Nachrichtenquellen

  • Aus dem "Frage..."-Thread angeregt hier das entsprechende Thema zur Diskussion.

    Zitat von Silversurger

    Was ist deine Hauptnachrichtenquelle und was tust du, um zu verhindern, dass du durch diese einseitig geprägt wirst?

  • Online informiere ich mich hauptsächlich über SPON und die WELT App (gut strukturiert), um ein Bild aus dem Ausland zu haben gucke ich immer mal wieder bei der Washington Post vorbei, dort interessiert mich zur Zeit aber vor allem der US Wahlkampf. Neuerdings schaue ich auch immer häufiger auf Youtube bei den Young Turks vorbei.

    Im TV gucke ich größtenteils Phoenix, der Info Kanal wirkt mir am "unverfälschtesten" im Vergleich mit anderen öffentlich rechtlichen Kanälen, hier gucke ich mir auch gerne Bundestagsdebatten und Pressekonferenzen an.

    Ansonsten bin ich Abonnent der ZEIT, ganz auf Printmedien will ich eben doch nicht verzichten. So erhalte ich wie ich finde ein recht breites Spektrum an Informationen.

    Verhindern dass ich in die eine oder die andere Richtung geprägt werde ist schwierig. Oft erwische ich mich dabei wie ich hauptsächlich Artikel lese die meine Position zu einem bestimmten Thema unterstützen. Gerade bei einem Thema wie der Flüchtlingspolitik fällt es mir schwer Argumente der Gegenseite nicht gleich als fremdenfeindlich abzustempeln, sobald ich mich bei so einer Voreingenommenheit aber erwische versuche ich dagegen zu steuern.

  • Zunächst mal twitter. Hier fliegen die meisten Links rein und ich klicke an was ich für seriös halte und mich interessiert.
    Gezielt lese ich die Zeit Online und kaufe unregelmäßig mal die Kindle Version weil das so schön unaufgeregt ist.
    Ansonsten schaue ich immer mal auf google news und klicke hier meist was von der Süddeutschen, der Zeit, der FAZ, dem Tagesspiegel oder der TAZ rein kommt.
    Für einen Blick von außen nutze ich die BBC news für europa http://www.bbc.co.uk/news/world/europe oder die Welt http://www.bbc.com/news/world.

    Na ja und dann habe ich noch diverse Technikkanäle, aber das ist nochmal ein separates Thema.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Ich lese die gängigen Quellen dazu aber auch unsere regionale Tageszeitung und die Tagesschau und Tagesthemen. Was mich allgemein allerdings stört ist die fehlende Hintergrund Berichterstattung. Wenn was passiert dann gibt es nur dieses eine Thema das durch sämtliche Medien gepeitscht wird bis es komplett durchgenudelt ist. Aber Themen die wirklich mal wichtig wären sind wohl zuwenig Quoten oder Klick bringer um interessant zu sein. Das nervt mich gewaltig. Um mal ein Thema zu nennen, wir werden in ein paar Jahren eine Altersarmut haben die sich gewaschen hat. Was hört und liest man dazu ? Nix und wenn dann sind es gute Ratschläge wie riestern oder sowas. Aber gerade Geringverdiener haben gar kein Geld um privat vorzusorgen.

  • Dieses Entwicklung, es sich in seiner Niesche bequem zu machen, die seh ich in Dtl. noch garnicht so sehr. Da müsste man dann wirklich die großen Medien komplett ausblenden. Ich hab 4 go-to bookmarks, SPON, ZON, Süddeutsche.de und den Tagesspiegel und politisch sind die m.E.n. schon ziemlich neutral (jedenfalls empfinde ich das so). Nur der SPIEGEL hat im Gesamtbild seiner Publikationen so einen besserwisserischen Unterton, der mich immer mehr von dem Medium entfremdet hat. Für normale Nachrichten hab ich sie aber immer noch drin.

    Wer mal wirklich in den Abgrund blicken will, der sollte mal US-Seiten wie RedState, Breitbart News oder Free Beacon besuchen, das ist wirklich Nieschenpflege in beängstigendem Ausmaß. Fox News hat damals den Vorreiter gegeben (MSNBC ist dann auf der anderen Seite nachgezogen) und inzwischen hat man 2 Seiten die in völlig unterschiedlichen Realitäten leben. Die "neutralen" Medien wurden damals angegriffen, ähnlich dem dt. "Lügenpresse", sie seien mainstream media, die allen nur Unsinn erzählen. Darauf hat man damals damit reagiert, das man sich von jeder Beurteilung jeder noch so dämlichen Erzählung verabschiedet hat und selbst den größten Mist noch mit sorgfältiger Neutralität würdigt.

