Wer wird der (oder die) nächste POTUS?

  • Irgendwie erinnert sie mich erschreckend an Ursula von der Leyen.

    naja, das geh ich nicht mit. Mein Problem mit von der Leyen ist ihre Inkompetenz, die sie von Zeit zu Zeit mit Inbrunst in die Welt hinaus trägt. ;)
    Den Vorwurf kann man Clinton kaum machen.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • naja, das geh ich nicht mit. Mein Problem mit von der Leyen ist ihre Inkompetenz, die sie von Zeit zu Zeit mit Inbrunst in die Welt hinaus trägt. ;) Den Vorwurf kann man Clinton kaum machen.

    Na...wenn man jedes Ressort mal unter sich hatte, da kann man auch nicht mehr in jedem Detail stecken zwischen Mütterrente und G36. Aber beide sind massiv teflon-beschichtet. Genau diese Berufspolitikerkaste, die keiner will

  • Der Mann ist jetzt übrigens mit einer offziellen Position in Trumps White House Team versehen.

    Mal gespannt, wen DJT sonst noch su auf fährt.... Priebus als Stabschef dürfte ein erstes Zugeständnis an das ihm doch eigentlich so verhasste Establishment sein.

  • Das ist mal ein Person des öffentlichen Lebens aus dem Bereich Sport die mit einer Klarheit und bedachtheit den Wahnsinn dieser Wahl auf den Punkt bringt. Es wäre Wünschenswert wenn mehr Personen aus diesem Bereich die Fähigkeit oder den Mut hätten sich zu äußern.

    Das Popovich die Fähigkeiten hat sich intellektuell zu äußern und das das ganze Hand und Fuß hat und viele viele gute Argumente hat, ist unbestritten, aber Mut?

    Wenn man eins in dieser Wahl nicht haben musste dann war das Mut sich für HC bzw. gegen Donald Trump zu äußern. Das konnte man so machen wie Coach Pop, oder so plump machen wie Robert Di Niro.


    Ansonsten hat Trump scheinbar seinen Zwillingsbruder in die aktuellen Interviews geschickt...Oder ganz viel Kreide gefressen.
    Einige Dinge waren dann aber doch Interessant (in wie weit es relaität wird, wird die Zukunft zeigen)

    - Über die Homo-Ehe: Trump stellte klar, dass er nicht an der Legalisierung der Homo-Ehe durch das Oberste Gericht der USA rütteln werde. "Diese Frage ist entschieden, das ist jetzt das Recht", sagte er. Er persönlich habe nichts gegen gleichgeschlechtliche Ehen: "Für mich ist das okay."
    - Im Nahen Osent hat man Millarden von Dollar verbrannt. Dafür hätte man Amerika 3 Mal aufbauen können .. Nato,ade?
    - Obamacare wird durch eine neue bessere Reglung ersetzt (wie das gehen soll sagt er natürlich nicht..)

    Mal gespannt, wen DJT sonst noch su auf fährt.... Priebus als Stabschef dürfte ein erstes Zugeständnis an das ihm doch eigentlich so verhasste Establishment sein.

    die Nummer hat von Anfang an zwei Schönheitsfehler. a) gehört trump selber zu dem verhassten Establishment b) hat er auch gesagt, dass Establishment ann man nicht von heute auf morgen Ausstauschen. Hat fast auch was von Adenauer, der sagte man könne schmutziges Wasser nicht auschütten, wenn man kein sauberes hat...

    #FIREJOSEPH

  • Mut im Sinne von, dass es mmn wenige Profisportler bzw Trainer gibt die sich zu solchen Themen im allgemeinen äußern. Ob es nun daran liegt, dass sie keinen Plan haben oder aber nicht anecken wollen kann ich nicht wirklich beantworten. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.

  • - Im Nahen Osent hat man Millarden von Dollar verbrannt. Dafür hätte man Amerika 3 Mal aufbauen können .. Nato,ade?

