Reisebericht College+NFL week 3+4 mit vielen Bildern

  • Moin,

    wie schon letztes Jahr (http://www.nfl-talk.net/forum/showthread.php?t=25184) hatte ich auch dieses Jahr wieder das Glück mit zwei Freunden eine NFL-Tour zu machen zu können. Davon berichte ich hier. Da mir letztes Jahr bescheinigt wurde, dass ich ruhig ausführlicher schreiben darf/soll müsst ihr dieses Jahr unter richtig viel Text leiden. :mrgreen:

    Die Tour konnte aufgrund terminlicher Engpässe ausschließlich in week 3 stattfinden. So war das "wohin" quasi vom Spielplan vorgegeben, insbesondere da wir inneramerikanische Flüge vermeiden wollten (zu zeitraubend + unsicher ob des pünktlichen Ankommens):

    20th Sep: UMass@Penn State
    21st Sep: Redskins@Eagles
    22nd Sep: Bears@Jets

    Da ich mehr Zeit hatte als meine Kumpels habe ich dann noch auf eigene Faust die Tour verlängert:

    28th Sep: Panthers@Ravens
    29th Sep: MNF, Pats@Chiefs


    Bei mir fing der Trip erstmal ziemlich schrecklich an. Ich hatte den Weg nach Pittsburgh (State College hat natürlich keinen Flughafen) mit Air France/Delta Airlines über Paris gebucht. Eigentlich um den ständigen Streiks der Lufthansa zu entgehen. Aber drei Tage vor meinem Abflug haben die Air France Piloten angefangen zu streiken. Ich habe quasi zwei tagelang ausschließlich damit verbracht mit Air France/Delta zu telefoniert, wurde dreimal umgebucht, zweimal wieder gecancelled und bin am Ende auf KLM über Amsterdam und einen dreckigen 2-Stopp-Flug umgebucht worden. Zusätzlich war der dritte Flug (Detroit nach Pittsburgh) auch noch völlig überbucht. Das ist inzwischen Standard bei den inneramerikanischen Flügen. IN Europa auch. Da merkt man es aber miestens nicht. Am Gate gibt es dann in der USA bei jedem Flug so schöne Ansagen wie "wir sind überbucht und suchen 6 Freiwillige die gegen einen Gutschein von $400" nicht mitfliegen.

    Ich bin dann aber tatsächlich am 18 September abends pünktlich in Pittsburgh angekommen, wo schon einer meiner beiden Freunde warteten. Mit dem dritten haben wir uns für den nächsten Tag verabredet. Nach der wie immer langwierigen und nervigen Immigration ging es dann schnell ins Hotel und dann in die Sportsbar, TNF gucken. Wow, was wurden die Bucs zerlegt. Das hat meinen Kumpel – der seineszeichens Bucs-Fan ist - natürlich sehr gefreut. :mrgreen:

    Am Freitag haben wir uns dann mit unserem dritten Kumpel getroffen und es ging mit dem Mietwagen endlich Richtung State College. Wir hatten erstaunlicherweise ein ordentliches Hotel erwischt. Zu den College-Spieltagen ist es in den kleinen Collegeorten immer brechend voll und $400 für ein Zimmer in einer miesen Absteige ist nicht ungewöhnlich.

    Für den weiteren Bericht mache ich jetzt einen Post pro Spiel, da das Forum mir ansonsten nicht genügend Fotos erlaubt. ;)

    Edit:
    Die Fotos sind eigentlich zu groß geworden für das Forum. Die Energie zum erneuten verkleinern und einbinden habe ich aber nicht mehr. :3ddevil: Lebt halt damit. :tongue2:

    NFL Tour 2022:
    16.10. Panthers@Rams, 17.10. Broncos@Chargers , 23.10. Texans@Raiders

    Einmal editiert, zuletzt von Gronk (10. Oktober 2014 um 22:35)

