• Das ist so ein wenig der Punkt. Ist das 100m Finale der LA-WM ein fairer Wettkampf, weil eh alle sich was reinpfeifen? - vermutlich. Kann man die Hut vor so einer Leistung trotzdem ziehen? - bestimmt.
    Aber diejenigen haben natürlich trotzdem die Leute betrogen, die sich irgendwann mal dazu entschieden haben, keine illegalen leistungssteigernden Mittel zu nehmen und somit wahrscheinlich nicht ihren Traum erfüllen konnten, Profisportler zu werden.

    Ja da hast schon recht, dass ist das Problem an den Sytem.

    Frage ist nur wie hoch ist diese Ziffer.

    Sprich gibt’s irgendwo 10 Bolts, die weil sie sauber geblieben sind jetzt nicht mehrfacher Olympiasieger sind.

    Perfekte wäre es natürlich wenn jeder nur nehmen würde was erlaubt ist, aber das ist einfach Utopie, solange de Kontrollen nicht besser sind..

    #FIREJOSEPH

  • Perfekte wäre es natürlich wenn jeder nur nehmen würde was erlaubt ist, aber das ist einfach Utopie, solange de Kontrollen nicht besser sind..

    Ich bezweifle momentan, dass man da irgendwie hinkommt, solange die Kontrollen dann auch noch von einer vom olympischen Verband gegründeten Organisation selbst durchgeführt werden. Und auch immer dieser "schneller, höher, weiter"-Gedanke in fast allen Sportarten proklamiert wird.
    Das wirkt sich bei mir auch überhaupt nicht auf den Spaß aus, den ich bei sowas empfinde, aber es ist halt trotzdem ziemlicher Quatsch da alles. Die NFL ist ja, was das angeht auch ein "Paradebeispiel". :D

  • Zitat

    Bühler scheidet aus und übt Kritik

    Matthias Bühler ist im Halbfinale über die 110 m Hürden ausgeschieden. Der 29-Jährige aus Frankfurt am Main wurde in seinem Halbfinallauf in schwachen 13,79 Sekunden Letzter. Den Vorlauf am Nachmittag hatte er nach 13,52 Sekunden (persönliche Bestzeit: 13,34 Sekunden) als Sechster seines Rennens nur dank der Zeitregel überstanden. "Das war kein schöner Lauf. Ich habe ihn von Anfang an nicht gut erwischt und bin natürlich nicht zufrieden", sagte Bühler nach dem Rennen im ZDF, ehe er zu einer Generalkritik an der Sportförderung in Deutschland ausholte:

    "Es kann nicht sein, dass wir Sportler so wenig Unterstützung bekommen. Deutschland muss sich Gedanken machen, wenn bei der EM im kommenden Jahr in Berlin 80.000 Menschen einen Athleten anfeuern, der nicht einmal seine Miete bezahlen kann."

    wo er recht hat ...


    Problem ist einfach auch die fehlende mediale Aufmerksamkeit, was ein Wegbleiben potentieller Sponsoren mitverursacht. Exemplarisch gestern abend aufgeführt, als der GEZ-finanzierte (also z.B. auch mit von Leichtathleten getragene!) öffentlich-rechtliche Sender mitten in der Übertragung abbricht, um ein (sinnloses) Fußballspiel (noch dazu ohne deutsche Beteiligung!) zu übertragen ... sodaß der Leichtathletik-affine Zuschauer geradezu genötigt wird, auf Eurosport zu zappen.

    Beispielhafter hätte man das "mediale Monster" FUSSBALL und den gegenüberstehenden Mini-Stellenwert anderer Sportarten nicht illustrieren können.

  • Beispielhafter hätte man das "mediale Monster" FUSSBALL und den gegenüberstehenden Mini-Stellenwert anderer Sportarten nicht illustrieren können.

    Volle Zustimmung. Wobei ich vorgestern abend den 1500 m Lauf der Frauen geschaut habe, ein wirklich spannendes Rennen und danach keine Zeitlupe kein gar nix und wir gehen jetzt zu den Tagesthemen. Manchmal frage ich mich wer bei sowas Regie führt

  • wo er recht hat ...


