Eurovision Song Contest

  • "Grito" von Iolanda

    Portugal macht wie eigentlich immer was out of the box. Die letzten Jahre waren das aber immer Nummern, die noch gut mit dem Publikum connecten konnten und deshalb verdientermaßen im Finale waren. Bei Grito sehe ich das nicht. Das ist doch zu artsy, um den Massengeschmack zu treffen. Da wird der gute Startplatz im Semi wohl auch nicht zum Finaleinzug reichen. Persönlich kann ich die hohe künstlerische Qualität anerkennen. ohne dass der Song bei mir zündet, hinteres Mittelfeld.

    "Titan" von Besa

    Das klingt gerade im geenglischten Revamp doch sehr so, als hätte man die Nummer so oder so ähnlich schon zigfach gehört. Dazu der schwierige Startplatz 2, das wird nicht einfach für Besa, um ins Finale einzuziehen. Da braucht es schon eine gute Inszenierung. Aber die traue ich Albanien durchaus zu. Titan ist ein Wackelkandidat. In meinem persönlichem Ranking im Mittelfeld. Ich kann mir das gut anhören, ohne dass Titan die große Begeisterung bei mir auslöst.

    Keep Pounding

  • Bei Portugal kann ich anerkennen, dass der Song gut gesungen wurde und die Choreo saß, aber mich persönlich nicht wirklich bekommt. Das in Kombination ist ganz schwierig für den ESC. Vielleicht finden sich genug Musikstudenten, aber ohne Jury wird das dieses Jahr wahrscheinlich nichts.

    Albanien schickt wieder einen Song, der typisch durchschnittlich ist, aber live zumindest etwas interessanter ist. Wobei ich die albanische Version aus dem Vorentscheid besser finde als die englische. Dieses Mal wird es mehr ein Kampf als letztes Mal um das Finale, aber wenn man sich den Track Record anschaut, ist es nicht hoffnungslos.

  • SLOWENIEN 🇸🇮

    29. Teilnahme (16x im Finale)
    Beste Platzierung: 7. (1995 und 2001)
    Aktuelle Serie: 2023 Finale erreicht

    Song: "Veronika" von Raiven

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Noch mehr Hexerei kommt dieses Mal aus Slowenien. Die schicken dieses Jahr Raiven in die Schlacht, die mit vollständigem Namen Sara Briški Cirman heißt und schon einige Male knapp im Vorentscheid des kleinen Landes gescheitert war. Jetzt hat es endlich geklappt und darf zum ersten Mal zum ESC. Sara ist normalerweise eher im klassischen Gesang unterwegs und hat einen Masters in Operngesang 2021 absolviert.

    In ihrem Song "Veronika" geht es um eine Frau, die als erstes in Slowenien aufgrund der Beschuldigung eine Hexe zu sein, verurteilt wurde und letztendlich wohl auf Befehl ihres Schwiegervaters getötet wurde. Der Song wird komplett in slowenisch präsentiert und ist Genre-technisch zwischen Pop und Alternative anzusiedeln. Er strahlt etwas durchaus mystisches aus, was dem Inhalt des Textes gerecht wird. Allerdings hat er auch ein paar nervige Elemente wie das immer wieder ertönende "rra" im Chorus. Insgesamt ist es aber ein solider Beitrag, bei dem man sich wünscht, ein wenig mehr vom Text zu verstehen.

    Stimmlich sollte Raiven als geschulte Opernsängerin kaum Probleme haben und eine Inszienierung scheint hier auch thematisch relativ gut durchfürbar. Slowenien startet im ersten Halbfinale direkt nach Hera Björk mit einem guter Ausgangslage ziemlich zentral gelegen. Das sollte also mit dem Finale klappen. Persönlich schwanke ich noch, wo ich den Song letztendlich einstufen werde. Im Moment tendiere ich zu einem Mitteldaumen mit Aufwärtstendenz. :madness


