Salary Cap im Fußball?

  • Und weil du dieses Schmunzeln in diesem Jahr noch vermisst hast, hast du dir gedacht, dass es an der Zeit wäre diesen 1 Jahr alten Thread mal wieder nach oben zu holen? :madness


    Nein, das war eine Diskussion auf BR5 zur (mal wieder) angeblich todlangweiligen Dauerdominanz der Bayern, und ob das dem Fussball und Wettbewerbsgedanken noch zuträglich sei. Und weil nun auch Marco Reuss auf der Wunschliste steht.

    Aber diese Diskussion gibt es nun seit Jahren und der Abstand wird immer größer.

  • Und welche wären das?

    das ganze Draftsystem ist quasi das was mit dem Bosman-Urteil kassiert wurde, Stichwort Arbeitnehmerfreizügigkeit.
    Dann würde man sicher einen strengen Blick werfen auf die Verflechtung von College-System und Profiligen und inwieweit man da aus Wettbewerbsgründen eingreifen müsste zu Gunsten der Arbeitnehmerschaft. Ich halte das übrigens für nicht unwahrscheinlich das das auch in den USA in nicht allzu ferner Zukunft kassiert wird, denn Collegesport ist schon lange mehr oder minder eine Farmliga für die jeweiligen Profiligen und die ganzen Regularien rund um Altersbeschränkungen gehen ja weiter in die richtung "Bevorteilung der Ligen zuungunsten der "Arbeitnehmer"...".
    Man hält das in den USA immer mit dem Argument unten "das haben Tarifparteien so verhandelt.", ein Ansatz der z.B. in Dtl. vor Gericht nicht sonderlich viel Zugkraft entwickeln würde.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Ich glaube dieses SC Diskussion kommt ja alle Jahre auf. Immer wenn man das Gefühl hat die Liga werde langweilig oder sonst was....

    Das Sportsystem in den USA ist komplett anders als in Europa. Kein Auf und Abstieg, die Vereine machen die Jugendarbeit (und nicht die HS, Colleges). Welchen Ansporn sollte ein Verein haben Jugendarbeit zu betreiben. Wenn er die Spieler, dann eh nicht unter seinem SC halten kann. Was ist der Maßstab für den SC. Barcelona, Madrid, Bayern oder Manu. Oder Dortmund, Liverpool, Rom. Oder doch der SC Freiburg?
    Wie wird das mit Aufstieg und Abstieg geregelt. Gibt es dann auch für die zweite Liga einen SC. usw. Dann kommt ja noch die Europäische Komonente dazu. Wie soll da eine einheitliche Lösung gefunden werden.

    Weiter kommt dazu, dass ein SC die strukturellen Probleme die diese Liga (angeblich die beste der Welt) hat nicht löst.

    Der Verein mit der höchsten Nettoausgabe in dieser Saison, hat nach 8 Spielen 5 Niederlagen.
    Der SC Paderborn hat nach 8 Spielen mehr Siege als Dortmund, Stuttgart und der HSV und genauso viele wie Leverkusen & Schalke. Wenn das alles immer nur am Geld liegen würde, dürfte dieses doch gar nicht möglich sein, oder?

    #FIREJOSEPH

  • Ist nicht das, was einige Profisportligen wie der Fußball zum Beispiel inzwischen abliefern, nicht ein eindeutiger Beweis dafür, dass die betriebs- und volkswirtschaftliche Theorie, die an vielen Unis gelehrt wird, dass ein ungezügelter und vor Allem ungeregelter Kapitalismus zwangsläufig in die komplette Monopolbildung und blankes Recht des Stärkeren mündet, der Realität entspricht ??!!

