Salary Cap im Fußball?

  • Ich möchte definitiv keine auf die NFL ausgelegte CL.
    Ich möchte auch nicht, dass die CL Mannschaften aus dem nationalen Betrieb ausgeschlossen werden.
    Und erst recht möchte nicht, dass mein nationales Lieblings-Team zum Farm-Team eines CL-Teams wird. Man stelle sich vor, Werder farmt für die Bayern. Da bekäm ich das Kotzen!!

  • Die Mannschaften der einzelnen Länder erhalten dann gemäß der 5-Jahreswertung oder feste Plätze, die alle paar Jahre mal überprüft werden. In dieser neuen Mega-CL kommt dann eine ähnliche Sal-Cap wie in der NFL. Aber eben auf einem finanziellen Niveau bzw. einer Höhe die 99% aller europäischen Fussi-Teams sowieso nie erreichen werden/können.

    Die erlauchten Teams werden dann aber von den nationalen Meisterschaften ausgeschlossen.Spitzenfussball wird dann eben in der neuen CL geboten.

    Die anderen Teams der Länder sind dann quasi die Farm-Teams dieser neuen CL (was sie ehrlich gesagt doch seit Jahren sowieso schon sind) bzw. spielen dann eine eigene nationale 1b-Meisterschaft ohne die Mega-Teams aus, die dann tatsächlich zwar vom Niveau etwas schwächer, aber auch endlich mal wieder spannend und unvorhersehbar wäre.

    Und sollten sich dann dort national wieder Teams über längere Zeit als absolut überlegen herauskristallisieren, dann nehmen sie den Platz des schwächsten CL-Teams des eigenen Landes irgendwann ein.

    DAS wäre die Lösung! :bier:

    Worin soll eigentlich der Raubtierkapitalismus bestehen? Das Bayern bei Götze und Thiago die vertraglich geregelte AK bezahlt? Die hätten mit Sicherheit auch andere Vereine gerne bezahlt.

    If you can't beat them, buy them.
    Ist ja auch nicht dem Verein seine alleinige Schuld. Aber dass Profifußballer zu 90 Prozent herzlose, geldgeile Menschen sind ist ja inzwischen selbstverständlich. Da werden dann die paar Millionen mehr im Jahr mit "neue Herausforderungen suchen" entschuldigt und gut ist.

  • Zitat von [TheDude];1274138

    DAS wäre die Lösung! :bier:

    Nein das wäre ein gruselige Vorstellung... Aber wird sowieso nie kommen, von daher. :smile2:

    "Einmal Borusse, immer Borusse!" (Alois Scheffler)

  • Zitat von [TheDude];1274138

    DAS wäre die Lösung! :bier:


    If you can't beat them, buy them.
    Ist ja auch nicht dem Verein seine alleinige Schuld. Aber dass Profifußballer zu 90 Prozent herzlose, geldgeile Menschen sind ist ja inzwischen selbstverständlich. Da werden dann die paar Millionen mehr im Jahr mit "neue Herausforderungen suchen" entschuldigt und gut ist.

    Worin unterscheiden sie sich dadurch von anderen Menschen? Das ist ihr Beruf, nicht ihr Hobby. Was soll daran falsch sein in den 10 Jahren die man hat soviel Geld wie möglich verdienen zu wollen?


  • 2. Wäre sowas mit dem EU Recht vereinbar? Ich bin da wahrlich kein Experte, aber die Vergangenheit zeigt doch, dass sich auch die EU in solche Dinge mal ganz gerne einmischt.

    mit US-recht ist das streng genommen genausowenig vereinbar. der unterschied ist nur, dass das alle beteiligten wollen. mir denkt noch die ankündigung/latente drohung eines richters im rahmen der lockout-klage, dass sich beide seiten tunlichst überlegen sollen, ob sie die ergebnisse eines gerichtlichen verfahren wirklich wollen oder nicht doch lieber vernünftig werden und an den verhandlungstisch zurückkehren. imo wäre davon salary cap und/oder draft betroffen gewesen.

