• Blutmond

    Der neue Harry Hole von Jo Nesbo.

    Ich mag halt den kaputten Typen Harry und ist gespannt, was noch alles an Sch... auf ihn wartet. Die Mordserie in diesem Fall ist echt strange. Man könnte Menschen auch auf einfachere Art und Weise umbringen, deshalb wirkt es etwas konstruiert.

    Nichtsdestotrotz natürlich wieder ultraspannend im spektakulären Showdown.

    8/10

  • lese eine für mich neue Krimiautorin

    Chevy Stevens - Tief in den Wäldern

    Wird wohl stark beworben. Schau mer mal.... die ersten 20 % des Buches ist noch nichts wesentliches passiert, allerdings als Psyhokrimi steigt der Druck.....

    "a boar bleede hot´s scho imma gem, ober es wärn oiwa mehra..." - Meister Eder, Bayerischer Philosoph

  • Der Schwarm - Frank Schätzing (Hörbuch, ungekürzt, gesprochen von Stefan Kaminski)

    In Hinblick auf die demnächst im ZDF startende gleichnamige TV-Miniserie habe ich mir das gut 38 Stunden lange Hörbuch angehört.

    Es fängt richtig stark mir einer aktuellen (Klima-)Story an.

    Tolle Charaktere, interessante Schauplätze und die Story ist interessant und spannend.

    Ich weiss dann nicht mehr genau wann, ich glaube so ab der Hälfte (oder auch schon früher) lässt es schleichend nach und es folgen schon erste langatmige Passagen und mehr oder weniger irrelevanter Kontent.

    Mit den Geschehnissen auf der USS Independence (letztes Drittel oder Viertel) kippt das Buch dann endgültig.

    So durchgequält und das Ende so herbeigesehnt habe ich schon lange nicht mehr bei einem Buch.

    Das ganze Finale mit Auflösung fand ich katastrophal. Völlig bekloppt agierende stereotype Charaktere, in einer unglaubwürdig zusammengeschusterten Story und jedes Klischee wird bedient.

    Eigentlich wäre der dünne Stoff genau das richtige für Katastrophen-Roland und einer weiteren belanglosen Filmumsetzung oder war es an Ende andersrum.

    Schau mer mal was die Serie daraus macht...

  • Der Schwarm - Frank Schätzing

    Ging mir ganz genau so. Wie großartig wird die Story hergeleitet, die drohende Katastrophe dargestellt, die Handelnden Personen eingeführt, dass war wirklich Top. Und dann muss man sich über eine halbe Stunde lang mit anhören, wie ein Taucher mit einem Hammerhai kämpft. Da müsste man die zweite Hälfte wirklich nochmal neu schreiben, denn die Story würde soviel mehr hergeben.

    Keep Pounding

  • ging mir damals beim Hören genauso (wobei ich das wirklich gut gemachte Hörspiel gehört habe), wobei ich zur Ehrenrettung aller Autoren sagen muss, je phantastischer ein grundsätzlicher Plot ist desto schwieriger scheint es zu sein, ein adäquates Ende zu generieren.

    Deine Beschreibung hat mich an den letzte Woche geschauten Avatar 2 Film erinnert. Was für eine kreativ erschaffene Welt, und dann muss das Thema zum zweiten Mal mit dem hollywoodtypischen gut-böse Kampf um Leben und Tod verschandelt werden

  • in den letzten Wochen habe ich gehört bzw. gelesen:

    Harlan Coben - Myron Bolitar-Reihe (insges. 11 Bände) spannende Thriller mit einer gehörigen Prise Ironie/Witz, wirklich empfehlenswert. Am ehesten zu vergleichen mit der John Corey Reihe von Nelson DeMille

    Ben Coes - Dewey Andreas Reihe (bisher 5 der 8 Bände gehört) - sehr spannend mit stark US patriotischem Einschlag. Wem zB die Mitch Rapp Reihe von Vince Flynn gefällt, dem kann ich das bedenkenlos empfehlen. Sehr gut gesprochen von Olaf Pressler, den ich vorher als Hörbuchsprecher noch nicht kannte

    Dean Koontz - Dunkle Flüsse des Herzens ein Werk aus den mittleren 90er Jahren von meinem langjährigen Lieblingsautor. Die Rahmenbedingungen des spannenden Thrillers waren damals an der Grenze zur Fiktion und sind heute Realität, da hat der Autor Weitblick bewiesen

  • ging mir damals beim Hören genauso (wobei ich das wirklich gut gemachte Hörspiel gehört habe

    Du Glücklicher, das Hörspiel ist doch nur 12 Stunden lang oder.