    Problem ist einfach auch die fehlende mediale Aufmerksamkeit, was ein Wegbleiben potentieller Sponsoren mitverursacht. Exemplarisch gestern abend aufgeführt, als der GEZ-finanzierte (also z.B. auch mit von Leichtathleten getragene!) öffentlich-rechtliche Sender mitten in der Übertragung abbricht, um ein (sinnloses) Fußballspiel (noch dazu ohne deutsche Beteiligung!) zu übertragen ... sodaß der Leichtathletik-affine Zuschauer geradezu genötigt wird, auf Eurosport zu zappen.

    Beispielhafter hätte man das "mediale Monster" FUSSBALL und den gegenüberstehenden Mini-Stellenwert anderer Sportarten nicht illustrieren können.

    nun ja...wer richtig gut in seinem Sport ist oder zumindest das Potential dazu zeigt, der bekommt auch mehr Förderung. Dazu muss so eine Leistung aber dann auch immer wieder bestätigt werden. Jeden "Mitläufer" zu finanzieren bringt auch nichts. Selbst mit 1.000.000 Förderung würde er nicht 0.5 Sekunden schneller laufen (es sei denn, die Förderung geht in die Pharmazie)

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • nun ja...wer richtig gut in seinem Sport ist oder zumindest das Potential dazu zeigt, der bekommt auch mehr Förderung. Dazu muss so eine Leistung aber dann auch immer wieder bestätigt werden. Jeden "Mitläufer" zu finanzieren bringt auch nichts. Selbst mit 1.000.000 Förderung würde er nicht 0.5 Sekunden schneller laufen (es sei denn, die Förderung geht in die Pharmazie)

    WM - Halbfinale ist aber schon erweiterte Weltspitze. Da muss man schon einigen Aufwand betreiben, um da überhaupt hinzukommen. Und irgendwann mit 18, 20 oder 22 Jahren fragt sich ein Sportler schon, ob es den Aufwand wert ist, wenn finanziell so wenig dabei rumkommt.

    Keep Pounding

  • nun ja...wer richtig gut in seinem Sport ist oder zumindest das Potential dazu zeigt, der bekommt auch mehr Förderung. Dazu muss so eine Leistung aber dann auch immer wieder bestätigt werden. Jeden "Mitläufer" zu finanzieren bringt auch nichts. Selbst mit 1.000.000 Förderung würde er nicht 0.5 Sekunden schneller laufen (es sei denn, die Förderung geht in die Pharmazie)

    Es wird aber ja auch die dritte Bundesliga gefördert und übertragen. Das Potenzial zur "richtig gut" sehe ich dort nur bedingt, ums mal nett auszudrücken.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • WM - Halbfinale ist aber schon erweiterte Weltspitze. Da muss man schon einigen Aufwand betreiben, um da überhaupt hinzukommen. Und irgendwann mit 18, 20 oder 22 Jahren fragt sich ein Sportler schon, ob es den Aufwand wert ist, wenn finanziell so wenig dabei rumkommt.

    Es gibt - wie so häufig - mehrere Perspektiven. Selbstverständlich darf ein junger Sportler sich fragen, ob es den Aufwand wert ist. Ich verstehe auch jeden Spitzenathleten in einer "Randsportart", der sich ärgert, dass er mit ein paar Euro abgespeist wird (oder nicht mal das), während jeder niederklassige Rundballtreter mehr bekommt.

    Andererseits darf sich aber auch die Allgemeinheit fragen, ob sie überhaupt (und ggf. in welchem Umfang) mit Hilfe von Steuergeldern Sportlern Geld zur Verfügung stellen will, damit diese exzessiv ihr Hobby betreiben und die Welt bereisen dürfen, während andere lernen, studieren oder arbeiten. Letztlich ist das eine Frage der Prioritätensetzung. Da gibt es m. E. kein "richtig" oder "falsch".

    Ich persönlich würde es als Sportfan sehr begrüßen, wenn z. B. das öffentlich-rechtliche Fernsehen seinen Auftrag zur Sicherstellung der "Grundversorgung" dahingehend verstehen würde, wesentlich weniger "Fußball" und dafür wesentlich mehr "Randsportarten" zu zeigen. Denn einen Mangel an Fußball im Fernsehen gäbe es auch ohne die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nicht. Selbst die Übertragung der Leichtathletik-WM erfolgt ohne viel Fachkompetenz und wird für jeden Mist unterbrochen. Daher wird das alles leider ein frommer Wunsch bleiben - die Entwicklung geht seit Jahrzehnten in die Gegenrichtung. Die als "Sportschau" deklarierte Werbesendung mit Fußballunterbrechungen ist dafür das beste Beispiel - früher konnte man da noch Trab- und Galoppreiten, Wasserball, Ringen, Gewichtheben, Dreiband-Billard, Radball, Speedway, Moto-Cross, Rollhockey und vieles mehr bewundern - und Sportarten wie Leichtathletik, Schwimmen, Tennis oder Handball sowie mit Abstrichen auch Eishockey, Basketball und Volleyball waren Standard.

