BREXIT - Wars das für Europa?

  • Nun ja ... wir kritisieren einen Volksentscheid in solchen Dimensionen, würden uns aber einen hämischen Ast abfreuen, wenn Volksentscheide in ähnlichen Dimensionen für Austritte Schottlands und Nordirlands sorgen würden?
    Ok, klingt irgendwie menschlich. 8)

    das ist schon ein wenig anders gelagert. Die Schotten würden dann (auch) für einen Austritt stimmen, weil sie Teil der EU sein wollen und das durch eine Mitgliedschaft in GB verhindert wird.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Nun ja ... wir kritisieren einen Volksentscheid in solchen Dimensionen, würden uns aber einen hämischen Ast abfreuen, wenn Volksentscheide in ähnlichen Dimensionen für Austritte Schottlands und Nordirlands sorgen würden?
    Ok, klingt irgendwie menschlich. 8)

    Ich würde das schon etwas differenziert sehen.

    "Achtung Ironie:" Eventuell würde ein Volksentscheid in Schottland ja auch zu einem Volksentscheid in Bayern führen. :tongue2:

  • Sowohl Schottland sowie Nordirland sind da schon anders gelagert.

    In Schottland stellt die Scottish National Party 54 von 59 MPs in Westminister und regiert seit Jahren mit komfortabler Mehrheit in Holyrood (Sitz des schottischen Parlaments). Im britischen Parlament gab es hingegen nie eine parlamentarische Mehrheit für Austrittsbefürworter. Es sind immer die üblichen Verdächtigen bei den Tory Hinterbänklern. Zugegebenermaßen auch dank des Wahlsystems. UKIP hatte 12.5 Prozent und stellt nur einen Abgeordneten.

    In Nordirland zöge seit dem Good Friday Agreement eine parlamentarische Mehrheit von irischen Einheitsparteien gar automatische Referenden in Irland und Nordirland zur Wiedervereinigung nach sich - ohne Zutun aus London.

  • Sollten die Befürworter diese Abstimmung tatsächlich mit Wirtschaft und Flüchtlingen gewonnen haben, dann kann man sich nur an den Kopf fassen. Erstere wird sehr unter dem Brexit leiden und was Flüchtlinge angeht, gab es in Großbritannien im vergangenen Jahr gerade einmal 600 Asylbewerber pro Million Einwohner. Weit unter dem EU-Schnitt.
    Auf Schottland bin ich jetzt gespannt. Hauptargument im UK-Verbleib war doch vor zwei Jahren die EU-Mitgliedschaft.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Tjoa und genau das passiert, wenn die gleichen Leute, die den "Dschungelkönig" wählen, über die Zukunft eines Landes entscheiden...

  • Sollten die Befürworter diese Abstimmung tatsächlich mit Wirtschaft und Flüchtlingen gewonnen haben, dann kann man sich nur an den Kopf fassen. Erstere wird sehr unter dem Brexit leiden und was Flüchtlinge angeht, gab es in Großbritannien im vergangenen Jahr gerade einmal 600 Asylbewerber pro Million Einwohner. Weit unter dem EU-Schnitt.
    Auf Schottland bin ich jetzt gespannt. Hauptargument im UK-Verbleib war doch vor zwei Jahren die EU-Mitgliedschaft.

    vielleicht haben viele Briten die Angst das sie irgendwann von der EU doch gezwungen werden mehr Flüchtlinge auf zu nehmen.würde zwar in der Realität nicht passieren, aber Politik gegen die EU lässt sich mit diesem Thema natürlich
    sehr gut machen indem man mit dem Finger auf Deutschland zeigt und sagt schaut euch an was da los ist.Wollt ihr das ? so lässt es sich eben leicht stimmen fangen, gerade in den ärmeren Regionen Großbritanniens.