  • Samstag, 20th September, UMass@Penn State

    Samstag, gameday, auf mit dem Mietwagen zum Stadion. Wir haben tatsächlich einen relativ nah am Stadion gelegenen Parkplatz für "nur" $40,- ergattern können (zum Vergleich: das Football-Ticket hat $50 gekostet). Für einen ordentlichen Parkplatz kann man in anderen Colleges halt auch gerne mal $80,- und mehr zahlen. Oder auch kilometerweit weg parken müssen, wenn man den Parkplatz nicht im Voraus gebucht hat. Insofern fühlten wir uns wie Hans im Glück. ;)

    Ich war gespannt auf das Beaver-Stadion. Von weitem sah es schonmal vielversprechend aus: ein riesiger Berglöwen Kopf thronte am Stadion und guckte uns vom weiten an (Penn State Football nennt sich "Nittany Lions", wobei „Nittany“ ein Berg in der Region ist).

    Aber erstmal stand vernünftiges Tailgating auf dem Plan. :) Wir haben uns wie jedes Jahr einen kleinen Football zum Werfen besorgt und dieses Mal auch endlich eine Styropor-Box, die wir mit Bier und Eiswürfeln füllten. Endlich mal kaltes Bier beim Tailgaten. :)

    Nach ein paar Bier und Bällewerfen ging es dann zum Stadion. Die Joe Paterno Statue außerhalb des Stadions wurde von Penn State berechtigterweise entfernt. So konnte man am Stadion nur eine von Fans aufgestellte Hose im Paterno Style finden. Hatte auch was. :mrgreen: Im Stadion war ich dann sofort begeistert. Der Unterbau des Stadion bestand aus Abermillionen Stahlstreben. Das sah total spektakulär aus, total cool. Mein Kumpel meinte "billig". So können Meinungen auseinandergehen. :mrgreen: Ich fand es geil.

    Das Stadion von innen fand ich dann einfach nur noch hammergeil! Eine Mischung aus Bowl (also ein einziger Rang der bis oben durchgeht) und klassischem Stadion mit verschiedenen Rängen. Das hat mir super gefallen. Sogar deutlich besser als das Big House von Michigan. Das Beaver gehört ab sofort zu meine Top 3 Stadien auf der Welt. :) Das Stadion war mit knapp 100.000 Zuschauern fast komplett voll. Wobei man bei den riesigen Zuschauerzahlen im Collegefootball auch einfach mal bemerken, dass die Größe im Vergleich mit anderen Stadien geschummelt ist. Die meisten >100.000er College-Stadien haben keine klassischen Sitze sondern einfache Bänke ohne Lehne auf denen man so eng an eng gepresst sitz (mit Knie im Rücken von hinten und eigene Knie im Vordermann), dass man sich wie eine Sardine fühlt. Wenn man die deutschen Stadien so umbauen würde hätten auch auf einmal viele Stadien mehr als 100.000 Plätze. Das sollte einfach auch mal erwähnt sein. ;)

    Davon mal abgesehen ist es natürlich toll mit 100.000 zusammen zu sitzen und das Stadion hat auch eine richtig gute Stimmung verbreitet. Die student section erstreckte sich über einen ungewöhnlich großen Teil des Stadions, was der Stimmung natürlich gut tat. Es wurden lustige Dinge wie Laola in Zeitlupe oder Laola in Zeitraffer gemacht. Am besten/lustigsten/innovativsten fand ich, dass die Studenten ihre Studentinnen nach jedem TD im Block zu hunderten hochgeworfen haben. Die Studentinnen saßen quasi in Sitzstellung auf der Menge und wurden immer wieder mit Schwung in die Luft geworfen. Das sah großartig aus. :)

    Das Spiel an sich war leider - wie sooft im College Football - völlig ohne Spannung bis komplett sinnlos. UMass fing ordentlich an, hatte aber von vornherein nie eine Chance und wurde mit 48-7 abgeschossen. Nichts desto trotz eine tolle Gesamterfahrung, insbesondere wegen des tollen Stadions. :)

    Nach dem Spiel ging es direkt weiter mit dem Auto nach Philadelphia (ca. 310 km).