    Meine Hoffnung beruht eher darauf, dass Streaming-Angebote der Verbände und sonstiger Anbieter diese Nische füllen werden. Ich habe mich kürzlich sehr über die Übertragung der "World Games" bei Sport1 gefreut und beispielsweise persönlich den Entschluss gefasst, mir mal ein Faustballspiel live anzusehen. Es muss nicht immer Fußball sein ...

    3 Mal editiert, zuletzt von Chief (9. August 2017 um 12:33)

  • WM - Halbfinale ist aber schon erweiterte Weltspitze. Da muss man schon einigen Aufwand betreiben, um da überhaupt hinzukommen. Und irgendwann mit 18, 20 oder 22 Jahren fragt sich ein Sportler schon, ob es den Aufwand wert ist, wenn finanziell so wenig dabei rumkommt.

    In dieser Welt ist der gute Mann aber trotzdem nur "unter ferner liefen". Er ist von Titelplätzen (und nur darauf sollte Individual-Forderung abzielen) höchstwahrscheinlich genau so weit weg, wie wir alle von ihm. Aber die Idee einer neuen Förderung wie eine Sportlotterei (wie zB die Engländer es gemacht haben) finde ich prinzipiell ziemlich gut.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • während man vor einigen Jahren noch dachte das es gar nicht mehr tiefer geht für die deutsche Leichtathletik wird jetzt noch eines besseren belehrt :( während man vor 10 Jahren noch in sämtlichen Wurfdisziplinen Chancen hatte was zu gewinnen,scheint selbst das jetzt vorbei zu sein.dauert wohl nicht mehr lange bis eine WM kommt wo wir ganz leer ausgehen ;( vor 25 oder 30 Jahren noch da saß man gebannt vor dem Fernseher und schaute eine Leichtathletik WM oder EM mit ähnlicher Spannung wie heute eine Fußball WM,aber diese Zeiten sind leider längst vorbei.Gründe sind mir bekannt,trotzdem ein Trauerspiel

    Einmal editiert, zuletzt von Honka (9. August 2017 um 15:18)

  • Immerhin kann Bühler es sich leisten praktisch das ganze Jahr in den USA zu trainieren, er wird also schon nicht zum Betteln auf die Straße müssen :hinterha::hinterha::hinterha:

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Immerhin kann Bühler es sich leisten praktisch das ganze Jahr in den USA zu trainieren, er wird also schon nicht zum Betteln auf die Straße müssen :hinterha::hinterha::hinterha:

    Trotzdem kann man den Frust verstehen, es soll ja auch in der Leichtathletik Sportler geben die gut verdienen. Worüber man streiten kann, ist allerdings, ob das die Gemeinschaft zahlen soll oder der eine oder andere Sponsor

  • während man vor einigen Jahren noch dachte das es gar nicht mehr tiefer geht für die deutsche Leichtathletik wird jetzt noch eines besseren belehrt :( während man vor 10 Jahren noch in sämtlichen Wurfdisziplinen Chancen hatte was zu gewinnen,scheint selbst das jetzt vorbei zu sein.dauert wohl nicht mehr lange bis eine WM kommt wo wir ganz leer ausgehen ;( vor 25 oder 30 Jahren noch da saß man gebannt vor dem Fernseher und schaute eine Leichtathletik WM oder EM mit ähnlicher Spannung wie heute eine Fußball WM,aber diese Zeiten sind leider längst vorbei.Gründe sind mir bekannt,trotzdem ein Trauerspiel

    Es läuft bei der WM weitgehend schlecht, aber m. E. täuscht der Eindruck. Die deutsche Leichtathletik hat sich - wenn auch auf niedrigem Niveau - stabilisiert:

    "Im Prinzip" hat man in den Wurf-/Stoßdisziplinen zumindest bei den Männern schon gute Medaillenchancen. Natürlich ist es enttäuschend, wenn der (lange verletzte) Robert Harting im Diskuswurf oder David Storl im Kugelstoßen nicht ihre Leistung bringen können, aber das hat nichts mit deren prinzipiell vorhandenen Fähigkeiten zu tun. Im Speerwerfen waren die Männer (Thomas Röhler, Johannes Vetter, Andreas Hofmann) in dieser Saison sogar besonders gut und belegen derzeit die Ränge 1, 2 und 3 der Weltrangliste. Nur im Hammerwerfen sieht es seit Jahren mäßig aus. In den sonstigen "technischen" Disziplinen ist man auch seit Jahren nicht sonderlich gut, hat aber z. B. mit Max Hess gerade einen Shooting Star im Dreisprung. Dass der sich kurz vor dem Wettkampf verletzt hat, war einfach Pech. Im Stabhochsprung hatte Raphael Holzdeppe einen schlechten Tag, aber auch der kann an guten Tagen durchaus eine Medaille gewinnen. Mateusz Przybylko ist im Hochsprung nur Außenseiter, aber mit seiner Bestleistung (2,35 m) wäre er nicht chancenlos. Hoffnung besteht auf jeden Fall noch bei den Zehnkämpfern (Rico Freimuth, Kai Kazmirek), die zumindest konkurrenzfähig sind. Richtig übel sieht es in den Laufdisziplinen aus - aber das ist ja nichts neues.

    Bei den Frauen sieht es in den Wurf- und Stoßdisziplinen auch nicht überragend aus, aber Katharina Molitor kann an einem guten Tag schon eine Medaille gewinnen, auch wenn es dieses Mal nicht geklappt hat. Im Kugelstoßen wäre Christina Schwanitz auch eine heiße Medaillenkandidatin gewesen, legt aber gerade eine "Babypause" ein. Sara Gambetta hat bislang nur im Juniorenbereich Medaillen gewonnen, ist aber mit 24 Jahren auch noch relativ jung.Im Diskuswurf sind die Zeiten einer Franka Dietzsch zwar vorbei, aber Nadine Müller hat schon wiederholt internationale Medaillen gewonnen, die erst 27-jährige Julia Harting (geb. Fischer) bei der EM im letzten Jahr sogar Silber. Im Stabhochsprung ist Liza Ryzih auch nicht völlig chancenlos, sondern hat zumindest bei Europameisterschaften schon Medaillen gewonnen, zuletzt in der Halle in diesem Jahr Silber. Silke Spiegelburg scheint leider auf dem absteigenden Ast zu sein.
    Richtig hoffnungsvoll stimmt mich allerdings, dass es im Laufbereich bei den Frauen mit Gesa Felicitas Krause (3.000 m Hindernis) und Konstanze Klosterhalfen ("fast alles", insbesondere 1.500 m) zwei Läuferinnen in der Weltspitze gibt. Klosterhalfen hatte im Halbfinale einen schlechten Tag, ist dieses Jahr aber schon exzellente Zeiten gelaufen - und zudem mit 20 Jahren noch sehr jung. Tolle Talente sind auch Alina Reh (5.000 m) und Hanna Klein (1.500 m/5.000 m) auch wenn sie noch weit von einer Medaille entfernt sind. Schließlich haben die Sprinterinnen um Gina Lückenkemper in der Staffel und vielleicht sogar Pamela Dutkiewicz im Hürdensprint durchaus eine kleine Medaillenchance. Last not least sind Carolin Schäfer (Silber) und Claudia Salman-Rath im Siebenkampf zu nennen, die beide zur Weltspitze gehören.

    Fazit: Die großen Zeiten der Deutschen Leichtathletik sind lange vorbei. Wer sich daran erfreuen will, muss zu Youtube greifen - Marita Koch hätte über 400 m locker Gold gewonnen. Aber eine dramatische Verschlechterung in den letzten Jahren kann ich nicht mehr erkennen.