    Ist der professionell organisierte Fußball nicht sogar inzwischen das Paradebeispiel schlechthin dafür ... :paelzer:

    Anmerkung:
    Nicht, dass ich selbst Sozialist oder Kommunist wäre, mir geht es rein um die Hypothese ... um das Gedankenexperiment

  • Ist nicht das, was einige Profisportligen wie der Fußball zum Beispiel inzwischen abliefern, nicht ein eindeutiger Beweis dafür, dass die betriebs- und volkswirtschaftliche Theorie, die an vielen Unis gelehrt wird, dass ein ungezügelter und vor Allem ungeregelter Kapitalismus zwangsläufig in die komplette Monopolbildung und blankes Recht des Stärkeren mündet, der Realität entspricht ??!!

    Ist der professionell organisierte Fußball nicht sogar inzwischen das Paradebeispiel schlechthin dafür ... :paelzer:

    Anmerkung:
    Nicht, dass ich selbst Sozialist oder Kommunist wäre, mir geht es rein um die Hypothese ... um das Gedankenexperiment

    Die Antwort ist ja, aber noch sind zu wenige genervt in Deutschland, als dass es Probleme gibt.

  • das ganze Draftsystem ist quasi das was mit dem Bosman-Urteil kassiert wurde, Stichwort Arbeitnehmerfreizügigkeit.
    Dann würde man sicher einen strengen Blick werfen auf die Verflechtung von College-System und Profiligen und inwieweit man da aus Wettbewerbsgründen eingreifen müsste zu Gunsten der Arbeitnehmerschaft. Ich halte das übrigens für nicht unwahrscheinlich das das auch in den USA in nicht allzu ferner Zukunft kassiert wird, denn Collegesport ist schon lange mehr oder minder eine Farmliga für die jeweiligen Profiligen und die ganzen Regularien rund um Altersbeschränkungen gehen ja weiter in die richtung "Bevorteilung der Ligen zuungunsten der "Arbeitnehmer"...".
    Man hält das in den USA immer mit dem Argument unten "das haben Tarifparteien so verhandelt.", ein Ansatz der z.B. in Dtl. vor Gericht nicht sonderlich viel Zugkraft entwickeln würde.

    Der Vergleich hinkt m. E. in jeder Hinsicht. Im Football handelt es sich um eine faktisch rein nationale Problematik, im Fußball um eine internationale. In den USA ist das "Basissportsystem" (Schulen/Unis) ein völlig anderes als bei uns (Vereine). Auch das Profisportsystem ist viel stärker auf eine instutionalisierte Liga ausgerichtet, wohingegen bei uns die Liga aus den Vereinen entstanden ist.

    Gemeinsam ist, dass sowohl in den USA (von Reggie White u. a. angestrengte Klage) als auch in der EU (Bosman-Urteil) das ursprünglich bestehende System für illegal erklärt wurde.
    In den USA hat man das Problem - von den Gerichten wohl akzeptiert - auf der Grundlage eines Tarifvertrages gelöst. Da es kein "EU-Tarifvertragsrecht" gibt, fehlt unabhängig von der grundlegend anderen zugrunde liegenden Organisationsstruktur auch in rechtlicher Hinsicht jegliche Vergleichsmöglichkeit.

    Ich vermute, dass nach derzeitigem (!) deutschem (!) Arbeitsrecht eine Salary Cap unzulässig wäre, weil für den Arbeitnehmer immer die günstigere Regelung gilt, der Tarifvertrag also nur ein Mindestgehalt festlegt. Aber so etwas könnte der Gesetzgeber leicht ändern. Nur bräuchte man im Fußball zumindest eine europaweit einheitliche Lösung, wenn man überhaupt eine Salary Cap einführen will. Ich habe aber Zweifel, ob dieser Wille überhaupt vorhanden ist. Auch in der NFL ist die Salary Cap und die damit angestrebte Chancengleichheit kein Primärzweck, sondern Mittel zum Zweck, um noch mehr Geld zu verdienen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (30. November 2014 um 20:46)

  • Selbstverständlich herrscht dafür kein Wille.
    Die Frage nach einer Systemumkehr ist eigentlich auch nur akademisch gestellt, man kann mal darüber philosophieren.