    Ich habe mich durch 38+ Stunden gequält.

    Zum Thema Avatar 2 habe ich mich schon im Film-Thread geäussert.

    Mittlerweile bin ich der Meinung eine Tech-Demo und keinen Film gesehen zu haben :hinterha:

  • Hab das Buch auch so in Erinnerung: Erste hälfte sehr wissenschaftliche interessante Auseinandersetzung mit dem Thema, und danach eher abstruser Fantasy-Thriller.

    Ich denke die erste Hälfte kann man gut als "Natur Rachethriller" inszinieren, dass kann heute sehr gut angekommen. Bin nur echt gespannt wie sie dann die Kurve bekommen wollen.

    GO Irish!

  • Ich habe mich gerade für die Reihe Achtsam Morden entschieden. Wenn man in dem Thema Achtsamkeit drin ist, kann das sehr spannend werden. Ich muss sagen, ich bin sehr begeistert und kann mir oft ein grinsen in der Bahn nicht verkneifen. Kann ich nur empfehlen. :thumbsup::lesen:

    😈😈 Ganz still und leise schickt das Karma, die Quittung ✉️📝auf die Reise 🛫🚁🛳️🚗🏍️😉😉

  • Gestern mit "Der Astronaut" von Andy Weir ("Der Marsianer") fertig geworden und fand den Roman sehr gut. :thup:

    Der Protagonist erwacht in einem Raumschiff außerhalb unseres Sonnensystems und erinnert sich stückchenweise daran wie er dort gelandet ist.

    Mikroben behindern die Strahlkraft der Sonne was sich fatal auf die Menschheit und viele andere Spezies auf der Erde auswirken würde.

    Es sind auch noch andere Sterne befallen ... nur anscheinend einer nicht, namens Tau Ceti.

    Und dort soll er mal nachschauen wieso, weshalb, warum.

    schaun mer mal

  • Kennt jemand von Euch

    Die Legende von Sleepy Hollow - Im Bann des kopflosen Reiters: Roman Kindle Ausgabe

    von Christina Henry (Autor),

    ???

    Gibt es für Kindle im Angebot.

    Ist zwar eine andere Story wie im Film, aber die Stimmung wohl die gleiche....

    Bin stark am grübeln ob ich ess kaufen soll.

    Amazon Rezensionen habe ich teilweise gelesen.

    Derzeit lese ich noch von

    Robotham: Die andere Frau

    "a boar bleede hot´s scho imma gem, ober es wärn oiwa mehra..." - Meister Eder, Bayerischer Philosoph

  • Heute gekauft

    Jörg Born - die Flamme der Freiheit - Die deutsche Revolution 1848/1849

    560 Seiten (2022)

    Es wird noch 2 Folgebücher geben geplant für Oktober 2023 und dann 2024.

    Bin gespannt wegen der guten Rezensionen.

    Es ist ein Geschichtsbuch - kein Roman.

    "a boar bleede hot´s scho imma gem, ober es wärn oiwa mehra..." - Meister Eder, Bayerischer Philosoph

  • Ich habe mich gerade für die Reihe Achtsam Morden entschieden. Wenn man in dem Thema Achtsamkeit drin ist, kann das sehr spannend werden. Ich muss sagen, ich bin sehr begeistert und kann mir oft ein grinsen in der Bahn nicht verkneifen. Kann ich nur empfehlen. :thumbsup::lesen:

    Den ersten Teil hab ich jetzt auch gelesen. Mein Fazit fällt weniger begeistert aus. Es war ganz amüsant, aber irgendwie hat es mich nicht gepackt. Die nächsten Teile spare ich mir um Moment erst mal.

