"Scatter-Two Bunch Right-Zip-Fire Right-273-Pivot-F Flat"

  • Ich hab jetzt nicht den ganzen Artikel gelesen, aber ich finde, man kann von einem Football-Profi (selbst einem 3rd stringer) verlangen, dass er für die mind. 340k $, die er im Jahr verdient, auch ein komplexes Playbook kennt und mastert. :madness

    ... and a happy Festivus for the rest of us !
    .
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  • Zitat von G-Man

    Ich hab jetzt nicht den ganzen Artikel gelesen, aber ich finde, man kann von einem Football-Profi (selbst einem 3rd stringer) verlangen, dass er für die mind. 340k $, die er im Jahr verdient, auch ein komplexes Playbook kennt und mastert. :madness

    du setzt aber voraus, dass jeder lesen kann :hinterha: ;)

  • Also das finde ich mal spannend, insbesondere wenn man über die Verlinkung auf den Auszug des Playbooks der Cards aus dem Jahre 2004 kommt.

    Unabhängig davon, dass meine Englischkenntnisse nicht überragend sind und unabhängig davon, dass ich weder in der Schule noch auf dem College jemals Football gespielt habe, hege ich doch gewisse Zweifel und/oder Bedenken, dass ein derartiges Playbook von allen NFL-spielern verstanden wird.

    Neben einer hochkomplexen Darstellung, (ist die eigentlich standadisiert, wie z.B. bei der Ausbildung zum Handballtrainer?) ist auch die verbale Darstellung zum Teil interpretationsfähig. Wenn man jetzt noch hinzunimmt, dass dieses Playbook eigentlich vor der Saison "auswendig" gelernt werden sollte, dann sehe ich "schwarz".

    Drei Dinge fallen mir auf und ein

    Erstens:
    Was ist mit der Antizipation von gegnerischem Verhalten und der Reaktion darauf? Ist das Playbook "fix", dann wundert mich nicht, dass manche D. mit intelligenten Spielern eine O. nach Belieben dominieren kann und umgekehrt.

    Zweitens:
    Warum soll z.B. ein O-liner, der die konkrete Aufgabe hat seinen D-liner zu blocken, den QB. bzw. RB zu schützen, wissen, wohin der TE oder WR rennt?

    Drittens:
    Wenn so ein playbook tatsächlich dicker als 20-30 Seiten sein sollte, dann müßten die Spieler evtl. in Units unterteilt, mehrere Stunden am Tag in die Schulbank, um die Dinger zu büffeln und anhand von Videos Fehler zu erkennen und zu bearbeiten. -> Ganz davon abgesehen, müßte das alles dann auch noch geübt werden. Wann bitte schön, machen die Spieler das denn im Training? Oder trainiert ein NFL-team täglich 8 Stunden (3 Stunden Schule und 2 x 2 Stunden Praxis)

    WS

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Also der "Video Room" steht schon mit ganz oben auf der Liste - die Spieler verbringen da 'ne Menge Zeit...und die Coaches natürlich noch mehr.

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Zitat von WS99

    Wann bitte schön, machen die Spieler das denn im Training? Oder trainiert ein NFL-team täglich 8 Stunden (3 Stunden Schule und 2 x 2 Stunden Praxis)

    Während der Saison nicht, aber in den Training Camps haut diese Einschätzung sicher hin.

  • Zitat von WS99

    Zweitens:
    Warum soll z.B. ein O-liner, der die konkrete Aufgabe hat seinen D-liner zu blocken, den QB. bzw. RB zu schützen, wissen, wohin der TE oder WR rennt?

    Muss er in den meisten Fällen ja auch nicht. Umgekehrt braucht es den Receiver auch nicht zu interessieren welcher O-Liner welchen Defender blockt...

    Das Playbook der Patriots fand ich ganz interessant. Selbst da wurde aufgemalt wie die Spieler im Huddle zu stehen haben. Hätte nicht gedacht, dass das bei NFL Clubs auch der Fall ist.

  • Zitat von WS99


    Zweitens:
    Warum soll z.B. ein O-liner, der die konkrete Aufgabe hat seinen D-liner zu blocken, den QB. bzw. RB zu schützen, wissen, wohin der TE oder WR rennt?

