Was darf Presse? / Qualität von Journalismus

  • leck mich fett das das gleiche vor 2 Wochen im qualitätsblatt süddeutsche stand

    http://www.sueddeutsche.de/sport/doping-g…ffeln-1.4037491

    Auch in prantelhausen mag man die bösen Russen nicht so wie im Rest der Bevölkerung.

    #FIREJOSEPH

  • Das sie mit sowas "dopen" ist doch eigentlich noch eine freundliche Berichterstattung. Wäre doch geradezu wünschenswert wenn die (und alle anderen) nur solche Mittel einsetzen.

    und über die BLÖD zu diskutieren in einem Diskusionsthread über Medienqualität ist auch ein bischen redundant.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Was erwartest du? Das ist ein Artikel von Pitzke, bei dem ich mich schon seit Jahren frage wo er eigentlich lebt. In den USA auf jeden Fall nicht.
    Die komplette US Berichterstattung bei SPON is so abgrundtief schlecht, das hat schon fast Prawda Niveau.

    Ich möchte dich ja auf nem Sonntag Abend nicht um die gute Laune bringen, aber er hat sich heute nochmal überboten:
    Trump sucht Supreme-Court-Kandidat

    Zitat

    als Finale einer auffallend überstürzten Kandidatenkür, wie sie Trump so auch schon bei der Nominierung des letzten Bundesrichters Neil Gorsuch veranstaltet hatte.

    Hat Trump nicht irgendwann im Wahlkampf ne Liste herausgegeben für Richter die er sich vorstellen kann und sich jetzt 2mal an der Liste abgearbeitet? Was ist an der Kür "auffallend überstürzt"? (es sei denn man wünscht sich eine Kür nach der nächsten Wahl)

    Zitat

    die Uhr zurückzudrehen
    dafür sorgt, dass sozialer Fortschritt wieder annulliert wird
    lässt nichts Gutes ahnen

    obwohl er längst überholt scheint

    Für mich haben solche tendenziösen Formulierungen, die eine Bewertung durch den Leser schon vorwegnehmen sollen, keinen Platz in einem Artikel der kein ausgewiesener Meinungsbeitrag ist. Ich stell da an den Spiegel nicht die gleichen Neutralitätsansprüche wie an die Öffentlichen, aber welchen Dienst am Leser leistet man denn, wenn man den Konflikt um die angesprochenen Rechtsprobleme überhaupt nicht darstellt, sondern ihnen paternalistisch gleich ein "richtig" oder "falsch" mitgibt?

    Die "Russland-Affäre" ist doch merklich abgeflacht und die wenigsten Leute gehen davon aus das Trump da noch irgendwann strafrechtlich belastet oder belangt wird. Es dann als irgendeinen Motivationspunkt für die Richterwahl darzustellen, halt ich doch für sehr weit hergeholt.

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  • Seitdem DT als Kandidat aufgestellt wurde hat Pitzke eigentlich keinen einzigen sachlichen Artikel mehr geschrieben, sondern nur noch Kommentare abgegeben. Es ist klar das Spiegel/Spon eher linksorientiert ist, allerdings ist es mir unbegreiflich das Deutschlands fuehrendes Nachrichtenmagazin so einen Muell leistet. Das ist wie Fox News, nur von der anderen Seite.

    • Eine Formulierung wie "Nach der überraschenden Pensionierung des moderaten Richters Anthony Kennedy" wird dem Unkundigen doch klar impliziert, dass Kennedy in den Ruhestand geschickt wurde. KEin Wort davon, dass er selbst so entschieden hat.
    • Dass Roe vs. Wade nicht angefasst wird haben die momentanen Supreme Court Richter schon verkuendet.
    • LGBT Rechte werden in absehbarer Zeit auch nicht angefasst.
    • Das 2nd Amendment ist von keinem Praesidenten in Frage gestellt worden. Ob es Pitzke gefaellt oder nicht, warum sollte der Supreme Court sich damit befassen
    • Selbst falls bei den Russland Ermittlungen was raus kommen sollte, wird Trump sich nicht selbst begnadigen. Auch wenn der Supreme Court ihm die Moeglichkeit einraeumt. Oder wenn er sich selbst begnadigt ist seine Praesidentschaft am Ende. Damit kommt er nicht durch. Falls Mueller allerdings weiterhin in diesem Tempo ermittelt, hat DT seinen 2. Term hinter sich bevor ein Bericht vorgelegt wird.