    wenn das alle seiten wollen würde sich juristisch gesehen wohl durchaus ein weg finden, das auch in europa umzusetzen. die EU mischt sich ja nicht von sich aus ein, solange keiner klagt, weil das system für alle vorteilhaft ist, kann das absolut funktionieren.

    nur: wie so was in der praxis ausschauen soll, ist mir schleierhaft. die NFL ist nunmal ein geschlossenes system, in dem alle teilnehmer zumindest grob die gleichen finanziellen mittel haben. aber sogar dort haben die finanzschwächeren teams zum teil probleme, wirtschaftlich zu arbeiten. wie soll das da erst in einem offenen ligensystem mit auf- und abstieg aussehen? ein cap ohne floor dagegen wäre zwar theoretisch denkbar, aber da werden die spieler niemals zustimmen - so ein system würde nicht eine klage überleben.

    damit ein salary cap vernünftig umgesetzt werden kann, müssen die grundvoraussetzungen der teilnehmer zumindest annähernd ähnlich sein. die lücke zwischen franchises wie den cowboys oder redskins und jacksonville oder oakland ist nur ein bruchteil von der zwischen münchen oder dortmund und bspw. mainz. den kleineren vereinen würde man imo mit einem salary cap keinen gefallen tun, ganz im gegenteil.

    schon eher sinnvoll wäre ein draft (inkl. niedriger gehälter wie in der NFL). natürlich könnten sich die reichen vereine immer noch teure spieler aus dem ausland holen, dennoch würde es durchaus zu mehr ausgeglichenheit führen. allerdings würden die spieler auch hier nicht zustimmen, womit man das wieder vergessen kann.

    etwas anderes wäre es bei einer reinen europaliga, was im wesentlichen chargers vorschlag entspricht. allerdings hier wären die geldsackvereine ohnehin unter sich, womit ein salary cap eigentlich schon wieder völlig überflüssig wäre. die CL ist in der praxis jetzt schon eine art NFL light, nur halt mit teilweise wechselnden teams und nur eine knappes dutzend teams hat realistische chancen auf den sieg. näher ran eine ausgeglichene, spannende liga, in der der sieger nicht schon vorher feststeht, werden wir, was fußball angeht, wohl nicht kommen.

  • Ausgeglichen ist für mich nur ein Synonym für Mittelmaß. Wenn sich die wirklich erstklassigen Spieler auf mehr Teams verteilen, leidet dann auch die Quaität in der Spitze.

    Abgesehen davon ist doch Fußball der Sport in dem man als Außenseiter/klar unterlegene Mannschaft noch die besten Chancen hat, alleine schon dadurch das 1-2 Zufallsereignise/glückliche Fügungen den Spielverlauf entscheidend beeinflussen können.

  • Worin unterscheiden sie sich dadurch von anderen Menschen? Das ist ihr Beruf, nicht ihr Hobby. Was soll daran falsch sein in den 10 Jahren die man hat soviel Geld wie möglich verdienen zu wollen?

    Der entscheidende Unterschied - bei vielen Profis, nicht bei allen - ist, dass sie "nach ihren 10 Jahren" keine weiteren 40 Jahre arbeiten müssen.

    Aber warum man den Jungs verübeln sollte, die ach so willig dargebotene Kohle anzunehmen, erschließt sich mir auch nicht. Und das, wie TheDude meint

    Zitat

    90 % herzlos und geldgeil

    seien, halte ich schlicht und einfach für dem Neid entspringende Unkenntnis. Ich kenne nun nicht wirklich viele Profis / Ex-Profis, doch die, die ich kenne, üb(t)en den Beruf aus, weil sie den Fußball lieben. Und nicht, weil sie zufällig dadurch Millionär werden konnten.