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    Einmal editiert, zuletzt von Gronk (10. Oktober 2014 um 22:37)

  • Sonntag, 21st September Redskins@Eagles

    Vorweg: ich hätte von Philadelphia an sich gedacht, dass es ein abgefucktes Kaff mit lauter Drogensüchtigen und verfallenen Häusern ist. Ich war erstaunt dass zumindest downtown aus sehr schönen alten, top gepflegten Hochhäusern besteht und ich nur sehr wenige homeless gesehen habe. Ich war daher positiv überrascht von der Stadt.

    Weiter im Text. :mrgreen:

    RG3 hatte sich 2 Woche vor dem Spiel verletzt. Insofern war klar, dass wir ihn nicht sehen werden. Ich fand das jetzt nicht sooo schlimm, weil ich ihn bereits in seiner Rookie Season live in Washington gesehen habe und er letzte Saison wirklich schrecklich gespielt hat. Zudem halte ich Cousins sowieso für den besseren QB. ;)

    Zum Philly Stadion kann man problemlos in 20 Minuen von downtown aus mit der subway fahren. Als ein paar Leute neben mir in der Bahn mitbekommen haben, dass ich nicht aus der USA komme, sind wir sehr nett ins Gespräch gekommen. O-Ton: „Ins Stadion gehen alle: arme und reiche. Wir sind alle ein wenig verrückt hier. Aber niemand wird dich hauen“. :mrgreen: Das war ein wenig amüsant, denn: wer - wie ich – die teilweise herrschende Aggression in deutsche Fußballstadien kennt für den ist ein NFL Stadion ein Hort der Friedens. Naja, Amis sagen oftmals ernstgemeinte Dinge die ich lustig finde. :mrgreen:

    Das Tailgating war nett, das Stadion von außen eher etwas grau bis hässlich. Das Spiel war riesig, die Stimmung sehr gut. Eine 60 Yard-Bombe jagte die nächste und der Unmut auf DJax wurde im ganzen Stadion lauthals kundgetan. Das hatte mich ein bisschen gewundert, weil er ja eigentlich nicht freiwillig gegangen ist. Die beiden QBs haben mich in der ersten Hälfte sehr beeindruckt. Die Eagles gewannen dann in einem super spannenden Spiel mit 37-34, nach dem die Redskins mit etwas über one minute left 4-and-out waren. Leider habe ich alles ab dem 4. Viertel nicht mehr live mitbekommen. Ich musste schnell zurück ins Hotel, da ich tagsüber etwas falsches gegessen hatte und sich das Essen aus allen Öffnungen wieder aus mir befreien wollte (nein der Alkohol war nicht Schuld ;)). Das war echt gemein. :( Aber zumindest ging es mir am nächsten Tag wieder einigermaßen gut.











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  • Ich darf keine weiteren Fotos einbinden. :paelzer: test test test

    Ah, Smileys gehören auch zur max-25-Grafiken-Pro-Post-Beschränkungdzu. Gut dann halt weniger Smileys. :tongue2:

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    2 Mal editiert, zuletzt von Gronk (10. Oktober 2014 um 22:38)

  • Montag, 22nd September MNF, Bears@Jets

    Goooooood mooooooorning Philadeeeeeeeelphia. Eine Sache mussten wir noch unbedingt machen, bevor wir nach New York City aufbrachen: Rocky Steps! :mrgreen: Das sind die Stufen, die Sylvester Stallone in Rocky 2 bei der typischen Rocky Musik hochgerannt ist und sich oben gefreut hat wie fit er geworden ist. :mrgreen:

    Ich muss sagen: das hatte was. Wir hatten am Morgen bei tollstem Wetter die Steps fast für uns alleine gehabt, haben viele Fotos gemacht, ein kleines Rocky-Video gedreht und ein bisschen Football geworfen. Irgendwie war es Cool dort zu sein, wo diese bekannte Szene gedreht wurde. Sinnlos aber cool. ;) Solche kleinen Spinnereien runden so einen NFL Trip erst so richtig ab. :)