    SCHWEIZ 🇨🇭

    64. Teilnahme (52x im Finale)
    Beste Platzierung: 1. (1956, 1988)
    Aktuelle Serie: 4x in Folge im Finale

    Song: "The Code" von Nemo

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Für die Schweiz gilt es, eine durchaus beachtliche Serie aufrecht zu erhalten. Auch wenn es immer ein Stückchen weiter in den Keller ging, schaffte man dennoch 3x in Folge den Finaleinzug und das ist auch 2024 das Minimum. Augewählt wurde intern der Musiker und Rapper Nemo, der sich im letzten November als non-binär outete. Mettler hat bereits einige Erfolge in seiner Heimat zu verzeichnen, so gelang ihm 2017 ein Top 5 Hit und er trat auch schon bei The Masked Singer auf.

    In seinem Song "The Code" geht es um seine Erfahrungen als non-binäre Person und den Weg, den er gehen musste, bis zu seinem Outing. Der Song ist daher recht konfus gestaltet, springt ein wenig genre-technisch hin und her, hat einen kurzen Rap zwischendurch, eine nahe opernhafte Einlage, aber alles wird durch den Chorus "I broke the code" verbunden und stellt daher in sich ein stimmiges Gebilde dar. Die Schweiz hat mit Luca Hänni (4.) und Gjon's Tears (3.) schon zweimal in den letzten 5 Jahren die Top 5 erreicht und Mettler kann in etwa auch dieses Jahr mit einer gelungenen Live-Performance in diese Regionen vorstoßen.

    Ist es 10 Jahre nach dem Phoenix-Sieg der nächste non-binäre Künstler aus einem Alpenland, der endlich wieder einen Contest nach Hause bringt? Ganz so weit würde ich nicht gehen, aber von den bisher gehörten Songs, gehört "The Code" definitiv zu den spannderen im Contest. Finale sollte kein Problem werden. Top 10 sind ebenfalls realistisch und für den Rest muss halt das ganze Gebilde passen. Persönlich gibt es hier den :thup:.


    Zusammenfassung:

    1. Semi: Luxemburg (drin), Irland (drin?), Serbien (drin?), Slowenien (drin?) Island (Wackelkandidat), Portugal (eher draußen), Aserbaidschan (eher draußen)

    2. Semi: Niederlande (drin), Schweiz (drin), Griechenland (drin), San Marino (hoffentlich drin?), Georgien (eher drin), Lettland (eher draußen?) Dänemark (eher draußen?), Albanien (eher draußen?), Malta (eher draußen)

    Finale: UK (unteres Drittel), Deutschland (25-26)


    Und demnächst: Mein Kandidat für "meist verbessertes Land" und die zweite Rückkehrerin beim Contest

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • In ihrem Song "Veronika" geht es um eine Frau, die als erstes in Slowenien aufgrund der Beschuldigung eine Hexe zu sein, verurteilt wurde und letztendlich wohl auf Befehl ihres Schwiegervaters getötet wurde.

    Kleine Korrektur: Veronika Deseniska, um die es in dem Lied geht, wurde zwar der Hexerei angeklagt, aus Mangel an Beweisen aber nicht verurteilt. Die Tötung auf Befehl ihres Schwiegervaters, des Grafen von Cilli, war glatter Mord.

    Veronika läuft bei mir seit Veröffentlichung rauf und runter. Mir gefällt alles an dem Song, gerade auch das rrrt. Singen kann Raiven auch, die Inszenierung soll ans Video angelehnt sein, man kann da schon erahnen, in welche Richtung das geht. Das wird ein sehr besonderer Auftritt, aber vielleicht ist der auch ein wenig zu artsy, weshalb ich da noch so ein wenig um den Finaleinzug zittere. Falls der Finaleinzug gelingt, sollte Raiven bei den Jurys gut punkten können und vielleicht sogar in die Top 10 einziehen. In meinem persönlichem Ranking liefert sich Raiven einen erbitterten Fight mit Bambie Thug um die Spitzenposition.