    Pitzke Artikel dienen eigentlich nur noch der Erheiterung und werden in der Regel nur noch von den entsprechenden Kommentaren uebertroffen. Wobei heute die meisten Kommentare sich davon abheben.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Es ist klar das Spiegel/Spon eher linksorientiert ist, allerdings ist es mir unbegreiflich das Deutschlands fuehrendes Nachrichtenmagazin so einen Muell leistet. Das ist wie Fox News, nur von der anderen Seite.

    Ich möchte dich ja auf nem Sonntag Abend nicht um die gute Laune bringen, aber er hat sich heute nochmal überboten:

    Ich würde euch generell zustimmen, dass es medienübergreifend ein Problem ist, dass die Grenzen zwischen Kommentar und Artikel viel zu stark verschwimmen. Aber vom Grundsatz muss man mit der Berichterstattung vom Spiegel kein Problem haben. Man weiß wenn man den Spiegel kauft, was für ein Magazin das ist, genauso wie ich weiß was ich bekommen wenn ich die Taz, Welt oder FAZ (*ok hier bin ich mir nicht mehr sicher solange P.Bahners da eine Funktion einnimmt, würde ich mich wirklich weigern diese Zeitung als bürgerlich/konservativ zu bezeichnen). Da kann man sich ja dann auf diversen Ebenen mit auseinandersetzten und wenn es einem Medium wie dem Spiegel reicht solche weitestgehend faktenfreie Beiträge zu schreiben bitte. ich "freue" mich jetzt schon darauf wie jeder Demokratische Kandidat (ganz gleich welche Positionen er hat in 2 Jahren zum Superstar hochgegejazzt wird) .
    Ein Problem habe ich ich aber damit, wenn im von der Allgemeinheit finanzierten ÖR Rundfunk so verfahren wird. Den bezahlt nämlich der Taz Leser genauso wie der Leser eines konservativen Blattes.

    Und da sehe ich bei ARD und ZDF eine ganz fatale Entwicklung. Die unsäglichen Formate wie Report aus München oder Report aus Mainz (die so wirkten als sein sie in der jeweiligen Parteizentrale CSU/SPD produziert worden) gabs ja schon länger (genauso wie der WDR nicht umsonst Rotfunk heißt (wer aus Bayern kommt weiß über den BR sicher ähnliches mit CSU Prägung zu berichten))

    Allerdings nimmt das momentan -Zustände an, die mit journalistischen Standards - welche von der Allgemeinheit bezahlt werden- nix mehr zu tun haben.

    Die ÖR haben m.E. nur ne Daseinsberechtigung wenn sie sich wirklich von den Privaten abheben. Aber da werden Kommentare über Rücktritte die noch nicht passiert sind gesprochen (und statt sich zu entschuldigen, noch via "Faktenfinder" bestätigt) , Berichte mit Grimassen angekündigt und bei Journalisten wie T.Hansel frage ich mich nur, ob wir Ihren Heiratsantrag an R.Harbeck dann wenigsten auch on air mitbekommen...

    #FIREJOSEPH

  • http://www.spiegel.de/politik/auslan…-a-1218465.html

    Die Nahostbericht Erstattung des Spiegel, so zuverlässig wie ein Schweizeruhrwerk.

    Die 90 Raketen die vorab auf israelisches Territorium regneten, werden dann beiläufig irgendwo im Text verwurschtet.

    Volker Beck bringst auf auf Punkt

    Zitat von Volker Beck

    Liebe Deutsche Presse, begann Eure Berichterstatttung wieder erst mit der Reaktion? Oder wer berichtete aus den israelischen Bunkern der letzten Nacht? Bytheway: Mir ist Gerade zum Kotzen.

    #FIREJOSEPH

  • ausnahmsweise mal international, weils so wunderschön ist:

    A tape might exist of Trump doing something in an elevator, though exactly where that somewhere is and what that something might be, no one in media can say. That’s because no one in media seems to have seen the tape — or is even confident it exists.


    Diese Schmiede des Qualitätsjournalismus hat übrigens auch einen dt. Ableger, wobei ich hoffe das sich niemand von diesem Niveau angezogen fühlt.

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  • In der "Neuen Westfälischen" steht heute ein kurzer Artikel des "sid". Der erster Satz lautet wie folgt: Als der FC Bayern am Montag seine Marketingreise in die USA startete, fehlten die WM-Versager noch.