    Ok, weiter ging es Richtung NYC. Als wir angekommen sind haben wir erstmal unser per AirBnB von privat gemietetes Apartment bezogen. Die Hotels in Manhattan sind inzwischen unbezahlbar geworden. Da zahlt man für eine Absteige ohne Fenster und mit Bad und Toilette auf dem Flur auch gerne mal $200 die Nacht. Manhattan war zwar schon immer teuer. Aber wie sich die Preise in den letzten Jahren entwickelt haben ist der pure Wahnsinn.

    Abends zum MNF sind wir dann mit der Bahn gefahren. Dazu muss man erstmal mit der Regionalbahn rüber nach New Jersey (weil das Stadion beider New Yorker Teams nunmal nicht in New York ist) und dann mit einem Shuttle-Zug weiter zum Stadion. Das dauert mit Umsteigen ca. eine Stunde. Die Fahrt zum Stadion ist schon etwas Außergewöhnliches. Das „New Meadowlands“ liegt tatsächlich mitten im Sumpf und drumherum ist Kilometerweit nichts als Schilf. Das ist irgendwie surreal.

    Wir waren dann sehr früh beim Stadion und zufällig da, als die Mannschaft (von Zäunen abgesperrt) gemeinsam im Gänsemarsch für die Fans über den Parkplatz ins Stadion gegangen ist. Das habe ich bei einem NFL Spiel noch nicht gesehen. Respekt Jets. Das hatte aber auch den Nachteil, dass der doofe Rex Ryan auf einmal mit seinen gebleachten Zähnen vor mir stand und ich mich fast zu Tode erschrocken hätte. :mrgreen: ;)

    Das Tailgating ist im MetLife jetzt nicht so der Hammer, insbesondere wenn man ohne Auto da ist. Man bekommt nur in so einen Art Käfig BudLite. BudLite und Budweiser sind für mich die widerlichsten „Biere“ der Welt. Davon mal abgesehen hat die USA inzwischen eine extrem geile „Craft Brewery“ und „Micro Brewery“ Szene. Jedes aber auch wirklich jedes Pub, hat 20-30 verschiedene Biere am Hahn mit vielen aus der Region. Das ist einfach eine Freude als Bierliebhaber. Insbesondere wenn man – wie ich – IPA mag. Deutschland hängt da inzwischen m.M. nach meilenweit hinterher was Bier angeht. Durch die blöde Brauerbindung der Kneipen bekommt man meist nur 2 verschiedene Biere am Hahn. Schlimm.

    Oh, ich bin etwas abgeschweift. :mrgreen: Also: wir waren früh im Stadion welches noch komplett leer war. Ich mag das. Das hat vor einem Spiel, ist eine ganz besondere Atmosphäre. Wir sind dann auf unterer Sitz-Ebene einmal komplett ums Stadion gegangen, haben ein wenig der ESPN pre-game-show mit Ray Lewis, Steve Young und Trent Dilfers beigewohnt und haben uns dann zu unseren Plätzen begeben. Wie immer Endzone, weil man m.M.nach von da einfach besser sehen kann, was die beiden Lines machen. Und das ist nunmal ein sehr wichtiger Teil des Spiels. Doof ist nur, wenn alle TDs auf der anderen Spielfeldhälfte sind. :mrgreen: Also das Stadion ist grundsätzlich schon beeindruckend. Sehr groß, sehr steil und vor allem geschlossen. Ich mag die vielen NFL Stadion mit Loch im Rang irgendwie nicht so gerne (außer das Gillette natürlich ;)). Aber so richtig werde ich mit dem MetLife Stadion nicht warm. Das liegt vermutlich an solchen Kleinigkeiten wie der lieblose Trinkkäfig vor dem Stadion, kein Bierausschank mehr ab der Pause und alles irgendwie sehr grau. Zudem auch noch ein division rival Stadion. :mrgreen: ;)

