New England Patriots Preview 2012

  • New England Patriots 2012


    Rückblick

    Das ohnehin schon gute Team der Vorsaison war nochmal kräftig verstärkt worden. Unter den Neuen waren einige große Namen, selbst die lange geforderten Pass Rusher wurden verpflichtet. Und da es im Coaching Staff keine bedeutenden Änderungen gab, schien alles angerichtet für eine erfolgreiche Saison und endlich wieder Playoff-Siege.
    Die ersten Spiele verliefen dementsprechend. Zwar klafften in der Pass Defense, vor allem in der Mitte im Bereich der Linebacker und Safeties, große Löcher, doch die Offense um Brady, Welker und die beiden jungen Tight Ends punktete fast nach Belieben. Ein völlig anderes Bild bot sich nach der Bye-Week. Die Offense kam ins stottern, gegen die Steelers und Giants setzte es die zweite und dritte Niederlage der Saison. Die namhaften Neuverpflichtungen erwiesen sich zum größten Teil als Flops, mit Haynesworth war der erste schon Vergangenheit. Einzige Konstante: Die Secondary, verletzungsbedingt mittlerweile eine Mischung aus Street Free Agents und Special Teamern, hatte immer noch mehr Löcher als ein Sieb. Hochkonjunktur also für Schwarzmaler: Mit einer Niederlage gegen die Jets wäre der erste Platz in der AFC East erst mal weg, vielleicht sogar die Playoff-Teilnahme in Gefahr.
    Doch das Team gab die richtige Antwort, ein deutlicher Sieg gegen die Jets war der Anfang einer Serie. Die verbleibenden 8 Spiele wurden gewonnen, mit insgesamt 13 Siegen war nicht nur der Division-Titel verteidigt, die Patriots beendeten die Saison auf dem ersten Platz in der AFC und hatten damit eine Bye-Week und Heimrecht in den Playoffs.
    In den Playoffs stellten die Broncos keine echte Herausforderung dar. Die Ravens dagegen schon: angeführt vom überragenden Wilfork wurde letztendlich dank eines vergebenen Field Goals das Championship-Game gewonnen. Bei der 5. Super Bowl-Teilnahme der Ära Belichick/Brady schlug das Pendel dann denkbar knapp in die andere Richtung aus. Die Uhr war schon abgelaufen, als der letzte Pass vor den ausgestreckten Armen von Gronkowski den Boden berührte.


    Schedule

    Week 1: @ Titans
    Week 2: vs. Cardinals
    Week 3: @ Ravens
    Week 4: @ Bills
    Week 5: vs. Broncos
    Week 6: @ Seahawks
    Week 7: vs. Jets
    Week 8: @ Rams (London)
    Week 9: Bye
    Week 10: vs. Bills
    Week 11: vs. Colts
    Week 12: @ Jets
    Week 13: @ Dolphins
    Week 14: vs. Texans
    Week 15: vs. 49ers
    Week 16: @ Jaguars
    Week 17: vs. Dolphins


    Coaching Staff

    Head Coach: Bill Belichick
    Offense: Josh McDaniels (Offensive Coordinator/Quarterbacks), Dante Scarnecchia (Assistant Head Coach/Offensive Line), Ivan Fears (Running Backs), Chad O’Shea (Wide Receiver), George Godsey (Tight Ends)
    Defense: Matt Patricia (Defensive Coordinator), Patrick Graham (Defensive Line), Pepper Johnson (Linebacker), Josh Boyer (Cornerbacks), Brian Flores (Safeties)
    Special Teams: Scott O’Brien (Special Teams Coordinator), Joe Judge (Special Teams Assistant)

    Der bisherige Offensive Coordinator Bill O’Brien wird Head Coach bei Penn State, sein Nachfolger ist sein Vorgänger. McDaniels ist als Head Coach bei den Broncos zwar gescheitert, in seiner ersten Zeit bei den Patriots war er aber „halbwegs“ erfolgreich. Außerdem wurde George Godsey zum TE-Coach befördert, sein Vorgänger Brian Ferentz coacht jetzt unter seinem Vater die OL der Iowa Hawkeyes.
    Auf der anderen Seite des Balls gab es ein größeres Stühlerücken. Matt Patricia ist jetzt auch offiziell DC, das Playcalling gehörte schon länger zu seinen Aufgaben. Sein Job als Safeties-Coach wurde mit Brian Flores intern besetzt. Pepper Johnson und Patrick Graham haben die Posten getauscht.
    Zu den neuen Assistenten gehört neben einem gewissen Stephen Belichick auch der ehemalige NFL-Quarterback Chris Simms.