    Wir (alle, nicht Disa und ich) könnten ja mal eine Generaldebatte darüber führen, warum unsere Gesellschaft solche "nutzlosen" Tätigkeiten wie Schauspielerei oder Sportausübung derart hoch entlohnt, während essentiell wichtige Berufe wie zum Beispiel in der Kranken- und Altenpflege mit einem Salär daherkommen, dass es einer Sau graust. :xywave:

  • "Raubtier" Kapitalismus = "nasses" Wasser :xywave:

    Seh ich genau so. Verstärkt die Wirkung aber ein bisschen, wie man hier schön nachlesen kann :xywave:

    Nein das wäre ein gruselige Vorstellung... Aber wird sowieso nie kommen, von daher. :smile2:

    Also ohne die "Farm-Teams" fände ich das durchaus eine sehr gute Idee. Man könnte halt in die Champions League aufsteigen, aus der Bundesliga (und den anderen Ligen) somit wäre es einfach eine International Topliga. :madness

    Worin unterscheiden sie sich dadurch von anderen Menschen? Das ist ihr Beruf, nicht ihr Hobby. Was soll daran falsch sein in den 10 Jahren die man hat soviel Geld wie möglich verdienen zu wollen?

    Da hast Du wohl leider Recht. So ist die Welt. Aber irgendwie hat man als Fan doch immer die naive Hoffnung, dass der Spieler den Verein der ihn groß gemacht hat, dem großen Geld vorzieht.

    Aber warum man den Jungs verübeln sollte, die ach so willig dargebotene Kohle anzunehmen, erschließt sich mir auch nicht.

    Aber dann sollen sie bitte auch dazu stehen, dass sie wegen der Kohle gewechselt sind. Wo ist da das Problem :madness

    Wie gesagt. Das ist wohl meine Naivität in der Sache.

    Zitat

    Wir (alle, nicht Disa und ich) könnten ja mal eine Generaldebatte darüber führen, warum unsere Gesellschaft solche "nutzlosen" Tätigkeiten wie Schauspielerei oder Sportausübung derart hoch entlohnt, während essentiell wichtige Berufe wie zum Beispiel in der Kranken- und Altenpflege mit einem Salär daherkommen, dass es einer Sau graust. :xywave:

    Das das eine Frechheit ist, ist klar. Aber das ausleeren der Bettpfanne, würde leider keine Millionen-Einschaltquoten bringen und einen Kittelsponsor zu finden, ist wohl auch nicht so einfach :tongue2:

  • Zitat von [TheDude];1274162

    Das das eine Frechheit ist, ist klar. Aber das ausleeren der Bettpfanne, würde leider keine Millionen-Einschaltquoten bringen und einen Kittelsponsor zu finden, ist wohl auch nicht so einfach :tongue2:

    Das ist der wichtigste Grund. Dort wo Geld generiert wird, wird auch Geld verdient. Außerdem wäre auch keiner von uns bereit einen Krankversicherungssatz von 50% zu akzeptieren, damit alle Krankenschwestern etc. 500 € mehr im Monat verdienen.

  • Zitat von [TheDude];1274162

    Da hast Du wohl leider Recht. So ist die Welt. Aber irgendwie hat man als Fan doch immer die naive Hoffnung, dass der Spieler den Verein der ihn groß gemacht hat, dem großen Geld vorzieht.

    Du würdest doch auch nicht auf die Idee kommen von einem normalen Arbeitnehmer zu verlangen auf immer und ewig in seinem Ausbildunsbetrieb zu bleiben, wenn er woanders das doppelte oder dreifache verdienen würde.

    Und das er die Möglichkeit hat wo anders mehr zu verdienen liegt auch hier nur zu einem geringeren Teil an der Ausbildung, auch im richtigen Leben kann man aus Volltrotteln keine Spitzenkräfte zaubern, egal wie gut die Ausbildung ist.

  • Zitat von [TheDude];1274138

    Aber dass Profifußballer zu 90 Prozent herzlose, geldgeile Menschen sind ist ja inzwischen selbstverständlich. Da werden dann die paar Millionen mehr im Jahr mit "neue Herausforderungen suchen" entschuldigt und gut ist.

