• Endlich, der dritte Teil der King of ... -Reihe ist eingetrudelt. Nachdem King of Tokio und King of New York bei uns mit den Kids oder Freunden Pflicht bei jedem Spieleabend waren, ist nun endlich mit King of Monster Island der dritte Teil der Reihe raus.

    Hat man sich in den ersten Teilen noch heftigst als Monster um Tokio oder New York gegenseitig bekämpft, muss man nun kooperativ den Titanen der Monster Insel bekämpfen.

    Leider ist es erst heute eingetroffen, also müssen wir bis zum Wochenende warten um es anzutesten, aber der Inhalt der Verpackung lässt die Vorfreude schon mal mächtig ansteigen.

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    Ach sehr geil, da werdet ihr viel Freude dran haben!

    Den Würfelmechanismus mit dem Vulkan kann man leider etwas 'steuern' aber wir sagen immer, dass das dazu gehört! ;)

  • Neues Spiel geholt: Sobek

    Ideal für zwei Spieler. Von der Aufmachung her, vermutet man nicht die taktische Tiefe dahinter. Empfehlenswert.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Nachdem zuletzt bei uns immer wieder Brass: Birmingham im Wechsel mit Dune Imperium auf den Tisch kam, haben wir am Wochenende mal wieder ein neues Brettspiel ausprobiert:

    First Rat

    Zugegebenermaßen ist der Titel jetzt auf den ersten Blick nicht so sexy, aber das Spiel weiß durchaus zu gefallen.

    Thematisch findet man sich auf einem Schrottplatz wieder, auf dem die Ratten allerlei Dinge sammeln, um am Ende eine Rakete zu bauen, um endlich zum großen Käsemond Reisen zu können.

    Was sich jetzt erst einmal wie ein Kinderspiel anhört, hat deutlich mehr Tiefe und ist für mich ein Familienspiel Plus.

    Die Regel sind schnell erklärt/gelesen/verstanden und sollten keine hohe Hürde darstellen. Auch ein Zug ist relativ simpel und schnell. Downtime entsteht also nicht wirklich. Zu zweit haben wir 30 Minuten, zu viert 60 Minuten gespielt - also zeitlich echt total im Rahmen.

    Spielerisch gesehen ist es ein Ressourcen-Sammel-Spiel im Wettlaufformat.

    Grundsätzlich geht es darum, wer seine Ratten zuerst in die Rakete bringt. Aber auch darüber hinaus gibt es verschiedene Leisten, die man erklimmen kann. Macht man das als Erster bekommt man entsprechend mehr Punkte als die Spieler, die die Bedingungen nach einem erfüllen. Gleichzeitig kann man alle Bedingungen auch mehrmals erfüllen und so auch nur über zwei oder drei Leisten an seine Siegpunkte bekommen, anstatt zu versuchen alle zu erfüllen.

    Am Ende werden dann die Siegpunkte aller Leisten addiert und wer die meisten Punkte hat gewinnt das Spiel.

    Abseits des Pfades zur Rakete gibt es aber noch diverse Möglichkeiten seinen Prozess der Ressourcen-Gewinnung zu optimieren. Das macht das Spiel echt spannend, da hier ganz verschiedene Strategien möglich sind, die nach meinem Ermessen bisher, echt alle zu hohen Punktzahlen führen können.

    Das Spiel ist trotz der eher kindlichen Aufmachung und der süßen Gestaltung absolut taktisch. Ohne Planung und gewisse Strategie, wird man eher nicht gewinnen. Denn auch seine Züge entlang des Pfads zur Rakete müssen gut gewählt sein, da man auch dort seinen Ertrag maximieren kann.

    Wer süße Grafiken nicht so sehr mag und lieber auf reale Gestaltung von Brettspielen steht, wird hier seine Schwierigkeiten haben mit First Rat.

    Wer sich davon aber nicht abschrecken und beeindrucken lässt, der bekommt ein echt cooles, kurzweiliges, schnelles Spiel, dass mir gut gefallen hat. Durch variable Aufbaumöglichkeiten und und echt viele verschiedene Wege, die hier zum Erfolg führen können, glaube ich auch bisher nicht, dass es so schnell an Wiederspielreiz verlieren wird.

    Von daher bin ich auch mit diesem Spiel sehr zufrieden und hatte viel Spaß!

  • First Rat hatten wir auch letztens gespielt. Waren 5 Spieler. Hat sehr viel Spass gemacht, obwohl die Spielart Rennspiel eigentlich nicht mein Fall ist.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Heute Abend die nächste Partie Brass: Birmingham - zum ersten Mal mit Insert und Zubehör von Eurohell :bounce:

    Viel Spaß! :thumbup:

    Wir haben es mittlerweile auch echt oft gespielt - zu zweit, zu dritt, zu viert - und es macht in jeder Konstellation echt viel Laune und ist ein tolles Spiel!