    Jeder OL Spieler hat seine Verantwortung und sollte auch auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein. Wenn er für ein bestimmtes Gap verantwortlich ist, dann schützt er dieses, gegen alles was da kommen möge. Ob er dafür Hilfe von einem anderen Spieler bekommt, ist dann wieder eine andere Sache. Natürlich kann eine Defense sich auch so ungewöhnlich verhalten, dass die Offense wirklich nicht mehr weiss was tun, weil man das noch nie gesehen hat, aber das ist doch eher selten.

    Der Auszug aus dem Cardinals Playbook mag zwar kompliziert aussehen, aber ganz so wild ist es dann auch wieder nicht. Und wie schon gersagt darf man nicht vergessen, dass diese Spieler schon ein Leben lang Football spielen und sich daher einiges gewohnt sind. Sie haben im Spiel und auf Video schon alles gesehen, was da auf sie zukommen könnte. Und sie sind Profis mit Millionenverträgen. In anderen Berufen muss man auch ne ganze Menge Zeugs auswendig können und komplizierte Abläufe kennen. Im Gegensatz zum Football, wo die Auswirkungen von Fehlern, sagen wir jetzt mal, relativ gering sind, können Fehler anderenorts viel gravierendere Probleme mit sich bringen....

    Zitat


    Drittens:
    Wenn so ein playbook tatsächlich dicker als 20-30 Seiten sein sollte, dann müßten die Spieler evtl. in Units unterteilt, mehrere Stunden am Tag in die Schulbank, um die Dinger zu büffeln und anhand von Videos Fehler zu erkennen und zu bearbeiten. -> Ganz davon abgesehen, müßte das alles dann auch noch geübt werden. Wann bitte schön, machen die Spieler das denn im Training? Oder trainiert ein NFL-team täglich 8 Stunden (3 Stunden Schule und 2 x 2 Stunden Praxis)

    So in etwa wirds auch gemacht. Videostudium ist ein wichtiger Part des Trainings.

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  • Zitat von Raider11

    Das Playbook der Patriots fand ich ganz interessant. Selbst da wurde aufgemalt wie die Spieler im Huddle zu stehen haben. Hätte nicht gedacht, dass das bei NFL Clubs auch der Fall ist.

    Gibt es dazu noch einen link?

  • Zitat von WS99

    Also das finde ich mal spannend, insbesondere wenn man über die Verlinkung auf den Auszug des Playbooks der Cards aus dem Jahre 2004 kommt.

    Unabhängig davon, dass meine Englischkenntnisse nicht überragend sind und unabhängig davon, dass ich weder in der Schule noch auf dem College jemals Football gespielt habe, hege ich doch gewisse Zweifel und/oder Bedenken, dass ein derartiges Playbook von allen NFL-spielern verstanden wird.

    sorry, aber wer das, was du da in dem PDF siehst, als spieler eines NFL teams nicht versteht, hat dort nichts zu suchen. das ist noch ziemlich harmlos (auch wenn es nur ein auszug ist).

  • Zitat von toc

    sorry, aber wer das, was du da in dem PDF siehst, als spieler eines NFL teams nicht versteht, hat dort nichts zu suchen. das ist noch ziemlich harmlos (auch wenn es nur ein auszug ist).

    Ok, aber bist du dir da sicher, dass die das wirklich "verstehen". Ich denke da an bestimmte Nasen, denen ich noch nicht einmal zutraue, dass sie sich allein die Schnürsenkel zubinden können.

    Und ich unterstelle dabei, dass die Playbooks erheblich umfangreicher sind und die Herrschaften sie auswendig, d.h. auch wenn man sie nachts weckt, können müssen. Nichts für ungut aber da bin ich wirklich skeptisch.

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    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Zitat von WS99

    Ok, aber bist du dir da sicher, dass die das wirklich "verstehen". Ich denke da an bestimmte Nasen, denen ich noch nicht einmal zutraue, dass sie sich allein die Schnürsenkel zubinden können.