    Draft 2012

    Die Patriots hatten wie gewohnt eine gute Ausgangsposition. Zwar nur 6 Picks, aber je zwei in den ersten beiden Runden. Beide 1st-Rounder wurden dann, wenig überraschend, getradet. Allerdings ging es nicht wie üblich runter, sonder rauf. Der letzte Pick wurde dann in typischer Belichick-Manier zweimal getradet, so dass am Ende 7 Rookies im Team begrüßt werden konnten.

    #21 Chandler Jones, DE, Syracuse, 6‘5“, 260 lbs

    Mit seinem Körperbau, seiner Athletik und seinen langen Armen passt Jones genau ins Anforderungsprofil für den rechten DE in der neuen Defense der Patriots. Die gängige Meinung direkt nach der Draft war, dass er im ersten Jahr wenig zum Erfolg des Teams beitragen würde. Seitdem wusste er aber sowohl als Pass Rusher als auch gegen den Lauf zu überzeugen und wird vom ersten Spiel an in der Startaufstellung stehen.

    #25 Dont’a Hightower, LB, Alabama, 6’4”, 270 lbs

    Hightower war einer der Leader in der Defense von Nick Saban. Er kann mehrere Positionen spielen (MIKE, SAM, DE) und weiß vor allem gegen den Lauf und als Blitzer zu überzeugen. Den ein oder anderen harten Hit konnte man schon in der Preseason sehen, weitere werden folgen, denn auch er gehört zu den Startern.

    #48 Tavon Wilson, S, Illinois, 6’0”, 205 lbs

    Der wohl überraschendste Pick der Draft. Die meisten „Experten“ schienen seinen Namen vorher noch nie gehört zu haben. Im College hat er immer dort gespielt, wo er gerade gebraucht wurde, sei es Cornerback, im Slot, Free Safety, Strong Safety, Special Teams. Die Patriots werden ihn als Safety sowie in der Dime-Package als Linebacker einsetzen.

    #90 Jake Bequette, DE, Arkansas, 6’5”, 265 lbs

    Bequette bringt die nötigen Anlagen mit und überzeugt durch unermüdlichen Einsatz. Mit gutem Coaching und einigen Extraschichten im Kraftraum könnte er sich zum Starter gegenüber von Jones entwickeln. In der aktuellen Saison wird er aber keine große Rolle spielen.

    #197 Nate Ebner, S, Ohio State, 6’0”, 210 lbs

    Der 2malige Rugby World Cup MVP war für die Buckeyes in erster Linie in den Special Teams unterwegs (3 Snaps als Safety in der vergangenen Saison). Nicht weiter verwunderlich, holt Belichick doch fast jährlich einen reinen Special Teamer in den letzten Runden. Im Camp und den Preseason-Spielen konnte Nate aber auch in der Defense durch sicheres Tackling und gute Instinkte auf sich aufmerksam machen.

    #224 Alfonso Dennard, CB, Nebraska, 5’10“, 200 lbs

    Ursprünglich als sicherer 2nd-Rounder gehandelt (manche Mock Draft schickte ihn gar in der ersten Runde zu den Patriots), ist sein Draft-Stock nach einer Verhaftung kurz vor der Draft ins Bodenlose gefallen. Seine Rolle im Team ist unklar, er hat wegen einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung fast das gesamte Camp verpasst.

    #235 Jeremy Ebert, WR, Northwestern, 5‘11“, 195 lbs

    Ebert, ein Slot-Receiver, konnte sich keinen Platz im Team erarbeiten.

