Helene Busse Abgang

  • Ich hab heute erstaunt den Artikel auf der HP der Augsburg Raptors gelesen. Was meint ihr?

    Helene Busse hatte sich das Ende ihrer fast zwei Jahrzehnte währenden Herrschaft als Präsidentin des AFVBy sicher etwas anders vorgestellt. Am vergangenen Samstag trat sie, nachdem die anwesenden Vereinsvertreter heftige Kritik an ihrer Amtsführung geübt und ihr mit deutlicher Mehrheit die Entlastung für das Geschäftsjahr 2005 verweigert hatten, noch während des ordentlichen Verbandstag am 8. April von ihrem Amt zurück und verließ sang- und klanglos die Stätte ihres langjährigen Wirkens.

    Augsburg, 13. April 2006. (hom) Bereits in den letzten Jahren nahm die Kritik an Busse stetig zu. Neben zunehmend umstrittenen Entscheidungen und Handlungen der Ex-Präsidentin stand auch immer mehr ihr Verhalten und Umgangston gegenüber Kritikern im Mittelpunkt des Unmuts. Ein Zeichen der zunehmenden Isolation von Busse waren die in diesem Jahr erfolgten Rücktritte der meisten Vizepräsidenten des Verbandes.

    Eskaliert war die angespannte Situation in den letzten drei Monaten angesichts überteuerter Leasingverträge für insgesamt fünf PKW. Die unter der Regentschaft von Frau Busse abgeschlossenen unvorteilhaften Verträge verursachen dem Verband laut dem neuem Präsidium einen finanziellen Schaden in Höhe von 20.000 bis 45.000 Euro. Dies ist angesichts eines Jahresetats von bislang knapp 140.000 Euro eine erhebliche Hypothek für die weitere Entwicklung des Verbandes, insbesondere der Jugendarbeit.

    Vielfältige Vorwürfe
    Die Vorwürfe an Busse sind vielfältig. Laut eines Berichts der Süddeutschen Zeitung war sie aufgrund der Finanzordnung des Verbandes gar nicht berechtigt, die Verträge zu unterzeichnen und hat dies auch eingeräumt. Die Vereinsvertreter konnten außerdem mehrheitlich nicht nachvollziehen, wozu das gesamte Präsidium mit Dienstwagen ausgestattet werden sollte. Zusätzlich hatten immer mehr Vereinsvertreter im Plenum angesichts der zögerlichen Informationspolitik des Präsidiums das Gefühl, dass eventuell Fakten vertuscht werden sollten. Detaillierte Nachfragen wurden sehr wortreich, aber meist ohne befriedigenden Informationsgehalt beantwortet.

    Zusätzlich wurde am Verbandstag deutlich, dass Helene Busse auch im Umgang mit Fakten nicht immer sattelfest war. In einer von ihr begonnenen Debatte um ein Darlehen des Verbandes für Landestrainer Martin Hanselmann wurde sie sowohl von Hanselmann selbst als auch von Ex-Präsidiumsmitglied und aktueller Fachabteilungsleiterin Cheerleading Heike Hasselbeck beschuldigt, die Unwahrheit zu sagen. Daraufhin räumte Busse ein, dass die von ihr zunächst geschilderten Sachverhalte nicht in vollem Umfang den Tatsachen entsprachen.

    Deutliche Ablehnung
    Bei der Abstimmung über die Entlastung des Präsidiums stellte sich dann eine deutliche Mehrheit gegen Helene Busse. Obwohl ihr langjähriger Vertrauter und AFVBy Justitiar Siegfried Lang der Versammlung lächelnd mitteilte, die getroffene Entscheidung habe keinerlei juristische Konsequenz, war vielen Anwesenden klar, dass die Ära Busse beim American Football Verband Bayern sich ihrem Ende zuneigte.

    Als Reaktion auf das Votum beklagte Busse mehrmals eine mangelnde Solidarität der Verbandsmitglieder und verwies darauf, den Verband über 19 Jahre hinweg geführt zu haben. Die Antworten aus dem Plenum waren sehr eindeutig. So wurde geäußert, dass Solidarität immer in beide Richtungen zu erfolgen habe und dass eine lange Amtszeit nicht automatisch auch eine fehlerfreie Amtsführung bedeute. Daraufhin erwiderte Busse, dass ihr diese Äußerungen den Rückzug sehr leicht machten und verabschiedete sich mit einem knappen „Tschüss“ vom Podium. Ihren Weg aus dem Sitzungssaal begleitete ein sehr lautes Schweigen der Anwesenden.