    BTW:

    Hat schon einer die zum Kennerspiel des Jahres nominierten Spiele auf dem Tisch gehabt?

    Im Gegensatz zu den Familienspielen bin ich hier noch nicht dazu gekommen die drei Nominierten zu probieren:

    Planet Unknown steht auf unserer To-Do-Liste weit oben und wird bald ausprobiert werden, aber Iki und Challengers sagt mir bisher gar nichts. Wer da schon Erfahrungen gesammelt hat, bitte gerne teilen.

  • BTW:

    Hat schon einer die zum Kennerspiel des Jahres nominierten Spiele auf dem Tisch gehabt?

    Im Gegensatz zu den Familienspielen bin ich hier noch nicht dazu gekommen die drei Nominierten zu probieren:

    Planet Unknown steht auf unserer To-Do-Liste weit oben und wird bald ausprobiert werden, aber Iki und Challengers sagt mir bisher gar nichts. Wer da schon Erfahrungen gesammelt hat, bitte gerne teilen.

    Nope, aber sowohl Planet Unknown als auch Challengers stehen aus unterschiedlichen Gründen auf meiner Haben-will-Liste :mrgreen:

  • Hat schon einer die zum Kennerspiel des Jahres nominierten Spiele auf dem Tisch gehabt?

    Council of Shadows kann man in der BSW spielen. Ich habe es dort 2-3x gespielt, erster Eindruck war ganz nett.

  • Nope, aber sowohl Planet Unknown als auch Challengers stehen aus unterschiedlichen Gründen auf meiner Haben-will-Liste :mrgreen:

    Auf Planet Unknown bin ich auch sehr gespannt.

    Alles was ich bisher gelesen und gesehen habe sieht echt bombastisch aus! Kann es kaum erwarten und bin guter Dinge, dass das ein wirklicher Kracher ist!

    Über die anderen beiden Spiele weiß ich tatsächlich nicht viel. Aber dann bin ich mal gespannt was du am Ende sagst zu Challengers. Denn wenn es schon auf der Haben-Will-Liste steht, dann sollte der Weg bis auf den Tisch ja nicht mehr lang sein ;) .

    Bei den Familienspielen habe ich alle mindestens einmal gespielt und ich muss sagen, dass die Liste der Nominierten in diesem Jahr nicht so ganz meinen Geschmack trifft:

    Der Hype um Dorfromantik und Next Station London ist an mir vorbeigegangen. Beides solide bis gute Spiele, die mich aber nicht nachhaltig gefangen haben.

    Fun Facts finde ich lustig. Wer Top Ten z.B. mag wird auch Fun Facts mögen. Ein 1A Partyspiel ab 4 Personen (sicherlich ein Nachteil bei der Preisvergabe). Mit der richtigen Gruppe wird man viel lachen und ein schönes Erlebnis haben mit Fun Facts.

    Besser noch gefallen mir aber die Spiele auf der Empfehlungsliste:

    Quantitative Easing hat mir sehr viel Freude gemacht. Der Name ist da Programm. Kann ich jedem der auf Zockspiele (Auktionsspiele) steht nur empfehlen.

    Darüber hinaus ist Hitster ein weiteres gelungenes Partyspiel mit dem man eigentlich in jeder Konstellation einen netten Abend mit viel Musik und Raterei haben kann.

    Und Sea Salt & Paper mag ich auch sehr. Ein sehr schön illustriertes Kartenspiel, dass als Familienspiel auch sehr gut funktioniert.

    Bin gespannt wer das Rennen am Ende macht.

    Wenn ich Jury-Mitglied wäre, würde ich dann ja für Next Station London stimmen, aber ich glaube eher, dass es Dorfromantik macht - we will see!

  • Denn wenn es schon auf der Haben-Will-Liste steht, dann sollte der Weg bis auf den Tisch ja nicht mehr lang sein ;) .

    Ist aktuell leider auch eine Frage der Verfügbarkeit. Wird hoffentlich aber durch die Nominierungen (und evtl. den Gewinn) schnell besser.

    Gerade bei Challengers hoffe ich ehrlich gesagt drauf, dass das auch meinen Kindern Spaß machen könnte :)

    Aber auch dann müsste ich langsam mal wieder aussortieren, Revive steht nämlich auch noch auf der Liste :mrgreen:

  • Aber auch dann müsste ich langsam mal wieder aussortieren, Revive steht nämlich auch noch auf der Liste :mrgreen:

    Mit dem Platz ist das tatsächlich so eine Sache...