    Undrafted Free Agents:
    Brandon Bolden, RB, Mississippi, 5’11”, 220 lbs
    Markus Zusevics, OT, Iowa, 6’5”, 300 lbs
    Marcus Forston, DT, Miami, 6’3”, 305 lbs
    Justin Francis, DE, Rutgers, 6’4”, 270 lbs


    Offseason

    Abgänge:
    QB Brian Hoyer (cut)
    RB Ben Jarvus Green-Ellis (FA, Bengals)
    RB Kevin Faulk (FA)
    WR Deion Branch (cut)
    WR Chad Ochocinco/Johnson (cut, Dolphins)
    OT Matt Light (Karriereende)
    OG Brian Waters (did not report)
    C Dan Koppen (cut)
    DT Mike Wright (cut)
    DE Mark Anderson (FA, Bills)
    DE Andre Carter (FA)
    DE Shaun Ellis (FA)
    LB Gary Guyton (FA, Dolphins)
    S James Ihedigbo (cut, Ravens)
    S Sergio Brown (cut, Colts)

    Left Tackle Matt Light beendete seine Karriere nach 11 Jahren und 3 Super Bowl-Siegen. Damit ist Brady der letzte Spieler im Team, der an allen 3 Titeln der Patriots beteiligt war.
    Right Guard Brian Waters ist noch unentschlossen, wenn er sich fürs Aufhören entscheidet, sind mit ihm und den Defensive Ends Anderson und Carter (je 10 Sacks) die erfolgreichsten Free Agent-Verpflichtungen der vergangenen Saison bereits wieder Vergangenheit. Eine Rückkehr von Carter, der immer noch nicht völlig von seiner Verletzung genesen ist, ist zwar denkbar, aber unwahrscheinlich.
    Fehlen wird auch RB BenJarvus Green-Ellis a.k.a. The Law Firm. Seine Zeit als Patriot geht nach 4 Jahren mit einer beeindruckenden Statistik zu Ende: 536mal hatte er den Ball, dabei unterlief ihm kein einziger Fumble.

    Zugänge:
    WR Brandon Lloyd (FA, Rams)
    WR Greg Salas (Trade for conditional 2015 Draft Pick, Rams)
    TE Brandon Fells (FA, Broncos)
    TE Visante Shiancoe (FA, Vikings)
    TE Jake Ballard (claimed off waivers, Giants)
    C Matt Tennant (claimed off waivers, Saints)
    DE Trevor Scott (FA, Raiders)
    CB Marquice Cole (FA, Jets)
    S Steve Gregory (FA, Chargers)

    Lloyd machte frühzeitig klar, dass er auf Geld verzichten würde, um McDaniels zu den Patriots zu folgen. So kam es auch, mit moderaten $12 Millionen für 3 Jahre ist er der teuerste Neuzugang der Patriots. Mit Gregory wurde ein Veteran verpflichtet, der das Loch auf der zweiten Safety-Position schließen soll. Zudem wurde die fehlende Tiefe hinter den beiden Startern auf der TE-Position beseitigt, die sich auch im Super Bowl deutlich bemerkbar gemacht hat.

    "I'm not really into solving the world's problems and all that. I'm just trying to coach our football team." - Bill Belichick

  • Roster

    Offense

    Quarterbacks
    Tom Brady, Ryan Mallett
    Die vergangene Saison von Brady war wieder sehr, sehr stark, Anzeichen für einen Leistungseinbruch sehe ich nicht. Er steht übrigens kurz davor, die 40.000-Yard-Marke zu erreichen.
    Mallett hat einen großen Sprung nach vorne gemacht, er wirkt beweglicher, trifft bessere Entscheidungen und bewegt sich besser in der Pocket. Allerdings müssen seine kürzeren Pässen genauer werden und es fehlt noch an Konstanz. Dennoch: Er hat sich den Platz als 2.QB erobert.

    Bewertung: A
    Was sonst?

    Running Backs
    Stevan Ridley, Shane Vereen, Danny Woodhead, Brandon Bolden, Jeff Demps (IR), FB Spencer Larsen (IR), FB Tony Fiammetta (left squad)
    Ridley ist ein großer Back mit einer guten Mischung aus Kraft und Geschwindigkeit, sein Fumble-Problem scheint er im Griff zu haben. Vereen ist kleiner, aber schneller und ein besserer Receiver. Er müsste nur mal gesund bleiben. Der dritte Back, der regelmäßig Spielzeit bekommen dürfte, ist Danny Woodhead. Er ist ein guter Receiver, trotz seiner geringen Größe noch ein besserer Pass-Blocker und kennt die Offense besser als die anderen Backs. Deshalb wird er vor allem als 3rd Down Back und in der Hurry-Up Offense zum Einsatz kommen. Bolden könnte eine ähnliche Rolle wie Green-Ellis in seiner ersten Saison spielen: Special Teams (nicht als Punt Returner!), vielleicht gelegentlich FB und wenn Verletzungen es erforderlich machen bekommt er seine Carries.
    Die Suche nach einem Fullback bleibt erstmal erfolglos, allerdings sind mit Eric Kettani und James Develin zwei im Practice Squad.