    Auch eine Trump-Administration wird sich mMn weiterhin dort engagieren, wo sie sich einen Nutzen davon verspricht. Die Gefahr eines "NATO ade" würde ich eher in Osteuropa sehen; angefangen mit dem nicht-NATO-Staat Ukraine. Allerdings geb ich dir insofern recht, dass man sich aus kostspieligen und letztlich sinnlosen Engagements wie z. B. in Syrien zurück ziehen wird.

    - Obamacare wird durch eine neue bessere Reglung ersetzt (wie das gehen soll sagt er natürlich nicht..)

    Bisher hat er ja eigentlich noch nie auch nur im Ansatz erklärt, wie er seine versprochenen Verbesserungen (bzw. was er so nennt) umsetzen will :madness

  • Bisher hat er ja eigentlich noch nie auch nur im Ansatz erklärt, wie er seine versprochenen Verbesserungen (bzw. was er so nennt) umsetzen will :madness

    2 Rahmenpunkte hat er dazu kürzlich genannt: 1. soll die Regelung beibehalten werden, das man nicht abgelehnt werden kann bei bestehender Krankheit und 2. die Möglichkeit Kinder bis zum 25. Lebensjahr bei den Eltern mitzuversichern.

    Wirft natürlich die Frage auf wie er mit diesen Eckpunkten die Kosten drücken will. Er wird auch die Problematik nicht los die es für Obama schon gab: man hat auf der einen Seite den Druck der Bevölkerung, die die Kosten möglichst niedrig halten wollen und auf der anderen Seite den Druck der "Gesundheitsdienstleister" mit ihren guten Kontakten zu republ. Politikern.

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  • das erste Interview,bzw sein verhalten nach der wahl, zeigt, dass er wohl nicht zu 100% der Typ ist, der sich wohl kaum unter kontrolle hat und alles niedermachen wird, was ihm nicht passt . war aber auch klar.

    letztendlich war das ganze einfach nur marketing. Wie man sieht, hatte er damit Erfolg und wurde gewählt. (Zum teil auch wegen der Gegenkandidatin.) wäre er das ganze so angegangen, wie ein üblicher politiker und hätte alles sachlich,ruhig gesagt , wäre er spätestens in den ersten Republikaner-wahlen, Geschichte gewesen.


    Jetzt muss man sich mal eine Frage stellen. Will man Leute in der Regierung, die einen komplett belügen (mwst,pkw maut),bzw fähnchen im Wind sind (akw , flüchtlingskrise) oder die ihre Vorstellungen sagen, jedoch hier etwas stark übertreiben, aber im prinzip ihr ding durchziehn und es keine 180grad wendung gibt.


    Ich muss sagen, ich bin wirklich entspannt bzgl trump. Natürlich wirds für deutschland und die welt in wirtschaftlichen Inhalte, eventuell Nachteile geben, aber auch hier muss man sagen, man hat jetzt noch lange genug Zeit, um darauf zu reagieren. (man kann natürlich wieder schlafen und es kommt so überraschend, wie die flüchtlinge,was ja überhaaaauuupt nicht abzusehn war).
    Auch glaube ich nicht, dass das Leben von Muslimen und anderen Minderheiten in den Usa schlechter sein wird.

    Sehr interessant werden die ersten sechs monate (gut. Unglaublich viel wird er nicht machen können). Baut er hier keinen Mist, bzw kommt mit guten ansätzen, wird das einen ordentlichen einfluss auf unsere Wahl haben. (Wohl im negativen. Da seh ich die AFD als Gewinner . ausgenommen sie schießen wieder ihre typischen Eigentore)

  • das erste Interview,bzw sein verhalten nach der wahl, zeigt, dass er wohl nicht zu 100% der Typ ist, der sich wohl kaum unter kontrolle hat und alles niedermachen wird, was ihm nicht passt . war aber auch klar.

