New England Patriots Preview 2013

  • New England Patriots 2013

    Rückblick

    Ein stark verjüngtes Team begann die Saison 2012 als einer der Favoriten auf den Titel. Im ersten Spiel gab es den erwarteten Sieg gegen die Titans, bevor erste Rückschläge kamen. Eine schwache Vorstellung der Offense und diverse Fehler in den Special Teams, darunter ein geblockter Punt und ein verschossenes Fieldgoal in letzter Sekunde resultierten in einer knappen Niederlage gegen die Cardinals. Es folgte eine Runde Glücksspiel in Baltimore mit dutzenden Fehlentscheidungen der Replacement Refs in beide Richtungen. Höhepunkt war ein Phantom-Fieldgoal in letzter Sekunde, erneut also eine knappe Niederlage. Ein Punktefestival in Buffalo mit 38 Punkten alleine im letzten Viertel brachte den zweiten Sieg. Im mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen von Brady und Manning wurden die Broncos besiegt, bevor der kleine Aufwärtstrend durch die dritte äußerst knappe Niederlage gestoppt wurde. Gegen die Jets gab es dann endlich mal einen Sieg in einem engen Spiel. Durch ein Fieldgoal in der Overtime und den anschließenden Fumble von Sanchez konnten die Patriots die Reise nach London mit vier Siegen im Gepäck antreten. Im neuen Wembley-Stadion war ein Klassenunterschied zu den Rams zu erkennen, der deutliche fünfte Sieg die logische Konsequenz. Die anfänglichen Schwierigkeiten der Offense waren damit fürs erste auch überwunden. Gegen die Bills, Colts, Jets und Texans wurden 37, 59, 49 und 42 Punkte erzielt. Lediglich in Miami mussten 23 reichen. Damit war der Division-Titel drei Spiele vor Ende der Regular Season bereits gesichtert. Gegen die 49ers ließ man es dann zu locker angehen. Die 49ers punkteten praktisch nach Belieben und es sah nach einer bösen Klatsche aus, ehe eine späte Aufholjagd zum Ausgleich führte. Zehn schnelle Punkte der 49ers machten dann aber alle Hoffnungen zunichte. Es folgten noch ein unspektakulärer Sieg gegen die Jaguars und ein Shutout gegen die Dolphins, die den zweiten Platz in der AFC und damit das Freilos in der ersten Playoff-Runde einbrachten.
    In der zweiten Runde hatten die Texans die besten Plätze bei der Shane-Vereen-Show. Mit drei Touchdowns trug der junge Running Back entscheidend zum ungefährdeten Sieg bei. Der Einzug in das AFC-Championship-Game war also gelungen. Dort gab es die Gelegenheit zur Revanche gegen die Ravens. Zur Halbzeit war auch noch alles im grünen Bereich. Zwar hatten die Punter jede Menge zu tun, doch die Patriots führten mit 13:7. In der zweiten Hälfte gelang der Offense jedoch gar nichts mehr. Die Ravens ihrerseits fanden dreimal den Weg in die Endzone und beendeten so die Saison der Patriots.
    In der Nachbetrachtung muss man festhalten, dass, allen Bemühungen zum Trotz, die Pass Defense immer noch die Schwachstelle des Teams ist. Einige der personellen Veränderungen haben zu Verbesserungen geführt, so z.B. die Versetzung von McCourty auf Safety und die Verpflichtung von Talib, und es wurden auch keine historischen Höchstwerte an zugelassenem Raumgewinn überboten, dennoch liegt man immer noch weit im unteren Drittel der Liga. Als Ursachen betrachte ich den Pass Rush, vor allem durch die Mitte, die fehlenden Coverage-Fähigkeiten der Linebacker und die unzureichend besetzte zweite Safety-Position. In der Offense erwies sich einmal mehr die Gesundheit der Tight Ends als Achillesferse. Die Offense ist um die beiden herum aufgebaut, sodass bei einem Ausfall nicht nur ein sehr talentierter Spieler fehlt, sondern ein zentraler Baustein der Offense. In den Special Teams ordneten sich die Coverage Units erneut unter den besten der Liga ein, Gostkowski versagten aber zu oft in den entscheidenden Momenten die Nerven, was in einer auch insgesamt enttäuschenden Field Goal-Quote von 83 Prozent resultierte. Konnte Edelman bei den Punt Returns noch überzeugen, gab es mit McCourty bei den Kick Returns nur einen Platz im hinteren Drittel der Liga.

    Schedule

    Week 1: @ Bills
    Week 2: vs. Jets
    Week 3: vs. Buccaneers
    Week 4: @ Falcons
    Week 5: @ Bengals
    Week 6: vs. Saints
    Week 7: @ Jets
    Week 8: vs. Dolphins
    Week 9: vs. Steelers
    Week 10: Bye
    Week 11: @ Panthers
    Week 12: vs. Broncos
    Week 13: @ Texans
    Week 14: vs. Browns
    Week 15: @ Dolphins
    Week 16: @ Ravens
    Week 17: vs. Bills

    Neben unseren lieben Freunden aus der AFC East und den Erstplatzierten der anderen drei AFC-Divisions bekommen wir es dieses Jahr noch mit der zumindest auf dem Papier sehr starken AFC North und der NFC South zu tun. Ein großer Vorteil dieses Spielplans: Wir haben kein Spiel an der Westküste. Die weiteste Reise führt uns nach Houston, gefolgt vom Auswärtsspiel bei den Dolphins. Ebenfalls positiv ist die Bye-Week ca. zur Saisonmitte.


    Coaching Staff

    Head Coach: Bill Belichick
    Offense: Josh McDaniels (Offensive Coordinator/Quarterbacks), Dante Scarnecchia (Assistant Head Coach/Offensive Line), Ivan Fears (Running Backs), Chad O’Shea (Wide Receiver), George Godsey (Tight Ends), Brian Daboll (Offensive Coaching Assistant)
    Defense: Matt Patricia (Defensive Coordinator), Patrick Graham (Defensive Line), Pepper Johnson (Linebacker), Josh Boyer (Cornerbacks), Brian Flores (Safeties)
    Special Teams: Scott O’Brien (Special Teams Coordinator), Joe Judge (Special Teams Assistant)

    Im Vergleich zum Vorjahr nur eine wesentliche Änderung: Brian Daboll, der vor einigen Jahren bereits für die Wide Receiver verantwortlich war, kehrt mit der Erfahrung von 4 Jahren als Offensive Coordinator in verschiedenen Teams zurück. Er trägt den Titel eines Coaching Assistants.


