So, auch für die Niners beginnt die neue Saison 2016, hier mein Preview zur kommenden Football-Saison
Rückblick:
Einer schrecklichen Offseason, in der die Niners viele gute Spieler verloren, folgte eine, positiv ausgedrückt, durchwachsene Saison unter einem unerfahrenen Coaching Staff, allen voran HC Jim Tomsula. Dieser wurde vom Defensive Linemen-Coach direkt zum Head Coach befördert, und man musste befürchten, dass er dieser Aufgabe nicht gewachsen ist. Es kam wie es kommen musste, die vielen Retirements und FA-Verluste gepaart mit den unerfahrenen Coaches führten zu einer schwachen Saison. Man wurde nicht nur einmal aus dem Stadion geschossen, war auf beiden Seiten des Balles teilweise komplett überfordert, gewann aber trotzdem einige Spiele mehr als viele erwartet haben, wenn auch mit viel Glück. So schaffte es das Team auf einen Record von 5-11 und fand sich trotz der schwächsten Punktedifferenz in der NFL im Draft an Position 7 wieder.
Das reichte Tomsula jedoch nicht, das Front Office entschied sich zu einem erneuten Trainerwechsel nach nur einer Saison. Nachdem anfangs Hue Jackson als heißer Kandidat für den Posten galt ging dieser zu Cleveland, und Chip Kelly übernahm das Zepter in San Francisco. Kelly wurde nach 3 Saisonen von den Eagles entlassen, davon waren die ersten beiden sehr erfolgreich. Er ist vor allem für seine High Pace Offense bekannt, die Gegnern regelmäßig Probleme bereitet und die in Philadelphia viele Punkte aufs Board gebracht hat. In den folgenden Tagen stellte Kelly seinen Coaching Staff zusammen, wobei die bekanntesten und renommiertesten Trainer wohl Rathman als RB-, Azzinaro als DL-, und Flaherty als OL-Coach sind. Mit Beginn der Regular Season sieht der Coaching Staff der 49ers folgendermaßen aussieht:
Coaching Staff:
Chip Kelly - Head Coach
Offense
Curtis Modkins - Offensive Coordinator
Bob Bicknell - Wide Receivers
Ryan Day - Quarterbacks
Jeff Nixon - Tight Ends
Tom Rathman - Running Backs
Pat Flaherty - Offensive Line
Eric Wolford - Assistant Offensive Line
Mick Lombardi - Offensive Quality Control
Defense
Jim O’Neil - Defensive Coordinator
Jerry Azzinaro - Defensive Line
Jeff Hafley - Defensive Backs
Joe Bowden- Inside Linebackers
Jason Tarver - Outside Linebackers
Vince Oghobaase – Assistant Defensive Line
Roy Anderson – Assistant Defensive Backs
Tem Lukabu – Defensive Quality Control
Special Teams/Others
Derius Swinton II - Special Teams Coordinator
Michael Clay - Assistant Special Teams
Bill Nayes – Special Assistant to Head Coach
Kevin O’Connell – Special Projects
Dana Bible – Senior Analyst
Nach dem Trainerwechsel folge am Beginn der Offseason die Free Agency. Trotz massig Cap Space von in etwa 50 Mio. Dollar blieb Trent Baalke seiner FA-Strategie treu. Die erste Welle der teuren Free Agents hat er wie die letzten Jahre konsequent vermieden, wobei mehrere Nachrichten aufkamen, dass die 49ers an CB Sean Smith interessiert gewesen seien. Fakt ist aber dass kein teurer Neuzugang verpflichtet wurde und man wie üblich erst später zu wesentlich besseren Konditionen Spieler unter Vertrag nahm.
Free Agency:
Zugänge:
QB Thad Lewis
G Zane Beadles
WR Eric Rogers (CFL)
QB Thad Lewis kannte Kelly’s System aus Philly-Zeiten und wurde von Beginn an als 3. QB und Camp-Body gesehen, G Zane Beadles war im Power-Blocking-Scheme in Jacksonville fehl am Platz und sollte bei den 49ers Alex Boone ersetzen. Eric Rogers kam aus der CFL und wurde bereits vor der eigentlichen FA-Periode verpflichtet.
