Green Bay Packers Preview 2013

  • Green Bay Packers Season Preview 2013

    Brought to you by Anyhow and Conan Troutman

    Season review:


    Nach Anlaufschwierigkeiten und einem zwischenzeitlichen 2-3 Record, konnte man die Saison doch noch retten und relativ ungefährdet die Division gewinnen und damit in die Playoffs einziehen. Dort war aber in der Divisionalround gegen die 49ers Schluss. Wiedereinmal war ein aggresives, physisches Team den Packers zum Verhängnis geworden, man wurde in allen Mannschaftsbereichen regelrecht verprügelt. Ähnliches war zuvor schon in der Regular Season bei den Giants (ein zu 10:38 Loss) und gegen die Seahawks (ein äußerst kontroversieller 12:14 Loss) zu sehen. Auch die Playoff-Niederlage im Jahr davor gegen die Giants offenbarte ähnliche Schwächen bei den Packers. Bob McGinn, äußerst renommierte Beatwriter vom Milwaukee Journal Sentinel. Hielt so nach der Saison fest, dass es den Packers an toughness fehlte. Auch wenn sich die Verantwortlichen weigerten dies zuzugeben, versuchte man in der Offseason doch etwas in diese Richtung zu tun.

    Offseason:


    Die großen FA-Signings blieben in Green Bay wiedereinmal aus. Trotzdem war die Offseason alles andere als ereignisarm:

    FAs:


    Ohne nun allzusehr ins Detail zu gehen, seien die wesentlichen Moves der Packers am FA-Markt hier hervorgehoben:

    Abgänge:
    • Greg Jennings, WR → Vikings
    • Tom Crabtree, TE → Buccaneers
    • Brandon Saine, RB → ?
    • Erik Walden, OLB → Colts
    • Frank Zombo, OLB → Chiefs
    • Desmond Bishop, ILB → Vikings
    • D.J. Smith, ILB → Chargers
    • Charles Woodson, #21 → Raiders
    • Donald Driver, WR → Retirement
    • Jeff Saturday, C → Retirement

    Den größten Verlust stellt der Abgang von Greg Jennings dar. Zwar litt der bald 30-jährige in den letzten beiden Saisons immer öfter an Verletzungen, nominell war er aber trotzdem der #1-Receiver. Nach einigem Hin- und Her und fallendem Marktwert entschied sich Jennings gegen die Packers und für die Vikings, die etwas tiefer in die Tasche griffen.
    Ähnlich könnte auch die Gegenwart eines Desmond Bishop fehlen. Ein tougher Hardhitter in der Mitte der Defense wie er wird in Zukunft fehlen. Sein Cut hatte auch keine sportlichen Gründe, viel mehr schien sein gerissener Hamstring nicht die erwünschten Fortschritte zu machen. Auch er unterschrieb bei den sympathischen Divisionnachbarn in Minneapolis.
    Tom Crabtree war so etwas wie der Fan-Favorite in Green Bay. Seine kaum erklärbaren Bigplays und Blue-Collar-Attitude trugen dazu ebenso bei, wie sein reger Austausch mit Fans auf twitter. Trotzdem wird der Abgang sportlich verkraftbar sein.
    OLB Erik Walden war, nach der Verletzung des 1st-rounders Nick Perry, Starter neben Clay Matthews. Seine dauerhafte Inkonstanz und athletischen Limitierungen waren wohl letzlich die entscheidenden Gründe gegen eine Verlängerung. „If you're not getting better, you're getting worse.“, ließ General Manager Ted Thompson nach der Saison wissen.
    DJ Smith startete letzte Saison auf ILB in Week 1, nachdem Bishop sich in der Preseason verletze. Nach durchschnittlicher Leistungen riss sein Kreuzband in Woche 6.Fiel Anfang April bei seinem Physical durch, und ist seither glaubt man der Vereins-HP, in den Untiefen der Chargers depth chart vergraben. Offenbar doch kein London Fletcher 2.0.
    Ein ähnlicher, wenn auch weniger wichtiger Spieler, war Frank Zombo. In seiner Rookie-Season noch vielversprechend, stagnierte er recht bald und hatte zudem mit unzähligen Verletzungen zu kämpfen.
    Donald Driver spielte in den letzten zwei Spielzeiten sicher keine große Rolle mehr. Sein Retirement überraschte folglich niemand, stellte aber ein angenehme Abwechslung zur favre'schen Theatralik dar. Der 7th-rounder ist all-time receiving yards und reception leader der Packers. Erotisch auch sein Spitzname „Quickie“.
    Jeff Saturday hat eine ähnlich erfolgreiche Karriere hinter sich, hat, im Gegensatz zu Driver, sogar realistische Chancen auf eine Büste in Canton. Bei den Packers waren seine Leistungen allerdings sehr von seinem Alter geprägt, nach Spieltag 15 ging es auf die Bank.
    Charles Woodson hat auch eine Chance in die Hall of Fame aufgenommen zu werden und zwar faktisch ausschließlich wegen seiner Performance in Green Bay. User Anyhow nannte ihn vollkommen nachvollziehbar den besten Spieler aller Zeiten. Exemplarisch sei nur ein Spiel genauer erzählt: Bei einem Season-saving gegen die Cowboys 2009, erzwang er 2 Fumbles, sackte Tony Romo einmal und fing einen Pass an der Goalline ab. Die Packers gewannen 17:7.

    Zugänge:
    • Matthew Mulligan, TE, Rams
    • Johnny Jolly, DE, suspended
    • Georgio Tavecchio, K, Cal

    Die ersten beiden Signings sind als Schritt in Richtung Tough zu verstehen. Journeyman Mulligan ist ein klassischer Blocking-TE, der wohl Crabtree beerben soll. Jolly ist, nach seinen Drogenproblemen, zurück in der Liga und als guter Run-Defender und Pass-Batter bekannt. Dazu ist er edgy, ein Charakter der den Packers, trotz seiner ganzen Probleme, gefehlt hat.
    Tavecchio wurde geholt um mit Mason Crosby um den Startingposten zu kickern. Letzterer hat eine furchtbare Saison hinter sich, konnte sich aber immer der Unterstützung des Front Offices sicher sein.

    Resignings:
    • Brad Jones, ILB
    • Robert Francois, ILB
    • Sam Shields, CB
    • Aaron Rodgers, QB
    • Clay Matthews, OLB
    • Morgan Burnett, S

    Etwas überraschend gab man Jones eine sehr gut bezahlte Vertragsverlängerung, die in zum zehnt-bestbezahlten Spieler des Teams machen. Der ehemalige OLB und 7th-rounder ist etatmäßiger Starter auf ILB, Robert Francois sein erster BackUp.
    Die Verlängerungen von Matthews und Rodgers waren die wichtigsten beiden Moves der Offseason und binden beide bis 2018 an den Verein. Zwar hatten sie noch gültige Verträge, man ersparte sich aber drohende Holdouts oder stressige Verhandlungen in der Zukunft. Der Claymaker wurde mit dem Vertrag bestbezahlter Linebacker aller Zeiten, Rodgers gar bestbezahlter Spieler der NFL.
    Das Re-Signing von Burnett auf vier Jahre geschah aus der gleichen Motivation heraus, auch wenn es sich qualitativ auf einer Stufe darunter befindet.
    Sam Shields, ebenso ein junger, vielversprechender Spieler, unterschrieb seinen Tender nach anfänglichem Holdout. Man verhandelte auch an einem längeren Deal, dieser platze aber. Sollte Shields seine Leistungen der letzten Saisonhäfte bestätigen können, wird es wohl aber nicht noch einmal soweit kommen.