    Draft 2013

    Die Draft begann für die Patriots ungewohnt. In mehreren Trades in den vergangenen beiden Saisons wurden Draftpicks gegen Spieler getauscht, weshalb die Patriots nur fünf Picks hatten. Dieses Problem wurde nach dem bewährten Schema gelöst: der eigene Erstrundenpick wurde gegen vier Picks der Vikings getauscht. Danach gab es nur noch einen Trade, sodass die Patriots die Draft mit sieben neuen Spielern beendeten. Auffällig: Drei davon haben ihre Collegezeit bei den Scarlet Knights an der Rutgers University verbracht.

    #52 Jamie Collins, LB, Southern Mississippi, 6‘3“, 250 lbs

    Der ehemalige Highschool-Quarterback hat ist im College Jahr für Jahr näher an die Line of Scrimmage gerückt. Er begann als Safety, spielte dann sowohl innen als auch außen als Linebacker und beendete seine College-Laufbahn als Defensive End. Bei den Patriots spielt er Linebacker, wofür er nahezu Idealmaße mitbringt. Im Camp fiel er durch seine herausragende Athletik und die Neigung Ball und Gegenspieler voneinander zu trennen auf. In den Vorbereitungsspielen war er dagegen kaum zu sehen, man hatte den Eindruck, dass es für ihn noch zu schnell geht. In seiner Rookie-Saison wird er in erster Linie in den Special Teams und möglicherweise in der Nickel-Defense zum Einsatz kommen.

    #59 Aaron Dobson, WR, Marshall, 6’3”, 200 lbs

    Ein großer Receiver für die spektakulären Plays. Er muss noch lernen, seine körperlichen Vorteile besser einzusetzen und sich nicht so leicht von seinen kleineren Gegenspielern abdrängen zu lassen. Dazu noch etwas Zeit im Kraftraum und noch etwas mehr Selbstvertrauen, dann wird er eine große Rolle spielen. Dieses Jahr reicht es noch nicht für eine Starterposition, er wird aber dennoch Einsatzzeit erhalten und der Offense eine neue Option geben.

    #83 Logan Ryan, CB, Rutgers, 5’11”, 195 lbs

    An Ryan findet man nur wenig herausragende Eigenschaften, aber auch wenige gravierende Mängel. Er ist kein Combine-Wunder, aber ausreichend schnell, beweglich und groß. Er spielt selbstbewusst und aggressiv und hat keine Angst vor Körperkontakt. Diese Saison soll er als vierter Cornerback beginnen, wird neben den Special Teams als erster Ersatzmann für Außen und den Slot fungieren.

    #91 Duron Harmon, S, Rutgers, 6’1”, 205 lbs

    Nur acht Picks nach Ryan wurde der nächste Rutgers-DB gewählt. Im Gegensatz zu diesem hat mit Harmon in der dritten Runde aber niemand gerechnet. Davon abgesehen gibt es aber einige Parallelen zwischen den beiden. Auch Harmon hat ausreichende Athletik und Größe, ist ein sicherer Tackler und guter Special Teamer und ist flexibel einsetzbar. Zudem besticht er durch seine Intelligenz und Einstellung auf und neben dem Spielfeld. Er könnte schon zu Saisonbeginn als dritter Safety Spielzeit bekommen, ein Starterplatz in der zweiten Saisonhälfte würde mich bei entsprechender Entwicklung nicht überraschen.

    #102 Josh Boyce, WR, Texas Christian, 5’11”, 205 lbs

    Boyce ist nicht besonders groß, aber schnell, beweglich und kräftig. Er benötigt noch etwas Feinschliff, auch gelegentliche Konzentrationsmängel gilt es abzustellen. Bis dahin wird er wohl eine untergeordnete Rolle in der Offense spielen. Möglich ist aber, dass man ihn für Screens, Endarounds und auch die ein oder andere tiefe Route einsetzen wird, um seine Schnelligkeit auszuspielen. Auch im Return Game könnte er eine Option werden.

    #226 Michael Buchanan, DE, Illinois, 6´6“, 255 lbs

    Im letzten Sommer hat er aufgrund eines Kieferbruchs viel Gewicht verloren. Dies dürfte zu seiner relativ schwachen Saisonleistung beigetragen haben. Ein idealer Kandidat also für einen späten Value-Pick wie Dennard, Cannon und andere in den letzten Jahren. Buchanan hat die Anlagen, die ein Top-Passrusher braucht, er ist groß, hat lange Arme und einen schnellen ersten Schritt. Außerdem setzt er seine Hände gut ein und hat den vielzitierten „motor“. Allerdings muss er noch stärker werden und an Masse zulegen sowie seine Position in der Run Defense besser halten. Auch an den Pass Rush Moves kann man noch feilen. Einsatzzeit könnte er zu Beginn vor allem in eindeutigen Passsituationen erhalten.

    #235 Steve Beauharnais, LB, Rutgers, 6‘2“, 230 lbs

    Im Gegensatz zu den anderen Auserwählten ist Beauharnais durch seine fehlende Athletik limitiert, zudem ist er mit Abstand der kleinste Linebacker im Team. Auf der Habenseite stehen Intelligenz, Übersicht und eine sehr gute technische Ausbildung. Sein Weg auf den Platz dürfte über die Special Teams führen.

    UDFA Kenbrell Thompkins, WR, Cincinnati, 6‘0“, 195 lbs

    Guter Route Runner, sichere Hände, lässt sich nicht an der LOS aufhalten. Wohl die größte Überraschung der Preseason bei den Patriots. Während die anderen Rookies im letzten Spiel bis zum Ende spielten, durfte er sich das Ganze mit den anderen Startern von der Bank aus ansehen. Sehr interessant auch seine persönliche Geschichte. Dreimal von der Highschool geflogen, siebenmal verhaftet und am Ende doch noch die Kurve bekommen. Der Anti-Hernandez.

