Vorschau auf die Browns 2006
Nachdem Owner Randy Lerner vor der Saison 2005 Phil Savage als General Mannger und Romeo Crennel als Head Coach verpflichtet hatte, begannen die beiden sofort mit dem Umbau des Teams. In ihrer ersten Offseason wurde fast die Hälfte der Spieler ausgetauscht. Und auch in ihrer zweiten gemeinsamen Offseason wurde das Team weiter umgebaut. Diesmal waren die Browns in der Free Agency sehr aggressiv. Man investierte viel Geld und man verpflichtete auch viele große Namen.
Und die Spieler kommen mittlerweile nicht nur wegen dem Geld zu den Browns. Crennel und Savage haben es geschafft ein Team mit Zukunft aufzubauen. Zumindest glauben das viele Spieler innerhalb der NFL. Und sie kommen deshalb gerne nach Cleveland. Free Agents wie Joe Jurevicius, Bob Hallen und einige andere haben höhere Angebote anderer Teams ausgeschlagen um für die Browns zu spielen. So etwas gab es bei den Browns seit der Rückkehr in die NFL nicht. Und deshalb dürfen die Browns Fans auf die Zukunft hoffen. Der Erfolg der Mannschaft in diesem Jahr hängt aber von der Draft 2005 ab. Charlie Frye geht als Starting QB in die Saison und auch vom WR Braylon Edwards wird einiges abhängen.
Offense:
Obwohl die letztjährige Offense einen 1000 Yard Rusher in Reuben Droughns und einen 1000 Yard Receiver in Antonio Bryant hatte, erzielte sie mit 232 Punkten die wenigsten Punkte in der gesamten Liga. Mit nur vier Rushing Touchdowns wurde auch ein Negativrekord für die Franchise Geschichte aufgestellt. Auch aus diesem Grund verbesserten die Browns in der Offseason ihre OLine deutlich, als sie Jeff Faine durch LeCharles Bentley und L.J. Shelton durch Kevin Shaffer ersetzt haben.
Die größte Nachricht in der Offense dürfte aber der Weggang von Trent Dilfer sein. Die QB Kontroverse bei den Browns ist zu Ende und Charlie Frye geht als eindeutiger Starter in die Saison. Die Browns setzen somit auf den Schlüsselpositionen auf die Jugend. Das ist ein Risiko.
Free Agent Zugänge: C LeCharles Bentley (Saints), WR Joe Jurevicius (Seahawks), OT Kevin Shaffer (Falcons), QB Ken Dorsey (49ers), TE Darnell Dinkins (Ravens), C Bob Hallen (Chargers),
Draft: WR Travis Wilson (3. Runde), OG Issac Sowells (4. Runde), RB Jerome Harrison (5. Runde), FB Lawrence Vickers (6. Runde),
wichtige Abgänge: WR Antonio Bryant (49ers), QB Trent Dilfer (49ers), L.J.Shelton (Miami), C Jeff Faine (Saints), Steve Shea (Chargers)
Quarterbacks:
Charlie Frye, Ken Dorsey, Derek Anderson
Fünf Spiele vor Ende der letzten Saison übernahm Charlie Frye nach einigen Wechselspielen mit Trent Dilfer endgültig die Position des Starting Quarterbacks bei den Browns. Er gewann zwar nur zwei dieser letzten fünf Spiele, zeigte dort aber genug Talent um Romeo Crennel und Phil Savage zu überzeugen. Und so haben die Browns bei der Draft nicht nach einem QB gesucht und man traute sich sogar die Sicherheitsoption Trent Dilfer an die 49ers abzugeben.
Trent Dilfer war mit dem Wechselspiel im letzten Jahr nicht einverstanden und er hatte auch einige Meinungsverschiedenheiten mit dem Offensive Coordinator Maurice Carthon. Er wurde deshalb für Ken Dorsey getradet. Dieser Trade zeigt das Vertrauen, welches die Browns in Charlie Frye haben. Der junge Quarterback warf zwar im letzten Jahr mehr Interceptions als Touchdowns, zeigte aber für einen Rookie sehr ordentliche Leistungen. Auch beim schwersten Pass Rush des Gegners blieb er ruhig in der Pocket stehen, wartete bis zur letzten Sekunde und komplettierte die Pässe.
Seine Schwäche war sein Wurfarm. Viele Bälle flatterten in der Luft. In der Offseason hat er daran gearbeitet. Laut Berichten soll er 15 Pfund an Gewicht zugelegt und seine Wurfkraft deutlich gesteigert haben. Frye ist auf jeden Fall der Schlüssel für eine erfolgreiche Browns Saison. Bei den Backups gibt es nämlich einige Fragezeichen. Zwar hat Ken Dorsey in den letzten Jahren bei den 49ers einiges an Erfahrung sammeln können, aber ob er im Notfall ein Team zu Siegen führen kann, hat er auch noch nicht bewiesen. Seine Schwäche ist ebenfalls sein schwacher Wurfarm. Er ist aber auch ein sehr harter Arbeiter, der sich ständig verbessern will.
