Bicknell zurückgetreten - Sea Devils brauchen neuen Coach

  • Nur schnell die Pressemeldung:

    Jack Bicknell verlässt Hamburg Sea Devils aus gesundheitlichen Gründen

    Nach 15 Jahren als Head Coach in der NFL Europa hat Jack Bicknell heute Nacht seinen Rücktritt als Cheftrainer der Hamburg Sea Devils bekannt gegeben. Bicknell, der die Hanseaten seit ihrer Ligazugehörigkeit 2005 betreute, nannte gesundheitliche Gründe für seine Entscheidung.

    Bereits im vergangenen Dezember erkrankte der 69-Jährige an einer Virusinfektion, von der er sich noch immer nicht endgültig erholt hat. Aufgrund seines noch immer schwachen Kreislaufes entschied sich Bicknell, das Amt des Head Coaches der Hamburg Sea Devils kurz vor Beginn der neuen Saison aufzugeben.

    „Ich bin unsagbar traurig darüber, dass ich die Hamburg Sea Devils nicht mehr trainieren werde”, erklärte Bicknell aus Tampa, Florida, wo derzeit das Trainingscamp der sechs NFL Europa Teams stattfindet. „Dieser Schritt war sicher eine der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens. Doch ich wollte nicht mit dem Team nach Hamburg reisen, nur um kurz darauf festzustellen, dass ich gesundheitlich noch immer angeschlagen bin.“

    „Ich bin stolz darauf, 15 Jahre lang ein Teil dieser Liga gewesen zu sein. Ich werde die NFL Europa und die Hamburg Sea Devils immer in meinem Herzen tragen. Doch jetzt ist es wichtig für mich, wieder gesund zu werden.“

    Bicknell war seit Gründung der World League of Football - die heutige NFL Europa - Head Coach in Europas einziger Profi-Football-Liga. Bevor er die Hamburg Sea Devils übernahm, coachte er die Barcelona Dragons und die Scottish Claymores. 1997 gewann er mit den Dragons den World Bowl. Bicknell beendet seine Laufbahn in der NFL Europa als siegreichster Coach der Ligageschichte. Er gewann 69 Spiele - so viele wie kein anderer Cheftrainer in der NFL Europa.

    In seinen zwei Spielzeiten als Head Coach der Hamburg Sea Devils gewann Bicknell acht Spiele. 2005 führte er die Hansestädter mit fünf Erfolgen aus zehn Spielen zum erfolgreichsten Start eines Liganeulings seit Gründung der Profi-Liga. 18 der Athleten, die Bicknell in seiner Zeit bei den Sea Devils trainierte, stehen derzeit bei Teams der National Football League (NFL) unter Vertrag.

    Kathrin Platz, Geschäftsführerin der Hamburg Sea Devils, zeigte sich bestürzt über den Rücktritt: „Die Nachricht hat mich völlig überrascht. Das ist ein trauriger Tag für die Hamburg Sea Devils. Wir verlieren nicht nur einen hervorragenden Coach, wir verlieren auch einen unheimlich liebevollen und herzlichen Menschen. Doch die Gesundheit geht immer vor und wir stehen voll hinter der Entscheidung Jack Bicknells.“

    Auch John Beake, Managing Director of Football Operations NFL Europa, fällt der Abschied vom dienstältesten Coach der Liga schwer: „Dies ist ein sehr emotionaler Moment für mich und die NFL Europa. Jack Bicknell war von Anfang an Teil dieser Liga. Er war einer der Pioniere, die diesen Sport in Europa etablieren wollten; ein herausragender Botschafter des Sports und der Liga. Er hat der NFL Europa wie kein anderer seinen Stempel aufgedrückt. Die Entscheidung zurückzutreten, ist ihm sichtlich schwer gefallen. Ich habe vollsten Respekt für sein Handeln und wünsche ihm, dass er bald wieder bei bester Gesundheit ist.“

    Neuer Head Coach der Hamburg Sea Devils ist ab sofort Vince Martino, der bis dato als Offensive Coordinator der Hansestädter fungiert hat. Martino arbeitete 30 Jahre lang an der Seite Bicknells.

    „Für mich persönlich ist dies ein sehr betrüblicher Tag, denn ich muss ab sofort ohne einen langjährigen Weggefährten und sehr guten Freund arbeiten“, sagte Martino. „Wir alle wünschen Jack nur das Beste und hoffen, dass er bald wieder wohlauf ist.“

    Trotz des Schocks und trotz der wenigen Umstellungszeit, die dem 60-Jährigen bis Saisonstart am 14. April bleiben, sieht er seinen neuen Aufgaben zuversichtlich entgegen: „Head Coach der Hamburg Sea Devils zu sein, ist eine große Herausforderung für mich. Ich werde mich der neuen Aufgabe stellen wird und mein Bestes geben. Jack hat mir ein tolles Team zusammengestellt und ich werde alles daran setzen, ihn mit einer erfolgreichen Saison zu würdigen.“

    Martino hat die vergangenen sieben Jahre als Offensive Coordinator in Hamburg, Schottland und Barcelona unter Bicknell gearbeitet. Auch er gewann 1997 den World Bowl mit dem spanischen Team. Unter seiner Führung entwickelten sich unter anderem die Quarterbacks Jon Kitna und Kelly Holcomb zu NFL Quarterbacks.

