Bavarian State Wolverines

Ich hab den Anruf auch erst Sonntag Mittag gekriegt. Das Ganze kam wohl auch für die Wolverines ziemlich unerwartet.

Schluss, Aus, Ende. Das Spiel in Augsburg musste wegen Spielermangel abgesagt werden. Damit sind die Wolverines diese Saison gemaäß Bundesspielordnung nicht mehr spielberechtigt und müssen zwangsabsteigen. Ein ausführlicherer Artikel und ein Interview mit Trainer Kris Kubelke werden von mir hier morgen Abend gepostet. Vorher darf ich nicht, steht nämlich morgen auch im Neumarkter Tagblatt.

Uups, sorry. Voll vergessen. Hier der Bericht:

NEUMARKT. Die Verbandsligasaison 2006 hat für die Pöllinger American Footballer ein unerwartet frühes Ende gefunden. Die Bavarian State Wolverines konnten, nachdem sie das Spiel in Starnberg vor drei Wochen schon wegen Spielermangel absagen mussten, nun auch ihre für Samstag angesetzte Partie in Augsburg nicht antreten. Die Folge gemäß der Bundesspielordnung: Vorzeitiges Saisonende und Zwangsabstieg. Im kommenden Jahr müssen die Wolverines wieder zurück in die Aufbauliga. Für die Pöllinger ist dies nicht nur bitter, weil sie sich für die aktuelle Spielzeit hohe Ziele gesetzt hatten. Trainer Kris Kubelke spricht auch noch jetzt davon, es sei der qualitativ beste Kader der bisherigen Wolverines-Geschichte gewesen. Es ist auch ein Rückschritt für die geleistete Arbeit. Unter der Leitung von Kris Kubelke hatten die Wolverines vor fast fünf Jahren mit der Gründung ihrer Abteilung beim SV Pölling begonnen, die in Amerika beliebte Sportart auch im Neumarkter Umland populär zu machen. Dabei gelang es die anfänglichen Schwierigkeiten, die das für viele schwer zu begreifende Spiel um Yards und Touchdowns mit sich bringt, zu überwinden. 2005 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga, wo man im ersten Jahr beachtliche Resultate erzielte. Nun muss man wieder zurück zum Start. Die einzig gute Nachricht: Der Spielerkern wird aber auch für die Saison der Landesaufbauliga erhalten bleiben.

Und hier das Interview mit dem Trainer:

NEUMARKT. Mit dem Zwangsabstieg der Bavarian State Wolverines ist das Projekt „Football in Neumarkt“ noch lange nicht zu Ende. Das stellte Kris Kubelke, Abteilungsleiter und Cheftrainer der Pöllinger Footballer, im Gespräch mit dem Tagblatt klar. Auch wenn sein Team in diesem Jahr keine Punktspiele mehr bestreiten darf, laufen die bereits die Planungen für die nächste Saison, in der alles besser werden soll.

Herr Kubelke, der Rückzug einer Mannschaft kommt ja nie aus heiterem Himmel. Wie hat sich dieser bereits zu Beginn der Saison abgezeichnet?

Kubelke: Das Hauptproblem waren die Verletzungen von Stammspielern. Das fing quasi schon vor der Saison an, als sich Randy Akins im Testspiel gegen Innsbruck verletzte und für die ganze Saison ausfiel. Im ersten Saisonspiel brach sich dann unser Quarterback Peter Markoff das Schlüsselbein. Damit war nicht nur unser Kader, sondern auch schon unser erarbeitetes Konzept hinüber.

War die Spielerdecke nicht schon vor der Saison einfach zu dünn?

Kubelke: Eigentlich nicht. Wir hatten mit 32 aktiven Spielern gerechnet, mehr als wir in den vergangenen Jahren hatten. Man braucht 22, um antreten zu können. Dass wir Schwierigkeiten haben würden, diese Zahl zu erreichen, war vor der Saison nicht abzusehen.

Wie kam die Spielabsage gegen Augsburg, die die Saison für die Wolverines beendete, zustande?

Kubelke: Am Donnerstagabend schien noch alles nach Plan zu laufen. Es waren zwar einige Absagen von Leuten da, die samstags arbeiten mussten, aber das Spiel war dadurch nicht gefährdet. Dann aber verschärften sich die Probleme: Mehrere Spieler hintereinander sagten kurzfristig ab, so dass schnell klar wurde, dass es nicht für das Spiel in Augsburg reichen wird. Wir Trainer haben das dann untereinander besprochen und den Spielern mitgeteilt. Die reagierten überrascht, hatten aber auch Verständnis für die Situation.

Wie geht es jetzt weiter?

Kubelke: Wir machen jetzt erst Mal ein paar Wochen Pause, um Abstand zu gewinnen. Der „harte Kern“ der Truppe wird dabei bleiben, ebenso die Trainer. Wir werden allerdings nicht daran vorbeikommen, personell umzustrukturieren und ein wenig umzubauen. Nächstes Jahr in der Landesaufbauliga werden wir dann zwangsweise wieder kleinere Brötchen backen müssen.