Halfbacks:
Reuben Droughns, Lee Suggs, William Green, Jerome Harrison
Reuben Droughns zeigte in der letzten Saison, dass sein Erfolg 2004 nicht nur der Denver OLine zuzuschreiben ist. Zwar konnte er seinen Laufschnitt nicht halten, aber er war trotzdem einer der wichtigsten Spieler in der Browns Offense. Zwar gehört Droughns nicht zu den absolut besten Running Backs der NFL, aber er ist für das Browns Team ungemein wichtig, nicht nur als Läufer, sondern auch als Receiver. Mit Lee Suggs und William Green haben die Browns zwei Backups auf dem Roster, die bereits beide über Starter Erfahrung verfügen.
Fullbacks:
Terrelle Smith, Lawrence Vickers, Corey McIntyre
Terrelle Smith ist als Vorblocker sehr stark. Als Receiver und als Runner wird er eher selten auffallen. In der Draft wurde mit Lawrence Vickers ein etwas anderer Spielertyp als Backup verpflichtet. Vickers muss sich noch als Blocker verbessern, er ist aber kein schlechter Läufer und er kann auch Pässe fangen.
Tight Ends:
Kellen Winslow, Steve Heiden, Darnell Dinkins
Die Hoffnungen auf der TE Position liegen auf Kellen Winslow. Wird der talentierte TE endlich den Weg in ein NFL Spiel finden? Zwar haben die Browns mit Steve Heiden einen weiteren soliden Tight End in ihren Reihen, aber ein gesunder Kellen Winslow würde dieser Offense sehr helfen. Heiden ist ein passabler Receiver und ein solider Blocker, aber Winslow ist vom Talent und vom Potenzial ein ganz anderes Kaliber. Wie steckt er aber die Verletzungen weg? Werden ihn die Browns Fans sofort wieder unterstützen, oder muss er sich zuerst wieder in ihre Herzen spielen? Für Charlie Frye wäre ein gesunder Kellen Winslow auf jeden Fall viel Wert. Und mit Heiden und Winslow hätte man auch die Möglichkeit Formationen mit zwei TEs zu verwenden. Falls mit Winslow wieder etwas nicht klappen sollte, hat man mit Darnell Dinkins einen soliden Backup von den Ravens verpflichtet.
Wide Receiver:
Braylon Edwards, Joe Jurevicius, Dennis Northcutt, Frisman Jackson, Travis Wilson, Joshua Cribbs, Brandon Rideau
Die Browns entschieden sich früh Antonio Bryant, ihren 1000 Yard Receiver der vergangenen Saison, gehen zu lassen. Das lag auch an den guten Leistungen von Braylon Edwards. Der Rookie fing in nur 10 Spielen mehr als 500 Yards, verletzte sich dann aber schwer. Die Frage wird sein, wie schnell sich Edwards von der Knieverletzung erholen kann. Für die Offense der Browns ist er schon jetzt unheimlich wichtig. Mit Joe Jurevicius wurde ein guter und erfahrener WR in der Free Agency verpflichtet. Aber Jurevicius ist kein Nr. 1 Receiver und obwohl er schon 9 NFL Jahre hinter sich hat, hat er in seiner besten Saison nur 700 Yards erfangen.
Die Hoffnungen liegen also auf Braylon Edwards. Wird er aber rechtzeitig zum Saisonbeginn wieder fit sein? Die momentanen Meldungen besagen, dass Edwards die ersten Spiele verpassen wird. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass er auf die PUP Liste gesetzt wird. Damit würde er mind. die ersten sechs Spiele verpassen. Aber selbst wenn Edwards früher zurückkehren sollte, wird ihm das Trainingslager und die Vorbereitungsphase fehlen. Es ist schwer zu glauben, dass er unter diesen Umständen bereits in diesem Jahr den großen Durchbruch schaffen kann.
Mit Dennis Northcutt und Frisman Jackson hat man solide Backups. Gespannt kann man auch auf 3. Runden Pick Travis Wilson sein. Aber der Schlüssel auf der WR Position bleibt Braylon Edwards. Ohne ihn werden die Browns Probleme bekommen, da er der einzige potenzielle Nr. 1 Receiver in diesem Team ist.
Offensive Line:
LT Kevin Shaffer, LG Joe Andruzzi, C LeCharles Bentley, RG Cosey Coleman, RT Ryan Tucker, T Kirk Chambers, C Bob Hallen, G Dave Yovanovits, G Isaac Sowells, T Nat Dorsey
Mit den Verpflichtungen von Shaffer und Bentley hat man die OLine deutlich verbessert. Bentley ist vielleicht der beste Center der NFL und Shaffer hatte im letzten Jahr bei den Falcons ein gutes Jahr. Mit Andruzzi und Coleman hat man solide, auch wenn keine überragenden Guards in den eigenen Reihen. Auf der RT Position hat Ryan Tucker im letzten Jahr einige Sacks zugelassen. Trotzdem bezeichnete er selber die Saison 2005 als die beste seiner Karriere. Das mag auch daran liegen, dass er die Saison gesund durchgestanden hat und alle 16 Spiele als Starter bestreiten konnte. Insgesamt ist die OLine bei den Startern ordentlich besetzt. Allerdings könnte die Depth den Browns Probleme bereiten. Hier fehlen die guten Ersatzleute. Nat Dorsey und Bob Hallen sind die besten aus dieser Gruppe. Hallen kann dabei als Guard und als Center eingesetzt werden, und ist damit der erste Backup bei allen drei interior OL-Plätzen. Nat Dorsey wird der Backup für die beiden Tackle Positionen sein.