Wer wird der (oder die) nächste POTUS?

  • Bei einem Konzert, das ich vor eineinhalb Wochen besucht habe, hat sich Frontmann Zoltan von Ignite vorsichtshalber schon mal beim deutschen Publikum für den Fall entschuldigt, dass Donald Trump der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werden sollte. Tatsächlich ist dieser Spinner ja inzwischen ein ernstzunehmender Anwärter auf die Kandidatur für die Republikaner. In Iowa hat er knapp gegen Ted Cruz verloren, den nicht ganz so durchgeknallten, aber von den Positionen her nicht weniger radikalen Tea-Party-Vertreter. An gemäßigten Kandidaten bleibt wohl nur Marco Rubio übrig und wenn die Republikaner ins Weiße Haus wollen, wären sie wohl gut beraten, auf ihn zu setzen, denn Trump und Cruz werden gegen Clinton nicht die Mitte gewinnen.

    Andererseits, was heißt "gegen Clinton"? Hillary ist ja auch noch lange nicht durch, in Iowa landete sie auf Augenhöhe mit Bernie Sanders. Wird Sanders für sie zum zweiten Obama?

    Ich glaube, am Ende heißt es Rubio gegen Clinton und dann wird es eine ganz enge Kiste.

  • jetzt musste ich doch tatsächlich noch bis 10 Sekunden nach dem Lesen des Beitrags warten, bis mir die Erleuchtung bezüglich der Bedeutung von POTUS kam :tongue2:

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • jetzt musste ich doch tatsächlich noch bis 10 Sekunden nach dem Lesen des Beitrags warten, bis mir die Erleuchtung bezüglich der Bedeutung von POTUS kam :tongue2:

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    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Wenn ich mir die drei genannten Kandidaten der Republikaner ansehe, dann besteht die Auswahl zwischen

    a) Ted Cruz
    (1) Person: vergleichsweise jung (45), erfolgreiche juristische Karriere
    (2) Positionen: pro Waffenbesitz, gegen gleichgeschlechtliche Ehe, gegen Abtreibung (außer bei Lebensgefahr), für Schuldenlimit, gegen allgemeine Krankenversicherung, gegen Umweltschutz, mittlere Position bezüglich Einwanderung

    b) Donald Trump
    (1) Person: vergleichsweise alt (69), erfolgreicher Unternehmer, Nichtraucher/Antialkoholiker, selbstdarstellerisches Wesen
    (2) Positionen: (Populist, der fast schon zu jeder Frage jede Meinung vertreten hat - derzeit wohl) pro Waffenbesitz, mittlere Position bezüglich gleichgeschlechtlicher Ehe, gegen Abtreibung (außer bei Gesundheitsgefahr, Vergewaltigung oder Inzest), für Verschiebung der Steuerlast von der Mittelschicht zur Oberschicht, gegen allgemeine Krankenversicherung, gegen Umweltschutz, Hardliner-Position bezüglich Einwanderung

    c) Marco Rubio
    (1) Person: vergleichsweise jung (44), mittlere juristische Karriere, Sohn kubanischer Einwanderer (entgegen seiner eigenen Darstellung wohl eher "Wirtschaftsflüchtlinge" als "politisch Verfolgte"), war schon Anhänger verschiedener Religionen (Katholik - Mormone - Baptist - erneut Katholik)
    (2) Positionen: pro Waffenbesitz, gegen Abtreibung, gegen Steuererhöhungen, gegen Umweltschutz, für Selektion bei Einwanderung; in der Außenpolitik eher isolationistisch

    Bei uns wäre keiner von denen ansatzweise mehrheitsfähig. Aber es sind typische Republikaner-Positionen. Trump ist ein seltsamer Vogel, der auch schon wesentlich "linkere" Positionen vertreten hat. Bei ihm frage ich mich immer, ob er seine Tagesmeinung auswürfelt oder anhand von Umfrageergebnissen ermittelt ;)

  • Ach ja ... mein Lieblingsaugenmerk momentan.

    Bitte nicht Trump, warum dürfte klar sein.
    Jedoch bitte auch nicht Clinton, die hat IMO in den letzten 10 Jahren gezeigt dass sie es nicht werden sollte.
    Mein Favourit war ja eigentlich Bush. Allerdings hat dieser leider keine Chance.


    Meinetwegen Cruz. Alles besser als Trump (oder Clinton).