    Draft:

    1 Datone Jones, DE, UCLA
    2 Eddie Lacy, RB, Alabama
    4a David Bakhtiari, T, Colorado
    4b J.C. Tretter, T, Cornell
    4c Johnathan Franklin, RB, UCLA
    5a Micah Hyde, CB, Iowa
    5b Josh Boyd, DE, Mississippi State
    6 Nate Palmer, LB, Illinois State
    7a Charles Johnson, WR, Grand Valley State
    7b Kevin Dorsey, WR, Maryland
    7c Sam Barrington, LB, South Florida

    Wie sinnvoll Bewertungen von Rookies vor dem Start einer Saison, ist ohnehin fraglich. Da eine Bewertung ihrer Camp-Performances später folgt seien hier nur zwei, drei generelle Gedanken zur diesjährigen Draft geäußert:
    Thompson heißt BPA. Selten hat man mit einen hohen Draftpick einen augenscheinlichen Need bedient und dabei sein Board aus den Augen verloren. Auch dieser Draft macht keine Ausnahme, die Need-Position Safety wurde nicht bedient. Trotzdem fällt auf, dass man früh zwei RBs draftete. Seit einigen Jahren plagt die Packers ein faktisch in-existentes Groundgame, diesmal machte manNägel mit Köpfen machen und holte Franklin und Lacy. Auch die Depth beider Lines ist mittlerweile ein chronisches Problem der Packers. Jeweils zwei Picks sollten daran was ändern. Ebenso ist die Nachfolge Cullen Jenkins immer noch offen. Seit seinem Abgang 2010 sucht man einen vergleichbar guten Inside-Rusher. Schon letztes Jahr holte man mit Jerel Worthy und Mike Daniels zwei Des früh in der Draft. Mit Datone Jones hat nun auch ein 1st-rounder die Chance Jenks' Lücke zu schließen. Mit Boyd, Johnson und Dorsey sind auch drei klassische Lateroundpicks gezogen worden. Wirklich raw, aber mit jeder Menge athletischem Talent.

    Nennenswerte UDFA:
    • Tyrone Walker, WR, Illinois State
    • Andy Mulumba, OLB, Eastern Michigan
    • Lane Taylor, G, Oklahoma State
    • Jake Stoneburner, TE, Ohio State

    Die Packers setzen unter TT vermehrt auf UDFA, in den letzten Jahren verstärkte sich dieser Trend. Ende letzter Saison waren 5 UDFA aus der 2012er Class auf dem Roster oder auf IR.

  • Quarterbacks:

    Aaron Rodgers (12), Seneca Wallace (9)

    PS: Scott Tolzien (16)

    Nennenswerte Cuts: Graham Harrell, Vince Young, B.J. Coleman


    Über Aaron Rodgers muss man wohl nicht viel sagen – Green Bays #12 ist der beste QB der Liga, punkt. Gegen Ende seiner MVP-Saison hatten die gegnerischen Teams allerdings ein Rezept entwickelt, mit dem man Rodgers etwas in Schach halten kann: Druck machen mit möglichst nur vier Mann im Pass Rush, den Run auf dem Weg zum QB verteidigen, sieben Mann in Coverage und beide Safeties tief stehen lassen. Dies funktionierte 2012 über weite Strecken, als Resultat blieben viele Spiele, in denen die Offense stotterte. Dem sollte vor allem mit einem effektiveren Laufspiel (siehe weiter unten) und verbesserter Protection (mehr dazu ebenfalls weiter unten) entgegengewirkt werden.

    Das vorherrschende Thema der Vorbereitung war allerdings die Situation hinter A-Rod. Um’s kurz zu fassen: Harrell ist ne Wurst, Young kann nur laufen, aber nicht werfen und Colemans Würfe haben die Streuung einer Schrotflinte. Der einzige Pass, der bei allen drei saß, war daher der Laufpass. Neuer Backup QB ist der erst nach den Final Cuts verpflichtete Seneca Wallace, den die Seahawks vor zehn Jahren während Thompsons Zeit als Assistent von Mike Holmgren in der vierten Runde gedraftet haben. Der erfahrene Wallace sollte dem Team zumindest gegen die schwächeren Gegner eine reelle Siegchance geben, falls das Undenkbare eintritt und Rodgers mal ein, zwei Spiele ausfallen sollte.

    Der neue 3rd-Stringer ist in Wisconsin kein Unbekannter: Scott Tolzien führte die Wisconsin Badgers 2010 zu einer Big Ten Championship und in den Rose Bowl. Sein Wurfarm ist nicht der stärkste und wird eine Karriere als Starter verhindern. Seine Stärken (cleveres, risikoaverses Spiel, gute Play-Action) könnten ihn jedoch einige Jahre als Backup überleben lassen, auch wenn die Packers als Pass-First-Team vielleicht nicht die optimale Adresse sind.

    Grade: A-
    Für Rodgers gibt’s das A, für den Rest das Minus.


    Running Backs:

    RB: Eddie Lacy (27), James Starks (44), Jonathan Franklin (33)
    FB: John Kuhn (30)

    IR: Dujuan Harris

    Nennenswerter Cut: Alex Green


    Thompson hat vor der Problemzone Laufspiel nicht die Augen verschlossen und die Position im Draft gleich zwei Mal adressiert. In der zweiten Runde fiel `Bamas Eddie Lacy den Packers in die Hände, in der vierten Runde war Jonathan Franklin die Waffe der Wahl. Lacy ist ein klassischer Powerback, der dennoch erstaunlich flink auf den Füßen ist. Der schnelle und wendige Franklin war vor allem als Change-of-Pace Back und bei Passing Downs vorgehen.

    Während Lacy in der Preseason aus Vorsichtsgründen nur wenige Snaps sah, konnte er diese nutzen: Standen Rodgers und Lacy gemeinsam auf dem Feld, konnte Lacy Kapital aus den sich bietenden Lücken schlagen. Von nur einem Tackler war er nie zu stoppen und konnte so einige nette Runs abliefern. Sollten die gegnerischen Defenses weiterhin die oben erwähnte Taktik fahren, kann sich Lacy schon mal die Hände reiben. Tun sie es nicht, werden sich Rodgers und die Receiver freuen. Das größte Fragezeichen ist sicher Lacys Gesundheit. Lacy hat schon einige OPs hinter sich, hier können die Packers nur hoffen, dass so schnell keine weiteren nötig werden.

    Denn die Backs dahinter flößem niemandem Furcht ein. Franklin hatte nach gutem Start ein schwaches Camp und strauchelte besonders bei den Blitz-Pickups. Dass er dennoch das Team packte, hat er hauptsächlich seinem Status als Draft Pick zu verdanken. In seiner Rookie-Saison sollte man daher nicht zu viel von ihm erwarten. James Starks wird wohl weiterhin ein reiner 2-Down-Spieler bleiben und passt daher nicht zur von den Packers bevorzugten No-Huddle-Offense. Als Absicherung für Lacy hat er dennoch seinen Wert, was ihm doch noch etwas überraschend einen Rosterspot bescherte. Zudem profitierte er vom Ausfall des Newcomers der letzten Saison, Dujuan Harris.

    Dennoch kein Platz war für Alex Green, der einfach nicht die nötige Geduld und Vision für das Zone-Blocking-System mitbringt. Als 3rd-Down-Back hätte er zwar durchaus seinen Wert, diese Rolle fällt aber weiterhin Veteran John Kuhn zu. Man mag argumentieren, dass der klassische Fullback eine aussterbende Spezies ist – Fanliebling Kuhn hat sich durch sein spezielles Stärkenprofil (mit Abstand bester Pass Blocker, fangsicher und mit einem Näschen für TDs) jedoch eine Nische erkämpft und wird diese 2013 auch nicht hergeben.

