Keine Olympischen Spiele in Hamburg

  • Also als Ösi habe ich folgende Meinung:
    a) Ich denke auch, dass die Anschläge in Paris nicht förderlich waren bzw. zu einem NO-Votum beigetragen haben. Die Leute wählen meist so, was sie gerade erlebt haben. Siehe das Wählerverhalten nach Fukoshima, alle wählten plötzlich grün - und heute ist der Zauber für grün wieder vorbei und die AfD punktet. Komisch oder? Anstatt eine Meinung im Leben zu haben, springen die Menschen (Wähler) hin und her ... man kann seine Meinung ändern, aber trotzdem eine Linie im Leben haben.

    b) Nachhaltig - gutes Beispiel in Deutschland war die Fussball-WM. Ohne die WM wären noch einige Stadien in desolatem Zustand.

    c) Korrupter IOC? Wenn ich das lese, benötige ich auch kein NFL-Spiel in Deutschland. Weil auch ein NFL-Spiel Unsummen an Geld für die Stadt kostet - das aber nur für einen Tag. Oder darf die NFL mehr Geld als der IOC verlangen?
    Formel1-Rennen und MotoGP kann man auch vergessen, wieso auch dieses Geld nicht anders ausgeben?

    Ich bin immer Pro-Sport - es soll aber auch die Verteilung des Geldes nach Veranstaltungen gerechter werden.

    Live gesehen (bzw in den Stadien gewesen):

    NFL: Green Bay Packers, Chicago Bears, Minnesota Vikings, Cincinnati Bengals, Tennessee Titans, Seattle Seahawks, Kansas City Chiefs

    NCAA: Wisconsin Badgers, Notre Dame Fighting Irish, Iowa Hawkeyes, Tennessee Volunteers, Washington Huskies, Northwestern Wildcats

    NHL: Chicago Blackhawks, Colorado Avalanche, Minnesota Wild

    NBA: Indiana Pacers


  • Formel1-Rennen und MotoGP kann man auch vergessen, wieso auch dieses Geld nicht anders ausgeben?

    Formel 1 ist ein schlechtes Beispiel - mittlerweile haben wir ja gar kein Rennen mehr in Deutschland (über 30 Jahre hatten wir ja sogar 2)

  • Ich denke auch, dass die Anschläge in Paris zu dem Ergebnis beigetragen haben. Allerdings ist die grundsätzliche Reputation des IOC und deren Machenschaften für viele ein Grund "No" zu sagen. Das war zumindest in meinem sozialen Umfeld bei der Münchner Bewerbung damals so.

    Und dann gibt es meiner Meinung einen weiteren Grund, speziell bei uns in Deutschland. Der FUSSBALL frisst in diesem Land alles andere auf. Es ist nur eine Tendenz der letzten Jahre, aber außer für Fußball interessiert sich die Masse nicht. Ein bißchen plakativ, klar. Früher gab es immer mal wieder Sportarten, die zumindest dem König Fußball ebenbürtig waren.

    Tennis in den 80er und 90er
    Formel 1 durch Michael Schumacher und dann später Vettel
    Radsport durch Jan Ullrich
    Wintersport durch Hannawald, Magdalena Neuner etc.
    Boxen durch Maske, Klitschkos
    Basketball durch Nowitzki

    Alle genannten Sportarten haben massiv an Zuschauern verloren. Natürlich auch weil die deutschen Stars nicht mehr für Erfolge sorgen. Aber selbst als Nowitzki im September bei der Euro tätig war, wollte das kaum einer sehen. Im Wintersport sind deutsche Athleten nach wie vor erfolgreich und trotzdem schauen immer weniger Leute zu. Bei der Formel 1 siehts ganz übel aus. Spielt dagegen Mexiko-Kamerun in der Vorrunde 2014 flimmert in brutal vielen Wohnzimmern die Glotze. Sandhausen gegen Fürth lockt mehr Zuschauer als Fabian Hambüchen am Reck usw....