    1. Wer glaubt, ab der dritten oder vierten Liga "ehrlichen" Fußball zu sehen sollte vielleicht auch weiterhin an den Weihnachtsmann glauben. Is einfach schöner diese Vorstellung. :xywave:

    2. Ist ein Spieler in der Regel maximal 15 Jahre Profi und hört mit ca. 33-35 Jahren auf. Die Chance, danach einen Beruf mit ähnlichem Gehalt zu haben ist äußerst gering. Den gewohnten Lebensstandard so weit wie möglich aufrecht zu erhalten ist einfach nur verständlich. Von daher ist es doch eigentlich nur logisch dass die Spieler in der aktiven Zeit so viel Asche wie möglich verdienen wollen.

    In der Industrie wird auch munter zwischen Audi/BMW/Mercedes, adidas/Puma ........ gewechselt weil man beim Konkurrenten mehr Geld verdienen kann. So what ?

    Ich finde es ja verständlich dass es einem Fan sauer aufstösst wenn ein Spieler der Kohle wegen wechselt, ihn deswegen allerdings als charakterlos zu bezeichnen ist einfach nur bescheuert.

    edit: zum Gejammere dass ja "die Schere immer weiter auseinandergeht" und die CL-Einnahmen einen nicht mehr einzuholenden Vorsprung bedeuten etc.: Dortmund war vor 10 Jahren tot und vor 5 Jahren im Mittelfeld der Liga.
    Bremen und der HSV waren ihnen vor 5-10 Jahren deutlich voraus. Und jetzt?

    Freiburg und Frankfurt spielen im Europacup während der Millionenkader von Wolfsburg vor sich hin dümpelt ...

    Natürlich stellen die teils wahnsinnigen CL-Einnahmen einen Vorteil für die entsprechenden Clubs dar. Es ist mir allerdings ein wenig zu billig dies als den einzigen Grund herzunehmen und die Mißwirtschaft im eigenen Club quasi totzuschweigen.

    Einmal editiert, zuletzt von Raider11 (23. Juli 2013 um 21:32)


  • Ich finde es ja verständlich dass es einem Fan sauer aufstösst wenn ein Spieler der Kohle wegen wechselt, ihn deswegen allerdings als charakterlos zu bezeichnen ist einfach nur bescheuert.


    Was das betrifft, was davor in Deinem Posting steht, bin ich absolut bei Dir. Was diesen Punkt hier betrifft, aber nicht. Der Vorwurf der Charakterlosigkeit geht mMn vielfach nicht gegen einen Wechsel an sich, sondern gegen das Drumherum. Wenn der Spieler stets - und noch bis einige Wochen vor Bekanntgabe seines Wechsels - posaunt, wie super alles ist und dass er sich ganz dolle wohl fühlt und er beim tollsten Verein überhaupt spielt. Oder, obwohl die Spatzen den Wechsel von sämtlichen Dächern pfeifen, eiert der Spieler rum. In beiden Fällen würde dem Spieler entweder "einfach mal die Fr**** halten" oder frühzeitig Klarheit schaffen den Vorwurf womöglich ersparen :madness Ich nenne da immer gern das Beispiel Marco Reus. Der hat früh klar gemacht, dass er gehen wird, hat danach weiter gut abgeliefert und kein Gladbach-Fan kann ihm dafür etwas vorwerfen.

    edit: zum Gejammere dass ja "die Schere immer weiter auseinandergeht" und die CL-Einnahmen einen nicht mehr einzuholenden Vorsprung bedeuten etc.: Dortmund war vor 10 Jahren tot und vor 5 Jahren im Mittelfeld der Liga. Bremen und der HSV waren ihnen vor 5-10 Jahren deutlich voraus. Und jetzt?

    Freiburg und Frankfurt spielen im Europacup während der Millionenkader von Wolfsburg vor sich hin dümpelt ...