    Evtl. komme ich später noch mal auf die Reihe zurück. Schlecht fand ich das Buch ja auch nicht

  • Ich muss gestehen, jetzt wo ich mit dem zweiten Teil angefangen habe, bin ich auch nicht mehr ganz so "begeistert", es ist jetzt immer das gleiche, werde es aber trotzdem zu Ende lesen, aber halt nicht mehr so zügig.

    Schön finde ich halt dabei, das man diese Achtsamkeitsübungen halt selbst gut machen kann, (natürlich ohne jemanden umzugbringen :grinseen: )

    😈😈 Ganz still und leise schickt das Karma, die Quittung ✉️📝auf die Reise 🛫🚁🛳️🚗🏍️😉😉

  • ging mir genauso. Am Anfang wirklich gut, dann wird es schlechter und noch schlechter und irgendwann nur noch lächerlich.

    Ich glaube die letzten 100 Seiten habe ich in 45 Minuten 'gelesen ' ich wollte einfach nur noch das es endlich vorbei ist :jeck:

  • Der Robotham war gut, das Sleepy Hollow Buch war nicht so der Burner.

    Wenn man es liest, sollte man zuvor die Original Kurzgeschichte "Die Sage von Sleepy Hollow" von Irving Washington gelesen haben.

    "a boar bleede hot´s scho imma gem, ober es wärn oiwa mehra..." - Meister Eder, Bayerischer Philosoph

  • Der Robotham war gut,

    Von dem habe ich gerade den 3. Cyrus Haven - Der Erstgeborene gehört.

    Fand ich insgesamt gut. Stören tut mich an dieser Reihe weiterhin meist Evie.

    Dann war da noch neue Krimi vom Autorenehepaar die unter dem Pseudonym Lars Kepler schreiben.

    Joona Linna Nummer 8 mit dem Titel der Spiegelmann war nix. Man sollte sich endlich mal von Jurek Walter verabschieden und Joona Linna vielleicht gleich mit in Rente schicken.

    Einen Krimi hab ich nicht zu Ende gelesen, weil es schon ein Schrott war. Weiss aber nicht mehr welchen oder von wem. War aber glaub auch irgendeine weitere Fortsetzung einer Reihe.

    Zwischendurch gab's dann mit Shenzhen - Zukunft Made in China von Frank Sieren noch ein Sachbuch aus 2021.

    Größtenteils hochinteressant, leider ist es mir in Teilen etwas zu "China-hörig". Die Corona-Politik würde Sieren heute sicherlich anders sehen.

    Aktuell höre ich Band 02 Die Lieferung von Andreas Winkelmann aus Kerner-Oswald-Reihe.

    Ich habe nämlich neulich erst festgestellt, das man mit Spotify Premium einen ganzen Schwung Hörbücher zur Verfügung hat ;)

  • Ich lese gerade „in der Kälte der Nacht“ von Nelson demille. Halb durch und bisher empfehlenswert, wer die John corey Reihe mag dem könnte das auch gefallen

  • Der Astronaut - Andy Weir

    Der Nachfolge-Roman vom Marsianer Autor. Sehr viele Ähnlichkeiten und Zutaten wie beim grossen Erfolgsroman.

    Ein Einzelkämpfer im Weltall, ein Haufen Probleme mit der Technik und der Umgebung, das Finden von pfiffigen Lösungen, ein angenehmer Humor und Physik und Chemie für Dummies wie mich. Zur eigentlichen Story verrate ich nichts.

    Trotz der ähnlichen Ausgangslage unglaublich kurzweilig und spannend, ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.

    8/10

  • Du nennst es Nachfolge-Roman. Muss man seinen Bestseller gelesen haben?

    Wenn Du etwas mit Naturwissenschaften anfangen kannst: JA.

    Du musst Der Marsianer aber nicht gelesen haben um Der Astronaut zu lesen. Die beiden haben nichts miteinander zu tun.