    Einmal editiert, zuletzt von Honka (24. Juni 2016 um 15:47)

  • Nur ein paar kurze Anmerkungen
    1. Wenn ein solches Thema zu kompliziert für einen Volksentscheid ist, dann ist das schon ein Teil des Problems. Es ist der Job von den hochbetagten Eu Politikern eben dieses zu tun. Da ja -wir wir hier ja auch schon lesen durften - die klugen und gebildeten für den Verbleib waren , dann hätten diese ja auch schlau genug sein müssen es dem dummen Rest zu erklären.
    Das einzige Was man wirklich bei so einem Thema diskutieren kann - aus meiner Sicht - ob eine einfache Mehrheit genug ist.
    2. das die Briten die eu verlassen ist ganz böse. Wenn jetzt aber die Schotten selbiges mit den Engländern tun ist das dufte.
    3. Cameron ist zurückgetreten. Gäbe es ein vergleichbares Konzept von politischer Verantwortung in Brüssel, müssten Juncker und Schulz ebenfalls über den Rücktritt nachdenken. Gibt es aber nicht und genau das ist Teil des Problems.
    Die Eu ist eine tolle Idee. Ich bin heilfroh in diesem Europa aufgewachsen zu sein. Aber die Eu ist kein Selbstzweck. Jedesmal wenn ich einen der Herrn Schulz , Junker oder mein Lieblings eurokrat Elmar Brock im tv sehe wird es mir anders.

    #FIREJOSEPH

  • Nur ein paar kurze Anmerkungen
    1. Wenn ein solches Thema zu kompliziert für einen Volksentscheid ist, dann ist das schon ein Teil des Problems. Es ist der Job von den hochbetagten Eu Politikern eben dieses zu tun. Da ja -wir wir hier ja auch schon lesen durften - die klugen und gebildeten für den Verbleib waren , dann hätten diese ja auch schlau genug sein müssen es dem dummen Rest zu erklären.

    Ist das nicht die abgewandelte Form einer "Wenn mein Kind eine schlechte Note hat, ist der Lehrer schuld"-These?

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Ich weiß nicht ob ich über so schamlose Lügen lachen oder weinen soll, zumal die 350 Mio. Pfund ja auch eigentlich "nur" 110 Mio. waren:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz…-a-1099616.html

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  • Nur ein paar kurze Anmerkungen
    1. Wenn ein solches Thema zu kompliziert für einen Volksentscheid ist, dann ist das schon ein Teil des Problems. Es ist der Job von den hochbetagten Eu Politikern eben dieses zu tun. Da ja -wir wir hier ja auch schon lesen durften - die klugen und gebildeten für den Verbleib waren , dann hätten diese ja auch schlau genug sein müssen es dem dummen Rest zu erklären.
    Das einzige Was man wirklich bei so einem Thema diskutieren kann - aus meiner Sicht - ob eine einfache Mehrheit genug ist.

    Das ganze hat vor allem eine "Lügenpresse"-Dimension. Wenn die Brexit-Befürworter einfach jeden Mist behaupten können ohne das die Wähler dann auf die "fact checks" der Medien hören, dann kann man noch so eine kluge und richtige Kampagne fahren bei den Gegnern, dann kämpft man gegen Windmühlen.

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  • was machen die PL-Vereine mit ihren vielen Millionen? http://www.focus.de/sport/fussball…id_5662827.html

    jetzt tut die EU zwar so als würde sie Härte zeigen gegenüber den Briten weils noch frisch ist und um mögliche Nachahmer abzuschrecken,aber lassen wir erstmal ein paar Monate ins Land gehen und sich alles wieder beruhigen dann werden die Briten trotzdem wieder eine ganze Reihe von Sonderregelungen bekommen wo auch das oben beschriebene kein Problem darstellen wird

    Einmal editiert, zuletzt von Honka (24. Juni 2016 um 19:01)

  • jetzt tut die EU zwar so als würde sie Härte zeigen gegenüber den Briten um mögliche Nachahmer abzuschrecken,aber lassen wir erstmal ein paar Monate ins Land gehen und sich alles wieder beruhigen dann werden die Briten trotzdem wieder eine ganze Reihe von Sonderregelungen bekommen wo auch das oben beschriebene kein Problem darstellen wird

    Auch wenn deine Anmerkung grundsätzlich richtig ist, ist sie in diesem Zusammenhang unpassend. Reglementierungen für nicht-EU Spieler haben sich die Briten selbst auferlegt, das ist keine "EU-Vorschrift". Deshalb können die Briten das auch selbstständig wieder abschaffen.