    Dass der Einsatz von viel Geld nicht immer Erfolg garantiert, ist klar. VW war zuletzt ein gutes Beispiel. Dass auch ohne viel Geld Erfolge erzielt werden können, die danach hohe Einnahmen bringen, stimmt ebenfalls. Für beides ist der BVB das beste Beispiel. Überraschungen, sprich unerwartete Erfolge wie die EL-Quali für Freiburg und Frankfurt oder 11/12 Platz vier für Gladbach wird es immer geben. Aber das sind halt oft nur Momentaufnahmen.

    Natürlich stellen die teils wahnsinnigen CL-Einnahmen einen Vorteil für die entsprechenden Clubs dar. Es ist mir allerdings ein wenig zu billig dies als den einzigen Grund herzunehmen und die Mißwirtschaft im eigenen Club quasi totzuschweigen.


    Die Frage ist nicht provozierend gemeint: welche Vereine sprichst Du damit konkret an?

  • Die Frage ist nicht provozierend gemeint: welche Vereine sprichst Du damit konkret an?

    vorneweg, ersetzen wir mal "Mißwirtschaft" mit "schlechtem Management".

    Bremen z.B. war jahrelang Stammgast in der CL und hat seit längerem sportliche und finanzielle Probleme.

    Stuttgart war zwar kein CL-Dauergast aber man hatte in der jüngeren Vergangenheit auch Erfolge und dazu Einnahmen durch Transfererlöse (Gomez, Khedira). Klar wurde der VfB dadurch sportlich geschwächt aber mit sinnvollen Investitionen hätte man daraus schon was machen können.

    Den HSV könnte man auch in die Liste von Clubs die zuwenig aus ihrem Potential gemacht haben aufnehmen ...

  • vorneweg, ersetzen wir mal "Mißwirtschaft" mit "schlechtem Management".

    Bremen z.B. war jahrelang Stammgast in der CL und hat seit längerem sportliche und finanzielle Probleme.

    Stuttgart war zwar kein CL-Dauergast aber man hatte in der jüngeren Vergangenheit auch Erfolge und dazu Einnahmen durch Transfererlöse (Gomez, Khedira). Klar wurde der VfB dadurch sportlich geschwächt aber mit sinnvollen Investitionen hätte man daraus schon was machen können.

    Den HSV könnte man auch in die Liste von Clubs die zuwenig aus ihrem Potential gemacht haben aufnehmen ...


    OK.... mindestens zwei dieser drei Vereine hatte ich bei meiner Frage auch auf dem Schirm :tongue2:

  • Was das betrifft, was davor in Deinem Posting steht, bin ich absolut bei Dir. Was diesen Punkt hier betrifft, aber nicht. Der Vorwurf der Charakterlosigkeit geht mMn vielfach nicht gegen einen Wechsel an sich, sondern gegen das Drumherum. Wenn der Spieler stets - und noch bis einige Wochen vor Bekanntgabe seines Wechsels - posaunt, wie super alles ist und dass er sich ganz dolle wohl fühlt und er beim tollsten Verein überhaupt spielt. Oder, obwohl die Spatzen den Wechsel von sämtlichen Dächern pfeifen, eiert der Spieler rum. In beiden Fällen würde dem Spieler entweder "einfach mal die Fr**** halten" oder frühzeitig Klarheit schaffen den Vorwurf womöglich ersparen :madness Ich nenne da immer gern das Beispiel Marco Reus. Der hat früh klar gemacht, dass er gehen wird, hat danach weiter gut abgeliefert und kein Gladbach-Fan kann ihm dafür etwas vorwerfen.

    Das ist aber nur die eine (durchaus richtige) Seite der Medaille.