    Song: "The Code" von Nemo

    Der aktuelle Favorit. Ich verstehe völlig, warum die Bubble so auf Nemo abfährt. Ich weiß nur nicht, ob The Code auch beim Gesamtpublikum so zieht. Da ist doch sehr viel unterschiedliches in einen Song gepackt, das ist beim ersten Hören schon nicht so einfach, das alles zu erfassen. Da wird es auch sehr auf die Inzenierung ankommen. Wenn die zu komplziert daher kommt, könnte das den Zugang zum Song, evtl. noch verstärkt durch Nemos Outfit, noch erschweren. Der Schweizer Beitrag hat das Potential zum FFF (Fan Favorite Fail) zu werden, aber wenn alles passt, ist auch der ESC-Sieg möglich. Mir persönlich ist das zuviel Gemischtwarenladen, nur der Rappart gefällt mir so richtig gut, aber da kommt noch ein anderer Rapteil, den ich noch besser finde. Aber Nemo kann singen und spannend ist die Nummer alle mal. Vorderes Mittelfeld bei mir.

    Keep Pounding

  • Slowenien dieses Jahr ist für mich verwirrend. Raiven kann hervorragend singen, nur der Song ist für mich in der Studiofassung zu überladend. Die Version beim kroatischen Vorentscheid hat mir dann gut gefallen, sodass ich da die Hoffnung habe, dass ich den Song bis zum Semi vollends genießen kann. Der Song sollte aber auffallend genug sein, dass Slowenien sich qualifiziert und eine Mittelfeldplatz belegt.

    Die Schweiz dieses Jahr ist ein Erlebnis. Und irgendwie passt alles so gut zusammen, dass die verschiedenen Stile in dem Song kein Fremdkörper ist. Rein vom Potenzial her kann der Song gewinnen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Jury dahintersteht, da sie die Tendenz hat, konservativer abzustimmen. Ich gehe für den Moment stark von Top 5 aus und bin massig gespannt auf die Inszenierung.

  • POLEN 🇵🇱

    26. Teilnahme (16x im Finale)
    Beste Platzierung: 2. (1994)
    Aktuelle Serie: 2x in Folge im Finale

    Song: "The Tower" von Luna

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Nachdem es im Vorjahr fast die blankae Katastrophe gab, verzichtete man im östlichen Nachbarland dieses Jahr auf einen nationalen Vorentscheid und nominierte stattdessen intern. Ausgewählt wurde die 24jährige Aleksandra Katarzyna "Ola" Wielgomas, die als "Luna" für ihre Heimat antritt. Wielgomas macht seit 2018 Musik und wählte den Nicknamen "Luna" (lateinisch für Mond) weil dieses Gestirn großen Einfluss auf ihr Leben habe. Zudem sei sie Schlafwandlerin, was ja auch irgendwie mit dem Mond wohl zusammenhängt.

    Für den ESC 2024 heißt ihr Beitrag "The Tower". Und hätte ich nicht vorher gewusst, für welches Land sie antritt, dann hätte ich diesen Beitrag irgendwo nach Skandinavien oder in eines der nordischen Länder verortet. Denn das ist für mich Scandi-Pop und stimmlich liegt Luna zwischen den norwegischen Künstlerinnen Astrid S und Aurora. Der Song ist recht einfach gestrickt und enfaltet seine Wirkung in einem tollen Pre-Chorus und einem sehr eingängigen Chorus. Der Beitrag und die Stimme von Luna macht einfach gute Laune und strahlt soviel positives Momentum aus. Textlich geht es um das Aufbrechen von Regeln und limitiertem Potential, wie sie selber sagte.

    Polen startet im ersten Semi-Finale und hat dort einiges an Konkurrenz an sich. Aber wenn sie den Song halbwegs auf die Bühne bringt, dann sollte der positive Up-Tempo Song das Finale sicher haben. Für mich ist es schon jetzt einer meiner Lieblinge bei diesem Contest und nachdem letztes Jahr Polen ganz weit hinten zu finden war, dürfte es in meiner Liste dieses Jahr den größten Satz nach vorne geben. Ganz klarer :thup:-Song.