    6 Mal editiert, zuletzt von Chief (10. August 2017 um 15:52)

  • hast schon recht,wenn man sich die einzelnen Sportler anschaut dann ist das Leistungsvermögen wohl doch etwas höher als sich das bisher in Medaillen niederschlägt.aber wer in den Zeiten einer Marita Koch,Marlies Göhr,Cornelia Oschkenat,Frank Emmelmann,Sigrun Wodars,Christine Wachtel,Petra Felke,Uwe Hohn,Ulf Timmermann,Heike Drechsler,Thomas Schönlebe usw. aufgewachsen ist,für den ist das natürlich absolute Magerkost was die deutsche Leichtathletik in den letzten 20 Jahren anbietet :( ja klar ich weiß 80er Jahre DDR(Sportschulen,Doping),eine andere Zeit eben ;)

  • während man vor einigen Jahren noch dachte das es gar nicht mehr tiefer geht für die deutsche Leichtathletik wird jetzt noch eines besseren belehrt :( während man vor 10 Jahren noch in sämtlichen Wurfdisziplinen Chancen hatte was zu gewinnen,scheint selbst das jetzt vorbei zu sein.dauert wohl nicht mehr lange bis eine WM kommt wo wir ganz leer ausgehen ;( vor 25 oder 30 Jahren noch da saß man gebannt vor dem Fernseher und schaute eine Leichtathletik WM oder EM mit ähnlicher Spannung wie heute eine Fußball WM,aber diese Zeiten sind leider längst vorbei.Gründe sind mir bekannt,trotzdem ein Trauerspiel

    Ich sehe mir das noch immer genau so gerne wie in den letzten 34 Jahren an. Einfach weil ich ... gerne Spitzenleichtathletik schaue. :)

    schaun mer mal

  • Trotzdem kann man den Frust verstehen, es soll ja auch in der Leichtathletik Sportler geben die gut verdienen. Worüber man streiten kann, ist allerdings, ob das die Gemeinschaft zahlen soll oder der eine oder andere Sponsor

    Hab heute noch ein Radiointerview mit dem jungen Mann gehört. Der kommt aber vom ziemlich hohen Ross in seiner Argumentation. Schon sehr abenteuerliche Selbstüberzeugung, weswegen er förderungwürdig ist und warum Bundeswehr zB für ihn nicht in Frage kommt

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Hab heute noch ein Radiointerview mit dem jungen Mann gehört. Der kommt aber vom ziemlich hohen Ross in seiner Argumentation. Schon sehr abenteuerliche Selbstüberzeugung, weswegen er förderungwürdig ist und warum Bundeswehr zB für ihn nicht in Frage kommt

    könntest das mal ausführlicher wiedergeben? Interessiert mich.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • hast schon recht,wenn man sich die einzelnen Sportler anschaut dann ist das Leistungsvermögen wohl doch etwas höher als sich das bisher in Medaillen niederschlägt.aber wer in den Zeiten einer Marita Koch,Marlies Göhr,Cornelia Oschkenat,Frank Emmelmann,Sigrun Wodars,Christine Wachtel,Petra Felke,Uwe Hohn,Ulf Timmermann,Heike Drechsler,Thomas Schönlebe usw. aufgewachsen ist,für den ist das natürlich absolute Magerkost was die deutsche Leichtathletik in den letzten 20 Jahren anbietet :( ja klar ich weiß 80er Jahre DDR(Sportschulen,Doping),eine andere Zeit eben ;)

    Als "Wessi" lag mein Fokus bis zur Wiedervereinigung natürlich auf den westdeutschen Athleten, beginnend mit der ersten WM 1983, z. B. Ralf Lübke, Erwin Skamrahl, Hartmut Weber, Edgar Itt, Willi Wülbeck, Harald Schmid, Dr. Thomas Wessinghage, Dieter Baumann, Patritz Ilg, Dietmar Mögenburg, Carlo Thränhardt, Rolf Danneberg, Alwin Wagner, Klaus Ploghaus, Karl-Hans Riehm, Heinz Weis, Klaus Tafelmeier, Jürgen Hingsen, "Siggi" Wentz, Guido Kratschmer, Ute Timm, Brigitte Kraus, Ulrike Meyfarth, Claudia Losch, Beate Peters, Sabine Everts, Sabine Braun.