    Die andere ist: Wenn ein (wichtiger) Spieler den Verein wechselt, reagieren zahlreiche Fans häufig sehr heftig. Das gilt insbesondere dann, wenn der Spieler nicht zu einem beliebigen "neutralen" Verein wechselt, sondern zu einem Verein, den man als "Feindbild" betrachtet. Dabei gibt es von Verein zu Verein spezielle Feindbilder (z. B. Schalke/Dortmund) und die Bayern, die als Branchenprimus das "natürliche Feindbild" der meisten übrigen Fans darstellen. Hat sich nun ein Top-Spieler entschieden, von Schalke zu Dortmund, von Dortmund zu Bayern etc. zu wechseln, dann hat er im Grunde die Wahl zwischen Pest und Cholera: Macht er es bekannt, dann wird er ab sofort niedergemacht. Verschleiert er es eine Zeit lang, dann hat er vorübergehend seine Ruhe, kriegt die Reaktionen danach aber um so heftiger ab.

    Das Verhalten des Spielers ist nur eine, aber nicht die alleinige Ursache des Problems. Mindestens ebenso bedeutsam ist die emotionale Beziehung zahlreicher Fans zu "ihrem" Verein, die sie (in völlig irrationaler Weise) auf die Spieler "ihres" Vereins projezieren und dementsprechend enttäuscht werden.
    Nicht selten (aber unterschiedlich) wird dieser Effekt durch die Vereinsführung, die öffentlich ebenfalls enttäuscht und verärgert reagiert, noch verstärkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (24. Juli 2013 um 19:47)

  • Ich nenne da immer gern das Beispiel Marco Reus. Der hat früh klar gemacht, dass er gehen wird, hat danach weiter gut abgeliefert und kein Gladbach-Fan kann ihm dafür etwas vorwerfen.


    Da habt "ihr Gladbacher" (vielleicht nicht Du) doch damals Zeter und Mordio geschrien, wie der Kerl das nur so früh bekannt geben und damit die ganze Rückrunde gefährden kann.
    Oder hab ich das falsch in Erinnerung? Kann die alten Threads hier vom Handy aus gerade etwas schlecht durchsuchen.

    schaun mer mal

  • Zitat von [TheDude];1273958

    Also kommt ... das war nicht mehr als ein überhyptes Freundschaftsspiel (+ Heimeroth im Tor :hinterha:)

    Dass die Bayern Meister werden steht für mich schon einige Zeit fest. Ich finde, das ist dann nichts mehr worauf man stolz sein kann. Der FC Bayern München macht die Bundesliga kaputt. Raubtier-Kapitalismus. Deswegen fände ich Chicago's Idee gar nicht schlecht. So aus Protest gegen Spieler wie Neuer, Götze, Dante, usw....

    Unsere Truppe macht aber insgesamt schon Spaß und ich denke, dass dieses Jahr zumindest die Europa League auf jeden Fall wieder drin sein wird. Die Trikots gefallen mir in Aktion übrigens auch sehr gut. Jetzt heißt es in 2 Wochen den Pflichtsieg holen und die Woche danach möglichst niedrig gegen die Bayern verlieren.


    The same procedure as last Yaaar, Mrs. Sophie.
    The same procedure as EWWWrii Yaaar, James.

    Aller Voraussicht nach wird jetzt auch noch Marco Reuss nach München wechseln.

    Aber nicht, dass ich die Entwicklung wirklich bedauerlich fände.
    Von mir aus kann Bayern auch die nächsten 10 Jahre noch bereits am 9. Spieltag Meister sein.

  • Ich möchte definitiv keine auf die NFL ausgelegte CL.
    Ich möchte auch nicht, dass die CL Mannschaften aus dem nationalen Betrieb ausgeschlossen werden.
    Und erst recht möchte nicht, dass mein nationales Lieblings-Team zum Farm-Team eines CL-Teams wird. Man stelle sich vor, Werder farmt für die Bayern. Da bekäm ich das Kotzen!!


    Haben sie denn am Wochenende nichts anderes getan?