    Auch wenn Bayern nun noch einmal 5-mal hintereinander im März bereits Meister ist, wird sich nicht viel ändern. Dazu gibt es innerhalb von FIFA, UEFA oder DFL nicht die geringsten Anzeichen. Zumal das in anderen Länder seit Jahrzehnten bereits so gut wie ein Dauerzustand ist.

    Die Jüngeren gehen trotzdem ins Stadion, oder pfeifen sich jede Sendung auf Sport1 rein, wegen Eventcharakter oder "anderer Motivation", jeder wird wissen, was damit gemeint ist.

    Und für die Älteren werden Millionäre in kurzen Hosen im Leben immer nebensächlicher, man widmet sich eben anderen Prioritäten, guckt schnell mal Sonntag Morgens in den Videotext, wieviel Punkte ist Bayern jetzt vor, und das wars dann. Dann geht das Leben auf anderen Bühnen weiter.

    Und Sommers geht man schnell mal mit auf die Partymeilen, einer muss ja schließlich den Jüngeren die Getränke bezahlen. :mrgreen: :smile2:

  • Selbstverständlich herrscht dafür kein Wille.
    Die Frage nach einer Systemumkehr ist eigentlich auch nur akademisch gestellt, man kann mal darüber philosophieren.

    Auch wenn Bayern nun noch einmal 5-mal hintereinander im März bereits Meister ist, wird sich nicht viel ändern. ...

    Vor allem: Aus Fan-Sicht wird diese Diskussion in Deutschland immer unter dem Gesichtspunkt "Bayern-Überlegenheit" geführt. Aber "Salary Cap" dürfte untrennbar mit "geschlossene Gesellschaft ohne Abstiegsgefahr" verbunden sein. Wenn überhaupt, dann käme die Einführung einer Art "Superliga" mit einem festen Kreis von Teams (z. B. Real, Barca, ManU, Arsenal, Chelsea, Bayern usw.) in Betracht, die sich dann untereinander eine Salary Cap geben würden. Eine solche Cap läge natürlich extrem hoch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (1. Dezember 2014 um 09:25)

  • Wenn überhaupt, dann käme die Einführung einer Art "Superliga" mit einem festen Kreis von Teams (z. B. Real, Barca, ManU, Arsenal, Chelsea, Bayern usw.) in Betracht, die sich dann untereinander eine Salary Cap geben würden. Eine solche Cap läge natürlich extrem hoch.

    Dann kämen natürlich noch Fragen auf die auch im nordamerikanischen Raum noch ziemlich unzureichend geklärt sind: die verschiedenen Besteuerungen. Ich finds ja nach wie vor reichlich unfair das die Raptors salary cap technisch nicht konkurrenzfähig sind, weil jeder weiss das vom max contract dort viel mehr abgeht als z.B. in Florida.
    Es ist und bleibt aber ne Frage des status quo. Im Fussball wird sich nichts ändern, weil die Spieler "das Paradies gesehen" haben und die Vereine eben keine single league Monopolisten sind die einfach alles durchsetzen können was sie wollen. In den USA ist es ja quasi umgekehrt. Da konnte die NFL eigentlich alles durchsetzen was sie wollte, weil die Spieler aufgrund ihrer kurzen Karriere nichts so sehr fürchten wie nen lockout. Deswegen kann ich das Dauerargument "die Spieler haben ja zugestimmt" inzwischen auch nicht mehr hören.

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    Einmal editiert, zuletzt von Doylebeule (1. Dezember 2014 um 09:23)

  • Das wäre ein Traum, an den ich aber auch nicht glaube. Die ganzen von Chief erwähnten Mega-Teams in eine fast feste Edel-CL abschieben, aber die dafür dann raus den nationalen dann wohl eher Farmligen und man hätte in diversen Ländern tatsächlich mal wieder sowas wie eine spannende Meisterschaft :madness

    Wird wohl leider nie kommen oder erst, wenn überall wg. gähnender Dauerlangeweile irgendwann doch die Zsuchauer nachhaltig wegbleiben

  • Unabhängig davon ist aber auch das Ausmaß des "Problems" vernachlässigenswert, wenn man es mal nicht unter emotionalen Gesichtspunkten sieht:

    In der NFL (NBA, ...) gibt es als Erfolg den Titel, als Teilerfolg das Erreichen der Playoffs - das war es. Da ist Konkurrenzfähigkeit (im Sinne einer gelegentlichen Titelchance) von elementarer Bedeutung.