    Grade: B-
    Lacy ist der Back, der den Packers seit Ahman Green und der Prime von Ryan Grant gefehlt hat. Bleibt er gesund, ist das Laufspiel in Green Bay wieder ernst zu nehmen. Tut er das nicht, sieht’s einmal mehr düster aus.


    Tight Ends:

    Jermichael Finley (88), Andrew Quarless (81), Ryan Taylor (82), Brandon Bostick (86)

    PS: Jake Stoneburner (45)

    Nennenswerte Cuts: Matthew Mulligan, D.J. Williams


    Alle Jahre wieder redet man in Green Bay von einer bevorstehenden Breakout Saison von Jermichael Finley. Wird es dieses Jahr tatsächlich passieren? Das Timing wäre aus seiner Sicht gut, sein Vertrag läuft aus. Und die Vorzeichen stehen zumindest nicht schlecht: Statt Worten hat Finley diesmal Taten sprechen lassen und mit einer starken Preseason Hoffnung gemacht. Andrew Quarless hatte die komplette letzte Saison nach einem späten Kreuzbandriss in 2011 verpasst, seine Vorstellungen in der Vorbereitung waren durchwachsen. Dennoch hat er Potential und ist der beste Allround Tight End im Team. Ryan Taylor ist ein fähiger Blocker, sein größter Trumpf sind allerdings die Special Teams, aus denen Taylor nach zwei bärenstarken Jahren nicht mehr wegzudenken ist. Brandon Bostick konnte sein Jahr auf dem Practice Squad nutzen überzeugte als Receiver – er dürfte in dieser Rolle erster Backup für Finley sein.

    Nicht das Team gepackt hat D.J. Williams, der seine Leistungen im College (Mackey-Award als bester TE des Landes 2010) nie in die NFL übersetzen könnte. Recht überraschend war der Cut von Matthew Mulligan, der sich als bester Runblocker nach Meinung vieler seinen Platz im Team erspielt hatte. Eine gegen die Rams erlittene Ellbogen-Verletzung könnte ihn allerdings diesen Platz gekostet haben, möglicherweise hat Thompson hier das für einen Veteran garantierte Geld abgeschreckt - er könnte eventuell nach Genesung nochmals verpflichtet werden.

    Grade: C+
    Wenn Finley sein Potential abrufen kann, ist er sicher einer der besten TEs der Liga – wenn. Das Trio dahinter fällt zudem mehr oder weniger stark ab.


    Wide Receiver:

    Jordy Nelson (87), James Jones (89), Randall Cobb (18), Jarrett Boykin (11), Jeremy Ross (10)

    PS: Charles Johnson (17), Myles White (19)


    Jordy Nelson will nach einer von Verletzungen geplagten Saison wieder da weiter machen, wo er 2011 mit 1263 Yards und 15 TDs aufhörte. Nach einem kleinen Eingriff im Knie sollte er zu Saisonbeginn allerdings starklar sein. Nelson ist einer der gefährlichsten Deep Threats der Liga (Motto: Pretty fly for a white guy) und sollten die Defenses versuchen, ihn ohne Safety-Hilfe zu stoppen, dürfte sich #87 mit einigen langen TDs bedanken.

    James Jones ist zwar nicht ganz so schnell, schafft es aber dennoch immer wieder, seinem Mann zu entwischen und von Single Coverage zu profitieren. Zudem ist er immer ein brandgefährliches Red-Zone-Target: 14 TDs und einige zirkusreife Catches haben das Butterfinger-Image, das ihn nach einigen Drops 2010 und 2011 verfolgte, erstmal ad acta gelegt. Noch ein größeres Breakout Jahr hatte aber zweifelsohne Randall Cobb. Der flinke Receiver war einfach überall zu finden – ob auf außen, im Slot, im Backfield oder als Returner. Allerdings ist das Verletzungsrisiko in den letzten beiden Rollen doch nicht zu unterschätzen, so dass wir ihn in 2013 hauptsächlich als reinen Receiver sehen werden.

    Jarrett Boykin ist als WR #4 eher einer vom Typ Possession Receiver. Allerdings kann auch diese Rolle wertvoll sein, als verlässlicher Backup war Boykins Job nie wirklich in Gefahr. Ross hat das Team hauptsächlich wegen seiner Qualitäten als Returner gemacht, wo er Cobb in nichts nachsteht (außer vielleicht Ball Security). Als Receiver war er zu unkonstant, hatte aber hin und wieder das Talent für eine Rolle im Slot aufblitzen lassen. Siebtrunden-Pick Charles Johnson konnte aufgrund langwieriger Verletzungen erst kurz vor Ende des Camps in selbiges eingreifen. Im Laufe der Saison ist eine Beförderung aufs Active Roster durchaus denkbar. Mit UDFA Myles White hat es ein weiterer schneller Mann aufs PS geschafft. Da die Verträge der Top 3 nach dieser bzw. der nächsten Saison auslaufen, könnte hier die nächste Generation schon da sein.

    Grade: B+
    Auch wenn hier der ganz große Name fehlt – das Trio Nelson, Jones und Cobb zählt weiterhin zu den besten der Liga. Die Backups erreichen allerdings nicht ganz die Qualität der Vorjahre.


    Offensive Line:

    T: David Bakhtiari (69), Don Barclay (67), Marshall Newhouse (74)
    G/C: Josh Sitton (71), Evan Dietrich-Smith (62), T.J. Lang (70), Greg Van Roten (64), Lane Taylor (65)

    PS: G Bryan Collins (G 68)

    PUP: Derek Sherrod (78), J.C. Tretter (73)

    IR: Brian Bulaga


    51. Dies ist nicht die Anzahl der Burger, die der durchschnittliche Packers O-Liner pro Woche verdrückt (oder doch? Irgendwo müssen 320 Pfund ja herkommen…), sondern die Zahl der Sacks, die Rodgers letzte Saison einstecken musste. Eindeutig nicht akzeptabel und daher wurde in der Offseason nichts unversucht gelassen (außer einem Free Agent Signing natürlich). In der vierten Runde entschied sich Thompson zum "Double Dip" und pickte nicht nur einen, sondern gleich zwei "Dicke" in David Bakhtiari und J.C. Tretter. McCarthy und Line-Coach James Campen trugen ebenfalls ihren Teil bei und ließen keinen Stein auf dem anderen: Brian Bulaga und Josh Sitton, die beiden besten Linemen der Packers, wechselten von rechts nach links, um Rodgers Blind Side besser zu schützen. Verletzungen von Tretter (Knöchelbruch am ersten Tag des Rookie Camps) und Bulaga (Kreuzbandriss während der Family-Night-Scrimmage) machten aber jeweils den halben Teil des Plans zunichte.

    Insert Bakhtiari, und zwar auf LT. Nicht Amtsinhaber Marshall Newhouse (dessen Leistungen den Wechsel von Bulaga freilich erst nötig gemacht hatten), sondern der Rookie bekam nach Bulagas Verletzung den Zuschlag. Weitere Ohrfeige für Newhouse: Auch den Posten als RT verlor er, an den UDFA von 2012, Don Barclay, der bereits die letzten Spiele der vergangenen Saison als RT absolvierte. Bakthiari zeigte früh, dass er den Herausforderungen gewachsen ist. Starkes Stellungsspiel, schnelle Füße und gute Technik machen Hoffnung, dass Bakhtiari seinen Mann auch gegen die besten Rusher stehen kann und eventuell sogar Bulaga im nächsten Jahr auf RT zurückkehren kann. Allerdings ist er ein Rookie und dürfte sich als solcher auch manches Mal von den alten Hasen ganz schön abkochen lassen (wie im Preseason-Game gegen St. Louis gesehen).