    Aber ich stimme zu. Der hauptsächlich von Europa dominierte Weltfussball hat mit Salary Cap nichts am Hut. Schottische und spanische Verhältnisse in bald allen Ligen. Passt.

  • Haben sie denn am Wochenende nichts anderes getan?

    Aber ich stimme zu. Der hauptsächlich von Europa dominierte Weltfussball hat mit Salary Cap nichts am Hut. Schottische und spanische Verhältnisse in bald allen Ligen. Passt.

    Das wuerde ich euch allerdings nicht wuenschen...:xywave:

    :conf:

  • Das wuerde ich euch allerdings nicht wuenschen...:xywave:

    wieso nicht?
    momentan ist die schottische Liga doch sehr ausgeglichen
    Celtic nur auf Rang 5 - 6 Punkte hinter Platz 1
    und die Rangers spazieren auch nicht durch Liga 2 obwohl ihr Etat sicher so hoch ist wie von den restlichen Teams zusammen

  • Mmmhhmmm ... klingt überzeugend:

    Liste der schottischen Fußballmeister

    Sortiert nach Anzahl der Meisterschaften
    Rang Verein Meisterschaften
    1 Glasgow Rangers 54
    2 Celtic Glasgow 45
    3 FC Aberdeen 4
    Heart of Midlothian 4
    Hibernian Edinburgh 4
    6 FC Dumbarton 2
    7 FC Dundee 1
    Dundee United 1
    FC Kilmarnock 1
    FC Motherwell 1
    Third Lanark 1

    Quelle: Wikipedia

  • Was hat die Vergaangenheit mit dem hier und jetzt zu Tun?


    Es war vorher von schottischen Verhältnissen die Rede, und die bilden sich nicht anhand einer aktuellen Momentaufnahme, genausowenig, wie sich das Klima nicht aus zwei Wetterdaten bildet, sondern aus Lang- oder Längerzeitdaten.

    Außerdem habe ich mich persönlich längst emotional aus diesem Thema verabschiedet, mir ringt lediglich die alljährlich wiederkehrende immergleiche Diskussion um Herstellung von Chancengleichheit ein Schmunzeln ab.

    DFL, UEFA und FIFA sind eben DFL, UEFA und FIFA und die NFL ist die NFL.
    Punkt.


  • Außerdem habe ich mich persönlich längst emotional aus diesem Thema verabschiedet, mir ringt lediglich die alljährlich wiederkehrende immergleiche Diskussion um Herstellung von Chancengleichheit ein Schmunzeln ab.


    Und weil du dieses Schmunzeln in diesem Jahr noch vermisst hast, hast du dir gedacht, dass es an der Zeit wäre diesen 1 Jahr alten Thread mal wieder nach oben zu holen? :madness

    NFL-Talk A-Liga
    Eltviller Wildsäue: 10-7-0
    FF World Champion 2016

  • Den Vergleich Bundesliga - NFL halte ich sowieso für wenig sinnvoll. Wenn man sich die jeweiligen Spitzenreiter des Sports anguckt, dann muss es heißen NFL - Champions League! Da ist der Unterschied in der Streuung der Gewinner schon wesentlich geringer. Wieviel Jahre in Folge ist denn NE jetzt schon der Dauersieger seiner Division?
    Zumal einige Mechanismen die in den USA eingesetzt werden dürfen hierzulande von Richtern noch vor dem ersten Morgenkaffee kassiert werden würden.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Den Vergleich Bundesliga - NFL halte ich sowieso für wenig sinnvoll. Wenn man sich die jeweiligen Spitzenreiter des Sports anguckt, dann muss es heißen NFL - Champions League! Da ist der Unterschied in der Streuung der Gewinner schon wesentlich geringer. Wieviel Jahre in Folge ist denn NE jetzt schon der Dauersieger seiner Division?
    Zumal einige Mechanismen die in den USA eingesetzt werden dürfen hierzulande von Richtern noch vor dem ersten Morgenkaffee kassiert werden würden.

    Und welche wären das?