    UDFA Mark Harrison, WR, Rutgers, 6‘3“, 230 lbs

    Harrison wurde aufgrund einer Fußverletzung und von möglichen Charakterproblemen nicht gedraftet. Er beginnt die Saison auf Reserve/NFI und wird deshalb mindestens die ersten 6 Spiele verpassen.

    UDFA Zach Sudfeld, TE, Nevada, 6‘7“, 260 lbs

    Studfeld hat Idealmaße für einen Tight End, gute Hände und ist ein guter, wenn auch nicht überragender Athlet. Seine Qualitäten als Blocker sind…ausbaufähig. Hauptgrund dafür, dass er nicht gedraftet wurde, waren aber 6 Operationen in seiner Collegezeit.

    UDFA Joe Vellano, DT, Maryland, 6‘2“, 300 lbs

    Vellano ist etwas kleiner als optimal wäre und kein besonderer Athlet. Seine Stärken sind die Klassiker der Scouting Reports: consistently good pad level, strong upper body, high motor. Mike Wright anyone?

    UDFA Ryan Allen, P, Louisiana Tech, 6‘2“, 215 lbs

    Allen ist der erste Spieler, der den Ray Guy Award für den besten College-Punter zweimal hintereinander gewonnen hat. Hangtime, Schusskraft und die Genauigkeit bei den kürzeren Punts in der gegnerischen Hälfte stimmten. Hauptkritikpunkt ist, dass er keine Erfahrung als Holder bei Field Goals hat.

    Außerdem sind RB Quentin Hines, WR TJ Moe, OT Elvis Fisher, OT Brice Schwab, OG Luke Patterson, OG Chris McDonald, DT Cory Grissom und DT Anthony Rashad White auf Reserve/Injured.


    Offseason

    Abgänge:


    Auf Hernandez werde ich nicht weiter eingehen. Welker hat sich ganz klassisch verzockt. Mit dem Angebot der Patriots waren er und sein Berater nicht zufrieden. Die Sache wurde schnell hässlich und als die erwarteten lukrativen Angebote nicht kamen, konnte man schon nicht mehr zurück und die Patriots führten Plan B, nämlich die Verpflichtung von Amendola, aus. Woodhead war Fanliebling und ein wichtiger Bestandteil der Offense als 3rd-Down-Back, Donald Thomas hat als 6. Offensive Lineman überzeugt. Eine kleine Überraschung war die Trennung von Brandon Lloyd, der sportlich zwar die Erwartungen durchaus erfüllte, aber aufgrund seines schwierigen Charakters im Team nicht gut angekommen ist.
    Mit Love und Deaderick wurden kurz nacheinander ein Starter und der erste Backup auf der ohnehin schon dünn besetzten Defensive Tackle-Position nach einer enttäuschenden Saison entlassen. Bei Love gab es verschiedenen Berichten zufolge unterschiedliche Ansichten über das weitere Vorgehen bezüglich seiner Diabetes-Erkrankung, während bei Deaderick unprofessionelles Verhalten, in erster Linie verpasste Meetings, als Grund angeführt wurden. Mit Chung und Dowling sind zwei der größeren Draft-Pleiten der letzten Jahre Vergangenheit.
    Last but not least: Zoltan Mesko, der Space Emperor of Spaces wurde entlassen. Noch beeindruckender als seine Leistung als Punter war sein Einsatz abseits des Platzes, für den er letztes Jahr mit dem Community Service Award des Teams ausgezeichnet wurde. Seine Entlassung war nur eine kleine Überraschung, nachdem er sich mit dem Rookie Ryan Allen über das gesamte Camp ein Duell auf Augenhöhe geliefert hat. Den Ausschlag dürften am Ende Nuancen gegeben haben. Und natürlich finanzielle Aspekte, Mesko hätte für ein Jahr so viel gekostet wie Allen für die nächsten drei Saisons.


    Zugänge:

    Code
    RB LeGarrette Blount Trade   Buccaneers
    WR Danny Amendola    FA      Rams
    OT Will Svitek       FA      Falcons
    OG Tyronne Green     FA      Chargers
    OG Chris Barker      Waivers Dolphins
    DT Tommy Kelly       FA      Raiders
    DT Armond Armstead   FA      Toronto Argonauts
    DT AJ Francis        Waivers Dolphins
    LB Chris White       Waivers Lions
    S  Adrian Wilson     FA      Cardinals

    Die Liste ist dieses Jahr relativ kurz und unspektakulär. Amendola wurde oben schon erwähnt. Er soll Welker ersetzen und erhält dafür fast sechs Millionen pro Jahr. Seine Fähigkeiten ähneln denen von Welker, Amendola ist aber etwas größer und schneller und dadurch vielleicht etwas variabler. Auf der anderen Seite hat er in den letzten zwei Jahren nur zwölf Spiele absolviert und kommt nicht einmal annähernd an die Zahlen, die Welker Jahr für Jahr abgeliefert hat, heran.
    Blount wurde in einem Draft Day Trade von den Buccaneers verpflichtet. Dafür wanderten Draftpick Nummer 229 und der Leichtathlet Jeff Demps nach Tampa. Er verlor bei den Bucs seinen Stammplatz an Rookie Doug Martin und Gerüchten zufolge aufgrund seines Verhaltens jeglichen Kredit bei Coach Schiano, weshalb er für diesen günstigen Preis zu haben war. Und das Belichick einem Schnäppchen nicht wiederstehen kann, ist bekannt.
    Der letzte bekanntere Name ist Tommy Kelly. Er wurde nach neun Jahren im Team von den Raiders entlassen und unterschrieb für zwei Jahre bei den Patriots. Dafür gibt es bis zu fünf Millionen. Er soll für mehr Druck auf den Quarterback sorgen, wie er es bei den Raiders besonders 2010 und 2011 mit zusammen 14,5 Sacks getan hat.
    Und dann ist da noch Armond Armstead. Der Defensive Tackle verpasste sein Senior Year im College nach einem Herzinfarkt, der möglicherweise durch Schmerzmittel hervorgerufen wurde (Der Fall wird übrigens im nächsten Sommer verhandelt.). Dennoch meldete er sich 2012 für die Draft an und wurde wenig überraschend nicht gedraftet. Deshalb spielte er eine Saison für die Toronto Argonauts in der CFL, wo er in das Allstar-Team gewählt wurde. Im Januar unterschrieb er dann einen Vertrag bei den Patriots. Da er technisch gesehen ein Undrafted Free Agent ist, musste er einen Dreijahresvertrag zum Mindestgehalt unterschreiben, ist also ein weiteres Schnäppchen. Auch er soll in erster Linie den Pass Rush verstärken. Allerdings beginnt er die Saison auf Reserve/NFI und verpasst deshalb mindestens die ersten sechs Spiele, nachdem er wegen einer Infektion operiert werden musste.
    Die weiteren Verpflichtungen sind eher als Investitionen in die Kaderbreite zu sehen, allen voran Swing Tackle Will Svitek. Tyronne Green und Adrian Wilson werden dagegen nicht helfen, beide sind nach Verletzungen in der Preseason auf Reserve/Injured gelandet und werden die gesamte Saison verpassen.