    Auf der anderen Seite zeigte sich Barclay stark verbessert im Pass Blocking, dies und seine starken Leistungen im Run Blocking sind der Grund, dass allen Verletzungen und Unbekannten auf dieser Position zum Trotz bei den Packers keine Panik ausgebrochen ist. Sollte der Verletzungsteufel erneut zuschlagen oder einer der beiden den Härtetest doch nicht bestehen, steht Swing Tackle Newhouse als Notlösung bereit. Von den Elite Rushern wurde er zwar immer wieder vernascht, ansonsten ist er aber ein brauchbarer Pass Blocker und ein Totalausfall als Run Blocker. In der Hinterhand haben die Packers zudem den Erstrunden-Pick von 2011, Derek Sherrod, der fast zwei Jahre nach einem schweren Beinbruch immer näher an ein Comeback kommt und im Laufe der Saison von der PUP Liste aktiviert werden könnte. Ob er nach dann fast drei Jahren ohne Spielpraxis aber mehr sein kann als eine Notfallversicherung, muss sich erst noch zeigen. Ähnlich sieht's bei Tretter aus, der zwar gegen Mitte/Ende der Saison wieder fit sein könnte, aber bisher null Trainingseinheiten mit dem Team hatte.

    In der Mitte war es wesentlich ruhiger: Josh Sitton sollte auch auf links einer der besten Guards der Liga sein und wurde nach einer weiteren starken Saison endlich mit der überfälligen Einladung nach Hawaii belohnt. Die erhielt zur kollektiven Belustigung/Verwunderung aller auch Center Jeff Saturday, nachdem er zwei Spieltage vor Ende aufgrund nicht vorhandenen Run Blockings von Evan "EDS" Dietrich-Smith verdrängt wurde. EDS ist zumindest ein klares Upgrade gegenüber Saturday, wie gut er sich gegen die dominanten (Nose) Tackle schlägt, bleibt aber abzuwarten. T.J. Lang hatte nach einer starken Saison 2011 im letzten Jahr lange mit einer Ellbogen-Verletzung zu kämpfen, wieder gesund sollte er erneut ein grundsolider Guard sein. Dahinter bilden Greg Van Roten (der zur Not auch auf RT aushelfen kann) und Lane Taylor ein Backup-Duo mit Entwicklungspotential.

    Grade: C+
    Die beiden jungen Tackle machen trotz Bulagas Ausfall Hoffnung – diese müssen sie aber erst noch in richtigen Spielen gegen die Besten der Besten bestätigen. Solange ist eine gesunde Portion Skepsis angebracht, ganz ohne "Growing Pains" wird die Saison sicher nicht verlaufen. Hier wird das Laufspiel gefordert sein, um etwas Druck von den beiden zu nehmen. Die Interior Line ist dagegen solide. Ingesamt eine junge Line mit viel Potential, aber wenig Erfahrung. Hier steht nächstes Jahr hoffentlich mindestens ein B.

    13 Mal editiert, zuletzt von Conan Troutman (3. September 2013 um 06:14)

  • Defensive Line:

    B.J. Raji (90), Ryan Pickett (79), C.J. Wilson (98), Datone Jones (95), Mike Neal (96), Mike Daniels (76), Johnny Jolly (97) Josh Boyd (93)

    PUP: Jerel Worthy (99)


    In vier Jahren 3-4 Defense gingen die Packers immer mit sechs D-Linern in die Saison. Das ist diese Saison anders: Mit acht Spielern ist die Position so tief besetzt wie seit langem nicht mehr. Gründe gibt es einige: An vorderster Stelle ist die Qualität der Spieler zu nennen, aber auch die hohe Anzahl an kommenden FAs (Raji, Pickett, Wilson, Neal und Jolly sind alle im letzten Vertragsjahr) spielte hier sicher eine Rolle. Zudem sind es strenggenommen eigentlich nur 7,5, da Neal als halber Linebacker zu zählen ist.

    Raji steht vor einem wichtigen Jahr: Will er den ganz großen Zahltag haben, muss er wieder konstant Leistungen wie 2010 bringen. Nach einem schwachen Jahr in 2011 war Raji letztes Jahr verbessert, aber da ist noch Luft nach oben. Pickett hat auch mit 33 Jahren noch einiges im Tank und ist ein wichtiger Bestandteil der Run Defense – ob er auch über die Saison hinaus in Green & Gold zu sehen ist, bleibt offen. Wilson ist der dritte Starter in der Base Formation und wie Pickett ein starker Run Defender, aber ohne wirklichen Impact als Rusher. Dennoch hat sich Wilson jedes Jahr steigern können und könnte bald mit einem guten Vertrag belohnt werden.

    First-Round-Pick Datone Jones hatte in der Vorbereitung mit einer Knöchelverletzung zu kämpfen. Allerdings sollte er das System ohnehin schon aus dem Effeff kennen, da die Defense bei UCLA bishin zu den Bezeichnungen nahezu eine 1:1-Kopie von Capers' Scheme ist. Der Impact in seinem Rookie-Jahr hängt daher wohl hauptsächlich davon ab, wie weit er sich körperlich auf NFL Niveau bringen konnte. Eine klare Starter-Rolle wird er zunächst nicht haben, sollte allerdings ordentlich Spielzeit sowohl in der Base-Formation als auch in den Subpackages kriegen. In letzteren wird Mike Daniels primär zu finden sein. Der Viertenrunden-Pick des letzten Jahres hat einen großen Sprung gemacht und dürfte seinen Teil dazu beisteuern, dass mehr Push aus der Mitte kommt – etwas, was die Line seit dem Abgang von Cullen Jenkins vermissen ließ.

    Die schönste Geschichte des Camps dürfte zweifelsohne die von Johnny Jolly sein. Die Karriere des vielversprechenden Talents erhielt nach 2009 einen herben Knick, als er nach Drogenproblemen auf unbestimmte Zeit suspendiert wurde und sogar ein halbes Jahr hinter Gittern saß. Seine zweite Chance nutzte das 30-jährige Naturtalent, das auch mit 340 Pfund leichtfüßiger als so mancher Running Back ist, bisher vorbildlich. Neben dem Platz, aber vor allem auch auf diesem: Mit einer beeindruckenden Vorstellung nach der anderen (Preseason Bilanz: mehrere Tackles, ein Sack, eine Interception, mehrere Pässe abgefälscht und eine weitere INT vorbereitet – nicht schlecht für einen 3-4 Lineman...) machte Jolly schnell klar, dass er trotz ein bißchen Rost und ausbaufähiger Kondition absolut in diese Line gehört. Zudem bringt er eine ordentliche Portion Aggressivität und das nötige "Edge" mit – etwas, das die Line sehr gut vertragen kann und hoffentlich auf die anderen abfärbt.

    Da schien eigentlich kein Platz mehr für Fünftrunder Josh Boyd zu sein, der zudem eine eher unauffällige Preseason hatte. Talent, zumindest ordentliche Perfomance, Draftstatus, FA Situation und das Risiko eines Waiverclaims waren aber genug Gründe, ihn mit aufs Roster zu packen, auch wenn sein Name wohl zunächst vor allem unter "Game Day Inactives" zu finden sein dürfte. Ein weiterer Grund war Mike Neal, der 20 Pfund leichter aus der Offseason zurück kehrte und vermehrt auf OLB eingesetzt werden könnte. Ein interessantes Experiment, das im Laufe des Jahres zu verfolgen sein wird. Etwas vergessen ist der Secound-Rounder von 2012, Jerel Worthy. Dessen unspektakuläre Rookie-Saison fand ihren Abschluss in einem Kreuzbandriss. Ob es für ein Comeback noch in diesem Jahr reicht, ist höchst fraglich – IR, ick hör dir trapsen.