  • Ach ja ... mein Lieblingsaugenmerk momentan.

    Bitte nicht Trump, warum dürfte klar sein.
    Jedoch bitte auch nicht Clinton, die hat IMO in den letzten 10 Jahren gezeigt dass sie es nicht werden sollte.
    Mein Favourit war ja eigentlich Bush. Allerdings hat dieser leider keine Chance.


    Meinetwegen Cruz. Alles besser als Trump (oder Clinton).

    Leider hat es dieses Jahr (mehr denn je) etwas von Pest vs Cholera.

    I started out with nothing and I still got most of it left.

  • Die interessanteste Storyline finde ich gar nichtmal den gelbhaarigen Clown sondern Bernie Sanders.
    Muss schon schlimm sein für Misses Clinton, zuerst von einem schwarzen und jetzt von einem selbsternannten Sozialisten in der eigenen Partei (ok er ist nicht wirklich in der Partei) gefordert zu werden. :)

    Was man aber auch durch Iowa sieht und was man schon länger merkt, ist dass die Wähler wohl wirklich diesmal komplett die "Rand-Kandidaten" bevorzugen.

    GO Irish!

  • In Ergänzung meines vorherigen Beitrages noch kurz zu den beiden führenden Kandidaten der Demokraten:

    a) Hillary Clinton
    (1) Person: relativ alt (68), Methodistin, seit ihrer Jugend politisch engagiert, erfolgreiche Studentin (Politikwissenschaften, Jura), Juristin (Rechtsanwältin, Professorin) und Politikerin (u. a. "First Lady", Senatorin, Außenministerin)
    (2) Positionen: In jungen Jahren soll sie einmal gefragt haben, ob man "dem Verstande nach konservativ, aber im Herzen linksliberal" sein könne, was als treffende Beschreibung ihrer Grundhaltung angesehen wird. Sie neigt meist zu "vermittelnden" bzw. "sowohl-als-auch" Positionen (z. B. für Recht auf Abtreibung, auch wenn sie persönlich dagegen ist; Unternehmer-freundlich, aber sozial), bleibt aber als erfahrene Berufspolitikerin meist vage. Ungewöhnlich klar tritt sie für Umweltschutz ein, tendenziell auch für höhere Steuern für Reiche und Entlastung der Mittelschicht.

    b) Bernie Sanders
    (1) Person: relativ alt (74), Studium der Politikwissenschaft, diverse Jobs in verschiedenen Bereichen (u. a. Zimmermann, Dokumentarfilmer), seit seiner frühen Erwachsenenzeit politisch engagiert (als Unabhängiger oder für linke Parteien), Politiker (Bürgermeister, Abgeordneter, Senator)
    (2) Positionen: Er ist selbsternannter "Sozialist" und sieht in vielerlei Hinsicht die skandinavischen Länder als Vorbild an (z. B. Bildung, Erziehung, Rentensystem), pro Reichensteuern, pro allgemeine Krankenversicherung (weitergehend als Obama für "Bürgerversicherung"), eher protektionistisch (gegen Freihandelsabkommen), steht Cannabis-Legalisierung offen gegenüber - allerdings auch gegen schärfere Waffengesetze.

    Sanders ist vermutlich der "authentischste" aller Kandidaten, wohingegen Clinton als erfahrene Berufspolitikerin eher vage bleibt. Auch wenn Sanders stark aufgeholt hat, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass er - schon bei den Demokraten, erst Recht innerhalb der Gesamtbevölkerung - mehrheitsfähig wäre.

  • Ich glaube, am Ende heißt es Rubio gegen Clinton und dann wird es eine ganz enge Kiste

    wäre auch mein tip momentan. trump und cruz polarisieren zu stark, die haben beide keine echte chance gegen clinton. rubio könnte hingegen einen guten teil der latinos abstauben und auch in der "mitte" (für amerikanische verhältnissse...) ordentlich punkten. ist für mich parteiübergreifend der klare sieger von iowa.

    sanders könnte clinton bei den vorwahlen ein bißchen auf die füße treten, zu mehr wird es aber (zumindest auf den präsidentschaftwahlkampf bezogen) nicht reichen.