    Keine Ahnung ob ich zu wenig lese oder das "Falsche", aber ich habe einen derartigen Sprachgebrauch, auch heute noch, eigentlich nur beim Boulevardjournalismus erwartet :madness

  • In der "Neuen Westfälischen" steht heute ein kurzer Artikel des "sid". Der erster Satz lautet wie folgt: Als der FC Bayern am Montag seine Marketingreise in die USA startete, fehlten die WM-Versager noch.

    Keine Ahnung ob ich zu wenig lese oder das "Falsche", aber ich habe einen derartigen Sprachgebrauch, auch heute noch, eigentlich nur beim Boulevardjournalismus erwartet :madness

    Da muss dann wohl einer den "Robert Enke Lehrgang" wiederholen, ganz unabhängig vom Umstand das einige dieser WM-Versager ja in Personalunion auch noch Weltmeister sind, einen Titel den man bei Nichtwiederholung eines Titelgewinns ja nicht aberkannt bekommt. Von Tolisso ganz zu schweigen.

    Inspiriert durch die vergangenen Tage, kann ich die Formulierung ganz klar auf Ruhrpottrassismus gegen Bayern zurückführen. Die lederhosentragende Chebli in mir fragt: "wird sich das jemals ändern? Meine Zweifel werden jeden Tag größer!".

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  • Da muss dann wohl einer den "Robert Enke Lehrgang" wiederholen, ganz unabhängig vom Umstand das einige dieser WM-Versager ja in Personalunion auch noch Weltmeister sind, einen Titel den man bei Nichtwiederholung eines Titelgewinns ja nicht aberkannt bekommt. Von Tolisso ganz zu schweigen.
    Inspiriert durch die vergangenen Tage, kann ich die Formulierung ganz klar auf Ruhrpottrassismus gegen Bayern zurückführen. Die lederhosentragende Chebli in mir fragt: "wird sich das jemals ändern? Meine Zweifel werden jeden Tag größer!".

    A) gehört nur ein Teil des Ruhrgebiets zu Westfalen und
    B) was hat der SID damit zu tun

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • A) gehört nur ein Teil des Ruhrgebiets zu Westfalen undB) was hat der SID damit zu tun

    Oh entschuldige, ich habs in einem Witz darüber, wie man es in der Diskusion nicht so genau nimmt, nicht so genau genommen.
    (war übrigens auch grundsätzlich nicht abfällig gegenüber dem Ruhrgebiet gemeint. Bei den landwirtschaftlichen Nutzflächen die die dt. Hauptstadt umgeben, hab ich keine Favoriten)

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  • Heute hat Pitzke sich bei SPON selbst uebertroffen

    MS13 zu verharmlosen um mal wieder was gegen DT zu schreiben und MS13 Members als "gelangweilte, nervöse, hormongetriebene Teenagern, nur mit Macheten" zu beschreiben ist an Absurditaet kaum noch zu ueberbieten. Manchmal frage ich mich wirklich wo Pitzke eigentlich lebt. Vielleicht hatte Pitzke sich mal mit dem FBI unterhalten sollen oder sich mal in die grenznahen Staaten begeben sollen. Unglaublich.
    Und SPON bringt das Ganze dann natuerlich auch noch als Hauptnachricht auf der Startseite. Die sind in der wirklich nicht mehr ernst zu nehmen.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Ergebnisse zum "BAMF-Skandal" der keiner war:

    https://community.beck.de/2018/06/14/der…n-die-recherche

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Pitzke wieder...

    Seit Monaten verschärft Trump seine Hetze gegen die US-Medien, allen voran die "NYT", die "Washington Post"und CNN. Selbst als im Juni in Maryland fünf Lokaljournalisten erschossen wurden, beschimpfte er Reporter weiter als "Volksfeinde", eine implizierte Sanktionierung von Gewalt.

    Ein wahrer Schatz der seichten Unterstellungen.
    1. Die fünf Lokaljournalisten wurden aus persönlichen Rachegründen erschossen. Die Zeitung hatte über den Mörder und seine persönliche Vendetta gegen sie berichtet und der ist irgendwann durchgedreht und ist Amok gelaufen. Es gibt keinerlei Hinweise auf irgendwelche politischen Motive.

    2. Trump hat in diesem speziellen Zusammenhang natürlich nicht von "Volksfeinden" gesprochen (es gab die üblichen Trauerbekundungen), wie es Pitzke insinuiert. Ein Vorwurf, auf den sich die Formulierung retten könnte, wäre der, das Trump in diesem Zusammenhang keine "Pause" eingelegt hat bei seinen Medienverunglimpfungen. Neben grundsätzlichen Logikfragen (Schuldeingeständnis?), wäre es natürlich ein wesentlich bescheidenerer Vorwurf an Trump.