    "I'm not really into solving the world's problems and all that. I'm just trying to coach our football team." - Bill Belichick

  • Roster

    Offense

    Quarterbacks
    Tom Brady, Ryan Mallett
    Brady hat in der vergangenen Saison wieder auf gewohnt hohem Niveau agiert. Besonders hervorheben möchte ich hier die Turnover: Acht Interceptions und kein einziger verlorener Fumble sind sehr gute Werte. Vier TD-Läufe sind zudem ein Karrierebestwert. Die 40000-Yard-Grenze hat er in der vergangenen Saison überschritten, 50000 sind bereits dieses Jahr zumindest theoretisch in Reichweite. Auch in der Preseason gab es keine Anzeichen von Alterserscheinungen. Hier also keine guten Nachrichten für die Gegner.
    Auch Mallett machte in der Preseason wieder eine gute Figur. Er hat die Offense offensichtlich verinnerlicht, ist selbstbewusst und an Wurfkraft mangelt es ihm ohnehin nicht. Auch die Präzision bei kürzeren Pässen, insbesondere Screens, ist besser geworden. Dennoch sind immer wieder einzelne Pässe dabei, bei denen man nur den Kopf schütteln kann. Hier habe aber ich die selbe Meinung wie Mallett selbst, der glaubt, dass das mit mehr Spielzeit schnell deutlich besser werden würde.

    Bewertung: A
    Selbst wenn Mallett für ein paar Spiele einspringen müsste, hätte ich keine großen Bedenken.

    Running Backs
    Stevan Ridley, Shane Vereen, LeGarrette Blount, Brandon Bolden, Quentin Hines (IR)
    Nach Jahren des ‘Running Back by Committee’ hat sich mit Ridley endlich wieder eine klare Nummer eins herauskristallisiert. Stevan ist ein sehr vielseitiger Läufer mit einer guten Mischung aus Kraft und Schnelligkeit, der allerdings in puncto Ball Security noch Verbesserungspotential hat. Zudem sind seine Beiträge zur Passing Offense doch sehr überschaubar. Hier kommt Shane Vereen ins Spiel. Der ehemalige 2nd-Round Pick konnte nach enttäuschender Rookie-Saison im letzten Jahr einige Male sein großes Potential andeuten. Dieses Jahr soll er Danny Woodhead ersetzen, also als Change-of-Pace-Back und Receiver Big Plays produzieren. Blount und Bolden streiten sich um den dritten Platz im Depth Chart. Der Neuzugang scheint hier erst einmal die Nase vorne zu haben, auch da Bolden zuletzt verletzt war.


    Bewertung: B
    Es bleiben Fragezeichen bezüglich der Gesundheit und der Ballsicherheit von Ridley. Zudem muss Vereen seine Position zum ersten Mal alleine oder zumindest hauptverantwortlich ausfüllen.

    Wide Receiver
    Danny Amendola, Kenbrell Thompkins, Julian Edelman, Josh Boyce, Aaron Dobson, Matt Slater, Mark Harrison (NFI), TJ Moe (IR), Jonathan Haggerty (IR)
    In den letzten Jahren konnte man bei den Patriots eine gewisse Tendenz entdecken, auf einzelnen Positionen einen Komplettumbau vorzunehmen. Dieses Jahr waren die Wide Receiver dran. Als Ersatz für Welker wurde mit Amendola der Spieler verpflichtet, der ihm in der NFL wohl am ähnlichsten ist. Er wird, sofern er gesund bleibt, die ‚Z‘-Position spielen. Fällt er aus, ist der erste Ersatzkandidat Julian Edelman, der letzte „Überlebende“ der alten Receiver-Unit. Allerdings ist auch „White Wes Welker“ öfter mal verletzt. Dritter Kandidat wäre dann der schnelle Boyce, der, wie oben schon geschrieben, auch eine Nische in der Offense finden dürfte. Auf der anderen Seite, der ‚X‘-Position hat sich Thompkins in aller Deutlichkeit gegen Dobson durchgesetzt. Er kommt sehr gut in seine Routes, läuft diese auch gut und fängt sicher. Zudem setzt er seinen Körper sehr geschickt ein. Genau das ist das größte Problem von Dobson, er lässt sich viel zu leicht von kleineren Spielern abdrängen, was bereits in der Preseason zu unvollständigen Pässen und Interceptions geführt hat. Er hat zwar das meiste Potential der gesamten Unit, aufgrund der doch noch deutlichen Defizite muss sich der höchste Pick auf dieser Position jedoch erst einmal am Ende des Depth Charts einordnen. Ein weiterer Kandidat auf ‚X‘ ist für die zweite Saisonhälfte Rookie Mark Harrison, der allerdings die gesamte Offseason aufgrund seiner Fußverletzung verpasst hat. Im Notfall steht auch noch Quentin Sims aus dem Practice Squad zur Verfügung.
    Sollte sich jemand wundern, dass ich Slater nicht erwähnt habe: Wenn Matt in der Offense auf dem Feld steht, ist das Spiel längst entschieden oder die Patriots haben ein großes Problem.