    Gefühl der Befreiung
    Nachdem sich die Tür des Saals hinter ihr und Lang geschlossen hatte, war ein deutliches Gefühl der Befreiung zu spüren. In einer entspannten und konstruktiven Atmosphäre beschloss der Verbandstag nach einer kurzen Pause anschließend eine Reform der Satzung und wählte ein neues Präsidium. Mit Präsident Erich Sumner und den Vizepräsidenten Andreas Bartel und Stephan Bertsch leitet nun eine neue, junge Generation mit langjähriger praktischer Erfahrung als Spieler und Schiedsrichter den Verband. Zu den ersten Aufgaben der neuen Führung gehören die Aufarbeitung der bestehenden Situation sowie die Weichenstellung für die nächsten Jahre. Die aktuelle Saison ist dank der hervorragenden Arbeit vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter im Verband in ihrem Ablauf gesichert.

    Das neue Präsidium wird jetzt in Ruhe die Unterlagen prüfen und eine Bestandsaufnahme machen. Sollten sich entsprechende Anhaltspunkte ergeben, behält sich die neue Führungsmannschaft des AFVBy rechtliche Schritte gegen das bisherige Präsidium des Verbandes vor. Ungeklärt ist im Moment die weitere Zukunft von Helene Busse beim BLSV und AFVD, wo sie jeweils Vizepräsidentin ist.

    Herschel Walker (1980 - 1982 Georgia Bulldogs)
    1982 Heisman Trophy Winner
    3 Time All American Runningback
    5,259 Rushing Yards in 3 Years and 52 Touchdowns

  • freut mich, das da mal mit rückgrat agiert wurde. bin gespannt, ob frau busse sich nun wirklich komplett zurückzieht :xywave:

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  • sind aber schwer wiegende Anschuldigungen die da ausgesprochen werden. Wiso wurde die nicht schon früher des Amtes enthoben?

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  • das meinte ich mit rückgrat. herr huber fliegt auch nur durch deutschland, die bahn ist ihm nicht gut genug, die verbandspartys am vorabend des gb sind auch nicht von schlechten eltern. die bayern haben da offensichtlich mal den mund aufgemacht, hut ab.

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  • Ich will jetzt nicht den Anwalt für andere mimen. Aber der Spruch mit dem ''lieber fliegen als mit der Bahn fahren'' ist doch halbgar. Bei den Bahnpreisen ist das nicht unbedingt kostengünstiger als 'n Flugticket. Ich will jetzt nicht Erbsen zählen. Aber wenn man Vorwürfe oder Anschludigungen andeutet, dann sollten diese auch ganz klar begründet sein. Das gehört sich meiner Meinung nach so, wenn man Wert auf vorhandenes Rückgrat legt. Einfach mal 'n Spruch als Vorwurf der dann im Raum steht finde ich zu einfach.

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  • da hast du natürlich grundsätzlich erstmal recht und mein statement war genaugenommen nicht das klügste. ich weiß nur, das herr huber zu seinen terminen immer fliegt - aber nicht mit dem sparticket, sondern erster klasse. liegt natürlich auch nahe, frankfurt ist anders schlecht zu erreichen. man muß ihm aber zugute halten, das er da auch deutliche unterschiede macht. zur besprechung der wm in japan ist er afaik nur business geflogen, während seine begleiter in der "holzklasse" reisen durften. wenn man dann bedenkt, das die spieler der nationalmannschaft sich ihre trainingsanzüge für world games etc. selber kaufen und die anreise zu clinics /wettkämpfen selber zahlen müssen, sehe ich da schon eine gewisse schräglage. aber ich muss auch eingestehen, das ich da sicher nicht mehr ganz objektiv bin. dafür ist mir aufgrund eigener erfahrungen in den letzten 16 jahren (spieler und "funktionär") die gesamte verbands- und vorstandsarbeit im deutschen football zu suspekt und habe daraus persönliche kosnequenzen gezogen. durch das beispiel aus bayern fühle ich mich auch noch bestätigt :madness

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