auch von einer Kontrollinstanz sprechen? Das ist nicht Aufgabe des ÖRR. :madness

    Massenmedien sehen sich gerne als vierte Gewalt, mit der Funktion die Politik kritisch zu hinterfragen. Es würde mich wundern, wenn der ÖRR sich im Selbstverständnis nicht so sieht.

  • Massenmedien sehen sich gerne als vierte Gewalt, mit der Funktion die Politik kritisch zu hinterfragen. Es würde mich wundern, wenn der ÖRR sich im Selbstverständnis nicht so sieht.

    Zu hinterfragen und zu informieren ist ein Schuh. Zu kontrollieren ein ganz anderer.

  • Richtig, aber hier haben wir eben ein Gebühr und die sollte qua Definition eigentlich an eine in Anspruch genommene Dienstleistung gebunden sein.

    Das sehe ich ganz genau so. Vielleicht sollte man sich aber zumindest fragen, ob der ÖRR teure Sportrechte kaufen muss und Samstag Abend Unterhaltungsshows produzieren muss.

    Man muss sich auch Fragen, ob die hohen Ruhegelder in Alt-Verträgen wirtschaftlich so klug waren. Warum man dann solche Versäumnisse dann durch die Zwangsabgabe mittragen muss, ist halt auch problematisch.

  • Du formulierst das so, als ob man das nicht getan hätte. Hat man aber, sowohl politisch, gerichtlich, als auch in den Anstalten selbst. Im oben verlinkten PDF findest du relativ übersichtlich zusammengefasst, was z.B. Verfassungsrechtlich dazu entschieden wurde.


    Mir sind die Sportrechte für Fußball und Olympia auch ein Dorn im Auge. Ich weiß aber auch, dass ich damit in der Minderheit bin.

    Ich kann in dem pdf keine Passage finden, die sagt, dass ARD und ZDF Olympia, Fußball-WM, -EM oder Bundesliga übertragen müssen.

    In den Jahren mit der Bundesliga auf RTL bzw. Sat1 hat das ja auch funktioniert.

    Das man dafür verschiedene Moderatoren und Kommentatoren und Produktionsteams braucht lese ich da auch nicht raus.

    Zwischen null Sport und dem aktuellen Status quo sehe ich immer noch eine Menge Einsparpotential, dass beim ÖRR nicht in Betracht gezogen wird.

    Ähnlich bei Unterhaltungsshows. Muss es zwingend Gottschalk oder Pflaume für großes Geld sein oder könnte ich eine Unterhaltungsshow nicht auch mit einem unbekannteren Moderator produzieren?

    Mir ist schon klar, dass der ÖRR nicht als reines Informationsportal gedacht ist, aber das kann man ja auch auf unterschiedlichem Niveau angehen.

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  • Müssen müssen sie es nicht, aber der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk ist ein Vollprogramm und zu einem Vollprogram zählen eben auch Unterhaltungsformate und Sport.

    Das Problem ist, dass es der ÖRR doch eh nicht richtig machen kann. Wenn man Sportereignisse nicht überträgt, gibt es prompt auch Kritik (wie etwa bei der Basketball-WM im Sommer, bei der das Finale noch schnell von Magenta zugekauft werden musste). Tun sie es, wird über Beitragsverschwendung schwadroniert. Streichen sie Unterhaltungsformate, stehen bald die nächsten Kritiker auf der Matte, die den Rundfunkbeitrag aufgrund irrelevanten Programms streichen wollen.
    Die Rolle eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist historisch und verfassungsgemäß eindeutig und hinzu kommt, ARD und ZDF erreichen mit ihrem derzeitigen TV-Programm sehr viele Menschen in Deutschland. Dadurch und durch Negativbeispiele (wie etwa die BBC) halte ich den Rundfunkbeitrag derzeit für alternativlos.

    Allerdings muss sich was bei den ÖRR ändern. Dabei allerdings zuvorderst in der Verwaltung. Programmatisch würde ich ja vorschlagen, dass man die Rollen verteilt und dass sich die ARD auf Information und regionale Formate beschränkt und die Blockbuster-/Samstagabends-Unterhaltung komplett dem ZDF überlässt. Und ob die ÖRR eine Million Social Media Kanäle moderieren müssen, hinterfrage ich auch.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Müssen müssen sie es nicht, aber der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk ist ein Vollprogramm und zu einem Vollprogram zählen eben auch Unterhaltungsformate und Sport.

    Das Problem ist, dass es der ÖRR doch eh nicht richtig machen kann. Wenn man Sportereignisse nicht überträgt, gibt es prompt auch Kritik (wie etwa bei der Basketball-WM im Sommer, bei der das Finale noch schnell von Magenta zugekauft werden musste). Tun sie es, wird über Beitragsverschwendung schwadroniert. Streichen sie Unterhaltungsformate, stehen bald die nächsten Kritiker auf der Matte, die den Rundfunkbeitrag aufgrund irrelevanten Programms streichen wollen.

    Nochmal, ich fordere nicht, dass Unterhaltung und Sport auf Null gefahren werden bzw. überhaupt in ihrem Umfang reduziert werden und schon gar nicht, dass man die Gebühren abschafft, sondern das man Ausgaben hinterfragt.

    Olympia wird von Eurosport im Free TV übertragen, wieso müssen ARD und ZDF da auch mitspielen? Welchen Vorteil hat man davon?

    Ran hat früher auch funktioniert. Die Sportschau braucht es da nicht unbedingt. Über die Doppelstrukturen sollte man auch reden.