    Da stehe ich über kurz oder lang auch vor einem Problem, da mittlerweile alle drei Seiten des Zimmers mit (nahezu vollen) Regalen voll stehen...

    Und ich habe zwischendurch schon immer aussortiert, wenn mir Spiele nicht gefallen haben, aber irgendwie klappt/reicht das nicht :/.

    Revive lohnt sich und sollte auf deiner Liste definitiv weit oben stehen. Das ist schon ein echt gutes Spiel!

  • Revive lohnt sich und sollte auf deiner Liste definitiv weit oben stehen. Das ist schon ein echt gutes Spiel!

    Da bin ich mir sicher.

    Habe dafür - ohne das Spiel schon zu besitzen - bereits den Eurohell-Kram bestellt :grinseen:

  • So, habe etwas an meinem Lücken gearbeitet.

    Bei Planet Unknown brauche ich noch ein, zwei Partien bis ich mir da ein Urteil erlauben möchte bzw war es da bisher erst eine Partie.

    Aber Iki haben wir zuletzt recht häufig gespielt, so dass ich da ein paar Dinge zu sagen kann:

    Zunächst einmal bewegt man sich bei Iki thematisch im alten Japan, genauer gesagt im alten Tokio auf einem belebten Markt in einem Stadtteil.

    Dort bewegt man sich mit seiner Figur im Prinzip im Kreis entlang der Marktstände und versucht eben Iki zu gewinnen (übersetzt = am Ende die meisten Siegpunkte zu haben).

    Das Spiel dauert vier Jahreszeiten lang, wobei am Ende jeder Jahreszeit dann verschiedene Phasen durchlaufen werden, wie z.B. die Ressourcen-Gewinnung.

    Auf dem Markt kann man halt einmal die Aktion des Ortes nutzen und - sobald an dem Ort auch Händler liegen - die Aktion des Händlers. So sammelt man dann Ressourcen, tauscht Ressourcen, baut Gebäude, kauft Fische oder Pfeiffen usw., die einem am Schluss dann auch unterschiedliche viele Siegpunkte bringen.

    Soweit alles nichts Neues und schon x-mal gesehen bei diversen anderen Spielen.

    Die Besonderheit entsteht mMn durch folgende Aspekte:

    Wenn ich eine Händlerkarte ins Spiel bringe und auf einem Marktfeld platziere, platziere ich gleichzeitig einen sogenannten Kobun auf der Karte. Und immer wenn ein anderer Spieler meine Händlerkarte nutzt und die dort abgebildete Aktion benutzt, gewinnt mein Kobun an Erfahrung.

    Am Ende jeder Jahreszeit bekommt man dann Ressource und je erfahrener der Kobun ist, desto bessere/mehr Ressourcen bekommt man.

    Irgendwann wird der eigene Kobun dann auch in Rente geschickt, wodurch man die Händlerkarte auf die Hand und den Kobun zurück erhält, um ihn dann wieder auf neue Händler zu setzen.

    Dann gibt es eine Art Feuerschutzleiste.

    Derjenige, der dort am weitesten vorne ist, beginnt die Runde. Wobei dann zunächst festgelegt wird, wie viele Schritte man laufen darf - 1, 2, 3 oder 4 oder eine Hilfsaktion.

    Besetzt der erste Spieler die 1, kann der zweite in dieser Runde keinen einen Schritt gehen, sondern muss sich für eine andere Anzahl entscheiden. Das kann als dritter oder vierter Spieler mit unter echt blöd werden, da man dann u.U. an den echt lukrativen Ständen vorbeiziehen muss.

    Alternativ kann man auf eine Hilfsaktion zurückgreifen, die es einem erlaubt 1 bis 4 Schritte zu gehen, aber einem in der Runde die Möglichkeit nimmt Händler anzuwerben, was in der Regel schon sinnvoll ist und die Hilfsaktion unattraktiv macht.

    Es lohnt sich also echt auf der Feuerschutzleiste vorne zu liegen und als Erster seine Schritte zu wählen. Ist man dort dauerhaft hinten, wird es nach meinen Erfahrungen schwierig das Spiel zu gewinnen.

    Die Feuerschutzleiste hat aber noch einen anderen Effekt. Es gibt 3x im Spiel einen Brand, der u.U. Teile des Markts bzw. die ausliegenden Händler zerstören kann. Je nach eigenem Fortschritt auf der Feuerschutzleiste bzw Stärke des Feuers, kann man seine Händler vor dem Feuer schützen. Allerdings kann man hier auch gnadenlos zocken, da das Feuer nicht alle Teile des Marktes befällt.