    Er hat direkt nach der Wahl wieder getwittert und die Demonstranten als "bezahlte Agitatoren" bezeichnet, die vom Medienkonglomerat angestiftet wurden. 2 Tage später lügt er (oder scheitert an der Lesekompetenz) über einen Brief der NY Times, die sich angeblich für ihre Berichterstattung über ihn entschuldigt haben soll (haben sie nicht).

    Er benennt einen Antisemiten und Rassisten in seinen engsten Beraterstab und denkt nicht im Traum daran sich an Transparenzregeln bezüglich seiner Firma zu halten. Seine Kinder sollen den Laden weiter führen und sind gleichzeitig Mitglieder in seinem Beraterstab. Die weiteren Vorschläge für sein Kabinett lesen sich wie ein Gruselmärchen. Er will einen Klimawandelleugner für die Umweltbehörde und bei seinem Vorhaben den "Sumpf trocken zu legen" vertraut er ehemaligen Goldman Sachs Managern. Selbstbestimmungsrechte sollen mit seinem Bundesrichtervorschlag abgeschafft werden, aus dem Pariser Klimaabkommen soll direkt ausgetreten werden und er behauptet von sich immer noch, mehr über den IS zu wissen als die Generäle.

    Das waren nur einige Stichpunkte der letzten Tage.

    Auch glaube ich nicht, dass das Leben von Muslimen und anderen Minderheiten in den Usa schlechter sein wird.

    deinen Optimismus kann man in Flaschen abfüllen.

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  • Hier in S-Holstein springt die AfD auf den Trump Zug #makeschleswig-holsteingreatagain .
    Mir als Hauptschüler mit schlichtem Gemüt macht das Angst. Hier kolportierte 20 - 30% für die AfD? Bei mir in der Pflegeeinrichtung ist eine stramme AfD Wählerin, mit der ich mich jedesmal rum ärgern muss. Ich komme bei der einfach nicht durch, wie 92 aufm Schulhof! Was die für krude Ansichten hat.
    Es steht zu befürchten das der Trump Sieg Europas Rechte stark beflügeln wird! Kann mich noch immer nur schwer mit Trump anfreunden. Gegen Bush und seinen Irakkrieg ist man auf unzähligen Demos gewesen, was kommt den bei Trump? Habe mal bei Muttern im Keller gestöbert und Demomaterial gesichtet. 4 x 2 Meter lange Klempnerrohre zum Banner befestigen gibt's noch und sind intakt, sogar noch alte Banner. :D Wird wohl wieder Zeit den Protest wieder auf die Straße tragen. Alerta Alerta.......... das war schon geil Rote Flora HH, was waren das für Parties! Ich schweife ab, für sowas bin ich inzwischen zu alt. Nicht aber zum auf die Straße gehen und Freunde machen wir uns nix vor! Dass könnte in 12 Monaten bittere Realität werden! :gegen

  • Mir als Hauptschüler mit schlichtem Gemüt macht das Angst. Hier kolportierte 20 - 30% für die AfD? Bei mir in der Pflegeeinrichtung ist eine stramme AfD Wählerin, mit der ich mich jedesmal rum ärgern muss. Ich komme bei der einfach nicht durch, wie 92 aufm Schulhof! Was die für krude Ansichten hat.

    du sollst die Bewohner pflegen und nicht umerziehen! :P

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  • du sollst die Bewohner pflegen und nicht umerziehen! :P

    Mitarbeiterin, dass ist viel schlimmer.
    Bei den Bewohnern glaube ich eher das der eine oder andere noch die NSDAP auf dem Zettel sucht. Aber glaub mir, mit denen gibt's ganz andere Themen ;) . Glücklicherweise bessere als AfD, Trump und so weiter.

  • Er hat direkt nach der Wahl wieder getwittert und die Demonstranten als "bezahlte Agitatoren" bezeichnet, die vom Medienkonglomerat angestiftet wurden.