Unter Fans fand diese Herangehensweise allerdings wenig Anklang, man war der Meinung, diese Strategie sei erfolgreich und anzustreben, wenn man wie die vergangenen Jahre einen starken und auch tiefen Roster hat, wo nur wenige Positionen nachbesetzt werden müssen. Gepaart mit den Unmengen an Cap Space führte dass zu viel Kritik an Baalke und seinem Vorgehen in der diesjährigen Free Agency.
Abgänge:
OL Alex Boone
WR Anquan Boldin
RB Reggie Bush
Reggie Bush war den Großteil der Saison verletzt, seine Entlassung war mehr als verständlich. Aus der Gruppe von jungen Wideouts wussten die Trainer nicht wirklich, woran sie waren, darum entschied man sich, diesen Spielern mehr Spielzeit zu geben und den Veteran Boldin abwandern zu lassen. Alex Boone hatte schon vor zwei Jahren mit einem Holdout auf sich aufmerksam gemacht, es gab mehrere Gerüchte dass er mit dem FO unzufrieden war, dementsprechend kam es nicht überraschend, dass er keinen neuen Vertrag bei den Niners unterschrieb.
Draft 2016:
Nach einer ruhigen FA-Phase folge Ende April dann der Draft. Als Needs der 49ers wurden QB, OL, WR sowie DL und CB gesehen wurde. Folgende Picks hat GM Baalke dann letztendlich getätigt:
Round 1: Pick 7 - DL DeForest Buckner, Oregon
Round 1: Pick 28 – G Joshua Garnett, Stanford
Round 3: Pick 5 - CB Will Redmond, Mississippi State
Round 4: Pick 35 – CB Rashad Robinson, LSU
Round 5: Pick 3 – DL Ronald Blair, Appalachian State
Round 5: Pick 6 - OL John Theus, Georgia
Round 5: Pick 3 – OL Fahn Cooper, Ole Miss
Round 6: Pick 32 – QB Jeff Driskel, Louisiana Tech
Round 6: Pick 36 – RB Kelvin Taylor, Florida
Round 6: Pick 38 – WR Aaron Burbridge, Michigan State
Round 7: Pick 28 - CB Prince Charles Iworah, Western Kentucky
An ersten der beiden First Round Picks gab es kaum Kritik. Buckner war zu dem Zeitpunkt des Picks der BPA und sollte mit Armstead in Zukunft für eine dominante D-Line sorgen. Es folgte ein Uptrade mit den Chiefs, um erneut in Runde eins wählen zu können, und man entschied sich für G Garnett. Diese Entscheidung fand deutlich weniger Zustimmung, viele Experten sahen Garnett erst in der 2. Runde bzw. hatten ihn nicht als besten Guard am Board, schon gar nicht in einem Zone Blocking Scheme.
Vor allem aus Fankreisen wurde Baalke aber für seinen 3rd Round Pick, dem neuesten Mitglied seines All-ACL-Teams, kritisiert. CB Redmond zog sich im Vorjahr einen Kreuzbandriss zu, sollte aber laut Baalke zum Start des Training Camps bereit sein. Da jedoch aus den in den Vorjahren gezogenen 6 Picks mit ACL-Verletzungen kein Einziger eine wesentliche Rolle bei den Niners einnehmen konnte, waren eben viele Anhänger nicht sehr erfreut über die Auswahl.
Mit den restlichen Picks bediente man konsequent die Schwächen des Teams, jedoch wurde erneut kein Wideout in einer der früheren Runden gedraftet, was zu einer WR-Gruppe aus Late-Round-Picks und gleichzeitig auch unerfahrenen Spielern resultierte, abgesehen von Torrey Smith.