    Insgesamt ein ganz spannendes Element, was für mich aber auch ein Kritikpunkt ist:

    Wir haben jetzt schon einige Partien mit verschiedenen Strategien durch.

    Und zweimal war es so, dass die Spieler eben gezockt haben und darauf gehofft haben, dass das Feuer nicht den Teil des Marktes befällt, in dem sie hauptsächlich ihre Händler stehen hatten (Wobei ich auch glaube, dass bei vier Leuten nicht allesamt darauf spielen können sich zu schützen.). Und dann wurde halt gezocken und einer hatte das Pech, dass eben der Teil des Marktes betroffen war, in dem er stand.

    Und das ist dann schon echt ein harter Schlag für den Spieler. Nicht unmöglich das auszugleichen, aber je nach Strategie schon echt schwierig.

    Ist vielleicht auch mein persönlicher Geschmack, aber wenn ich 2 Stunden lang ein Spiel spiele, dann sollte 10 Minuten vor Ende nicht alles davon abhängig sein, wo das Feuer ausbricht - drei von vier Karten alles gut, eine von vier Karten Katastrophe und meine Siegwahrscheinlichkeit sinkt schon rapide.

    Davon abgesehen fand ich die Anleitung auch echt schwierig. Es werden halt für die verschiedenen Figuren etc. japanische Begriffe benutzt (Kobun, Koban, Ikizama, etc.). Obwohl ich jetzt japanische Begriffe/Kulturen durchaus gewohnt bin, war das beim erstmaligen Lesen der Anleitung extrem verwirrend für mich.

    Ich musste dann das Spiel echt aufbauen und angucken, um es zu verstehen, welche Figur wann gemeint war. Und das, obwohl die Regeln an sich nicht sonderlich komplex sind. Einmal verstanden, ist ein Spielzug an sich nicht schwierig und man kommt gut rein ins Spiel.

    Unterm Strich ein echt schönes Spiel mit zwei, drei interessanten Kniffen, die es dann doch von einem gewöhnlichen zu einem neuen, frischen Spiel machen.

    Für mich persönlich ist es jetzt kein Kandidat für meine absoluten Lieblingsspiele (aufgrund der angesprochenen Glückskomponente), aber davon abgesehen ein echt gelungenes Spiel im Kennerbereich und ich kann nachvollziehen, wieso es in diesem Jahr nominiert worden ist!

  • Ich habe jetzt ein paar Runden Discordia in der BSW zusammen und so langsam werde ich mich dem Spiel warm.

    Erstmal ist es recht verwirrend und unintuitiv. Mit Kasernen wehrt man Germanen ab, das ist noch halbwegs verständlich - aber man baut Märkte und Bauernhöfe, es gibt aber keinen Handel oder Nahrung? Und dann gibt es keine Siegpunkte, man hat schlicht und einfach Worker, bekommt immer mehr davon, und muss einfach versuchen diese so gut wie möglich loszuwerden. Am Schluss gewinnt einfach, wer die wenigsten Worker übrig hat - hat jemand gar keine mehr, ist das Spiel vorzeitig beendet.

    Es gibt einen Würfel- und Aktionsauswahlmechanismus, Sonderaktionen bei passenden Würfeln, verschiedene Entwicklungsleisten mit temporären und dauerhaften Boni, Privilegien und Dekrete. Man baut seine Siedlung aus um "Infrastrukturmangel" zu beheben und am Ende des Jahres weniger neue Worker zu bekommen, darf aber auch nicht zu schnell ausbauen, denn unbesetzte Gebäude erhöhen den Infrastrukturmangel. Alles in allem ein mittelmäßig kompliziertes Kennerspiel, wobei es in der BSW schon recht unübersichtlich werden kann. Dafür werden einem alle möglichen Sonderaktionen immer schön angezeigt.

    Nach der anfänglichen Verwirrung fand ich es nett, wie ich folgende Spiele mit immer weniger Workern beendet habe und irgendwann dann sogar vorzeitig gewinnen konnte. Mal sehen wie es sich weiter verhält.

  • Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Spiel des Jahres "Dorfromantik" oder dem Kennerspiel des Jahres "Challengers"? Ich nehme die Auszeichnung immer gern als Anregung, was Neues auszuprobieren, und meistens erweisen sich die prämierten Spiele als würdige Preisträger. Aber dieses Jahr schrecken mich beide ein bisschen ab durch die auf mich kindisch wirkende Optik - und Dorfromantik zusätzlich durch das Spielprinzip. Letzteres wird als kooperativ bezeichnet, aber offenbar bedeutet das in dem Fall einfach, dass es unabhängig von der Spielerzahl gespielt wird wie ein Solospiel und alle gemeinsam entscheiden, wie gelegt wird. Klingt für mich irgendwie langweilig.