    In der Bundesliga hat man Meisterschaft, direkte CL-Qualifikation, Qualifikation für die CL-Qualifikation, direkte Qualifikation zur Euro-League, Qualifikation zur Euro-League-Qualifikation, direkte Rettung vor dem Abstieg, Relegationsplatz (und schließlich Abstiegsplatz).

    Mit anderen Worten: Die Saison ist auch für Fans von Frankfurt oder Freiburg interessant, auch wenn man von Anfang an weiß, dass man auf absehbare Zeit keine Titelchance hat. Selbst in Jahren, in denen die Bayern deutlich überlegen sind - was keineswegs immer der Fall ist -, mag der Titelkampf langweilig sein, der Rest aber nicht.

    Und trotz der vermeintlichen Langeweile ziehen die Bayern immer noch die meisten Fans ins Stadion und vor den Fernseher, weil a) man Bayern-Fan ist, b) man Bayern-Hasser ist und hofft, sie doch einmal verlieren zu sehen oder c) man einfach an schönem Fußball (ohne großen emotionalen Bezug) interessiert ist ("Operettenpublikum").

  • Das wäre ein Traum, an den ich aber auch nicht glaube. Die ganzen von Chief erwähnten Mega-Teams in eine fast feste Edel-CL abschieben, aber die dafür dann raus den nationalen dann wohl eher Farmligen und man hätte in diversen Ländern tatsächlich mal wieder sowas wie eine spannende Meisterschaft :madness

    Wird wohl leider nie kommen oder erst, wenn überall wg. gähnender Dauerlangeweile irgendwann doch die Zsuchauer nachhaltig wegbleiben

    Immer ne Frage auf was man guckt. Wann haben die Pats das letzte mal ihre division nicht gewonnen? Da passt dann Bayern und die Bundesliga zu und da kommt die Bundesliga noch gut bei weg.
    Vergleicht man die Streuung beim Titelgewinn, dann ist die NFL zwar immer der Krösus, aber auch wegen der single elemination in den POs. Das Höchste im Fussball und damit der Vergleich zum Superbowl ist im Fussball aber die CL. Die hat noch nie jemand 2mal hintereinander gewonnen und das trotz fehlendem salary cap und einer größeren Fehlertoleranz durch die 2 Spiele pro Runde. Gerade im fehlertolerantestem System, dem NBA Basketball, sieht man wie wenig das salary cap doch nützt, denn da ist die Streuung an Meistern noch schlechter als in der Bundesliga.

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  • Da konnte die NFL eigentlich alles durchsetzen was sie wollte, weil die Spieler aufgrund ihrer kurzen Karriere nichts so sehr fürchten wie nen lockout. Deswegen kann ich das Dauerargument "die Spieler haben ja zugestimmt" inzwischen auch nicht mehr hören.

    M. E. hat die Spielergewerkschaft relativ gute Bedigungen durchgesetzt. Solange ich es noch intensiver verfolgt habe, hat sich die Quote der wirtschaftlichen Beteiligung der Spieler ständig erhöht. Am Hungertuch muß ohnehin keiner nagen. Letztlich profitieren m. E. alle Beteiligten davon. Die NFL ist die beliebteste und erfolgreichste der großen Profiligen. Jede große Profiliga ist durch Arbeitskämpfe schon mal deutlich zurückgeworfen worden. Das fürchten auch die Owner.

  • Die Salary cap hat doch vor allem eine entscheidende Funktion:

    die Ausgaben zu begrenzen und dadurch die Gewinne zu maximieren. Die sportliche "Ausgeglichenheit" ist das eher ein Abfallprodukt.