  • Mal wieder eine Buchempfehlung:

    Moderator Markus Kavka und Programmdirektor Elmar Giglinger haben ein Buch über die VIVA und MTV Geschichte bzw. des deutsprachigen Musikfernsehens geschrieben:

    MTViva liebt dich!

    Bin zwar noch am Anfang finde es aber sehr interessant und lesenwert, und wahnsinn wieviele bekannte Schauspieler und Moderatoren dort ihre Karriere begonnen haben.

    GO Irish!

  • Oathbringer (Buch 3 Stormlight-Archive) - Brandon Sanderson

    Ich hätte nicht gedacht, dass mich so kurz nach Martin wieder ein Autor mit einer umfangreichen Fantasy Reihe abholen kann, aber Sanderson hat es soweit getan, dass mir sogar mehr oder weniger egal ist, ob Winds of Winter je erscheint.

    Die Buchreihe spielt in Sandersons Cosmere-Universum, in dem viele seiner Bücher(z.B. Mistborn Reihe, Elantris) angesiedelt sind und man merkt auch deutlich, dass sich Sanderson hier große Gedanken um die Grundlagen seiner Welten gemacht hat. Man hat den Eindruck, dass er Mythologie und Welten sehr detailliert entworfen hat und er sich auch vielen Gedanken gemacht hat, wann er dem Leser welche Informationen gibt.

    in dieser Welt erzählt er mit vielschichtigen und interessanten Charakteren eine ebenso interessante Geschichte. Viele Grautöne und wenig schwarz-weiß. Was hier besonders positiv auffällt, ist das er selbst seine Antagonisten-Rasse mit Grautönen ausstattet. Die haben eigene Motivationen, eine eigene Kultur und sind eben nicht nicht nur als bösartige Bedrohung da. In der Form habe ich das bisher in kaum einem Fantasy Buch erlebt.

    Sanderson hat mit dieser Reihe in meinem persönlichen Fantasy Ranking die Spitzenposition übernommen und das mit deutlichem Abstand.

    10/10

    (In deutscher Sprache sind die Bände aufgrund des Umfangs geteilt worden. Buch 3 entspricht hier den Büchern 5 und 6 "Der Ruf der Klingen" und "Die Splitter der Macht", was bei 2000 Seiten aber auch absolut gerechtfertigt ist. Die Übersetzung ist meiner Meinung nach sehr gelungen.)

    NFL-Talk A-Liga
    Eltviller Wildsäue: 10-7-0
    FF World Champion 2016

  • Mein Bücherregal ist endlich da und die ersten Bücher trudeln ein. Und das erste Buch, welches ich lese, ist ein Schulbuch meiner Tochter (13):tongue2:


    Der Junge im gestreiften Pyjama


    Hier wird in dem Roman aus der Perspektive eines Kindes mitsamt seiner kindlichen Naivität allenthalben oberflächlich der Holocaust angekratzt.


    iceweasel du hattest dich dereinst negativ zum Buch geäussert. Magst du das bitte näher erläutern? Ich würde gern deine Begründung hierzu wissen. :ja:

    Zitat

    Der Film ist ok, das Buch ist grauenhaft und macht so ziemlich alles falsch, dass man heutzutage beachten sollte wenn man über die Shoa spricht.

  • Hier wird in dem Roman aus der Perspektive eines Kindes mitsamt seiner kindlichen Naivität allenthalben oberflächlich der Holocaust angekratzt.


    iceweasel du hattest dich dereinst negativ zum Buch geäussert. Magst du das bitte näher erläutern? Ich würde gern deine Begründung hierzu wissen. :ja:

    Gerade die Oberflächlichkeit stört mich an diesem Buch. Der Junge ist 9 Oder 10 Jahre alt (wird als so Jahrgang 31-33 sein) und der Sohn des Lagerkommandanten von Auschwitz.
    Dieser Junge, der eigentlich komplett im Nationalsozialismus sozialisiert wurde, scheint aber immun für sämtliche Indoktrination des Systems gewesen zu sein und weiß weder wer „der Führer“ (wird glaub ich als Furor bezeichnet) oder was ein „Hakenkreuz“ ist.
    Das geht für mich schon stark in Richtung des Narrativs nach ‘45, dass ein großer Teil der Bevölkerung nichts von den NS-Verbrechen gewusst hätte. Dabei ist der Nationalsozialismus das Paradebeispiel für ein totalitäres System, das sämtliche Bereiche des Leben durchdrungen hat, auch schon bei Kindern.