  • Unter „Meet the IOC“ steht z.B.was. Auch im Netz findest du eine Menge Material darüber, wie der IOC agiert und warum der Verband in den Augen der Kritiker viel mehr als nötig profitiert. Das war jedenfalls Teil der gesamten Diskussionsgrundlage in Boston.

    Ja, das steht da - auf einer Propaganda-Seite der Gegner. Genauso kann man die Infos im Netz finden, verbreitet von Gegnern.

    Ich stimme dir sogar zu bei der Aussage und sehe es auch so. Du stellst es aber so hin als wäre es der Hauptgrund für alle Abstimmenden - dafür lieferst du aber keine Belege.

  • Ich denke mal, um so eine Bewerbung erfolgreich durchzuziehen, bedarf es einer längerfristigen Begeisterung.
    Daran ist HH mE gescheitert. Ist aber auch ein Zeichen der Zeit. Wofür lässt "man" sich noch wirklich dauerhaft begeistern?
    Die Antwort findet man hier im Forum, wenn z.B. danach gefragt wurde, wessen Fan in anderen Sportarten man ist. Da kam ein bisschen dies, ein bisschen das. Klar, kurzfristig feiern Presse und soziale Medien, wie auch ich, muss ich gestehen, Erfolge bei olympischen Spielen oder EM/WMs ab. Da kennt man dann plötzlich die modernen Fünfkämpfer, die Beach-Volleyballer, den Sportschützen etc...Das Vergessen in der modernen Welt ist aber Autobahn mäßig. Die enttäuschten Äußerungen der Sportler sind verständlich, aber recht platt. Was haben die erwartet, dass mit Spielen in D alles anders wird? Muss man sich als Leistungssportler damit motivieren, "zuhause" zu spielen? Tut mir leid, dann werde ich kein Leistungssportler. Entweder ich tue etwas leidenschaftlich oder halbherzig. Dass die Bedingungen in anderen Ländern besser (jetzt mal abseits der Doping-Diskussion) sind, hängt wohl auch mit der gesellschaftlichen Struktur zusammen. Daran würde auch ein kurzfristiger Push durch eine Olympia-Bewerbung nichts ändern. Soweit ich weiß, gibt es immer noch die Olympia-Leistungszentren. Aber bei der Bundeswehr z.B. steht ja jetzt Familienfürsorge im Fokus...

    Am Borsigplatz geboren.

  • Weil ichs jetzt schon mehrfach gelesen habe: Bin ich hier der einzige, der glaubt, dass die Anschläge von Paris eine (wenn überhaupt) nur sehr marginale Rolle gespielt haben?

    Denke da waren eine Menge anderer Punkte wesentlich ausschlaggebender.

  • Also es wäre schon sehr kurzsichtig gedacht, wenn es deswegen gescheitert wäre.
    Da es aber eine Volksabstimmung war, kann ich mir schon vorstellen, dass der eine oder andere das im Hinterkopf hatte.

    Edit:
    Um's noch zu präzisieren: Gerade in den Printmedien, aber auch im Fernsehen wurde in den Artikeln über die Anschläge lang und breit immer wieder darüber geschrieben, ob sowas in Deutschland möglich wäre und dabei immer wieder aufgerollt, wie knapp Terroranschläge in der Vergangenheit vereitelt werden konnten. Dabei wurden auch erfolgreiche Anschläge der RAF und die Geiselnahme von München teilweise rekapituliert. Die RAF wurde auch nochmals nach dem Tod von Helmut Schmidt zurück ins Licht geholt.
    Also kann ich mir schon vorstellen, dass das Thema Terrorismus in Deutschland durchaus noch präsent war und man das vielleicht sogar in seinen Entscheidungsprozess miteinbezogen hat. Schließlich haben nach Fukushima die Leute auch wie blöd Geigerzähler und Jodtabletten gekauft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bay Araya (1. Dezember 2015 um 17:57)

  • Ja, das steht da - auf einer Propaganda-Seite der Gegner. Genauso kann man die Infos im Netz finden, verbreitet von Gegnern.
    Ich stimme dir sogar zu bei der Aussage und sehe es auch so. Du stellst es aber so hin als wäre es der Hauptgrund für alle Abstimmenden - dafür lieferst du aber keine Belege.


    Dann hast du es vielleicht auch nur falsch verstanden, denn das war nie meine Absicht. Ich wollte nur betonen, dass das ein Teil davon war und es mich persönlich abgeschreckt hat. Ferner riss ich andere Sachen an(Sportgedanke einer Sportstadt, mögliche Alternativinvestitionen sowie die ganze Kostenfrage) Der Eindruck mag entstanden sein, weil datajunk nachfragte und später die Existenz dieses Punktes in Frage stellte.

  • Weil ichs jetzt schon mehrfach gelesen habe: Bin ich hier der einzige, der glaubt, dass die Anschläge von Paris eine (wenn überhaupt) nur sehr marginale Rolle gespielt haben?

    Denke da waren eine Menge anderer Punkte wesentlich ausschlaggebender.

    Ich habe dazu heute noch gelesen, dass 80% der Wähler per Briefwahl abgestimmt haben und diese bereits Ende Oktober begann. Daher denke ich auch, dass der Terror in Paris bei der Entscheidung kaum eine Rolle spielte.

    BMG - CANUCKS - [color=#FF8C00]GIANTS

  • Und wer weiß denn auch heute wie in zehn Jahren die Sicherheitslage in Deutschland ist? Sowas kann ja normalerweise keine Entscheidungsgrundlage sein

  • Mal ein Zitat eines ehemaligen deutschen Olympiahelden


    Zitat von Klaus Wolfermann

    Die Augen des ehemaligen Spitzensportlers leuchten, wenn er von der Zeit vor 1972 spricht. "Ganz München war fasziniert von der Idee, die eigene Stadt als gastfreundlich und offen zu präsentieren. Bei den ersten Spatenstichen zum Stadionbau klebten die Leute am Bauzaun, jeden Stein wollten sie sehen, erleben, wie hier Großes entsteht. Für mich waren es die vollendeten Spiele."
    Wolfermann hätte gerne noch mal die Olympischen Spiele in München. Aber er ist froh, nicht mehr als Athlet antreten zu müssen. Er ist ein zufriedener Mann.


    Irgendwie kann ich mir sowas in Deutschland heutzutage so gar nicht mehr vorstellen....schade

    Für mich weiß ich, das ich in meinem Leben auf jeden Fall noch Olympische Spiele besuchen werde. Ich hoffe dann in einer schönen und weltoffenen Stadt

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Kommentar der deutschen Hockey Nationalmannschaft

    Mal ein Zitat eines ehemaligen deutschen Olympiahelden

    Schon klar dass nun "direkt Betroffene" wie Sportler und Sportverbände lamentieren. Genauso wie es der Intendant des Opernhauses tut wenn ihm die Mittel gekürzt werden, etc. Da geht es aber um wenige Personen und ne Menge Geld, das steht für mich in keinem Verhältnis.

    Für mich weiß ich, das ich in meinem Leben auf jeden Fall noch Olympische Spiele besuchen werde. Ich hoffe dann in einer schönen und weltoffenen Stadt

    Warum hast du z.B. die Chance in London nicht genutzt?

    Das mit der weltoffenen Stadt könnte aber wirklich schwer werden. Ich sehe schon die Tendenz dass das sich in Zukunft die "vernünftigen" Länder immer mehr von den Spielen fern halten werden ausser das IOC überdenkt seine Ansprüche. Das kann ich mir aber nicht vorstellen da ist immer einen "Diktator" geben wird der sich damit brüsten will. Vielleicht ja 2024 (mal nicht in Asien)?