    Das Spiel war spannend. Chicago zog erstmal aufgrund einer ganz schlimmen Interception von Geno weg. Die Jets konnten aber Ende des zweiten Quarters wieder aufschließen. Verpasste aber dann im Anschluss immer wieder die Chance in Führung zu gehen. Die Zebras waren zudem an dem Tag auch eher für Chicago. Nachdem wir am Tag vorher Foles und Cousins gesehen haben waren Cutler und insbesondere Geno aber doch etwas schwere Kost auf der QB Position. :mrgreen: Insbesondere bei Geno, den ich letzte Jahr schon einmal life gesehen hatte, war ich erschrocken (bzw. als Division Rival erfreut :mrgreen: ) wie wenig er sich weiterentwickelt hat.

    Nach dem Spiel ging es wieder mit Umsteigen zurück nach Manhattan, wo wir dann letztendlich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit ein Taxi nehmen mussten.
















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  • Dienstag 23rd bis Samstag 27th

    Meine beiden Kumpels sind wieder nach Europa zurückgeflogen. Meine bessere Hälfte ist in die USA nachgekommen und wir haben gemeinsam eine Woche Urlaub in NYC und Washington D.C. gemacht. Mit dem Urlaub verschone ich euch mal. ;) Nur eins: Washington ist an sich eine brüllend langweilige Stadt. Aber „The Mall“, der kilometerlange Grünstreifen mit einem Monument-Bau und kostenlosem Museum nach dem anderen ist schon beeindrucken. Monumental können die Amis. Dem TNF game habe ich zum Glück geplanterweise nicht im Stadion beigewohnt. Die Redskins wurden mit 45-14 von den Giants abgeschossen. Das ist als neutraler Beobachter im Stadion meist eher nicht so spannend. Insbesondere nicht, wenn die Heimmannschaft das Opfer ist.

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  • Sonntag, 28th September, Panthers@Ravens


    Irgendwann im Juli in einem Anflug des Wahnsinns habe ich die NFL Tour noch verlängert. Meine Freundin flog also alleine wieder nach Hamburg und für mich ging es Samstag weiter mit der Regionalbahn von Washington nach Baltimore. Dort angekommen bin ich erstmal mit dem kostenlosen öffentlichen Bus in mein Hotel in der Nähe des „inner habors“ (= Tourigegend) gefahren. Der erste Eindruck der Stadt war eher: puuhhh. 50% der Fahrgäste im Bus waren homeless. Draußen auf der Straße sah man auch nicht wenige. Und sogar Downtown waren einige Häuser verlassen und im Verfall begriffen. Mein erster Eindruck war also eher mies und ich fragte mich, ob ich überhaupt alleine aus dem Hotel gehen soll. :mrgreen: Ich bin nachmittags dann zum inner harbor gegangen und siehe da: es war dann doch ein wunderschöner Tag. Hafenfest mit Livemusik und tausenden Verkaufsständen, Zirkusnummern und allen PiPaPo. Das war nett und hatte mich mit der Stadt wieder versöhnt. :) Ohne NFL würde ich da aber trotzdem nicht hinfahren. ;)


    Am Sonntag war dann 12:00 Uhr local time das Spiel. Ich konnte von meinem Hotel in 25 Minuten zu Fuß zum Stadion gehen, was natürlich sehr praktsich war. :) Naja zumindest, wenn ich mein Ticket nicht vergessen hätte und deshalb nochmal umdrehen musste.