    Und ich unterstelle dabei, dass die Playbooks erheblich umfangreicher sind und die Herrschaften sie auswendig, d.h. auch wenn man sie nachts weckt, können müssen. Nichts für ungut aber da bin ich wirklich skeptisch.

    du brauchst nicht skeptisch sein, du hast recht. was ich damit eigentlich sagen wollte ist, dass durchaus so einiges in der NFL rumkriecht, was da nix zu suchen hat;) denn wer das net versteht, nachdem er den großteil seines lebens mit football verbracht hat, dem is nicht mehr zu helfen.

    oftmals liegt es wohl auch an der bereitschaft. ich habe manchmal das gefühl, dass sich viele herrschaften auf ihren verträgen ausruhen.

  • Zitat von WS99

    Ok, aber bist du dir da sicher, dass die das wirklich "verstehen". Ich denke da an bestimmte Nasen, denen ich noch nicht einmal zutraue, dass sie sich allein die Schnürsenkel zubinden können.


    Das wiederum bringt mich zu der Frage, ob die NFL Spieler nicht ehemals vom College kommen, gedrafted und getradet wurden. Dass sich also ein team aus intelligenten Menschen rekrutiert, die sich sehr wohl "die Schuhe zubinden können" !? Oder kommt es vor, dass man sich Spieler "von der Strasse" holt ? :madness

    [center][/center]

  • Zitat von Oldschool

    Das wiederum bringt mich zu der Frage, ob die NFL Spieler nicht ehemals vom College kommen, gedrafted und getradet wurden. Dass sich also ein team aus intelligenten Menschen rekrutiert, die sich sehr wohl "die Schuhe zubinden können" !? Oder kommt es vor, dass man sich Spieler "von der Strasse" holt ? :madness

    Ich glaube nicht, dass die Spieler im College gelernt haben, "sich die Schuhe zu binden", um mal bei diesem Vegleoich zu bleiben ;)


    QB's und OL haben es definitiv am schwersten und am meisten zu lernen. In der Defense sind das wohl die LB, von denen "intellektuell" am meisten verlangt wird. Es ist aber eine hohe Kunst, komplizierte Schemen, einfach auszudrücken und somit einfacher lernbar zu machen. Das ist vielleicht nicht immer der Fall. Wer sich schon mal selbst mit Playbooks, Blocking-Schemen etc. befasst hat, der weiss, dass es eine Sache ist, ein Play oder ein Blocking-Schema zu zeichnen und eine ganz andere, eine vernünftige, klar und einfach verständliche, aber dennoch treffend bezeichnende Terminologie dafür zu finden.

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  • Zitat von G-Man

    Ich glaube nicht, dass die Spieler im College gelernt haben, "sich die Schuhe zu binden", um mal bei diesem Vegleoich zu bleiben ;)

    Ja eben, man kommt nur auf ein College wenn man in der Lage ist, sich die Schuhe zu binden.
    Ich meine weil WS99 es einigen Nasen nicht zutraut, sich die Schnürsenkel zu binden, kam ich auf die Frage.
    Ich weiss auch, dass es mit den Schnürsenkeln ne rhetorische Geschichte ist, die nicht wörtlich zu nehmen ist. ( Ich habe all diese "" "" jetzt mal weggelassen )

    Zitat von Shockey

    na ja auf dem College gewesen zu sein als Sportler ist ja nicht ein Beweis das man intelligent ist.

    Nehmen die da Hans und Kranz auf, ich denke das College ist eine höhere Schule ? :confu

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  • Zitat von Oldschool


    Nehmen die da Hans und Kranz auf, ich denke das College ist eine höhere Schule ? :confu

    ich glaube mit stipendien sind die bei guten athleten gleich dabei, da interessiert der verstand nur periphär. wenn man sieht, wieviele leute das college mit einem einstelligen ergebnis beim wonderlic test verlassen (ausnahme leute mit lernschwäche, wie frank gore), kann man beim zusammenzählen von eins und eins schon darauf kommen, daß albert einstein seine gene kaum mit im spiel hatte. :hinterha:

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Zitat von GilbertBrown

    ich glaube mit stipendien sind die bei guten athleten gleich dabei, da interessiert der verstand nur periphär.


    danke, GilbertBrown, mit dieser Antwort kann ich was anfangen. :) ;)

    [center][/center]

  • Was ich mir bei einem solch langen Namen immer Frage, bekommen die Spieler das auch alles mit? Bei der Länge könnte ich mir durchweg vorstellen, dass da mal das ein oder andere akustisch nicht ankommt - gerade auch auswärts. Oder ist der Gedanke eher theoretischer Natur? :madness Ich habe das Spiel nie gespielt.