    REPUBLIK MOLDAU 🇲🇩

    19. Teilnahme (13x im Finale)
    Beste Platzierung: 3. (2017)
    Aktuelle Serie: 3x in Folge im Finale

    Song: "In The Middle" von Natalia Barbu

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Für die Republik Moldau tritt dieses Jahr die zweite Rückkehrerin beim Contest an. Die mittlerweile über 40jährige Natalia Barbu vertrat ihr Heimatland bereits 2007 und erreichte dort einen beachtlichen 10. Platz. Dieses Jahr setzte sie sich im nationalen Vorentscheid hauchdünn dank der besseren Jury-Votes gegen eine Anti-Princess durch und sicherte sich so den Sieg und die Chance noch einmal auf die ESC Bühne zu dürfen.

    Ihr Song "In The Middle" ist aus dem Bereich Etno-Pop mit klassischen Instrumenten, aber auch ein bisschen Elekronik, was hauptsächlich im Post-Chorus zum Einsatz kam, der komplett non-verbal gehalten ist. Ein Zwischenteil wird von Streichern gestaltet, ehe am Ende nochmal der Post-Chorus den Song zum Ausklang bringt. Stimmlich ist Barbu sicherlich zu den Besseren beim Contest zu zählen. Textlich geht es darum, sich selber ins Herz zu schauen und seine Liebe zu verbreiten. An wen genau der Song adressiert ist, wird nicht so ganz klar.

    Mir persönlich fehlt bei dieser Form des Songs irgendwas, zumal ich nicht so sonderlich mag, wenn man in den entscheidenden Phasen non-verbale Laute von sich gibt, außer diese Laute haben irgendeinen Sinn, aber der geht mir hier persönlich ab. Deswegen würde ich den Song ... wait for it ... ziemlich in der Mitte des Rankings platzieren. Ich glaube allerdings nicht, dass sich Moldau und Barbu ernsthaft ums Finale sorgen müssen. :madness


    Zusammenfassung:

    1. Semi: Luxemburg (drin), Polen (drin), Irland (drin?), Serbien (drin?), Moldau (drin?), Slowenien (drin?) Island (Wackelkandidat), Portugal (eher draußen), Aserbaidschan (eher draußen)

    2. Semi: Niederlande (drin), Schweiz (drin), Griechenland (drin), San Marino (hoffentlich drin?), Georgien (eher drin), Lettland (eher draußen?) Dänemark (eher draußen?), Albanien (eher draußen?), Malta (eher draußen)

    Finale: UK (unteres Drittel), Deutschland (25-26)


    Und demnächst: Die beiden Big-5-Länder, die am längsten auf einen Triumph warten müssen.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Polen hat es in der ersten Hälfte des ersten Semis neben sehr auffälliger Konkurenz sehr schwer nicht unterzugehen. Mir ist der Song auch zu simpel. Ich sehe Luna auf der Kippe, das kann fürs Finale reichen, aber sicher ist das keinesfalls.

    In The Middle kommt nicht ansatzweise an Natalias Barbus Fight von 2007 heran. Ich glaube sie wird kaum Chancen aufs Finale haben. Ich finde zu diesem beitrag ebenso wie zu Lunas keine rechte Verbindung und beide dürfen sich bei mir im hinteren Mittelfeld tummeln.

    Keep Pounding

  • Polen ist für mich der beste Popsong. "The Tower" geht mir seit dem ersten Hören einfach nicht aus dem Kopf. Schöne Melodie und Dynamik, dazu gefällt mir die Stimme von Luna. Ich gehe fest davon aus, dass Polen auch dieses Jahr ins Finale kommt.

    Moldau dieses Jahr hat irgendwo ein Zauber drin, der mich irgendwo begeistert. Ich weiß nicht genau, was es ist. Gleichzeitig bin ich mir auch sicher, dass der Song im Semi rausfliegt, wenn Moldau nicht wieder so ein Staging-Wunder a la DoReDos nach Malmö bringt. Das Staging im Vorentscheid ist es auf jeden Fall nicht.