    Hehe... und hätte HC gewonnen, wären wahrscheinlich aus seiner Sicht entsprechende Demonstranten gegen sie natürlich allesamt freie und unabhängige Amerikaner gewesen, die ihren berechtigten Unmut über den Sieg des verhassten Establishments öffentlich machen :wink2:

  • Ein kleines Update:

    Könnte eigentlich in den Serienthread, denn es hat etwas von soap opera. Trumps Übergangsteam gerät ein wenig ins Chaos. Christie ist ja schon letzten Freitag "gegangen worden", jetzt erwischt es auch noch 2 weitere Leute die mit ihm assoziiert werden. Die Ursache ist scheinbar ein Machtkampf in Trumps Team, den Jared Kushner gewonnen hat, Trumps Schwiegersohn. Vermutete Motivation? Christie war mal Chefankläger gegen Charles Kushner (Jareds Vater) in einem Verfahren, das den guten Mann für 2 Jahre in den Knast geschickt hat.

    Die ganze Nummer hat den unmittelbaren Nachteil das aus dem eh nicht sonderlich erfahrenen Beraterkreis, gleich 3 Leute entfernt wurden, die sich wenigstens ein bischen auskennen. Man hat darüber hinaus Probleme die bis zu 4000 Jobs zu vergeben, die so eine neue Administration mit sich bringt. Die Personalchefs beklagen sich halb-öffentlich, sie würden quasi überhaupt keine fähigen Bewerber finden.
    Die Verträge die die Übergabe der Amstgeschäfte regeln und eigentlich am Tag nach der Wahl unterzeichnet werden, sind immernoch ohne Unterschrift und verschiedene Ministerien, die eigentlich mitten im Übergangsprozedere sein müssten, warten immernoch auf einen Anruf aus dem Trumplager.
    Besonders anschaulich wird dieses Chaos durch diese Episode beschrieben: ausländische Regierungschefs hatten so ihre Probleme, ihre Glückwunschanrufe abzusetzen. Normalerweise folgt das einem gewissen Protokoll, wo in Abfolge der Wichtigkeit der Verbündeten (z.B. zuerst GB oder Israel) und mit jeweiliger Unterweisungen durch die Geheimdienste und das Außenministerium, alle einen Terminplan bekommen. Durch das komplette Fehlen irgendeiner Struktur fühlten sich hier Regierungschefs (namentlich El-Sisi aus Ägypten und Netanyahu aus Israel) genötigt im Trump Tower anzurufen und sich durchstellen zu lassen.

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  • Die ganze Nummer hat den unmittelbaren Nachteil das aus dem eh nicht sonderlich erfahrenen Beraterkreis, gleich 3 Leute entfernt wurden, die sich wenigstens ein bischen auskennen. Man hat darüber hinaus Probleme die bis zu 4000 Jobs zu vergeben, die so eine neue Administration mit sich bringt. Die Personalchefs beklagen sich halb-öffentlich, sie würden quasi überhaupt keine fähigen Bewerber finden.
    Die Verträge die die Übergabe der Amstgeschäfte regeln und eigentlich am Tag nach der Wahl unterzeichnet werden, sind immernoch ohne Unterschrift und verschiedene Ministerien, die eigentlich mitten im Übergangsprozedere sein müssten, warten immernoch auf einen Anruf aus dem Trumplager.
    Besonders anschaulich wird dieses Chaos durch diese Episode beschrieben: ausländische Regierungschefs hatten so ihre Probleme, ihre Glückwunschanrufe abzusetzen. Normalerweise folgt das einem gewissen Protokoll, wo in Abfolge der Wichtigkeit der Verbündeten (z.B. zuerst GB oder Israel) und mit jeweiliger Unterweisungen durch die Geheimdienste und das Außenministerium, alle einen Terminplan bekommen. Durch das komplette Fehlen irgendeiner Struktur fühlten sich hier Regierungschefs (namentlich El-Sisi aus Ägypten und Netanyahu aus Israel) genötigt im Trump Tower anzurufen und sich durchstellen zu lassen.