    Aber ich habe noch gut in Erinnerung, dass ich von Anfang an auch den Athleten aus der "DDR" die Daumen gedrückt habe, sofern sie nicht unmittelbare Kontrahenten waren. Außer Oschkenat, an die ich mich ohne Hilfe des Internets nicht erinnert hätte, habe ich alle von Dir genannten Sportler noch gut in Erinnerung. Nicht umsonst sind Marita Koch und Heike Drechsler die beiden einzigen Deutschen in der Hall of Fame der Leichtathletik. Ergänzen würde ich zu Deiner Liste noch Namen wie Werner Schildhauer, Hansjörg Kunze, Hagen Melzer, Ronald Weigel, Hartwig Gauder, Udo Beyer, Jürgen Schult, Detlef Michel, Uwe Freimuth, Torsten Voss, Christian Schenk, Silke Möller(-Gladisch), Petra Müller, Kirsten Emmelmann, Sabine Busch, Ramona Neubert, Sabine Paetz, Ilke Wyludda, Martina Hellmann, Kathrin Neimke, Helga Radtke sowie für die Zeit kurz nach der Wiedervereinigung zusätzlich vor allem Hauke Fuhlbrügge, Jens-Peter Herold, Florian Schwarthoff, Oliver-Sven Buder, Lars Riedel, Katrin Krabbe, Grit Breuer, Katrin Dörre-Heinig, Heike Henkel, Stephanie Storp, Silke Renk.

    Aber danach ging es steil bergab - neben den von Dir genannten Gründen wohl auch deshalb, weil in anderen Ländern professionellere Strukturen (in jeder Hinsicht ;) ) entstanden sind, so dass die Konkurrenz auch einfach größer geworden ist. Beispielsweise haben auch die Briten als traditionell erfolgreiche Leichtathletik-Nation große Probleme.

  • könntest das mal ausführlicher wiedergeben? Interessiert mich.

    Ich weiß nicht, ob das gemeint war, aber hier gibt es ein Radiointerview:

    http://www1.wdr.de/mediathek/audi…--euro-100.html

    Außerdem gibt es auch sonstige Interviews, z. B.:

    http://www.sueddeutsche.de/sport/matthias…assen-1.3619903

    https://www.welt.de/sport/leichtat…-abhaengig.html

    https://www.swr.de/sport/intervie…36zd/index.html

    Er will optimale Trainingsbedingungen (Training in den USA, weil dort angeblich in punkto Klima/Trainer/Betreuung alles viel besser ist; keine 2 Monate im Jahr bei der Bundeswehr arbeiten, weil ihn das Trainingszeit kostet) auf Staatskosten. Das kann er sich gerne wünschen, aber die Art, wie er als internationaler no-name im Nischenbereich (110 m Hürden) einer nicht übermäßig im Rampenlicht stehenden Sportart hier quasi Forderungen stellt, erscheint mir schon etwas anmaßend. Ich wüßte jedenfalls andere, die ich vor ihm fördern würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (10. August 2017 um 17:05)

  • h sehe mir das noch immer genau so gerne wie in den letzten 34 Jahren an. Einfach weil ich ... gerne Spitzenleichtathletik schaue.

    ja klar schaue ich mir Leichtathletik heute auch immer noch gerne an,aber es ist eben schon was anderes wenn man Spitzensportlern der eigenen Nation die Daumen drücken kann ;) da geht man eben doch nochmal ganz anders mit,geht mir zumindest so :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Honka (10. August 2017 um 17:14)

  • Aber ich habe noch gut in Erinnerung, dass ich von Anfang an auch den Athleten aus der "DDR" die Daumen gedrückt habe, sofern sie nicht unmittelbare Kontrahenten waren. Außer Oschkenat, an die ich mich ohne Hilfe des Internets nicht erinnert hätte, habe ich alle von Dir genannten Sportler noch gut in Erinnerung. Nicht umsonst sind Marita Koch und Heike Drechsler die beiden einzigen Deutschen in der Hall of Fame der Leichtathletik. Ergänzen würde ich zu Deiner Liste noch Namen wie Werner Schildhauer, Hansjörg Kunze, Hagen Melzer, Ronald Weigel, Hartwig Gauder, Udo Beyer, Jürgen Schult, Detlef Michel, Uwe Freimuth, Torsten Voss, Christian Schenk, Silke Möller(-Gladisch), Petra Müller, Kirsten Emmelmann, Sabine Busch, Ramona Neubert, Sabine Paetz, Ilke Wyludda, Martina Hellmann, Kathrin Neimke, Helga Radtke sowie für die Zeit kurz nach der Wiedervereinigung zusätzlich vor allem Hauke Fuhlbrügge, Jens-Peter Herold, Florian Schwarthoff, Oliver-Sven Buder, Lars Riedel, Katrin Krabbe, Grit Breuer, Katrin Dörre-Heinig, Heike Henkel, Stephanie Storp, Silke Renk.