  • Bloomberg wollte doch auch unabhängiger Kanidat antreten. Ist das noch aktuell, denn dann könnte es ein Dreikampf werden? Am Schluss werden ihm aber wohl die Wahmänner ein Strich durch die Rechnung machen, in New York schaffte er es damals trotzdem.

    andthentherewasfootball.jpg

  • frei nach den SB-Wünschen:
    Wunsch: Kasich vs. Sanders.
    Prognose: Rubio vs. Clinton.

    Bei Sanders find ich es ziemlich interessant das ihm die US-Medien ne ganz weile fast spöttisch begegnet sind und selbst nen SPON-Artikel heute morgen meinte mehrfach "unwählbar", obwohl er Positionen vertritt die hierzulande eher die Mitte der Gesellschaft abbilden. Aber ok, in einem Land wo "Sozialismus" nicht einfach ein politisches System von vielen beschreibt, sondern zum Schimpfwort propagandiert wurde und wo die Arbeitgeberschaft den feuchten Traum lebt das Gewerkschaften nicht als komplett logische Vertretung der Arbeitnehmerschaft angesehen werden, sondern in erschreckend großer Anzahl als quasi mafiöse Vereinigungen... ist halt ein anderes Land.

    Die Authentizität von Sanders, die der 12er schon angesprochen hat, die fehlt mir fast im kompletten Teilnehmerfeld und das ist bei den Republikanern ein Systemfehler. Wenn man die ganzen Kandidaten an einen Lügendetektor anschliessen würde und zu den vorgetragenen Ansichten fragen würde, dann wäre das eine Katastrophe biblischen Ausmaßes. Nicht einer von denen glaubt auch nur die Hälfte von dem was er als seine offizielle Position ausgibt. Diese Vorwahlen in überhöhten (weil winzig kleinen) Staaten, führen regelmäßig dazu das die Leute ganz weit rechts anfangen und sich dann zur ordentlichen Wahl wieder richtung Mitte hinarbeiten müssen. Das Problem hatte Romney schon und das wird der Kandidat dieses Jahr wieder haben.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Bloomberg wollte doch auch unabhängiger Kanidat antreten. Ist das noch aktuell, denn dann könnte es ein Dreikampf werden? Am Schluss werden ihm aber wohl die Wahmänner ein Strich durch die Rechnung machen, in New York schaffte er es damals trotzdem.

    Meines Wissens hat er immer gesagt, dass er sich die Kandidatur vorbehält, wenn ihm die Kandidaten der beiden großen Parteien nicht gefallen. Wenn Clinton durchkommt, wird er wohl verzichten.

  • Bloomberg hat seinen Namen auch schon früher öfter mal in den Ring geworfen, scheint ein Ego-Ding für ihn zu sein.
    Es gibt aber nicht nur einige wahltechnische Hürden (man muss bestimmte Vorraussetzungen erfüllen), es ist in diesem 2-Parteien-System eben auch eine Katastrophe für das politische Lager dem der 3. Kandidat am nächsten steht. Das wissen aber die Wähler auch. Wären wohl nur Trumpwähler dämlich genug das nicht bis zum Ende durchzuschauen und dann die weniger schlimme Pille zu schlucken. (über die Nachteile es Zweiparteiensystems kann man sich in diesem Zusammenhang natürlich auch unterhalten)

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  • das könnte einer dieser Momente gewesen sein wo sich eine Präsidentenkandidatur richtung Toilette entwickelt:

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    Den Vorwurf eine Reihenfolge von Sätzen vorher auswendig zu lernen, den müsste sich wohl fast jeder Politiker gefallen lassen, aber dann ins offene Messer zu laufen indem man den Einleitungssatz wiederholt, es dann selbst merkt und rumstammelt (zur Erheiterung des Publikums), hat schon was Entlarvendes. Da werden sie wohl nochmal ins Debattentraining gehen müssen mit Rubio oder er muss in den sauren Apfel beissen und mehr Sätze auswendig lernen. War auf jeden Fall mein Highlight dieser Clownsshow.

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  • Wenn nicht irgendwas Unvorhersehbares passiert, gewinnt Clinton. Sanders hat zwar einen Achtungserfolg erzielt, aber am Ende eben auch nicht einmal einen Staat wie Iowa gewinnen können, der ihm schon von der Größe entgegen kam. Um in den großen Staaten wettbewerbsfähig zu sein, fehlt ihm das Geld und die Organisation.