    Bewertung: C+
    Mit verschiedenen Spielertypen tief besetzt, aber zu viele Fragezeichen für eine bessere Bewertung.

    Wide Receiver
    Brandon Lloyd, Wes Welker, Julian Edelman, Greg Salas, Matt Slater
    Brandon Lloyd überzeugte im Camp durch präzises Route-Running und exzellente Körperbeherrschung. Er soll die Defense zwingen mehr Raum abzudecken und so mehr Platz in der Mitte schaffen, wo Welker wie gewohnt sein Unwesen treiben wird. Auch Hernandez wird oft als Wide Receiver auf dem Feld stehen. Als Backup wurde Salas von den Rams geholt, zudem könnte Edelman die Position von Welker übernehmen. Slater wird nur sporadisch in der Offense zum Einsatz kommen.

    Bewertung: B+
    Edelman und Salas sind eher Slot-Receiver, ein Backup für Lloyd fehlt.

    Tight Ends
    Rob Gronkowski, Aaron Hernandez
    , Daniel Fells, Visante Shiancoe, Jake Ballard (PUP), Brad Herman (IR)
    Das dynamische Duo Gronkowski/Hernandez ist mittlerweile langfristig ans Team gebunden. Gronk ist nicht nur als großes Target für Brady gefährlich, sondern auch ein dominanter Blocker. Allzweckwaffe Hernandez, der schon als Tight End, auf allen Receiver-Positionen, als Fullback und sogar als Tailback eingesetzt wurde, ist im 1gegen1 kaum zu decken und auch mit dem Ball in der Hand brandgefährlich. Das einzige Manko auf der Position, die fehlenden Backups, wurde behoben. Fells und Shiancoe werden sich hauptsächlich als Blocker betätigen. In den letzten Wochen der Saison könnte noch Jake Ballard ins Geschehen eingreifen, zudem findet sich mit Alex Silvestro ein weiterer TE im Practice Squad. Man kann also davon ausgehen, einige Formationen mit 3 Tight Ends bei den Patriots zu sehen.

    Bewertung: A
    Zwei Pro Bowler, dazu drei Spieler die letztes Jahr noch Starter in ihren jeweiligen Teams waren. Mehr geht nicht.

    Offensive Line:Offensive Line
    LT Nate Solder, LG Logan Mankins, C Ryan Wendell, RG Dan Connolly, RT Sebastian Vollmer
    , OT Marcus Cannon, G/C Donald Thomas, C/G/T Nick McDonald, C/G Matt Tennant, OT Markus Zusevics (NFI), OT Kyle Hix (IR), C/G Jamey Richard (IR), OG Brian Waters (did not report)
    Hier gibt es einige Veränderungen. Solder rückt in seinem zweiten Jahr auf die linke Seite. Erste Anpassungsschwierigkeiten hat er mittlerweile überwunden. Auf der rechten Seite kehrt Vollmer nach einem Seuchenjahr (Rücken- und Knöchel-OPs) ebenso zurück wie Left Guard Mankins, der die Playoffs trotz Kreuzbandriss gespielt hat. Connolly ersetzt Waters als Right Guard, im Run Blocking sollte das sogar eine Verbesserung darstellen. Als Center hat sich Ryan Wendell durchgesetzt, der sich seit 2008 übers Practice Squad ins Team gearbeitet hat.
    Die Ersatzleute in der Mitte sind in Ordnung, problematisch wäre nur der Ausfall eines Tackles. Cannon wirkte in der Preseason oft völlig überfordert.

    Bewertung: B
    Anfangs ist mit Abstimmungsproblemen zu rechnen, aber Coach Scarnecchia hat schon aus weniger talentierten Lines eine gute Saison herausgeholt.


    Defense

    Defensive Tackles
    Vince Wilfork, Kyle Love
    , Ron Brace, Brandon Deaderick, Marcus Forston, Myron Pryor (PUP)
    Neben ‚Wilfork Island‘ hat sich Love still und leise zu einem sehr guten Run Stuffer entwickelt. Brace konnte zum ersten Mal ein Camp von Beginn an mitmachen und zeigte endlich, warum man ihn in der zweiten Runde geholt hat. Mit Deaderick steht eine weitere solide Alternative zur Verfügung. Durch den Wegfall von Fanene fehlt ein Pass Rusher der Marke Mike Wright, hier könnte Forston Einsatzchancen bekommen. Zudem wurde in der Preseason eine Dime-Formation mit einem End (Cunningham, Francis) als DT gespielt. Denkbar wäre, dass bei Personalnot Gerard Warren wieder reaktiviert wird.

    Bewertung: B+
    Der fehlende Pass Rusher stört, der Rest der Unit ist sehr gut.

    Defensive Ends
    Rob Ninkovich, Chandler Jones
    , Trevor Scott, Jermaine Cunningham, Justin Francis, Jake Bequette
    Ninkovich ist unspektakulär, aber zuverlässig. Rookie Chandler Jones scheint weiter zu sein, als ursprünglich gedacht. Beide Starter zeigten sich in der Preseason gut gegen den Lauf, besonders Jones war auch im Pass Rush gefährlich. Cunningham erschien in deutlich besserer Verfassung im Camp und konnte sich wie Brace wieder als Alternative anbieten. Da auch der ehemalige Raider Scott und Rookie Free Agent Francis überzeugten, steht trotz des schwachen Starts von Bequette eine tiefe Rotation zur Verfügung. Und: Keiner ist reiner Pass Rusher oder Run Defender.

    Bewertung: B
    Ausgeglichen und tief besetzt, die ganz große Klasse fehlt (noch).

    Linebacker
    Dont’a Hightower (SAM), Brandon Spikes (MIKE), Jerod Mayo (WILL)
    , Mike Rivera, Tracy White, Dane Fletcher (IR)
    Die Starter sind gegen den Lauf stark, können blitzen und Zone Coverage beherrschen sie ebenfalls. Allerdings beißen sie bei Play-Action-Pässen zu oft an, und außer Mayo will man keinen davon in Man Coverage gegen einen Tight End oder Back sehen.
    Mit Fletcher fehlt der Top-Backup, White ist Special Teamer, bleiben also noch Rivera und Tarpinian (im Practice Squad). Notfalls könnte Ninkovich wieder als SAM auflaufen.

    Bewertung: B-
    Gute Starter, fehlende Tiefe.

    Cornerbacks
    Devin McCourty, Kyle Arrington
    , Ras-I Dowling, Marquice Cole, Sterling Moore, Alfonzo Dennard
    Die Hauptprobleme der Cornerbacks waren in der letzten Saison meiner bescheidenen Meinung nach die Safeties und Verletzungen. Um letzteren vorzubeugen wurde die komplette zweite Reihe ausgetauscht. Bei McCourty scheint das Leistungstief überwunden zu sein, Dowling hat tatsächlich die Preseason ohne Verletzung überstanden.

    Bewertung: C
    Das Talent für mehr ist vorhanden, der Nachweis steht aus.

    Safeties
    Patrick Chung, Steve Gregory
    , Tavon Wilson, Nate Ebner, Josh Barrett (IR), Will Allen (IR)
    Chung ist ein guter Safety. Das hilft natürlich nichts, wenn er verletzt ist. Da dies zu oft der Fall ist, haben die Patriots viel in die Position investiert. Free Agent Gregory soll das Loch auf Free Safety stopfen. Von ihm erwarte ich eine unauffällige Saison, aber eben auch ohne die dicken Fehler, die Slater, Ihedigbo, Brown und Co. reiheinweise produziert haben. Erster Mann von der Bank ist Wilson, der auch eine LB/S-Hybridposition in den Sub-Packages spielen kann. Auf dieser Position scheint auch Ebner gut zurecht zu kommen, seine Rolle wird aber erst mal in den Special Teams sein.

    Bewertung: C+
    Eigentlich ist die Unit gut besetzt, aber eine längere Verletzung von Chung muss man einkalkulieren, und dann fehlt natürlich etwas Tiefe auf der Position.

    Specialists
    Kicker: Stephen Gostkowski
    Punter: Zoltan Mesko
    Long Snapper: Danny Aiken
    Kick Returner: ?
    Punt Returner: Julian Edelman
    , Wes Welker, Aaron Hernandez

    Gostkowski ist einer der besseren Kicker der Liga, er übernimmt auch wieder die Kickoffs. Zudem haben die Patriots mit Mesko einen herausragenden jungen Punter, sowohl was die Weite angeht, als auch die Platzierung. Auch als Holder macht er einen guten Job, problematisch ist nur, dass Aiken seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet gerne mal testet.
    Die Returns hätte Demps übernehmen sollen, durch seine Verletzung muss wieder umgestellt werden. Die Punts wird wieder Edelman zurücktragen, der dies in den letzten beiden Jahren bereits erfolgreich gemacht hat. Sollte aber sein Fumble-Problem aus der letzten Saison wieder auftreten, stehen Welker und Hernandez als Alternativen bereit. Für die Kickoffs sind neben Edelman noch McCourty, Arrington und alle vier Running Backs in der Verlosung.
    Die Coverage Units gehörten auch letzte Saison wieder zu den besseren der Liga (21,6 Yards pro KR, 8,5 pro PR, kein Touchdown). Wesentliche Abgänge sind hier die Safeties Brown und Ihedigbo, auch der verletzte LB Fletcher wird fehlen. Von den Neuen werden vor allem CB Cole, S Ebner, RB Bolden und DE Scott eine Rolle spielen.


    Zusammenfassung

    In der Offseason wurde versucht, die größten Schwachstellen des Teams zu beheben. 6 der 10 Defensive Backs sind neu im Team, die fehlende Tiefe hinter den beiden Pro Bowl Tight Ends wurde gleich mit 3 Neuzugängen behoben (auch wenn Ballard bis auf weiteres noch fehlen wird) und Lloyd sollte eine deutliche Verbesserung gegenüber Branch und Ochocinco darstellen. Zudem musste nach den Abgängen von Carter und Anderson die Defensive End-Position neu besetzt werden. Im Zuge dieser Umstellung wurde auch das System nochmal angepasst, mit Ninkovich statt Deaderick/Ellis als linkem DE hat man zwar weniger Masse, dafür aber mehr Geschwindigkeit auf dem Feld.
    Die größten Fragezeichen stehen noch bei den Running Backs und Defensive Backs, wo sich die jungen Spieler erst noch beweisen müssen. Zudem ist die Bank auf Offensive Tackle und bei den Linebackern sehr dünn besetzt. Insgesamt ist das Team sehr jung, der Altersschnitt ist der niedrigste seit Belichick übernommen hat. Doch es gibt in jedem Mannschaftsteil erfahrene Stützen (Brady, Welker, Lloyd, Mankins in der Offense; Wilfork, Ninkovich, Mayo, Gregory und auch Chung in der Defense).
    Die größte Stärke des Teams liegt natürlich im Passspiel. Brady und sein Arsenal an Receivern gepaart mit einer soliden Offensive Line garantieren schon fast eine gewisse Anzahl an Siegen. Tragen die Investitionen in Running Backs letztes Jahr und Tight Ends in dieser Offseason Früchte, wird sich auch das Running Game wieder zu einer ernstzunehmenden Waffe entwickeln. Unterstützt wird diese Offense von starken Special Teams und einer guten Run Defense. Abzuwarten bleibt, wie sich die Pass Defense zeigt. Gutes Mittelmaß wäre dabei mehr als ausreichend.

    Prognose:
    Die Patriots gehören zu Recht wieder zu den engsten Titelfavoriten. 12-4 in der Regular Season, mit einem ernstzunehmenden Laufspiel und wenigstens geringfügig besserer Pass Defense ist die vierte Lombardi-Trophy drin.

    "I'm not really into solving the world's problems and all that. I'm just trying to coach our football team." - Bill Belichick

  • Lange darauf gewartet, hat sich auch als Patriots Fan ausgezahlt.
    Wieder ein großes Danke schön für deine Mühe.