  • Gute Frage. Wüsste ich auch gerne.

    Kann mich gut erinnern, dass ich meinen Spielern (Handball) verschiedene Konzepte beigebracht habe. Die hatten auch alle "Namen". Problem war, und wir haben nur als Amateure "rumgegurkt", dass die Ansagen aus verschiedenen Gründen möglichst kurz und prägnant sein mußten, damit es alle mitbekamen.

    Schaue ich mir den Threadtitel an, dann traue ich mich zu sagen, dass der Erfinder dieses Calls bestimmte Prämissen des Spieles, des Sportes, des menschlichen Lernens und der äußeren Umstände bei NFL-spielen nicht kennt.

    Macht mal den Versuch und sprecht den "Bandwurm" mal aus. Fangt langsam an und steigert das Tempo. Na wie lange braucht ihr dafür? Ich denke ihr kommt auch auf ca. 5 Sec. mindestens. ---> HALLOO :paelzer:

    WS

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
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    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Naja, den Call kann man ja recht leicht zerlegen, und nicht alles ist für jeden wichtig:

    -"Scatter-Two": Klingt nach einem Shift, aus dem heraus die folgende Formation eingenommen werden soll
    -"Bunch Right": Die Formation (3 Receiver rechts)
    -"Zip-Fire Right" Den Teil versteh' ich nicht ;) Evtl. Blocking Scheme für OL und/oder den TE oder 'ne Motion...
    -"273": Die Passrouten der einzelnen Receiver "(also 2, 7 und 3)
    -"pivot-F": kenn' ich auch nicht :D
    -"flat": ist auf jeden fall die Passroute für den Running Back, kommt idR am schluss.

    Klar ist es schon nicht wenig, aber vieles wiederholt sich ja, und irgendwann kann man sich das schon merken, wenn man's nur oft genug übt...

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Ja richtig man muss halt den ganzen Offensespielern mitteilen was sie zu tun haben und das es geht auch noch länger. Mit der Zeit ist das kein großes Ding mehr für die Spieler.


    Zum NFL-College hab ich erst vor kurzem einmal gesucht.

  • Zitat von Johnny No89

    Naja, den Call kann man ja recht leicht zerlegen, und nicht alles ist für jeden wichtig:

    -"Scatter-Two": Klingt nach einem Shift, aus dem heraus die folgende Formation eingenommen werden soll
    -"Bunch Right": Die Formation (3 Receiver rechts)
    -"Zip-Fire Right" Den Teil versteh' ich nicht ;) Evtl. Blocking Scheme für OL und/oder den TE oder 'ne Motion...
    -"273": Die Passrouten der einzelnen Receiver "(also 2, 7 und 3)
    -"pivot-F": kenn' ich auch nicht :D
    -"flat": ist auf jeden fall die Passroute für den Running Back, kommt idR am schluss.

    Klar ist es schon nicht wenig, aber vieles wiederholt sich ja, und irgendwann kann man sich das schon merken, wenn man's nur oft genug übt...


    Na, ja, wenn man sich den DOL Record ansieht, kann man sich schon fragen, ob es nicht zu schwierig ist. :hinterha:
    Nee, mir ging es gar nicht um das Verstehen, das man weiß was zu tun ist - der Aufbau macht es eigentlich einfach - sondern um das akustische Verstehen. Der Spielzugname ist laaaaang und ob da alles korrekt bei allen ankommt? Und ist so ein langer Name auch nicht hinderlich zur Übertragung zum QB? :madness

  • Zitat von Karl-Heinz

    Und ist so ein langer Name auch nicht hinderlich zur Übertragung zum QB? :madness

    Deshalb bekommt der ja manchmal ne Nummer und liest dann vom Wristband ab :smile2: Dass die ZEit ausreicht um unheimlich viel zu sagen, da braucht man sich nur Peyton Manning anschauen :smile2:

  • Korrigiert mich, aber ist es nicht so, das bestimmte Auszuege aus dem Call fuer bestimmte SPielergruppen zaehlt? Waere ich jetzt WR wuerde mich doch evtl nur 2-Bunch-Zipper-right interessieren.

