Notre Dame Fighting Irish 2013

  • ich muss immer lachen wenn Colleges im Sommer mitteilen, dass ihre QBs an Kraft zugelegt haben. Das ist freilich okay aber erwartet man sich da nicht was anderes vSeon einem redshirt Senior?

  • Nun versuche ich doch mal eine Wiederbelebung des Notre-Dame-Threads ... Immerhin stehen die Irish kurz davor, ebenfalls eine Wiederbelebung zu benötigen.

    Das erste Saisondrittel war insgesamt enttäuschend, jedenfalls von einem qualitativen Standpunkt. Okay: Die Pflichtsiege gegen Temple und Purdue wurden eingefahren und in Michigan kann man verlieren. Formal ist das noch okay. Aber die Leistungen waren bislang wenig überzeugend.

    Insbesondere die hochgelobte Defense mit 8 Returning Starters ist eine große Enttäuschung, zumal mit Sheldon Day sogar ein neuer Starter das vergleichsweise meiste Lob abbekommt.

    Schon gegen Temple hat die Defense nicht sonderlich gut ausgesehen, wohingegen die Offense eigentlich ganz ordentlich gespielt, aber Punkte liegen gelassen hat. Nur sind die Owls - bei allem Respekt - kein besonders zuverlässiger Maßstab.
    In Michigan ist die Offense leider zu spät aufgewacht, hat aber gemessen am Gegner (und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass man vor der Saison viele Fragezeichen auf den Skill Positions hatte) in der Summe weitgehend ordentlich gespielt. Leider ließ die Effizienz in der Red Zone deutlich zu wünschen übrig, sonst hätte man das Spiel mit etwas Glück sogar gewinnen können. Das ist um so kurioser, als die Defense sehr enttäuschend gespielt hat und insbesondere mit dem mobilen gegnerischen QB überhaupt nicht zu recht kam.
    Die größte Enttäuschung war für mich das Spiel bei Purdue. Die Offense war in der ersten Halbzeit praktisch nicht vorhanden, und auch die Defense hat weiterhin nicht ansatzweise die Leistungen gebracht, die man vor Saisonbeginn erwartet hätte. Nur mit viel Glück sind die Irish noch in Schlagdistanz in die Halbzeitpause gegangen, haben sich leicht verbessert durch das dritte Viertel gequält und dann im Schlussviertel das Spiel herumgerissen.

    So verwundert es nicht, dass die Irish selbst nach den beiden Siegen in manchen Polls zurückgefallen sind.

    Insgesamt sind die Leistungen der Offense aus meiner Sicht zu stark schwankend, wenn auch noch im Bereich des zu erwartenden. Nach den Abgängen von All-American-TE Eifert, den beiden Starting-RBs Riddick und Wood sowie der Sperre für Starting-QB Golson waren keine Wunder zu erwarten. Die WR - vor allem DaVaris Daniels - spielen in der Summe sogar einen Tick besser als erwartet. TE Nicklas zeigt eine erfreuliche Entwicklung, ist aber natürlich noch "Meilen" hinter Eifert einzustufen. QB Rees spielt m. E. durchaus ordentlich - von ihm darf man einfach nicht zu viel erwarten.
    Dagegen ist das Laufspiel bislang enttäuschend. Weder Carlisle noch Atkinson konnten bislang überzeugen. Zeigt einer doch mal gute Ansätze, folgt bestimmt bald ein Fumble. McDaniel ist noch halbwegs solide, ohne zu glänzen. Die Freshmen Bryant und Folston sollen sich zwar bislang gut entwickelt haben, sind aber offenbar noch nicht stark oder zuverlässig genug, um die wenig überzeugenden Starter abzulösen.
    In diesem Zusammenhang bleibt auch zu erwähnen, dass die O-Line zwar gut spielt, aber doch nicht ganz so gut, wie man es bei 3 Returning Starters und den Leistungen des Vorjahres eigentlich erwartet hätte.

    Die Defense ist dagegen kaum wieder zu erkennen.
    Die D-Line reißt nicht die erwarteten Bäume aus, spielt aber gleichwohl auf hohem Niveau. Louis Nix wird - auch wenn ich mir irgendwie mehr erhofft hätte - von den Experten ein hohes Leistungsniveau bescheinigt. Er muss sich eben ständig mit double teams auseinandersetzen. Letzteres gilt auch für DE Stephon Tuitt, von dem man sich ebenfalls mehr erhofft hätte, ohne dass er schlecht spielen würde. Das größte Lob für seine Fortschritte erhält DE Sheldon Day. Insgesamt vollbringen die drei Starter nicht die erhofften Wunder, sind aber auch nicht das Problem.
    Ein elementarer Teil des Problems sind die LB. Gerade wenn man berücksichtigt, dass die Gegner sich auf Nix und Tuitt konzentrieren, müßten die LB sowohl gegen den Lauf als auch bei der Unterstützung des Pass Rush deutlich leichteres Spiel haben. Tatsächlich ist die Laufverteidigung nicht so dominant, wie sie sein müßte, und von Druck auf den gegnerischen QB ist jedenfalls zu selten etwas zu sehen. Noch wesentlich gravierender sind aber die Schwächen in der Paßverteidigung in den kurzen Zonen. Da wird jetzt mehr als deutlich, wie unglaublich wertvoll Manti Te'o im Vorjahr war, der die Spielzüge oft im Ansatz erkannt und extrem sicher getackelt hat. Beide ILB (Fox, Calabrese), die im Vorjahr neben Te'o noch gut aussahen, zeigen deutliche Schwächen, so dass jetzt sogar schon der erste Backup (Jarret Grace) erhebliche Spielanteile erhält.
    Das Defensive Backfield leidet sicherlich unter dem zu geringen Druck auf den gegnerischen QB, bringt aber auch selbst nicht die erwarteten Leistungen. Obwohl man im Vergleich gegenüber dem Vorjahr besser besetzt zu sein schien, ist von Steigerungen nichts zu spüren - im Gegenteil. Die Leistungen sind auf gesamter Breite wenig berauschend. Von CB Russell hätte ich nach seinem tollen Freshman-Jahr mehr erwartet. Noch kritischer sind aber die Leistungen der Safeties. Shumate fällt vor allem auf, wenn er in der pass coverage abgehängt wird. Farley scheint die Umschulung vom CB nicht ganz so schnell zu schaffen wie erwartet. Collinsworth spielt noch solide, ohne zu glänzen. Da bleibt zu hoffen, dass Top-Recruit Redfield möglichst schnell dazu lernt ...

    Jetzt kommt die erste heiße Phase der Saison. Mit Michigan State (3-0, #26 bei AP, # 24 bei USA Today, Top-Defense), Oklahoma (3-0, #14/#12) und Arizona State (2-0, jeweils #23) kommen in den nächsten Spielen drei bislang ungeschlagene Kontrahenten nach South Bend, bevor das Auswärtsspiel beim Erzrivalen USC ansteht. Nach den bislang gezeigten Leistungen wären die Irish mit einer 2-2-Bilanz aus diesen vier Spielen gut bedient.

    3 Mal editiert, zuletzt von Chief (18. September 2013 um 14:21)

  • Tja, da war mehr drin, aber die Niederlage geht völlig in Ordnung.

    Sehr positiv war das Laufspiel der Irish, vor allem wenn man bedenkt, dass die 220 yards rushing fast ausschließlich in den ersten drei Vierteln erzielt wurden - im letzten Quarter mußte man aufgrund des Spielstandes praktisch ausschließlich auf den Pass setzen.

    Leider gab es sonst nicht viel zu feiern.

    Die Turnover-Bilanz von 0-3 war sicher ein Schlüssel zur Niederlage. Hinzu kam eine schwache Leistung von QB Rees (9/24 für 104 yards, 3 INT). Die zwei Interceptions zu Spielbeginn (ein Pick-6 und einmal erstklassige Feldposition für die Sooners tief in Irish territory) und das darauf beruhende 0-14 haben das Spiel im Grunde vorentschieden.

    Notre Dame kam zwar mehrfach auf einen Score heran, aber leider hat auch die Defense erneut enttäuschend gespielt. Die Sooners konnten fast nach Belieben laufen und passen, zumindest wenn Bell auf dem Platz stand - und der ist nicht mal ein besonders guter Paßgeber. Wenn man nicht ein paarmal das nötige Quentchen Glück gehabt hätte (Turnover on downs; zweimal Oklahoma kurz vor der Irish-Endzone gestoppt), hätte es noch schlimmer ausgesehen.

    Hinzu kamen dann noch einige dämliche Penalties. Das personal foul von Coucell war ein Geschenk. Auch zu Spielbeginn wurde der dritte (= erste echte) drive der Irish durch ein Offensive Pass Interference gestoppt, wobei ich das für eine krasse Fehlentscheidung halte. (Aber das hat das Spiel nicht entschieden und die Refs waren sonst sehr gut).

    Schade, von dieser Saison habe ich mir mehr erhofft. Aber nach den bisherigen Leistungen dürfte man gegen Stanford chancenlos sein. Arizona State dürfte nächste Woche wieder ein sehr schwerer Gegner werden. Glücklicherweise ist auch USC nicht gerade in Bestform. Ich schätze mal, dass am Saisonende irgendwas zwischen 7-5 und 9-3 herausschauen wird.

  • Mit der bislang besten Saisonleistung gewinnt Notre Dame gegen #22 Arizona State 37-34 und geht mit 4-2 in die bye week.

    Das war aus meiner Sicht ein verdienter Sieg. Die Statistiken sind zwar weitgehend ausgeglichen (23 gegen 22 first downs, 424 gegen 427 yards Raumgewinn), aber das beruht maßgeblich auf dem letzten Drive der Sun Devils, als das Spiel mit 37-27 mit etwa einer Minute zu spielen bereits faktisch entschieden war. Obwohl wieder einmal etliches schief ging und man immer noch deutlich von der Form des vergangenen Jahres etfernt ist, gab es wenigstens auch einmal ein paar big plays zu Gunsten der Irish. Sowohl Offense als auch Defense, haben sowohl dicke Fehler produziert als auch wesentlich zum Sieg beigetragen. Dagegen waren die Special Teams mit Ausnahme eines vergebenen kurzen FGs, welches K Brindza durch sein späteres 53-yard-FG kompensiert hat, dieses Mal sehr erfreulich mit 3 FGs, 4 PATs, einem tollen Punt Return, sehr guten Kickoffs, sehr guter coverage und einem weitgehend fehlerfreien Spiel.

    In der Offense hat die O-Line deutlich zu viele false starts produziert und den Angriff damit immer wieder selbst in Schwierigkeiten gebracht. Dem steht gegenüber, dass man die zahlreichen wilden Blitzes der Sun Devils super aufgenommen hat und QB Rees keinen einzigen Sack hinnehmen mußte, obwohl der nun wahrlich nicht für seine Mobilität berühmt ist.
    Im Laufspiel hätte man gerade nach den Leistungen der Vorwoche und unter Berücksichtigung der Schwäche von Arizona State in diesem Bereich mehr als nur 3,9 yards/carry erwartet. Das gilt selbst dann, wenn man berücksichtigt, dass man am Ende ein "angesagte" Läufe hatte, um die Timeouts der Sun Devils zu verbraten. Auch sonst haben sich zu oft gelungene Läufe mit solchen für Raumverlust abgewechselt.
    Dagegen war endlich wieder ein Paßspiel vorhanden, das diesen Namen verdient, auch wenn sich bei Tommy Rees Licht und Schatten ständig abwechseln. Zwar ist eine Quote von 17/38 immer noch schwach, aber immerhin konnte er auch eine Reihe wichtiger Pässe für substantiellen Raumgewinn an den Mann bringen und insgesamt 279 yards und 3 TDs erzielen. Manche Pässe sehen richtig gut aus und kommen präzise über lange Distanzen an, bei anderen Versuchen überwirft oder übersieht er freie Receiver. Den TDs steht ein Pick-6 beim Spielstand von 24-13 im Schlussviertel gegenüber, mit dem er die Sun Devils überhaupt erst wieder in Schlagdistanz gebracht hat. Mal zeigt er durch seinen Audibles seine Erfahrung, dann sieht er bei delay of game oder manch zittrigem Pass wieder aus wie ein Freshman.
    Sehr positiv ist in der Offense noch T. J. Jones zu erwähnen, der die Irish mit 8 Catches für 135 yards und einen TD ein ums andere Mal nach vorne gebracht und sich jedes yard hart erkämpft hat. Viel zu selten wird dagegen aus meiner Sicht ausgenutzt, dass TE Troy Nicklas als ehemaliger O-Liner ein Mismatch für die meisten Verteidiger darstellt, wie man das bei seinem TD-Catch sehr schön gesehen hat. Wenn er doch nur noch sicherer fangen würde, wäre er wahrlichlich die Haupt-Anspielstation für Rees. Negativ ist dagegen die Bilanz von 4-15 bei 3rd downs.


    Die Defense hat sich gerade auch in Anbetracht der bisherigen Leistungen von Arizona State sehr gut geschlagen. 34 Punkte klingt nach viel, aber zieht man den INT-RET-TD ab und berücksichtigt, dass der letzte TD der Sun Devils in "garbage time" produziert wurde, dann war das gegen einen Gegner, der USC immerhin 62 Punkte eingeschenkt hat, doch ganz ordentlich. Vor allem gab es mit 6 Sacks (davon 3x Shembo), 2 INTs (davon eine spielentscheidende von Dan Fox zum TD), einem von CB Jackson forcierten und eroberten Fumble (einen weiteren von DE Tuitt forcierten konnte der "schuldige" RT gerade noch für Arizona State sichern), mehreren tackles for loss und einer guten Quote von 4-13 bei 3rd down endlich einmal eine ernstzunehmende Anzahl von big plays zu Gunsten der Irish zu bewundern. Ein Sonderlob gebührt Freshman Jaylon Smith, der maßgeblich dafür gesorgt hat, den gegnerischen QB bei ca. 1 yard/carry zu halten, ein weiteres NT Louis Nix, der zwar keine schönen Statistiken produziert, aber immer wieder mehrere Blocker aufnimmt und/oder den Gegner gerade bei Laufspielzügen zu "Umwegen" zwingt, aufgrund derer dann andere die Plays machen können.
    Generell war die Laufverteidigung dieses Mal wirklich gelungen und hat den Gegner bei einem Schnitt von 2,6 yards gehalten. Dagegen sind 362 yards passing immer noch sehr viel, selbst wenn man in Bezug auf den letzten drive der Sun Devils ein Auge zudrückt. Besonders ärgerlich war der erste TD bei 4th & 4: Eigentlich wäre es delay of game gewesen (für die Refs schwer zu erkennen), der CB läßt sich einfach überlaufen und dem WR gelingt ein schwieriger catch. Das hätten locker auch 7 Punkte weniger sein können. Gleichfalls frustrierend war es, dass Arizona State zwischendrin mehrfach nach gelungenen defense-Spielzügen der Irish dann doch noch ein 1st downs erzielen konnte, beispielsweise nach 2nd & 24.

    Fazit: Es gab viel Licht, viel mehr als zu erwarten war, aber es gab auch immer noch viel zu viele Fehler. Dieses Mal haben die Irish mehr big plays produziert als zugelassen und damit verdient gewonnen.

    Traurig ist hingegen, dass sich LB Grace (Schienbeinbruch, out for the season) und WR Smith (Knöchelbruch, vermutlich mit gleicher Konsequenz) schwerer verletzt haben.

    3 Mal editiert, zuletzt von Chief (6. Oktober 2013 um 12:06)

  • ohne Rees. hmm noch schlimmer...
    Was ist mit Hendrix los?
    Da war jeder Pass ein Trauerspiel und Risiko. Dadurch gegen 8,9,10 Mann in der box keine Chance.

    RB mittlerweile Starter der tapfer kämpfende Cam. Enttäuschend auf ganzer Linie. Atkinson, Carlisle.

    Starke Defense holt den Sieg.
    Mit reichlich Unterstützung USC, Strafen, Strafen, Kicker.

    So schlecht wie Hendrix habe ich nach meiner Erinnerung noch nie einen QB spielen sehen (... und ich habe Alex Espinoza bei Galaxy gesehen). Vielleicht war er hypernervös. Da kam ja überhaupt nur ein Wurf in die Nähe des Receivers.

    Das Laufspiel war nicht besonders gut, aber das war auch nicht zu erwarten, da USC seine Schwäche in der Paßverteidigung hat. McDaniel war grundsätzlich der beste Ballträger, aber der Fumble hätte tödlich sein können. Aber außergewöhnlich schlecht fand ich Atkinson und Carlisle nicht.

    Wesentlich negativ sind mir dagegen das furchbare Tackling in der ersten Halbzeit und die Coverage-Teams aufgefallen.

    Aber immerhin haben die Irish gewonnen, obwohl sie in der zweiten Halbzeit weitgehend faktisch ohne QB spielen mußten. Also kann nicht alles schlecht gewesen sein: Rees hat bis zu seiner Verletzung für seine Verhältnisse gut mit den WR Jones und Daniels sowie mit TE Nicklas zusammen gespielt. DE Tuitt scheint die Folgen seiner Erkrankung endlich überwunden zu haben und hatte einen super Tag. Gleiches gilt für LB Jaylon Smith, an dem wir noch viel Freude haben werden.

    Wenn wir bedenken, dass USC in den letzten beiden Spielen gegen gute Gegner jeweils über 30 Punkte erzielt hat, hat die Defense insgesamt einen tollen Job gemacht. Besser als in der zweiten Halbzeit geht es eigentlich kaum - es sei denn man verlangt, dass die Defense auch noch die Punkte erzielt.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (21. Oktober 2013 um 19:36)

  • Die Air Force war bislang wohl der schwächste Gegner in dieser Saison. Zugleich war es hoffentlich eine gute Übung für das Spiel gegen die Navy heute Abend. Die spielen auch triple option, sind aber insgesamt stärker einzuschätzen.

    NT Nix und DE/OLB Williams fallen aus, aber ansonsten sollten alle an Bord sein. Ich hoffe nur, dass die Defense dieses Mal von Anfang an "auf dem Platz ist". Der erste Drive der Air Force war schon besorgniserregend, bevor es dann besser wurde.

  • Na ja, ich würde Folston nicht gleich so hochjubeln. Letzte Woche hat die O-Line das Spiel beherrscht, dahinter hätte fast jeder gut ausgesehen. Damit will ich seine Leistung nicht schmälern, aber doch ein wenig die Perspektive gerade rücken. Pittsburghs D-Line ist da zwei Klassen besser.

    Wie ich schon im live-Thread geschrieben habe: Dieses Spiel hat man m. E. in erster Linie durch mangelnde Konzentration (und daneben durch sehr unglückliche Schiedsrichterentscheidungen) verloren. Ein paar Schlüsselszenen:

    - penalty/ejection gegen Tuitt wegen angeblichen "targetings": Ich kenne mich nicht mit den Details der Regelung aus, aber m. E. hatte der QB im Zweifel die größere "Schuld" an der Helmkollision, denn Tuitt hatte den Kopf kurz vor dem Tackle nach unten genommen, um die Kollision zu vermeiden, und kann nun wirklich nichts dafür, wenn der QB einen Sekundenbruchteil später das gleiche tut. Selbst wenn das personal foul verschuldensunabhängig gegen den Verteidiger zu vergeben sein sollte, erscheint mir die ejection völlig überzogen. Das war schlicht eine für beide Spieler höchst unglückliche Situation. Ich habe kaum je einen erfolgreichen Pass-Rusher gesehen, der den gegnerischen QB mit einem so geringen Verletzungsrisiko angreift, wie das bei Tuitt der Fall ist. Gerade er hat eine solche Strafe nicht verdient. Die Strafe hat den Panthers mittelbar den 1. TD ermöglicht - der Drive war eigentlich gestoppt - und Notre Dame hat über den größten Teil des Spiels der aktuell wohl beste Spieler auf einer ohnehin verletzungsgeplagten Position gefehlt.

    - fumble von TJ Jones nach tollem catch & run, was sichere Punkte gekostet hat.

    - pass interference gegen die Irish in/am Rande der Endzone, obwohl schon die Behinderung an sich diskutabel war und zudem der Ball berührt wurde. Das führte zum 2. TD der Panthers

    - grausames Tackling von Farley beim 3. TD der Panthers. Generell bin ich mit den Safety-Leistungen in dieser Saison sehr unzufrieden.

    - Pittsburghs QB fumbelt, die Refs pfeifen nicht ab, die Irish-Defense könnte einfach den Ball aufnehmen und zum TD tragen ... und merkt es nicht.

    - Interception von Rees in der Panthers-Endzone, als man kurz vor der erneuten Führung stand (2nd & goal von der 4-yard-Linie).

    - Interception von Rees mit langem Return nur wenig später, was den Panthers 1st & goal und wenig später den TD eingebracht hat.

    Natürlich gibt es daneben auch viel "Kleinkram", mit dem man unzufrieden sein könnte. Rees hat schon in der ersten Halbzeit einiges liegen gelassen. Das Laufspiel war okay, aber nichts besonderes. Die Defense hatte mal wieder erhebliche Probleme. Aber letztlich war es ein ständiges auf und ab, denn sowohl Offense als auch Defense haben auch immer wieder gute Plays produziert. Leider ist die goal line defense nur noch ein Schatten des Vorjahres, wobei das sicher auch auf die üble Verletzungssituation im Bereich der front 7 zurückzuführen ist.

    Gleichwohl: Man hätte dieses Spiel trotz der Verletzungen und trotz der sehr unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen in Schlüsselsituationen gewinnen können, wenn man sich besser konzentriert hätte. Anders als gegen Michigan und Oklahoma war hier nicht der Gegner am jeweiligen Spieltag besser, sondern man hat sich in erster Linie selbst geschlagen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (10. November 2013 um 12:17)

  • die ejection-regel ist imho sehr "unglücklich", wie dieses beispiel zeigt. wenn auf targeting entschieden wird, ist die ejection laut regel automatisch damit verbunden :(

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  • die ejection-regel ist imho sehr "unglücklich", wie dieses beispiel zeigt. wenn auf targeting entschieden wird, ist die ejection laut regel automatisch damit verbunden :(


    Nope - die Ejection ist "reviewable" - die 15 Yard Strafe nicht. Theoretisch (und wurde schon öfters dieses Jahr praktiziert) kann die Ejection wieder zurückgenommen werden.

    Habe dieses Play nicht gesehen, deswegen kann ich dazu nichts sagen, aber es ist möglich, dass der Spieler trotz "Targeting" erstmal weitermachen kann.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Ihr habt irgendwie beide Recht:

    Ejection und targeting sind regeltechnisch untrennbar miteinander verbunden. Wenn die Refs auf targeting entscheiden, müssen sie auch auf ejection entscheiden. Die Besonderheit ist nur, dass die ejection im review überprüft werden kann, das personal foul nicht. Das ist auf den ersten Blick irre (ich erkenne meine Entscheidung als falsch, darf aber nur einen Teil der Folgen korrigieren), aber ich vermute, dass man eine Einheitlichkeit insofern erhalten wollte, als andere personal fouls auch nicht überprüft werden können. Mit denen ist bloß nicht die ejection verbunden.

    Ich kenne die Details der neuen Regel nicht, aber ich fand im konkreten Fall schon zweifelhaft, ob das überhaupt foul-würdig war - erst recht war die ejection im Ergebnis völlig übertrieben. Ob die Refs gleichwohl regelgerecht gehandelt haben, vermag ich nicht zu beurteilen - aber dann sollte man eben die Regel überdenken.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (11. November 2013 um 22:24)

  • Ich kenne die Details der neuen Regel nicht, aber ich fand im konkreten Fall schon zweifelhaft, ob das überhaupt foul-würdig war - erst recht war die ejection im Ergebnis völlig übertrieben. Ob die Refs gleichwohl regelgerecht gehandelt haben, vermag ich nicht zu beurteilen - aber dann sollte man eben die Regel überdenken.


    Details sind grundsätzlich:

    Zitat

    The targeting rule is as follows:

    • No player shall target and initiate contact vs. opponent with the crown of his helmet.

    • No player shall target and initiate contact to the head or neck area of a defenseless opponent.

    The automatic ejection is the new part. A 15-yard penalty is one thing, an ejection is huge, especially if it happens in the second half of a game — because it carries over to the first half of the next game.


    Q: http://www.laketheposts.com/2013/09/03/exp…argeting-rules/

    Was gerne falsch verstanden wird: Der Kontakt muss beim zweiten Punkt nicht zwangsläufig durch den Helm erfolgen. Sobald der Hit Kopf oder Nacken Bereich trifft und der Spieler als "defenseless" - also in dem Fall wohl der QB - gilt, ist es automatisch Targetting.

    Und wenn er ihn mit der Helmkrone trifft, ist es sowieso unumstritten.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Details sind grundsätzlich:

    Q: http://www.laketheposts.com/2013/09/03/exp…argeting-rules/

    Was gerne falsch verstanden wird: Der Kontakt muss beim zweiten Punkt nicht zwangsläufig durch den Helm erfolgen. Sobald der Hit Kopf oder Nacken Bereich trifft und der Spieler als "defenseless" - also in dem Fall wohl der QB - gilt, ist es automatisch Targetting.

    Und wenn er ihn mit der Helmkrone trifft, ist es sowieso unumstritten.

    Danke für die Quelle!

    Problematisch ist die Regelauslegung damit aber weiterhin. Denn
    - "defenseless" ist relativ klar bei einem "sliding" des QBs oder wenn der WR den Gegner nicht kommen sieht, aber sonst oft schwierig einzuordnen;
    - "to target" heißt "auf etwas (ab)zielen, planen, sich ein Ziel setzen", so dass man im Grunde Absicht verlangen müßte.

    Bei beiden Merkmalen hätte ich im konkreten Fall größte Zweifel. Der QB ist "normal" (wie ein RB) gelaufen und hat selbst (sogar einen Tick später) den Kopf nach unten genommen. Er konnte Tuitt genauso gut sehen wie umgekehrt.

    Allgemein gesprochen ist es problematisch, dass einerseits die Abgrenzung so schwierig ist und andererseits solch gravierende Strafen ausgesprochen werden. Mit einem personal foul (z. B. bei pass interference) kann man immer mal Glück oder Pech haben, aber eine ejection - im Extremfall für ein ganzes Spiel - ist noch mal wesentlich härter.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (12. November 2013 um 09:10)

  • Allgemein gesprochen ist es problematisch, dass einerseits die Abgrenzung so schwierig ist und andererseits solch gravierende Strafen ausgesprochen werden. Mit einem personal foul (z. B. bei pass interference) kann man immer mal Glück oder Pech haben, aber eine ejection - im Extremfall für ein ganzes Spiel - ist noch mal wesentlich härter.


    Das ist aber Absicht, weil man damit eher abschreckt, als mit einer lapidaren 15 Yard Strafe. Man will in Zukunft eine andere Kultur des Tacklings etablieren - der Kopf ist mehr und mehr Tabu-Zone (und wenn man die Forschungsergebnisse betrachtet, dann ist dies nachvollziehbar). Dass es da am Anfang einige Missverständnisse und Ungereimtheiten geben wird, hat man mit Sicherheit eingeplant. In dem Fall gilt aber lieber "safe than sorry".

    Wobei sich das auch bei den Refs noch einspielen muss. Bei Bama vs LSU gab es im vierten Viertel eine Szene, die für mich auch ein klares Targetting war, aber nur mit einem Late Hit bestraft wurde. Die Regel ist eben für alle aktuell Neuland.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Hoffen wir mal, dass Kelly wieder zwei gute Leute an die Ruder setzt.

    Ich hoffe auf 3 Leute. Offense Coordinator und Recruiting Coordinator sollten getrennt werden. Hat zwar recht gut funktioniert aber ist für mich zu riskant.

  • Nur ganze 3 Auswärtsspiele 2014 ist doch ein Witz. Alles andere verlegt man auf neutrale Spielfelder wo der Heimvorteil des anderen Teams dann nicht ausgespielt werden kann ...

    Lebst du deine Träume oder lebst du nur in Ihnen?

  • Wobei sich das auch bei den Refs noch einspielen muss. Bei Bama vs LSU gab es im vierten Viertel eine Szene, die für mich auch ein klares Targetting war, aber nur mit einem Late Hit bestraft wurde. Die Regel ist eben für alle aktuell Neuland.

    http://www.youtube.com/watch?v=08FKNyfcTMw

    Wenn du diese Szene meinst. Spieler war nicht down, das Play war nicht abgepfiffen und der Spieler hat sich versucht noch aus dem Tackle zu winden.

    Man muss sich doch auch nur diese Szene anschauen

    http://www.youtube.com/watch?v=Da3QMsT_BY4

    Der Spieler wird eines bösen Fouls bezichtet obwohl dieser nichts dafür kann, dass der Oklahoma Receiver soweit mit dem Kopf runtergeht, dass er ihn so tief trifft mit seiner Schulter.

    Lebst du deine Träume oder lebst du nur in Ihnen?

    Einmal editiert, zuletzt von Yankees&Noles (22. Dezember 2013 um 20:59)

  • Nur ganze 3 Auswärtsspiele 2014 ist doch ein Witz. Alles andere verlegt man auf neutrale Spielfelder wo der Heimvorteil des anderen Teams dann nicht ausgespielt werden kann ...

    -Syracuse hat einen Vertrag über 14 Spiele im MetLiefe Stadium abgeschlossen und das Spiel selbst dorthin verlegt.

    -Was das Spiel bei Navy angeht, das wird immer irgendwo anders gespielt.

    Zitat

    The series is a "home and home" series with the schools alternating the home team. Due to the relatively small size of the football stadium in Annapolis, the two teams have never met there. Instead, Navy usually hosts the game at larger facilities such as Baltimore's old Memorial Stadium or current M&T Bank Stadium, FedEx Field in Landover, Maryland, Veterans Stadium and later Lincoln Financial Field in Philadelphia, or at Giants Stadium in East Rutherford, New Jersey

    Damit hat man von den 5 Auswärtsspielen genau 0 verlegt.

    Einmal editiert, zuletzt von Disastermaster (23. Dezember 2013 um 16:43)

  • find ich auch zu radikal für College Spieler.

    Man muss doch in der Lage sein, sich an derart triviale Regeln zu halten. Er ist selbst schuld - erst recht, falls das vorher angekündigt war.

    Es ist doch allgemein bekannt, dass ND zu wesentlich härteren internen Sanktionen greift als andere. Irgendein Reporter hat zu Saisonbeginn schön formuliert (sinngemäß): Wenn der Starting QB einer anderen Top-Uni sich etwas wie Everett Golson zu Schulden hätte kommen lassen, dann hätte man diskutiert, ob er zur Strafe das erste Quarter oder die erste Halbzeit gegen einen völlig unterlegenen Gegner im ersten Spiel aussetzen müßte. Bei Notre Dame wird der Starting QB für ein Jahr komplett von der Uni verbannt.