    Gronkowski "He was just yappin' at me the whole time, So I took him and threw him out of the club."

    "if that was a movie, I would've left the theatre long ago because the script is too unrealistic" - Collinsworth SNF Raider-Chargers

    ++++NFL-Talk FDL Sieger 2014++++

    ++++NFL-Talk D-Liga Sieger 2023++

  • Sehr schönes Preview, aber wie sollen die Pats bei der Schedule vier Spiele in der Regular Season verlieren? :paelzer:


    Prognose:
    Die Patriots gehören zu Recht wieder zu den engsten Titelfavoriten. 12-4 in der Regular Season, mit einem ernstzunehmenden Laufspiel und wenigstens geringfügig besserer Pass Defense ist die vierte Lombardi-Trophy drin.

    Wenn die Partioten die "drei schweren Spiele" und dazu noch ein weiteres verlieren, wird das nichts mit Trophäe Nr. 4. :madness

  • Danke für die viele Arbeit, liest sich gut. Hoffe auf eine ähnlich erfolgreich Regular Season. Die Defense bleibt mir suspekt, bis sie mich vom Gegenteil überzeugen kann. Die Offensive Line wird sich hoffentlich schnell einspielen. Und Vereen könnte mal aufhören sich ständig zu verletzen... :nono:

  • Danke für das Preview :bier::respekt

    Denke auch, dass wir 3-4 Niederlangen bekommen.
    1 gegen die Bills, die ich sehr stark einschätze
    1 Ravens, dass Spiel in Week 3 kommt zu früh, gerade für die D#, für uns
    1 gegen einen schwachen Gegner

    Week 14 gegen die Texans wird ganz entscheidend sein, auch für die PlayOff, die wir sicher erreichen werden. Der weitere Verlauf wird hier entschieden.

  • Ich muss gestehen, ich bin kein wirklicher Pats-fan und doch fasziniert mich dieser Coach, der es insbesondere bei der draft immer wieder schafft ein geiles Team auf den Platz zu schicken. Ich will mich gar nicht an Brady festmachen, das wäre zu schnöd. Klar, er ist Klasse, wenn ich ihn sehe, wie er eine Defense seziert. Aber mir imponiert viel mehr, wie es dieses Team immer wieder schafft Leute die woanders wenig auf den Platz brachten, oder die ganz jung sind zu entwickeln.

    Die Pats werden weiter oben mitspielen, davon bin ich überzeugt. Der Passangriff ist insbesondere mit den TEs unberechenbar. Kann man eigentlich mit einem 5 TE-set spielen?

    Um den ganz großen Erfolg zu landen und auch wieder den SB zu holen, sind sie mir auf RB zu dünn besetzt. Da fehlt die Alternative zum passing-game.

    Dennoch glaube ich bei den Pats an einer erneute Po-teilnahme mit der Tendenz zum SB.

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Ich habe mir nochmal den Preview angeschaut, unser German Patriot hat schon fast beängstigend oft richtig gelegen, Respekt!



    Prognose:
    Die Patriots gehören zu Recht wieder zu den engsten Titelfavoriten. 12-4 in der Regular Season, mit einem ernstzunehmenden Laufspiel und wenigstens geringfügig besserer Pass Defense ist die vierte Lombardi-Trophy drin.

    Allerdings hätten hier nur wenige gedacht, dass wir gegen die NFC West 1:3 spielen. Jetzt hoffen wir mal alle, dass auch der letzte Teilsatz des Propheten positiv erfüllt wird. :mrgreen:


    Die größte Stärke des Teams liegt natürlich im Passspiel. Brady und sein Arsenal an Receivern gepaart mit einer soliden Offensive Line garantieren schon fast eine gewisse Anzahl an Siegen. Tragen die Investitionen in Running Backs letztes Jahr und Tight Ends in dieser Offseason Früchte, wird sich auch das Running Game wieder zu einer ernstzunehmenden Waffe entwickeln. Unterstützt wird diese Offense von starken Special Teams und einer guten Run Defense. Abzuwarten bleibt, wie sich die Pass Defense zeigt. Gutes Mittelmaß wäre dabei mehr als ausreichend.

    Passt exakt!