    Auch die Konstruktion der anderen Figuren finde ich diskutabel. Die Großeltern und die Mutter stehen dem System eher kritisch oder neutral gegenüber, aber der Vater (Sohn/ Ehemann) muss eben seine Arbeit machen und Befehle erfüllen. Der Vater ist der einzige Überzeugungstäter, aber ist ähnlich wie die Schwester von Hitler verführt worden. Auch hier wieder dieses Nachkriegsnarrativ „man hat ja nur Befehle befolgt“ und „eine kleine Clique hat das deutsche Volk verführt und ins Unglück gestürzt“.

    Zudem wird Auschwitz, das Synonym für den industriellen Völkermord, viel mehr wie ein Abenteuerspielplatz dargestellt. Kinder gab es in Auschwitz in diesem Alter nicht, da sie sofort ermordet wurden und wenn es welche gegeben hätte, wären sie bestimmt nicht im Lager herumgelaufen und hätten mit anderen Kindern gespielt. Bruno kriegt natürlich von den Verbrechen und Gräueltaten im Lager nichts mit. Erinnert doch auch wieder an die Erklärungen der deutschen Zivilbevölkerung nach ‘45, dass man trotz über 1000 KZ-Außenlagern, die quer über Deutschland verteilt waren und Millionen von Zwangsarbeitern kaum etwas von den NS-Verbechen mitbekommen hat.

    Auch der Grundtenor des Schlusses gefällt mir persönlich nicht. Das geht für mich schon stark in die Richtung, dass am Ende alle Opfer sind.


    Und dann wird dieses Buch sehr oft in 7. & 8. Klassen als Lektüre gelesen und ist für viele SchülerInnen der erste Kontakt mit dem Thema. Da werden Bilder und Eindrücke vermittelt, die mMn schon in Richtung Relativierung und alte Rechtfertigungsmuster gehen, die man in den letzten Jahrzehnten mühevoll dekonstruiert hat. Für mich ist die Gefahr zu groß, dass bei den Kindern ein falscher Eindruck über dieses Thema entsteht und sich dieser festigt.
    Dabei gibt es mMn genügend Bücher, die man stattdessen mit SchülerInnen lesen könnte. Nebel im August (über die „Aktion T4“), der Graphic Novel Mouse, 28 Tage lang, der Fotograf von Auschwitz oder als Hitler das rosa Kaninchen stahl.

    Im Einzelfall mag das Buch auch den gewünschten Effekt haben, aber mMn erfordert das ein Kind, das interessiert ist und viele Fragen stellt und auf der anderen Seite eine Bezugsperson, die dabei helfen kann Dinge richtig einzuordnen. Aber man liest das Buch nicht mal in 2-3 Wochen und führt Kinder damit in die Thematik ein.


  • Und dann wird dieses Buch sehr oft in 7. & 8. Klassen als Lektüre gelesen und ist für viele SchülerInnen der erste Kontakt mit dem Thema. Da werden Bilder und Eindrücke vermittelt, die mMn schon in Richtung Relativierung und alte Rechtfertigungsmuster gehen, die man in den letzten Jahrzehnten mühevoll dekonstruiert hat. Für mich ist die Gefahr zu groß, dass bei den Kindern ein falscher Eindruck über dieses Thema entsteht und sich dieser festigt.
    Dabei gibt es mMn genügend Bücher, die man stattdessen mit SchülerInnen lesen könnte. Nebel im August (über die „Aktion T4“), der Graphic Novel Mouse, 28 Tage lang, der Fotograf von Auschwitz oder als Hitler das rosa Kaninchen stahl.