    Grade: B+

    Zwar fehlt hier der absolute "Game Changer", aber insgesamt ist die Line so stark und tief besetzt wie seit Jahren nicht mehr.


    Linebacker:

    OLB: Clay Matthews (52), Nick Perry (53), Andy Mulumba (55), Nate Palmer (51)

    ILB: Brad Jones (59), A.J. Hawk (50), Robert Francois (49), Jamari Lattimore (57), Sam Barrington (58)

    Nenneswerte Cuts: Dezman Moses, Terrell Manning


    Dank Neal und Jamari Lattimore, die beide auch OLB spielen können, konnten die Packers nur vier Spieler auf dieser Position aufführen. Clay Matthews geht zur angenehmen Überraschung mal ohne chronische Oberschenkelbeschwerden in eine Saison und sollte eine weitere starke Saison haben. Vor allem die Tatsache, dass aus der D-Line mehr Druck kommen sollte und der QB sich nicht so einfach in eine bequeme Pocket zurückziehen kann, sollte die Sacks für den Claymaker in die Höhe schnellen lassen. Hilfreich dabei wird auch die Rückkehr von Nick Perry sein – der First-Rounder von 2012 ist als Rusher zwar noch unausgereift und hat eigentlich nur den Bull Rush in seinem Arsenal – dieser ist allerdings effektiv genug, um die Pockett zum Kollabieren zu bringen und den QB daran zu hindern, nach rechts zu scramblen.

    Der Darling der Preseason von 2012, Dezman Moses, hat sich derweil mit einer schwachen Leistung wieder aus dem Team gespielt – somit konnte auch in diesem Jahr wieder ein UDFA einen Rosterspot ergattern. Andy Mulumba, seines Zeichens #2 overall des CFL-Drafts, wird seine Kandapläne noch eine Weile auf Eis, genauer gesagt die Frozen Tundra, legen. Nate Palmer konnte nach einer eher wenig berauschenden Preseason im letzten Spiel gegen die Chiefs mit einer guten Leistung noch geradeso an Moses vorbei ziehen und den Rosterspot klar machen. Allerdings muss er sich noch steigern, will er auch nächstes Jahr eine Zukunft in Green Bay haben.

    Innen wurde deutlich, warum die Packers sich von Bishop und Smith getrennt haben: Die Linebacker Depth ist auch ohne die beiden hervorragend. A.J. Hawk ist ein grundsolider Starter, der allerdings zuwenige Big Plays macht (an keinem einzigen Turnover in den letzten zwei Jahren beteiligt). Nach Haircut 2011 folgte daher ein Pay Cut in der Offseason, und noch etwas anderes scheint er verloren zu haben: In der Vorbereitung zeigte sich Hawk deutlich schlanker und spritziger, war sogar desöfteren im gegnerischen Backfield zu finden.

    Brad Jones erhielt in der Offseason einen neuen Vertrag und ist der andere Starter. Seine Stärke ist vor allem, dass er keine Schwächen hat - zwar ist er kein "lay the wood" Linebacker, aber dennoch ein guter Tackler. Auch bei den gelegentlichen Blitzes ist er zu gebrauchen und zudem der beste Coverage Linebacker - er wird daher im Dime-Package als einziger ILB auflaufen.

    Dahinter ist Rob Francois der erste Nachrücker. Der Fourth-Year Pro, der in der Offseason für Vet Minimum zurück kam, hat sich heimlich, still und leise auf dem Depth Chart nach oben gearbeitet und wird bei der nächsten unausweichlich kommenden Verletzung zum Starter. Lattimore konnte sich mit guten Leistungen in der Preseason für die Rolle als #4 empfehlen, fungiert als Notfall-OLB und ist zudem ein guter STer. Terrell Manning zeigte dagegen zuwenig in der Preseason und wurde das nächste Opfer des harten Konkurrenzkampfes. Den letzten Spot hat Siebtrundenpick Sam Barrington ergattert, nicht zuletzt dank einer starken Perfomance in Spiel 4 gegen die Chiefs, in dem er u.a. eine Safety verbuchte.

    Grade: C+
    Die Depth in der Mitte ist hervorragend - auf außen allerdings suspekt. Zudem ist keiner der drei anderen Starter annähernd auf dem Niveau eines Matthews.


    Defensive Backs:

    CB: Tramon Williams (38), Sam Shields (37), Casey Hayward (29), Micah Hyde (33), Davon House (31), Jarrett Bush (24)

    S: Morgan Burnett (42), M.D. Jennings (43), Jerron McMillian (22), Chris Banjo (32)

    PUP: Sean Richardson (28)

    PS: James Nixon (25)


    The Packers proudly present: Das vermutlich beste Cornerback Corps der Liga. Tramon Williams machte im vergangenen Jahr immer noch die früh in 2011 erlittene Schulterverletzung zu schaffen. Unterm Strich war es ein Jahr mit viel Licht (u.a. die Spiele gegen Chicago, im Hinspiel mit zwei INTs ein Catch mehr als sein Gegenspieler Brandon Marshall, gegen einen unstoppbaren Calvin Johnson immerhin das Schlimmste verhindert) aber auch Schatten (Week 17 bei den Vikings, beide Spiele gegen die Niners). Seine Preseason fiel nach einer Knieverletzung kurz aus, er spielte nur einen Drive im vierten Spiel, den er mit einer INT im allerersten Snap auch gleich wieder beendete. Ganz der alte also, wieder steigern muss er sich aber im Run Support.

    Sam Shields zeigte letztes Jahr, dass seine schwache Saison 2011 nur ein Ausrutscher war. Der schnellste Spieler im Roster spielt dieses Jahr um einen neuen Vertrag – sollte er die starke Leistung vom Vorjahr bestätigen, dürfte Thompson hier gerne die Schatulle öffnen. Casey Hayward fiel mit Oberschenkelbeschwerden große Teile der Vorbereitung aus – nach seinem sensationellen Rookie-Jahr, das fast mit dem Titel des DRotY gekrönt worden wäre, hat er allerdings einen Vertrauensvorschuss im Kampf um den Posten als Nickel Corner. Dicht im Nacken sitzt ihm allerdings Fünftrunder Micah Hyde. Der MVP der Preseason stand auch aufgrund der Ausfälle von Williams und Hayward so lange auf dem Feld wie kein anderer und machte das Beste aus der Gelegenheit. Auf außen ist er aufgrund seiner etwas limitierten Schnelligkeit nicht unbedingt mit einem schnellen Receiver auf einer Insel zu lassen, aber im Slot erinnert er an Charles Woodson: Guter Tackler, eine Nase für den Ball, immer mittendrin im Geschehen und brandgefährlich bei den gelegentlichen Blitzes. Er ist zu gut, um ihn auf der Bank versauern zu lassen und dürfte mindestens als Dime Corner zum Einsatz kommen.

