Um wen wird getrauert

  • Ich habe noch nie so ganz verstanden um wen öffentlich getrauert wird.

    Es soll niemanden in Abrede gestellt werden, nur mir ist es eben nie klar geworden.

    Es wird sehr viel Anteilnahme gezeigt für das tragische Ende von Taylor. Sehr schlimme Sache.

    Mindestens genauso schlimm, sind zum Beispiel aber auch die vielen getöteten Kinder dieses Jahr. Dies wird aber irgendwie nur noch zur Kenntnis genommen, aber nicht darum getrauert, bzw. nur in der unmittelbaren Umgebung.

    Was macht es für Euch aus, um wen ihr trauert, wenn es kein unmittelbarer Bekannter/Verwandter ist.

    Komme mir manchmal etwas gefühlskalt vor, wenn ich da keine Anteilnahme zeigen kann. Bisher gab es nur zwei Prominente wo es mich wirklich schockiert hat. Das waren beides Musiker (Freddy Mercury /Kurt Cobain), aber nur weil es nun keine neue Musik mehr von diesen Künstlern geben würde.

    R.I.P J.Johnson

  • Getrauert wird um Menschen die man mehr oder weniger kennt und vermisst. Wobei das Kennen nicht unbedingt persönlich sein muss, sondern auch über Medien etc. geht, weil bestimmte Personen für jemanden etwas bedeuten oder etwas repräsentieren oder etwas schaffen was einen bewegt.

    Aus dem Taylor Thread habe ich mich bewusst rausgehalten, weil ich von Taylor bis zu seinem tragischen Ende noch nie etwas gehört hatte (bin halt doch nur Fan und kein Experte).

    Du brauchst dir nicht gefühlskalt vorkommen. Ob und wie man trauert kann jeder nur für sich selbst entscheiden. Wichtig ist es meiner Meinung nach aber, die Trauer anderen Menschen zu respektieren auch wenn selbst damit im Moment nichts anfangen kann.

  • Ich halte Trauer für ein sehr egoistisches Gefühl. Von daher trauere ich nur um Menschen, die mir wirklich fehlen - und dies betrifft meist mein engstes Umfeld.

    Wenn ein im Schlaf gedraftretes Team besser ist als alle anderen, wird es Zeit der Realität ins Auge zu blicken...

    Helft dem NFL-Talk

  • Zitat von SakurabaPk

    Bisher gab es nur zwei Prominente wo es mich wirklich schockiert hat. Das waren beides Musiker (Freddy Mercury /Kurt Cobain), aber nur weil es nun keine neue Musik mehr von diesen Künstlern geben würde.

    Du warst (nur) schockiert & bestürzt daß es keine Musik mehr von ihnen geben würde ?

    die Musik war da doch eher zweitrangig, die Begleitumstände (Aids/Suizid) waren es die zumindest mich kurz innehalten gelassen haben, auch bei Taylor denkt man doch zuerst an seine Frau/Freundin und v.a. seine kleine Tochter die jetzt (wie bei Cobain) ohne Vater aufwachsen muß, seine Lücke bei den Redskins ist zwar traurig & schmerzhaft, angesichts der Familie aber höchstens zweitrangig ...


  • Zitat von Darthraider

    Du warst (nur) schockiert & bestürzt daß es keine Musik mehr von ihnen geben würde ?

    die Musik war da doch eher zweitrangig, die Begleitumstände (Aids/Suizid) waren es die zumindest mich kurz innehalten gelassen haben, auch bei Taylor denkt man doch zuerst an seine Frau/Freundin und v.a. seine kleine Tochter die jetzt (wie bei Cobain) ohne Vater aufwachsen muß, seine Lücke bei den Redskins ist zwar traurig & schmerzhaft, angesichts der Familie aber höchstens zweitrangig ...

    Ja um ehrlich zu sein schon. Ich habe 1991 seine Musik schon geliebt und Queen ist/war meine all time Band. Auch Freddy als Künstler und seine Lebensweise haben imponiert. Ich erinnere mich auch an jedem 24ten November an ihn. Aber ich trauere nicht.
    Kurt C. hat eine Entscheidung getroffen nicht mehr Leben zu wollen. Da habe ich absolut kein Mitleid mit.

    R.I.P J.Johnson

  • Zitat von Trini


    Du brauchst dir nicht gefühlskalt vorkommen. Ob und wie man trauert kann jeder nur für sich selbst entscheiden. Wichtig ist es meiner Meinung nach aber, die Trauer anderen Menschen zu respektieren auch wenn selbst damit im Moment nichts anfangen kann.

    Ich denke du hast es auf den Punkt gebracht. Bei dem Tod von Taylor z. B. war ich zwar geschockt, aber ich trauer nicht um ihn. Ich kannte ihn nicht persönlich, da kommt bei mir sowas wie Trauer einfach nicht auf. Selbstverständlich respektiere ich da Menschen die das tun und für die Familie tut es mir natürlich leid. Aber mit Gefühlskalt hat das meiner Meinung nach nix zu tun. Trauer ist was privates, persönliches. Es bleibt jedem selbst überlassen für wen er trauert oder nicht. Ich trauer nur um Menschen, die ich auch persönlich kannte.

    #RiseUp

  • Zitat von Oxx

    Ich halte Trauer für ein sehr egoistisches Gefühl. Von daher trauere ich nur um Menschen, die mir wirklich fehlen - und dies betrifft meist mein engstes Umfeld.


    genau so ist es, trauer ist wie liebe oder andere gefühle etwas privates ...

    deswegen kann ich zwar mein bedauern ausdrücken um einen nfl spieler, aber richtig trauern ... ???! weiß nicht

    dann müsste man ja konsequenterweise um alle keine ahnung 100 mio menschen trauern die dieses jahr verstorben sind

  • also ich muss ja zugeben, dass ich schon mal die ein oder andere träne bei bestimmten prominenten todesopfern vergossen habe.
    aber ein verlust im privaten umfeld ist einfach nochmal ein ganz anderes gefühl. beschreiben kann ich es nicht.

    Stanley Cup Champions 2009: Pittsburgh Penguins
    Super Bowl XLIII Champions: Pittsburgh Steelers

  • Zitat von Oxx

    Ich halte Trauer für ein sehr egoistisches Gefühl. Von daher trauere ich nur um Menschen, die mir wirklich fehlen - und dies betrifft meist mein engstes Umfeld.

    Genauso sehe ich es auch. Es handelt sich um ein persönliches Gefühl, das kommt bei mir nur auf, wenn es sich bei dem "Trauerfall" um eng in meinem Umfeld lebende Personen handelt.

  • Wirkliche Trauer kenne auch ich nur im Privaten, außer vielleicht wenn ich wirklich große Hoffnung in jemanden gesetzt habe, die mit seinem Tod zerschlagen ist. Als zum Beispiel am 9. September 2001 Ahmed Schah Massud ermordet wurde, habe ich zum Beispiel tatsächlich eine Art Trauer empfunden, obwohl ich den Mann nie getroffen habe. Da habe ich dann weniger um ihn persönlich getrauert als um das, was mit ihm gestorben ist, nämlich die Hoffnung, Afghanistan in absehbarer Zeit von den Taliban zu befreien (was letztlich doch noch passiert ist, als die Welt zwei Tage später durch ein noch viel größeres Verbrechen der gleichen Hintermänner auf Afghanistan aufmerksam wurde) und zu befrieden (was bis heute nicht passiert ist, aber unter seiner Führung vielleicht geklappt hätte).

    Ein Fall wie Taylors Ermordung löst in mir keine echte Trauer aus, aber er ist tragisch und schockierend und da wir ein NFL-Forum sind, in dem wohl jeder die betroffene Person mehr oder weniger kannte, ist dies hier in meinen Augen durchaus ein geeigneter Ort, um dem Ermordeten ein bisschen Ehre zu erweisen.