    Im Einzelfall mag das Buch auch den gewünschten Effekt haben, aber mMn erfordert das ein Kind, das interessiert ist und viele Fragen stellt und auf der anderen Seite eine Bezugsperson, die dabei helfen kann Dinge richtig einzuordnen. Aber man liest das Buch nicht mal in 2-3 Wochen und führt Kinder damit in die Thematik ein.

    Ich danke dir für deine gesamte Ausführung. Ich bin da noch arg hin und her gerissen. Es gibt Stimmen aus der Literaturkritik, die dir durchaus recht geben. Ich finde andererseits, dass mit diesem Buch ein erster Schritt gemacht werden KANN. Die Kinder der 7. & 8.Klassen an das sensible Thema heranzuführen. Und mit heran meine ich wirklich nur einen Einstieg. Der Deutschunterricht kann hier nicht die gesamte Geschichte über das 3. Reich und die Shoa abbilden. Da sind Geschichte und vor allem auch Redebeiträge und Exkursionen wichtiger Bestandteil, der mit den weiteren Schuljahren, also 9. und 10.Klasse noch dazu kommen muss. Zudem halte ich mit Klasse 7 und 8 ein gutes Alter mit der Aufklärung anzufangen bevor sich bei einzelnen Heranwachsenden von anderer Seite reingetragene Meinungen verfangen und verfestigen. Das man hierbei vorsichtig - und damit meine ich eigentlich oberflächlich - anfängt, halte ich daher gar nicht für verkehrt. Nur muss im Unterricht selbstverständlich die Botschaft "so schlimm wars ja gar nicht" in einer Buchbesprechung unterbunden werden.

    Meine 13-jährige Tochter fand die Verfilmung btw zu brutal. Und ohne den Film selbst gesehen zu haben, glaube ich, dass es das bis zu einem gewissen Maß auch sein darf.

  • Ich danke dir für deine gesamte Ausführung. Ich bin da noch arg hin und her gerissen. Es gibt Stimmen aus der Literaturkritik, die dir durchaus recht geben. Ich finde andererseits, dass mit diesem Buch ein erster Schritt gemacht werden KANN. Die Kinder der 7. & 8.Klassen an das sensible Thema heranzuführen. Und mit heran meine ich wirklich nur einen Einstieg. Der Deutschunterricht kann hier nicht die gesamte Geschichte über das 3. Reich und die Shoa abbilden.

    Ich bin bei dir, dass der Deutschunterricht da nur einen Teil beitragen kann, aber genau deshalb würde ich, je nach Entwicklungsstand der Lerngruppe eine andere Lektüre bevorzugen, da man bei „Der junge im gestreiften Pyjama“ mMn viel erklären und richtig einordnen muss. Mir persönlich ist das auch zu viel Lenkung für eine Lektüresequenz.

    Da sind Geschichte und vor allem auch Redebeiträge und Exkursionen wichtiger Bestandteil, der mit den weiteren Schuljahren, also 9. und 10.Klasse noch dazu kommen muss. Zudem halte ich mit Klasse 7 und 8 ein gutes Alter mit der Aufklärung anzufangen bevor sich bei einzelnen Heranwachsenden von anderer Seite reingetragene Meinungen verfangen und verfestigen. Das man hierbei vorsichtig - und damit meine ich eigentlich oberflächlich - anfängt, halte ich daher gar nicht für verkehrt.

    Da hat sich in den letzten Jahre meine Meinung auch gewandelt. Die Fragen, die SchülerInnen teilweise bei Besuchen in Gedenkstätten stellen, strotzen Naivität und verqueren Vorstellungen. Da steckt eigentlich nie böse Absicht dahinter, aber gründet vor allem in einer zu oberflächlichen Auseinandersetzung und fehlenden Abstraktionsvermögen.

    Meine 13-jährige Tochter fand die Verfilmung btw zu brutal. Und ohne den Film selbst gesehen zu haben, glaube ich, dass es das bis zu einem gewissen Maß auch sein darf.

    Das kann ich sogar sehr gut nachvollziehen und ist für mich die größte Herausforderung, wenn ich passendes Material für eine 7./8. Klasse suche. Soll ja dann doch mehr bei rumkommen, als „oh Gott, war das alles schlimm“.