    kenne ich auch alle ;) aber nun haste auch wirklich alles ausgebuddelt was zwischen 75 und 90 für die DDR am Start war :) außer Schwarthoff der war aber ein 110m Hürden Wessi und kein Ossi,stopp Heike Henkel war auch keine aus dem Osten :D aber die DDR hat ja immer fast Ausnahmslos Athleten am Start die auch Medaillen Chancen hatten
    Werner Schildhauer war übrigens mein Lieblingslangstreckler Anfang der 80er

    2 Mal editiert, zuletzt von Honka (10. August 2017 um 17:17)

  • Ich weiß nicht, ob das gemeint war, aber hier gibt es ein Radiointerview:

    Fand ich jetzt weniger schlimm als vermutet. Nur bei den Aussagen "wir kämpfen für Dtl.!" und "nee Bundeswehr? kein Bock auf Schlammrobben!" musste ich ein bischen schmunzeln.

    Der genaue Vergleich mit Frankreich würde mich interessieren, GB ist ja mit so einer Lotterie einigermaßen bekannt. Auch wenn ich seiner Grundhaltung eher skeptisch gegenüberstehe, würde ich mir die Machbarkeit bei der Übernahme eines Nachbarsystems (Frankreich) schon unvoreingenommen angucken wollen.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • kenne ich auch alle ;) aber nun haste auch wirklich alles ausgebuddelt was zwischen 75 und 90 für die DDR am Start war :) außer Schwarthoff der war aber ein 110m Hürden Wessi und kein Ossi :D aber die DDR hat ja immer fast Ausnahmslos Athleten am Start die auch Medaillen Chancen hattenWerner Schildhauer war übrigens mein Lieblingslangstreckler Anfang der 80er

    Ja, Schwarthoff war Wessi - Heike Henkel beispielsweise auch -, aber eben in der Zeit knapp nach der Wiedervereinigung. Da habe ich dann nicht mehr unterschieden. Gebuddelt habe ich schon etwas, aber nur diejenigen aufgeführt, an die ich mich auch erinnere - es gab noch ein paar mehr.

  • Fand ich jetzt weniger schlimm als vermutet. Nur bei den Aussagen "wir kämpfen für Dtl.!" und "nee Bundeswehr? kein Bock auf Schlammrobben!" musste ich ein bischen schmunzeln.
    Der genaue Vergleich mit Frankreich würde mich interessieren, GB ist ja mit so einer Lotterie einigermaßen bekannt. Auch wenn ich seiner Grundhaltung eher skeptisch gegenüberstehe, würde ich mir die Machbarkeit bei der Übernahme eines Nachbarsystems (Frankreich) schon unvoreingenommen angucken wollen.

    Schlimm war das nicht, aber schon interessant, welchen Anspruch er da an "fremdes" Geld hat.
    Es ist schön, wenn er der vllt 40-schnellste Mann der Welt da ist, aber da müssen andere doch deutlich mehr für deutlich weniger investieren

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ja, Schwarthoff war Wessi - Heike Henkel beispielsweise auch -, aber eben in der Zeit knapp nach der Wiedervereinigung. Da habe ich dann nicht mehr unterschieden. Gebuddelt habe ich schon etwas, aber nur diejenigen aufgeführt, an die ich mich auch erinnere - es gab noch ein paar mehr.

    so viele haste da aber nicht vergessen,für einen Wessi gar nicht so schlecht ;) so aus dem Stand fallen mir da höchstens noch Gerd Wessig(Hochsprung),Andreas Busse(Mittelstreckler) und Volker Mai(Dreisprung) ein aus besagter Zeit.gab schon ne Menge

  • Fand ich jetzt weniger schlimm als vermutet. Nur bei den Aussagen "wir kämpfen für Dtl.!" und "nee Bundeswehr? kein Bock auf Schlammrobben!" musste ich ein bischen schmunzeln.
    Der genaue Vergleich mit Frankreich würde mich interessieren, GB ist ja mit so einer Lotterie einigermaßen bekannt. Auch wenn ich seiner Grundhaltung eher skeptisch gegenüberstehe, würde ich mir die Machbarkeit bei der Übernahme eines Nachbarsystems (Frankreich) schon unvoreingenommen angucken wollen.