  • Also zu Dorfromantik äußere ich mich besser nicht - da bin ich kein Freund von und alles was ich sage wäre aus meiner subjektiven und negativen Sicht auf das Spiel.

    Wenn ich mich zusammenreiße, dann würde ich es als nett bezeichnen, aber den Hype und die Auszeichnung verstehe ich nicht wirklich.


    Spannender und eigentlich noch viel polarisierender ist mMn "Challengers" und meine Erfahrungen mit dem Spiel sind auch sehr unterschiedlich:

    Die erste Partie haben wir zu Dritt gespielt, einfach, weil wir es endlich mal auf den Tisch bringen wollten.

    Und mMn funktioniert es mit ungeraden Spielerzahlen nicht so gut, da dann immer einer gegen einen Bot spielt. Außerdem sind geringere Spieleranzahlen ebenfalls nicht ideal für das Spiel - will sagen, je mehr Spieler desto besser, idealerweise 6 oder 8.

    Nach der Partie zu Dritt dachte ich ernsthaft die Jury hätte sich mit der Auszeichnung einen Scherz erlaubt. Böse gesagt drehst du in verschiedenen 1 vs 1 Duellen halt "einfach nur" stumpf verdeckte Karten um und versuchst so das Duell zu gewinnen und Punkte zu machen - mit begrenztem/wenig Einfluss was passiert.

    Vor jedem Duell ziehst du neue Karten auf deine Hand und verstärkst so dein Deck, wobei sich das auch irgendwie nur so halb wie Deckbau anfühlt, da deine Möglichkeiten da auch nicht unbegrenzt sind. Also alles irgendwie echt komisch...

    Wir haben Challengers dann an einem anderen Tag noch einmal gespielt - zu Acht!

    Und das sah dann schon anders aus. Also klar - das einfache Umdrehen von Karten und der nur bedingte Deckbau-Effekt bleibt gleich.

    Aber zu Acht, wenn quasi immer wieder vier Duelle parallel laufen, entstehen halt echt Emotionen und eine spezielle Stimmung am Tisch. Das habe ich noch nicht bei vielen Spielen so erlebt und es ist schon lustig zu sehen, wenn dann auf einmal alle stehen und auf eine bestimmte Karte warten und dann jubeln oder sich ärgern.

    Aber als Kennerspiel des Jahres ist es mir persönlich einfach viel zu untaktisch und ehrlich gesagt auch zu leicht und zu begrenzt in der Einflussnahme - gerade auch im Vergleich zu den anderen nominierten Spielen Iki und Planet Unknown, die mir dahingehend deutlich besser gefallen haben.

    Challengers ist ein besonderes Spiel, dass absolut seine Berechtigung hat und eben durch diesen Turnier-Modus auch absolut speziell ist und Emotionen weckt mit großer Spieleranzahl - aber ich glaube man muss es halt mögen und darf da nicht wer weiß was erwarten, nur weil es jetzt die Auszeichnung erhalten hat.

    Von daher kann ich es total nachvollziehen, dass die Spiele dich abschrecken Silversurger . Finde auch, dass die Jury schon bessere Entscheidungen getroffen hat in beiden Kategorien.

  • Also den Hype um Dorfromantik (als Brettspiel) kann ich auch absolut nicht nachvollziehen.

    Ich habe das auf der Switch und fand es da echt spaßig und fast schon meditatitv. Nichts, was ich jeden Tag für mehrere Stunden spielen will, aber immer mal wieder zwischendurch sehr gerne.

    Ich habe aber null Interesse, das als kooperatives Brettspiel zu spielen. Habe mir auch mehrere Let's Plays angeschaut und keins davon hat an dieser Meinung auch nur ansatzweise etwas geändert.

    So, Challengers...habe ich mir gekauft, weil ich Deckbau grundsätzlich mag, das Thema ganz cool fand und mich der Turnier-Aspekt neugierig gemacht hat.

    In Kurzform:

    • Keine Ahnung, warum das als Kennerspiel eingereiht wurde :madness
    • Der Deckbau-Aspekt ist echt nicht wirklich komplex
    • Ich glaube, ich werde das deutlich öfter mit meiner Frau und vor allem meinen Kindern spielen als in meiner "erwachsenen" Spielerunde
    • Wäre für mich daher klarer Kandidat für Spiel des Jahres gewesen - und hätte da mMn vor Dorfromantik gewinnen sollen
    • Ich würde unterschreiben, dass man eine gerade Anzahl Mitspieler haben sollte, gegen den Bot zu spielen ist zwar keine Katastrophe, aber auch nicht wirklich toll
    • Und ja, je mehr Leute mitspielen umso mehr kommt der Turniercharakter zum tragen und dann macht das Spiel echt Bock
    • Würde es also empfehlen, wenn man es schafft, größere Runden zusammenzubekommen. Mit dem expliziten Hinweis, dass Kinder (die lesen können) da mMn problemlos einbezogen werden können
    • Achja, das Material fand ich auch ziemlich gut ;)