    Das Problem des Schimpfens auf das "Establishment" ist vergleichbar mit dem Schimpfen auf den "Beamtenapparat" o. ä.: Es gibt zwar nachvollziehbare Gründe, sich über das bestehende System zu ärgern, aber immerhin ist es ein halbwegs funktionsfähiges System. Wenn man es über Bord schmeißt, hat man oft erst mal gar nichts. Außerdem stellt man wahrscheinlich fest, dass die faktischen Probleme so groß sind, dass die bisherige Lösung trotz aller Mängel vielleicht doch gar nicht so schlecht war.

    Es bleibt zu hoffen, dass die Spitze der US-Administration bald ihre Handlungsfähigkeit wieder erlangt. Vielleicht hätte es aber auch sein Gutes, wenn es so richtig chaotisch liefe - vielleicht würde der Wähler dann verstehen, dass es doch keine so gute Idee ist, irgendeinen Außenseiter zum Präsidenten zu wählen.

  • Es bleibt zu hoffen, dass die Spitze der US-Administration bald ihre Handlungsfähigkeit wieder erlangt. Vielleicht hätte es aber auch sein Gutes, wenn es so richtig chaotisch liefe - vielleicht würde der Wähler dann verstehen, dass es doch keine so gute Idee ist, irgendeinen Außenseiter zum Präsidenten zu wählen.

    Zumal wenn der Außenseiter dann Rechtshetzer, Islamhasser und sonstige Radikale in sein Team beruft

  • Es bleibt zu hoffen, dass die Spitze der US-Administration bald ihre Handlungsfähigkeit wieder erlangt. Vielleicht hätte es aber auch sein Gutes, wenn es so richtig chaotisch liefe - vielleicht würde der Wähler dann verstehen, dass es doch keine so gute Idee ist, irgendeinen Außenseiter zum Präsidenten zu wählen.

    Da wäre ich hoffnungsvoller wenns diese Perspektive nicht gäbe: wir können uns hier wohl größtenteils auf eine Realitätsebene einigen, für die gesamte USA scheint mir das in einem immer größeren Ausmaß nicht mehr möglich. Trumps Wähler wurden (verdient oder unverdient) in eine Ecke gedrängt und zusammengeschweißt. Man wird sie aus dieser Ecke nicht "rausargumentieren" können, man muss sie ihr Elend selbst erkennen lassen. Neben dem Umstand das die meisten Leute bis ans Äußerste getrieben werden müssen um sich einen Fehler einzugestehen, gibt es noch 2 unterstützende Faktoren für das Wohlfühlen im "Unrecht": 1. die "bubble" des Propagandaapparats der Rechten, der sich nur noch mehr ausprägen wird und 2. die Linken, die nicht aus ihrer Haut kommen können und den Trump-Angriff weiter auf der persönlichen Schiene fahren werden.

    Ich sehe in den strukturellen Problemen der USA übrigens immer mehr Auswirkungen für mein Politikbild hier "zuhause". Ich habe die europäische Einigung immer als eine rein positive Entwicklung gesehen, mit der positiven Einschätzung "je mehr Leute unter dem Schirm, desto gerechter kann man die einzelnen Interessen gegeneinander abwägen!". Inzwischen hat der Zweifel, das sich aus einer "größeren Größe" eben auch eine Distanz entwickelt, immer mehr Platz in meinen Abwägungen eingenommen. Die USA krankt nicht ganz unberechtigt an einem fehlenden Repräsentationsempfinden, die Poltiker in Washington konnten in den letzten 20 Jahren wirklich machen was sie wollten, den "Zorn im Wahlkreis" hatten sie nie zu fürchten, und wenn doch, dann war das meist auch "von oben" gelenkt.

    Kann mir da jemand etwas Hoffnung machen, das mein "kleines Deutschland ist wenigstens noch einigermaßen steuerbar" die falsche Zukunftsprognose ist?