  • Immer ne Frage auf was man guckt. Wann haben die Pats das letzte mal ihre division nicht gewonnen? Da passt dann Bayern und die Bundesliga zu und da kommt die Bundesliga noch gut bei weg.
    Vergleicht man die Streuung beim Titelgewinn, dann ist die NFL zwar immer der Krösus, aber auch wegen der single elemination in den POs. Das Höchste im Fussball und damit der Vergleich zum Superbowl ist im Fussball aber die CL. Die hat noch nie jemand 2mal hintereinander gewonnen und das trotz fehlendem salary cap und einer größeren Fehlertoleranz durch die 2 Spiele pro Runde. Gerade im fehlertolerantestem System, dem NBA Basketball, sieht man wie wenig das salary cap doch nützt, denn da ist die Streuung an Meistern noch schlechter als in der Bundesliga.


    Das ist zwar korrekt, aber innerhalb dieser Championsleague hat sich ja ein elitärer Zirkel gebildet, in dem höchstens 6 Mannschaften in D auf absehbare Zeit überhaupt "Eintrittsrecht" haben. Die allermeisten Vereine sind überhaupt vom Eintritt da hinein inzwischen per "Eintrittspreis" schlicht und einfach dauerhaft ausgeschlossen.

    Ist ungefähr dasselbe Argument wie: "Jeder hat doch das gleiche Recht nach München Bogenhausen zu ziehen ..."
    Ja, im Prinzip schon, aber eben nur noch im Prinzip.

    Ich weiß, Geld schießt keine Tore, am Ende das Tages tut es das aber doch.

    Inzwischen ist die Championsleague de facto auch nichts anderes mehr, als die NFL, in der jedes Jahr der gleiche Zirkel an europäischen Vereinen den Sieger ausspielt, wenn auch noch nie zweimal hintereinander. Wobei das gar nicht die entscheidende Rolle spielt. Alleine die Zahl der Contenter ist schon höchst limitiert.

    Von ein paar Exoten mal abgesehen. Aber jede Ausnahme bestätigt lediglich die Regel.

  • .
    Inzwischen ist die Championsleague de facto auch nichts anderes mehr, als die NFL, in der jedes Jahr der gleiche Zirkel an europäischen Vereinen den Sieger ausspielt, wenn auch noch nie zweimal hintereinander. Wobei das gar nicht die entscheidende Rolle spielt. Alleine die Zahl der Contenter ist schon höchst limitiert.

    Von ein paar Exoten mal abgesehen. Aber jede Ausnahme bestätigt lediglich die Regel.

    und das war "früher" anders? :madness

  • Das ist zwar korrekt, aber innerhalb dieser Championsleague hat sich ja ein elitärer Zirkel gebildet, in dem höchstens 6 Mannschaften in D auf absehbare Zeit überhaupt "Eintrittsrecht" haben. Die allermeisten Vereine sind überhaupt vom Eintritt da hinein inzwischen per "Eintrittspreis" schlicht und einfach dauerhaft ausgeschlossen.

    Ist ungefähr dasselbe Argument wie: "Jeder hat doch das gleiche Recht nach München Bogenhausen zu ziehen ..."
    Ja, im Prinzip schon, aber eben nur noch im Prinzip.

    Ich weiß, Geld schießt keine Tore, am Ende das Tages tut es das aber doch.

    Inzwischen ist die Championsleague de facto auch nichts anderes mehr, als die NFL, in der jedes Jahr der gleiche Zirkel an europäischen Vereinen den Sieger ausspielt, wenn auch noch nie zweimal hintereinander. Wobei das gar nicht die entscheidende Rolle spielt. Alleine die Zahl der Contenter ist schon höchst limitiert.

    Von ein paar Exoten mal abgesehen. Aber jede Ausnahme bestätigt lediglich die Regel.

    Was ist mit ManCity? Dort regiert das Geld und man bekommt seit Jahren in der CL nix gebacken. Real Madrid als Musterbeispiel für Megatransfers hatte Jahre in denen sie regelmäßig im Achtelfinale strauchelten.