    3. In meinem persönlichen Amok-Wettbüro gibts gleiche Quoten auf Taten jeglicher politischer Couleur. Ich halte Taten von irgendwelchen durchgedrehten MAGAs für nicht weniger wahrscheinlich als Taten von Leuten die sich durch das Dauerfeuer von Untergangsszenarien provoziert fühlen dem Trump-Spuk jetzt ein Ende zu setzen.

    Man sollte da insgesamt die Rhetorik ein wenig herunterfahren und mit Schuldzuweisungen ebenso sparsam umgehen. Die klassischen Medien würden auch keine Verantwortung übernehmen wollen für den einen Verrückten, der meint Trump müsse durch ihn beendet werden. Für die einen ist es "völlig normale Kritik" an Trump und für Trump-Anhänger ist es völlig normale und nachvollziehbare Medienkritik, während man umgekehrt beides als Grenzüberschreitungen empfindet.

    und zuletzt: Medien sollte extrem sparsam umgehen mit der Kritik an Medienkritik. Es wird immer sehr schnell heiliger als heilig, wenn Medien über sich selbst berichten. Pitzke hat kein einziges Wort übrig für die Unzulänglichkeiten der Times, die seit Trumps Amtsantritt unzählige Artikel berichtigen musste, weil sie in der "höher, schneller, weiter"-Welt des modernen Journalismus, auf die Wahrheit kein Abo hatten.

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  • Wie macht man aus einem Söder (einem unbeliebten Ministerpräsidenten) den "unbeliebtesten Ministerpräsidenten"?
    Indem man bei Umfragen einfach aus irgendwelchen Gründen nur in "Flächenländern" nachfragt, also nicht in Berlin oder Bremen, wo die Regierungschefs in der Vergangenheit noch deutlich unbeliebter waren.

    Söder unbeliebtester Ministerpräsident in Flächenländern, dafür drittbeliebtester Präsi in Bundesländern die mit B beginnen.

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  • Wenn Söder sich nur um Bayern kümmern würde, wäre dein Einwand berechtigt. Bekanntlich ist das nicht der Fall. Für eine Partei, die aktuell an der 5% Hürde scheitern würde:
    https://www.zeit.de/politik/deutsc…esident-umfrage

    Aber wenn's nur um Bayern geht, kommen die CSU-Herren auch nicht viel besser weg:

    Zitat

    64 Prozent aller befragten Bayern, also etwa zwei Drittel, erklärten sich mit Söders Arbeit unzufrieden, ergab eine Forsa-Studie für das RTL/n-tv-Trendbarometer. 31 Prozent der Bayern zeigen sich zufrieden mit Söders Arbeit.

    https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Umfrage…id44274496.html

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Ich hab mir vorgenommen ein wenig freundlicher zu sein, also könnte mal wer anders einspringen und aikman erklären wie er meinen Beitrag nicht richtig gelesen hat, schon garnicht verstanden hat und davon ausgehend gleich drei Logikfehler gemacht hat, die seine Lesekompetenzschwächen noch auf die eigenen geposteten Artikel erweitert? Danke!

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  • Gab es schon Wortmeldungen zum "Hutbürger" und der sächsischen Polizei?

    Scheint ja auch leider kein Einzelfall in Sachsen zu sein:

    https://krautreporter.de/2594-sachsen-h…DI6MDAifQ%3D%3D

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Ich hab mir SPON inzwischen abgewöhnt. Da hatte man permanent das Gefühl, dass man alle 3 Minuten noch irgendeine Story lancieren muss, um die nötigen Click Zahlen zu generieren. Auch nicht viel anders als bei der Bild

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Den "Spiegel-Stil", den hab ich damals schon in der Schule gelehrt bekommen. Die schreiben halt ihren Kram (im Print noch wesentlich öfter als online) in dieser Form einer Geschichte. Ist auch überhaupt kein Problem wenn alles stimmt und man immer bemüht wäre es irgendwie neutral zu gestalten.

    Bei der Fergus Falls Story oder bei der über die selbsternannten Grenzschützer hab ich auch garnichts einzuwenden gegen diese Art der Aufmachung. Es wäre anders wahrscheinlich staubtrocken und gerade die Zeit sollte den Ball mal flach halten mit ihrer "callback im letzten Absatz zu einer ungelenken Bemerkung im ersten Absatz"-Entschuldigung für literarische Brillianz.