    Davon House hatte nach starkem Camp im Vorjahr eine Schulterverletzung aus der Bahn geworfen. Dieses Jahr ist er fit und kam nach schwachem Start in die Preseason auch wieder gut in Form. Spielzeit dürfte er aber nur bei Verletzungen von Williams oder Shields sowie in den Special Teams sehen. Apropos: Jarrett Bush könnte man auch unter "Specialists" führen. Als Cornerback will ihn kein Packers Fan jemals wieder sehen, besonders nicht in Man Coverage: Wo andere ein Näschen für Ball und Gegner haben, sitzt bei Bush ein dicker Schnupfen. Neben seiner Rolle als ST Captain macht ihn die Fähigkeit, zur Not als Safety, wo er das Spiel vor sich hat, aushelfen zu können, wertvoll genug, um ihm erneut einen Platz auf dem Roster zu bescheren. Mit James Nixon hat man einen weiteren Speedster auf dem Practice Squad.

    Auf Safety könnte Morgan Burnett, sollte ihn die gegen Seattle erlittene Hamstring Verletzung nicht zu sehr behindern, ein Breakout Jahr haben und damit in die Fußstapfen von Nick Collins und Darren Sharper treten – die dieses ebenfalls im vierten Jahr schafften. Aber bereits letztes Jahr war Burnett sehr solide und machte kaum Fehler – hier und da ein Big Play mehr und er wäre ein Top 3 Safety. Davon noch weit entfernt sind M.D. Jennings und Jerron McMillian. "Doc" Jennings ist ein guter Ball Hawk und sicher in Coverage, aber ein bißchen schmal auf der Brust und daher keine Bank gegen den Run. Das ist schon mehr McMillians Milieu (wer findet die Alliteration?), der allerdings auch immer mal einen Schnitzer in Coverage drin hat. Die beiden dürften sich wieder je nach Down-and-Distance die Rolle als zweiter Safety teilen. Chris Banjo hat sich mit einer starken Preseason als vierter Safety ins Team gespielt. Ein williger Tackler, dessen mangelnde Größe (5'10" laut Teamseite) ihm aber zum Verhängnis werden könnte. Sean Richardson bringt mit diese mit (6'2", 216), hatte aber letztes Jahr eine ähnliche Verletzung wie Collins erlitten, ob er seine Karriere fortsetzen kann, steht in den Sternen.

    Grade: A-
    Die Cornerback Depth sucht ihresgleichen und mit Burnett haben die Packers auch einen Top Safety. Die Optionen auf der zweiten Safety Position sind zwar nicht schlecht, verhindern aber die Bestnote.


    Special Teams:

    K Mason Crosby (2), P Tim Masthay (8), LS Brett Goode (61)


    Das zweite großte Thema im Camp nach Backup Quarterback war der Kicker (ich weiß, wir haben Sorgen. Wenn das die größten Probleme sind, kann das Team so schlecht nicht sein...). Mason "Missin" Crosby, auch bekannt als Bing Crossbar, hatte nach einem grauenvollen Slump im Vorjahr diesmal Konkurrenz bekommen. Am Ende entschied der von Umfeld und Region menschlich sehr geschätzte Kicker den Kampf dank eines starken Endspurts (26 der letzten 27 Kicks im Camp/Preseason verwandelt) für sich, auch weil er einer Umstrukturierung seines Salärs für 2013 auf eine erfolgsabhängige Grundlage zustimmte. Dennoch: Sollte Crosby zu einem wichtigen Field Goal im vierten Quarter antreten, sollten Packers Fans die Fernbedienung vorher in Sicherheit bringen...

    Dass die Fans Punter Tim Masthay ebenso wenig auf dem Feld sehen wollen, ist dagegen nicht dessen Schuld. Der Ginger Wolverine hat zwar nicht ganz die Leg Strength eines Andy Lee oder Shane Lechler, macht das aber mit äußerst präzisen Punts und guten Winkeln wett. An der Hangtime könnte er hier und da noch arbeiten, insgesamt hat er sich aber zu einem der besten Punter der Liga gemausert. Was kann man über einen Long Snapper sagen? Das Beste ist wohl, dass es absolut nichts zu sagen gibt, dann hat er seinen Job zur vollsten Zufriedenheit aller erfüllt. Dies ist bei Goode der Fall (oder kann sich irgendjemand an einen verpatzten Snap erinnern? Ich nicht), dafür gab's in der Offseason verdientermaßen einen neuen Vertrag und ein kleines Raise obendrauf.

    Grade: B
    Masthay und Goode sind top, bei Crosby kann dagegen jederzeit das "Yips" wieder ausbrechen. Sollte er aber seine Form von 2011 wieder finden, gibt's bei den Specialists nix zu mäkeln.

    19 Mal editiert, zuletzt von Conan Troutman (3. September 2013 um 07:54)

  • Schedule

    :

    Week1: @ San Francisco
    Week2: vs. Washington
    Week3: @ Cincinnati
    Week4: BYE
    Week5: vs. Detroit
    Week6: @ Baltimore
    Week7: vs. Cleveland
    Week8: @ Minnesota
    Week9: vs. Chicago
    Week10: vs. Philadelphia
    Week11: @ New York
    Week12: vs. Minnesota
    Week13: @ Detroit
    Week14: vs. Atlanta
    Week15: @ Dallas
    Week16: vs. Pittsburgh
    Week17: @ Chicago

    Fazit und Prediction:

    Einige der letztjährigen Defizite haben die Packers in dieser Offseason offensiv attackiert. Phasenweise scheint dies auch schon Früchte zu tragen. Sowohl Eddy Lacy, als auch Datone Jones zeigten ihr Talent im Camp bzw. der Preseason. Dass die Depth in mehreren Mannschaftsteilen allerdings wieder zum Problem werden könnte, dafür sorgten einige Offseason- und Campverletzungen mit unangenehmer Zuverlässigkeit.

    Anyhow's Prediction:
    Die Lücke, die letztes Jahr zu den Topteams der Conference klaffte, konnte zwar nicht geschlossen, aber verkleinert. Die OffensiveLine könnte, wegen mehrerer Verletzung, abermals zum Problemfeld werden und verhindern mit den dominanten Front-Sevens aus San Francisco und Seattle mithalten zu können. Sollten aber zwei, drei Rookies ihre guten Ansätze aus dem Camp tatsächlich in der RS umsetzen können und vielversprechende Second-year-player wie Hayward oder Daniels auf einem guten ersten Jahr aufbauen, dann wird zumindest in der Division kein Weg an den Packers vorbeigehen.

    Record: 11-5
    Playoffs: Niederlage im Championshipgame gegen die Seahawks.

    Conan's Prediction:
    Das unerfahrene Tackle-Duo könnte die Achillesferse des Teams werden, Potential hin oder her. Die Titelchancen der Packers stehen und fallen daher mit dem Laufspiel, auch unter dem Namen Eddie Lacy bekannt. Bleibt der vielversprechende Rookie gesund bzw. ist zumindest in den Big Games und den Playoffs verfügbar, sollte ein starkes Ground Game den Druck von den Tacklen nehmen und zudem den tiefen Ball für Rodgers wieder öffnen. Die Defense ist erneut stark verbessert und könnte statistisch gesehen wieder unter die Top 5 zurückkehren. Ob sie auch in den großen Spielen hält, wird die andere große Frage. Trotz schwerer Schedule und einigen Growing Pains wird das erste Saisonziel, der Gewinn der NFC North, vielleicht nicht mit Glanz und Gloria, aber doch halbwegs souverän erreicht werden. In den Playoffs ist mit einem gesunden Lacy alles möglich: Im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren habe ich diesmal keine Angst vor den physisch starken Teams wie Giants, Niners oder Hawks, auch wenn gerade die letzteren erstmal geschlagen werden wollen.

    Record 11-5
    Playoffs: Packers go all the way - #14 it is.

  • vielen Dank fürs ausführliche informieren und die viele Arbeit, die ihr euch gemacht habt. :xywave:

    Hier mal meine 5ct zum Team und zur Saison:

    Team:

    gehe mit fast allen Grades konform, mE wurde das sehr gut von euch analysiert und bewertet. Ohne um Details zu feilschen, hätte ich nur wenige Positionen anders bewertet.

    • O-Line - die kommt mir trotz C+ noch etwas zu gut weg bzw. ich bin hier nicht so optimistisch. Über unsere Guards Sitton (A+) und Lang (B) brauchen wir sicher nicht zu diskutieren. Über unsere Tackle schon, was ihr auch getan habt. Beide Starter sind weder wirklich groß (beide gelistet mit 6-4) noch wirklich schwer (Bak 300, Barclay 305). Beide dürften gg. Power-Rusher Probleme bekommen und ggf. Unterstützung brauchen. Bleibt noch der unbewiesene Center EDS. Hier habe ich ehrlich gesagt die meisten Bauchschmerzen. Gerade im Runblocking empfand ich ihn als das schwächste Glied in der Line. Die Zeit wird es uns zeigen denke ich.
    • LB - man will ja bei der Qualität der D-Line und bei den DBs nicht meckern, doch als Fan hätte man natürlich alle Positionen möglichst optimal besetzt. Das haben wir mE bei den ILB leider nicht. Unsere Starter sind zuverlässig, aber durchschnittlich, die Backups kein zu erwartendes Upgrade. Es ist eine Position, die letztes Jahr schon zu unseren schwächen zählte und die vom Gegner entsprechend attackiert wurde. Ähnliches in dieser Saison zu verhindern wird wahrscheinlich nur gelingen, wenn die Line entsprechend dominanter auftreten kann
    • Coaching - hier speziell Capers. Ich war einer der Befürworter, Capers nach der Saison zu entlassen. Das hat sich etwas relativiert, trotzdem bin ich der Meinung, dass er nicht länger unser DC sein sollte sondern eher eine Art Supervisor für einen jüngeren Mann auf dem Posten. Capers ist unbestritten ein Fuchs in seinem Fach, aber leider nur solange, wie sein Gameplan funktioniert. Sein großes Manko ist es, dass er nicht oder nur sehr bedingt innerhalb eines Spieles einen nicht (oder schlecht) funktionierenden Gameplan entscheidend abändern kann. Das war das erste Mal im PO Loss gg. die Cardinals zu sehen und hat sich seither immer mal wieder bestätigt.

    Season Prediction:

    irgendwo habe ich gelesen, dass wir eine "historisch schwere schedule" haben und der Blick auf selbige bestätigt das auch irgendwie. Da auch der Rest der NFC North es ähnlich schwer hat vermute ich mal, dass in diesem Jahr nur der Sieger der Division weiterkommt. Es wird also kein Selbstläufer mit den POs. Ich rechne mit einer 10:6 Saison mit Niederlagen gg. die AFC North (2), die NFC East (1), gg. die 49ers und Falcons sowie eine innerhalb der Division. Sollte man mehr als 1 Spiel in der North verlieren, wird es wahrscheinlich nix mit den POs.

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • Danke Jungs, ist ein super Preview geworden :thup::thup::thup:

    Als so schwer empfinde ich die Schedule gar nicht. Am meisten stört mich eigentlich die frühe Bye :mrgreen:

    Allerdings liegen mir gerade die ersten beiden Gegner doch sehr im Magen.
    Ich glaube, dass unsere D#, gerade am Anfang der Saison, noch nicht so weit ist um die "Read Option" vernünftig verteidigen zu können.
    Das und der Fakt, dass unsere O-Tackle noch zu "grün" sind könnte uns einen Fehlstart bescheren.

    Aber hinten raus werden wir gewaltig kommen und die Divison klar machen!

    Meine Erwartung an diese Saison:
    - Eine positive Entwicklung unserer D# UND beim DC
    - Ein funktionierendes Laufspiel und damit mehr Flexibilität in der Offense
    - Einen Peterson bei 100y/Spiel halten
    - Die PlayOffs

    Prognose: 10:6

    GO PACK GO

  • Wow, bockstarkes Teil, das ihr da hingezaubert habt :fleh Vielen vielen Dank, hat richtig Spaß gemacht zu lesen. :bier::bier:

    Weitestgehend stimme ich mit den Einschätzungen überein, ein paar Downgrades würde ich aber vornehmen.

    DB:
    Für A- ist mir a) der zweite Safety-Spot zu schlecht besetzt und b) müsste auf CB alles optimal laufen. Tramon müsste wieder der Shutdown Corner früherer Zeiten werden, Casey Hayward müsste vom Sophomore Slump verschont bleiben, in den schon Sam Shields fiel und Micah Hyde müsste sein woodsonesques Spiel in die RS transportieren können. Passiert das alles, gibt es für CB ein zweifellos eiin A, aber überall sehe ich Fragezeichen.

    OL:
    Eine Packers OLine hat per Definition nichts besseres als D verdient :hinterha::tongue2: Mit Lang und Sitton sind gute Einzelkönner dabei, als Unit bekommen sie es seit Jahren nicht gebacken. 51 Sacks, you have to be kidding me. Sicherlich waren auch einige Coverage Sacks dabei, aber zumeist musste sich die OLine an die Nase packen. Dazu kommt ein seit jahren grausames Run Blocking. Ne, mehr als ein D ist da für mich nicht drin.

    QB:
    Ist unbewertbar. Steht #12 auf dem Feld, ist das ein dickes A, selbst wenn sie mich zum Clipboard halten einstellen. Steht #12 nicht auf dem Feld, F wie failed, Season beerdigt.

    Prognose:
    11-5, Division Title, an #14 glaube ich allersdings nicht.

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Danke für das Preview :bier:

    Also wenn eure O-Line hält und Eddie Lacy so einschlägt wie befürchtet wird mir
    Angst und Bange gegen euch zu spielen, weil ich euch in dem Falle sogar als Super Bowl Contender sehen würde.

    Ich bin sehr gespannt auf unsere Spiele gegeneinander, da wir ja inzwischen auch eine scheinbar brauchbare O-Line haben. Außerdem haben WIR die besten Cornerbacks der Liga :tongue2: ... Es könnten endlich mal wieder spannende Spiele werden.

    Euch viel Erfolg für die Saison zu wünschen wäre Heuchelei, deswegen wünsch ich der Packers-Community viel Spaß in dieser Saison. Und ärgert euch nicht zu sehr wenn ihr am Ende doch nur #2 in der Division werdet :xywave:

  • Respekt meine Herren das ist mal ne Preview und steigert die Vorfreude auf Sonntag ins Unermessliche!

    Durch die Brille seh ich uns natürlich auch wieder am Ende beim Präsidenten aber der Realist in mir glaubt nicht so recht daran. Die allgemeine Entwicklung in der Liga ist schon entgegen unserer Philosophie.
    Solang im Januar zur Playoff-Zeit nicht gerade wieder die Giants nach Lambeau müssen ist trotzdem alles drin!
    Die Division sollte allemal drin sein, bis auf die Lions kann ich da keinen richtig ernst nehmen.

    Also auf gehts :)

    P.S.: das beste CB-Corps regiert wohl leider in Seattle - pretty impressive

    People all over the world (everybody)
    Join hands (join)
    Start a love train, love train

  • Danke für das Preview. :bier:

    Zum Thema Schedule würde ich auch sagen, dass dieser arg schwer ist. Eine sehr frühe Bye. Dazu die vermeintlich für uns schwersten Gegner SF, NYG (liegt uns einfach nicht) und BAL alle auswärts. Da sind 3 Niederlagen fast vorprogrammiert. Und eben diese 49ers und Giants haben die anderen Teams in der NFC North nicht. Gegen ATL spielt man zu Hause. Da sehe ich garnicht mal so schwarz.