    Bewertung: C+
    Sehr, sehr viel Talent. Mit zwei als verletzungsanfällig geltenden Veterans und drei Rookies aber auch sehr, sehr viel Risiko.

    Tight Ends/Fullbacks
    Rob Gronkowski, Zach Sudfeld
    , Michael Hoomanawanui (FB/H-Back), James Develin (FB)
    THE GRONK IS BACK!!! Gut, noch nicht ganz. Aber bald ist es soweit! Und dann wird wieder geblockt, gefangen und gespiked wie man es vom besten Tight End der Liga gewohnt ist. Ein weiterer ‚Y‘, also Inline-TE, steht aktuell nicht im Team. Ich bin gespannt, wie das überbrückt wird.
    Auf der zweiten TE-Position, in der Terminologie der Patriots der ‚F‘, hat sich Sudfeld festgespielt. Der bewegt sich mit 6‘7“, 270 lbs zwar offiziell in Gronk-Dimensionen, ist aber eher ein zu groß geratener Receiver. Im College war er statistisch gesehen ein sehr effektiver Blocker, konnte das in der Vorbereitung aber nicht unter Beweis stellen. Nur elf Wiederholungen beim Bench Press deuten darauf hin, dass er einfach nicht stark genug ist.
    Hoomanawanui, der Liebling der Kommentatoren, übernimmt die Aufgaben eines Fullbacks und ist zudem ein weiterer Kandidat für die ‚F‘-Position. Mit Develin ist dazu noch ein „echter“ Fullback im Team. Nach einer Saison in der UFL und drei im Practice Squad (2 davon bei den Bengals)hat er es jetzt tatsächlich ins Roster geschafft und könnte auch ein paar Snaps als TE spielen. Allerdings könnte er auch bald wieder weg sein, schließlich wurde er diese Woche erst entlassen und wieder unter Vertrag genommen.

    Bewertung: A-
    Immerhin wurde die Wahrscheinlichkeit, dass ein Pro Bowl Tight End ausfällt, etwa halbiert…

    Offensive Line:Offensive Line
    LT Nate Solder, LG Logan Mankins, C Ryan Wendell, RG Dan Connolly, RT Sebastian Vollmer
    , G/T Marcus Cannon, OT Will Svitek, OG Chris Barker OG Tyronne Green (IR), OT Elvis Fisher (IR), OT Luke Patterson (IR), OT Markus Zusevics (IR), OT Brice Schwab (IR)
    Durch die Vertragsverlängerung von Vollmer bleibt das Tackle-Duo des letzten Jahres erhalten. Solder konnte die Erwartungen in seinem ersten Jahr auf der linken Seite definitiv erfüllen und erwies sich nicht nur als zuverlässige Rückendeckung für Brady, sondern war auch im Run Blocking stark. Vollmer dagegen war nach einer verletzungsgeplagten Saison 2011 nicht von Beginn an auf der Höhe und wirkte oft unbeweglich. Er konnte aber die Vorbereitung voll absolvieren und scheint wieder in besserer Verfassung zu sein. Auch Mankins war nach seinem Kreuzbandriss noch nicht auf gewohntem Niveau unterwegs, ist jetzt aber wieder richtig fit und hat offensichtlich auch seine Aggressivität nicht verloren. Die Center-Position hat letzte Saison Ryan Wendell übernommen. Kaum zu glauben, was aus diesem eigentlich zu kleinen UDFA geworden ist. Zwar hat er in der Pass Protection noch deutlich Luft nach oben, im Run Blocking ist er dafür umso stärker. Im Vergleich zum Rest fällt die Besetzung auf RG etwas ab. Connolly verpasste nach einer Schulter-OP große Teile des Camps, was Marcus Cannon die Chance gab, sich den Posten zu holen. Dummerweise verletzte auch er sich und fehlte wochenlang. Deshalb dürfte Connolly zu Saisonbeginn erst einmal starten. Für Cannon bleibt die Rolle des 6. Offensive Lineman, Einsatzzeit als zusätzlicher TE oder FB inbegriffen. Der erste Neue im Bunde ist Svitek, der als Swing Tackle im Bedarfsfall Solder oder Vollmer ersetzen könnte. In der Preseason musste er aufgrund enormer Verletzungsprobleme als RG ran, zeigte, dass er das nicht kann und verletzte sich selbst dabei. Er wird deshalb vermutlich den Saisonbeginn verpassen.
    Die Besetzung der weiteren Backup-Posten war ursprünglich völlig anders geplant. Das oben angesprochene Verletzungspech hat aber sämtliche auch nur halbwegs tauglichen Kandidaten aus dem Rennen geworfen. Deshalb wurde nach den letzten Cuts in Guard Chris Barker ein Undrafted Free Agent vom Waiver Wire geholt. Ergänzt wird diese Truppe noch von drei weiteren Rookie Free Agents im Practice Squad (C/G Kline, OT Dill, OT Devey).

    Bewertung: A-
    Die Top 7 sind sehr gut, dahinter sieht es derzeit etwas nach Improvisation aus. Coach Scarnecchia gilt aber nicht zu Unrecht als exzellenter OL-Coach, deshalb sehe ich auch das nicht als großes Problem.