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  • Da wäre ich hoffnungsvoller wenns diese Perspektive nicht gäbe: wir können uns hier wohl größtenteils auf eine Realitätsebene einigen, für die gesamte USA scheint mir das in einem immer größeren Ausmaß nicht mehr möglich. Trumps Wähler wurden (verdient oder unverdient) in eine Ecke gedrängt und zusammengeschweißt. Man wird sie aus dieser Ecke nicht "rausargumentieren" können, man muss sie ihr Elend selbst erkennen lassen. Neben dem Umstand das die meisten Leute bis ans Äußerste getrieben werden müssen um sich einen Fehler einzugestehen, gibt es noch 2 unterstützende Faktoren für das Wohlfühlen im "Unrecht": 1. die "bubble" des Propagandaapparats der Rechten, der sich nur noch mehr ausprägen wird und 2. die Linken, die nicht aus ihrer Haut kommen können und den Trump-Angriff weiter auf der persönlichen Schiene fahren werden.
    Ich sehe in den strukturellen Problemen der USA übrigens immer mehr Auswirkungen für mein Politikbild hier "zuhause". Ich habe die europäische Einigung immer als eine rein positive Entwicklung gesehen, mit der positiven Einschätzung "je mehr Leute unter dem Schirm, desto gerechter kann man die einzelnen Interessen gegeneinander abwägen!". Inzwischen hat der Zweifel, das sich aus einer "größeren Größe" eben auch eine Distanz entwickelt, immer mehr Platz in meinen Abwägungen eingenommen. Die USA krankt nicht ganz unberechtigt an einem fehlenden Repräsentationsempfinden, die Poltiker in Washington konnten in den letzten 20 Jahren wirklich machen was sie wollten, den "Zorn im Wahlkreis" hatten sie nie zu fürchten, und wenn doch, dann war das meist auch "von oben" gelenkt.

    Kann mir da jemand etwas Hoffnung machen, das mein "kleines Deutschland ist wenigstens noch einigermaßen steuerbar" die falsche Zukunftsprognose ist?

    Da bin ich mir auch in vielerlei Hinsicht völlig unschlüssig.

    Einerseits ist der Gedanke "alle unter einem Dach" verlockend. Immerhin liegt der letzte Bürgerkrieg in den USA lange zurück, und auch in Westeuropa geht es im historischen Vergleich schon außerordentlich lange friedlich zu. Möge es noch lange so bleiben.

    Andererseits ist es natürlich immer schwieriger, einen gemeinsamen Grundkonsens zu finden, je mehr (z. T. sehr unterschiedliche) Personen "unter einem Dach" leben. Das gilt für die Familie im Kleinen, für das Unternehmen, in dem man arbeitet, für den Verein oder für die Gesellschaft im Großen.

    Unsere Gesellschaft - ob in den USA oder hier - wird tendenziell größer und vor allem vielfältiger. Die Vielfalt, der Individualismus und Toleranz für "neue" Lebensformen im weitesten Sinne hat viele Vorzüge. Aber der Nachteil ist eben, dass der gemeinsame Grundkonsens immer mehr auf der Strecke bleibt.

    Ein inhaltlicher Konsens ist im Kleinen schwierig und im Großen eine Utopie. Ein formaler Konsens (z. B. im Sinne abstrakter Werte mit einem hohem Grad an Freiheit und Toleranz) ist möglich, verlangt aber ein Maß an Toleranz, das m. E. die meisten Menschen überfordert.

    Kritisch wird es, wenn eine zu große Menge an Menschen sich als ungerechtfertigte Verlierer empfindet. Das ist in den USA die untere weiße Mittelschicht ("white trash"). Die haben nicht mehr die Hoffnung auf den "American Dream", der zuvor die USA (oder zumindest das "weiße Amerika") zusammen gehalten hat.