    Später als geplant bin ich dann also am Stadion angekommen. Ob des Tailgaitings war ich ein wenig skeptisch, weil Stadion mitten in der Stadt durch die kleinere Parkplatzfläche meiner Erfahrung nach etwas an Tailgating-Flair verlieren. Aber siehe da: das Tailgating war großartig. :) Der soganannte „Ravens Walk“ eine langestreckte Meile an der viele Verkaufsstände, Bier+Cocktailstände, Livemusik etc. versammelt waren. Das war wirklich eine tolle Stimmung dort! Leider konnte ich sie wg. der verlorenen Zeit nicht so lange genießen wie ich wollte. Also vorbei an der echt coolen Ray Lewis Statue und rein ins Stadion. Das Stadion hat mir gut gefallen. Mein Platz mit der Tribüne über mir im Gesicht war leider nicht ganz so gut. Naja, zumindest hatte ich Schatten bei der brütenden Hitze.

    Das Spiel war dann leider weniger spannend als gehofft. Cam schien mit seinen Verletzungen zu kämpfen und Flacco und insbesondere Smith Sr. Hatten einen Sahne-Tag erwischt, der den Panthers keine Chance ließ. Beide haben mich sehr beeindruckt. Flacco hat einen unglaublich tollen touch wenn er wirft. Während des Spiels habe ich mich mit meiner älteren Sitznachbarin unterhalten die sagte, dass sie heute das erste in ihrem Leben im Stadion ihrer Ravens sei, obwohl sie nah dran wohnt. Sie konnte sich das bisher nie leisten, weil sie doch nur ein Lehrergehalt hat. Jetzt soll mir noch einmal irgendein Lehrer in Deutschland über irgendetwas rumheulen. ;)

    Nach dem Spiel wollte ich dann in einer Sportsbar die anderen Spiele inkl. SNF gucken. Das war dann garnicht so einfach, weil sich die Bars schnell leerten. SNF habe ich dann im Hotel geguckt. ;) Komische Stadt. ;)










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  • Montag 29th September, Pats@Chiefs


    Der Hauptgrund für die Verlängerung meiner Reise war das Pats Spiel. Mit nur zwei Tagen länger vor Ort bleiben konnte ich meine Mannschaft sehen. Das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen. :) Ok, bei der Planung im Juni war mir noch nicht klar, dass ich Kansas City mit Cincinnati verwechselt hatte und die Entfernung zu Baltimore und insbesondere das Erreichen des Stadions in Kansas doch um einiges komplizierter sind als Cincinnati. :mrgreen: Als ich das dann bemerkt hatte, habe ich mich aber schon so auf „Pats-Live-sehen“ versteift, dass ich dann in Juni die ab Baltimore komplizierte Chiefs-Variante durchgebucht habe.

    Also ging es Montag am frühen Mittag ab in den Flieger nach Kansas. Kaum sitze ich kommt die Durchsage: Flugzeug kaputt, alles raus. Mit nur 4 Stunden geplanten Zeit-Puffer kam da schon leichte Panik bei mir auf. Ich habe mich schon das Spiel verpassen sehen. Zum Glück stand eine Ersatzmaschine bereit und wir kamen mit nur 1,5 Stunden Verspätung in Kansas an. Ab mit dem Mietwagen in meine Hotel, 10 Meilen vom Stadion entfernt. Kansas an sich liegt ja schon mitten im Nichts. Aber das Arrowhead liegt nochmal im Nichts vom Nichts. :mrgreen: Mein Hotel hatte zwei Vorteile: ersten war es ein Casino-Hotel und zweitens gab es ein Bus-Shuttle-Service zum Stadion. Im Bus war ich dann mit einem anderen Pärchen der einzige Pats Fan. :mrgreen: Ok, Fahrt überlebt, direkt am Stadion rausgelassen, Tailgating für gut befunden und ab ins Stadion. Ich hatte Club Level Sitze. Die befinden sich meist in dem Ring auf mittlerer Höhe des Stadions. Tolle Sicht, mehr/bessere Bierstände und gepolsterte Sitze. :mrgreen: Trotz der recht teuren Sitze waren die Leute neben mir alle eher der Kategorie: “kernig“ zuzuschreiben. :mrgreen: Und ich als Pats-Fan war ein gefundenen Fressen für sie. Da durte ich mir einiges anhören. Als z.B. mein Sitznachbar am Platz ankam sagte er zu mir: „Pats? I won’t fight you, but it will be a tough night for you next to me.“ :mrgreen: Ich kann mich auf sowas ganz gut einlassen, die Wogen glätten und einen auf gut Freund machen. Nach einiger Zeit haben mich dann auch alle akzeptiert und es war lustig miteinander.