    "I'm not really into solving the world's problems and all that. I'm just trying to coach our football team." - Bill Belichick

    Einmal editiert, zuletzt von German_Patriot (7. September 2013 um 00:16)

  • Defense

    Defensive Tackles
    Vince Wilfork, Tommy Kelly
    , Joe Vellano, AJ Francis, Armond Armstead (NFI), Cory Grissom (IR), Anthony Rashad White (IR)
    Auch hier wurde radikal umgebaut. Das Ergebnis würde ich momentan als eher durchwachsen bezeichnen. Wilfork gehört weiter zu den Besten auf seiner Position, schaltet fast im Alleingang das Laufspiel durch die Mitte aus uns spielt dabei noch ungewöhnlich viele Snaps (>80%) für einen Spieler seiner Größe. Kelly, der zweite Starter, ist nicht ganz so breit, dafür größer und beweglicher. In der Preseason gelang es ihm ein ums andere Mal, den Quarterback beim Passversuch unter Druck zu setzen. Kann er diese Leistung in der Regular Season auch abrufen, ist er genau der Spieler der seit dem Karriereende von Mike Wright so dringend gesucht wurde.
    Für Entlastung von der Bank sollen Vellano und Francis sorgen. Kennt keiner? Stimmt wahrscheinlich, aber immerhin kennen sie sich untereinander gut. Die beiden waren in der letzten Saison die Starter auf DE in der 3-4-Defense der University of Maryland. Zur zweiten Saisonhälfte könnte ein gesunder Armond Armstead hinzukommen, der dann wenigstens in der Nickel-Defense für etwas Entlastung sorgen könnte. Im Practice Squad ist auch dieses Jahr Marcus Forston zu finden.

    Bewertung: C+
    Ein Star, ein ordentlicher Starter und dann…nichts. Ich hoffe, dass mich die drei Rookies Lügen strafen.

    Defensive Ends
    Rob Ninkovich, Chandler Jones
    , Jake Bequette, Michael Buchanan Jermaine Cunningham (IR), Justin Francis (IR)
    Jones hat in der letzten Saison bis zu seiner Knöchelverletzung sowohl als Pass Rusher als auch in der Run Defense überzeugt. In der Offseason hat er noch einige Pfunde an Muskelmasse draufgepackt ohne dabei an Antrittsschnelligkeit oder Beweglichkeit einzubüßen. Es ist denkbar, dass er auch als End in einer 3-4-Formation eingesetzt wird. Ich rechne fest damit, dass er an seinen guten Einstand anknüpft und sich als Schlüsselspieler in der Defense etabliert. Ihm gegenüber wird Rob Ninkovich auflaufen. Nink war ein arbeitsloser Long Snapper bevor er zu den Patriots ging und sich zu einem sehr konstanten Allround-DE/LB entwickelt hat. Egal ob Pass Rush, Run Defense oder Man Coverage, Ninkovich kann alles auf ordentlichem Niveau, ohne irgendwo wirklich herauszuragen.
    Bequette fand in seiner Rookie-Saison nicht statt. Es fehlte Schlicht die Power um seine limitierte Athletik auszugleichen. Im Training Camp wartete man vergeblich auf einen großen Leistungssprung, er scheint sich allerdings zu einem brauchbaren Run Defender entwickelt zu haben. Buchanan könnte als Rotationsspieler den einen oder anderen Sack beisteuern, für eine große Rolle ist er aber zu leicht, ist zudem sehr ‚raw‘.

    Bewertung: D+
    Fast identisch zu den Collegen in der Mitte der DL. Nur hat Jones nicht den Status von Big Vince, zudem gibt es weder im Practice Squad noch auf der PUP- oder NFI-Liste Reserven.

    Linebacker
    Dont’a Hightower (SAM), Brandon Spikes (MIKE), Jerod Mayo (WILL)
    , Jamie Collins, Dane Fletcher, Chris White, Steve Beauharnais
    Die Linebacker sind die Konstante im Team. Mayo ist der Kopf der Defense, besetzt die Weakside. Im Team nennt man ihn aufgrund seines Spielverständnisses und seiner akribischen Vorbereitung Belichick Junior. Er ist für Playcalls und Adjustments zuständig, macht sehr wenige Fehler und gehört regelmäßig zu den Spielern mit den meisten Tackles der gesamten Liga. Gelingt es ihm, noch mehr Big Plays in entscheidenden Momenten zu machen, ist er endgültig unter den besten Linebackern der Liga angekommen. Sein Nebenmann Spikes ist ein Verteidiger der alten Schule. Er überzeugt mit seiner Härte und Aggressivität vor allem als Run Defender, in dieser Disziplin gehört er zu den besten Linebackern der Liga. Eher am anderen Ende des Spektrums findet man ihn allerdings in Sachen Coverage. Auf der Strongside geht Hightower in sein zweites Jahr im Team. Ebenfalls ein guter Run Defender und gefährlicher Blitzer, in Coverage nicht so anfällig wie Spikes, eine Stärke ist es dennoch nicht.
    Letztes Jahr habe ich mich an dieser Stelle noch über die fehlende Tiefe beklagt. Dieses Jahr sieht auch das sehr gut aus. Rookie Collins bringt die Schnelligkeit mit, die dem Rest der Truppe fehlt, und Dane Fletcher ist nach seinem Kreuzbandriss wieder an Bord. Diese beiden könnten die Lösung für die schwache Coverage in der Mitte des Feldes sein. Vervollständigt wird das Ganze durch den STer White und den zweiten Rookie Beauharnais sowie Davis im Practice Squad.

    Bewertung: A-
    Gegen den Lauf waren die Linebacker der Patriots auch letztes Jahr schon stark. Dieses Jahr ist man breiter aufgestellt, verfügt zudem über mehr Athletik.

    Cornerbacks
    Aqib Talib, Alfonzo Dennard
    , Kyle Arrington, Logan Ryan, Marquice Cole
    Hier wurde bereits während der letzten Saison umgestellt. Talib wurde aus Tampa geholt und ersetzte McCourty auf der linken Seite, rechts übernahm Dennard den Platz von Arrington, dieser rückte in den Slot. Mit Talib hat man endlich den großen, aggressiven Cornerback gefunden, den man lange gesucht hat und der auch mit größeren Receivern zurechtkommt. Dennard ist nicht so groß, besticht aber durch seine giftige Spielweise und gute Ball Skills. Da auch Arrington im Slot deutlich besser spielt als außen, bleibt es erst einmal bei dieser Formation, die trotz gewisser Schwächen ein großer Fortschritt gegenüber den letzten Jahren ist. Ein Problemfall ist trotz ordentlicher Leistungen auf dem Feld Dennard. Zum einen hat er auch dieses Jahr große Teile des Camps verletzt verpasst, zum anderen steht eine Verhandlung an, in der entschieden werden soll, ob er seine Bewährungsauflagen verletzt hat. Sollte er nicht zur Verfügung stehen, würde Arrington wohl wieder nach außen rücken und Rookie Ryan eine größere Rolle als geplant spielen. Aber auch Cole, ursprünglich als STer verpflichtet, hat sich zu einem brauchbaren Slot-Corner entwickelt, er könnte im Notfall sogar Safety spielen. Auch eine Rückkehr von McCourty auf seine alte Position wäre im Notfall möglich.