    Was ich aber wirklich uneingeschränkt empfehlen kann und meiner Meinung nach definitiv Kennerspiel des Jahres hätte werden sollen ist Planet Unknown. Für mich DAS Spiel, das man sich aus der diesjährigen Riege der nominierten kaufen sollte :thumbsup:

  • 100%ige Zustimmung zum vorherigen Beitrag von Dante LeRoi

    Challengers als Spiel des Jahres wegen des coolen, emotionalen Turniermodus und Planet Unknown als Kennerspiel des Jahres wäre auch wesentlich näher an meinem Verständnis/Geschmack gewesen als die tatsächlichen Preisträger.

    Vielleicht noch ein Tipp von mir zu einem Spiel, das ich aktuell sehr sehr gerne spiele:

    Tribes of the Wind

    War letztes Jahr auf der Messe schon ein ziemlicher Hype und ist jetzt endlich auch auf deutsch bei Huch erschienen.

    Das ganze ist in eine Unweltthematik eingebettet und man muss seinen Spielplan von Verschmutzung befreien, um dann Waldplättchen darauf zu bauen und diese dann schließlich zu Dörfern auszubauen, um Baumhäuser darauf zu platzieren, was schließlich bei einer bestimmten Anzahl das Spielende einläutet.

    Der coole Kniff ist, dass jeder 5 Handkarten hat und die Stärke dieser Karten bzw. der Aktion der Karten hängt von den Karten deiner Nachbarn ab.

    Manchmal brauchst du z.B. mehr rote Karte auf der Hand als ein Nachbar, um eine Karte zu spielen. Hast du mehr rote Karten als beide Nachbarn wird die Aktion noch stärker.

    Manchmal brauchst du von jeder Farbe eine Handkarte um eine Karte zu spielen, manchmal werden alle Karten einer Farbe von allen Spielern addiert und das ist dann die Stärke - ganz unterschiedlich und wirklich vielfältig.

    Und über die Kartenaktionen sammelt man dann Ressourcen (Wasser), entfernt Verschmutzungen, baut Waldplättchen, platziert Tempel und Baumhäuser und alles bringt einem Siegpunkte - wer am Ende am Meisten hat gewinnt.

    Wir haben es jetzt mehrmals zu Dritt gespielt und sind allesamt sehr sehr angetan. Die Erstpartie hat 75 Minuten gedauert, mittlerweile spielen wir in knapp unter 60 Minuten.

    Man hat kaum Downtime und die Zeit vergeht echt schnell, da es wirklich Spaß macht.

    Die Regeln sind nicht schwierig zu verstehen und ein Spielzug ist echt "einfach" auszuführen, aber um das Spiel bestmöglich zu spielen braucht es schon gute Kombinationen und vor allem richtiges Timing, damit die eigenen Handkarten möglichst starke Effekte bringen.

    Somit aus meiner Sicht ein Spiel im Kennerspielbereich, das ich aber auch jedem nicht Vielspieler problemlos zutraue.

    Absolute Empfehlung meinerseits!

  • Ich kenne "Challengers" nicht, aber vor zwei Jahren hat "Die Crew" gewonnen, "Ganz schön Clever" war vor vier Jahren auf der Nominierungsliste. Da sieht man schon dass die Komplexitäts-Messlatte für ein Kennerspiel relativ niedrig liegt, und oft schon wenig taktische Tiefe reicht um auf der Liste zu landen. Ist halt immer noch ein Spiel des Jahres Preis.

    Das komplexeste Kennerspiel das ich kenne ist Village, und das hätte ich als einen moderaten Euro eingeordnet.

    Für die Vielspieler ist doch sowieso eher der Deutsche Spiele Preis relevant.

  • Für die Vielspieler ist doch sowieso eher der Deutsche Spiele Preis relevant.

    Wenn wir die interessanten Awards aufzählen, sollte auch der MinD-Spielepreis nicht fehlen, jährlich vergeben in den Kategorien Kurze Spiele, Komplexe Spiele und 2-Personen-Spiele.

  • Ich kenne "Challengers" nicht, aber vor zwei Jahren hat "Die Crew" gewonnen, "Ganz schön Clever" war vor vier Jahren auf der Nominierungsliste. Da sieht man schon dass die Komplexitäts-Messlatte für ein Kennerspiel relativ niedrig liegt, und oft schon wenig taktische Tiefe reicht um auf der Liste zu landen. Ist halt immer noch ein Spiel des Jahres Preis.