    Dabei hat auch die Art von Meinungsfreiheit drüben ne Rolle gespielt. Ich hatte hier in Dtl. immer das Gefühl das es sowas wie einen gesamtgesellschaftlichen Tanz gibt, bei dem Leute mit (stark) abweichenden Meinung an den Rand gedrängt wurden und ihnen von frühster Jugend an klar gemacht wurde, das man solchen Unsinn doch besser für sich behält. Das ändert dann zwar nix daran das sie das privat weiter denken, aber eine Sogwirkung wurde so doch relativ erfolgreich verhindert. Stramm Rechte waren immer die Schmuddelkinder und man hat quasi sein soziales Ansehen verloren wenn man solche Gedanken öffentlich gemacht hat.
    Ich seh in letzter Zeit immer mehr das sich diese Haltung aufweicht und es würde m.M.n. auch nur ein großer Player fehlen, der mit Fernseh-engagement diese Niesche schafft. Ich glaube aber auch das es das mindestens brauch, den Fernsehsender, damit sich die Leute berieseln lassen können. Das kann aber in 10 Jahren, mit der Entwicklung des Internets, auch schon anders aussehen. Dann wird sowas sicher leichter zu realisieren sein.

    Ich hab aber auch das Gefühl, auch hier im Forum, das es schon reichlich Leute gibt die das politische Gegenüber als total Verblendete ansieht. Für mich ist im derzeitigen (gewählten) politischen Spektrum, von ganz rechts (die AfD) bis ganz links (die Linke), noch nicht alle Hoffnung verschwunden, auch wenn die AfD hart an der Grenze arbeitet. Ich kann beides noch rationalisieren, wobei gerade nach links auch noch ne Menge Platz wäre, wenn die handelnden Politiker nicht immer so einen weltfremden Eindruck machen würden. Bei mir ist immer noch der Wille da sich jede Meinung anzuhören und sie auch zu würdigen, aber wenn dann in der Gegenrede so Einzeiler kommen wie "daran erkennt man DIE, so sind DIE, das wird bei DENEN immer so gedacht.", mit denen man völlig unnötig in eine Gruppe geschubst wird mit denen man garnicht mehr zu diskutieren brauch, dann wars das dann halt mit der Diskusionskultur und man verabschiedet sich zum Schluss wirklich in eine Niesche.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • SPON heute mit zwei bemerkenswerten Sätzen:

    Zitat

    Helmut Kohl bezieht Stellung gegen Angela Merkel: Der Altkanzler will sich mit dem Kämpfer gegen eine humane Flüchtlingspolitik, Viktor Orbán, treffen

    und

    Zitat

    Orbán gehört zu den schärfsten europäischen Gegnern der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel und betreibt im eigenen Land eine Politik wider den europäischen Geist.


    ist sowas schon tendenziös oder noch im Rahmen?

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Ich lese als Tageszeitung noch in Papierform jeden morgen auf dem Weg zur Arbeit den Tagesanzeiger, eine der grossen Schweizer Tageszeitungen. Das sorgt schon für eine "Grundversorgung" auch an News aus aller Welt.

    Zusätzlich finde ich im NFL-Talk und auf Facebook viele News zu diversen Themen, "empfohlen" von "Freunden". Da habe ich bei Facebook absichtlich ein paar "spezielle" Personen dringelassen um auch mal die "andere Seite" (nicht extrem) zu sehen. Hier im NFL-Talk funktioniert das ja automatisch.

    Weitere (deutsche) Nachrichtenquellen besuche ich nicht aktiv, lasse mich da eher wie oben beschrieben (vorselektioniert) passiv berieseln.

  • Welche sind das denn? Ich denke das ist hier ja die Frage.

    FAZ, die Süddeutsche, TAZ, Frankfurter Rundschau. Alles querbeet und halt die Artikel die mich interessieren. Focus lese ich nicht, da kann ich auch gleich die BILD lesen.

  • Hm, tagespolitik bleibt bei mir auf der Ebene von welt.de (Die bekommt man 1 Jahr kostenlos mit Xing Premium Abo - Trotzdem bekommt man Werbung).

    Ich informiere mich täglich intensiver über Football, als über Politik derzeit.