    Bei den Republikanern ist es eigentlich fast egal, wer die Vorwahlen gewinnt, weil die einfach keine "Winning Coalition" bei den Wählern organisieren können. Cruz gilt selbst bei den Republikanern als beinharter Spinner, mit dem man nicht zusammenarbeiten kann. Trump hat Freak-Positionen, aber der ist zu sehr Geschäftsmann, als dass er nicht auch flexibel sein könnte. Gewinnen tut man mit solchen Kandidaten aber natürlich nicht.

    Bliebe Rubio, der der gemäßigste der drei ist. Aber wer soll ihn wählen? Aufgrund seiner Herkunft könnte man ja meinen, dass er bei den Hispanics gut ankommt, aber hier muss er nur den Mund aufmachen, um seinen scheinbaren Bonus zu verlieren: Er hat nämlich einen kubanischen Akzent und Kubaner sind nun nicht repräsentativ für die Hispanics. Im Gegenteil, weil die Exil-Kubaner gerade von den Republikanern wegen des Kampfes gegen Kuba immer hofiert und privilegiert wurden, war das bei den Rest der Hispanics nicht der Fall. Deswegen ist eine kubanische Abstammung hier eher Makel denn Bonus.

    Gerade die Hispanics darf man auch langfristig nicht unterschätzen. Pro Monat werden 50.000 Hispanics 18 Jahre alt und dürfen wählen. Das macht sie als Wählergruppe so wichtig, dass eigentlich keine Partei gewinnen kann, die diese ausgrenzt.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Wenn nicht irgendwas Unvorhersehbares passiert, gewinnt Clinton. Sanders hat zwar einen Achtungserfolg erzielt, aber am Ende eben auch nicht einmal einen Staat wie Iowa gewinnen können, der ihm schon von der Größe entgegen kam. Um in den großen Staaten wettbewerbsfähig zu sein, fehlt ihm das Geld und die Organisation.

    Das mit dem Geld und der Organisation kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Klar hat er kein Clinton money, aber die Spenden fliessen bei ihm auch zahlreich, besonders die kleinen, die sich auch noch zusätzlich gut vermarkten lassen. Er hat kein SuperPAC, aber Geld wird vorerst keine Rolle spielen. Und bei der Organisation hat er gegenüber Clinton halt den riesigen Vorteil das er Begeisterung entfacht, ähnlich wie das damals bei Obama funktioniert hat. Die Freiwilligen die sich aus Überzeugung engagieren, die hat er auf jeden Fall in der Mehrzahl auf seiner Seite.

    Was immer wieder angesprochen wird und was ich nicht wirklich nachvollziehen kann: Sanders wird vorrausgesagt das er vor allem in den Teilen des Landes Probleme haben wird, wo die Bevölkerungskomposition ein wenig vielseitiger ist. Clinton soll besser ankommen bei blacks und latinos. Wirklich verstehen tu ich das nicht. Färbt da was von ihrem Mann ab und gehts da garnicht um die politischen Standpunkte? Sanders ist von seinen politischen Zielen her doch viel näher an dem was die benachteiligten Minderheiten eigentlich bräuchten und ist authentischer Bürgerrechtler.

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  • Er hat kein SuperPAC, aber Geld wird vorerst keine Rolle spielen. Und bei der Organisation hat er gegenüber Clinton halt den riesigen Vorteil das er Begeisterung entfacht, ähnlich wie das damals bei Obama funktioniert hat. Die Freiwilligen die sich aus Überzeugung engagieren, die hat er auf jeden Fall in der Mehrzahl auf seiner Seite.

    Das funktioniert in kleinen Staaten, wo "seine" überproportional vertreten sind. In Staaten wie Kalifornien sieht das aber anders aus. Sanders wird nicht sofort pleite gehen, aber um den Rückstand gegenüber Clinton aufzuholen, braucht es auch massive Geldmittel.

    Was immer wieder angesprochen wird und was ich nicht wirklich nachvollziehen kann: Sanders wird vorrausgesagt das er vor allem in den Teilen des Landes Probleme haben wird, wo die Bevölkerungskomposition ein wenig vielseitiger ist.