    Bewertung: C+
    Ein großes Fragezeichen steht hinter Dennard. Stehen alle zur Verfügung ist die ehemalige Problemposition der Patriots aber gut besetzt.

    Safeties
    Devin McCourty, Steve Gregory
    , Duron Harmon, Tavon Wilson, Nate Ebner, Adrian Wilson (IR)
    In seiner Rookie-Saison, als er überwiegend in Zone Coverage eingesetzt wurde, überzeugte McCourty, wurde sogar ins All Pro-Team gewählt. Dann wurde in der Defense aber einiges verändert, unter anderem wurde auch vermehrt Manndeckung gespielt. Damit kam McCourty nicht zurecht und spielte nur noch durchschnittlich. Als er 2011 aufgrund von Personalproblemen zum ersten Mal als Free Safety auflief, war schnell klar, dass es ihm besser liegt, wenn er das Spiel vor sich hat. Nach dem Trade für Talib erfolgte letzes Jahr dann die endgültige Versetzung. McCourty dankte es mit starken Leistungen und wirkt schon jetzt als würde er seit Jahren auf seiner neuen Position spielen. Sein Nebenmann Gregory, der tatsächlich bereits seit Jahren Safety spielt, wirkte dagegen wie ein durchschnittlich talentierter Rookie. Meist zu spät dran und zu unsicher im Tackling, dafür knockt er in der Regel nicht seine Mitspieler aus, was ja schon eine Verbesserung zu diversen seiner Vorgänger darstellt, sein Gehalt aber bei weitem nicht rechtfertigt. Tavon Wilson zeigte als Rookie durchaus gute Ansätze, allerdings in einer LB/S-Hybrid-Position in verschiedenen Sub Packages, ein Experiment als Free Safety in der Preseason ging dagegen gründlich schief. Seine Stärke liegt in der Manndeckung gegen Tight Ends auf deren kürzeren bis mittleren Laufwegen. Harmon stellt dagegen eher eine Bedrohung für Gregory dar, alleine dadurch, dass er in der Preseason in der Regel da war wo er sein sollte, und meist auch zur richtigen Zeit. Sollte der fünfte im Bunde, der ehemalige Rugby-Juniorennationalspieler Ebner, in der Defense auf dem Feld stehen, gilt ähnliches wie für Slater bei den Receivern. Dann sollte nämlich das Spiel schon entschieden sein, sonst ist die Kacke aber mächtig am dampfen.

    Bewertung: B-
    Alle Hoffnungen ruhen auf Harmon. Schlägt er ein, wären wir hier tatsächlich richtig gut besetzt.

    Specialists
    Kicker: Stephen Gostkowski
    Punter: Ryan Allen
    Long Snapper: Danny Aiken
    Kick Returner: Josh Boyce/LeGarrette Blount
    Punt Returner: Julian Edelman

    Core ST Players: WR Matt Slater, S Nate Ebner, CB Marquise Cole, LB Dane Fletcher, LB Chris White, RB Brandon Bolden

    Kicker Gostkowski hat eine enttäuschende Saison hinter sich, insbesondere der Fehlversuch in letzter Sekunde hat sich in das Gedächtnis der Fans und Medien gebrannt. Die Patriots schenken ihm dennoch erneut das Vertrauen, nahmen nicht einmal einen ernsthaften Konkurrenten unter Vertrag. Seine Fähigkeiten bei den Kickoffs sind dagegen allgemein unumstritten. Allen, der neue Punter, hat ein überzeugendes Camp hinter sich, für einen ungedrafteten Rookie hat er erstaunlich wenig Schwächen. Er wird auch den Posten des Holders bei Field Goals ausfüllen, eine neue Erfahrung für ihn, das hat er im College nämlich nicht gemacht. Long Snapper Aiken hat eine Saison ohne offensichtliche Fehler hinter sich.
    Edelman hat sich in den letzten Jahren als einer der besten Punt Returner der Liga etabliert. Völlig offen ist dagegen auch dieses Jahr, wer die Kick Returns übernimmt. Letztes Jahr durfte/musste McCourty, allerdings mit insgesamt mäßigem Erfolg. Heiße Kandidaten sind WR Boyce und RB Blount, der wohl der größte Kick Returner seit Dan Connolly’s legendärem Abend wäre.
    Die Coverage Units waren wie gewohnt eine Stärke der Patriots. 20,5 Yards pro Kick Return bedeuten Platz 3 in der Liga. Bei Punt Returns wurden insgesamt nur 154 Yards zugelassen, der zweitbeste Wert der NFL. Nennenswerte Abgänge sind hier die Linebacker Koutouvides und Tracy White, die durch jüngere Spieler, zumeist mit mehr Upside in der Defense, ersetzt wurden. Neben dem zweifachen All-Pro Matt Slater ist auch S Ebner eine Tackling-Maschine im Kicking Game.

    Anmerkung: Es stehen derzeit nur 52 Spieler im Kader. Denkbar wäre, dass am Samstag noch ein Spieler aus dem Practice Squad befördert wird. Eine andere Möglichkeit wäre noch, dass einer der kürzlich entlassenen Veterans nach dem ersten Spiel wieder ins Team rückt und dafür ein Platz freigehalten wird. Kandidaten wären unter anderem KR Washington und TE Fells.