    Alternativ könnte man z.B. in günstigere Sportrechte investieren und damit dem Sportangebot im deutschen Fernsehen einen echten Mehrwert schaffen, gerade weil man nicht auf die Quote angewiesen ist.

    Ich würde mir hier wünschen, dass man beim ÖRR erstmal Ausgaben hinterfragt bevor man nach einer Gebührenerhöhung ruft. Den Eindruck habe ich allerdings nicht.

    Dabei ist mir eigentlich auch egal, ob man diesen Willen bei der Programmgestaltung oder der Organisationsstruktur zeigt.

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  • Woher weißt du denn dass es nicht hinterfragt wird? Nur weil die Antwort darauf nicht die ist, die du dir erwartest?

    Dass nach mehr Geld gefragt wird ist erstmal natürlich. Festgelegt wird der Betrag aber von einer unabhängigen Stelle. Der Rundfunkbeitrag lag im Übrigen 2001 inflationsbereinigt bei €23,29, 2023 bei €18,36.

  • Woher weißt du denn dass es nicht hinterfragt wird? Nur weil die Antwort darauf nicht die ist, die du dir erwartest?

    Natürlich könnte es sein, dass man bei ARD und ZDF regelmäßig alle Ausgaben auf den Prüfstand stellt und bei der Prüfung einfach zu dem Ergebnis gekommen ist, dass eine qualitativ hochwertige Information der Bevölkerung nur mit zwei vollständigen Teams und Studios bei sportlichen Großereignissen möglich ist und das die Übertragungen von Eurosport bei Olympia nicht ausreichend sind.

    Aber entschuldige bitte, wenn ich es für sehr viel wahrscheinlicher halte, dass man diese Ausgaben nicht hinterfragt hat und es hier eben auch um Besitzstandswahrung geht.

    Selbst wenn man Olympia für ein solch wichtiges Ereignis hält, dass das zwingend im ÖRR übertragen werden muss, kann man die zwei vollständigen Teams für die Übertragung doch nur schwer über den Auftrag des ÖRR erklären oder?

    Dass nach mehr Geld gefragt wird ist erstmal natürlich. Festgelegt wird der Betrag aber von einer unabhängigen Stelle. Der Rundfunkbeitrag lag im Übrigen 2001 inflationsbereinigt bei €23,29, 2023 bei €18,36.

    Will ich nicht bestreiten, dass das natürlich ist, aber an der Stelle ist eben auch wichtig, dass dem ÖRR ab und an mitgeteilt wird, dass auch auf die Ausgabenseite geschaut werden muss.

    Ein echtes Argument scheint mir die Gebühr von 2001 im Vergleich zu 2023 auch nicht zu sein, wenn man bedenkt, dass durch die Umstellung von einer Gebühr auf den heute bekannten Rundfunkbeitrag einige zusätzliche Zahler den Gesamtbetrag erhöhen.

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  • Ich kann dir nur sagen, dass genau das passiert. Die Meinung, dass man bei den Sportlizenzen sparen könnte, ist aber leider eine Minderheit, und nicht nur bei den öffentlich rechtlichen selbst, sondern scheinbar auch bei denen die die Höhe der Gebüren vorschlagen. Stattdessen legt die KEF u.a. fest, dass es ab 2028 (?) keine Mittel mehr für UKW-Übertragungen geben wird. Wenns denn so kommt, denn das ruft bestimmt auch wieder Politiker auf den Plan weil man der Oma das Radio abschaltet.

  • Ich kann dir nur sagen, dass genau das passiert. Die Meinung, dass man bei den Sportlizenzen sparen könnte, ist aber leider eine Minderheit, und nicht nur bei den öffentlich rechtlichen selbst, sondern scheinbar auch bei denen die die Höhe der Gebüren vorschlagen. Stattdessen legt die KEF u.a. fest, dass es ab 2028 (?) keine Mittel mehr für UKW-Übertragungen geben wird. Wenns denn so kommt, denn das ruft bestimmt auch wieder Politiker auf den Plan weil man der Oma das Radio abschaltet.

    Wenn das so ist, ist das für mich noch viel mehr ein Argument den Rundfunkbeitrag nicht zu erhöhen. Wegen mir mag ich die Argumente bei den Sportrechten noch akzeptieren, aber so lange man bei ARD und ZDF der Meinung ist, dass man bei sportlichen Großereignissen mit zwei kompletten Teams inklusive eigenem Studio auftreten muss, sitzt das Geld definitiv zu locker. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich irgendein Politiker oder Bürger darüber beschweren würde, wenn ARD und ZDF ein gemeinsames Team zu Olympia schicken würden. Das mag im Verhältnis nur ein kleiner Betrag sein, zeigt aber grundsätzlich was zum Umgang mit Geld. Der von Heeeath vorgeschlagene Weg mit einer klaren Aufgabenteilung zwischen ARD und ZDF wäre wohl ein guter Weg um unnötige Doppelstrukturen zu vermeiden.

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    Bericht des Rates für die zukünftige Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

    Da sind ein paar interessante Ideen dabei, u.A. dass die Anstalten nicht mehr im Vorfeld bei der KEF den Bedarf anmelden, sondern aus einem Haushalt eigenverantwortlich ihr Budget managen und die KEF rückwirkend zweijährlich prüft, ob dem Auftrag wirklich genüge getan wurde. Ist das nicht der Fall, gäbe es entsprechende Sanktionsmöglichkeiten und Budgeteinschränkungen.

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  • Bürgergeldempfänger müssen keinen Rundfunkbeitrag zahlen.

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