    Die Umfragen belegen das auch eindeutig. Hier Daten für Kalifornien:

    Ein Problem von Sanders Kampagne und vor allem seiner Anhängerschaft scheint zu sein, dass sie als herablassend gegenüber Hispanics und Schwarzen wahrgenommen werden, so nach dem Motto: "Die werden auch noch kapieren, dass wir die richtigen für sie sind und nicht Clinton." Das wirkt paternalistisch rüber, teilweise bevormundend.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Warum hat eigentlich Chris Christie so schlechte Karten? Er steht sicherlich nicht für klassisch "republikanische" Positionen, aber das war bei Schwarzenegger auch nicht der Fall. Hat ihm der "Bridgegate"-Skandal so sehr geschadet?

  • sind wohl auch einfach zu viele kandidaten in seiner zielgruppe. cruz hat die religiöse rechte fest im griff, um die moderaten prügeln sich bush, kasich und christie und rubio klaut aus der gruppe zumindest die jungen wähler und hispanics und das eine großmaul trump greift nen großteil der wähler ab, die eigentlich für das andere großmaul christie empfänglich wären. letzteres zumindest der tenor bei 538: Maybe Chris Christie Should Have Taken On Donald Trump

  • Warum hat eigentlich Chris Christie so schlechte Karten? Er steht sicherlich nicht für klassisch "republikanische" Positionen, aber das war bei Schwarzenegger auch nicht der Fall. Hat ihm der "Bridgegate"-Skandal so sehr geschadet?

    mehr als der Bridgegateskandal hat ihm geschadet das er damals kurz vor der Wahl Obama geherzt hat, nachdem der Nothilfen fürs verwüstete NJ versprochen hatte.
    Christie wäre aber m.M.n. von allen Kandidaten am ehesten geeignet in einer Präsidentschaftswahl den Demokraten zu schlagen. Kasich hat wenig Charisma, Rubio hat soviele Fehler das er bei einem kleineren Teilnehmerfeld so dermaßen zerpflückt werden wird, Bush hat den Familiennamen und Cruz ist im Detail bald noch härter als Trump und damit quasi unwählbar in der general election.

    Mal sehen wer da ins Feld geschickt wird, denn diesmal hätten sie eine wirkliche Chance, weil Frau Clinton ungefär so inspirierend ist wie ne Schüssel ungesalzener Nudeln.

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  • Trump und Sanders haben in New Hampshire gewonnen, was zumindest in der Deutlichkeit bei beiden überraschend kam, bei Trump hauptsächlich weil man geglaubt hat das er nie wirklich Leute zur Wahlurne bringt.

    Interessant wirds bei den Republikanern auf den Rängen:
    Kasich 15,9%
    Cruz 11,6%
    Bush 11,1%
    Rubio 10,6%

    Einmal der (von mir prognostizierte [aber erstmal doch nur vorläufige]) Absturz von Rubio, die er auch selbst auf seine Debattenperformance schiebt.
    Dann ist das enge Beieinander von den 3 moderaten Republikanern (*) Kasich, Bush und Rubio natürlich taktisch sehr günstig für die extremen Cruz und Trump, wo besonders Cruz in den Staaten profitieren wird wo die Religiosität eine große Rolle spielt. Die 3er Bande nimmt sich halt momentan gegenseitig die Stimmen weg und so eng wird auch keiner der 3 aufgeben wollen. Glaube auch nicht das da irgendwelche Powerbroker gerade Zugriff bekommen könnten, man wird wohl noch die nächste Wahlrunde abwarten müssen.

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  • Ob Hillary gerade an 2008 denkt ?

    Krass ist das Wähler die auf Glaubwürdigkeit setzten sie nicht wählen. Wenn Sanders jetzt noch irgendwie die Gruppen erreicht die sie anspricht , dann wird es lustig...vielleicht

    #FIREJOSEPH

  • Ob Hillary gerade an 2008 denkt ?

    Krass ist das Wähler die auf Glaubwürdigkeit setzten sie nicht wählen. Wenn Sanders jetzt noch irgendwie die Gruppen erreicht die sie anspricht , dann wird es lustig...vielleicht

    Ist es überhaupt möglich sich vorzustellen, dass ein so Linker wie der Sanders Präsident in den USA wird? Muss der nicht Angst haben wie Allende aus dem Amt geputscht zu werden?

  • Ist es nicht letztlich sowieso egal wer formal im Amt sitzt?
    Letztlich ergeben sich durch das politische System der USA so viele Zwänge das der Präsident als Einzelner doch nur wenig Einfluss auf die generelle Ausrichtung des Landes hat - bestes Beispiel all die Dinge die Obama gerne umgesetzt hätte welche nahezu alle gescheitert sind - Guantánamo ist ja auch immer noch offen ...