    Das komplexeste Kennerspiel das ich kenne ist Village, und das hätte ich als einen moderaten Euro eingeordnet.

    Ich denke ja auch, dass die Spiele des Jahres auch eher für Gelegenheitsspieler eine Orientierung und Hilfe sind. Wenn du dich mit dem Thema Brettspiele beschäftigst, stößt du früher oder später eh auf diese Spiele.

    Und es sind ja teilweise auch fließende Grenzen zwischen Familien- und Kennerspiel bzw. Kenner- und Expertenspiel - finde ich zumindest.

    Aber wenn ich mir mal vor Augen führe, welche Spiele in den letzten Jahren so zum Kennerspiel des Jahres nominiert wurden (nur mal exemplarisch aus dem Gedächtnis raus) - Dune, Arnak, Flügelschlag, Cryptid, Orleans, Concordia, selbst Terraforming Mars. Dann ist Challengers in der Reihe halt komplett falsch und fühlt sich einfach nicht richtig an - und mMn auch noch deutlich verkehrter als The Crew oder Ganz schon Clever, weil du da noch deutlich mehr Einfluss nehmen kannst, mMn.

    Aber ich war dieses Jahr auch von der Empfehlungsliste enttäuscht. In den letzten Jahren waren da immer absolut geniale Spiele und echte Schwergewichte dabei wie Arche Nova, Wasserkraft, die Paladine, Great Western Trail usw dabei - in diesem Jahr Mindbug (was ich auch echt nicht gut finde).

    Entweder war der Jahrgang einfach nicht gut, oder die Jury hatte nicht ihr bestes Jahr.

  • Nachdem am Freitag endlich die lang ersehnte Special Edition von Burgen von Burgund eingetroffen ist, kam es gestern direkt auf den Tisch - und wow, das lange Warten hat sich absolut gelohnt!

    Das Spiel ist identisch zur schon bekannten Version - die mMn ein tolles Spiel in einer schlechten Verpackung/Optik ist.

    Aber genau das hat sich jetzt radikal geändert. Die Plätchen sind komplett in 3D, absolut hochwertig verarbeitet, wie einfach alles in der großen Box! Optisch ist diese Version ein absolutes Highlight und gepaart mit dem ansich ja tollen Spiel eine absolute Freude.

    Natürlich ist die Special Edition nicht günstig, aber man bekommt wirklich eine Menge inklusive aller Erweiterungen, von denen eine extra für diese Version entwickelt wurde (sofern ich das richtig verstanden habe).

    Wer also ein bisschen was übrig hat, das Spiel Burgen von Burgund mag und Lust auf ein auch optischen Kracher hat, dem kann ich die Special Edition nur sehr empfehlen!

  • …da bin ich echt am überlegen aber der Preis schreckt mich - obwohl ich echt kein Problem damit habe, Geld für Upgrades auszugeben - schon ab.

    Ich kenne mich nämlich und hätte dann gerne nicht nur das Spiel, sondern auch die beiden 3D-Erweiterungen und die Playmat :mrgreen:

  • …da bin ich echt am überlegen aber der Preis schreckt mich - obwohl ich echt kein Problem damit habe, Geld für Upgrades auszugeben - schon ab.

    Ich kenne mich nämlich und hätte dann gerne nicht nur das Spiel, sondern auch die beiden 3D-Erweiterungen und die Playmat :mrgreen:

    Playmat braucht es nicht mMn - das ist auch ohne gut gelöst und echt hübsch.

    Aber die 3D-Erweiterungen sind schon echt geil und optisch der Kracher!

    Als unnötig empfinde ich die Plätchen aus Acryl, aber das war nicht zum Aussuchen, sondern dabei.

    Der Preis ist happig, keine Frage. Aber da ich das Spiel mag und es hier zuhause auch angesagt ist, halt alle nur die Optik abgeschreckt hat (so typisch Ravensburger- bzw. Alea-mäßig), war das für mich klar, dass ich mir die Edition hole.

    Und das werde ich definitiv nicht bereuen! Es ist teuer für ein Spiel, aber man bekommt auch eine Menge dafür - von daher okay aus meiner Sicht!

  • Heute startet die Spiel 2023 in Essen :love: .

    Eigentlich ja Pflichtprogramm in jedem Jahr, aber nachdem ich sonst immer da war, hat es leider in den letzten drei Jahren nie gepasst bei mir...

    Daher dann dieses Jahr direkt zwei Tage da, um möglichst viel probieren zu können.