    Stilistisch ist im Prinzip nur diese vermeintliche Enthüllung ein Problem, ihr Artikel über Relotius. Und selbst dort wäre es kein so großes Problem, wenn der narrative Charakter nicht zu 50% dazu missbraucht worden wäre, sich selbst aus der Schusslinie zu bringen und Relotius wortreich den Wölfen vorzuwerfen.

    Für mich tuts dieses Interview dann insgesamt nicht. "Meine" Frage nach der (mMn) offensichtlichen politischen Ausrichtung rund um die Auslandsberichterstattung wird garnicht gestellt. Lorenzo kann es sich auch garnicht erlauben, weil sein Laden kein Deut besser ist. Stattdessen ergeht sich das Interview dann irgendwann in den "heiliger als heilig"-habitus, den man wohl immer prognostizieren kann, wenn sich zwei Journalisten unterhalten.

    Die Pointe des Artikels ist dann übrigens die letzte Frage:
    Das Publikum erwartet heute vielleicht auch große Dramaturgie, weil es das von großen Fernsehserien wie bei Netflix gewohnt ist.


    a) 95% der Netflixserien haben keine Dramaturgie die mit dem echten Leben mithalten könnte, sondern sind vergleichsweise einfältiger Müll.

    b) man verschiebt die Schuld nicht auf die Leser, schon garnicht auf die dümmliche Karikatur eines Lesers. Spiegel-Abonnenten sind im Durchschnitt mindestens genauso schlau/realistisch wie Spiegel-Macher.

    c) die Vorstellung das z.B. der Fergus Fall Artikel irgendeine Dramaturgie beinhaltet, ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Dorthin zu fahren um genau die Menschen zu finden die man dort vermutet hat, ist das Gegenteil von Dramaturgie. Inzwischen ist doch ein Trump-Wähler der kein absoluter Idiot ist, ein 'Sixth Sense'-style plot-twist.


    Vielleicht sollte sich der Spiegel wirklich mal einen dieser Leute zu so einem Interview ins Haus holen, die man jetzt als "Lügenpresse-Jubilanten" bezeichnet. Richard Grenell wäre z.B. einer. Der würde sich jedenfalls anbieten rund um eine Diskusion über den blinden Fleck in der dt. USA-Berichterstattung um rund die Hälfte der US-Bevölkerung und man hätte endlich mal einen nicht-Strohmann vor Ort, wenns um die katastrophalen Folgen geht, die die Populisten aus dieser Affäre beschwören werden. Wäre sicher kein Heimspiel für den Spiegel, aber wer auf der "richtigen Seite" steht, der brauch sich doch vor nichts zu fürchten.

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  • Ich hab mir SPON inzwischen abgewöhnt. Da hatte man permanent das Gefühl, dass man alle 3 Minuten noch irgendeine Story lancieren muss, um die nötigen Click Zahlen zu generieren. Auch nicht viel anders als bei der Bild

    Diesen Eindruck bestätige ich.
    Allerdings habe ich diesen Eindruck auf den meisten "großen" Nachrichtenportalen wie auch Fokus, Welt, Taz etc, unabhängig der politischen Ausrichtung.

    Gibt es Alternativen?

  • Gibt es Alternativen?

    Momentan fühle ich mich bei zeit.de am besten aufgehoben, aber die Unterschiede zu und zwischen den von dir Genannten sind eher gradueller Natur. Außer Fokus, das erscheint mir noch etwas näher an Bildniveau als der Rest.

  • Momentan fühle ich mich bei zeit.de am besten aufgehoben, aber die Unterschiede zu und zwischen den von dir Genannten sind eher gradueller Natur. Außer Fokus, das erscheint mir noch etwas näher an Bildniveau als der Rest.

    Bei Focus hat man immer das Gefühl, das wäre die "seriöse" Quelle der AfD-Fraktion, wenn man sich die Kommentare zu den Artikeln ansieht

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Momentan fühle ich mich bei zeit.de am besten aufgehoben, aber die Unterschiede zu und zwischen den von dir Genannten sind eher gradueller Natur. Außer Fokus, das erscheint mir noch etwas näher an Bildniveau als der Rest.

    Naja, wenn unter den top 10 Artikeln ein Quiz zum führerscheintest auftaucht, ist der unterschied zu den anderen Portalen tatsächlich marginal.

  • Naja, wenn unter den top 10 Artikeln ein Quiz zum führerscheintest auftaucht, ist der unterschied zu den anderen Portalen tatsächlich marginal.

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