  • SPANIEN 🇪🇸

    63. Teilnahme (Big-5 Land daher immer im Finale)
    Beste Platzierung: 1. (1968, 1969)
    Aktuelle Serie: 2x Top 20 in Folge

    Song: "Zorra" von Nebulossa

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Das letzte Mal als Spanien den Contest gewann, stand das Land noch unter der Fuchtel des Diktators Franco. So lange ist das mittlerweile her und daher lechzen die ESC Fans aus dem iberischen Land endlich nach dem großen Triumph. Dieses Jahr versucht sich mit Nebulossa ein Duo, bestehend aus Sängerin Maria "Mery" Bas und Keyboarder/Producer Mark Dasousa. Die beiden sind nicht nur auf der Bühne ein Paar und bereits seit 20 Jahren verheiratet. Als Nebulossa (ein Begriff aus der Astronomie) sind sie seit 2018 aktiv.

    Mit "Zorra" reizt das Duo das Regelwerk des ESCs bis auf die Grenzen hinaus. Denn das Wort bedeutet im spanischen sowohl "Füchsin" als auch als "Nutte" oder "Schlampe". Und damit ist es extrem negativ konoktiert, während die männliche Form "Zorro" ein extrem positives Wort für das männliche Gegenstück ist. Im Chorus heißt es übersetzt: "Wenn ich allein ausgehe, bin ich eine Schlampe, wenn ich Spaß habe, bin ich noch eine größere Schlampe und wenn ich dann nach Sonnenuntergang heimkomme, dann bin ich sogar eine ganz große Schlampe".

    Musikalisch ist "Zorra" ein Synthpop-Dance-Song, der auf einem hohem Tempo bleibt. Das Problem dass ich habe, ist die Stimme von Mery, die nahezu gehaucht daher kommt und nicht sonderlich kräftig. Ich denke es ist der Versuch etwas Laszivität in den Song zu bringen, aber für mich klappt das nur bedingt. Melodie und Intrumentalisierung sind ebenfalls nichts besonderes und so wirkt die Message des Beitrages leider nicht so, wie sie wirken sollte. Wohlwollend gebe ich noch den Mitteldaumen. Ich denke, dass Spanien dieses Jahr nichts mit der ersten Hälfte des Tableaus zu tun haben wird - weder beim Pubikum noch bei der Jury sollte es dafür mehr als ein paar Trostpünktchen geben. :madness


    FRANKREICH 🇫🇷

    66. Teilnahme (Big-5 Land daher immer im Finale)
    Beste Platzierung: 1. (1958, 1960, 1962, 1969. 1977)
    Aktuelle Serie: 6 der letzten 7 ESCs in den Top 16

    Song: "Mon amour" von Slimane

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Nicht ganz so lange wie Spanien. aber eben auch schon über 45 Jahre, wartet nun Frankreich auf die Rückkehr auf den ESC-Thron. 2024 ist es an Slimane Nbechi diese Serie zu brechen. Slimanes Großeltern kamen einst von Algerien nach Frankreich und dort macht ihr Enkel nun seit 2016 Musik als Singer-Songwriter. In seinem Heimatland ist Nbechi bereits ein großer Star und hat mehrfach #1 Alben zu verzeichnen. Sein 2019 Album "VersuS" zusammen mit Sängerin Vitaa wurde gar mit Doppel-Diamant-Plaketten prämiert (ein Diamant = 10-12 Platin-Alben je nach Land).

    Bei "Mon Amour" (Meine Liebe) haben wir es mit einer Ballade zu tun, die an "die Herzen Euroopas" appeliert. Musikalisch ist das Klavier das vorstechende Instrument, aber der Song wird vor allem getragen durch die kräftige und ausdrucksstarke Stimme des Sängers Slimane. Man merkt ziemlich schnell, dass wir es hier mit einem der besseren seines Faches zu tun haben und der Song, wie meist die Beiträge aus dem Land, ganz in französisch gehalten, kann so seine Wirkung entfalten.