    Meines Erachtens ist das Problem - wie schon mal weiter oben erwähnt - die Perspektive:

    Wenn die Allgemeinheit entscheidet, dass ihr Medaillen im Sport wichtig(er) sind und man dafür auch bereit ist, deutlich mehr (Steuer-)Geld zu investieren - was faktisch ja gleichzeitig heißt, dass man sie nicht für Sozialleistungen, Familienförderung, Bildung, Straßen oder was auch immer ausgeben kann -, dann ist das völlig okay. Dann gäbe es natürlich Wege dafür. Das sieht man immer dann, wenn ein Land die olympischen Spiele ausrichtet: Plötzlich wird gefördert, was das Zeug hält. Auch die Entwicklung des Fußballs in Deutschland nach den Strukturreformen ab 2000 ist ein gutes - wenn auch nicht primär aus Staatsgeldern finanziertes - Beispiel. Man kann Sportstätten bauen bzw. besser ausstatten, Sportakademien schaffen, die Sportangebote in Schulen und Vereinen erweitern, mehr Trainer einstellen, Trainer besser qualifizieren, gezielter nach Talenten suchen, mehr Sportler fördern, den Umfang der finanziellen Förderung ausbauen usw. In manchem Sportarten (z. B. Fechten) ist es beispielsweise kaum noch möglich, einen internationalen Top-Trainer nach Deutschland zu locken. Wenn man will und das nötige Geld mitbringt, ist vieles möglich, gerade in einem reichen Land wie Deutschland. Auch wenn es immer weniger Kinder gibt, wird man ein paar Talente schon finden. Im Verhältnis Aufwand/Ertrag stünde da die Leichtathletik sicherlich nicht an erster Stelle der förderungswürdigen Sportarten.

    Aber aus Perspektive des Sportlers bleibe ich dabei: Er betreibt sein Hobby. Das ist gut und schön. Er darf sich natürlich auch wünschen, dass er gefördert wird - so wie viele andere (z. B. Künstler, Kleinkünstler, Wissenschaftler) sich das auch wünschen. Aber diese Anspruchshaltung, dass die Allgemeinheit quasi (zumindest moralisch) verpflichtet wäre, Herrn Bühler - der vermutlich nie eine internationale Medaille gewinnen wird - noch ein paar Jahre Sport in den USA bei seinen Vorbildern - geschätzt vielleicht 4 Stunden am Tag - zu finanzieren, finde ich schon etwas anmaßend. Das gilt erst Recht im Vergleich zu manch anderen Sportlern, die noch deutlich weniger kriegen oder gar Geld mitbringen müssen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Chief (10. August 2017 um 17:38)

  • Schlimm war das nicht, aber schon interessant, welchen Anspruch er da an "fremdes" Geld hat.Es ist schön, wenn er der vllt 40-schnellste Mann der Welt da ist, aber da müssen andere doch deutlich mehr für deutlich weniger investieren

    Ja also ich wär auch nicht begeistert wenn man jetzt einfach beschliesst, sich ne Kaste von Spitzensportlern zu halten, aus irgendwelchen Prestige-, Brot- und Spielegründen. Und mindestens bei seinem Hinweis auf "Dtl. hat doch so ein tolles Sozialsystem" hätte es ihm die Zunge verschlucken sollen.

    In seiner Verdienstaufstellung wird sein Sponsoring ja gefühlt auf 0 verortet und wer sich in dieser Subventionsblase kein Stückchen abschneiden kann, der muss sich dann halt auch die Frage stellen warum Vater Staat jetzt mit einer Subventions-Subvention antanzen soll. Könnte sich jetzt alles sehr arrogant anhören meinerseits, aber wenn er mit seiner sobstory in die Richtung gegangen wäre "hier ist mein patreon, bitte spendet", dann wäre das für mich überzeugender gewesen. Sich für das Geld der Eltern schämen, aber das der Allgemeinheit dankend annehmen...

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • kenne ich auch alle ;) aber nun haste auch wirklich alles ausgebuddelt was zwischen 75 und 90 für die DDR am Start war :) außer Schwarthoff der war aber ein 110m Hürden Wessi und kein Ossi,stopp Heike Henkel war auch keine aus dem Osten :D aber die DDR hat ja immer fast Ausnahmslos Athleten am Start die auch Medaillen Chancen hattenWerner Schildhauer war übrigens mein Lieblingslangstreckler Anfang der 80er

    Waldemar Cierpinski habt ihr noch vergessen :)