San Diego Chargers Preview 2013
Saison Rückblick:
Nach 2 Jahren ohne Playoffs war klar, dass dies eine Make or Break Season für Head Coach Norv Turner und GM AJ Smith werden würde. Im Zuge dessen wurde Chargers untypisch das Scheckbuch gezückt und mit OT Jared Gaither, WR Robert Meachem, WR Eddie Royal und OLB Jarret Johnson auch mehrere hochpreisige Free Agents verpflichtet. Allerdings gab es zahlreiche Fragezeichen insbesondere im Bereich der Offensive Line, nachdem Gaither verletzt in die Saison startete und mit einem UDFA ersetzt wurde. Nachdem man mit einem 3-1 Record in die Saison gestartet war, schien aber alles in Butter. Danach folgte allerdings ein schrecklicher 2-8 Stretch, voll von Blown Leads (24 Punkte Halftime Führung gegen die Broncos), unglücklichen Rookie Mistakes (Roughing the Passer Penalty annuliert INT Touchdown) und einfach herzzerbrechenden Plays (Ich sag nur 4th and 29…). Nachdem die letzten 2 Spiele noch gewonnen werden konnten. Beendeten die Chargers die Saison mit einem Record von 7-9, der ersten Losing Season seit 2003.
Konsequenterweise wurden Norv Turner und AJ Smith am Tag nach dem letzten Regular Season Game gefeuert.
Der neue Staff:
Zunächst wurde unter Aufsicht der Spanos Famile, den Ownern der Chargers, Tom Telesco als der neue GM der Chargers verpflichtet. Der 40-jährige Telesco setzte sich gegen den internen Kandidat Jimmy Raye, den vormaligen Director of Player Personal, durch. Telesco hatte dieselbe Rolle bei den Indianapolis Colts inne und war unteranderem für die letztjährige Transformation zum Playoffteilnehmer verantwortlich. Telesco will das Team vor allem durch den Draft zusammensetzen und mit gezielten Free Agent Signings unterstützen.
Wenige Tage nach der Verpflichtung von Telesco wurde Mike McCoy als neuer Head Coach vorgestellt. Der ebenfalls 40 jährige ist der ehemalige Offensive Coordinator der Denver Broncos und hat sich eine Reputation als flexibler OC erarbeitet, indem innerhalb von 2 Jahren sein Playbook an drei sehr verschiedene Quarterbacks (Kyle Orton, Tim Tebow, Peyton Manning) angepasst hat. Abgesehen von DC John Pagano und den D-Line und LB Coaches wurde der gesamte Coaching Staff ausgetauscht, am beachtenswertesten in die Verpflichtung von Ex Cardinals HC Ken Whisenhunt als Offensive Coordinator, der auch das Playcalling für die Offense übernehmen wird.
Das neue System:
Wie gesagt, ist McCoy bekannt dafür, dass System an die Spieler anzupassen und nicht die Spieler in ein System zu „zwängen“. Dem entsprechend war ein logischer Schritt, das alte, von Norv Turner implementierte System umzuschmeißen. Das alte, an die Air Coryell Offense angelehnte System beruhte auf Power running und darauf aufbauenden, tiefen Play Action Pässe. Leider funktioniert das System nicht, wenn die Oline keine Löcher im Running game schafft und die Oline nicht die nötige Zeit erblockt, damit sich die tiefen Routen entwickeln. Dem entsprechend war Phillip Rivers in der vergangenen Saison auch der meist gesackte Quarterback der AFC.
Wie man vielleicht erkennt, ist die Offensive Line das Problem und der Faktor um den man das System aufbauen sollte. So wird die Chargers Offense in der nächsten Saison vor allem Up Tempo/No Huddle spielen und mit kurzen bis mittellangen Pässen dem Pass Rush aus dem Weg gehen. Zudem wurde ein Zone Blocking Schema implementiert. McCoy hat auch klar gemacht, dass man durchaus auch in den ersten beiden Downs laufen würde um im 3rd Down nur noch eine überschaubare Distanz überbrücken zu müssen. In der Preseason sah das Laufspiel rund um RB Ryan Mathews auch schon sehr gut aus, allerdings erwarte ich bei Rivers noch einige growing Pains am Anfang der Saison.
Das System der Defense wurde nicht umgestellt, es verbleibt bei einer 3-4 Defense.
Stadion:
Ein San Diego Chargers Preview ohne die neuesten (Nicht-)Entwicklungen über den Stadionneubau wäre nicht komplett, aber ich verweise einfach auf diesen Artikel, der die Situation gut zusammenfasst.