    Das Spiel wiederum war nicht lustig. Sowas schlimmes habe ich von meinem Team noch nie gesehen. Eine einzige Schande im Allgemeinen und von der Offense und O-Line im Speziellen. Die Pats wurden 41-14 angeschossen und haben sich zu keiner Zeit gewehrt. Und ich „durfte“ live dabeisein.

    Was allerdings großartig war, war die Stimmung im Stadion. Nicht nur wegen des erfolgreichen Lärm-Rekord von 142,2 dbA. Das Publikum war einfach immer laut und full on fire. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Ganz, ganz toll. Riesig! Großen großen Respekt an die Chiefs-Fans. Mir hat das Spiel aufgrund der tollen Stimmung dann sogar trotz meiner Mannschaft Spaß gemacht. Ein tolles Erlebnis. Trotz Ohrenschutz fiepten mir allerding die Ohren höllisch nach dem Spiel. :mrgreen:

    Nach Abpfiff ging es wieder mit dem Bus ins Hotel, wo ich mich noch ein wenig im Casino amüsiert habe. :mrgreen:













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  • Am nächsten Tag ging es dann wieder nach Hause. Ein riesiges Reise- und NFL-Erlebnis. Auch so richtig gut zum Resetten vom Arbeitsstress der Monate davor. Die Reise kam mir durch die vielen Erlebnissen eher wie 2 Monate als 2 Wochen vor. Anstrengend war es allerdinga auch. :mrgreen: Jetzt muss ich erstmal 2 Jahre durcharbeiten die ganzen Kosten wieder reinzuholen. ;)

    So, ich hoffe das war dieses Mal genügend Text für euch. :mrgreen:

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  • schöner Bericht
    deine Erfahrungen zum Metlife-Stadium (war am 28.9 da) kann ich nur alle bestätigen

    zwei Fragen:
    wo hast du die Karten für die Spiel gekauft?
    was hast du für eine Kamera für die Fotos verwendet?

  • schöner Bericht
    deine Erfahrungen zum Metlife-Stadium (war am 28.9 da) kann ich nur alle bestätigen

    zwei Fragen:
    wo hast du die Karten für die Spiel gekauft?
    was hast du für eine Kamera für die Fotos verwendet?

    Karten:
    Philadelphia bei Stubhub, alle anderen Tickets im general sale bei Ticketmaster. Das hat dieses Jahr mal zur Abwechselung sehr gut geklappt. Man muss halt wirklich sofort bei der ersten Minute des Verkaufsstarts zuschlagen. Das kann anstrengend sein, weil der Verkaufsstart teilweise erste zwei Tage vorher bekanntgegeben wird. Also heißt es im Zweifel monatelang täglich alle Ticket-Seiten einmal kontrollieren.

    Kamera:
    Sony RX100m2 (es gibt inzwischen die dritte Generation m3). Die derzeit unangefochten beste Kompaktkamera am Markt, insbesondere wenn es um Aufnahmen bei Dunkelheit geht (high ISO Aufnahmen). Einziges Problem: nur 3,6-Fach Zoom, was für das Stadion ja eigentlich viel zu wenig ist. Der geringe Zoom ist bei Kompaktkameras im oberen Segment leider normal. Die Nahaufnahmen vom Spiel sind Bildausschnitte, weil ich so nah nicht ranzoomen kann. ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Gronk (11. Oktober 2014 um 09:39)

  • Schöner Bericht. Nach dem es im Prolog hieß inneramerikanische Flüge zu vermeiden, dachte ich schon du wärst von Baltimore nach Kansas City mit dem Auto gefahren. :mrgreen:

    State College hat übrigens sehr wohl einen Flughafen. Die meisten Flugverbindungen gehen nach Philadelphia und Washington DC (Mehrmals täglich). Es gibt aber auch Flüge nach z.B. Chicago und Detroit.