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  • Auch wenn deine Anmerkung grundsätzlich richtig ist, ist sie in diesem Zusammenhang unpassend. Reglementierungen für nicht-EU Spieler haben sich die Briten selbst auferlegt, das ist keine "EU-Vorschrift". Deshalb können die Briten das auch selbstständig wieder abschaffen.

    stimmt in diesem speziellen Fall mag es so sein,aber allgemein werden die Briten wohl weit weniger Probleme bekommen als die EU jetzt noch den Anschein erwecken will da es noch taufrisch ist um erstmal glaubwürdig zu erscheinen.
    aber umso mehr Zeit vergeht desto aufgeweichter wird die Diskussion werden und die Briten werden weit weniger Nachteile erleiden als man jetzt noch behauptet.

    Einmal editiert, zuletzt von Honka (24. Juni 2016 um 19:14)

  • stimmt in diesem speziellen Fall mag es so sein,aber allgemein werden die Briten wohl weit weniger Probleme bekommen als die EU jetzt noch den Anschein erwecken will da es noch taufrisch ist um erstmal glaubwürdig zu erscheinen.aber umso mehr Zeit vergeht desto aufgeweichter wird die Diskussion werden und die Briten werden weit weniger Nachteile erleiden als man jetzt noch behauptet.

    #49 ?

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  • wie jetzt ?

    Beitrag #49. Da hab ich deinen Punkt schon angebracht. Macht die Berichtigung trotzdem nicht überflüssig.

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  • jetzt tut die EU zwar so als würde sie Härte zeigen gegenüber den Briten weils noch frisch ist und um mögliche Nachahmer abzuschrecken,aber lassen wir erstmal ein paar Monate ins Land gehen und sich alles wieder beruhigen dann werden die Briten trotzdem wieder eine ganze Reihe von Sonderregelungen bekommen wo auch das oben beschriebene kein Problem darstellen wird

    Ich tue mich gerade schwer, dazu etwas zu finden. Grund: Internet-Restriktionen des Arbeitgebers. Hast du mal ein paar Zitate zum "Härte zeigen"? Ich kenne nur Äußerungen von Martin Schulz vom frühen Morgen, da klang Besorgnis für alle Beteiligten an, aber es war keinerlei Schwarzmalerei für die Briten zu hören.

  • Ich tue mich gerade schwer, dazu etwas zu finden. Grund: Internet-Restriktionen des Arbeitgebers. Hast du mal ein paar Zitate zum "Härte zeigen"? Ich kenne nur Äußerungen von Martin Schulz vom frühen Morgen, da klang Besorgnis für alle Beteiligten an, aber es war keinerlei Schwarzmalerei für die Briten zu hören.

    Heute gabs da m.W.n. keine Rhetorik in diese Richtung, aber in den Wochen zuvor war da schon öfter eine Mischung aus a) die Härte besteht einfach aus den sich ergebenden Realitäten und b) man wird den Briten keinen "sweet deal" anbieten um mögliche andere Austrittswillige nicht zu ermutigen.

    Die harte Haltung wird sich, wie ich schonmal angemerkt habe, auch auf Druck der EU-Exporteure aufweichen. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit im Zusammenhang mit einem Beitritt in eine Freihandelszone, ist aber für mich nicht verhandelbar, es macht einfach keinen Sinn, schlussendlich auch nicht für die Briten. Genauso werden sie in diesem Zusammenhang, wie die oft zitierten Schweizer und Norweger, Regeln akzeptieren müssen und Beiträge bezahlen. Das wird dann das neue Betätigungsfeld der EU-Feinde in GB sein, frei nach Donald Trump, sie würden etwas viel Besseres verhandeln, weil der Verhandlungspartner ideologisch nicht vorhanden ist, bzw. minderwertig.