    Bicknell selbst hätte sich keinen besseren Nachfolger wünschen können: „Vince ist weit mehr als ein Ersatz. Wir haben 30 Jahre lang zusammen gecoacht. Er ist nicht nur lange Jahre mein Offensive Coordinator, sondern auch mein Assistant Head Coach gewesen. Vince weiß alles über unseren faszinierenden Sport, die NFL Europa und die Hamburg Sea Devils. Ich bin mir sicher, dass er großartige Arbeit in Hamburg leisten wird und bereits 2007 erfolgreich spielen wird.“

    Auch Kathrin Platz steht hinter der Entscheidung, Martino zum neuen Head Coach zu ernennen: „Dies ist die bestmögliche Lösung und eine logische Entscheidung. Es könnte keinen besseren geben, um Bicknells Erbe anzutreten. Martino ist bestens mit dem Team und dem Spielsystem vertraut und wird die Ideen und die Linie seines Freundes souverän weiterführen. Wir stehen alle voll und ganz hinter Martino und werden versuchen, ihm die neue Situation so leicht wie möglich zu machen.“

    Am kommenden Wochenende wird Martino seine ersten schweren Entscheidungen im neuen Amt treffen müssen. Dann muss er die 48 Spieler bestimmen, die er mit nach Hamburg nimmt. Am 5. April trifft das neue Team der Hamburg Sea Devils in der Hansestadt ein.

    Wenn ein im Schlaf gedraftretes Team besser ist als alle anderen, wird es Zeit der Realität ins Auge zu blicken...

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  • Oh je, irgendwie hatte ich das schon so leise befürchtet. Schade, dass er nicht noch wenigstens diese Saison hat machen können, doch die Gesundheit hat natürlich oberste Priorität.

    Hoffe, dass es kein großer Nachteil für die Sea Devils ist. Vince Martino kennt sich mit dem Team aber sicherlich gut aus. Also ich denke das ist eine gute Entscheidung ihn zu befördern.

  • bei dieser kurzfristigkeit muß da gesundheitlich doch schon etwas ernsthafteres vorgefallen sein. deshalb die besten wünsche an bicknell.

    aufgrund dieser kurzfristigkeit ist es sicher die beste lösung, den langjährigen weggefährten und oc als neuen hc einzusetzen - alles andere wäre bei der kurzen saison wenig sinnvoll.

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  • Ich bedaure nicht die Tatsache, dass Bicknell nicht mehr Head Coach in Hamburg ist, ich bedaure den Grund. So etwas wünscht man natürlich Niemandem. :(

    Über den Nachfolger kann ich mich irgendwie auch nicht so recht freuen. Etwas neuer Wind hätte sicherlich gut getan, auch wenn es vielleicht etwas spät gewesen wäre. Da die Sea Devils nun auch einen neuen Offense Coordinator brauchen habe ich gleich mal meine Bewerbungsunterlagen eingereicht. :mrgreen:

  • Gesundheitlich wünsche ich Bricknell eine gute Besserung :xywave:

    Was die Sea Devils hingegen angeht bin ich froh, dass er weg ist :madness Wobei ich mir nicht sicher bin ob ausgerechnet sein langjähriger Padawan-Schüler Martino es besser macht :paelzer: Aber in der Kürze der Zeit war das natürlich die einzige halbwegs sinnvolle Lösung. Jetzt wird man vielleicht auch sehen, ob das stupide Play-Calling 2006 eher Martino oder Bricknell zu verantworten hatte :hinterha:

  • Zitat von Charger

    Jetzt wird man vielleicht auch sehen, ob das stupide Play-Calling 2006 eher Martino oder Bricknell zu verantworten hatte :hinterha:

    Weder noch. Sam Rutigliani oder wie der heißt, solls laut Jack gewesen sein. Und der ist nicht mehr da.

  • Sam Rutigliano. So wie ich das mitbekommen habe waren seit 1998 (nach Dick Curls Abgang zur Galaxy) die sogenannten „Offensive Assistants“ (QB/WR Coach), also erst Peter Vaas und dann halt Rutigliano, für das Play Calling bei Bicknells Mannschaften verantwortlich.

    Schade das Bicknells Liga Karriere nun so endet. Habe mir die Tage alte Videos aus der Saison 2001 angeschaut. Damals wurde er noch als der beste Coach der Liga gefeiert. In den letzten Jahren hat er dann doch wohl abgebaut und den richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg verpasst.

  • Zitat von Armchair QB


    Schade das Bicknells Liga Karriere nun so endet. Habe mir die Tage alte Videos aus der Saison 2001 angeschaut. Damals wurde er noch als der beste Coach der Liga gefeiert. In den letzten Jahren hat er dann doch wohl abgebaut und den richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg verpasst.

    Das trifft es genau. Sein letztes Jahr bei den Sea Devils war auf jeden Fall schon eins zuviel und weiteres wäre m.E. noch schlimmer für uns geworden.

  • Zitat von Charger

    Das trifft es genau. Sein letztes Jahr bei den Sea Devils war auf jeden Fall schon eins zuviel und weiteres wäre m.E. noch schlimmer für uns geworden.

    *Unterschreib*

    Gute Besserung Cowboy Jack. Das Team der SD, das er ausgesucht hat, erschien mir letzte Woche extrem talentiert. Könnte was werden mit dem WB.

  • Schon das zweite Jahr in Folge, in dem kurz vor Saisonbeginn noch ein Trainerwechsel stattfindet, das tut der Liga nicht gut, auch wenn der Grund diesmal natürlich sehr viel erheblicher ist als im letzten Jahr in Köln.