  • Schönes Ding :bier:

    Ich hätte bei Interesse etwas ähnliches anzubieten. September 2014 bei den Missouri Tigers - "Hinter den Kulissen" sozusagen :mrgreen:

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  • wieder eine schöne Reise!!! gratuliere

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    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • Schöner Bericht. Nach dem es im Prolog hieß inneramerikanische Flüge zu vermeiden, dachte ich schon du wärst von Baltimore nach Kansas City mit dem Auto gefahren. :mrgreen:

    :mrgreen:

    Cincinnati wäre mit Auto noch knapp machbar gewesen. :tongue2: Mein Argwohn gegen inneramerikanische Flüge hat sich bei Kansas ja leider fast bewahrheitet. Hätte nicht zufällig noch eine Maschine herumgestanden hätte ich das Spiel wahrscheinlich verpasst.


    State College hat übrigens sehr wohl einen Flughafen. Die meisten Flugverbindungen gehen nach Philadelphia und Washington DC (Mehrmals täglich). Es gibt aber auch Flüge nach z.B. Chicago und Detroit.

    Oh, das war mir garnicht bewusst. Wäre aber auch egal gewesen. Ich hätte in der Geschichte noch weiter ausholen müssen: mein dritter Kumpel war in Toronto und wir haben einen Treffpunkt ausgemacht, der sowohl für uns als auch ihn gut erreichbar sein sollte.

    Das war dann das schnuckelige College "Slippery Rock" ein paar Meilen nördlich von Pittsburgh. Das hat eine interessante Verbindung mit den Michigan Wolverins (wodurch wir das College erst kennen). Müsst ihr mal ergooglen. :smile2:

    Schönes Ding :bier:

    Ich hätte bei Interesse etwas ähnliches anzubieten. September 2014 bei den Missouri Tigers - "Hinter den Kulissen" sozusagen :mrgreen:

    Immer her damit! :) A pro pos: du wolltest mir deine Verbindung mit denen ja sowieso noch mal bei einem Bierchen ausführlich erklären.

    wieder eine schöne Reise!!! gratuliere

    Danke. Hat echt Spaß gemacht. Nächste Jahr (so Geld da ist) versuchen wir endlich mal Green Bay zu erreichen. :smile2:

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    Einmal editiert, zuletzt von Gronk (11. Oktober 2014 um 16:30)

  • Ich brech ab - Du warst beim Monday Night nur 100 Meilen von mir entfernt:eek: Ich sollte eigentlich den Tag bei den Chiefs verbringen (einer der EQ-Manager ist Mizzou-Grad und war bei der Frankfurt Galaxy), hat dann aber nicht geklappt.

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  • Schönes Ding :bier:

    Ich hätte bei Interesse etwas ähnliches anzubieten. September 2014 bei den Missouri Tigers - "Hinter den Kulissen" sozusagen :mrgreen:

    Hier auch bitte :) :bier:

    Solche Berichte sind immer super. Danke auch an Gronk für den Bericht. Sehr interessant. :earl:

  • Ich brech ab - Du warst beim Monday Night nur 100 Meilen von mir entfernt:eek: Ich sollte eigentlich den Tag bei den Chiefs verbringen (einer der EQ-Manager ist Mizzou-Grad und war bei der Frankfurt Galaxy), hat dann aber nicht geklappt.

    Hättest mal kommen sollen. Du hast was verpasst. :mrgreen:

    Geiler Bericht!

    Hier auch bitte :) :bier:

    Solche Berichte sind immer super. Danke auch an Gronk für den Bericht. Sehr interessant. :earl:


    Danke. :)

    Bei Zeiten werde ich auch noch die 500 Rechtschreibfehler beheben. :tongue2:

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