    Und um Berserkers Frage zu beantworten bitte nur mal ein Blick auf die Siegerlisten des Landesmeisterpokals früherer Jahrzehnte werfen. Real, Inter, Bayern, Milan, Liverpool findest Du teilweise mehrfach hintereinander... Früher war nicht alles besser :wink2:

  • und das war "früher" anders? :madness


    Ja sicher.
    Früher speisten sich die Teams hauptsächlich noch aus Talenten der eigenen Region. Früher meint hier vor 1985, 1980 ...
    Selbstverständlich sind diese Zeiten längst vorbei.*

    Ab dem Achtelfinale spätestens ist die Championsleague eigentlich ständig, wie auch die NFL, ein Zirkel der immergleichen Teams.

    Ausnahmen bestätigen wie gesagt die Regel.

    Zusatz:
    *
    Und nicht falsch verstehen, ich fordere diese Zeiten auch nicht zurück. Ich persönlich habe mich vom Thema längst emotional entfernt. Und selbst wenn Bayern Müchen nochmal 10 Jahre am Stück im März Meister wird und sich 10 Jahre lang im Achtelfinale der Championsleague die immergleichen 16 Teams treffen, mir persönlich ist das Wurst. Man philosophiert mal drüber, ist ja gut, wenn es mal was zu diskutieren gibt, auch wenn es reichlich hypothetisch ist.

  • Die Salary cap hat doch vor allem eine entscheidende Funktion:

    die Ausgaben zu begrenzen und dadurch die Gewinne zu maximieren. Die sportliche "Ausgeglichenheit" ist das eher ein Abfallprodukt.

    zustimmung. was wirklich für die ausgeglichenheit sorgt, ist das draft system und vielleicht noch der franchise tag. der salary cap ist in seiner derzeitigen form mit salary floor vielleicht sogar eher hinderlich für die kleineren teams, die dadurch einen weit höhren prozentualen anteil aus ticketverkäufen, merchandise etc. in das roster stecken müssen als big market teams. ich glaube nicht, dass z.B. die jaguars ein problem damit hätten, wenn teams wie dallas noch mehr geld in überteuerte free agents versenken würden.

  • ich glaube nicht, dass z.B. die jaguars ein problem damit hätten, wenn teams wie dallas noch mehr geld in überteuerte free agents versenken würden.

    Ich denke das hätten sie schon, denn warum würde dann ein Starspieler der Jaguars eine Contract Extension unterschreiben wenn er anderswo mehr Geld bekommen und erfolgreicher spielen könnte?

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Ich denke das hätten sie schon, denn warum würde dann ein Starspieler der Jaguars eine Contract Extension unterschreiben wenn er anderswo mehr Geld bekommen und erfolgreicher spielen könnte?

    der starspieler würde die extension vermutlich schon mit ein bis zwei jahren restlaufzeit unterschreiben, wie es z.B. watt getan - einfach weil er wegen des verletzungsrisikos nicht zu lange warten will/kann und das team immer das druckmittel des franchise tags hat.

    ist ja nicht so, dass sich kleinere franchises dann keine stars mehr leisten könnten.

    für die zweite reihe spieler gilt das nicht im gleichen maß, aber die sind natürlich auch nicht so wichtig und gerade das sind ja gerne mal spieler, die bei nem neuen team dann zu teuren flops werden.

  • der starspieler würde die extension vermutlich schon mit ein bis zwei jahren restlaufzeit unterschreiben, wie es z.B. watt getan - einfach weil er wegen des verletzungsrisikos nicht zu lange warten will/kann und das team immer das druckmittel des franchise tags hat.

    Du meinst so wie es im Rundball so hervorragend funktioniert, wo auch die absolut besten Spieler immer vorzeitig mit ihren Teams verlängern? Gut, da gibt es keinen Franchise Tag, aber selbst wenn Watt getagged wird würde immer noch ein Foster oder Clowney gehen können Und der Franchise Tag wird nach einer Weile auch so teuer daß ihn sich das Team kaum noch leisten kann, ein wirkliches Tool ein Team dauerhaft zusammenzuhalten ist das definitiv nicht.