    Bei uns ist die Entwicklung vielleicht (noch?) nicht so schlimm, aber es gibt ähnliche Effekte. Man denke nur beispielsweise an Gegenden in Ostdeutschland mit hoher Arbeitslosigkeit und einem deutlichen Überschuss an (jungen) Männern, die keine (ökonomische/familiäre) Perspektive für sich sehen.

  • Bei uns ist die Entwicklung vielleicht (noch?) nicht so schlimm, aber es gibt ähnliche Effekte. Man denke nur beispielsweise an Gegenden in Ostdeutschland mit hoher Arbeitslosigkeit und einem deutlichen Überschuss an (jungen) Männern, die keine (ökonomische/familiäre) Perspektive für sich sehen.

    Ich greife den Punkt mal aus Deinem sehr treffenden Posting heraus. Es ist ja noch viel schlimmer. An Rhein und Ruhr z. B. hast Du ja teilweise ähnliche Probleme - und da kommt noch eine beträchtliche Anzahl an perspektivarmen Menschen mit Migrationshintergrund dazu, die Du im Osten so gar nicht hast. Es mag vielleicht an dem höheren Anteil dieser Menschen liegen, dass Pegida & Co. hier noch nicht den Zulauf haben wie weiter östlich. Aber das macht es nicht besser.

  • Schön blöd die Clinton Kampagne. Kriegen Millionen von Menschen dazu "illegal" zu wählen für einen nebensächlichen Sieg in der "popular vote"-Kategorie, aber verlieren die eigentliche Wahl.

    Auch sein Vorstoß, er hätte die Mehrheit der Stimmen gewonnen, wenn er dementsprechend Wahlkampf betrieben hätte, weist eine kleine Logiklücke auf: Clinton hat genausowenig Wahlkampf in diese Richtung betrieben.


    Inzwischen findet übrigens eine Theorie immer mehr Gehör: die sinnlosen twitter rants von ihm sind ein Mittel seinerseits, von Themen abzulenken die ihm unangenehmer sind. Wenn er ein vermeintlich gehaltloses Thema pushed, dann sollte man sich ganz schnell umgucken, was das Thema ist von dem er ablenken will.

    War ihm vielleicht ein bischen unangenehm, das Leute aus seinem Kreis sich in Fernsehsendungen setzen und öffentlich Lobbyarbeit gegen Mitt Romney betreiben, jemanden den er in der engeren Auswahl für den Posten des Außenministers hat.

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  • Inzwischen findet übrigens eine Theorie immer mehr Gehör: die sinnlosen twitter rants von ihm sind ein Mittel seinerseits, von Themen abzulenken die ihm unangenehmer sind. Wenn er ein vermeintlich gehaltloses Thema pushed, dann sollte man sich ganz schnell umgucken, was das Thema ist von dem er ablenken will.

    Das Thema auf Trump zu beschränken ist aber zu einfach.

    GO Irish!

  • Was ich nicht verstehen kann warum Trump solch eine Äusserung per Twitter von sich gibt. Was kann ihm denn passieren? Es müsste schon viel schief gelaufen sein das eine Neuauszählung eine Siegerin Clinton hervorbringt. Ich schätze mal diese Chance ist unter 1%.

    Ich kann mir so jemanden nicht in Situationen wo es um mehr geht als verletzten Stolz schwer vorstellen.

  • Was ich nicht verstehen kann warum Trump solch eine Äusserung per Twitter von sich gibt. Was kann ihm denn passieren? Es müsste schon viel schief gelaufen sein das eine Neuauszählung eine Siegerin Clinton hervorbringt. Ich schätze mal diese Chance ist unter 1%.


    Ist das der Prozentwert in etwa von Trump wie er seine Kandidatur bekannt gegeben hat?

  • Nobody should be allowed to burn the American flag - if they do, there must be consequences - perhaps loss of citizenship or year in jail!

    bis zu seiner Vereidigung ist es noch ein Weilchen, aber er dreht schon komplett am Rad.

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