    Ansonsten ist es bei gänigen Themen zu denen ich meine Meinung kundtun oder besprechen will ein sehr guter Freund, der sehr nah an der Politik arbeitet und zu den meisten Themen, die entsprechenden Leute kennt. Wirft kein gutes Licht auf die meisten Entscheidungen.

    Ansonsten habe ich mir bei Google+ eine schöne Themenauswahl zusammengebaut, so dass aus Themenblöcken, die mich interessieren kaum etwas verloren geht.

    R.I.P J.Johnson

  • Kunterbunt gemischt. National ein Spektrum von printbasierten Medien (FAZ und Welt bis hin zu Zeit und Süddeutscher) sowie verschiedene Online-Seiten wie Telepolis und - als Meta-Seite - "Übermedien", die ich im Abo habe. Dazu Meinungsblogs wie "Starke Meinungen" von Alan Posener. International die NY-Times, New Statesman, New Europe oder die Washington Post.

    Aber generell bemerke ich auch in Deutschland einen Schwung in Richtung Nische, was sich auch in der Debattenkultur widerspiegelt. Es kommt immer häufiger vor, dass einem in einer Diskussion "Fakten" von dezidierten Meinungsseiten entgegen geworfen werden. Schlimm finde ich persönlich beispielsweise "Tichys EInblicke" bei denen sich die Autoren teilweise nicht mal die Mühe machen, ihren Bias zu verschleiern. Getoppt wird das natürlich nur noch von den Kopps und RTs dieser Erde.

    Insgesamt fehlt mir bei vielen Leuten schlicht die Kompetenz zur Reflexion des gelesenen.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Kunterbunt gemischt. National ein Spektrum von printbasierten Medien (FAZ und Welt bis hin zu Zeit und Süddeutscher) sowie verschiedene Online-Seiten wie Telepolis und - als Meta-Seite - "Übermedien", die ich im Abo habe. Dazu Meinungsblogs wie "Starke Meinungen" von Alan Posener. International die NY-Times, New Statesman, New Europe oder die Washington Post.

    Aber generell bemerke ich auch in Deutschland einen Schwung in Richtung Nische, was sich auch in der Debattenkultur widerspiegelt. Es kommt immer häufiger vor, dass einem in einer Diskussion "Fakten" von dezidierten Meinungsseiten entgegen geworfen werden. Schlimm finde ich persönlich beispielsweise "Tichys EInblicke" bei denen sich die Autoren teilweise nicht mal die Mühe machen, ihren Bias zu verschleiern. Getoppt wird das natürlich nur noch von den Kopps und RTs dieser Erde.

    Insgesamt fehlt mir bei vielen Leuten schlicht die Kompetenz zur Reflexion des gelesenen.

    Was meint ihr denn mit dem Begriff "Nische" ?

  • Solange der Schwung nicht Richtung Nietzsche geht ;)

    Ich lese das Online-Angebot des Guardian und tagesschau.de. Online-Angebote haben oft eine miserable Qualität (insbesondere tagesschau.de), aber für den schnellen Überblick reicht das.

    Zur Abrundung die "Briefe and die Leser" der Titanic.

  • Ich lese kein Medium von vorne bis hinten, stattdessen verschaffe ich mir in erster Linie per Twitter einen schnellen Überblick und grabe dann weiter, indem ich Links zu den vollständigen Artikeln folge und anschließend oft noch gezielt nach Gegenmeinungen suche. Die Tweets lese ich von diversen regionalen und überregionalen Tageszeitungen, Parteien, Satiremagazinen, Sportmedien und ein paar Promis (hauptsächlich Sportler meiner Lieblingsteams). Hinzu kommen noch ein paar Newsletter sowie Anregungen, sich mit bestimmten Themen zu beschäftigen, durch Forenthreads und durch meine Lieblingssendungen Extra3 und Heute Show.

  • Eine "Papierzeitung" haben wir aktuell nicht mehr, weil wir ohnehin kaum dazu kommen, sie zu lesen.

    Ich informiere mich zu politischen Themen online primär über FAZ und SPIEGEL, relativ oft noch bei der ZEIT, gelegentlich bei der SZ oder NZZ, sonst durch gezielte Suche nach Themen.

  • Was meint ihr denn mit dem Begriff "Nische" ?