    Aber 11-5 wäre am Ende schon ziemlich optimal finde ich. Ich tippe eher auf eine 10-6 mit Niederlagen gegen SFO, NYG, BAL, CHI + eine weitere in der NFC North + eine weitere gegen den Rest.

  • Zitat von [TheDude];1282060

    Also gegen die Giants spielen die Bears auch ;)

    eben, wie auch alle anderen Teams aus unserer Division. Der Unterschied in den Schedules (mal von home + away Ansetzungen abgesehen) sind die Matchups gg. die gleichplatzierten Teams aus der NFC South und NFC West. aber genug vom off-topic

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • Hey Cheeseheads!

    Bin neu hier und gehe in meine erste "ernstzunehmende" Packers-Saison, hab noch nicht soviel Verständnis für das ganze Football-system ... komm von jahrelangem NHL-Konsum ;) ... also bitte Geduld mit mir.


    Auf welcher Position seht ihr noch Handlungsbedarf bzw. wo is noch was möglich?
    Auf welcher Position kann man dafür noch jemanden cutten/traden?

    Aus meiner Sicht is RB ziemlich dünn und D-line sher gut bestückt ... seht ihr da noch was kommen?
    Welche Seiten benutzt ihr zur Infobeschaffung/Weiterbildung?

    Hier richtig oder im Team-Talk?

  • Vielen Dank erstmal fürs Preview. Da ich die offseason eher wenig verfolge ist es für mich ein optimaler Einstieg in die Saison. Ich freu mich auf jeden Fall auf eine erfolgreiche Saison für die Packers :bounce:

  • Sehr schöne Preview. Mal sehen wie weit das Pack diesmal kommt. Ich sympathisiere ja mit denen/euch. PO's sollten locker drin sein, selbst ohne Laufspiel habt ihr das ja 2102 gschon gepackt. Aber auch ich glaube spätestens im Div-Finals wäre wohl Schluß :paelzer:

  • Da ich mich ja fast ausschließlich nur noch passiv hier rumtreibe und mitlese,
    vielen Dank an Euch beide, dass Ihr hier was richtig Gutes zum Lesen geschaffen habt.
    Sehr schöne Preview, umfangreich, präzise und aussagekräftig, hat Spaß gemacht zu lesen! :bier::top:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • ...Auf welcher Position seht ihr noch Handlungsbedarf bzw. wo is noch was möglich?
    Auf welcher Position kann man dafür noch jemanden cutten/traden?

    Aus meiner Sicht is RB ziemlich dünn und D-line sher gut bestückt ... seht ihr da noch was kommen?
    ...

    im Moment kann man wohl davon ausgehen, dass sich am Team nicht viel ändern wird in den nächsten Tagen. mit 3 RBs kann ich gut leben (+ Kuhn), da soll unser HC doch erstmal beweisen, dass er wirklich zum Laufspiel steht, auch wenn es vielleicht am Anfang noch suboptimal läuft. (vermutlich weniger wegen der Backs, mehr wg. der Line)

    die Tiefe der DLine hat sich der ein oder andere Fan sicher schon länger gewünscht, auch hier wird sich so schnell nichts ändern hoffe ich. Interessant wird es dann, wenn Worthy wieder gesund ist.

    den Rest im Team-Thread

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • freut mich, dass es euch gefällt. :smile2:

    bei den grades habe ich mich wirklich schwer getan, daher sollte man die einzelnen noten nicht auf die goldwaage legen. leider ist anyhow kurz vor den final cuts in den urlaub aufgebrochen, hätte mich hier gerne noch mit ihm abgestimmt.

    zur O-line: da bin ich in der tat wesentlich optimistischer als rest. bakhtiari war imo ein echter steal in runde vier. vielleicht nicht der beste run blocker, aber das war clifton auch nicht und ist für uns auch nicht unbedingt nötig auf LT. sicher wird er auch einige fehler machen und ein paar sacks zulassen, aber ständig am schwimmen wie newhouse sehe ich ihn nicht. barclay ist nicht gerade meine bevorzugte option auf RT, aber bei ihm stimmt immerhin das run blocking und talent ist durchaus vorhanden. zudem kann rodgers jederzeit nach rechts scramblen, falls doch mal einer durchkommt. EDS hat mir eigentlich recht gut gefallen, sicher kein top center, aber auch keine wirkliche schwäche.
    das run blocking ist insgesamt sicher keine stärke der line, sollte aber unterm strich seinen zweck erfüllen. ein guter back kann da wesentlich mehr tun für die line als umgekehrt. insgesamt habe ich mich am liga-durchschnitt orientiert bei den bewertungen, und da gibt es doch haufenweise schwächere lines. ein C geht daher imo völlig in ordung, über plus oder minus kann man sich natürlich streiten, hier habe ich mich aufgrund des potentials (auch mittelfristig) für ersteres entschieden.

    die drei linebacker außer matthews sehe ich als ordentlich, sprich C- bis D+, an. matthews hat das alleine eine ganze note nach oben gebracht, die depth ist zudem auch nicht zu verachten. wenn die D-line zur abwechslung mal ihren job macht, was dieses jahr passieren sollte, und nicht ständig die blocker ins second level lässt, sehen auch die linebacker besser aus.

    bei den defensive backs haben seattle und chicago in der tat das bessere, weil physischere starter duo. in der depth kommt aber imo kein team an unsere top 5 CBs heran. da sich jennings und mcmillian auf dem zweiten safety-spot sehr gut ergänzen, gab's daher auch kein großes downgrade (ich habe auch vor dem draft hier keinen großen bedarf für einen frühen pick gesehen). hab bei der note insgesamt lange zwischen A- und B+ geschwankt, vielleicht trifft's letzteres etwas besser.

  • Danke für das Preview! :)

    OL:
    Eine Packers OLine hat per Definition nichts besseres als D verdient :hinterha::tongue2: Mit Lang und Sitton sind gute Einzelkönner dabei, als Unit bekommen sie es seit Jahren nicht gebacken. 51 Sacks, you have to be kidding me. Sicherlich waren auch einige Coverage Sacks dabei, aber zumeist musste sich die OLine an die Nase packen. Dazu kommt ein seit jahren grausames Run Blocking. Ne, mehr als ein D ist da für mich nicht drin.

    QB:
    Ist unbewertbar. Steht #12 auf dem Feld, ist das ein dickes A, selbst wenn sie mich zum Clipboard halten einstellen. Steht #12 nicht auf dem Feld, F wie failed, Season beerdigt.

    Prognose:
    11-5, Division Title, an #14 glaube ich allersdings nicht.


    Die Oline ist mitunter das Schlechteste, das die NFL zu bieten hat. Nur 1300 Yards von den RBs und ganze 51 Sacks in einer Saison beim besten QB der Liga? Außerdem hat sich die Oline mit Bulagas Ausfall auf dem Papier auch noch eher verschlechtert.

    Und jetzt kommt's: QB ist der Knackpunkt der Packers. Gerade weil die Oline so schwach ist, glaub ich, dass sich dieses Jahr die Playoffs nicht ausgehen werden. Rodgers kann mit Sicherheit keine weitere 50-Sack Saison unverletzt überstehen. Es fängt ja schon am Sonntag in San Francisco an. Ein Rookie LT aus der vierten Runde gegen Justin und Aldon Smith? Prost, Mahlzeit. Selbst wenn Rodgers das Spiel dennoch gewinnt, wird er mit blauen Rippen heimfliegen. Das kann einfach keine Saison lang gut gehen.