    Nicht unbedingt ein Winner Song, dafür dürfte es vermeintlich nicht genug Stimmen vom Publikum geben, aber die Jury-Noten sollten hier auf alle Fälle ganz weit oben zu finden sein, daher kann ich mir gut vorstellen, dass Frankreich seine zuletzt positive Serie (nur 2022 schnitt man in den letzten 7 Contests schlechter als Platz 16 ab) aufrecht erhalten. Könnte so um den Bereich 10-12 letztendlich einkommen. Zu einem Daumen hoch langt es mir zwar nicht, aber fürs Mittelfeld ist es bei mir schon einer der besseren Songs. :madness


    Zusammenfassung:

    1. Semi: Luxemburg (drin), Polen (drin), Irland (drin?), Serbien (drin?), Moldau (drin?), Slowenien (drin?) Island (Wackelkandidat), Portugal (eher draußen), Aserbaidschan (eher draußen)

    2. Semi: Niederlande (drin), Schweiz (drin), Griechenland (drin), San Marino (hoffentlich drin?), Georgien (eher drin), Lettland (eher draußen?) Dänemark (eher draußen?), Albanien (eher draußen?), Malta (eher draußen)

    Finale: Frankreich (obere Hälfte), UK (unteres Drittel), Spanien (20-26), Deutschland (25-26)


    Und demnächst: Der Sieger von vor 10 Jahren, der dieses Mal noch weiter zurück in der Zeit geht und das erste gemsichte Gesangs-Duo bei diesem Contest.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Zorra war die Nummer, die die spanische Fan-Bubble unbedingt wollte (könnte was mit den kaum bedeckten Hinterteilen der Tänzer zu tun haben) und sie haben tatsächlich Zorra bekommen. Warum das in einer VE möglich war, bei der die Jury soviel Macht wie beim Benidorm-Fest hat ist schon seltsam. Weil musikalische Qualität kann ich bei Nebulossa nicht groß entdecken. Ich bezweifel, dass die Männerpos (die auf den Pre-Partys deutlich bedeckter waren) beim ESC-Finale genauso ziehen werden wie im Vorentscheid. Ich sehe Spanien als einen möglichen Kandidaten für Platz 26. In meinem persönlichem Ranking reicht es auch nicht zu einem Platz in den Top 30, aber dort sind Nebulossa nicht Letzte.


    Das ist nämlich Slimane mit seinem unsäglich schmalzigen Mon Amour. Der Song geht gar nicht. Da helfen auch seine guten Gesangsfähigkeiten nichts. Außerdem findet meine Frau Slimane schmierig. Und wenn meine Frau das sagt, werde ich da nicht widersprechen. Aber es gibt natürlich auch einige Leute, die den franzöischen Beitrag (wie schon im Vorjahr) für den heiligen Gral halten. Dementsprechend wird Mon Amour auch ganz ordentlich abschneiden. Dank Jurys könnte sogar ein Platz in den Top 10 rausspringen, ich sehe es eher knapp dahinter.

    Keep Pounding

  • Spanien geht für mich gar nicht. Das hat für mich den Anschein, als hätte man ein belangloses Lied genommen und es mit einem spanischem Schimpfwort ausgeschmückt, damit man irgendwas über diesen Song zu sagen hat. Vielleicht gibt es Cringe-Punkte, allerdings wäre das mein Tipp für Platz 26.

    Frankreich ist so mäßig interessant, obwohl Slimane wahrscheinlich die beste männliche Stimme hat. Und "Mon Amour" hat für mich den letzten Todesstoß versetzt bekommen, als Slimane das erste Mal sich vom Mikro entfernt hat, um zu zeigen, dass er die gute Gesangsstimme hat. Das wirkt etwas arrogant. Dennoch wäre das gerade mein Tipp als Jury-Sieger und wahrscheinlich mittleres Televote-Ergebnis.