    "I'm not really into solving the world's problems and all that. I'm just trying to coach our football team." - Bill Belichick

    2 Mal editiert, zuletzt von German_Patriot (7. September 2013 um 18:10)

  • Zusammenfassung

    Das Receiving Corps wurde fast vollständig ausgetauscht, teils freiwillig (Lloyd), teils notgedrungen (Hernandez, Welker). Das birgt natürlich gewisse Risiken und gerade zu Saisonbeginn kann gar nicht alles glatt laufen. Allerdings heißt der Quarterback immer noch Tom Brady. Mit einer zuverlässigen Offensive Line und Gronkowski und Amendole als Fixpunkten der Offense wird er auch in dieser Saison ein Passspiel aufziehen, das zu den besten der Liga gehört. Auch im Laufspiel gab es mehrere Änderungen. Vereen wird Woodhead ersetzen, mit Blount wurde ein weiterer talentierter Back verpflichtet und es steht nach langer Zeit mal wieder ein echter Fullback im Kader. Mit Ridley, Vereen und Bolden waren aber drei Spieler bereits letzte Saison im Kader, die 408 von insgesamt 484 Carries der Running Backs übernommen haben und dabei durchaus erfolgreich waren. Denkbar also, dass man zu Beginn etwas mehr auf das Running Game setzt, als das in den letzten Jahren der Fall war.
    Mehr Grund zur Sorge gibt wie gewohnt die Defense, genauer gesagt die Passverteidigung. Die Run Defense um Vince Wilfork, Chandler Jones und die Linebacker ist schwer zu überwinden, lies schon letztes Jahr nur ca. 102 Yards pro Spiel (Platz 9 in der NFL) und 3,9 Yards pro Lauf (Platz 6) sowie 10 Touchdowns (Platz 8) zu, konnte zudem sensationelle 19 Fumbles erzwingen (Platz 1, die Bears auf Platz 2 hatten 12). Es gibt keinerlei Anzeichen, dass sich daran etwas ändern sollte. Die Pass Defense ist dagegen seit Jahren anfällig, konnte letzte Saison aber immerhin einen ganz kleinen Schritt nach vorne machen. Beim Pass Rush liegen die Hoffnungen auf Kelly und einem Leistungssprung von Jones. Die Cornerbacks sind konkurrenzfähig und die Free Safety-Position ist mit McCourty sehr gut besetzt. Bleibt die große Schwachstelle der vergangenen Jahre, die Coverage in der Mitte des Feldes. Zwar sind einige Spieler neu oder wieder fit, die hier helfen könnten (Fletcher, Collins, Harmon, T. Wilson), doch in der Base Defense hat sich am Personal nichts geändert.
    Unterstützt wird das Ganze von fast schon traditionell starken Special Teams. Schwachstelle hier sind die Kick Returns.

    Prognose:
    Die Patriots werden die AFC East ohne größere Probleme gewinnen. Aufgrund der doch gravierenden Änderungen im Team gehe ich von einem etwas schlechteren Abschneiden aus als letzte Saison. 11 Siege in der Regular Season halte ich für realistisch. Bezüglich des Abschneidens in den Playoffs macht mir vor allem die zweite Reihe der DL Sorgen. Auch in der Secondary sollte besser kein Leistungsträger länger ausfallen. Mein Tipp deshalb: Im AFC Championship Game ist Endstation. Bleiben die Patriots auf den beiden genannten Positionen (und natürlich der Quarterback-Position) von größeren Verletzungssorgen verschont, und können wenigstens zwei der jungen Defensive Linemen für Entlastung sorgen, halte ich auch einen Super Bowl-Sieg für möglich.

    "I'm not really into solving the world's problems and all that. I'm just trying to coach our football team." - Bill Belichick

    Einmal editiert, zuletzt von German_Patriot (6. September 2013 um 23:32)

  • Für das, dass du eigentlich keine Zeit hast, wieder einer sehr übersichtliches perfektes Preview in gewohnter Manier.

    Danke für deine Arbeit.

    Gronkowski "He was just yappin' at me the whole time, So I took him and threw him out of the club."

    "if that was a movie, I would've left the theatre long ago because the script is too unrealistic" - Collinsworth SNF Raider-Chargers

    ++++NFL-Talk FDL Sieger 2014++++

    ++++NFL-Talk D-Liga Sieger 2023++

  • Für das, dass du eigentlich keine Zeit hast, wieder einer sehr übersichtliches perfektes Preview in gewohnter Manier.

    Danke für deine Arbeit.


    Da hat er Recht! Große Klasse - Großes DANKE!

    - お父さん穀物 -

    I will give you every place where you set your foot! - Joshua 1, 3

  • danke,angenehm übersichtlich und mit den entscheidenden Fakten, mit denen ich vor meiner Tochter (großer Patriots-Fan, keine Ahnung wie das passieren konnte :hinterha: ) glänzen kann. :xywave:

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • danke,angenehm übersichtlich und mit den entscheidenden Fakten, mit denen ich vor meiner Tochter (großer Patriots-Fan, keine Ahnung wie das passieren konnte :hinterha: ) glänzen kann. :xywave:

    Da scheinst Du aber was komplett richtig gemacht zu haben:hinterha::mrgreen:


    Wirklich saubere und sehr informative Preview. So stell ich mir eine saisonvorbereitenden Preview vor. Danke German.:bier:

    Bob Kraft:"I'll always remember him coming down the stairs at the old stadium. He said to me 'Hi I'm Tom Brady.' He looked me in the eye and said, 'And I'm the best decision this organization has ever made.'

  • Da scheinst Du aber was komplett richtig gemacht zu haben:hinterha::mrgreen:...

    ich kann nicht mal meiner Frau die Schuld geben, denn die ist Colts Fan :hinterha:

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • ich kann nicht mal meiner Frau die Schuld geben, denn die ist Colts Fan :hinterha:

    Das muss dan wohl was mit jugendlicher Rebellion zu tun haben:jeck:

    Bob Kraft:"I'll always remember him coming down the stairs at the old stadium. He said to me 'Hi I'm Tom Brady.' He looked me in the eye and said, 'And I'm the best decision this organization has ever made.'

  • Bevor ich es vergesse, natürlich auch von mir ein Dankeschön an das Preview. :earl:

    Auch ich habe vor dem 1. Spieltag auf ein 11-5 getippt. Ob es so kommt, wird sich heute Nacht entscheiden. Bei einem Sieg glaube ich daran, bei einer Niederlage wird es sehr sehr schwer 8+ Siege zu erreichen.