    Es muss doch nicht von jedem Spieler, jedes Detail gelernt werden. Wuerde doch denken das die Playbooks noch mal unterteilt sind, oder?

    :conf:

  • also ich muss sagen, dass ich diese Playbooks und die Calls nicht zu kompliziert finde. Wenn man bedenkt, dass diese Leute fast ihr ganzes Leben Football spielen und dabei nicht nur zwei Mal die Woche Training haben, sondern fast täglich, dann kann man von ihnen erwarten, dass sie in der Lage sind, das Playbook auswendig zu lernen.
    Ich vergleiche das mit unserer Mannschaft damals. Wir hatten ein Playbook mit etwa 50 Spielzügen und waren alle zwischen 18 und Ende dreißig. Nicht jeder war ein Student, es gab auch Leute, die nicht besonders gut in der Schule waren und trotzdem hat man durch die ständigen Wiederholungen etc. das Playbook verstanden und verinnerlicht.
    Klar, am Anfang sieht man nur einen Wüst aus Bildern, Bezeichnungen, Routen etc. aber nach und nach sind Dinge automatisch drin. Ein Wort reicht, und man weiß welche Formation gefragt ist und was sie für einen Sinn hat. Welche Aufgabe habe ich, was machen meine Mitspieler. Ich war ein TE, d.h. ich hatte sowohl Blockschemata mit der O-Line geübt, als auch Passrouten mit den Receivern. Es ist vielleicht nicht zwingend notwendig, dass ein WR weiß, wie der rechte Guard blockt, daher wird er sich nicht vordergründig damit beschäftigen, aber es hilft unter Umständen sehr, wenn alle Spieler den kompletten Spielzug verstehen, gerade dann, wenn es nicht nach Plan läuft, wenn die Defense anders reagiert, als erwartet.
    Ich denke, den schwer bezahlten Herren in der NFL (für mich sind sie die Elite aller Footballspieler) wird man das ohne Weiteres zutrauen können.

    skee
    B-SF 4980
    San Francisco 49ers #80 Jerry Rice

  • Na da wird doch für den NICHTFOOTBALLER einiges deutlicher.

    Nachfragen:

    Was war das für eine Liga in der du gespielt hast?

    Wie lange hatte Euer Team Zeit das Playbook zu studieren und letztlich - und das halte ich für viel wichtiger - zu üben?

    ------------------------------>

    Nur damit das nicht mißverstanden wird. Ich denke dass ein hochbezahlter Profi, der den lieben, langen Tag nur einen Job hat, nämlich Footballspielen, sich nicht über den Umfang eines Playbooks beschweren darf. Allenfalls über die Komplexität von Plays, die möglicherweise "verworrene" Darstellung und Benennung und evtl. über Trainingsmethodik und Didaktik; wenn er überhaupt weiß, was das ist.

    Gruß nach Steglitz an die Hawks -> oder lieg ich so daneben. :xywave:

    WS

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • was ja unisono viele Rookies sagen ist dass die Nomenklatur in der NFL komplizierter ist als im College. Andererseits hat man dann nicht mehr sein Studium nebenbei sondern kann sich den ganzen lieben Tag mit den Spielzügen auseinandersetzen und hat einen riesigen Coaching-Staff, den man dazu befragen kann.

  • Zitat von WS99

    Wie lange hatte Euer Team Zeit das Playbook zu studieren und letztlich - und das halte ich für viel wichtiger - zu üben?

    auch wenn die Frage an jemand anderes gerichtet war.

    Wir haben von September bis Dezember und Ende Januar bis Ende Juli trainiert, da hat man also -sofern man keine ständigen Coach- und Playbookwechsel hat- jede Menge Zeit das PB zu lernen UND zu trainieren.

    Unser Offense-Playbook bestand aus ca. 60 Spielzügen. Darüberhinaus konnte der QB Spielzüge frei callen. Dafür brauchst du kein Playbook, es wurde im Huddle einfach die Formation (z.b. I-right, wing ...), Routes für die Receiver, protection (quick pass/3- oder 5 step drop back) und snap count angesagt.

    Die Spielzüge zu verstehen und zu behalten war nie das Problem aber als Rookie hab ich häufig zwischen Huddle und Aufstellung den snap count vergessen. Als Tight End manchmal echt scheisse :madfan: