Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht

  • Sehr interessant ist dieser Bericht des WDR der zeigt das es sich anscheinend um kein gänzlich neues Phänomen handelt und das Ganze eher in die Richtung organisierter Kriminalität rückt http://www1.wdr.de/mediathek/vide…etinnrw100.html

    Und das schließt bei den angezeigten Straftaten in Hamburg woraus? Bei einem Verhältnis von 39 (Sexualdelikte) zu ~11 (Diebstahlstaten/anere Delikte) müssen die Täter dann aber ziemlich schlecht "gearbeitet" haben. Und nur weil mehrere Personen zur gleichen Zeit die gleichen Straftaten begehen, ist das noch lange keine organisierte Kriminalität.

    Andere Zahlen in Köln, im Gegensatz zu den von dir weiter genannten, sagen übrigens gleiches aus:
    "In der Silvesternacht wurden am Kölner Hauptbahnhof mehrere Frauen nach eigenen Angaben ausgeraubt und sexuell belästigt. Mehr als 120 Anzeigen sind bislang bei der Polizei eingegangen. Davon haben drei Viertel einen sexuellen Hintergrund, wie eine Polizeisprecherin sagte."
    Quelle: Zeit

  • 20 Anzeigen wegen sexueller Übergriffe bei 6 Mio Besuchern. Auch wenn jede Einzelne davon eine zu viel ist und es sicherlich eine deutlich höhere Dunkelziffer gibt, dürfte das die Schieflage als Vergleich gegenüber Silvester unterstreichen.

    Gibt dazu auch andere Zahlen und Berichte, den einen taz-Artikel habe ich ja bereits verlinkt, da wird von einer Dunkelziffer von 200 Vergewaltigungen ausgegangen.

    Klar ist natürlich und unzweifelhaft auch, dass bei einem solchen Event wie dem Oktoberfest ein ähnlich penetrantes Begrapschen sicherlich seltener zu Protokoll gegeben wird als wenn durch gewisse Strukturen schon nahegelegt wird, dass hier keine Singularität vorliegt.

    Hier noch ein bißchen mehr Lesestoff zur Information, auch wenn nicht nicht vollumfänglich mit den dort getätigten Aussagen zustimme. Aber einige Passagen verdeutlichen doch ganz gut die vorherrschende Bigotterie: Gleichberechtigung und Emanzipation sind halt so lange lästig (wahlweise auch: "Die Frauen sollen sich mal nicht so haben, was ist denn schon dabei, dass man / wenn ich..." oder "Diese Männerhasser übertreiben doch eh immer"), wie keine Migranten im Spiel sind.
    Rape Culture in Deutschland (Vice)
    Gewalt gegen Frauen (taz)
    Sexuelle Übergriffe auf dem Oktoberfest (SZ)
    Krieg gegen Frauen (Huffington Post)

    Vielleicht am Besten: Postillon: 8 Fragen, 8 Antworten

  • Ich habe mich bisher aus diesem Thread (auch aus dem anderen) ganz bewußt herausgehalten - aus gutem Grund


    Das ,was da unter anderem in Köln passiert ist , läßt mich frustriert zurück.
    Wo sind wir ? Was passiert da ?
    Diese Ohnmacht , mit welcher unser Rechtsstaat dieser Gesamtsituation gegenübersteht , ist geradezu paradox.

    Keine Ahnung, in welcher Situation sich eure weiblichen Familienangehörigen/Bekannten/ Freunde befinden - in meinem Umfeld greift jedenfalls ein Zustand um sich , welchen man nur wie folgt beschreiben kann : Angst - und das stimmt mich sehr,sehr traurig.
    Bei diesen Personen handelt es sich um völlig normale Menschen , welche politisch teilweise komplett unmotiviert oder eher dem Lager auf der linken Seite zuzuordnen sind - das möchte ich deutlich hervorheben , gerade weil ich hier die Gefahr sehe, mich sehr schnell am rechten,geächteten Rand wiederzufinden.

    Das , was da passiert ist , ist schlicht untragbar. Ohne jemanden nahetreten zu wollen, aber irgendwelche "Oktoberfestvergleiche" anzubringen halte ich dann doch für etwas an den Haaren herbeigezogen.
    Das, was da (Köln) abgelaufen ist, gehört mMn mit einer Härte bestraft , die unsere momentane Gesetzteslage vielleicht (noch) nicht zulässt = alles andere , als die sofortige Abschiebung, gleicht einer Farce, welche ihresgleichen sucht.
    Das muss ich so sagen dürfen, ansonsten ist das nämlich weder noch mein Land, geschweige den mein nfl-talk, um es mal ganz expliziet auf diesen Thread hier zu beziehen.

    -Joe Banner: “Since Mike Lombardi and I are Moe and Larry, we set out to find Curly."
    (J.Banner at the press conference regarding the endless coach search)

    -Funny, so many Browns fans still clamor for the "safe pick" ignoring that all we've done for 15 years is the "safe pick".

    "And when that turnaround happens, wherever I am, I will smile – more than a little bittersweetly – and say, to myself, “Go Browns!”
    Sashi Brown. A Cleveland Brown,bleeding brown an orange.

  • Und das schließt bei den angezeigten Straftaten in Hamburg woraus? Bei einem Verhältnis von 39 (Sexualdelikte) zu ~11 (Diebstahlstaten/anere Delikte) müssen die Täter dann aber ziemlich schlecht "gearbeitet" haben. Und nur weil mehrere Personen zur gleichen Zeit die gleichen Straftaten begehen, ist das noch lange keine organisierte Kriminalität.
    Andere Zahlen in Köln, im Gegensatz zu den von dir weiter genannten, sagen übrigens gleiches aus:
    "In der Silvesternacht wurden am Kölner Hauptbahnhof mehrere Frauen nach eigenen Angaben ausgeraubt und sexuell belästigt. Mehr als 120 Anzeigen sind bislang bei der Polizei eingegangen. Davon haben drei Viertel einen sexuellen Hintergrund, wie eine Polizeisprecherin sagte."
    Quelle: Zeit

    Ich nehme mal an das Hamburg einfach nicht im primären Fokus des WDR liegt und daher hier nicht vorkommt zumal man sich ja auch nur mit der Düsseldorfer Polizei unterhalten hat und die sicher nicht viel über HH weiß.

    Bei den Zahlen hast Du recht, das ist genau der Artikel den ich vorgestern noch gelesen habe nur inzwischen aktualisiert was die Zahlen angeht. Vorgestern sprach er noch von 90 Anzeigen mit 15 Sexualdelikten. Passiert, ich lese sowas in der Regel nur einmal ;).
    Danke für den Hinweis.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Darum geht es doch gar nicht. Vergewaltigungen, sexueller Missbrauch ist so alt wie die Menschheit und wenn man dann im Geschichtsunterricht gut aufgepasst hat, mehr oder weniger unabhängig von Kulturen.

    Hier wird aber von der Autorin ein Zusammenhang zwischen frauenverachtender Denke und Taten auf Plätzen hergestellt und damit liegt sie mpMn nicht falsch.

    Und das ganze jetzt mit Ausschreitungen auf deutschen Volksfesten zu vergleichen, geht am Problem vorbei.

    Glaub mit, ich habe nicht nur im Geschichtsunterricht aufgepasst, sondern auch während meines Geschichtsstudiums. Und klar, Missbrauch gibt und gab es überall. Warum nun aber Ausschreitungen auf deutschen Volksfesten nichts mit einer frauenverachtenden Denke zu tun haben sollte (werden die dort also von Emma-Lesern belästigt?), würde ich gerne erklärt haben.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Vergewaltigen die eigentlich in den Ländern, aus denen die kommen, auch reihenweise die Frauen? Oder vergreifen die sich nur an unseren anständigen Deutschen Frauen?

    Mal kurz OT:

    Ich bin ja nun schon eine Weile weg aus D, und meine Club und Disco Zeiten liegen noch laenger zurueck. Diese Antwort hat mich nun etwas verstoert. Ist es heutzutage in D normal, dass Frauen begrapscht werden? Egal von wem jetzt. Gibt es dazu irgendwo verlaessliche Zahlen? In der "guten, alten Zeit" war das jedenfalls nicht an der Tagesordnung.

    Da ist das natürlich jetzt schwierig mit harten Zahlen zu kommen.
    Aber ich hab das schon mehrfach gehört, teilweise auch mit so einem Unterton, dass das halt nun mal so ist. Ich denke soweit wie mit "an bzw. in Körperöffnungen" geht es nicht, aber dass man mal angetatscht wird, wenn man sich bspw. durch eine Masse drängt, hab ich ein paar mal vernommen.
    Hängt aber sicherlich auch vom Club und dem Alter und Klientel ab.

  • Schönes Statement von Betül Ulusoy bei Facebook:

  • Wenn das geht, dann frage ich mich (oder besser noch dich), wo die 11 Millionen illegalen Einwanderer herkommen, die es in den USA gibt - und das obwohl die USA unter Obama 400.000 illegale Einwanderer pro Jahr deportiert haben.

    Es ging mir darum klarzustellen ohne Zaun wären es wohl noch mehr und der größte Teil stammt ja aus der Zeit vor dem Zaun. Dicht im Sinne von "Nix kommt mehr rein" gibet nicht.
    Und immerhin versucht ja unsere Kanzlerin die Aussengrenzen wieder dichter zu machen. Oder interpretierst du die Bemühungen mit Erdogan anders?

  • Glaub mit, ich habe nicht nur im Geschichtsunterricht aufgepasst, sondern auch während meines Geschichtsstudiums. Und klar, Missbrauch gibt und gab es überall. Warum nun aber Ausschreitungen auf deutschen Volksfesten nichts mit einer frauenverachtenden Denke zu tun haben sollte (werden die dort also von Emma-Lesern belästigt?), würde ich gerne erklärt haben.


    Also wenn ich dir den Unterschied zwischen schlimmen Einzelfällen und ner Grossveranstsltung vorm Bahnhof erklären muss...., es scheint mir hier dann doch nicht so massiv aufzutreten wie ab anderen Orten dieser Welt

  • Vergewaltigen die eigentlich in den Ländern, aus denen die kommen, auch reihenweise die Frauen? Oder vergreifen die sich nur an unseren anständigen Deutschen Frauen?

    Nein, sicherlich nicht, und ich denke dass wollte hier auch keiner sagen. Nahezu identische Ereignisse gab es auch auf dem Tahrir-Platz. Quelle: Sueddeutsche Zeitung
    Nur entgegen wie es hier von einigen negiert wurde, gab es eine eindeutige sexuelle Motivationen bei den Taten an Silvester. Und ehrlich gesagt ist diese für mich auch keine Überrauschung. Bei einer so großen Anzahl an einer neuen Bevölkerungsgruppe ist es logisch, dass diese ihre Kriminalitätsphänomene importieren. Und damit meine ich nicht, dass dies nun eine besonders schlimme oder weniger schlimme Kriminalität ist, sondern nur eine spezifische.
    Jedoch handelt es sich hier nicht um einen Busengrapscher im Vorbeigehen im Club oder um ein "unter-den-Rock-fassen" auf der Wiesn, sondern um dass massive, gezielte und gemeinschaftliche Ausnutzen von schutzlosen Situationen von Frauen bis hin zur Vergewaltigung (was im Club oder der Wiesn natürlich trotzdem auch passieren kann). Für mich ist das daher ein neues Phänomen, was es so in Deutschland erst nach dem großen Zustrom aus dem arabischen/nordafrikanischen Raum passiert ist.

    Ob an den Silvester-Taten Teil ein beträchtliche Anzahl an Flüchtlingen beteiligt waren (was nach dem von Ben geposteten Artikel nahe liegt) oder ob es sich um schon länger hier aufhältige Einwanderer (die Täter wurde letzlich nahezu alles als arabisch/nor-afrikanisch beschrieben) handelt, finde ich dabei gar nicht so wichtig. Ich möchte mich hier aber gleich sagen, dass ich das keinesfalls pauschalisieren will und die Religion an sich dafür verantwortlich mache (höchstens was teilweise aus ihr gemacht wird), es gibt auch in der arabischen Welt viele die sich gegen solche Ereignisse einsetzen. Jedoch wird dabei eine aggressive, offensichtlich frauenverachtende Einstellung deutlich in einer bei einer Vielzahl an Männern, die man so in Deutschland noch nicht erleben musste. Wir reden hier von einem Platz in der Öffentlichkeit in einer deutschen Großstadt, traurig dass man sich dort zu bestimmten Zeiten scheinbar nicht hintrauen kann.

    Von dem, was hinter geschlossenen Türen, auch und besonders "deutschen" Türen passiert, reden wir nicht.

  • Also wenn ich dir den Unterschied zwischen schlimmen Einzelfällen und ner Grossveranstsltung vorm Bahnhof erklären muss...., es scheint mir hier dann doch nicht so massiv aufzutreten wie ab anderen Orten dieser Welt

    Ab wie häufigem Auftreten an einem Ort oder in einer Situation kann man denn nicht mehr von Einzelfällen, sondern von was Strukturellem sprechen? Keine rhetorische Frage, interessiert mich wirklich.

  • Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, warum gerade in Deutschland da wieder eine "höhere" Frage bzgl der Frauensituation im Allgemeinen und Speziellen gemacht wird.
    Es spielt 0.0 ne Rolle, wo einer Frau so etwas passiert. Und es ist auch scheißegal, welcher Nationalität der Täter entspricht und was seine Beweggründe sind. Es sind einfach alles nur Wichser!
    Entweder deutsche Lederhosen-Wichser oder nordafrikanische Kaftan-Wichser.
    Der Unterschied ist: letzterer hat sich damit sein No-Return-Ticket in die 2. oder 3. Welt redlich verdient, während der erste das Glück des Geburtsortes hat und somit leider von der Gesellschaft als Kollateralschaden "akzeptiert" werden muss, bzw seine entsprechende Strafe absitzen darf. Das ist nun mal sein "Geburtsrecht"
    Hauptsache die Anzahl wird nachhaltig reduziert.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • @ Lord Jim

    Wird in Deutschland denn jetzt strukturell vergewaltigt? oder strukturell intensiv begrapscht? Verstehe jetzt deine Frage nicht so ganz. Und hast du das jetzt gelesen oder selbst erlebt? Denn das was an Gewalt gegen Frauen ich hier lese, erschreckt mich jetzt, denn in meiner Welt ist das eher ein No Go und das jetzt diese Leute alle heimlich ihre Frauen im Keller..., also ich weiß ja nicht.

    Ich hab mal über die Scheidungsraten in diesem Land gelesen, erstens soll da mittlerweile jede 2. Ehe und wenn dann sind es in 5 Fällen 4 mal dieFrauen sein, die die Trennung wollen.

    Das lässt mich jetzt eher glauben, Gewalt macht einsam.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chicago (7. Januar 2016 um 18:55)

  • Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, warum gerade in Deutschland da wieder eine "höhere" Frage bzgl der Frauensituation im Allgemeinen und Speziellen gemacht wird.

    Nicht in Deutschland, sondern von denjenigen Frauen, die sich seit längerem schon damit beschäftigen und die nicht einfach nur auf einen ihnen politisch opportunen Zug aufspringen. Frauen, die wiederholt deutlich machen, dass so etwas eben kein Einzelfall ist. Ich finde, man sollte ihnen durchaus - endlich! - mal zuhören. Darum habe ich eben auch ein paar Artikel aus dieser Richtung verlinkt. Vielleicht sollte sich ein Großteil der Männer da auch einfach - so schwer das manchmal fallen mag - einen Moment zurücknehmen...

  • @ Lord Jim

    Wird in Deutschland denn jetzt strukturell vergewaltigt? oder strukturell intensiv begrapscht? Verstehe jetzt deine Frage nicht so ganz. Und hast du das jetzt gelesen oder selbst erlebt? Denn das was an Gewalt gegen Frauen ich hier lese, erschreckt mich jetzt, denn in meiner Welt ist das eher ein No Go und das jetzt diese Leute alle heimlich ihre Frauen im Keller..., also ich weiß ja nicht.

    Ich hab mal über die Scheidungsraten in diesem Land gelesen, erstens soll da mittlerweile jede 2. Ehe und wenn dann sind es in 5 Fällen 4 mal dieFrauen sein, die die Trennung wollen.

    Das lässt mich jetzt eher glauben, Gewalt macht einsam.

    Hast mich falsch verstanden (oder ich mich unklar ausgedrückt): Da du einen Unterschied von "Einzelfällen" und "Großveranstaltung" aufgemacht hast, fragte ich mich, ab welchem Ausmaß man eben nicht mehr von Einzelfällen sprechen kann. Wenn bei derselben Veranstaltung (egal ob Konzert, Festival, Bierzelt o.ä.) jedes Jahr etwas derartiges in nicht unrelevanter Menge geschieht, kann man dann weiter unverdrossen von hunderten (oder theoretisch auch tausenden) Einzelfällen reden? Oder existieren in solchen Fällen Strukturen, die derartige Übergriffe zumindest ansatzweise bedingen?

    Ich frage mich selber, wo da die (analytische) Grenze zu ziehen ist.

    Führt aber jetzt auch zu weit, daher BTT.

  • Chicago schrieb:

    "E ging mir darum klarzustellen ohne Zaun wären es wohl noch mehr und der größte Teil stammt ja aus der Zeit vor dem Zaun. Dicht im Sinne von "Nix kommt mehr rein" gibet nicht."


    Etwas machen ist doch meistens besser als nichts zu tun. Aber "Festung Europa" suggeriert doch genau das: Zugbrücke hoch und gut ist. Die USA sind dafür eben ein gutes Beispiel, denn obwohl Millionen Illegale abgeschoben wurden, kamen gleichzeitig auch Millionen rein. Ansonsten hätte die Zahl, die um 2007 bei 12 Millionen lag, logischerweise viel mehr sinken müssen. Was wir da auch sehen, ist, dass sich die Struktur der Illegalen ändert. Waren es früher in erster Linie Mexikaner, geht deren Anteil zurück und es kommen jetzt mehr Südamerikaner und Asiaten(Apu Nahasapeemapetilon! ;D ) . Die Welt wächst auch hier zusammen.


    Chicago schrieb:"

    Also wenn ich dir den Unterschied zwischen schlimmen Einzelfällen und ner Grossveranstsltung vorm Bahnhof erklären muss...., es scheint mir hier dann doch nicht so massiv aufzutreten wie ab anderen Orten dieser Welt"


    Du sollst mir den Unterschied in der Motivation erklären, denn um die ging es. Dass die Motivation bei den sexuellen Übergriffen vom Silvester frauenfeindlich war - keine Frage. Aber warum sollte die das nicht bei den Oktoberfest-Vergewaltigungen nicht sein? Und wenn sie es in beiden Fällen ist - warum sollte sie in einem Fall kulturell bedingt sein und bei uns nicht. Die deutschen Vergewaltiger sind also durchgedrehte Einzeltäter? Ernsthaft? Und das in einem Land, in dem z.B. sexistische Werbung so allgegenwärtig und massenkompatibel ist, dass man damit sogar Müller Milch verkaufen kann?

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Nicht in Deutschland, sondern von denjenigen Frauen, die sich seit längerem schon damit beschäftigen und die nicht einfach nur auf einen ihnen politisch opportunen Zug aufspringen. Frauen, die wiederholt deutlich machen, dass so etwas eben kein Einzelfall ist. Ich finde, man sollte ihnen durchaus - endlich! - mal zuhören. Darum habe ich eben auch ein paar Artikel aus dieser Richtung verlinkt. Vielleicht sollte sich ein Großteil der Männer da auch einfach - so schwer das manchmal fallen mag - einen Moment zurücknehmen...

    Dass es diesen Tatbestand auch hier gibt, ist aber doch kein "Geheimnis". Auch dass es kein Einzelfall ist. Das ist jetzt aber (für mich) zumindest nichts neues. Aber dafür haben wir doch eine Gesetzgebung, die das entsprechend bestraft. Ist ja nicht so, dass hierzulande reihenweise Frauen abgewiesen werden, wenn sie eine häusliche sexuelle Nötigung anzeigen. Insofern sehe ich hier schon eine Art Trittbrettfahren in eigener Angelegenheit.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Hast mich falsch verstanden (oder ich mich unklar ausgedrückt): Da du einen Unterschied von "Einzelfällen" und "Großveranstaltung" aufgemacht hast, fragte ich mich, ab welchem Ausmaß man eben nicht mehr von Einzelfällen sprechen kann. Wenn bei derselben Veranstaltung (egal ob Konzert, Festival, Bierzelt o.ä.) jedes Jahr etwas derartiges in nicht unrelevanter Menge geschieht, kann man dann weiter unverdrossen von hunderten (oder theoretisch auch tausenden) Einzelfällen reden? Oder existieren in solchen Fällen Strukturen, die derartige Übergriffe zumindest ansatzweise bedingen?
    Ich frage mich selber, wo da die (analytische) Grenze zu ziehen ist.

    Führt aber jetzt auch zu weit, daher BTT.

    So unappetitlich das auf Festen auch ist und Alkohol ist da sicher ein starker Faktor, aber keine Entschuldigung, tu ich mich jetzt schwer das Ganze als systemimanent zu bezeichnen.

    Ich brauch mal Zeit, wenn es denn nicht in die übliche Schwarz/Weiß Diskussion ausartet. Habe im Studium Erfahrungen mit Arabern verschiedenster Läbder gemacht, übrigens nur Positive, aber eben auch Einblick in die Lebens- und Denkweise gefunden. Das ist jetzt zwar 30-35 Jahre her, aber das zumindest damals signifikante kulturelle Unterschiede beim Bier und auch Frauenbild zu Tage kamen... Frage jetzt, ist das im Jahre 2015 anders? Wenn es nicht so anders ist als damals, muss man dann nicht auch anders an die Integration rangehen und nicht Fehler über Fehler machen?

  • Mal kurz OT:

    Ich bin ja nun schon eine Weile weg aus D, und meine Club und Disco Zeiten liegen noch laenger zurueck. Diese Antwort hat mich nun etwas verstoert. Ist es heutzutage in D normal, dass Frauen begrapscht werden? Egal von wem jetzt. Gibt es dazu irgendwo verlaessliche Zahlen? In der "guten, alten Zeit" war das jedenfalls nicht an der Tagesordnung.

    Vielleicht hast Du es nur nicht mitbekommen ...


    Tägliche Belästigungen

    schaun mer mal

  • Dass es diesen Tatbestand auch hier gibt, ist aber doch kein "Geheimnis". Auch dass es kein Einzelfall ist. Das ist jetzt aber (für mich) zumindest nichts neues. Aber dafür haben wir doch eine Gesetzgebung, die das entsprechend bestraft. Ist ja nicht so, dass hierzulande reihenweise Frauen abgewiesen werden, wenn sie eine häusliche sexuelle Nötigung anzeigen. Insofern sehe ich hier schon eine Art Trittbrettfahren in eigener Angelegenheit.

    Ach naja, so lange ist das noch gar nicht her (genauer gesagt: bis 1997), dass bestimmte Arten von Vergewaltigung in Deutschland keinen entsprechenden Straftatbestand darstellten. Alle solchen Dinge mussten gegen die Widerstände in der Politik (insbesondere gegen alte weiße Männer mit einem Frauenbild von anno dunnemal) z.T. über Jahrzehnte mühsam erkämpft werden. Daher wäre ich vorsichtig mit solchen Pauschalurteilen wie Trittbrettfahren und höre lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zu.


    @exit: Danke fürs Verlinken, den Lobo-Artikel fand ich auch klasse. Hier vielleicht die Quintessenz:

    Zitat von Sascha Lobo

    Zivilisiert zu sein bedeutet, nacheinander neun Schwarzhaarigen zu begegnen, die sich alle als Arschlöcher erweisen, und trotzdem dem zehnten Schwarzhaarigen nicht deshalb in die Fresse zu hauen. Es gibt nicht den einen Auslöser, nach dem Rassismus plötzlich okay ist. Wer angesichts der Kölner Attacken überlegt, ob rassistische Verallgemeinerungen vielleicht doch okay sind, war schon vorher Rassist und hat sich bloß nicht getraut, das zu kommunizieren.

  • Gibt es eigentlich noch den Thread über den Vorfall vor 6 Jahren im Jets-Locker mit Ines Sainz? Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, gab es da auch hier die "die hat bekommen, was man in einem NFL-Locker-Room" erwarten muss (also war es schon schon ok) und ein handvoll verwegener mit mir dabei, die das als nicht akzeptable Belästigung empfanden.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Das ist jetzt zwar 30-35 Jahre her, aber das zumindest damals signifikante kulturelle Unterschiede beim Bier und auch Frauenbild zu Tage kamen... Frage jetzt, ist das im Jahre 2015 anders? Wenn es nicht so anders ist als damals, muss man dann nicht auch anders an die Integration rangehen und nicht Fehler über Fehler machen?

    Das ist ganz unterschiedlich. Ich mache da berufsmäßig auch meine Erfahrungen und da habe ich iranische Einwanderer, die ihre Töchter so vorbildlich (im deutschen Sinne) erziehen, dass man nur den Hut ziehen kann und andere, wo oft gerade Jungs in einer Art erzogen werden, dass einem die Kinnlade runter fällt, weil die sich schon in ganz jungen Jahren wie Paschas aufführen. Deswegen bin ich ganz massiv dafür, dass die möglichst früh in öffentliche Einrichtungen kommen, wo die merken, dass es auch ganz andere Wertmaßstäbe gibt und sie sich so nicht verhalten dürfen.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Das ist ganz unterschiedlich. Ich mache da berufsmäßig auch meine Erfahrungen und da habe ich iranische Einwanderer, die ihre Töchter so vorbildlich (im deutschen Sinne) erziehen, dass man nur den Hut ziehen kann und andere, wo oft gerade Jungs in einer Art erzogen werden, dass einem die Kinnlade runter fällt, weil die sich schon in ganz jungen Jahren wie Paschas aufführen. Deswegen bin ich ganz massiv dafür, dass die möglichst früh in öffentliche Einrichtungen kommen, wo die merken, dass es auch ganz andere Wertmaßstäbe gibt und sie sich so nicht verhalten dürfen.


    Endlich mal ein pragmatischer Ansatz. War im Mai mit ner Auditorin aus dem Iran unterwegs, die unsere Standorte auf Konformität prüfte. So nervig die im Job war, wollte immer Recht haben und das bei mir ;) , so interessant waren auf den Fahrten zu den Standorten die privaten Gespräche. Mann in der Forschung, Bruder Arzt, Schwester Apothekerin, erster Sohn Medizinstudent, 2. Sohn will nach dem Abi Jura studieren. Da wüsste ich jetzt nicht, wo man da jetzt meckern sollte. Die gehörte zu einer nicht gerade wohlgelittenen Gruppe im Iran und da weis man dann nach der Flucht, nur Bildung schafft letztlich Teilhabe und darauf werden die Kinder auch getrimmt. Ein Klient von mir zeigte mir neulich ganz stolz Bilder aus seiner Heimat, das wilde Kurdistan, einfach schön und dann erzählte er mir, ich säße neben einem Schafhirten. Ok, heute Ing., eigenes Unternehmen, Brüder ebenfalls Akademiker mit sehr guten Jobs. Einer der Töchter der Brüder arbeitete kurzfristig bei ihm. Mein Eindruck, Bürokauffrau ohne Bock. Böser Fehler im Denken, Dipl.-Biologin. Die, die hier angekommen sind, achten bei den Kindern extremst auf Bildung.

    Anderes Beispiel, türkische Bäckereifachverkäuferin hier in Freiburg arbeitete zusammen mit einer Tochter immer Sonntags. Irgendwann kommt man ins Plaudern und dann macht die Kleine gerade Abi und Papa ist Steuerberater. Es gibt also eigenartigerweise immer wieder Beispiele für offenbar gelungene Integration. Und ich kenne mehr davon, weil ich mich nicht mehr in der Welt bewege, wo es mit Sicherheit anders aussieht, z.B. bestimmte Straßen in Neukölln, sagen zumindest meine Berliner Klienten.

    Wenn aber erfolgreiche Integration offenbar von auch von Motivation und Bildungsniveau des Elternhauses abhängt, was machen wir als Gesellschaft mit dem Rest?

  • Anderes Beispiel, türkische Bäckereifachverkäuferin hier in Freiburg arbeitete zusammen mit einer Tochter immer Sonntags. Irgendwann kommt man ins Plaudern und dann macht die Kleine gerade Abi und Papa ist Steuerberater. Es gibt also eigenartigerweise immer wieder Beispiele für offenbar gelungene Integration. Und ich kenne mehr davon, weil ich mich nicht mehr in der Welt bewege, wo es mit Sicherheit anders aussieht, z.B. bestimmte Straßen in Neukölln, sagen zumindest meine Berliner Klienten.

    Thema für uns ältere Männer: mein Urologe ist Syrer :wink2:

    Davon ab: die meisten von uns werden Beispiele gelungener Integration kennen. Der Stammjuwelier und Uhrmacher (und Nachbar) meiner Freundin ist Türke und Moslem.... und ein gebildeter, sehr angenehmer und perfekt deutsch sprechender Zeitgenosse; welcher außerdem auf Bildung und Umgangsformen seiner beiden Söhne großen Wert legt. Das ist auch gar nicht das Problem; sondern eben die bestimmten Straßen in Neukölln, oder Köln-Chorweiler, oder Dortmunder Nordstadt, oder oder oder. Aber selbst das hat bisher nicht zu solchen Auswüchsen wie an Silvester geführt.

  • Und in diesen sozialen Brennpunkten haben wir dann aber auch nicht nur Probleme mit nicht richtig integrierten Moslems, sondern auch mit einer deutschen Unterschicht, die sich oft ebenfalls benimmt wie die Axt im Walde. Ich will das nicht einfach gleich setzen, weil es da immer auch Unterschiede gibt, aber das eigentliche Problem ist nicht eine klischeehafte Kultur, sondern dass es da Leute gibt, die aus welchen Gründen auch immer vom Großteil der Gesellschaft abgehängt sind.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Und in diesen sozialen Brennpunkten haben wir dann aber auch nicht nur Probleme mit nicht richtig integrierten Moslems, sondern auch mit einer deutschen Unterschicht, die sich oft ebenfalls benimmt wie die Axt im Walde. Ich will das nicht einfach gleich setzen, weil es da immer auch Unterschiede gibt, aber das eigentliche Problem ist nicht eine klischeehafte Kultur, sondern dass es da Leute gibt, die aus welchen Gründen auch immer vom Großteil der Gesellschaft abgehängt sind.

    Und mit denen haben wir eigentlich schon genug zu tun. Genau dieses abgehängte Prekariat wird man nämlich ehrlich gesagt nur noch schwerlich "einfangen" können. Da kannst Du nur hoffen, irgendwie an deren Nachkömmlinge zu kommen, um das Problem nicht zu potenzieren. Letzten Endes ist der überhaupt verfügbare Arbeitsmarkt für diese Leute nämlich per se schon recht limitiert und bekommt jetzt noch "Konkurrenz" durch "Zuzügler".

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Jedenfalls dürfte die Stadt Köln wohl bald einen neuen Polizeipräsidenten brauchen.... Egal ob es einfach Unwissenheit war oder ob er bewusst die Wahrheit verschwiegen hat - Herr Albers hat jetzt ein echtes Problem.

    Die spannende Frage ist jetzt, wie die Politik damit umgeht, dass es sich bei den Tätern offenbar eben doch größtenteils um Asylbewerber syrischer Herkunft handelt. Schön reden, tot schweigen oder "wir schaffen das" dürften kaum mehr gefragt sein bzw. sorgen bei den Bachmanns und Petrys im Lande für Lachkrämpfe.