  • ÖSTERREICH 🇦🇹

    56. Teilnahe (48x im Finale)
    Beste Platzierung: 1. (1966, 2014)
    Aktuelle Serie: 2023 Finale erreicht

    Song: "We Will Rave" von Kaleen

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Vor 10 Jahren triumphierte Conchita Wurst für Österreich und brachte den Contest zurück in die Alpenrepublik. Seit dem gab es noch einen 3. Platz und letztes Jahr einen etwas enttäuschenden 15. Rang, aber immerhin konnte man so eine 3-jahre lange Serie von Halbfinal-Aus beenden. Für 2024 nun bleibt Österreich beim eingeschlagenen Weg des Dancefloor Banger aber entführt uns noch um einige Dekaden weiter zurück in der Zeit.

    Denn Sängerin Marie-Sophie Kreissl, Künstlerinname Kaleen, bringt mit "We Will Rave" einen absoluten Clubtrack an den Start. Der Song verbreitet beste 90er Nostalgie mit seiner Mischung aus Eurodance, -trance, ACID und sogar Drum-n-Bass. Mit seinen 140 BPMs und einer Catchy Hook "We-rum-dee-dum-dum-da We Will Rave" bringt er alles mit um einen zurück in die Zeit der Neon-Shirts, Smileys, Strobolights und Street Parades zurück zu versetzen. Wenn ich eines am Track zu Bemängeln habe, dann ist es das instrumental Main-Theme nach dem Chorus, was eher zu einem DJ Bobo-Song passen würde. Der Rest allerdings ist Clubnostalgie pur und ein Extended Club Mix ist da fast schon ein Muss.

    Bleibt die eine große Frage: Wie bekommt Kaleen diesen energiegeladenen Song auf die Bühne und kann sie das stimmlich stemmen? Wenn ja, dann wird Malmö den Song abfeiern und die Zuschauervotes sollten ebenfalls sicher sein. Falls nicht, dann droht ein Pia-Maria-ähnliches Fiasko wie 2022. Solange wird we-rum-dee-dum-dum-geravet. Der Song läuft seit Wochen in meiner Playliste auf Hochtouren und bekommt natürlich den Daumen :thup:.


    ARMENIEN 🇦🇲

    16. Teilnahme (12x im Finale)
    Beste Platzierung: 4. (2008 und 2014)
    Aktuelle Serie: 2x in Folge Finale erreicht

    Song: "Jako" von Ladaniva

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Nach zwei vorzeitigen Halbfinalaus entschied Armenien sich für eine Schaffenspause im Jahr 2021. Seitdem hat man zwei mal das Halbfinale nicht nur überstanden, 2022 "snappte " Rosa Linn sich in die weltweiten Charts und 2023 erreichte Brunette den besten Platz seit 2016 mit Rang #14. Und nun ist es an der Reihe von Ladaniva die nächste Erfolgsgeschichte zu schreiben. Ladaniva ist ein Duo bestehend aus der Armenin Jaklin Baghdasaryan und dem Franzosen Louis Thomas. Die beiden sind seit 2019 musikalisch gemeinsam unterwegs und haben sich in der armenischen Community schon einen Namen gemacht mit Musikvideos, die teilweise fast 30 Millionen Zuschauer hatten.

    "Jako" hat persönliche Hintergründe für Jaklin Baghdasaryan, die als Kind so genannt wurde. Aber als Heranswachsende wurde sie immer wieder darauf hingewiesen, dass sie sich doch bitte wie eine Dame verhalten sollte. Daher will sie all die kleinen "Jakos" dazu ermutigen, ihrer wahren Natur zu folgen und authentisch zu bleiben. Musikalisch ist "Jako" ein verspielter armenischer Folklore Song mit Trompeten, Flöten und Ukulele, sowie vielen lautmalerischen Tönen im Chorus. Hier aber passt dies zu dem Song und seiner fröhlichen Auro und dem Charisma von Jaklin - oder sollte ich besser sagen Jako. Der Song ist ein bisschen sehr kurz, das ist das einzige was ich an ihm zu bemägeln habe.