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  • Ich tue mich gerade schwer, dazu etwas zu finden. Grund: Internet-Restriktionen des Arbeitgebers. Hast du mal ein paar Zitate zum "Härte zeigen"? Ich kenne nur Äußerungen von Martin Schulz vom frühen Morgen, da klang Besorgnis für alle Beteiligten an, aber es war keinerlei Schwarzmalerei für die Briten zu hören.

    naja ,wenn Juncker vor dem Abstimmung sagt raus ist raus es gibt kein zurück,dann verstehe ich das schon als so eine Art Warnung an die Briten sie sollen es sich genau überlegen was sie da tun.und ich glaube eben nicht das raus ist raus
    mit allen Konsequenzen am Ende so stehen bleibt.denke eher das die Briten wenn sich erstmal die erste Aufregung gelegt hat einen guten Kompromiss finden werden um auch ohne in der EU zu sein gut leben zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von Honka (24. Juni 2016 um 20:51)

  • Also hat Juncker VOR der Abstimmung versucht, Meinung zu machen für den Verbleib? Kann ich verstehen, wer hätte anders gehandelt.
    Und augenscheinlich gibt es NUN, nach der Abstimmung, kein "Härte zeigen, weil es noch frisch ist". Warum schreibst du das dann so? Egal, wie üblich bin ich raus.

  • Also hat Juncker VOR der Abstimmung versucht, Meinung zu machen für den Verbleib? Kann ich verstehen, wer hätte anders gehandelt.
    Und augenscheinlich gibt es NUN, nach der Abstimmung, kein "Härte zeigen, weil es noch frisch ist". Warum schreibst du das dann so? Egal, wie üblich bin ich raus.

    der Grundtenor ist aber momentan so in der EU es den Briten so schwierig wie möglich zu machen um möglichen Nachahmern den Wind aus den Segeln zu nehmen, auch wenn es keiner wortwörtlich äussert.
    und ich glaube eben nicht das es die EU auf Sicht gesehen den Briten so schwer macht wie es im Augenblick scheint.
    aber gut lassen wir das

  • Ist das nicht die abgewandelte Form einer "Wenn mein Kind eine schlechte Note hat, ist der Lehrer schuld"-These?

    Eigentlich nicht. Wenn sich beinahe die gesamte britische eilte aus Politik , Kultur und Wirtschaft hinter Remain stellt ist es mir einfach zu billig nur so zu tun als sei der Rest zu blöd gewesen und hält Populisten gefolgt.

    Oder um in Deinen BILD zu bleiben : natürlich hast der Lehrer für die schlechte Note nicht die alleinige Verantwortung. Aber er hat daran mitgewirkt. Und diese Erkenntnis fehlt mir bei vielen du Politikern völlig.

    Von odt nsch West gibt es große Unzufriedenheit mit der eu. Dran ist jeder Schuld. Nur nicht man selbst

    #FIREJOSEPH

  • Die harte Haltung wird sich, wie ich schonmal angemerkt habe, auch auf Druck der EU-Exporteure aufweichen.

    Jep. Am Ende werden wieder die Lobbyisten aus Industrie, Handel, Finanzwesen etc. den Ausgang bestimmen. Natürlich ohne dass das dem dusseligen Wahlvolk auffällt; denn das hat ja (auf GB bezogen) jetzt erst mal seinen Willen bekommen.

    Bisschen Spinnerei: osteuropäische Länder wie Polen oder Ungarn ziehen auch einen ..xit durch. Dafür braucht es nur genügend nationalistische Stimmungsmache. Aus Protest, und um Putin einen mit zu geben, nimmt die EU dann die Ukraine auf. Und am Ende darf sogar der Sultan vom Bosporus rein. Aber dann wandere ich aus.... Kanada soll sehr schön sein und hat nicht irgendwelche ...xit-Sorgen.

  • Und am Ende darf sogar der Sultan vom Bosporus rein.

    Die Türkei hatte übrigens eine besonders interessante Reaktion auf den Brexit:

    Premierminister Binali Yıldırım hält das britische Votum für ein deutliches Signal an die EU, dass diese ihre politische Vision überdenken und inklusiver werden muss.

    Ist doch schön in einer Welt zu leben, in der man sich jedes Ereignis zum eigenen Vorteil zurechtreden kann.

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  • Man muss Johnson immerhin eingestehen, dass das ein sehr starker Plan war, neuer PM zu werden. Das hätten die Autoren von House of Cards sich nicht besser ausdenken können..

  • Ich habe die Gelegenheit genutzt meinen Perry's Cider zu probieren (den mit der Eule vorne drauf). Und siehe da: ganzschön heftig im Abgang.