  • Ist es nicht letztlich sowieso egal wer formal im Amt sitzt?
    Letztlich ergeben sich durch das politische System der USA so viele Zwänge das der Präsident als Einzelner doch nur wenig Einfluss auf die generelle Ausrichtung des Landes hat - bestes Beispiel all die Dinge die Obama gerne umgesetzt hätte welche nahezu alle gescheitert sind - Guantánamo ist ja auch immer noch offen ...

    Klingt so als hättest du diese Kolumne gelesen

    http://derstandard.at/2000030775711/…sche-Versuchung

  • Guantánamo ist ja auch immer noch offen ...

    Moooooment mal. Da haste Obama falsch verstanden.

    Guantanamo ist nicht offen! Wenn etwas offen wäre, kann man sich ja frei bewegen. Wie durch eine Tür zum Beispiel.
    Obama wollte Guantanamo schließen. Richtig! Und es ist nach wie vor verschlossen. Verschlossen für die Häftlinge da drin.

    Im Kern hast du recht. Striktere Waffengesetze. Nope. Sogar freiere. ObamaCare. Nope. Guantanamo. Nope.

  • Ist es überhaupt möglich sich vorzustellen, dass ein so Linker wie der Sanders Präsident in den USA wird? Muss der nicht Angst haben wie Allende aus dem Amt geputscht zu werden?

    Nein Bernie braucht keine Angst zu haben, da er sowieso nicht gewaehlt wird. Er ist ein One-Trick-Pony, der ausser seinen Beschimpfungen fuer Wall Street und das obere 1% nichts drauf hat. Aussenpolitik mit Bernie wuerde ein Fiasko.

    Ist es nicht letztlich sowieso egal wer formal im Amt sitzt?
    Letztlich ergeben sich durch das politische System der USA so viele Zwänge das der Präsident als Einzelner doch nur wenig Einfluss auf die generelle Ausrichtung des Landes hat - bestes Beispiel all die Dinge die Obama gerne umgesetzt hätte welche nahezu alle gescheitert sind - Guantánamo ist ja auch immer noch offen ...

    Jein, natuerlich ist der POTUS kein Alleinherscher und er kann nicht tun und lassen was er will. Allerdings ist er immer noch Chef der Executive und Commander in Chief. Nicht unbedingt eine Position wo ich gerne The Donald oder Ted Cruz sehen moechte.
    Obama hat es teilweise ja noch nicht mal geschafft Gesetze durchzubringen, als die Demokraten noch die Mehrheit im Senat hatten.

    Ich waere ja fuer John Kasich, aber trotz des Erfolgs gestern glaube ich nicht, dass er Chancen hat.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Ist es überhaupt möglich sich vorzustellen, dass ein so Linker wie der Sanders Präsident in den USA wird? Muss der nicht Angst haben wie Allende aus dem Amt geputscht zu werden?

    Wirklich vorstellbar eher nicht, aber man sollte sich auch vor Augen halten, dass "ein so Linker" bei uns in Europa allenfalls als Sozialdemokrat durchginge.

  • Nein Bernie braucht keine Angst zu haben, da er sowieso nicht gewaehlt wird. Er ist ein One-Trick-Pony, der ausser seinen Beschimpfungen fuer Wall Street und das obere 1% nichts drauf hat. Aussenpolitik mit Bernie wuerde ein Fiasko.

    Kampagnenfinanzierung und Lobbyismus. Studienkosten und Mindestlohn. Erweiterung der Krankenversicherung und Justizreform. Bernie Sanders ist der Kandidat der sich thematisch sowohl quantitativ als auch qualitativ bisher am meisten festgelegt hat. Es ist einfach nicht üblich so früh auf mehreren Hochzeiten zu tanzen.

    Wenn er zur Außenpolitik kein Wort verliert dann schlägt er die Republikaner mit ihrem "wir bomben den und den ins Nirvana" immer noch um Längen. Klar hat er da bestimmt fachliche Nachteile gegenüber Clinton, aber ob eine Wahl eine große außenpolitische Komponente hat, hängt immer an bestimmten Faktoren (wie stehts um die Wirtschaft, aktuelle Geschehnisse). Bei Obama hat die Unerfahrenheit in der Außenpolitik auch keine Rolle gespielt.

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