    "Jako" ist einer dieser Beiträge die den Eurovision Song Contest so speziell machen. Er passt perfekt in diesen Wettbewerb und seine fröhliche Natur sollte auch beim internationalen Publikum ankommen. Mich hat er jedenfalls schon beim ersten Anhören voll erreicht und dazu passt auch die Persönlichkeit von Jaklin perfekt. Sollte Live einer dieser ESC-Momente werden, den ein gewisser Kommentator mit "Only in Eurovision" beschrieben wird. Finale sollte im dritten Jahr in Folge machbar sein und dort könnte der Beitrag durchaus überraschen. Daumen hoch? Le le le le ja! :thup:


    Zusammenfassung:

    1. Semi: Luxemburg (drin), Polen (drin), Irland (drin?), Serbien (drin?), Moldau (drin?), Slowenien (drin?) Island (Wackelkandidat), Portugal (eher draußen), Aserbaidschan (eher draußen)

    2. Semi: Niederlande (drin), Schweiz (drin), Griechenland (drin), Armenien (drin), Österreich (drin), San Marino (hoffentlich drin?), Georgien (eher drin), Lettland (eher draußen?) Dänemark (eher draußen?), Albanien (eher draußen?), Malta (eher draußen)

    Finale: Frankreich (obere Hälfte), UK (unteres Drittel), Spanien (20-26), Deutschland (25-26)


    Und demnächst: Was herauskommt, wenn man Rammstein und Electric Callboy mit italienischer Pasta vermengt. Und eine Frühstarterin von Down Under.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • So richtig viel muss Kaleen ja gar nicht singen, das meiste kommt ja vom Backing Track. Und das ist auch gut so. Denn sie ist ja eher Tänzerin als Sängerin. Und auch in diesem Metier bin ich nicht restlos überzeugt von ihr. Und dann ist da natürlich noch die Inszenierung, bei der ihr Lebensgefährte Marvin Dietmann bestimmt die Finger mit im Spiel hat. Das läßt mich eher erwarten, dass Österreich ein weiteres mal die hohen Vorschusslorbeeren nicht wird einlösen können. Und im direkten Vergleich der 90er Techno-Beiträge traue ich Europapa auch mehr zu. Fürs Finale könnte es reichen, viel mehr sehe ich aber nicht. Bei mir ist We will rave noch gerade im hinteren Mittelfeld.

    Jako ist jetzt nicht mein Lieblingssong in diesem Jahr, da hatte ich nach der Ankündigung von Ladaniva was anderes erwartet. Zu sehr Ethno und zu wenig Reggae, Ska oder sonstige Einflüsse, die die Musik des armenisch-französichen Duos sonst so ausmachen. Trotzdem war ich nach den Pre-Party Auftritten begeistert. Die beiden machen einfach Spaß und Jaklin hat eine tolle Bühnenausstrahlung. Zudem haben sie in der Ethno-Ecke nicht viel Konkurrenz, Ins Finale sollten sie sicher einziehen und auch eine Top Ten Platzierung halte ich nicht für ausgeschlossen. In meinem persönlichem Ranking haben sie es zumindest in die Top 10 geschafft.

    Keep Pounding

  • Bei Österreich weiß ich nicht so richtig. Es hat irgendwo einen Charme durch den Eurodance, gleichzeitig ist es in diesem Jahr der schwächste Eurodance-Titel. Und tänzerisch fand ich auch schon Acts aus diesem Jahr beeindruckender. Dazu kommt, dass Österreich selten den Pre-Season-Hype mitnimmt. Das Lied selber ist nicht schlecht, aber ein sicherer Finalist ist das auf keinen Fall.

    Armenien macht einfach Spaß. Und immer wenn ich das Lied höre, dann gehen meine Mundwinkel hoch. Wenn Ladavina das nach Malmö übertragen können, dann kann es mit dem Televote sehr weit gehen. Top 10 sollte diesmal für Armenien das Ziel sein.