Free Agency:
Wichtigste Zugänge:
G Chad Rhinehart (1year)
CB Derek Cox (4 years)
RB Danny Woodhead (2 years)
OT King Dunlap (2 years)
OLB Dwight Freeney (2 years)
DE Sean Lissemore (Trade mit den Cowboys)
CB Richard Marshall (1year)
Wichtigste Abgänge:
WR Robert Meachem (released, Saints)
OT Jared Gaither (released)
OG Louis Vasquez (Broncos)
OLB Shaun Phillips (Broncos)
CB Quentin Jammer (Broncos)
CB Antoine Cason (Cardinals)
ILB Takeo Spikes (released)
OLB Antwan Barnes (Jets)
SS Atari Bigby (released)
NT Antonio Garay (released)
DE Vaughn Martin (Dolphins)
Abgesehen von Dwight Freeney finden sich unter den Abgängen die eindeutig namhafteren Spieler. Insgesamt 7 Spieler, die letzte Saison Opening Day Starter in der Defense waren, sind jetzt in anderen Teams, darunter beide Starting Cornerbacks und Shaun Phillips, der jahrelang einer der Fixpunkte und einer der besten Spieler der Chargers war. Er war auch letzte Saison der Sackleader des Teams, wirkte aber in der Coverage und in der Rundefense sehr verloren. Die beiden Cornerbacks bildeten wohl eines der schlechtesten Cornerback Duos der Liga und wurden dementsprechend nicht weiter verpflichtet. Derek Cox kam von den Jaguars und soll die personelle Lücke schließen. Wer sich über die Namen Meachem und Gaither wundert, die ja am Anfang des Previews im Zusammenhang mit „Scheckbuch zücken“ genannt wurden, hat gut aufgepasst. Beide Spieler waren ihr Geld einfach nicht wert. Gaither konnte aufgrund einer mysteriösen Rückenverletzung nur 4 Starts machen und fiel daraufhin auch unter seinen Teamkollegen in Ungnade. Meachem spielte in der Preseason mit den 3rd Stringern und wurde folgerichtig gecuttet. Allerdings sorgen die beiden für fast 16 Mio Dollar Dead Money für die nächsten beiden Saisons und sind somit ein trauriges Abschiedsgeschenk von AJ Smith. Der einzige Abgang, der spielerisch weh tut, ist der von Vasquez, der ausgerechnet zum Divisionsrivalen nach Denver wechselte.
Chad Rhinehart und King Dunlap, der sich im Training Camp gegen Max Starks durchsetzen konnte, bilden die neue linke Seite der O-Line, Danny Woodhead soll ähnlich wie Darren Sproles eingesetzt werden. Dwight Freeney wurde nach dem Kreuzbandriss des letztjährigen First Rounders Melvin Ingram verpflichtet und scheint heiß darauf zu sein, zu zeigen, was noch in ihm steckt.
Draft:
Rd. 1 (11) DJ Fluker, OT, Alabama
Rd. 2 (38) Manti Te’o, ILB, Notre Dame (Uptrade)
Rd.3 (76) Keenan Allen, WR, California
Rd. 5 (145) Steve Williams, CB, Califonia
Rd. 6 (179) Tourek Williams, OLB, Florida International
Rd. 7 (221) Brad Sorensen, QB, Southern Utah
Von vornerein war klar, dass Offensive Line, insbesondere Left Tackle, der größte Need der Chargers war. Leider gingen die 3 Top Tackle Prospects schon mit den ersten 4 Picks und auch die Top Guard Prospects waren weg, bevor man picken durfte. Die Wahl fiel schließlich auf DJ Flucker, einem klassischen Right Tackle Prospect mit eindeutigen Stärken im Runblocking, aber leichten Schwächen im Passblocking. Der meist diskutierteste Pick war aber der Manti Te’o Pick für den die Chargers 7 Plätze hochtradeten. Der eher beschauliche Medienmarkt in San Diego sollte nach dem Hype in Notre Dame und der „Girlfriend Hoax“-Geschichte eine Wohltat für ihn sein. In der dritten Runde wurde mit Keenan Allen ein Spieler gedraftet, den viele als 1st Rounder gesehen haben, somit konnte er als Steal verbucht werden. Steve Williams fällt nach einem viel versprechenden Training Camp mit einem gerissenen Pektoral Muskel für gesamte Saison aus. Tourek Williams und Brad Sorensen schafften es auf das Roster, werden aber diese Saison eher wenig Einsatzzeit sehen.
Notable UDFAs:
Kwame Geathers, Backup Nose Tackle
Jahleel Addae, Backup Safety