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  • Du meinst so wie es im Rundball so hervorragend funktioniert, wo auch die absolut besten Spieler immer vorzeitig mit ihren Teams verlängern? Gut, da gibt es keinen Franchise Tag, aber selbst wenn Watt getagged wird würde immer noch ein Foster oder Clowney gehen können Und der Franchise Tag wird nach einer Weile auch so teuer daß ihn sich das Team kaum noch leisten kann, ein wirkliches Tool ein Team dauerhaft zusammenzuhalten ist das definitiv nicht.

    ich hab nicht gesagt, dass man den franchise tag benutzen soll. das wäre dann natürlich wirklich eine schlechte strategie. am effektivsten ist er als reines druckmittel bei vertragsverhandlungen, um es gar nicht erst in eine situation kommen zu lassen, wo der starspieler in die free agency kommen kann.

    beispiel watt: der hatte glaube ich noch knapp zwei jahre vertrag. seine optionen waren (etwas vereinfacht):
    A) angebot der texans annehmen und jetzt das garantierte geld bei einem zumindest annähernd marktgerechten vertrag kriegen
    B) angebot ablehnen, zwei jahre für den rookie vertrag weiterspielen, verletzungsrisiko in kauf nehmen, dann mehrmals hintereinander den tag kriegen -> in vier jahren, vielleicht auch fünf, endlich free agent werden

    alternative A ist offensichtlich für den spieler viel, viel besser. da ist es auch nicht so wichtig, wie viel er als free agent hätte theoretisch kriegen können (selbst ohne salary cap), wenn er erst in ein paar jahren überhaupt in die position kommt. durch den rookie cap (den es selbst bei einem wegfall des normalen cap weiterhin geben könnte) ist die verhandlungsposition für die teams natürlich noch besser.


  • alternative A ist offensichtlich für den spieler viel, viel besser. da ist es auch nicht so wichtig, wie viel er als free agent hätte theoretisch kriegen können (selbst ohne salary cap), wenn er erst in ein paar jahren überhaupt in die position kommt.

    Aber genau hier greift doch die Salary Cap, nimm als Beispiel die Bundesliga, z.B. einen Sebastian Rode letzte Saison. Glaubst Du Frankfurt hat nicht versucht ihn zu halten und vorzeitig für mehr Geld zu verlängern? Watt wußte das andere Teams ihm nicht wesentlich mehr beiten konnten, eben wegen der Salary Cap, und es herrscht in der Liga mehr Ausgeglichenheit, da kommt dann die Sorge um die Gesundheit zum Tragen. Bei Rode konnte die Eintacht gehaltsmäßig einfach nicht mithalten, dazu die doch sehr unterschiedliche sportliche Perspektive, da nimmt man dann halt auch in Kauf nicht zur ersten Besetzung zu gehören. Und diese Verhältnisse hätte man dann bald auch in der NFL, da sage ich persönöich nein danke.

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    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Aber genau hier greift doch die Salary Cap, nimm als Beispiel die Bundesliga, z.B. einen Sebastian Rode letzte Saison.

    kannst du bitte mal ein anderes beispiel nehmen?
    oder gib mir wenigstens ein paar zahlen. ich keine ahnung wer sebastian rode ist oder was er verdient.

    wenn er aber befürchten muss, nicht zur ersten wahl zu gehören, ist das doch gerade mein punkt: wir reden hier über absolute topstars, die zu den besten auf ihrer position gehören.

    Zitat

    Watt wußte das andere Teams ihm nicht wesentlich mehr beiten konnten, eben wegen der Salary Cap

    ne. watt wusste, dass andere teams ihm nicht mehr bieten konnten, weil andere teams ihm nicht mehr bieten konnten. weil sie ihm überhaupt nichts bieten durften. und diese tatsache hätte sich in den nächsten jahren nicht geändert, weil er unter vertrag war.

    der salary cap hat damit erstmal wenig zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Conan Troutman (2. Dezember 2014 um 01:53)