    Ich beobachte es bei einigen Leuten, dass im Fahrwasser des "Lügenpresse"-Narrativs, das ja mittlerweile auch bis in die bürgerliche Mitte wirkt, Leute vermehrt auf pseudo-objektive und -investigative Medien-Seiten anspringen und ihre Informationen fast ausschließlich aus diesen Quellen beziehen. "Ad hominem" ist zwar kein logisch korrektes Argument, aber bei einem Spinner wie Ulfkotte oder anderen sollte man beim Lesen vielleicht aus Sorgfalt schon ein paar mal genauer hinsehen, bevor man es für seine Meinung adaptiert. Leider bleibt bei vielen eine solche Reflexion komplett aus. Algorithmen wie die von Facebook, die Dir ja Seiten vorschlagen, die Deinen Neigungen entsprechen, sorgen dann dafür, dass Du in Deiner eigenen Blase - oder auch Nische - lebst.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Ich lese an beiden Seiten des politischen Spektrums. Also Yps und Micky Maus. Dazu ab und zu Fix und Foxi, wobei mir Knox in letzter Zeit etwas zu tendentiös geworden ist

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Und ernsthaft überlege ich schon seit langem ein 1-Mann-Sozialexperiment, indem ich mich sämtlichen Nachrichten "entziehe".

    a) um zu gucken,ob das überhaupt "möglich" ist
    b) um zu sehen, ob mich das irgendwie entspannt

    Momentan merke ich, dass mir die Nachrichten und die Social-Media-Reaktionen darauf in vielfältiger Weise mächtig auf den Sack gehen. Eben aus den oben genannten Gründen. Entweder sie sind tendentiös, mit der heißen Nadel gestrickt, sachlich falsch oder einfach uninteressant, aber aufgemacht, als sein es was Weltbewegendes, dass Ulli Potowski nicht tanzen kann.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Wie wir uns selbst durch Facebook in eine Filterblase begeben ...
    Wie wir uns von anderen Meinungen, Sichtweisen fernhalten
    Warum dieses demokratie-politisch ernste Thema sowenig Beachtung findet ...

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    Einer der wichtigsten Themen unserer Zeit, das noch sehr unterschätzt wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Steelersfreak (15. Dezember 2016 um 21:34)

  • Finde ich witzig wie (in dem Fall) der ARD auf die bööööösen sozialen Medien herabsieht, nur ja nicht vor der eigenen Hütte das Problem suchen.

    Gefühlt lese ich jeden Tag irgendwas über Filterblasen und Echochambers usw. finde nicht dass das Thema wenig Beachtung findet. Bezüglich US-Wahl, Ö-Wahl usw. gabs dieses Thema immer wieder irgendwo breitgetreten.
    Das ging soweit dass man den Filterblasen "Schuld" am Sieg des bösen Trump gegeben hat...

    GO Irish!

    3 Mal editiert, zuletzt von Rupi#57 (15. Dezember 2016 um 23:08)

  • Man kann sich natürlich auch die Frage stellen ob es so Leute nicht schon immer gab, man sie früher aber nie gehört hat. Die neuen Medien übernehmen hier also eher die Bekanntmachung, was dazu führen kann das man so Leute überhaupt erstmal "aufklären" kann oder in einen Diskurs bringt. Wenn früher jemand gedacht hat "alle Ausländer schlecht", dann hat ers halt für sich behalten, weils beim Umfeld nicht gut ankommt, oder er mit dem argumentatorischen Gegenwind nicht umgehen konnte und wollte. Ich glaube nicht mal das man Leute früher besser auf die "gute Seite" zurückbringen konnte. Die "persönliche Ansprache" hat so seine Falltüren im didaktischen Bereich, Leute sind schnell überfordert und wollen das Thema wechseln und viel zu oft findet hier eine Art "Meinungswettkampf" mit Gewinner und Verlierer statt, wobei den Verlierer die persönliche Demütigung noch weiter in seine Ecke treiben kann. Dahingehend kann der etwas distanziertere Diskurs (über soziale Medien) auch Vorteile haben.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Finde ich witzig wie (in dem Fall) der ARD auf die bööööösen sozialen Medien herabsieht, nur ja nicht vor der eigenen Hütte das Problem suchen.

    Gefühlt lese ich jeden Tag irgendwas über Filterblasen und Echochambers usw. finde nicht dass das Thema wenig Beachtung findet. Bezüglich US-Wahl, Ö-Wahl usw. gabs dieses Thema immer wieder irgendwo breitgetreten.
    Das ging soweit dass man den Filterblasen "Schuld" am Sieg des bösen Trump gegeben hat...


    besser es thematisiert irgendwer als niemand. Klar ist die ARD weit davon entfernt ein Unschuldslamm zu sein.