    Ich bin wirklich gespannt und habe einige Spiele auf der Liste (Karvi, Cat in the Box, Planta Nubo, Arche Nova Wasserwelten, uvm.) von denen ich mir viel erhoffe/erwarte. Freue mich riesig auf die beiden langen Tage und viele gute, neue Spielerfahrungen!

  • Viel Spaß :thumbsup:

    Ich war da tatsächlich erst einmal und das ist über 25 Jahre her :heul

    Hab aber mit nem Kumpel schon drüber gesprochen, dass wir da nächstes Jahr mal hinfahren wollen.

  • So, zwei lange, anstrengende, aber auch echt wieder sehr schöne Tage auf der Spiel 2023 sind rum.

    Es war echt voll und gerade vor Beginn auch teils sehr chaotisch. Davon waren wir weniger direkt betroffen, da wir an beiden Tagen durch Connections einen Parkplatz direkt im Parkhaus unter der Messe sicher hatten und da immer entspannt um 8:30 geparkt haben, um dann noch in Rüttenscheid frühstücken zu gehen. Aber auf den Straßen rund um die Messe ging ab 9Uhr echt nicht mehr viel.

    Gerade an Donnerstag habe ich im Verlaufe des Tages von vielen gehört, dass sie erst deutlich verspätet in die Halle kamen, da die Anreise mit dem Auto so lange gedauert hat und am Ende chaotisch war.

    Auch drinnen war es durchaus gut gefüllt - gerade in Halle 3 bei den Experten-/Kennerspielen und den großen Ausstellern, aber ansonsten war das echt okay und zwar voll, aber keinesfalls zu voll.

    Daher konnte man (Halle 3 und einige Stände mal ausgenommen) meist auch echt gut bzw nach nur kurzer Wartezeit an die Tische und echt viele Spiele ausprobieren - was einfach eine Menge Spaß gemacht hat!

    Besonders lustig und interessant sind da für mich auch immer die "unbekannteren" Aussteller bei denen man dann echt einige coole Überraschungen finden kann.

    Heute z.B. in Erinnerung geblieben sind mir da "Nirvana" - ein kleines, schnelles, einfaches Roll and Write von Korea Board Games oder "Schätz it if you can" von Moses - ein echt gefälliges, gut gemachtes Quiz für Jedermann.

    Auffällig fand ich die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Ständen und generell das Niveau der Messe-Preise.

    Karvi beispielsweise hat am Stand von Hans im Glück 69 Euro gekostet. An so "Wühl-Ständen", wo halt verschiedenste Spiele angeboten werden kostete es nur 59 Euro.

    Auch ansonsten schwankten die Preise teils echt erheblich und es lohnte sich schon mal zwei, drei Stände abzulaufen und zu vergleichen.

    Ebenso sind die Preise auf der Messe oft gar nicht günstiger als im Netz. Auch das hatte ich von 2019 und all den Jahren davor auch anders in Erinnerung. Da konnte man auf der Messe schon echt Schnäppchen machen. Das kann man jetzt immer noch, aber nicht mehr in der Hülle und Fülle und auch nur bei genauerem Suchen.

    Schade war, dass "Cat in the Box" - warum auch immer - erst am Samstag auf der Messe ausgestellt wird. Für uns war es also weder zu testen noch zu kaufen. Das Spiel hätte ich gerne probiert.

    Auch bei Schwerkraft gab es ein Problem mit den Lieferungen. Da sind wohl zwei Container mit Spielen im Zoll hängen geblieben bzw. erst heute Nachmittag durch den Zoll gekommen sind, so dass z.B. auch das Terraforming Mars Kartenspiel nicht verfügbar war.

    Ansonsten haben mir Nucleum, Bier Pioniere und Kutna Hora echt gut gefallen. Die Spiele haben wir alle angespielt, nicht komplett von Anfang bis Ende aufgrund der Länge, aber das war schon interessant und spannend.

    Insgesamt wieder echt tolle Tage und eine absolute Empfehlung von mir an jeden Spielinteressierten. Die Messe ist Essen ist da bei allen Anstrengungen und manchmal chaotischen Augenblicken echt immer eine Reise wert!

  • …da bin ich echt am überlegen aber der Preis schreckt mich - obwohl ich echt kein Problem damit habe, Geld für Upgrades auszugeben - schon ab.

    Ich kenne mich nämlich und hätte dann gerne nicht nur das Spiel, sondern auch die beiden 3D-Erweiterungen und die Playmat :mrgreen:

    Bin wie erwartet schwach geworden :jeck:

    Bisher aber „nur“ das Spiel an sich, die 3D-Tiles und den weiteren Schnickschschnack gibts momentan ja nirgendwo… ;)